Im Krieg und in der Liebe von Miana (... sind alle Waffen erlaubt) ================================================================================ Kapitel 5: Und Action! ---------------------- Wir stehen vor den Toren von Joumae no Sato – dem versteckten Dorf des Schlüssel-Reiches. So wie damals, als ich nach Konoha kam, stehen mir und meinen Teamkollegen auch hier Wachen im Weg. Nur sehen diese hier weitaus hartnäckiger aus.   „Halt! Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, ruft einer der Wachen, als wir uns dem Tor nähern.   „Wir sind Touristen und wollen uns das Dorf ansehen“, erklärt Gai.   Die Wachen sehen sich kurz gegenseitig an, bevor sie antworten.   „Hier sind keine Touristen willkommen.“   „Bitte“, fange ich an zu flehen. „Wir sind so weit gelaufen! Sehen Sie denn nicht, dass unsere Kinder völlig erschöpft sind?“ Ich deute auf Neji, Lee und Tenten.   Die Männer am Tor heben gleichzeitig verdutzt eine Augenbraue.   „Ihre Kinder? Wollen Sie damit sagen, dass SIE beide zusammen sind?“, fragen sie ungläubig als sie abwechselnd zu Gai und zu mir sehen. Die Gelegenheit lässt sich Gai natürlich nicht entgehen, steigt in das Schauspiel ein und legt prompt einen Arm um mich.   „Ja, das ist richtig! Das hier ist meine wunderbare Frau! Und das sind unsere wunderbaren Kinder!“, stellt Gai unsere Gruppe vor.   Die Wachen mustern uns alle noch einmal gründlich.   „Nun gut. Dass DIESER Junge da von Ihnen abstammt ist eindeutig!“ Die Wache zeigt mit dem Finger auf Lee. „Das Mädchen lasse ich mir vielleicht auch noch eingehen… Aber was ist mit dem Jungen da? Wieso hat er so weiße Augen?“, fragt die Wache misstrauisch nach. Gai kommt ins Stocken.   „Neji? Nun, ähm, Neji ist… ist…“, stottert er.   „Ist blind!“, ergänze ich schnell. „Ja, unser armer erstgeborener Sohn. Mein armer Liebling ist blind zur Welt gekommen.“ Ich löse mich aus Gais Arm, um Neji wie eine fürsorgliche Mutter zu umarmen. Neji reagiert schnell und spielt das Szenario mit, als wäre es eingeübt. Er blickt ins Leere.   „Ach, es tut mir ja so leid, mein Spatz!“, schauspielere ich.   „Schon gut…. Mutter…“, sagt Neji und legt mir eine Hand auf die Schulter. Es ist deutlich spürbar, dass ihm diese Situation äußerst unangenehm ist, weswegen ich ihn schnell wieder aus der Umarmung frei gebe.   Einer der Wachmänner tritt näher an Neji heran und wedelt mit der Hand vor seinen Augen herum.   „So! Du bist also wirklich blind, ja?“, er klingt immer noch sehr skeptisch, doch Neji lässt sich nichts anmerken.   Der Mann geht nun langsam an Lee und Tenten vorbei und beäugt auch diese sehr genau bis er schließlich vor Gai Halt macht. Er mustert sein Gesicht. Beim genaueren Betrachten seiner Augenbrauen muss dieser schlucken.   „Ich kann trotzdem nicht glauben, dass Sie beide zusammen sind und auch noch drei Kinder haben! Die Frau ist viel zu hübsch für so einen! Haben Sie irgendwelche Beweise dafür? Haben Sie Ihre Ausweise dabei?“, hakt die Wache nach. Oje! Wenn sie unsere Ausweise sehen, sehen sie, dass wir Ninja aus Konoha sind, schießt es mir durch den Kopf.   Diesmal ist es Gai, der schnell reagiert und nun auf mich zu getänzelt kommt.   „Ist unsere Liebe denn nicht Beweis genug?“   Ehe ich mich versah, nimmt mich Gai in den Arm, beugt mich nach hinten und legt seine Lippen zärtlich auf meine. Nach einem kurzen Moment der Schockstarre, reagiert mein Verstand und ich spiele auch diese Szene gezwungenermaßen mit, indem ich den Kuss widerwillig erwidere und meine Arme um Gais Nacken lege. Na warte Gai, das wirst du mir büßen, denke ich. Ich spüre alle Blicke auf uns ruhen. Die von Lee und Tenten, die der Wachmänner und sogar die des scheinbar blinden Nejis. Der Kuss dauert eine gefühlte Ewigkeit. War ja klar, dass Gai diese Situation schamlos ausnutzt und auch ganz offensichtlich mehr als nur genießt, denke ich. Um es nicht zu übertreiben, lässt er schließlich von mir ab und blickt mir noch kurz tief und verliebt in die Augen, als ich diese langsam wieder öffne. Er holt mich wieder hoch und dreht sich zu den inzwischen nicht mehr nur verdutzt, sondern entsetzt dreinsehenden Wachen, während er weiterhin meine Hand hält. Ich versuche ein Lächeln aufzusetzen, doch so ganz will es mir nicht gelingen. Mein Herz pocht immer noch vor Schock.   „Doch... Ich glaube, das war Beweis genug…“, bringt eine Wache heraus. Man konnte jedoch deutlich hören, dass er bemüht war, dabei seinen Würgereflex zu unterdrücken. Auch ich muss mich zusammenreißen nicht auszuspucken und das Bedürfnis nach einer Mundspülung verdrängen.   Die beiden gewähren uns schließlich Eintritt und wir durchschreiten das Tor. Mit neugierigen Blicken sehen wir uns um. Die Menschen, denen wir auf der Straße begegnen, sehen uns misstrauisch an, drücken ihre Kinder fest an sich und drängen sich auf die andere Straßenseite. Noch immer denke ich an den spontanen Kuss von Gai. Auch Tenten sieht deshalb ab und zu noch besorgt und mitfühlend zu mir herüber, während sie sich umsieht. Lee sieht ebenfalls öfter zu Gai und mir anstatt sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Allerdings liegt in seinem Blick eher Freude und Begeisterung.   „Fremde werden hier wohl nicht gerne und auch nicht allzu oft gesehen“, sagt Tenten und bringt mich so ins Hier und Jetzt zurück. Neji hat in der Zwischenzeit sein Byakugan aktiviert, um nach Hinweisen für unsere Mission zu suchen, ohne sich dabei umsehen zu müssen. Gai hat mich auf der Reise ausführlich über das Byakugan des Hyuuga-Clans unterrichtet. Dadurch kann Neji auch innerhalb der Stadtmauern seine Tarnung als blinder Junge aufrechterhalten. Beim Durchqueren der engen Gassen halten wir Ausschau nach wichtig aussehenden Gebäuden, in denen sich das Oberhaupt des Schlüssel-Reiches befinden könnte. Obwohl das Dorf nicht so groß ist wie Konoha, ist es nicht einfach hier etwas zu finden. Als wir das Zentrum von Joumae no Sato erreichen, wird Nejis Aufmerksamkeit erweckt: Ein großes Gebäude mit einem hübschen Garten, das so aussieht, als würden dort sehr vornehme Leute leben. Jetzt können auch Gai und ich wahrnehmen, weshalb Neji gerade diesem Haus so viel Aufmerksamkeit schenkt. Wir spüren eine große Anhäufung von Chakra hinter diesen Wänden aus Holz. Selbst Lee und Tenten, die kein besonderes Gespür für starke Chakren haben, können spüren, dass hier etwas nicht stimmt.   „Spürt ihr das auch? Was ist das?“, fragt Lee verunsichert.   „Ja. Ich weiß es nicht so genau. Aber wir werden das herausfinden. Mir nach!“, antwortet Gai und will schon auf das Gebäude losmarschieren als ich ihn noch zurückhalten kann.   „Ganz langsam, Gai. Hast du dich schon einmal umgesehen?“, frage ich ihn und zeige mit dem Finger auf das noch entfernte Gebäude. Gai wird vorsichtiger und sieht ganz genau hin.   „Du meine Güte“, flüstert er, als er sieht, wie viele Ninja rund um das Gebäude Wache stehen. Ich nicke und auch Neji, der sie mit seinem Byakugan weit vor mir entdeckt hat nickt mir mit ernster Miene zu.   „Wir wissen weder, was das für ein Gebäude ist, noch was uns dort erwartet. Wir wissen lediglich, dass in diesem Haus eine große Menge an Chakra vorhanden ist, was darauf schließen lässt, dass sich darin äußerst starke Shinobi befinden. Und du willst da einfach reinmarschieren? Und dann? Freundlich ‚Hallo‘ sagen und mit ihnen Kuchen essen?“, frage ich leicht sarkastisch.   Gai denkt kurz über meinen Einwand nach.   „Du hast Recht. Das war unüberlegt von mir. Hast du einen Plan?“   Ich nehme nachdenklich mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und überdenke die Situation.   „Nun…“, fange ich an, meine Gedanken in Worte zu fassen. „Wir sollten auf jeden Fall vorsichtig sein und nicht alle fünf auf einmal dort hineinspazieren. Ich schlage vor, dass erst einmal einer die Lage peilt und sich näher am Haus umsieht. Vielleicht erfahren wir so schon etwas mehr. Neji, kannst du mit deinem Byakugan irgendetwas sehen?“   Er nickt.   „Ja, in dem Gebäude befinden sich insgesamt 13 Personen. Des Weiteren sind um das Gebäude 10 Wachen postiert. Das starke Chakra geht von zwei Personen in einem großen Raum aus – möglicherweise ein Versammlungsraum oder dergleichen. Drei weitere Personen sind ebenfalls in diesem Raum.“   Ich nicke ihm dankend zu. Gai überdenkt die Situation und kommt schließlich zu einem Entschluss: „Ich denke, du hast Recht, Yuki. Es sollte einer von uns näher ran, um zu sehen, ob wir noch mehr über die zwei starken Chakren erfahren können. Und wer von uns will das machen?“ Er blickt in die Runde und sucht nach Freiwilligen.   „Ich mache das, Sensei Gai! Lassen Sie mich das machen!“, meldet sich Lee.   „Nein, ich denke, ich sollte das machen“, melde auch ich mich zu Wort. Gais Blick wandert von Lee zu mir. In seinem Gesicht kann man sehen, dass er sich mit der Entscheidung schwertut.   „In Iwagakure bestanden meine Missionen zum größten Teil aus Spionagemissionen! Ich denke, ich kann mich nahe genug heranschleichen, ohne bemerkt zu werden“, argumentiere ich.   „Na schön“, Gai nickt. „Yuki wird gehen. Aber sei vorsichtig. Wir anderen werden uns in der Zwischenzeit so unauffällig wie möglich benehmen und uns ein wenig in den Seitenstraßen verteilen, um von allen Seiten einen guten Überblick über das Haus zu haben.“ Alle stimmen dem Plan zu und gehen auf ihre Posten.   Ich sehe mich noch einmal gut um und analysiere die Bewegungen der Wachleute. Gleichzeitig suche ich in dem Garten um das Gebäude nach einem geeigneten Versteck, von dem ich eventuell an Informationen herankommen könnte. Dabei fällt mir die besondere Bauweise des Gebäudes auf. Es steht auf vielen einzelnen Holzpfählen etwas erhöht, sodass ein kleiner Raum zwischen dem Boden des Gebäudes und der Erde vorhanden ist. Wenn ich dort drunter komme und mich direkt unter den Raum lege, aus dem die zwei starken Chakren kommen, könnte ich auch etwas hören. Das Problem sind nur die Wachen. Das Gelände ist sehr offen. Es gibt kaum Büsche oder Bäume, an denen man in Deckung gehen könnte und die Bewegungsabläufe der Wachen sind äußerst präzise koordiniert. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als mein Kekkei Genkai einzusetzen, auch wenn mich das jetzt schon eine große Menge Chakra kosten wird, überlege ich. Ich atme einmal tief durch und unterdrücke zunächst mein eigenes Chakra, um nicht bemerkt zu werden. Das ist eine Grundlektion der Spionagetechnik. Anschließend schließe ich meine Augen und konzentriere mich. Ich aktiviere mein Kekkei Genkai und öffne meine nun silberfarbenen Augen langsam wieder. Wie erwartet ist nun alles in der Zeit eingefroren. Die Wachen bewegen sich nicht mehr, Blätter, die vom Baum fallen stehen in der Luft, das Wasser des kleinen Wasserfalls im Garten plätschert nicht mehr und selbst der Wind hat aufgehört zu wehen. Es ist eine uralte Fähigkeit aus meinem Clan, mit seinem Kekkei Genkai die Zeit anzuhalten und sich frei in ihr zu bewegen. Doch man zahlt dafür einen hohen Preis an Chakra. Es ist nicht möglich, diese Fähigkeit lange aufrecht zu erhalten, doch für Spionagezwecke und Attentate ist sie Gold wert. Bislang habe ich niemandem von dieser Fähigkeit erzählt. Tsunade weiß nichts davon und auch in Iwagakure wusste es keiner. Ich setze diese Technik nur im Notfall ein und nur, wenn es keiner sieht. Diese Situation habe ich mal als Notfall abgestempelt. Ich wüsste keinen anderen, sicheren Weg, nahe genug ans Gebäude heranzukommen. Ich gehe nun an den Wachen vorbei und verstecke mich in dem engen Spalt unter dem Gebäude. Ich drehe mich dabei mit dem Gesicht zum Gebäudefußboden und verfluche meine weiblichen Kurven, die mir das Ganze nicht gerade einfacher machen. Als ich mich unter dem Raum mit den Ninja befinde, löse ich das Kekkei Genkai auf und die Zeit fließt weiter.   „Ihr seid also nicht interessiert? Das ist wirklich schade…“, höre ich eine männliche Stimme aus dem Raum über mir sagen. Es klappt. Ich kann sie hören, denke ich erleichtert darüber, das Jutsu nicht umsonst angewandt zu haben.   „Nein. Es tut mir leid“, sagt eine andere männliche Stimme.   „Überlegt es euch noch einmal gut! Schließlich steht die Sicherheit eures Dorfes und dessen Bewohner auf dem Spiel. Ihr wollt doch nicht, dass ihnen etwas passiert oder?“, sagt nun eine dritte männliche Stimme. Einen Moment lang ist es ruhig.   „Meister! Was sollen wir tun?“, fragt nun eine verzweifelte Frauenstimme.   „Nun“, beginnt besagter Meister zögerlich. „Bisher hat sich das Schlüssel-Reich aus solchen Angelegenheiten rausgehalten.“   „Ja, aber jetzt steht euch Akatsuki gegenüber!“, sagt eine der beiden anderen Stimmen nun etwas forscher.   Akatsuki?! Also geht das starke Chakra von zwei Akatsuki-Mitgliedern aus! Mein Herz fängt an zu pochen.   „Und natürlich ist mir die Sicherheit meiner Leute sehr wichtig. Aber das Schlüssel-Reich ist dafür bekannt, dass es niemals – unter gar keinen Umständen – Informationen, die von seinen Ninja gesammelt wurden, preisgibt! Meine Shinobi würden eher sterben, als Informationen weiterzugeben!“, erklingt nun die Stimme des Meisters erzornt.   „Du sturer alter Bock! Damit hast du dein Schicksal und das Schicksal deines Dorfes besiegelt!“, brüllt ihn einer der Akatsuki-Mitglieder an.   Oh nein, was soll ich tun? Soll ich eingreifen? Sie werden ihn töten! Meine Gedanken überschlagen sich und meine Muskeln verkrampfen. Ich muss ruhig bleiben, rede ich mir ein.   „Warte mal, Kakuzu!“, sagt nun der andere von Akatsuki.   „Was ist denn, Hidan?“, fragt Kakuzu. Es herrscht kurzes Schweigen. Es folgen Schritte.   Was ist da los? Was passiert da?, geht es mir im Kopf herum.   „Da belauscht uns jemand!“, stellt Hidan fest. Ich reiße meine Augen vor Schreck weit auf, doch bevor ich reagieren kann, durchbricht Hidan mit seiner Hand die Holzbretter, die uns kurz vorher noch trennten, packt mich am Hals und zieht mich hoch zu ihnen in den Raum. Ich kneife vor Anstrengung ein Auge zu und schnappe nach Luft. Mit aller Kraft versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch es gelingt mir nicht.   „Na, sieh mal einer an! Guck mal, Kakuzu! Ich hab‘ etwas Hübsches gefunden! Etwas sehr Hübsches!“ Hidan hält mich näher vor sein Gesicht und grinst mich dreckig an.   „Wer bist du? Gehörst du zu dem Alten hier?“, fragt mich Kakuzu. Der Großteil seines Gesichtes ist verhüllt, sodass nur seine Augen zu sehen sind. Sie sind rot mit grünen Pupillen. Kakuzu selbst ist dazu noch recht groß und trägt wie auch Hidan einen schwarzen Mantel mit roten Wolken darauf. Man hat mir bereits gesagt, dass alle Akatsuki-Mitglieder diese Mäntel tragen.   „Nein, das Mädchen kenne ich nicht!“, antwortet besagter Meister für mich.   „Also dann, wer bist du, Mädchen?“, fragt mich nun Hidan und drückt seine Hand noch fester um meinen Hals. Ich beiße die Zähne zusammen und röchle nach Luft. Ich schweige zu dieser Frage und beäuge meine Umgebung und die Personen in diesem Raum so gut, wie ich sie aus dieser Perspektive sehen kann. Hidan trägt sein mittellanges, silbernes Haar zurückgekämmt. Auf seinem Rücken trägt er eine Sense, die er vermutlich als Waffe einsetzt. Die Frauenstimme, die ich vorhin gehört habe, gehört zu einer jungen Frau, die in etwa mein Alter zu haben scheint. Sie hat langes schlammbraunes Haar und braune Augen. Neben ihr steht ein großer, sehr muskulöser Mann mit Glatze, der bisher wohl recht schweigsam war. Die Stimme des Meisters passt jedenfalls nicht zu ihm. Den Meister selbst, kann ich nicht sehen, da er hinter mir steht.   „Du sollst antworten!“, brüllt mich Kakuzu an. Ich blicke ihm mit böser Miene entgegen und schweige weiter. Ich darf mich nicht verraten, sonst verrate ich auch die anderen, denke ich nur. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Ich habe nicht mehr genug Chakra, um mein Kekkei Genkai nochmal zu aktivieren. Selbst wenn ich das schaffen würde, würde es zu lange dauern, mich aus seinem Griff zu befreien und weit genug weg zu kommen. So lange könnte ich das Jutsu nicht mehr aufrecht halten.   „Du willst uns also nichts sagen, ja? Na, wenn du so viele Geheimnisse hast, wirst du wohl ein Ninja sein, richtig?“, fragt mich Hidan mit einem dreckigen Grinsen. Wieder schweige ich.   „Du wurdest zweifelsohne gut ausgebildet, wenn du nun immer noch schweigst. Wird Zeit die Informationen aus dir heraus zu kitzeln“, sagt Hidan und greift nach seiner Sense.   Reflexartig schwinge ich meinen Körper nach vorne, schlinge meine Beine um Hidans Hals und drücke ruckartig zu, sodass das Knacken in seinem Genick deutlich zu hören ist. Hidan sinkt regungslos zu Boden, während sich gleichzeitig der Griff um meinen Hals lockert und ich ebenfalls zu Boden stürze. Ich schnappe nach Luft und muss ein paar Mal stark husten. Kakuzu beobachtet das Szenario sehr gelassen, während die drei Ninja aus dem Schlüssel-Reich scharf Luft einziehen und sich kaum trauen zu atmen. Einen Moment ist es still. Ich versuche mich wieder aufzurappeln. Ich sehe zu dem regungslos daliegenden Hidan. Zufrieden mit meinem Werk werfe ich Kakuzu ein überlegenes Lächeln zu.   „Du solltest dich nicht zu früh freuen“, entgegnet mir dieser nur gelassen. Das Lächeln verschwindet von meinen Lippen und Verwirrung macht sich in meinem Gesicht breit. Bevor ich fragen kann, was genau er damit meint, erfahre ich die Antwort, als Hidans scheinbar toter Körper sich wieder aufrichtet. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, als er seinen Hals mit einem erneuten lauten Kancken in seine ursprüngliche Position richtet.   „Es war nicht sehr nett von dir, mich einfach so umzubringen“, sagt Hidan und wirkt dabei sehr bedrohlich. Meiner Verwirrung folgt nun Angst. Wie kann das sein? Er war tot! Wie kann er jetzt wieder lebendig sein? Von den Fragen in meinem Kopf verwirrt, kann ich keinen klaren Gedanken fassen. Hidan kommt Schritt für Schritt auf mich zu, während er erneut nach der Sense auf seinem Rücken greift. Ich bin wie gelähmt vor Angst und kann mich nicht bewegen. Was sind das für Typen? Diese Frage hallt immer wieder in meinen Gedanken nach.   „Wollen wir doch mal sehen, ob du auch wieder so aufstehst, wie ich“, sagt Hidan grinsend mit seiner Waffe in der Hand.   „STIRB!“, brüllt er und schwingt seine Sense. In Erwartung von Schmerz, schließe ich verkrampft meine Augen.   „Konoha Wirbelwind!“, ertönt plötzlich eine mir bekannte Stimme.   Verwundert darüber, dass die Schmerzen nicht eintreten, öffne ich meine Augen wieder.   „Gai!“, rufe ich verwundert, aber durchaus glücklich und erleichtert. Er hat Hidan offenbar mit einem gekonnten Kick entwaffnet, denn die Sense steckt tief in der Wand, am anderen Ende des Raumes. Das Mädchen aus dem Schlüssel-Reich musste sich ducken, um nicht von ihr erwischt zu werden.   „Geht es dir gut?“, fragt Gai nur knapp und springt mit einer Drehung über Hidan hinweg schützend vor mich. Kurz darauf folgen auch Lee, Tenten und Neji in den Raum.   „Ja, aber sag mal – wie seid ihr hier reingekommen? Und warum seid ihr reingekommen? Der Plan war doch anders!“ Es klingt als würde ich ihm Vorwürfe machen.   „Neji hat durch sein Byakugan alles gesehen und uns gesagt, dass du in Schwierigkeiten steckst. Also habe ich entschieden, den Plan über den Haufen zu werfen und wir haben die Wachen kurzerhand erledigt. Naja…“, er macht eine kurze Pause. „Um genau zu sein, hat Lee sie alle kurzerhand erledigt!“, fügt er hinzu und grinst dabei sehr stolz.   Einen kurzen Moment, weiß ich nicht was ich darauf sagen soll. Immer noch auf dem Boden kniend, richte ich mich auf, um mich kampfbereit neben Gai zu stellen, sodass die beiden Akatsuki von uns umzingelt sind.   „Danke!“, sage ich und man hört an meiner Stimme, dass es ehrlich gemeint und aus tiefstem Herzen kommt. Ich bin erleichtert, hier nicht alleine zu stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)