Zum Inhalt der Seite

SAO: Progression

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

3rd Floor - Attemption

Die Nacht war recht schnell vorangeschritten. Wir hatten uns nicht großartig länger unterhalten, sondern waren danach gleich zu Bett gegangen. Trotzdem kam es mir so vor, als hätte ich nur für ein paar Minuten geschlafen und so gerädert wachte ich entsprechend auch auf, als mich Haia sanft an der Schulter rüttelte, um mich zu wecken.

Kompromiss war aber Kompromiss und ich wollte nicht meckern.

Wir aßen zur Stärkung vor der längeren Wanderung eine Kleinigkeit, viel bekam ich in meinem schlaftrunkenen Zustand eh nicht runter, und machten uns schließlich auf.

Mein sich immer noch im Stand-By befindendes Hirn kam nicht einmal auf die Idee, was mit der Zeche war, die es zu begleichen galt, doch später erfuhr ich, dass Haia alles bereits am Vorabend geregelt hatte. Kein Grund zur Besorgnis.

Die Wolken des Himmels hatten sich bisher nur leicht erhellt. Es würde wohl noch gut eine Stunde dauern, bis man auch die ersten Sonnenstrahlen erblicken könnte.

Wir bewegten uns schnell und leise durch die Stadt und zu deren Stadtrand.

Seltsamerweise fühlte ich mich aber gar nicht beklommen oder gar verängstigt, wie ich es hätte annehmen müssen, wo mir mein nervlicher Aussetzer gestern doch nur noch zu gut im Gedächtnis geblieben war. Es lag wohl an der frischen, kühlen Luft, die meine Haut berührte und meinen Geruchssinn kitzelte. Diese typisch klare Luft, die man nur in aller Früh erleben durfte. Oder das leise Zwitschern von ein paar munteren Vögeln, die den Tag einleiten wollten.

Ich musste nur für einen Moment die Augen schließen und schon sah ich mich wieder zu Hause, zur selben Uhrzeit durch die Stadt oder über den Campus gehend. Damals, als ich noch in der Klinik gearbeitet habe. Unsere Stadtrandgegend besaß noch so viel Naturzauber, dass ich mich dort am wohlsten fühlte, wenn der Tag anbrach oder die Nacht herein.

Meine Träumerei wurde allerdings mit dem Stolpern über die eigenen Füße bestraft. Haia griff mich reflexartig am Arm und ich konnte durch seinen Widerstand auch meinen Halt wiederfinden. Entschuldigend aufblickend, bemerkte ich sein schiefes Grinsen, „Augen auf“, raunte er mir nur zu und ließ mich damit mit meiner Tollpatschigkeit allein.

Wir erreichten das Tor, welches uns in die weite Welt von Sword Art Online leiten würde, als mein Begleiter allerdings mit einem Mal anhielt und mir mit einer Geste bedeutete, ebenso anzuhalten. Ich war noch nicht aufmerksam genug, als dass ich den Grund für sein Stehenbleiben verstand und musste so irgendwie an ihn vorbei linsen – nicht so einfach, wo sein echtes Ich größer war als sein Avatar zuvor.

Aber dann sah ich es mit eigenen Augen: ein Mädchen mit schwarzem schulterlangen Haar, welche zu zwei Zöpfen locker gebunden waren, stand an dem Tor und blickte uns nun überrascht entgegen. Ihrem Aussehen und ihrer Körperstatur nach musste sie wohl höchstens fünfzehn oder sechzehn gewesen sein, vermutlich aber ein bisschen jünger. Sie machte auf mich nicht den Eindruck, dass sie gefährlich war, aber da könnte ich mich natürlich auch täuschen. Haia hatte mehr Erfahrung als ich in diesen Spielen und so verließ ich mich lieber auf seine Urteilskraft.

Er schien die Fremde von Kopf bis Fuß zu mustern, bis er seine Haltung und Anspannung schließlich zu lockern wusste und mir zunickte.

Wir würden weitergehen.

Als wir sie passierten, wechselte er keine großen Worte mit ihr, eine schlichte Begrüßung, die ich ebenso hervorbrachte. Das war es. Kein Austausch, nichts. Als wäre sie eine dieser passiven Nebenfiguren in einem Spiel, die immer und immer wieder denselben Satz von sich gaben, wenn man sich mit ihnen unterhalten wollte.

Ich warf noch einmal einen Blick über meine Schulter, nachdem wir bereits gut zehn Meter weitergegangen waren. Das Mädchen schenkte uns bereits keine Beachtung, sondern sah sich erwartungsvoll um. Wartete sie auf Kompanie? Vielleicht wollte sie also ebenso wenig alleine losziehen?

„Sei immer wachsam“, sprach Haia daraufhin, als hätte er meine Gedanken lesen können und wandte sich mir direkt zu, „Ich weiß, dass es verführt, sich mit anderen zu unterhalten und auszutauschen. Das machen die meisten, wenn sie neu sind. Angesichts der Lage allerdings, rate ich dir davon ab. Oder kenne zumindest deine Feinde.“

„Feinde?“, wiederholte ich und zog die Augenbrauen kraus, „Wie... soll ich die denn erkennen, wenn ich mich hier selbst nicht einmal genug auskenne?“

„Eben drum. So wenig Kontakt wie möglich.“ Ich schnaubte tonlos die Luft durch meine Nase aus und biss mir auf die Zunge.

Wie soll ich denn dann zurechtkommen, wenn sich unsere Wege trennen?

Das hätte ich am liebsten gefragt.

Haia hatte hier vielleicht Bekannte oder gar Freunde, denen er sich anschließen konnte. Ich hingegen... hatte Niemanden. Nicht, dass ich gewollt hätte, dass eine mir bekannte Person mein Schicksal zu teilen wusste, aber wenn wenigstens Keiichi hier gewesen wäre, hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, dass ich alleine gleich auf verlorenem Posten stand. Ich war zwar eine Optimistin, aber auch eine mit Lebenserfahrung. Und meine Spielerfahrung sagte mir, dass ich mich schnell auf die dümmste Art und Weise selbst ins Game Over zu befördern wusste. Keine gute Aussicht, wenn man die jetzige Lage betrachtete, oder?

Haia warf mir wieder einen Blick zu, diesmal einen längeren und seufzte dann ebenso lautlos,

„Keine Sorge. Es gibt hier immer jemanden, an den du dich wenden kannst... Wenn du überhaupt erst einmal eine Kontaktperson brauchst, halte dich an die Betreiber von Pensionen, Pubs, Schmieden oder andere Läden. Sie haben nichts davon, dich zu hintergehen. Du bist ihre Lebensessenz, immerhin bist du ihr Kunde. Sie wissen auch meist eine Menge über die Dinge, die vor sich gehen. Logisch oder?“

Ich musste nicken. Natürlich war es das. „Und... bevor sich unsere Wege trennen, werde ich zusehen, dass wir bis dahin vielleicht Kontakt zu ein, zwei meiner Leute aufgenommen haben. Sie werden dir ebenso helfen. Keine Sorge.“

„Danke.“ Mehr als diese Hilfe anzunehmen, konnte ich nicht. Er bemühte sich wirklich, auf mich einzugehen, obwohl ich so ein Klotz für ihn am Bein sein musste.

Warum musste das Hochleveln noch einmal so immens lange dauern? Ach ja, richtig, damit man nicht allzu schnell mit einem Spiel abschließen konnte und Zeit hatte, sich über dämliche Gegner zu ärgern...

 

Während wir gefühlt der Sonne entgegenliefen, blieb die Strecke so gut wie unbelebt. Wir hatten nun keinen Feldweg eingeschlagen, um uns möglichst gegnerlos fortbewegen zu können. Natürlich war es wichtig, dass ich meine Skills verbesserte, aber Haia wollte dafür lieber einen geschützten Raum haben, als dass wir uns hier durch das wilde Grün schlugen. Wir marschierten auf einen breiten Trampelpfad entlang, der bereits von vielen vor uns genutzt worden sein musste, da zu unseren Füßen bereits kein Grashalm mehr wuchs und sich die lose Erde wie ein Teppichläufer vor unseren Füßen ausbreitete.

Ich musste immer noch ein wenig gegen die Müdigkeit ankämpfen, die sich nun mehr mit Kälte paarte. Zwar bewegte ich meine müden und lahmen Muskeln, die daraufhin Wärme produzieren mussten und ebenso ein bisschen Adrenalin, aber das reichte noch längst nicht aus. Also ermahnte ich mich, wachsam zu sein und beobachtete meine Umgebung ganz genau: Links und rechts wuchsen kniehohe Halme - vielleicht waren dies Weizenkeimlinge. Über ihnen lag ein weißlich-grauer Nebelschleier und die einzelnen Pflanzen am Wegesrand glitzerten durch die Tautropfen der frühen Tageszeit.

Die Wolkendecke der späten Nacht begann sich langsam aufzulösen und in kleine Schäfchenwolken zu zerbersten. Auch die Firmanentsfarbe wurde allmählich heller, nahm ein Gemisch aus zartem Pastellblau und -lila an, während der Horizont eine bräunlich-rote Farbe erhielt. Zu gerne hätte ich diesen Anblick jetzt mit einer Kamera festgehalten.

Das wäre doch noch eine nette Zusatzoption im Spiel gewesen! Die eigenen Lieblingsmomente aufnehmen und in einer Galerie mit den anderen teilen können oder so.

Dass es aber auch immer ausgerechnet genau diese Momente waren, die einem umso deutlicher machten, dass es einfach total unglaubwürdig war, was hier gerade vor sich ging.

Es versetzte mir einen Stich ins Herz, wenn ich meine Familie, meine Freunde und meinen Mann dachte, die nicht wussten, was mit mir geschehen war oder vielleicht doch bereits davon gehört hatten und nun Ängste ausstehen mussten. Ich musste sogar gestehen, dass es mir fast schon lieber gewesen wäre, wenn sie so lange wie möglich mit dem Glauben weiterlebten, dass es mir gut ginge und ich eine aufregende Zeit in Japan verbrachte.

Nun ja... aufregend war es in der Tat.

Unsere einsame Wanderung fand schließlich mit dem Erreichen einer ausgeschilderten Weggabelung ein Ende. Ich hatte irgendwie schon gar nicht mehr gerechnet, dass wir noch auf jemanden treffen würden, so gut wie wir vorangekommen waren. Jetzt allerdings, wo dies der Fall war, spürte ich, wie sich meine Nerven und Muskeln anspannten.

Freund oder Feind?

Stille Beobachter?

Die Gruppe vor uns, welche sich abzusprechen schien, welchen Weg sie als nächstes einschlagen sollten, war nicht groß: Sie bestand aus zwei Männern, einem Jungen und einem etwas größeren Mädchen in ähnlicher Kleidung wie wir. Ihre Waffen waren nicht gezogen, aber das hatte nichts zu sagen.

Haia verlangsamte seinen Schritt und achtete darauf, dass ich dicht hinter ihm aufgeschlossen blieb. Seine Augen begutachteten skeptisch die kleine Truppe, als wir auch von ihnen bemerkt wurden und sie sich uns komplett zuwandten. Es war noch etwas Abstand zwischen uns, so dass sie warteten, bis wir näher kamen, ehe sie uns ansprachen:

„Selten, so früh andere unterwegs zu sehen“, bemerkte das Mädchen mit einem Lächeln und trat hervor. Ihre Präsenz war nicht von der Hand zu weisen, vermutlich war sie sogar die Gruppenführerin? Es überraschte mich ein wenig, da sie nicht den Eindruck erweckt hatte, aber nun, wo sich die Rollenvergabe logisch herauskristallisierte, wunderte es mich kein Stück.

„Das Gleiche gilt für euch“, entgegnete Haia, nicht die Miene verziehend und nun mehr hatten wir direkt zu den Leuten aufgeschlossen. Wir musterten uns gegenseitig wie Hunde, die sich noch nie begegnet sind, in Argwohn liegend wenn auch neugierig.

„Ertappt“, sprach das Mädchen mit dem kastanienbraunen Kurzhaarschnitt und warf dann einen Blick über die Schulter, „Wir wollten los, bevor die anderen sich dazu durchringen können. Ihr doch auch, oder?“

Nun mehr sah sie mich direkt an und schenkte mir daraufhin ein besonders intensives Lächeln. Ich ließ meine Mundwinkel ein wenig nach oben zucken, ohne zu aufgesetzt wirken zu wollen, überließ das Reden aber lieber Haia.

„Ja, bis zur nächsten Stadt ist es ein Stück und unnötige Kämpfe lassen sich aus dem Weg gehen.“

„Da hast du Recht. Wobei...“ Wieder sah sie mich an, diesmal etwas analysierender, „Ich glaube, deine Wegbegleiterin könnte diese gut gebrauchen?“

Autsch. Das traf. Leider. Und nun hätte ich mich wirklich gerne gewehrt und etwas erwidert, aber da war mein Gefährte ebenso schneller:

„Danke für die Sorge, aber wir sind bestens vorbereitet. Sie... ist nur neu.“

Vermutlich war dies das Schlimmste, was er hätte sagen können, denn mit einem Mal sah mich der gesamte Trupp fast schon rührselig mitleidig an. Das konnte ich noch weniger leiden, als Vorurteilen ausgesetzt zu sein.

„Verstehe“, gab einer der beiden Männer von sich und seufzte tonlos, „Ist ja nicht gerade ein toller Einstieg.“

Ja, danke. Das war mir auch bewusst.

„Ist euch bekannt, wie es momentan aussieht?“, schlug Haia einen Bogen zu einem anderen Thema und sah fragend in die Runde, „Irgendetwas? Wie viele aufgebrochen sind? Wie weit bereits vorgedrungen wurde?“

Dieses Mal meldete sich der Junge zu Wort, der höchstens 14 sein musste und rückte sich seine Brille auf der Nase zurecht,

„I-Ich kann nicht versichern, dass die Angaben stimmen“, begann er entschuldigend und fast schon von der Größe seines Gegenübers eingeschüchtert, war er selbst doch sogar noch einen Kopf kleiner als ich, „Aber der Wirt einer Gaststube meinte gestern Abend, dass gut zwei, drei Handvoll gleich nach der Verkündung aufgebrochen sind.“

„Zsk.“ Haias Zischen und Zähneknirschen machte mir ein schlechtes Gewissen. Er hatte schließlich auch in der Nacht bereits losziehen wollen, aber ich hatte ihn ausgebremst. „Irgendwelche Zusammenschlüsse?“

„N-Nein, keine größeren. Zumindest hat er davon nichts gesagt.“

„Es hat bisher wohl noch niemand die erste Ebene verlassen“, mischte sich der andere korpulentere Mann ein, welcher mit tiefer Bassstimme sprach und einem ihm zumindest etwas konturverleihenden Dreitagebart trug, „Keine Sorge.“

Haia nickte daraufhin und bedankte sich förmlich. Es schien, als wollte er keinen langen Plausch mit den Fremden abhalten, aber besaß zumindest so viel Anstand, ihre Informationsbereitwilligkeit nicht mit Füßen zu treten. Das wäre vielleicht auch sehr unklug gewesen. Man wusste schließlich nie, wann man sich wieder begegnete und ob man dann nicht sogar miteinander arbeiten müsste. Unnötige Streitigkeiten lagen da nicht an der Tagesordnung.

„Nun denn, wir müssen weiter. Komm“, wandte er sich an mich und ich setzte meine Rolle der stillen Begleiterin fort, um Haia auf dem Fuße zu folgen, als er schließlich mit einem kurzen Abschiedsgruß an der Gruppe vorbeiging und den linken Weg einschlug.

„Oh, passt auf euch auf! Man sieht sich gewiss wieder!“

Ich winkte der Gruppe demnach nur zugewandt und richtete mein Augenmerk dann wieder nach vorne – nachdem ich dem Schild meine Aufmerksamkeit geschenkt hatte: Horunka Village – 30 Meilen. Und dazu dann noch eine Skizzierung von einer Schar Bäume, die wohl gemeinsam einen Wald verkörpern sollten. Das in die andere Richtung zeigende Schild deutete an, dass nach bereits 10 Meilen ein anderes Dorf warten sollte, wohl an einem See, wie das Schaubild darstellte.

Ich hinterfragte nicht, warum Haia den längeren Weg einschlug, er kannte sich hier besser aus, und zudem versuchte ich auf meinen Kopf zu hören, der mir sagte, dass es sich in einem Wald auch besser verstecken ließ, wenn es sein musste. Trotzdem konnte meine kleine Chatterbox nicht Ruhe geben und klagte sogleich an, wer oder was denn nicht vielleicht sogar auf uns dort zu warten schien? Und ob das Mädchen von eben nicht Recht hatte: Meine Ausbildung war schließlich nicht gerade weit fortgeschritten. Wenn ich keine Übung hätte, dann könnte mich sonst was ereilen! Gerade in einem Wald.

Und selbst, wenn Haia nicht wollte, dass wir hier ungeschützt trainierten, so könnte er mir doch dennoch schon einmal trocken ein paar Tricks zeigen, oder? Das wäre doch besser als nichts!

… Wie ich sagte: Chatterbox leistete ganze Arbeit.

 

Dass ich vielleicht nicht so große Gedankenkarussells hätte bestreiten sollen, war dann noch einmal eine andere Sache. Selbsterfüllende Prophezeiung.

Denn unser bislang friedlicher Weg wurde mit voranschreitendem Tagesanbruch längst gefährlicher. Natürlich.

Wir erreichten den Wald relativ schnell, es war vielleicht nur eine Viertelstunde Fußmarsch. Obwohl sich aus diesem wunderbare Vogelgesänge in mein Ohr legten und ich doch die Schönheit der mich nun mehr umgebenden Flora genießen und bewundern sollte, war mein gesamter Körper auf Alarmbereitschaft gesetzt und meine Hand immer bereit, das Schwert zu ziehen. Ganz gleich, ob ich mich geschickt anstellte oder nicht.

„Wir werden hier nur ein paar kleinen Fischen begegnen“, wollte Haia mich anscheinend beruhigen, doch bescherte mir dieser Ausspruch des Schwarzhaarigen gewiss keine Entspannung.

„Oh, na dann...“

Er drehte seinen Kopf zu mir, als wir nun mehr Seite an Seite gingen.

Ups... da war meine Zunge wohl etwas schneller gewesen als gewollt und hatte sich im Ton vergriffen... Ich verzog das Gesicht und hob entschuldigend die Schultern. Das war keine Absicht gewesen, aber ich konnte auch nicht verhindern, dass ich mich schlicht ein wenig überfordert fühlte. Ein wenig sehr.

„Keine Sorge, du kriegst schon genug Training“, schien er dann ein zweites Mal meine Gedanken zu lesen, doch in Wahrheit war ihm nur nicht der Kommentar der Gruppenführerin entgangen, „Es nützt nur nichts, wenn wir uns hier verausgaben. Wir haben noch einen ordentlichen Weg vor uns.“

„Ich weiß“, gab ich kleinlaut von mir, „Mir... ist nur nicht wohl dabei, wenn ich ins kalte Wasser geschmissen werde. Nenn' es Prüfungsangst.“

Aus irgendeinem Grund war es witzig für ihn, da er mir ein schiefes Grinsen schenkte, was ich nur mit einem verständnislosen Blick quittieren konnte,

„Dann warte ab, bis dich die richtigen Prüfungen ereilen.“

„Hä?“

„Sidequests. Mainquests.“

„Ihr... habt ihr aber nicht so was wie einen Wissenstest über SAO oder? Da werde ich ja komplett durchfallen!“ Ja, meine Angst war nicht, dass ich mich kräftemäßig messen oder bestimmte Skills wie Kochen anwenden müsste, sondern schlicht die theoretische Abfrage meines nicht vorhandenen Wissens über die Welt.

Damit musste Haia nun wirklich auflachen.

„Du bist echt witzig, Aya!“'

„Klingt nicht gerade wie ein Kompliment.“

„War es auch nicht.“

„Hey!“

Bevor ich aber noch etwas sagen konnte, bedeutete mir Haia mit einer entschiedenen Handbewegung ruhig zu sein und nickte nur auf den Weg vor uns. Hinter einem entfernteren Busch befand sich ein Junghirsch, sah sich neugierig um, weil er etwas gehört hatte: uns.

„Den schnappen wir uns“, flüsterte Haia und öffnete fix das Menü, um in der Ausrüstungsabteilung fündig zu werden. Mir nichts dir nichts erschien ein Bogen in seiner Hand. „Pass gut auf.“

Er bedeutete mir hier zu bleiben, während er sich etwas näher heranpirschte. Auf leisen Sohlen, so dass ich ihn nicht mehr wahrgenommen hätte, hätte ich meine Augen geschlossen, kam er dem digitalen Tier näher und näher, bis er schließlich nur noch eine geringe Distanz aufgebaut hatte und nun mehr den Bogen spannte. Der Pfeil erschien ganz von selbst. Der Bogen machte auch keine verräterischen Geräusche, wie man es normalerweise kannte, auch er war vollkommen ruhig. Und dann... nur ein einziger Schuss, erlegte er den Hirsch, in dessen Fell sich nun ein roter Datensatz zeigte, ehe er sich vor unseren Augen in Datenfragmente auflöste. „Du musst nicht immer auf Nahkampf aus sein. Es ist manchmal ganz praktisch, wenn du aus der Distanz agieren kannst.“

„Das... war klasse“, musste ich ehrlich bewundernd zugeben, als Haia wieder zu mir zurück und ich auf ihn zugelaufen kam, „Ich wusste nicht, dass du Bogenschütze bist.“

„Bin ich auch nicht“, lachte Haia und sah zu der Waffe in seiner Hand, „Aber du lernst schnell auch mit anderen Ausrüstungen klarzukommen, wenn die Situation es hergibt.“

Dann sah er wieder auf und nickte ein weiteres Mal. Diesmal zu unserer Linken.

„Wie wäre es? Bereit für den Trainingsbeginn?“

Ich folgte seinem Blick und sah eine Art Dachs herumstreunen. Meine Augenbrauen zogen sich skeptisch nach oben. Das Ganze kam mir eher vor, als würde ich auf Jagd gehen – was ich bisher noch nie in meinem Leben getan hatte – und es widerstrebte mir, just für mein Hochleveln, Tiere zu töten – Datensatz hin oder her. Aber mit dieser Denkweise müsste ich aufhören. Es waren eben nur Daten. So wie wir. Und wenn ich überleben und mich nicht von einem Dachs oder gar digitalen Spatz niederstrecken lassen wollte, dann müsste ich üben, üben und nochmals üben.
 

Eine meiner Stärken war eindeutig Ehrgeiz. Eine weitere damit verbundene: Durchhaltevermögen. Allerdings war in den letzten paar Jahren eine ziemlich große Schwäche hinzugekommen: Körperliche Fitness. Wenn man mich jetzt so keuchen und hecheln sah, dann dürfte man nicht erfahren, dass ich zur Schulzeit noch Leistungssport betrieben und den Leichtathletikkurs belegt hatte. Das wäre eine Lachnummer für sich.

Und so war die Umsetzung der Theorie in die Praxis nichts, was mir besonders leicht von der Hand ging. Manche meiner Gegner waren klein und somit schnell zu erlegen. Andere hingegen waren flink und ich musste ihnen direkt nachjagen. Bei wieder anderen ließ ich sie letzten Endes laufen, weil ich einfach keine Puste mehr hatte.

Haia bewies durchaus mehr als nur ein wenig Geduld mit mir. Ziemlich viel sogar. Zeitweilig sagte er gar nichts, schwieg sich aus und ließ mich machen oder aber übernahm den einen Gegner, den ich entkommen lassen wollte. Er gab mir von der Seitenlinie Tipps, wie es ein guter Trainer gab, vermittelte mir Techniken oder zeigte mir ganz direkt wie es geht. Ich bekam nach und nach ein besseres Gefühl für meine Waffe. Mein Schwert lag nach und nach besser in der Hand, schwang nicht mehr nur ungewollt von Seite zu Seite, sondern verfehlte immer weniger sein Ziel. Das war doch schon mal gut!

Auch verbesserten sich meine Reflexe – natürlich nicht von Null auf Hundert, aber ich fühlte mich mit jedem kleinen Kampf ein bisschen weniger tollpatschig. Diese Selbstsicherheit konnte ich auch gebrauchen. Spätestens dann, wenn es darum ging, dass ich irgendwann alleine klarkommen müsste. Und Selbstsicherheit war auch etwas, in dem ich allgemein schlecht bestückt war...

Wir legten eine kurze Pause ein, nachdem ich mühselig es sogar bis zum nächsten Levelaufstieg geschafft hatte und mehr als nur k.o. auf die Knie ging, so weich waren diese.

„Hier“ Ich sah irritiert auf, blickte dabei dann aber Haia in die Augen, der mir ein Behälter entgegenhielt. Es war eindeutig ein Getränk, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was für eins genau. Da ich aber sicher sein konnte, dass er mich nicht vergiften oder benebeln würde, nahm ich es dankbar an. Der Durst, welcher sich durch die körperliche Anstrengung in meinem Hals breit gemacht hatte, machte sich mit einem Anfall von Reizhusten bemerkbar und schnell nahm ich einen großen Schluck. Recht süß. Fast so ähnlich wie diese billige Zitronenlimonade aus dem Supermarkt. Gerade war ich aber froh, überhaupt etwas zu trinken zu bekommen und wollte mich demnach nicht beschweren.

„Du machst recht gute Fortschritte“, bemerkte mein Gegenüber und ließ sich dann neben mich auf einen großen Stein nieder, so dass ich zu ihm aufsehen musste, „Es könnte etwas schneller gehen, aber damit müssen wir wohl klarkommen.“

Fast schon ein wenig beleidigt verzog ich den Mund. Ich wusste ja selbst, dass ich nicht gerade die begabteste Kämpferin war...

„Wie... hast du das eigentlich gelernt?“

„Hm?“

„Das Kämpfen... wie schnell bist du damit klargekommen?“, wollte ich wissen und trank ein weiteres bisschen aus dem coladosengroßen Behältnis.

„Recht fix. Vielleicht ein Tag oder so.“

„E-Ein Tag?“, brach es erschrocken aus mir heraus, aber Haia fasste dies falsch auf und nickte langsam,

„Ja, ich weiß... aber dann konnte ich auch sämtliche mir am Anfang möglichen Kombinationstechniken und vor allem beherrschte ich die Verteidigung. Ohne die bist du aufgeschmissen“, zuckte er mit den Schultern.

„Ha ha...“ Ich konnte nur schlucken. Er war wirklich solch eine Person, die sich mit den Spielregeln und der Steuerung von Games fast genauso gut zurechtfanden, wie in ihrer eigenen Westentasche... das erinnerte mich sehr an jemanden in der realen Welt... Ihm brauchte man auch nur den Controller in die Hand drücken und binnen von Minuten schaffte er es, sich gefühlt jedes Spiel anzueignen, das es gab. Es ließ mich melancholisch lächeln und ein wenig vor mich hinstarren.

„Aber weißt du... ich glaube, dass du gar nicht so schlecht in dem bist, was du machst“, sprach Haia dann weiter und als ich meine Augen erneut auf ihn richtete, zeigte sich auch auf seinen Lippen der Anflug eines zarten Lächelns, „Du solltest nur selbst etwas mehr daran glauben und nicht so streng mit dir sein.“

Autsch. Knackpunkt Nummer zwei. Neben des angeknacksten Selbstbewusstseins.

„Das... klingt ziemlich leicht“, bemerkte ich kleinlaut und lehnte mich in meiner Sitzhaltung etwas zurück, „Aber so viel Zeit habe ich nicht, dass ich es locker angehen könnte.“

„Wenn du so verbissen bist, wird es dir aber auch nicht besser gelingen“, widersprach mir der Schwarzhaarige und stützte sich nun auf seine Knie ab, um mir etwas mit seiner vorgebeugten Pose entgegenzukommen, „Du bist zu verkrampft und das schon die ganze Zeit. Es ist kein Wunder, dass dir alle Muskeln wehtun.“

„Naja, wohl eher, weil ich gar keine Muskeln habe“, wurde ich noch leiser, „Da war nie was. Trotz allen Trainings in der Schulzeit.“

„Das mein ich nicht und das weißt du.“ Haia seufzte, „Bist du immer so? Du... hast auf mich zu Beginn nicht den Eindruck erweckt.“

Ich musste mir seine Frage einmal auf der Zunge zergehen lassen und ernsthaft darüber nachdenken. War dem so? Eigentlich... nicht mehr.

„Ein wenig... schon. Das war früher schlimmer“, antwortete ich und drehte den Trinkbehälter in meinen Händen mal nach links und dann wieder etwas mehr nach rechts. Ich redete ungern über solche Dinge, die mich daran erinnerten, wie ungern ich mein damaliges Selbst inzwischen hatte. Es war mir äußerst unangenehm, zumal Menschen wie Haia mich nicht einmal kannten und mich somit eher noch zu vorschnellen Bewertungen neigten. Zumindest hatte ich das oft genug erlebt... Und ich wollte es nicht schon wieder erleben.

„Dann rate ich dir, dies so schnell wie möglich abzulegen“, erwiderte er ruhig, obwohl ich glaubte, aus seiner Stimme etwas wie Ungeduld zu hören, „Glaub mir, ich habe schon einige Spieler gesehen. Und wenn sie nicht wegen Überheblichkeit oder Panik das Game Over gesehen haben, dann weil sie zu verkrampft waren. Und du weißt so gut wie ich, dass wir hier nicht wieder von vorne anfangen können.“

Er hatte ja recht. Aber so einfach war das nicht. So einfach war es nie.

Deswegen behielt ich meinen Blick auch gesenkt, anstatt ihm in die Augen zu gucken.

„Du weißt, dass ich das nicht böse meine, oder?“

Ja, natürlich wusste ich das. Und ob ich das wusste. Nie hätte ich es Haia auch in irgendeiner Form unterstellt, dass er es anders meinte. Nur war es eben auch für mich schwierig, darauf einzugehen und über meinen Schatten zu springen.

Meinen Lippen überkam ein Seufzen und ich wollte mich langsam wieder aufrichten, etwas Einlenkendes sagen, als mich Haia mit einer schnellen Handbewegung inne halten ließ.

Irritiert guckte ich zu ihm auf. Sein Blick war abgewandt, schwebte über meinen Kopf hinweg und hielt sich wohl auf einen gewissen Fleck gerichtet.

„W-Was?“

„Pscht!“ Ich schwieg und wagte es mich nicht einmal, mich umzudrehen. Haia bewegte nur die Lippen, als er zu einer Erklärung ansetzte, vermied dabei aber jede weitere Bewegung: „Hinter dir befindet sich ein weiteres Wildschwein.“

„J-Ja?“

„Eher... eine ganze Gruppe.“

„W-wie?“ Das war gewiss kein Scherz von ihm, aber ich hätte mir gewünscht, dass es jetzt einer wäre. Eine Wildschweinhorde konnte ich gerade trotz dieser seltsamen Limonade nicht gebrauchen.

„Beweg dich ganz, ganz langsam. Nur nicht zu schnell.“ Haia machte es mir vor, erhob sich aus seiner sitzenden Pose und stellte sich Zentimeter für Zentimeter aufrecht, bis er sich im festen Stand befand. Er ließ unsere Gegner nicht aus den Augen und das war wohl auch gut so. Wenn Haia so angespannt war wie jetzt, dann hatte es wohl durchaus Berechtigung. Und auch wenn wir mit den Wildschweinen im Einzelnen gut klarkamen, war eine ganze Gruppe etwas anderes.

Auch ich stand nun vorsichtig auf. Beugte mich erst auf die Ballen vor, so dass ich mich in der Hocke befand und ging dann langsam aus den Knien nach oben. Alles gut. Nur keine Panik.

Ich wusste nicht, warum mir ausgerechnet so ein Klischeemalheur passieren musste, aber vermutlich war es einfach nur Ironie des Schicksals, dass mir der Getränkebehälter aus der Hand rutschen und auf den Boden fallen musste. Es war dabei nicht einmal ein lautes Geräusch, was entstand, aber anscheinend war es leider Gottes laut genug, als dass sich diese digitalen Tiere von mir gestört fühlten und mit den Hufen scharrten.

„Irks“, entfuhr es mir, als ich mich umdrehte und sah, wie sich das große Wildschwein auf uns zubewegte, die Entfernung zu schnell zu klein wurde.

„Auseinander!!“, rief Haia nun ohne Rücksicht auf den Aggressionsgrad der Tiere (war dies nun eh hinfällig) und sprang zur rechten Seite, so dass ich zur linken stolperte.

Rechtzeitig genug, denn das Schwein raste mittig hindurch, blieb erst ein paar Meter weiter stehen und machte auf den Hufen kehrt.

„W-Was ist denn in dieses gefahren?“ Nie im Leben war das Verschütten von etwas Limonade wohl der Auslöser dafür, dass es uns angriff.

„Keine Ahnung, spielt auch keine Rolle!“, antwortete Haia knapp, ließ seinen Bogen in der Hand erscheinen und wirbelte herum, um sich nun mehr allerdings die vier anderen kleineren Schweine vom Leib zu halten, die ebenfalls auf Angriff setzten.

Ich hatte keine Wahl und musste mich um das Mamaschwein kümmern, das durch seine Nase schnaufte und auf eine zweite Runde aus war. Na prima.

Ich schwenkte mehr unaufmerksam und ungeschickt mit meinem Schwert herum, als dass ich es wirklich traf, aber immerhin konnte ich verhindern, dass es einen von uns beiden auf die Keiler nahm. Trotzdem musste ich mir eine Strategie zurechtlegen – ich konnte schlecht Haia die ganze Arbeit überlassen, zumal er selbst mehr als überrascht über diesen plötzlichen Angriff schien. Sobald er sich die Schweine vom Hals gehalten hatte, switchte er seine Waffe und ging ebenso zu einem Schwert über. Es war ähnlich wie meins, allerdings breiter von der Klinge und auch länger – vermutlich auch viel, viel schwerer.

Wir standen Rücken an Rücken und warfen kritisch einen Blick auf unsere Gegner.

„Tausch.“

„Hä?“

Er schwang an mir vorbei, so dass er sich dem großen Gegner widmete und ich die vier kleinen als Boss hatte. Mir blieb keine Zeit zu beobachten, was Haia machte oder warum es zu einem metallischen Aufschlaggeräusch kam, das an jener von zwei aufeinander treffenden Klingen erinnerte: Das erste Schwein griff mich an, ich musste nicht ausweichen, sondern konnte den Angriff mit meiner entgegengehaltenen Breitseite parieren und wegdrücken. Das hatte ich vorhin auch schon mal gemacht. Als mich nun das zweite angriff, musste ich zur Seite treten und es ins Leere rennen lassen. Das dritte war hierbei fixer als gedacht und so blieb mir auch nie nur das Parieren. Kam es mir nur so vor oder waren sie flinker als die bisherigen?

Das vierte der Runde machte sich nun auf, mich erfassen zu wollen. Zeitgleich kam das erste wieder auf mich zugeschossen – weiteres Klischee, aber wirkungsvoll: Ich wich aus und die beiden verhakten sich mit ihren Hauern ineinander, weil sie nicht mehr abbremsen konnten. Es gab mir die Gelegenheit, um mich um die zwei anderen zu kümmern. Ich stieß vor, holte Schwung und versuchte so kraftvoll wie möglich das Tier zu erlegen – mit Erfolg. Binnen weniger Sekunden löste es sich in digitale Datenfragmente auf. Aber ich stoppte nicht, sondern lief gleich weiter, das nächste in Reichweite. Wieder holte ich auf, diesmal eine Rückhand, und traf. Kaum zu glauben, aber ich hatte das Gefühl, dass das einjährige Showgruppentraining für ein Tennismusical seine nie wieder verschwindenden Spuren bei mir hinterlassen hatte.

Die vor Anspannung angehaltene Luft ausatmend, blieb ich stehen und schnellte herum.

Die beiden anderen Schweine hatten sich gerade erst wieder entwirrt, schüttelten sich. Dann aber wollten sie gemeinsam in den Angriff gehen. Was nun? Beide rasten auf mich zu, ich hatte nur ein Schwert und ich sollte nicht so blöd sein, auf Gegenangriff zu setzen.

Flüchten? Wohin? Ich konnte zwar zur Seite springen, aber würde das etwas nützen? Am Ende würde das eine noch die Kurve kriegen und mich hochnehmen. Mir blieb keine andere Wahl, als einen Hechtsprung zu machen und ich betete, dass ich wenigstens noch ein bisschen Sprungkraft und Abschätzung besaß, um nicht vollkommen daneben und somit direkt in den Schweinen zu landen. Sie kamen näher und näher. Ich musste etwas Anlauf nehmen, sonst funktionierte das nicht. Mich somit mit dem rechten Fuß fest vom Boden abstemmend, rannte ich ebenso los. Als wir uns schließlich beinahe schon zu nahe kamen, sprang ich ab, so hoch und weit wie möglich. Der Hechtsprung war noch nie meine Stärke gewesen, schon zu Volleyballzeiten nicht, aber ich musste alles darauf setzen.

Als ich schließlich wieder den Boden berührte, unsanft, mit gewiss vielen blauen Flecken als Quittung, atmete ich erleichtert durch. Die Schmerzen, welche durch den Aufprall und den Schürfungen entstanden waren, nahm ich gerne hin. Das war das kleinere Übel. Nun aber nicht ausruhen, sondern weitermachen!

Ich musste auf die Beine kommen, so schnell wie möglich, und die Schweine erwischen, ehe sie erneut ansetzten. Noch einmal würde ich nicht so viel Glück haben.

Und genau das war es: Glück. Denn als ich mich bereits auf dem Absatz umgekehrt hatte und entsprechend vorpreschte, wandten sie sich erst zu mir. Es waren vielleicht zwei Sekunden, aber diese zwei Sekunden bedeuteten meinen Sieg.

Und sie bedeuteten, dass ich meine Augen wieder auf Haia richten konnte, welcher sich mit dem großen Schwein abrackerte. Um ehrlich zu sein, hatte ich geglaubt, dass es für ihn leichter werden würde als für mich, aber die Tatsache, dass er wirklich kämpfte und ihm der Schweiß auf der Stirn geschrieben stand, belehrte mich eines Besseren.

Konnte ich ihm helfen? Wie? Wenn ich mich einmischte... aber zusehen?

Er sprang zurück, baute Abstand zu seinem Gegner auf und atmete schwerfällig durch. Sein Gegner hatte ihn nicht getroffen, aber dennoch schon einiges an Kraft einbüßen lassen. Ich dachte nicht länger nach, sondern eilte an seine Seite.

„Kann ich was tun?“, war meine direkte Frage, während ich mein Schwert kampfbereit vor mich hielt.

Mein Partner schien verblüfft, dass ich anscheinend mit den vier Schweinen bereits fertig geworden bin, sah dann aber wieder nach vorne.

„Ich brauche etwas Zeit. Nicht viel. Aber wenn du mir zehn Sekunden den Rücken freihalten kannst... wäre das eine große Hilfe.“

„Alles klar.“ Ich hatte gar nicht erst nachgefragt, was er vorhatte. Und so musste auch Haia mir nachgesehen haben, als ich nach vorne eilte, unserem letzten großen Gegner entgegen. Im Nachhinein war dies eine ziemlich waghalsige, wenn nicht sogar dumme Entscheidung. Liebe Leute, macht dies bitte nie, nie, nie nach... Es hätte mich meinen Kopf kosten können. Ganz im Ernst. Egal, ob ihr eine Waffe tragt oder nicht.

Das Wildschwein vor mir fackelte nicht lange und kam mir ebenso entgegen. Es wollte zum Gegenangriff ausholen, so dass ich im ersten Moment nur ausweichen konnte. Ich sprang zur Seite und schaffte es, mich irgendwie passend abzurollen – ein Überbleibsel meiner Volleyballzeit – und somit wieder auf meinen Füßen in der Hocke zu landen. Im Gegensatz zu dem Datentier konnte ich so problemlos wieder vorschnellen und musste mich nicht erst umdrehen und gar anhalten. Es war meine Chance auf einen Präventivschlag, den ich so gut es ging versuchte, mit meinem Schwert auszuführen. Ich erwischte es, jedoch nicht gut genug, so dass sich seine Hauer mit meiner Klinge verkeilten. Ein Kräftemessen.

Ein solches, dass ich kaum gewinnen konnte, aber dennoch versuchte Stand zu halten, denn eine andere Möglichkeit hatte ich gar nicht. Ich spürte, wie mir mein Gegner all seine Stärke entgegensetzte und mich zügig zurückdrängte. Meine Arme begannen unter der Anstrengung zu zittern und mein Atem ging nicht weniger schwer über meine zusammengepressten Lippen.

Das Schwein begann zu zuckeln, nach links und nach rechts zu zergeln und schien mich so aus meiner Bodenhaftigkeit reißen zu wollen. Ich musste mitgehen, wenn ich nicht stürzen wollte und nach einigem Rangeln blieb mir gar nichts anderes übrig als nachzugeben. Es stieß nach vorne und brachte mich ins Straucheln. Ich stolperte nach hinten, versuchte aber so gut es ging, das Schwert verteidigend vor mich zu halten, als ich mich nach hinten fallen ließ und kaum am Boden aufgekommen, zur Seite rollte, die Waffe einziehend. Das Schwein stoppte nicht, stapfte vorbei, hatte aber da bereits kehrt gemacht, um mich nun wirklich auf die Hauer zu nehmen. Ich sah mein Ende.

Zermattert von einem digitalen Wildschwein.

Lief.

Silent Strike“, erklang da mit einem Mal die mir bekannte Stimme Haias widerhallend an meinem Ohr und ich sah, wie hinter meinem Gegner ein sternenförmiger, silberfarbiger Lichtstrahl erleuchtete. Er blendete mich, so dass ich die Hand schützend vor meinen Augen hielt und nicht mehr mitbekam, was als nächstes geschah. Fakt war aber, dass das Wildschwein aufheulte und kurzerhand das bekannte Geräusch der sich auflösenden Digitalpartikel ausbreitete. Mit dem Verschwinden des Lichtstrahls war dann auch das Wildschwein verschwunden und nun mehr stand Haia vor mir – erhaben, mächtig, stolz. Er hatte auf mich als Spielavatar einen eher schmächtigen Eindruck gemacht. Als ich ihn das erste Mal mit seinem realen Gesicht angesehen habe, wirkte er auf mich erwachsener. Und jetzt... war es nicht nur sein Alter, das mir entgegenstieß, sondern auch seine Persönlichkeit. Sein Charakter, der gefestigt und standhaft wirkte. Anders als ich mich fühlte, was nicht nur an dieser absurden Welt lag, in der wir gefangen waren.

Die Fazitanzeige ploppte auf und wir erhielten unsere Erfahrungspunkte, sowie Geld und einen mittelstarken Trank, der die Kraftpunkte um ein Dreiviertel zu regenerieren wusste.

Mit den Erfahrungspunkten stieg auch mein Level. Ich war erfreut, erinnerte mich aber, dass ein Level Up gerade zu Beginn nicht lange auf sich warten ließ. Trotzdem war dies ein gutes Gefühl, das es voranging. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass ich ohne Haia nun gerade wohl das Zeitliche gesegnet hätte. „Das war mutig“, sprach er ruhig und reichte mir die Hand zum Aufstehen, da ich immer noch auf meinen vier Buchstaben saß, „aber auch verdammt dumm.“

„Ich weiß...“, knirschte ich mit den Zähnen und ergriff seine Hand, um mich hochziehen zu lassen.

„Mach das nicht nochmal.“

„Werde ich nicht.“

Wir sahen uns einen Moment lang an, bis Haia schließlich meine Hand wieder losließ, als ich sicher auf meinen Beinen stand und sich dann in die Richtung drehte, aus der das Wildschwein und sein Gefolge gekommen sind.

„Ich frage mich wirklich, was diese Tiere hat so aggressiv werden lassen? In der Beta-Phase war hier noch nicht einmal ein solcher Zwischenboss angedacht“, sprach er weiter und stemmte die Hände in die Taille.

„Vielleicht haben sie den Schwierigkeitsgrad aufgestockt?“, vermutete ich, „Dass es sonst zu leicht wäre?“

„Ja, aber so, dass selbst erfahrene Spieler ins Gras beißen können? Nicht auf der ersten Ebene und schon gar nicht auf offenem Feld, weitab des Übergangs zur zweiten Ebene.“ Haia schien mit meiner Theorie nicht einverstanden und grübelte einige Sekunden weiter nach, in der ich ihn nicht stören wollte und somit meinen Blick ein wenig über das offene Feld wandern ließ – aufmerksam. Wer weiß, was uns noch erwartete? „Lass' uns nachschauen gehen, wo diese Viecher herkamen!“

„Eh?“ War das sein Ernst?

„Ich will wissen, wo es herkam. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich verlaufen hat.“

„A-Aber was ist, wenn wir auf weitere von denen stoßen?“

„Dann werden wir sie genauso bekämpfen müssen, wie dieses hier.“

Tolle Antwort... tolle Idee... Begeistert war ich nicht.

„Wir kriegen das hin, Aya. Keine Sorge.“

Beschwichtigende Worte, die mich nicht überzeugten. Wir hatten mit dieser kleinen Horde bereits ordentlich zu tun gehabt... übernahm er sich nicht?

Meine Augen mussten wohl selbige Zweifel ausgesprochen haben, da mein Begleiter mir nun einen Schritt näher kam und mich ernst ansah, „Ja, ich weiß, dass es dir nicht wie die schlauste Entscheidung vorkommt, aber das hier sind Peanuts. Diese Wildschweine sind nicht die leichtesten Gegner, aber gewiss auch nicht die schwierigsten. Du wirst noch ganz andere kennenlernen. Glaub mir, du wirst dich nach den Schweinen sehnen.“

„Das weiß ich auch“, murrte ich leise, da ich es nicht mochte, wenn man mich wie ein unwissendes Kind behandelte, „Ich finde es nur keine gute Idee, wenn wir denen in die Arme laufen.“ Haia nickte, konnte er diese Überlegung wohl gut verstehen.

„Ich weiß.“

Wir machten uns also auf... und weil ich nicht wollte, dass wir eine unangenehme Stille hatten bzw. weil es mich wirklich interessierte, was da eben geschehen war, fragte ich Haia ganz direkt: „Das ist ein spezieller Angriff, der allerdings Vorbereitungszeit braucht“, erklärte er, die Augen auf den Weg vor uns gerichtet, „Ich sammle mein Mana, meine Energie und fokussiere sie auf meinen Pfeil. Wenn ich diesen dann auf den Gegner abschieße, wird er zunächst durch die Helligkeit erblindet, so dass er nicht fliehen oder blocken kann. Dann erfasst mein Angriff ihn und bohrt sich direkt durch ihn.“

„Effektiv.“

„Meistens.“

„Wie... erlangt man diese Fertigkeiten?“ Ich wusste, dass man mittels Training, immer wieder Abilitys erlernen konnte, aber dies geschah in Spielen automatisch. Konnte ich also auch hier automatisch solche Angriffe erlernen oder bedurfte es technisches Verständnis und langjährige Entwicklung? Bloß nicht!

„Keine Sorge“, musste Haia nun schon auflachen und warf mir ein schiefes Grinsen zu, „Jede Waffe hat natürlich ihre eigenen Skills. Mit einem Level Up erlangst du auch die Fähigkeiten. Deine eigenen kannst du natürlich etwas mehr beeinflussen. Du musst dich also nicht mit Physik oder ähnlichen Dingen auseinandersetzen.“

Also konnte ich meine Statuswerte personifizieren, mehr Fokus auf Angriff oder zum Beispiel Agilität legen, wenn ich wollte. „Normalerweise reicht am Anfang aber die automatische Zuordnung aus. Ich kann dir später einmal zeigen, wo du das einsehen kannst!“ Ich nickte und bedankte mich. Das würde mir gewiss zugute kommen. Irgendwo war es beruhigend, dass zumindest solche Dinge ähnlich wie in anderen Videospielen abliefen. Zumindest ein kleines bisschen.

Die Strecke, die wir zurücklegten, war nicht weit. Vielleicht ein Kilometer, was in Anbetracht des bisherigen Weges wie ein Katzensprung wirkte. Kaum diesen aber hinter uns gelassen, bedeutete mir Haia mit einer Handbewegung, dass ich anhalten und mich ruhig verhalten sollte. Ich hatte dies schon automatisch vollzogen, denn der Schrei der nun mit einem Mal an mein Ohr drang war unüberhörbar. Ich konnte nicht ausmachen, ob es ein solcher aus Schmerz war, aus Angst oder aus Wut. So oder so ließ es mich eine Gänsehaut erfahren, die mich frösteln ließ. Wollte ich wirklich wissen, was das war, was vor uns lag? Ich hatte keine Wahl, diese nahm mir Haia ab, denn der Schrei war aus der Höhle vor uns erklungen, die wir nun mehr erreicht hatten. Ihr Eingang lag wie ein sich öffnendes Löwenmaul vor uns – bereit, uns zu verschlucken. Manchmal verfluchte ich mich für meine Fantasie, die mir alle Möglichkeiten vor Augen führen wollte, was da auf uns zukam. Eine Meuchelei? Ein großes Ungeheuer? Eine Bande mieser Charaktere, die nur darauf warteten, ihren nächsten Opfern zu begegnen?

Mir fiel keine Variante ein, die weniger gefährlich war und mit dem Schrei von eben einherzugehen wusste.

Mein Körper schien zumindest in Alarmbereitschaft versetzt zu sein und ließ mich meinen eigenen Herzschlag lautstark im Hals fühlen und in meinen Ohren hören.

Wir schritten voran und ich kam mir vor wie einer dieser dummen Jugendlichen in Horrorfilmen, die es besser wissen müssten und dennoch der Gefahr nachjagten. Warum noch mal konnten wir nicht einfach umdrehen?

„Haia“, warf ich flüsternd ein und legte behutsam meine Hand auf seine Schulter, „Lass uns weitergehen. Lass uns da nicht reingehen.“ Am Ende hätten wir einen fetten Endboss und würden ebenso massakriert werden wie dieser Mensch eben.

Meine Begleitung drehte sich zu mir um und sah mich einen längeren Moment an. Nein, er beobachtete mich und versuchte aus dieser Beobachtung meines Gesichtsausdruckes, meiner Gestik und Mimik herauszufinden, wie es mir ging. Einmal Analyse, bitte.

Ich fühlte mich nicht wohl dabei, aber alles andere war wichtiger, als sich jetzt über solche Dinge aufzuregen.

„Du hast Angst“, stellte er leise fest. Keine Frage, nur eine simple Aussage. Und sie stimmte. Wir kamen nun an einem Punkt, wo mir klar wurde, dass ich nicht bereit war, in diesem Spiel mein Leben zu riskieren. „Und wie du Angst hast...“ Ich schluckte, musste dann aber sogar noch nicken. Leider hatte er Recht. „Hör zu“, sprach Haia nun ernst und sah mir direkt in die Augen, als wollte er mich bis in jede Zelle meines Seins erreichen, „Du musst nicht mitkommen. Wenn du zu viel Angst hast, dann geh zurück. Geh zurück in die Stadt und lasse dich dort irgendwo anstellen. Es gibt genug Jobs, die dich über Wasser halten werden, bis wir von hier wegkommen.“

Es klang so vernünftig. Und im Grunde lag er richtig. Ich hatte keine Kampferfahrungen, ich war unterdurchschnittlich in den Fähigkeiten, die man besitzen sollte, um ein solches Spiel erfolgreich zu meistern und meine Furcht, tatsächlich sterben zu können, lähmte mich und damit uns. So war ich nur ein Hindernis und das war natürlich das Allerwenigste, was ich sein wollte.

Ich schwieg und biss mir dabei auf meine Unterlippe. Mir fiel nichts ein, was ich hätte erwidern können, denn im Grunde... war alles gesagt. „Denk an dich und an diejenigen, die du hier mit deinem Tod zurücklassen würdest. Vielleicht wäre es also besser, wenn du zurückgehst... Ich weiß nicht, was uns erwartest und ich kann dir nicht versichern, dass wir heil rauskommen.“ Damit drehte er sich auf dem Absatz um und ging weiter voran, direkt auf die Höhle zu. Bevor ich mich versah, hatte er schon einen Fuß in diese gesetzt, gefolgt von einem weiteren. Selbst, als die anfängliche Dunkelheit, welche weiter hinten mit dem Schein einer Fackel endete, ihn fast verschluckt hatte, stand ich immer noch am selben Fleck – hin- und hergerissen. Mit seinem letzten Satz waren mir die Gesichter von meinen Liebsten vor meinem geistigen Auge erschienen. Meine Familie, meine engen Freunde, mein Liebster... Natürlich könnte ich es nicht zulassen, dass ich sie zurückließ. Gerade auch, was meinem Zukünftigen betraf... unser gemeinsames Leben hatte doch gerade erst angefangen! Wir hatten noch zu viel vor! Aber gleichzeitig regte sich in mir mein Enthusiasmus. Wer garantierte mir, dass wir hier rauskämen? Und wann? Wenn man etwas ändern wollte, müsste man selbst aktiv werden. Das war schon immer so und ich habe dies auch in meinem Leben weitestgehend befolgt. Spätestens in ein, zwei Wochen würde ich des Rumsitzens überdrüssig werden und erneut versuchen loszuziehen. Und davon abgesehen: Könnte ich Haia wirklich einfach dort allein lassen? Mein Helfergen war nach wie vor vorhanden, egal in welcher Lage ich mich befand. Ich dachte immer erst an die anderen. Es musste schon viel passieren, dass dem nicht mehr so war und Haia hatte mir außerdem zu sehr geholfen und zur Seite gestanden in diesen schweren ersten Stunden. Es wäre simpel nicht gerecht, ihn alleine zu lassen.

Nun gut, dann sollte ich wohl der dumme Jugendliche im Horrorfilm sein, der sich geradewegs in die Hölle begab. Sterben wollte ich nicht. Also müsste ich alles daran setzen um zu überleben.

Ich hatte Haia schnell eingeholt, er ging bedacht und handelte nicht überstürzt. Als er meine Schritte vernahm, drehte er nur den Kopf über die Schulter und warf mir einen fragenden Blick zu, den ich noch zu beantworten wusste, ehe er etwas sagen konnte: „Ich gehe mit dir mit. Von nichts kommt nichts.“

Der Schwarzhaarige nickte und wir machten uns auf den Weg.

 

Das Fackellicht, dem wir näher kamen, verriet uns, dass wir nicht die ersten Besucher waren. Hatte es nur diesen einen getroffen?

Unsere Schritte verhallten, sobald wir aufgetreten waren. Mir ging (pardon) der Arsch auf Glatteis. Doch sollten wir gar nicht so weit gehen müssen, denn hinter einer Biegung erreichten wir bereits den Innenraum der Höhle und meine Augen wurden größer, als ich sah, was sich hier abgespielt haben musste: Auf dem Boden lag ein junger Mann, schwer verletzt mit einer klaffenden Bauchwunde, die er sich kläglich hielt, aus welcher aber nur digitale Splitter hervorschimmerten. Sein Griff zur Wunde war instinktiv erfolgt, wie man es im echten Leben tun würde. Vor ihm hatten sich zwei weitere Kämpfer positioniert. Der eine hielt beinahe schon ängstlich seinen Stab vor sich gestreckt, während der andere mit einem Schwert in der Linken versuchte, ihre beiden Gegner von sich fern zu halten. Es handelte sich erneut um Wildschweine, aber auch diese waren größer als normal. Wenn sie nicht sogar zu dem gehörten, das wir so eben besiegt hatten. Sie wirkten erschöpft und außer Atem, aber nachgeben konnten sie natürlich nicht.

Zu Haias und meinem Glück hatten die Tiere uns noch nicht bemerkt, trotzdem hielt ich den Atem an. Das sah nicht gut aus. Und doch... konnten wir sie hier nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, oder? Wir müssten helfen. Und zu viert... würden wir diese beiden Schweine vielleicht sogar recht gut besiegen können?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorgaben für das Kapitel:

☯ Als ihr am nächsten Morgen aufbrecht seid ihr allein, lediglich am Tor steht ein etwa 14 Jahre altes Mädchen. Sie scheint auf jemanden zu warten, deshalb grüßt ihr sie nur und geht weiter
☯ Auf dem Weg in die neue Stadt seht ihr vereinzelt weitere Spieler, die oftmals nicht mehr als drei Teams gebildet haben
☯ Haia wird sich bei einem der Spieler erkunden wie die aktuelle Lage ist (wie viele Spieler bereits aufgebrochen sind etc.)
☯ Da am Tag mehr Gegner unterwegs sind seid ihr Gezwungen bis in die Nacht weiter zu gehen (sollte kein Bonus eingebaut werden kann das auch kurz nach der Abenddämmerung sein)

♔ Bonus: Ihr habt bereits gegen einige Gegner gekämpft als plötzlich ein größeres Wildschwein auf euch zu gerannt kommt. Es ist schneller als die anderen und wird von vier kleineren Wildschweinen begleitet. Aus irgendwelchen Gründen scheint es sehr aufgebracht und agressiv. Da ihr auf ofener Ebene seid und das Tier zu schnell für euch ist seid ihr dazu gezwungen es zu besiegen. Achtung es ist stärker als die anderen Wildschweine und kann euch einige Probleme bereiten. (Das Wildschwein gibt dir ein Lv. up)
♔ Bonus: Solltet ihr das Wildschwein besiegt haben schlägt Haia vor in die Richtung zu laufen aus dem es gekommen ist. Er scheint von dem stärkeren Tier überrascht zu sein und erklärt dir das es in der Betaphase noch nicht da gewesen war. Ihr findet weiter entfernt eine Höhle, wo zwei von den großen Tieren gegen ein drei Mann Team kämpft. Einer von ihnen scheint schwer verletzt und geht zu Boden, die anderen beiden scheinen auch nicht mehr lange durch zu halten. Du kannst ihnen helfen oder nicht. Sag mir die Antwort, wenn du dich entschieden hast, dann schick ich dir die Vorgabe wie es weiter geht ^^  Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück