Decision of a soul von AkitoNienna ================================================================================ Kapitel 5: Unwillkommen ----------------------- Sie genoss es, in seinen Armen zu liegen, endlich wieder seine Nähe zu spüren. Sie flogen sehr schnell und sie hatte keine Ahnung wohin. Doch es war ihr auch völlig egal. Nach einiger Zeit verringerten sie ihr Tempo und wurden deutlich langsamer, Rin konnte in der Ferne ein riesiges Schloss erkennen. *Ist das etwa unser Ziel?* fragte sie sich. Hinter einem gigantischen Tor war ein großer Innenhof, dort landeten sie. Einige niedere Dämonen, die in Sesshomarus Diensten standen, kamen herbei und Jaken wies sie an, Rins Sachen fort zu bringen. Sie hatten ihr bereits ein Zimmer hergerichtet. Einige der Dämonen sahen Rin mit sehr seltsamen Blicken an. Sie wussten anscheinend nicht, dass der angekündigte Besuch eine Menschenfrau ist. Einige sahen sie herablassend an, andere waren einfach nur verwirrt. Sesshomaru bemerkt das und sah sie mit einem Blick an, der beinahe tödlich war. Sofort wandten sie ihre Augen von Rin ab und niemand wagte es, sie wieder anzusehen. Sesshomaru brachte Rin ins Schloss. Sie kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Sie wusste ja nicht, dass ihr Meister Herr eines solchen Schlosses war. Er ging mit ihr ein Stück durch das Schloss und es kam ihr vor, als wäre sie in einem Labyrinth. "Es wird eine Weile dauern, bis du dich hier zu Recht finden wirst." sagte er, als er ihren erstaunten Blick wahrnahm. Er brachte sie in ein ziemlich großes Zimmer, von wo aus man direkt in den großen Schlossgarten blicken konnte. Darin stand ein schönes, großes Bett und all ihre Sachen waren auch bereits dort. Er legte sie auf das Bett. "Ruh dich jetzt aus, ich werde einen meiner Heiler zu dir schicken." Somit verließ er ihr Zimmer. Rin schaute sich um und konnte es noch immer nicht fassen. War das gerade wirklich alles passiert? Sie hatte kaum Zeit um ihre Gedanken zu ordnen, denn es klopfte wenig später an der Tür und Jaken kam herein. Mit dabei hatte er einen kleinen Dämonenjungen und eine etwas ältere Frau, sie war ganz offensichtlich ein Mensch. Das verwirrte sie. "Das sind May, eine unserer besten Heilerinnen und ihr Helfer Yoshio. Sie werden sich um deine Verletzungen kümmern. Wenn du irgendetwas brauchst, sag einem Bediensteten Bescheid. Sieh zu, dass du wieder zu Kräften kommst, kleine Rin." Er verließ das Zimmer wieder. Sie sah May etwas verwirrt an. "Dann lass uns mal sehen, was dir fehlt, kleine Rin" May hatte ein sehr freundliches Wesen. Rin erzählte ihr, was geschehen war und May legte ihr einen Kräuterwickel auf den Rücken. Sie schickte Yoshio, um ihr einen Tee zu kochen. Etwas widerwillig verließ er das Zimmer. Nun musste Rin einfach fragen: "Stehen noch mehr Menschen im Dienst von Sesshomaru?" May sah sie erst verdutzt an, doch dann lächelte sie und sagte: "Einige, ja. Du fragst wohl, weil er Menschen eigentlich verachtet? Es stimmt schon, er hat nicht viel für uns übrig, doch es gibt Dinge, die wir einfach besser können, als Dämonen, also kommt er nicht daran vorbei einige zu beschäftigen. Jedenfalls nicht, wenn er die bestmögliche Behandlung für seine Leute bekommen will. Oder hast du jemals einen Dämon mit heilenden Fähigkeiten gesehen?" Das ergab Sinn. "Du bist also freiwillig hier?" fragte Rin, denn es interessierte sie sehr, ob Sesshomaru sie vielleicht gefangen hielt. "Mehr oder weniger. Ich diene ihm schon einige Zeit und im Gegenzug steht mein Dorf unter seinem Schutz. Es ist ein Geben und Nehmen, doch er behandelt uns gut." Sagte sie und Rin spürte, dass sie es auch so meinte. "Viel interessanter ist es für uns, dass unser Meister nun eine Menschenfrau herbrachte und ihr ein Zimmer herrichten ließ. Welche Rolle spielst du in seinem Reich?" Doch Rin antwortete nicht darauf. Sie kannte die Antwort ja selbst nicht. Yoshio kam mit ihrem Tee zurück und sah sie prüfend an. Sie dankte ihm und trank ihren Tee. "So ich werde morgen wieder nach dir sehen, ruh dich nun aus." Damit verbeugte sich May und ging mit Yoshio wieder raus. Rin legte sich hin und starrte zur Decke. Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf bevor sie endlich einschlief. Am nächsten Morgen wurde sie von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch ihr Fenster schienen. Ihrem Rücken ging es etwas besser, also versuchte sie alleine aufzustehen. Es gelang ihr auch, doch sie konnte sich nicht lange halten und ließ sich wieder auf ihrem Bett nieder. Kurz darauf klopfte es wieder an der Tür "Herein" rief Rin und hinein kam ein Mädchen, sie war vielleicht 15 Jahre alt und sah Rin ungläubig an, als hätte sie einen Geist gesehen. Als sie bemerkte, dass sie Rin anstarrte, sagte sie "Verzeiht mir, mein Name ist Yuki, ich soll euch beim Ankleiden helfen und euch zum Frühstück geleiten." Sie senkte ihren Blick und wartete darauf, dass Rin etwas sagte. "Du brauchst bei mir nicht so förmlich zu sein, mein Name ist Rin." sie sah Yuki mit ihrem freundlichen Lächeln an und Yuki war sichtlich erleichtert. Sie half Rin dabei, sich zu waschen und sich anzuziehen, die beiden verstanden sich auf Anhieb. "Wie lange stehst du schon im Dienst von Meister Sesshomaru?" Wollte Rin wissen und Yuki antwortete "Ich bin eigentlich eine Schülerin von May, doch als sie vor 4 Jahren hier her kam, ging ich mit ihr und seid dem diene ich ihm. Er wollte, dass ich ab nun eure persönliche Bedienstete bin. Er dachte wohl, ein Menschenmädchen wäre euch lieber, als einer seiner Dämonen. Er müsste wohl auch erst einige töten, bis einer bereit dazu wäre, einem Menschen zu dienen..." "Wie meinst du das?" fragte Rin, für sie machte es keinen Unterschied, ob man einem Menschen oder einem Dämon zu Diensten stand. "Für die meisten Dämonen wäre es eine Schande einem Menschen dienen zu müssen, sicher weißt du, dass fast alle Dämonen uns Menschen verachten?" "Stimmt, daran hab ich nicht gedacht. Wie viele Menschen stehen in seinen Diensten?" wollte sie noch wissen und Yuki erklärte "Sechs, nein sieben, wenn ich mich selbst mitzähle. Drei Heiler aus jedem Dorf. Meister Sesshomaru hat sie nun unter seinen Schutz gestellt. Ich bin freiwillig mitgekommen, um bei meiner Lehrmeisterin bleiben zu können." Rin war erstaunt darüber, dass Sesshomaru gleich zwei Dörfer der Menschen schütze und dafür nur einige Heiler als Gegenleistung forderte. "Ich bringe dich nun zum Frühstück. Er wartet sicher schon." Rin stand langsam auf und Yuki stützte sie. Gemeinsam gingen sie durch das Hauptgebäude des Schlosses und gelangten zu einem großen Raum, in dem ein gedeckter Tisch stand. Jaken saß bereits dort. "Oh du kannst also fast wieder selbstständig laufen, das ist gut." Er schien sich wirklich darüber zu freuen. Er signalisierte Yuki, dass sie gehen sollte. Rin nahm Platz und staunte über das Essen, das vor ihr stand. "Na los, lass es dir schmecken." forderte Jaken sie auf. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen, sie hatte riesigen Hunger. Es war ihr in der ganzen Aufregung gar nicht aufgefallen, doch sie hatte ja seit Tagen nichts mehr gegessen. Doch schon nach wenigen Bissen musste sie kämpfen, ihr Magen war schließlich vollkommen leer. Sie aßen gemeinsam zu Ende und Rin erzählte alles, was in den letzten Jahren geschehen war. Jaken war darüber sehr erstaunt, was sie alles erlebt hatte und von ihren Kämpfen gegen die Dämonen war er sogar beeindruckt. "Ich hätte dir gar nicht zugetraut, dass du so etwas kannst." Rin war froh, dass Jaken ihr hartes Training anerkannte. Um sie herum standen einige Diener, die nur höchst widerwillig, dafür sorgten, dass Rin genug zu trinken bekam und es ihr auch sonst an nichts mangelte. Sie sahen sie mit herablassenden Blicken an und waren äußerst pikiert darüber, dass ihr Meister sie zwang, einen Menschen zu bedienen. Als sie fertig gefrühstückt hatten sagte Rin: "Beim Abendessen musst du mir erzählen, was bei euch in den letzten Jahren so alles passiert ist." Sie konnte es kaum erwarten, alles zu erfahren. Darauf entgegnete Jaken: "Dazu wird ein Abendessen wohl nicht ausreichen." "Das glaube ich auch nicht." Damit betrat nun auch Sesshomaru den Raum. Die Bediensteten verbeugten sich vor ihm und räumten den Tisch ab. Er ging auf Rin zu und blieb kurz vor ihr stehen. Er reichte ihr seine Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. "Willst du das Schloss sehen?" fragte er sie. Die Bediensteten trauten ihren Augen nicht. "Ja, nichts lieber als das." Sagte Rin und strahlte ihn an. Er stützte sie mit seinem Arm und gemeinsam verließen sie den Raum. Die Bediensteten schauten ihnen hinterher und machten lange Gesichter. Jaken, dem es langsam zu bunt wurde, schnipste einmal und sagte: "Wenn ihr an euren Köpfen hängt, solltet ihr aufhören, sie so anzustarren. Sie wird bleiben, findet euch damit ab." Er mochte die Menschen genauso wenig, wie sie auch, doch Rin war einfach die Ausnahme. Schließlich hatte sie sein Leben gerettet und es gefiel ihm nicht, wie sie Rin ansahen. Gemeinsam gingen Rin und Sesshomaru durch das Schloss und er zeigte ihr alles. Wo die Bediensteten wohnten, wo Feste gefeiert wurden, den Trainingsplatz und alles, was es sonst noch so gab. Rin stellte fest, dass es nicht so verworren war, wie sie dachte. Während sie weiter liefen, wurden sie von vielen Augen begutachtet. Rin fing langsam an, sich Sorgen zu machen. Sie fühlte sich äußerst unwillkommen. Ob sich das je ändern wird? Sie würden sie wohl irgendwann tolerieren, aus Angst vor Sesshomaru, aber das war`s. Nun traten sie aus dem Schloss heraus und gelangten in den großen Schlossgarten. Rins Augen weiteten sich, er war wunderschön. Sesshomaru sah zu ihr runter und konnte die Freude in ihren Augen sehen. "Du kannst jederzeit hier herkommen, wenn du deine Ruhe haben willst. Die Bediensteten dürfen nicht hier her." Sie sah zu ihm hoch und sagte "Sie mögen es nicht, dass ich hier bin. Sie sind...irgendwie...gekränkt, dass sie mich bedienen sollen." Sie wandte ihr Gesicht von ihm ab und er merkte, dass es ihr sehr unangenehm war. Er drehte ihr Gesicht sanft in seine Richtung zurück und sagte: "Sie werden sich daran gewöhnen müssen." Sie lächelte ihn an und nun kehrten sie zum Speisesaal zurück. "Yuki" rief Sesshomaru und sie kam sofort herbei gestürmt. "Begleite Rin auf ihr Zimmer, sie wird sich sicher etwas ausruhen wollen." Yuki verneigte sich und stützte Rin. Er sah Rin an: "Komm wieder zu Kräften. Du kannst dich im Schloss frei bewegen, doch verlasse auf keinen Fall das Gelände ohne mich, hast du das verstanden?" Den letzten Teil sagte er mit etwas Nachdruck. Rin nickte und ging mit Yuki zusammen in ihr Zimmer. In den nächsten Tagen unterhielten sich die beiden sehr viel und freundeten sich langsam an. Doch Rin sprach niemals darüber, was sie für ihren Meister empfand und warum sie wirklich dort war. Auch das Gerede der Bediensteten nahm zu, denn noch immer wusste niemand, warum er sie in seinem Schloss duldete. Rin fand es langsam lästig, von allen angestarrt zu werden und saß oft im Schlossgarten. Dort hatte sie viel Zeit um nachzudenken und Ruhe, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie ließ die letzten Wochen noch einmal Revue passieren und fragte sich, warum er sie jetzt auf einmal wieder mitgenommen hatte. Sollte er mitbekommen haben, wie schlecht es ihr ging, oder war es Zufall, dass er plötzlich wieder auftauchte? Hatte er sie beobachtet? Und da fiel es ihr wieder ein. Als sie in ihrem alten Zimmer in Kaedes Haus lag und aus dem Schlaf gerissen wurde, und er da saß um über sie zu wachen, hatte sie das selbe Gefühl gespürt, wie damals an der Quelle und am Lagerfeuer. Soll das heißen, es war die ganze Zeit Sesshomaru, der sie beobachtet hatte? Aber das würde bedeuten...an der Quelle...Als ihr klar wurde, dass er sie wohl nackt gesehen hatte, lief sie rot an. Es war ihr sehr peinlich und es fiel ihr jetzt erst auf! Plötzlich hörte sie, wie jemand ihren Namen rief, es war Jaken. Sie ging zu ihm ins Haus. "Meister Sesshomaru möchte dich sehen" Er führte sie zu ihm. Er stand in einem großen Raum und war dabei, seine Rüstung anzulegen. Es schien sein Privatgemach zu sein, einer der wenigen Räume, die Rin noch nicht betreten hatte. Zwei Diener standen im Raum und ihre Blicke galten Rin, als sie den Raum betrat. "Lasst uns allein." Sagte er mit kühler Stimme. Die beiden Diener verließen mit Jaken den Raum und schlossen die Tür. Rins Gesicht war noch immer leicht gerötet, da sie noch immer an die heiße Quelle dachte. Sie war nun seit etwa vier Wochen im Schloss und Sesshomaru bekam sie zu ihrem Bedauern nur selten zu Gesicht. "In acht Wochen werde ich zu einem sehr mächtigen Dämon im Osten reisen. Da ich dich nicht alleine hierlassen kann, wirst du mich begleiten müssen." Rin strahlte ihn daraufhin freudig an. Nichts bereitete ihr mehr Vergnügen, als mit ihm zusammen zu reisen. Er sprach weiter: "Du wirst vorher trainieren müssen. Es wird gefährlich sein und du musst dich verteidigen können." Rin nickte und fragte: "Gibt es hier jemanden mit dem ich trainieren kann?" Sesshomaru dachte nach: "Ich fürchte, sie werden es nicht wagen, dir wehzutun." Rin sah ihn verdutzt an. "Dann werde ich Yuki oder Jaken darum bitten." sagte sie und lächelte. Sesshomaru ging in Richtung Tür als Rin ihn fragte: "Warum könnt ihr mich nicht alleine hierlassen, wenn ihr fort seid?" und seine Antwort verwunderte sie sehr "Weil ich dich niemandem hier anvertraue." Damit öffnete er die Tür und ging hinaus. Rin lächelte und ging ihm nach. Zusammen gelangten sie zur großen Eingangshalle, in der ein anderer Dämon von menschlicher Gestalt stand und auf Sesshomaru zu warten schien. Rin konnte spüren, dass es ein mächtiger Dämon war, zwar nicht annähernd so mächtig, wie ihr Meister, doch trotzdem sehr stark. Er sah sie mit einem sehr interessierten Blick an, sodass sie sich etwas hinter Sesshomaru stellte, er machte ihr ein wenig Angst. "Es ist also wahr, was man so hört?" Seine Stimme war sehr ruhig und klar, doch nicht so dunkel, wie die von Sesshomaru. "Ach ja, was hört man denn so, Hayato?" Entgegnete dieser. "Der große Sesshomaru hat also wirklich eine Menschenfrau für sich erwählt? Wer hätte das gedacht." Seine Stimme klang nun spöttisch. "Du kommst wohl ganz nach deinem Vater, oder welche Verwendung hast du für sie?" Sesshomaru hob nur eine Augenbraue und sah ihn unbeeindruckt an. "Was interessiert es dich, welche Verwendung ich für sie habe?" "Wenn du sie nur für deine Zwecke benutzt, soll es mir ja egal sein. Doch warum behandelst du sie dann, wie einen Gast? Sie wird dir doch wohl nicht etwas bedeuten? Ich meine, mir soll`s ja egal sein, doch was werden alle anderen dazu sagen?" Während Hayato sprach, ging Sesshomaru langsam auf ihn zu. Als er den letzten Satz beendet hatte, stand er genau vor ihm. Er packte Hayato am Hals und hob ihn ein Stück hoch. "Du kommst in mein Haus und wagst es, mir zu drohen, weil du Gerüchte gehört hast? Ich hätte dir wirklich mehr Verstand zugetraut." Er warf ihn mit voller Wucht aus der Eingangshalle und Hayato landete unsanft vor der Tür. Sesshomaru drehte sich um und ging weiter. Rin, die von der Situation sichtlich geschockt war, folgte ihm. Er brachte sie zum Kräutergarten, wo sich die Heiler meist aufhielten. Auch Yuki war dort. "Ich muss mich um etwas kümmern, wir sehen uns beim Abendessen." Damit verschwand er. Yuki stellte sich neben Rin und bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Die beiden gingen spazieren und Rin erzählte ihr, was passiert war. Yuki konnte dazu nur sagen: "Naja, es hat uns alle gewundert, dich hier zu sehen. Alle fragen sich, warum Meister Sesshomaru dich mitgebracht hat und was du hier tust. Ich habe mich noch nicht getraut, zu fragen." Sie senkte nun ihre Stimme "Wenn herauskommen würde, dass du Ihm wirklich etwas bedeutest, wärst du in großer Gefahr. Noch nie hat jemand an ihm eine Schwachstelle gefunden. Was meinst du, wie er so mächtig werden konnte? Du musst hier sehr vorsichtig sein, Rin." Als Rin das hörte, wurde ihr einiges klar. Das war wohl der Grund, warum er sie damals bei Kaede zurückließ und warum er sie nicht alleine im Schloss lassen wollte. Sie war also seine Schwachstelle? Das konnte sie sich eigentlich nicht vorstellen. Dann müsste er ja etwas für sie empfinden. Aber das würde erklären, warum er sie jetzt wieder mitgenommen hatte. Er wollte wohl nicht zulassen, dass sie an ihrer Trauer zerbricht. Konnte das alles stimmen? Doch wenn es stimmte und sie seine Schwachstelle war, wie lange würde er sie verteidigen? Wie weit würde er gehen? Wenn es ihm bewusst war, wäre er sicherlich wütend, er hasste Schwäche, er ließ sie niemals zu. Rin spürte, dass eine harte Zeit auf sie zukommen würde. Derweil machte sich Sesshomaru sehr ähnliche Gedanken. *Einer meiner Diener gibt also weiter, was hier im Schloss vor sich geht, ich muss herausfinden, wer.* Wenn seine Feinde von Rin erfahren würden, käme er in eine sehr gefährliche Lage. Genau das wollte er vermeiden. Er musste in nächster Zeit gut auf sie aufpassen, wenn sie erfahren würden, dass er eine Schwachstelle hat...*Moment. Eine Schwachstelle?* Richtig. Die ständige Sorge um Rin machte ihn angreifbar. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch egal, wie sehr er es versuchte, er konnte es nicht abstellen. Warum konnte er es nicht abstellen? Was war das nur für ein Gefühl, dass er immer hatte, wenn er sie sah? Er wurde langsam wütend. Es gab nichts, was er mehr hasste, als seine Beherrschung zu verlieren. Er rief Jaken zu sich. "Wir haben einen Spion unter den Bediensteten, finde ihn." Jaken nickte und verschwand sogleich wieder. Sesshomaru ging in sein Schlafgemach und ließ sich auf sein Bett fallen, er musste sich beruhigen. Ihm war bewusst, dass Rin nichts dafür konnte, doch es machte ihn wütend, was sie in ihm auslöste. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Was ist?" rief er. Die Tür ging einen Spalt auf und hinein trat Rin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)