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Ino hoch Probleme

von

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Viel zu anstrengend

Genervt zog Shikamaru die Augenbrauen zusammen. Choji lächelte fröhlich und verspeiste genüsslich den Schokokuchen.

Sie saßen in einem Straßencafé nahe eines lauten Clubs, dessen Musik man leise ans Ohr dringen hören konnte. Die Sonne war schon untergegangen, als Choji ihn angerufen hatte und ihn hierher bestellt hatte. Und nun saß er hier, noch verschlafen, da er den Nachmittag auf einer Wiese verbracht hatte um zu schlafen. Dort war es wenigstens ruhig, denn es war so unscheinbar, dass sich keine lauten Kinder hin verirrten oder nervige Schnattertanten. Die weite Wiese, abseits der Stadt grenzte an einem Teich und bot einen perfekten Ausblick auf den Himmel. Es war sein Lieblingsplatz. Er bevorzugte ihn sogar seiner Freundin. Ein Grund, weshalb sie oft stritten, aber nicht der Einzige. Ihre Beziehung ging schon knapp ein Jahr und es zerrte an seinen Nerven.

„Und wieso hast du mich hier her zitiert", fragte er seinen besten Freund. Es nervte ihn, dass Choji ihn erst hergerufen hat und nun nicht mit der Sprache rausrückte. Choji blickte auf, an seinem Mundwinkel klebte Sahne.

„Du sollst mich wohin begleiten", schmatzte er und zeigte hinter sich, als er sah, dass Shikamaru ein verständnisloses Gesicht machte. Seine Hand wies auf ein Backsteinhaus, über dessen Eingangstür ein rundes Schild hing. Es war en Club, dass erkannte Shikamaru nicht nur anhand der Musik, die aus dem Gebäude dröhnte, sondern auch an den tätowierten Türsteher, der gerade zwei Minderjährige wieder wegschickte.

„Auf keinen Fall", sagte er ausdrücklich und schenkte Choji einen bösen Blick. Er übersah ihn gekonnt und stopfte sich den letzten Biss in den Mund:

„Oh, doch, du wirst. Es ist nur zu deinem Besten. Ich weiß, dass das dir gut tun wird." Irritiert runzelte Shikamaru die Stirn. Seit wann war in ein Club gehen etwas Gutes? Es war zu laut, schädigte den Ohren und stickig. Viel zu stressig, sich durch die ganzen Leute zu zwängen und es war einfach nur nervig. Er würde ganz bestimmt nicht mit Choji in den Club gehen, davon war er felsenfest überzeugt. Wie es dann dazu kam, dass die grünhaarige Frau ihm einen Stempel auf die Hand drückte und Choji ihn ins Innere des Clubs zog, wusste er nicht mehr. und nun hatte er fünf Dollar für den nutzlosen Eintritt bezahlt, von dem er sich auch eine Schachtel Kippen kaufen hätte können. Vielleicht sogar zwei, aber nun war das Geld futsch und es wäre umsonst, würde er jetzt wieder verschwinden. Während Choji sich suchend umschaute, anscheinend suchte er jemanden, setzte sich Shikamaru in die hinterste Ecke mit einem Bier in der Hand und beobachtete gereizt die Menschenmasse. Wie konnte es sein, dass so viele Menschen auf einen Fleck passten. Eigentlich leichte Mathematik, aber hatte keine Lust sich darüber einen Kopf zu machen. Es war viel zu lästig. Er sah, wie ein Mädchen sich übergab und ihr Freund ihr die Haare davon anhielt in ihr Gesicht zu fallen. Behutsam klopfte er ihr auf den Rücken und flüsterte ihr beruhigend ins Ohr. Auf der Tanzfläche verknoteten sich massenhaft von Pärchen ineinander und steckten sich ihre Zungen in den Hals. Ein Junge griff einem Mädchen sogar in die Bluse, worauf sie grinsend lachte. Gelangweilt nippte er an der Bierflasche. Die Musik dröhnte so laut in seinen Ohren, dass er dachte, dass er nach der Nacht taub sein würde. Naja, dann würde er wenigstens nicht mehr das Geschrei seiner Freundin hören. Plötzlich fiel ihm eine junge Frau auf, die ausgelassen auf der Fläche tanzte. Ihre langen blonden Haare schweiften um sie herum, während sie ihren Kopf schüttelte und die Augen schloss. Sie war ziemlich schlank und hatte besonders ausgeprägte Kurven. Etwas an ihr verhinderte, dass er sich abwandte, doch er wusste auch nicht, was es war. Ein blonder Mann näherte sich ihr von hinten und legte seine Arme um sie. Die Frau ließ sich darauf an und tanzte mit dem Rücken zu dem Mann. Choji kam schwitzend wieder zu ihm:

„Gott, ist das warm hier. Und hier findet man auch wirklich niemanden. Hast du zufälligerweise eine durchtrainierte Frau mit entschlossenem Blick gesehen. Braune Haare, recht klein und trägt Dutts." Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Shikamaru zu seinem Freund hoch:

„Nope, wer ist sie den?" Choji wich seinem Blick aus und sagte:

„Ach, nur eine Freundin von einer Kollegin von mir. Sie hat mich letztens angeschrieben, wegen... etwas privatem." Shikamaru kniff die Augen zu.

„Doch nicht etwa die Kollegin mit der du mich verkuppeln wolltest, oder? Ich bin schon mit jemandem zusammen. Da brauchst du nicht versuchen mir eine Frau rar zu machen, nur weil du meine Freundin nicht leiden kannst", blaffte er Choji an, der ihn ungerührt anschaute.

„Dir geht es mit ihr nicht mehr gut, das sieht jeder Blinde. Wann war das letzte Mal, dass ihr nicht gestritten habt?" Darauf reagierte er nicht, sondern wandte sein Blick zurück auf die Tanzfläche. Choji schien plötzlich jemanden zu entdecken, denn er winkte jemanden zu sich. Eine junge Frau kam auf die Beiden zu. Sie sah genauso aus, wie Choji sie beschrieben hatte.

Klein, aber durchtrainiert und selbstbewusst.

„Hey, da seit ihr ja endlich! Und du bist Shikamaru, nehme ich an." Sie hielt ihr Hand ihm entgegen, doch er schüttelte sie nicht, sondern zeigte nur zu deutlich seinen Unmut an der Idee, ihn verkuppeln zu wollen. Er war verdammt nochmal in einer Beziehung, wann kapierten die das endlich!

„Ganz wie Ino", meinte sie schnippisch und wandte sich zu Choji, „Sie ist immer noch nicht überzeugt von der Idee. Und ich bezweifle, dass er es ist." ihr Kopf ruckte in seine Richtung. Er schaute zur Bar. An der Theke saß die Blondine und küsste den Mann, mit dem sie zuvor getanzt hatte. Doch etwas schien Shikamaru seltsam. Ihre Hände waren gegen seine Brust gedrückt und zitterten, als versuche sie ihn von sich zu schieben. Sie schlug ihn sogar gegen die Brust, worauf dieser zurück stolperte. Sie klammerte sich an der Theke und blickte sich hilfesuchend um. Der Mann griff nach ihrem Handgelenk und zog sie mit sich, während sie versuchte, sich an der Theke festzuhalten. Shikamaru stand auf, drückte Choji wortlos sein Bier in die Hand und durchschritt den Raum. Er spürte den verwunderten Blick von Choji und Tenten in seinem Rücken, aber es kümmerte ihn nicht. Warum musste er das machen und nicht irgendwer anders? Aber niemand schien die Szene zu bemerken. Alle waren ihn ihrer eigenen Welt. Als er neben dem Mädchen stand, packte er den Mann am Arm. Dieser drehte sich gerade um, als Shikamaru schon seine Faust in sein Gesicht versenkte. Der Blonde fiel rücklings zu Boden und ein Mädchen schrie kurz auf, als er vor ihren Füßen landete und rannte weg. Shikamaru legte seinen Arm um die Frau neben ihm, da sie drohte umzufallen und fauchte den Mann zu seinen Füßen an:

„Verschwinde von hier, Perverser, bevor ich die Polizei rufe!" Konnte es sein, dass der Blonde weinte. Er flüchtete wie ein geprügelter Hund aus den Club. Er brachte die Frau in den Hinterhof, wo sie direkt auf die Knie sank. Er zog seine Jacke aus und legte diese um ihre Schultern, da er merkte, dass sie zitterte. Sie duftete nach Rosen, ob es ein Parfüm oder ihr natürlicher Duft ist, konnte er nicht sagen.

„Du solltest nicht so leichtfertig Drinks von Fremden annehmen", meinte er genervt. Sie blickte auf und er bemerkte erst jetzt ihre eisblau strahlenden Augen, was ihn erstmal die Sprache verschlug. Er wusste nicht, dass man solch klare Augen haben konnte. Sie waren wirklich einzigartig. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf das errötende Gesicht der Frau, dann kippte vor und bewegte sich nicht mehr. Bitte, übergeb´ dich nicht, dachte Shikamaru. Er hatte keine Lust angekotzt durch die Straßen nachhause zu latschen. Doch es geschah nichts. Sollte er sie jetzt einfach hierlassen? Unschlüssig hielt er sie in den Armen. Er würde so etwas nicht übers Herz bringen. Auch wenn es lästig war, musste er auf sie aufpassen. Er überlegte kurz, dann hob er sie hoch. Ihr Kopf rollte auf seine Brust. Zu seinem Leidwesen, wusste er nicht, ob sie mit Freunden unterwegs war und jeden einzelnen im Club zu fragen, wäre zu umständlich. Er betrat erneut den Club, nur um zum Ausgang zu laufen und ihn wieder zu verlassen. Er würde Choji später schreiben, dass er gegangen war. Es tat ihm nicht leid, dann konnte sein Freund ihn wenigstens nicht mit irgendeiner Fremden zusammen tun. An der Straße wartete er auf das Taxi, welches er gerufen hatte und nahm den grimmigen Blick des Türstehers zur Kenntnis. Wahrscheinlich überlegte er gerade, ob er Shikamaru aufhalten sollte und sich vergewissern, ob dieser auch nichts Böses mit der Frau im Schilde führte. Doch er kam nicht auf ihn zu und dafür war Shikamaru dankbar. Er wollte nicht noch mehr Stress haben, als er gerade hatte.

Das gelbe Auto fuhr vor und hielt direkt vor Shikamaru. Verwundert betrachtete der Taxifahrer die Szenerie. Ihm kam es anscheinend nicht so oft vor, dass ein Mann eine schlafende Frau auf den Rücksitz hievte und sich dann neben diese quetschte.

„Zum Grande Hotel, bitte." Der Fahrer fuhr los und warf hin und wieder ein Blick in den Rückspiegel Vielleicht hatte er die gleichen Bedenken wie der Türsteher. Shikamaru würde ihm das nicht übel nehmen, denn er war sich sicher, genauso würde der Blondschopf aussehen, hätte Shikamaru das nicht verhindert. Vermutlich würde ein perverses Grinsen sein Gesicht zieren und er würde sich freuen einen guten Fang gemacht zu haben. Das musste man der Frau lassen, sie sah wirklich gut aus. Er schaute auf ihr Gesicht runter. Sie hatte ihren Kopf in sein Schoss gelegt, schien aber noch tief und fest zu schlafen. Ob ihr das schon öfters passiert war? Vermutlich nicht, sonst wäre sie misstrauischer. Es war schon weit nach Mitternacht, als das Auto stehen blieb und der Fahrer den Preis angab. Desinteressiert gab Shikamaru ihm das Geld und zog die Frau aus dem Wagen und trug sie in den Armen ins Hotel. Die Frau, welche hinter dem Tresen saß, blickte auf. Sie ignorierte den Fakt, dass er mit einer schlafenden Frau in den Armen reinkam.

„Ja, bitte", fragte sie mit einem müden Lächeln.

„Ein Einzelzimmer für eine Nacht", antwortete er. Langsam wurden seine Arme müde. Die Frau war zwar dünn, änderte trotzdem nichts an der Tatsache, dass sie mit der Zeit immer schwerer wurde. Die Angestellte überreichte ihm den Zimmerschlüssel und nahm das Geld entgegen. Die Treppen hoch zum Zimmer waren am lästigsten. Sie waren so schmal, dass die Beine der Frau ab und zu gegen die Wand stießen. Umständlich schloss er die Tür auf, diesmal darauf bedacht, die Frau gegen nichts aufprallen zu lassen und legte sie dann vorsichtig auf das kleine, leicht ramponierte Bett ab. Sie hatte ihre Arme fest um sich geschlungen und ihre Finger krallten sich fast bestialisch in seine Jacke. Seufzend setzte er sich auf den Stuhl und suchte ein Blatt und ein Stift. Inder obersten Schublade des Tisches fand er eine Packung Notizzettel und ein Kugelschreiber. Darauf schrieb er schnell etwas und platzierte ihn unübersehbar an die Tischkante. Darunter klemmte er paar Dollar für das Taxi am nächsten Morgen. Dann deckte er die Frau mit der dünnen Hoteldecke zu und betrachtete noch einmal ihr Gesicht. Sie hatte noch kein einziges Wort gesagt und war schon die anstrengendste Frau, die er kannte. Leise knipste er das Licht aus und verließ das Zimmer.

Der Abend war ihm viel zu anstrengend gewesen und er wollte nur noch ins Bett und eine Zigarette rauchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunshinera
2017-01-02T16:37:37+00:00 02.01.2017 17:37
Klasse Kapitel und ja wie immer toll geschrieben.
Shikamaru ist wie er ist unschlagbar.
>>Sie hatte noch kein einziges Wort gesagt und war schon die anstrengendste Frau, die er kannte.<<
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Ich freue mich schon wenn es weiter geht. ^^
L.g deine Sunny <3
Antwort von:  Nightglass
04.01.2017 22:42
Danke dir :)
Jaja, ich mag Shika :D


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