Verborgen in Stille Teil II von Strichi ================================================================================ Kapitel 8: Ein neues Leben willkommen heißen -------------------------------------------- Tatsächlich bekam Andrew seine Chance. Dank ihm war der Frust, des ausbleibenden Verfahrens erträglich. Er lenkte mich ab. Gestaltete mit mir gemeinsam mein WG-Zimmer. Denn viel dekoriert hatte ich in der ganzen Zeit noch nicht. Andrew fand es albern, dass ich die Flagge meiner Lieblingsmannschaft aufhängen wollte und nach einer kurzen Diskussion landete die Flagge in meinem Schrank. Ich freute mich wenn ich ihn sah. Genoss die Zeit. Tatsächlich war es eine schöne und ziemlich unbeschwerte Zeit für mich. Ich hatte immer noch meinen Nebenjob in dem Kaffeeladen und ich freute mich auf Jennys Baby! Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit rasen würde! Was sicher daran lag, dass ich einfach viel beschäftigt war. Zum Ende ihrer Schwangerschaft versuchte ich meiner Schwester so gut es ging unter die Arme zu greifen. Egal, was sie hatte ich stand ihr bedingungslos bei, allerdings konnte ich das Sticheln auch nicht lassen. Als sie nur schwerfällig von der Couch hoch kam, ärgerte ich sie. Sie sei ein Walross, aber ich hätte sie gerne. Wieder mal, war ich ein Arschloch. Clay würde leider erst kurz vor dem errechneten Termin wieder in den USA sein. Für die Army galt die Begründung einer Schwangerschaft nicht, außer vielleicht man war die Person die Schwanger ist. Andy, wie ich Andrew irgendwann einfach nannte schien sich wirklich zu freuen, dass ich ihm eine Chance gab. Er bemühte sich wirklich! Besorgte uns sogar Karten für ein Baseballspiel, welche ich nur ungerne annahm. Tatsächlich stritten wir uns kaum und wenn darüber, welcher Sport besser sei. Football oder Baseball, darin gingen unsere Meinungen einfach sehr auseinander. Zudem kam Andy aus einer recht wohlhabenden Familie. Er musste nicht neben seinem Studium arbeiten und eigentlich studierte er nur um nicht arbeitslos zu sein. Er nahm das Leben weit aus lockerer als ich es tat. Ich genoss mein Leben als Student, doch da ich gemeinsam mit Emily eine Wohnung finanzieren musste, war meine Freizeit einfach sehr begrenzt. Auch ich fand es toll, dass es an der Uni nicht bei allen Seminaren Anwesenheitspflicht gab. Es wäre gelogen zu sagen, dass ich dies nicht ausnutze, doch ich wollte wirklich schnell durchkommen. Keine Prüfung verhauen, damit ich schnell gutes Geld verdienen konnte. An Jack dachte ich in diesen Monaten eigentlich kaum noch. Doch irgendwie, so gerne ich Andy eine Chance geben wollte hatte ich das Gefühl, mich innerlich nicht auf neue Beziehungen einlasen zu können. Beziehungen, deren Gefühle tiefer gingen wie Freundschaft. Warum konnte ich nicht sagen. Manchmal hatte ich das Gefühl, solche Gefühle nicht verdient zu haben. Total albern. So etwas hatte ich mit Jack nie gefühlt?! Woher kamen diese Zweifel? Ich versuchte mich selbst zu verstehen, doch wieder war dieser kleine ehrliche Teil in meinem Inneren, der mir zuflüsterte, dass es alles von diesem einen verfluchten Tag herrührte. Ich war wütend auf mich selbst, dass ich nach all den Jahren noch so schwach war und darunter litt. Es waren nur wenige Wochen gewesen und nur ein Moment der wirklich schrecklich war. Ein Moment in dem ich Angst um mein Leben hatte. Wie konnte dieser eine Augenblick nur so viel verändern? Wieso konnten Wochen vergehen und man vergaß so vieles und dieser Augenblick blieb einfach so präsent? Ich versuchte mich selbst zu verstehen, doch tatschlich schaffte ich es nicht. Es war so unfair! Ich las mir im Internet durch, was ein Trauma wirklich war. Eine seelische Verletzung. Aber Zeit soll doch alle Wunden heilen… Wieso also, war noch nach all den Jahren dieses Ereignis so verdammt präsent. Muss es für Jack genauso gewesen sein? Wenn er an Susanne oder den Heliabsturz dachte? Ich versuchte mich in den Momenten des Zweifels ganz bewusst auf Andrew einzulassen. Einfach in der Hoffnung, er könne diese Verletzung irgendwie heilen. Natürlich konnte er sowas nicht. Doch immer noch wollte ich keine Hilfe. Ich war nicht bereit dieses Ereignis jetzt aufzuarbeiten. Vielleicht half es, wenn wenigstens gerichtlich ein Abschluss kam. Allerdings ließen sich die Gerichte in Amerika einfach gerne sehr viel Zeit… Ich versuchte meine Energie in gutes und positives zu stecken und das Ereignis auf welches ich mich so sehr freute, war Jennys Baby. Nie hatte ich mich auf die Geburt meiner Nichten und Neffen so sehr gefreut wie bei ihr. Es war wirklich wundervoll und auch Jenny bekam es mit. Sie hätte nie mit einer solchen Unterstützung durch mich gerechnet! Ich ging für sie einkaufen, half das Zimmer zu gestalten. Leider war alles neutral und ließ nicht auf das Geschlecht des Kindes deuten. Doch seit der Schwangerschaft hatte ich wieder sporadischen Kontakt zu meiner Mutter. Etwas, dass ich eigentlich nicht wollte. Allerdings weigerte ich mich, den Kontakt zu intensivieren. Ich wollte einfach nicht, dass sie wieder Einfluss in mein Leben hatte. Unsere Mutter hatte Jenny besucht und war drauf und dran nach der Geburt einige Zeit bei ihr zu bleiben. Da ich Jenny nie wirklich davon berichtet hatte, was zwischen Mum und mir vorgefallen war, war ich nicht überrascht als Jenny mir sagte, dass Mum komme wenn das Baby auf der Welt sei. Ich wollte einfach nicht, dass das Verhältnis zwischen ihnen so zerrüttet werden würde, wie das Meine. Jenny hatte damit nichts zu tun und wenn Mum ihr eine gute Mutter war, wollte ich es akzeptieren. So gut es ging versuchte ich der werdenden Mama zu helfen und so hatte Jenny mich gebeten Clay vom Flughafen abzuholen. Selber Autofahren wollte sie nicht mehr, was für mich bedeutete, dass ich regelmäßiger ein Auto hatte! Praktisch, aber natürlich, stand ich für sie auf Abruf bereit, sollte irgendwas passieren würde ich mich gleich auf den Weg machen! Jacks alte schwarze Lederjacke überstreifend machte ich mich fertig um los zu fahren. Ich fuhr zum Flughafen. Ich hasste es am Flughafen zu fahren. So viele Schilder und so viele ein und Ausgänge, dass man eigentlich immer schnell den Überblick verlor. Unterschiedliche Ebenen, für ankommende und abreisende Menschen… Es war wie ein Labyrinth, wenn man es nicht häufig fuhr. Ich fuhr extra früher los und verfuhr mich doch auf dem Gelände! Fluchend saß ich im Auto und erst beim zweiten Anlauf hielt ich am richtigen Ausgang. Clay stand schon dort, trug noch seine Uniform mit braunen Tarnmuster. Neben ihm stand ein großer Rucksack und er schien erleichtert als er das Auto sah. Vermutlich wollte er nur schnell zu Jenny. Er begrüßte mich freundlich und lud schnell die Sachen ein. „Wie geht es Jenny“, fragte er nachdem wir losfuhren. Ich blickte auf die Straße und grinste während ich sagte: „Ach die Hormone… aber nein, eigentlich ziemlich gut. Nur eben fett, ne?“ Clay grinste und meinte nur, dass dies nicht ausbleiben würde. Auch ich grinste und wir schwiegen kurz. Ich schaute kurz zu ihm rüber und er sah ernster aus als gewöhnlich. „Was ist los“, wollte ich wissen und runzelte die Stirn. Clay war eigentlich Zuhause immer gut gelaunt, versuchte seine Arbeit wohl nie mit nach Hause zu nehmen. Jedoch schien er es diesmal nicht zu schaffen. Er seufzte schwer und blickte kurz zu mir. In all den Jahren, waren wir gute Freunde geworden und während er sich über den rasierten Kopf strich meinte er: „Ach diese verdammten Söldner machen einfach ärger!“ Ich spürte wie meine Finger sich um das Lenkrad verkrampften, doch ich wollte ihn nicht unterbrechen, er sollte weiter sprechen! Auf einmal sah ich Jack vor meinem inneren Auge. Groß, dunkle Haare, die auffällige Augenklappe, die Narbe an der Stirn. Mit einem Schlag war er wieder vollkommen in meinen Gedanken! Fragend sah ich kurz zu ihm, bevor ich mich wieder auf die Straße konzentrieren musste. „Aha“, meinte ich und hoffte, betete fast, dass er weitersprach. „Na ja… die werden immer mehr! Die sprießen wie Pilze aus dem Boden. Doch zwei, drei Gruppen scheinen echt groß zu sein! Die werben gute Leute ab! Ich glaube, dein Jack oder Snake hat dafür gesorgt, dass ich ärger bekomme… Jetzt bei meinem letzten Einsatz. Weißt du, ich lag die ganze Zeit im Dreck stundenlang musste ich warten bis der Typ vorbeikam den ich erschießen sollte. Ich meine ... Du wartest Stundenlang auf einen Schießbefehl und als der dann endlich mal kam, schienen die irgendwoher Informationen bekommen zu haben. Aus dem Auto stiegen 5 Kerle die alle gleich aussahen und alle wurden gleich aus der Schusslinie befördert… Die wussten, dass ich da war! Die haben die ganze Gegend durchkämmt. Dann musste ich natürlich fliehen! Fast hätte mich eine Kugel erwischt! Sag das bloß nicht Jenny…“ „Hast du großen Ärger bekommen“, fragte ich vorsichtig und schaltete in den fünften Gang. Clay schüttelte den Kopf. „Nein, aber mein Vorgesetzter wird nervös. Irgendein großer Offizier hat sich von der Army wohl abgewandt und ein paar gute Leute mitgenommen“, meinte Clay und sah hinaus aus dem Fenster. Nie wirkte er so, wenn er von einem Einsatz kam… es wunderte mich ziemlich. Ich runzelte die Stirn. Konnte es Jack sein? Ohne, dass ich wirklich nachdachte stellte ich diese Frage: „Vermutest du nur, dass es Jack war, oder wisst ihr das?“ Doch er antwortete tatsächlich noch auf meine Frage. „Wir vermuten“, meinte er nach einem Moment der Stille, „Aber eigentlich haben wir von dem seit über einem Jahr oder zwei nichts mehr gehört. Ich weiß gar nicht, ob der noch Lebt, aber ich gehe davon aus. Wenn das alles seine Leute sind dann macht der wahrscheinlich nur noch Papierkram.“ Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht! Wieder verkrampften sich meine Hände um das Lenkrad. Lange, hatte ich daran nicht mehr gedacht, wenn Jack stirbt, würde ich dies nie mitbekommen! Wie denn auch? Doch ich durfte jetzt nicht die Fassung verlieren. Ich war Dankbar, als Clays Stimme mich aus meinen Gedanken holte. „Die Regierung scheint nun so nervös zu sein, dass sie die Wehrpflicht wieder einführen wollen. Die haben Angst, dass sie irgendwann überflüssig werden. Stell dir das mal vor. Die US Army überflüssig.… “, er betrachtete mich eingehend, „das mit der Wehrpflicht würde dann auch noch für dich gelten… Das weißt du aber noch nicht… soll wohl demnächst angesprochen werden.“ Überrascht sah ich zu ihm und es regte sich etwas in meiner Erinnerung. Mein vibrierendes Handy ignorierte ich. Das Selbe hatte mir Jack schon vor Jahren berichtet. Ich war mir uneinig, ob ich mich freuen sollte, oder nicht. War es vielleicht eine Chance wieder an Jack heranzukommen? Wehrdienst… ich wollte nicht zur Army, nicht einmal für ein paar Monate. Ernst nickte ich und blieb stumm während mir Clays Worte durch den Kopf gingen. So könnte ich vielleicht wieder an ihn rankommen… Doch wollte ich das? Es lief zurzeit eigentlich gut… Doch jetzt wo Jack wieder in meinem Kopf war, wollte ich wieder wissen, warum er einfach verschwunden war. Allerdings bekam ich nicht mehr die Zeit meine Gedanken wirklich zu vertiefen. Auch das mein Handy erneut vibrierte lenkte mich kurz ab. Gott! Warum musste ich immer an diesen verdammten Kerl denken?! Wir fuhren in die Einfahrt von Clays und Jennys Haus, was so lange auch mein Zuhause war. Ich stellte gerade den Motor ab als wir Jenny an der Tür sahen. Sie klammerte sich fast am Türrahmen fest und kauerte sich zusammen, das Handy in der Hand. Erschrocken sahen Clay und ich uns an. Ich Idiot bin nicht an Handy gegangen?! Schnell sprangen wir aus dem Auto und ich hörte Jenny schon erleichtert sagen: „Gott sei Dank! Vor drei Minuten ist die Fruchtblase geplatzt! Das Baby kommt!“ Ich merkte wie Clay bleich wurde und mich panisch ansah! Ich blinzelte und meinte gleich: „Ja dann hopp! Rein ins Auto mit dir! Clay hol die Tasche, die steht seit Wochen im Flur!“ Ich öffnete meiner Schwester die Tür und Clay stürmte fast ins Haus. Ja, im Befehlen ausführen war er erstaunlich gut. Jenny ließ sich schwerfällig auf den Beifahrersitzt fallen, auf dem vor wenigen Augenblicken noch Clay saß. Ich wendete das Auto und sah Clay mit Tasche und einem Maxi Cosi auf das Auto zustürmen. Wir waren alle angespannt und Jack war wie verschwunden in meinem Kopf! Wir fuhren schnell, doch ich versuchte ruhig zu bleiben. Jetzt einen Unfall zu bauen brachte nichts. Clay und Jenny redeten kurz darüber, dass es mehr wie ein gutes Timing von den Beiden war, ich achtete auf den Verkehr. Ich schmiss die Beiden vor dem Eingang des Krankenhauses raus und suchte mir dann in Ruhe einen Parkplatz. Endlich würde ich erfahren, was Jenny bekommen würde. Einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen. Mir war beides Recht, Hauptsache es war gesund! Oder doch lieber ein kleiner Junge… dem man irgendwann Baseball beibringen könnte? Aber Mädchen war viel niedlicher als kleine Kinder… Clay durfte Jenny in den Kreissaal begleiten. Ich wollte gar nicht mit! Das war ihr Moment nicht meiner, außerdem fand ich Geburten ekelig. Ich wartete in einem Wartebereich und schrieb Andrew mit dem ich eigentlich verabredet war. Obwohl die meisten Babys nachts kamen war es noch am früher Nachmittag, als das alles begann. Sofort rief Andrew mich an und fragte, ob er vorbeikommen soll, damit ich nicht alleine warten müsse. Ich stimmte zu und tatsächlich war er eine halbe Stunde später samt einem Kartenspiel da. Wir spielten, längten uns ab, aßen gemeinsam in der Cafeteria und ab und zu fragte ich die Krankenschwester wie lange es noch dauern würde. Ab und zu kam Clay raus und schien durchzuatmen. Es vergingen Stunden. So viel zu die meisten Babys kommen Nachts. Dieses wollte wohl auch nicht bei Sonnenschein raus und wartete bis es dunkel wurde. Clay wirkte nervöser als je zuvor und als ich meine Schwester schreien hörte gefror mir das Blut in den Adern. Ich wollte nicht, dass sie schmerzen hatte, wie musste das dann erst für Clay sein? Andrew fragte Clay unsicher, ob er wenn das Baby da war überhaupt mit hineindarf. Es war sehr höflich fand ich, dass er fragte. Wir kannten uns erst seit zweieinhalb Monaten, bei weitem noch keine Ewigkeit! Clay nickte leicht und lächelte Andrew freundlich an. „Klar, kannst du machen“, meinte er und trank einen Schluck Kaffee. Ich sah, wie seine Hände zitterten. Wie nervös er war… Doch wer wäre es nicht? Er wird Vater werden und damit eine sehr große Verantwortung übernehmen. Einer von der ich mir sicher war, dass er sie meistern würde. Nachdem er seinen Becher ausgetrunken hatte machte er sich wieder auf zu Jenny. Vielleicht hatte sie ihn auch einfach rausgeschickt, weil er störte. Wir warteten lange, die Sonne war tatsächlich schon weg und als ich schon mit Andrew sprach nach Hause zu fahren erschien ein blasser, sehr blasser Clay an der Tür. Sofort ging ich zu ihm, tatsächlich war ich schon nervös, denn schließlich konnte immer viel passieren! Doch als wir einander in die Augen sahen glitt ein strahlen über sein Gesicht. Ich sah in seinen Augen die Tränen und es waren Tränen der Freude. Ich schlug ihm brüderlich auf die Schulter und grinste. Wir brauchten einander nichts zu sagen und Clay nickte mir leicht zu. Wir durften zu Jenny rein und sie strahlte. Ihre Haare waren Schweißnass und klebten an ihrem Kopf und ich glaubte sie selten erschöpfter gesehen zu haben. Sie schaute nur kurz zu uns hinauf, denn ihr Blick klebte förmlich an dem kleinen Bündel in ihren Armen. Sie strahlte, wie sie noch nie gestrahlt hatte. Vorsichtig lugte ich in das Deckenbündel und sah ein rosiges kleines Gesicht. Vermutlich war das Baby schon einige Minuten da, denn es sah gewaschen aus. Jenny blickte von dem Gesicht des schlafenden Kindes auf und lächelte. „Willst du Luna hallo sagen“, fragte sie und ich sah die Tränen in ihren Augen. Ich konnte nicht anders und strahlte. Vorsichtig, als wäre sie aus zerbrechlichen Glas nahm ich meine kleine Nichte in den Arm. Ein Mädchen! Wie wundervoll! Wer wollte schon einen Jungen?! Clay stand neben mir, machte Bilder und ich streichelte ihr rosiges Gesicht an. „Luna“, fragte ich Jenny und schaffte es auch kaum mich von dem Gesicht des Kindes zu lösen. Alles war gerade vergessen und einfach nur schön! Jenny nickte leicht und erklärte: „Kein J-Name… Keine blöde Tradition… Luna ist mal außergewöhnlicher“, meinte sie fröhlich. Es wäre nicht mein Name gewesen, doch wenn er Jenny gefiel war es der passende Name für das schlafende Mädchen in meinen Armen. Auch ich strahlte und ich spürte eine warme Hand auf meinen Rücken. Doch es war nicht Clay als ich mich umdrehte. Es war Andrew. Auch ihm schien es nicht kalt gelassen zu haben. Seine Augen strahlten wie die Meinen. Als ich ihm in die Augen sah, merkte ich ein stechen in meiner Brust doch zu viel konnte ich gerade nicht darüber nachdenken. „Jasper“, hörte ich Jennys Stimme und meine Aufmerksamkeit galt ihr, „Clay und ich wollen, dass du Patenonkel wirst…wenn uns etwas zustoßen sollte ja?“ Ich konnte es nicht fassen und ohne, dass ich es verhindern konnte stahl sich eine Träne aus meinen Augen. Ich war sprachlos während ich wieder auf das Baby sah. Verschlafen öffnete Luna die dunklen Augen. Ich griff nach ihrer Hand, vorsichtig streichelte ich ihre so kleinen Finger und nickte nur leicht, während ich kurz zu Jenny schielte. Ich drückte meine Lippen kurz auf das kleine Köpfchen und übergab die Kleine wieder in die sicheren Arme ihrer Mutter. „Danke Jenny“, meinte ich und von Rührung und Gefühlen überwältigt war meine Stimme seltsam kraftlos. Ich reichte Clay den Schlüssel von dem Auto und meinte: „Ich lasse euch alleine… Andrew wird mich schon nach Hause bringen. Ich bin so froh, dass alles gut gelaufen ist“, meinte ich und betrachtete den jungen Mann, der nur leicht nickte. Auch er gratulierte noch und gemeinsam verließen wir das Krankenhaus. Ich konnte nicht anders und strahlte. Immer noch überwältigten mich die Gefühle. Ich war Patenonkel dieses wundervollen Kindes! Es war albern, doch für mich war dieses Kind das tollste was ich bis jetzt gesehen hatte. Es gab kein besseres! Wir lauschten der Musik des Radios und schwiegen, doch es war ein sehr angenehmes schweigen, welches uns umgab. Andy hielt vor meiner Wohnung an und wir sahen einander in die Augen. Immer wieder sah ich das kleine Gesicht meiner Nichte in Gedanken, dessen Pate ich war! Offenherzig sah ich Andrew an, welcher mich ebenfalls fröhlich musterte. Er beugte sich zu mir und küsste mich sanft und gefühlvoll auf den Mund. Ich griff nach seinen Haaren und erwiderte diesen so sanften und liebevollen Kuss. Wir lösten uns voneinander und auf einmal hörte ich ihn leise murmelnd sagen: „Ich liebe dich Jasper… Komm lass es uns wirklich versuchen… Gib dir einen Ruck!“ Wir blickten einander in die Augen und ich nickte! Dank Luna war der letzte Rest, der noch an Jack dachte vergessen. Vergessen für diesen Moment. Ich drückte ihn an mich und genoss es ihn bei mir zu haben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)