Ino hoch Probleme von Nightglass ================================================================================ Kapitel 1: Wohnen zu zweit -------------------------- Das laute Schnarchen an Inos Ohr ließ sie aufschrecken. Das Wohnzimmer war abgedunkelt und wurde durch den flimmernden Fernseher in ein blaues Licht getaucht. Sie lag mit den Rücken auf dem kalten, schwarzen Ledersofa. Das lange, blonde Haar wallte um sie herum wie flüssiges Gold. Ein nacktes Bein hatte sich um ihre Hüfte geschlungen, sowie ein schlanker Arm, welcher knapp unterhalb ihrer Brust ruhte. Die kurzen pinken Haare pickten sie in die Wange. Sakura, Langzeit-beste Freundin und Mitbewohnerin lag laut schnarchend neben ihr und schmiegte sich an sie. In dem Schlafanzug, bestehend aus einem roten Top und einer schwarzen Pants zitterte Sakura leicht im Schlaf und suchte die wohlige Wärme bei Ino. „Sakura, geh ins Bett, sonst erkältest du dich“, grummelte Ino und schob Sakuras Körper von sich, um aufstehen zu können. Müde torkelte Ino zum Kühlschrank und öffnete diesen. Gähnende Leere kam ihr entgegen. Nur ein angebrochener Joghurt, an dessen Oberfläche sich schon das Fett abgesetzt hatte, stand einsam im ersten Fach. Sie nahm in widerwillig in die Hand, holte sich einen Kräcker aus der geöffneten Packung auf dem Holztisch und nutzte diesen als Löffel. Und da sagte man Frauen seien ordentlich und vornehm. Sie betrachtete den Parkettboden, auf dem leere Bierdosen und Pizzakartons lagen. Sie fand auch einen von Sakuras BHs unter der Wohnzimmerkommode und unter dem Tisch mit dem Aquarium bildete sich eine Wasserlache. „Verdammt“, fluchte Ino und lief zu dem Aquarium hin. Das Wasser war wohl aus dem Sprung des Glases, welches eine knappe Woche standgehalten hatte, geflossen. Ino hatte vorgehabt am Sonntag die Scheibe erneuern zu lassen, da sie dann wieder Lohn bekommen hätten. Solange hatte Sakura einen Panzerkleberstreifen auf den Riss geklebt und gemeint, es würde schon halten. Die Fische Winnie und Ela, zwei schöne Centropage acanthops langen regungslos auf dem weißen Kies. Die blaugelben Schuppen waren trocken und glanzlos. Den restlichen Joghurt aus Panik auf die Fische zu kippen, weil auf der Packung mit 5% Wasser stand, war keine gute Idee Inos gewesen. Die klebrig klumpige Masse begrub die Fische unter sich. Schnell zog Ino die Fische unter dem weißen Fraß hervor und wollte sie zum Spülbecken tragen, doch durch den Joghurt war Winnie dermaßen glitschig geworden, dass er Ino aus den Händen flutschte, zu Boden rauschte und Ino auf ihn trat. Sie rutschte aus und zu Boden fiel. Ela, welche sie noch immer in den Händen hielt, starrte sie mit ihren toten Fischaugen an. Ino hatte immer noch die Hoffnung, dass sie leben würde, hatte doch ihr Vater ihr die beiden Fische zu ihrem Achtzehnten geschenkt. Es konnte doch nicht sein, dass die Beiden kaum drei Jahre alt geworden sind. Als Ino Ela unter kaltes Wasser hielt und diese sich nicht regte, hörte Ino, wie Sakura sich aufrichtete und herzhaft gähnte. Ino drehte den Hahn ab und betete Ela auf ein nicht ganz so sauberes Küchentuch. „Iiihh! Was liegt denn da auf dem Boden“, schrie Sakura angewidert. „Winnie“, gab Ino knapp zurück und kramte nach einer Küchenrolle. Sie riss ein Blatt ab und wickelte die nasse Ela darin ein. „Der ist aber irgendwie tot. Was ist denn passiert? Sieht aus, als wäre er brutal über dem Boden geschleift worden“, sagte Sakura und erschien neben Ino. Diese wischte nun Winnie, welcher wirklich aufgeplatzt und verteilt auf dem Fußboden lag, auf. „Dein Panzertape kann doch nicht alles reparieren, wie du es gern hättest. Das Glas ist zersprungen. Und als ich sie unters Wasser halten wollte, ist Winnie runtergefallen und ich bin draufgetreten.“ „Oh“, gab Sakura von sich und stupste leicht gegen das Küchentuch, indem sich die Überreste von Winnie befanden, „Wirst mir fehlen, Winnie-Bro. Aber du, Ino… Ich will dir ja nicht den Tag weiter vermiesen, aber kommt heute nicht der Vermieter und wollte alles checken? Und hast du um vier Uhr nicht eine Konferenz zu der du musst?“ Ino blickte erschrocken zu Sakura. Das hatte sie komplett vergessen. Hecktisch suchte sie nach der Wanduhr, die sich anscheinend bewegen konnte, da sie sich nicht mehr über neben dem Fernseher befand. Sie lief dahin und zog diese dann hinter der Kommode zum Vorschein. Die Uhr zeigte kurz vor elf. „Wann wollte der Vermieter kommen, Saku“, fragte Ino und hing die Uhr wieder an den Hacken. Sakura zuckte die Achseln: „Keine Ahnung, so um zwölf?“ Sie hatten noch nie so schnell ihre Wohnung auf Vordermann gebracht. Sakura sammelte alle Kleidungsstücke, hauptsächlich von ihr, auf und stopfte sie in den Wäschekorb. Sie hob die Glasscherben des Aquariums auf und wischte das Wasser weg. Sie räumte und putzte ihr Zimmer so gründlich, als wäre sie von einem Putzgeist besessen. Währenddessen entsorgte Ino die ganzen Verpackungen vom Lieferservice und die Bierdosen und jagte den Staubsauger durch die ganze Wohnung. Sie schrubbte das Bad und die Küche, bis diese glänzten, reinigte die Fenster und hatte sogar noch Zeit Kaffee zu kochen. Als es an der Wohnungstür klingelte, warf Sakura gerade die Waschmaschine an. Die Beide konnten sich sogar noch was Anständiges anziehen. Als Ino dem Vermieter die Tür öffnete, konnte er ihren perfekten Körper in einer engen Röhrenjeans und einem violettem Top bewundern. Ihr blondes Haar hatte sie mit Ausnahme von einer Strähne, welche ihr ins Gesicht fiel, zu einem strengen Zopf gebunden. Die eisblauen Augen hatte sie leicht mit Wimperntusche betont. Der ältere Mann musste bei ihrem Anblick schlucken. Sie wusste, dass sie eine betörende Wirkung auf Männer hatte, doch es schmeichelte sie immer wieder, wenn ein Mann es nicht verstecken konnte, wie attraktiv er sie fand. Leicht aus dem Konzept sagte er, „Miss Yamanaka, nehme ich an? Ich bin hier zur Inspektion der Wohnung C12, bewohnt von Ino Yamanaka und Sakura Haruno.“ Ino setzte ein strahlendes Lächeln auf: „Dann sind sie hier goldrichtig.“ Sakura kam aus ihrem Zimmer, ebenfalls ein Lächeln aufgesetzt. Sie trug ein rotes knielanges Kleid, welches an der Hüfte mit einem grünen Gürtel zugeschnürt wurde. Sie hatte sich ebenfalls geschminkt und ihre roten Lippen stachen stark hervor. Die widerspenstigen Haare hatte sie zu einem lockeren Zopf gebunden. „Ach, Mr. Gambits, schön Sie zu sehen. Wollen sie einen Kaffee? Ino hat ihn extra gekocht“, sagte Sakura und kam förmlich angeflogen. Ohne eine Antwort abzuwarten drückte sie dem Vermieter eine Tasse Kaffee in die Hand. Verwirrt bedankte er sich und begann sich musternd umzuschauen. Dass das Aquarium kaputt war, bemerkte er nicht, da Sakura sich gekonnt dran anlehnte und somit die Sicht versperrte. Auch tiefe Kratzer im Parkett versteckten die beiden Mädchen, indem sie sich auf diese stellten. Bei der vertrockneten Pflanze blieb Gambits stehen und grunzte: „Die müsst ihr gießen, sonst schein alles in Ordnung zu sein.“ Sakura nickte eifrig: „Natürlich, ich habe einfach kein Händchen für Pflanzen. Ino hingegen ist wirklich talentiert! Sie kennt sich so gut mit den ganzen Blumen aus. Leider ist die Pflanze hier in meinem Zimmer und somit meine Verantwortung…“ Sakura brabbelte weiter auf Gambits ein, somit dieser ja nicht auf die Idee kam unter ihr Bett nach zu sehen, denn dort herrschte das reinste Chaos. Als die drei Inos Zimmer betraten, kamen sie einer Flut Licht entgegen. Die Gardinen waren aufgeschoben und zeigten das kleine Zimmer deutlich. Dieses Zimmer hatte Ino nicht aufräumen müssen. Es war schon so ordentlich. Größtenteils lag das daran, dass sie für ihre Arbeit Ordnung brauchte und wenn sie zuhause noch mal alles durch ging, arbeitete sie in ihrem Zimmer. Gambits schaute sich die zartrosaroten Wände an, die Ino selbst gestrichen hatte, betrachtete die geordneten Akten, die auf Inos Schreibtisch standen. Neben ihnen befand sich ein gutgepflegter Strauß von Blumen, welche die herrlichsten Farben annahmen. Sakura hatte wirklich nicht gelogen, was Inos Können anging Zuletzt schaute er in Inos Kleiderschrank, indem alle Kleider sorgfältig auf gehangen waren. Es waren viele Kleider, den Ino gab ihr Geld nur für Shopping und Clubs aus, wenn man von der Miete absah. Sakura war nicht besser. Sie verprassten gemeinsam ihr ganzes Geld, wodurch sie am Ende des Monats fast immer pleite waren. . Zufrieden nickte Gambits und schloss den Schrank wieder. „Es sieht alles zufriedenstellend aus. Die nächste Inspektion folgt im nächsten Monat“, sagte Gambits, als er seine Jacke anzog und zur Tür ging. Zum Abschied hab er die Hand, blickte Ino ziemlich ungehalten auf ihre Oberweite und schloss die Wohnungstür. Sakura steckte sich erleichtert: „Super, wir können noch ein Monat hier bleiben. Ich wüsste echt nicht, wohin wir sonst sollten.“ Ino schüttelte den Kopf: „Ich auch nicht.“ Nachdenklich musterte Sakura Ino und fing langsam an zu grinsen: „Der Alte steht auf dich. Hast du gesehen, wie gierig er dich angegafft hat? Ich wette, er war erregt, als er in einem Zimmer in deinen Sachen rumgeschnüffelt hat.“ Ino wandte sich ab, „Oh Gott, Sakura, bitte!“ Sie warf sich den blauen Mantel über die Schultern und zog sich die farblich passenden Stiefel an, „Wir sehen uns heut Abend und kauf ein! Wir haben wirklich gar nichts mehr zu essen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)