Decision of a soul von AkitoNienna ================================================================================ Kapitel 7: Kaede ---------------- * Wenn Kohaku eine so gefährliche Reise auf sich nimmt, muss es etwas sehr wichtiges sein.* Dachte sich Jaken und sah zu Sesshomaru, in dessen Gesicht man keinerlei Regung erkennen konnte. Als sie die Halle erreichten, signalisierte Jaken den Bediensteten, dass sie Kohaku und Kiara loslassen und verschwinden sollten. Kohaku sah Sesshomaru mit sehr besorgten Blick an. "Was ist los?" fragte er kühl und Kohaku entgegnete: "Kaede liegt im Sterben. Sie erkrankte vor einigen Wochen, als Rin fortging und ihr Zustand wird immer schlechter. Sie wird nicht mehr lange unter den Lebenden weilen, Rin sollte sich verabschieden." Sesshomaru war sich darüber im Klaren, was das für Rin bedeuten würde. Sie würde zum zweiten Mal ihre Mutter verlieren. "Ich werde dich zu ihr bringen." So gingen sie gemeinsam zu Rins Zimmer. Sie lag noch immer auf ihrem Bett und dachte darüber nach, wie es zwischen ihr und Sesshomaru nun weiter gehen sollte, als er plötzlich an ihre Tür klopfte. Sie bat ihn herein und machte sich auf alles gefasst, nur nicht auf die Person, die direkt hinter ihm eintrat. "Kohaku???" Sie war völlig perplex, damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. Sie stand auf und setzte kurz an, um zu ihm zu laufen, eigentlich wollte sie ihn in den Arm nehmen. Doch sie blieb ein gutes Stück vor ihm stehen. Diese Situation war für sie mehr als unangenehm. Sesshomaru bemerkte das. Er stand in der Tür und zeigte keinerlei Regung. "Was willst du hier Kohaku?" Fragte sie ihn und bemühte sich, nicht zu erfreut über seine Anwesenheit zu klingen. In seinen Augen konnte sie tiefes Bedauern erkennen. Sie fing an sich zu sorgen. "Du solltest mit mir zurück ins Dorf kommen. Kaede ist..." Er senkte seinen Blick "Was ist mit Kaede?" Rin überkam langsam Angst. "Als du fortgingst, wurde sie wenig später schwer krank, ihr Geist ist schwach. Sie wird nicht mehr lange Leben, jetzt da sie ihre Aufgabe erfüllt hat." Rin hatte es bereits befürchtet. Kaede war für einen Menschen zu der Zeit ungewöhnlich alt und hatte nun nichts mehr, woran sie sich klammern konnte. Rin musste nun sehr stark sein. Sie wollte nicht vor Sesshomarus Augen anfangen zu weinen. Sie schluckte den riesigen Klos, der sich in ihrem Hals gebildet hatte runter und drückte ihre Fingernägel in die Handflächen. "Ich muss zu ihr." sagte sie und sah zu Sesshomaru. Dieser nickte. Kohaku verließ als erster das Zimmer, Rin folgte ihm. Als sie an Sesshomaru vorbei war, packte er sie am Handgelenk und hielt sie fest. Er sah ihr direkt in ihre traurigen Augen. Er brauchte nichts zu sagen, sie wusste, dass es ihm leid tat und er keine Worte für diese Situation fand. "Pass auf dich auf." Damit ließ er sie gehen. Rin nickte und lief Kohaku hinterher. "Nimm Ah-Uhn und folge ihnen." Trug er Jaken auf. So flogen Kohaku und Rin auf Kiara und etwas weiter dahinter folge Jaken auf Ah-Uhn. Sesshomaru war sich zwar sicher, dass Rin bei den beiden in Sicherheit war, doch Jaken konnte wohl nicht schaden. Auf dem Weg hatten sie kaum gesprochen, zu viel ging gerade in Rins Kopf vor, als dass sie sich hätte unterhalten wollen. Nach einiger Zeit kamen sie endlich im Dorf an. Alle warteten schon auf sie und als Rin von Kiara abstieg und in Kagomes Augen sah, verlor sie den Kampf gegen die Tränen endgültig. Sie fiel ihr in die Arme. "Es tut mir so leid, Rin." Auch Kagome musste weinen. "Bring mich bitte zu ihr." forderte Rin sie auf und gemeinsam betraten sie Kaedes Hütte. Dort lag sie schlafend auf ihrem Futon, sie sah so friedlich aus. Rin konnte spüren, dass ihre Aura sehr schwach war. Sie setzte sich neben sie. Kagome sah zu Rin und sagte: "Meist redet sie nur wirres Zeug, es kommt selten vor, dass sie klare Momente hat. Ich lasse euch alleine. Wenn du mich brauchst, ich bin draußen." Damit verließ sie die Hütte und ging zu Inuyasha. "Ich glaube nicht, dass sie die Nacht überstehen wird." Er nahm seine Frau tröstend in den Arm. Als Rin mit Sesshomaru fortging wusste sie im Grunde ihres Herzens, dass genau das passieren würde. Doch nun, da sie Kaede vor sich liegen sah, so kurz davor diese Welt für immer zu verlassen, wollte sie es nicht akzeptieren. Es tat so weh sie gehen zu lassen. Sie nahm ihre Hand und hielt sie fest, in der Hoffnung, sie würde aufwachen. Sie wollte noch ein letztes Mal ihre Stimme hören. Und tatsächlich öffnete sie die Augen. "Rin, bist du es wirklich? Meine Augen werden langsam dunkel." Rin kämpfte wieder mit den Tränen. Sie lächelte sie an "Ja, ich bin es wirklich." Es fiel ihr sehr schwer normal zu sprechen, da der Klos ihn ihrem Hals immer dicker wurde. "Sei nicht traurig Rin, ich will, dass du lebst und wieder lächelst, an der Seite des Mannes, den du so sehr liebst. Ich gehe nun endlich zu meiner Schwester, sie wartet schon so lange auf mich." Kaedes Gesichtsausdruck war zufrieden, als würde sie sich auf den Tod freuen. Rin beugte sich zu ihr runter und umarmte sie "Ich danke dir. Für alles." sagte sie unter Tränen. "Ich muss dir danken, kleine Rin. Du warst für mich die Tochter, die ich nie hatte, das größte Geschenk, das mir das Universum bereiten konnte." Sie sprach immer leiser "Nun lebe dein Leben und werde glücklich, für mich." Sie schloss die Augen wieder und schlief friedlich ein...und wachte nie mehr auf. Rin spürte, wie ihre Seele den Körper verließ und fing bitterlich an zu weinen. Sie verbrachte noch einige Tage im Dorf und bat Jaken, zum Schloss zurückzukehren und Sesshomaru Bescheid zu sagen. Das gesamte Dorf trauerte um Kaede. Sie war die Dorfälteste und ihr Tod traf die Bewohner sehr. Sie hielten eine große Beisetzungszeremonie für sie ab und es war sehr schwer für Rin, das noch einmal durchmachen zu müssen. Niemand wusste, wie sie es verkraften würde. Nach der Zeremonie verschwand sie plötzlich. Sie konnte all die trauernden und weinenden Dorfbewohner nicht länger ertragen und ging zu ihrer Lieblingsstelle, setzte sich an den großen Baum und schloss die Augen. Als sie sie einige Zeit später wieder öffnete bemerkte sie, dass Kagome neben ihr saß. Sie war so tief in Gedanken versunken, dass sie sie gar nicht kommen hörte. "Kommst du klar?" Fragte sie Rin schließlich. "Irgendwie schon. Sie ist jetzt bei Kikyo, es wird ihr sicher gut gehen. Sie war zufrieden...Zum Schluss..." Rin sah Kagome an und wischte sich die ankommenden Tränen aus den Augen. Auch Kagomes Augen wurden bei dem Anblick feucht und sie lächelte Rin an: "Findest du es nicht auch schräg, dass wir wegen etwas so natürlichem, wie dem Tod einer alten Frau so traurig sind?" Nun musste auch Rin schmunzeln. "Ja, irgendwie schon." Die beiden Frauen konnten sich gar nicht entscheiden, ob sie lachen oder weinen sollten. "Wie lange bleibst du noch bei uns, bevor du zu Sesshomaru zurückkehrst?" fragte Kagome und als Rin seinen Namen hörte, wurde sie ganz verlegen und schaute weg. Kagome bemerkte das sofort "Was ist passiert? Ich hab dich ja noch gar nicht danach gefragt, wie es ist wieder bei ihm zu leben." Sie wurde richtig neugierig, jetzt, da es ihr aufgefallen war. "Naja..." und Rin fing an zu erzählen. Von dem Schloss, von Yuki, von den Dienern und wie sie sie behandelten und auch davon, dass Sesshomaru sie verteidigte. Zu guter Letzt erzählte sie ihr von dem Kuss und Kagome traute ihren Ohren nicht. "Was hat er??? Wir reden wirklich von demselben Sesshomaru oder? Ich glaub`s ja nicht!" Sie war völlig aus dem Häuschen. "Dann sind wir ja bald Schwägerinnen!" Als Rin bemerkte, dass Kagome schon Pläne zu schmieden schien, musste sie eingreifen. "Warte Kagome, du darfst es niemandem erzählen. Ich glaube, er hat es nur getan weil er mir nicht wehtun wollte und nicht wusste, wie er reagieren sollte." Sie schilderte ihr die komplette Szene und Kagomes Augen wurden immer größer. "Hast du mit ihm darüber gesprochen?" fragte sie sie, darauf bekam sie eine etwas unerwartete Antwort: "Bist du verrückt? Ich bin froh, dass er mich nicht rausgeworfen oder getötet hat. Hast du vergessen, über wen wir reden? Ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll, aber ich werde ihn auf keinen darauf ansprechen." Kagome war nicht sonderlich zufrieden mit dieser Antwort, doch sie musste Rin zustimmen. Sie sollte den Bogen wohl nicht überspannen. "Ich hätte gerne Kaede davon erzählt. Sie hätte sicherlich einen guten Rat für mich." Kagome bemerkte, dass Rin wieder traurig wurde. "Vielleicht kann ich dir ja einen Rat geben. Ich wusste bei Inuyasha auch nie, was er für mich empfand und es fällt ihm noch heute sehr schwer, über seine Gefühle zu sprechen. Und er ist zur Hälfte ein Mensch...Doch bei Sesshomaru wirst du wohl niemals erleben, dass er darüber spricht. Wenn man sich allerdings anschaut, was er schon alles für dich getan hat, kannst du dir sicher sein, dass er auf seine ganz eigene Weise sehr viel für dich empfindet. Doch erwarte nicht, dass er es dir jemals offen zeigt. Er ist und bleibt nun mal ein Dämon." Rin musste nun wieder lächeln. Es war ihr ganz egal was er war und ob er ihr seine Gefühle zeigte oder nicht. Sie wollte nur bei ihm sein. Trotzdem machte sie sich Sorgen darüber, wie es nun weiter gehen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)