The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs I) ================================================================================ Kapitel 15: Große Furcht ------------------------ Bevor sie um die Ecke biegen konnte, zuckte sie heftig zusammen, als ganz in ihrer Nähe einer der Kreaturen schmerzvoll aufschrie. Erschrocken fuhr sie herum und betrachtete den Gegenstand, der in seiner Hand steckte und ihm diesen Schmerzensschrei entlockt hatte. Sofort schaltete sie und sah zum Tisch der Mutter Oberin. Zwar konnte sie Valrak nicht mehr sehen, aber sie wusste, dass er es gewesen war, der dieses Messer geworfen hatte. Tränen stiegen dann doch langsam auf. Und sofort wand sie sich ab, um in die Küche zu verschwinden. Im Schutz der schäbigen Küche, stützte sie sich kurz an einer der Ablagen ab. Sie ermahnte sich im Stillen Stark zu bleiben, doch sie konnte nichts gegen die Tränen tun, die sich immer mehr in ihren Augen sammelten. Sie musste hier schuften und er durfte speisen wie ein König. Auch wenn er der Mutter Oberin unterstellt war, schien er nicht grade den Eindruck gemacht zu haben, dass ihm das sehr zu wieder war. Wer würde das auch? Bei der Frau, den Speisen und den Reichtümern? Doch sie hatte sich so sehr gewünscht, dass wenigstens er anders war. Aber wieso? Nur weil er ihr geholfen hatte? Sie hielt ihn für einen doch netteren Kerl als am Anfang. Immerhin hatte er sie nie angerührt. Sich doch immer um sie gekümmert und gerettet. Das was sie nun sah, verletzte sie doch. So hatte sie ihn nicht eingeschätzt. So kannte sie ihn nicht! Zitternd und mit Tränen getrübten Blick griff sie nach den beiden Krügen, gefüllt mit Wein. Sie versuchte gar nicht erst die Tränen zu verbergen. Sollte er doch ruhig sehen wie sie leidet. Nur seinetwegen! Sie hatte sich doch gesagt so lange er lebte, würde auch sie leben wollen. Aber was machte das für einen Sinn, wenn sie nicht mit ihm leben konnte. Sie hatte noch immer keine Ahnung wieso sie sich so an ihn klammerte. Weil er vielleicht der einzige unter den ganzen Kreaturen war, der ein Herz besaß? Erneut schleppte sie sich in die Menge zurück, wo sie schon freudig erwartet wurde. Dauernd wurde an ihr herum gezerrt oder sie spürte die dreckigen Hände an ihrem Hintern. Aber sie war froh zu sehen, dass es nicht nur ihr so ging, sondern allen Frauen die ausschenken. Hin und wieder wurde sie von ihnen auf den Schoss gezogen, wenn sie einschenkte, oder verspottet, da noch immer Tränen ihrer Wangen hinunterliefen. Das sollte ihr zukünftiges Leben sein? Ihr lief es kalt den Rücken hinunter. Denn schon jetzt schwanden ihr die Kräfte, sich ständig wehren zu müssen. Dauernd irgend ein Typ vom Hals zu halten. Nur einen würde sie nicht verschmähen. Das wurde ihr schmerzhaft bewusst. Doch genau dieser dachte nicht daran sie auch nur jemals zu berühren. Er schien an der Mutter Oberin mehr Interesse entgegenzubringen als er es jemals ihr entgegenbrachte. Als sie sich endlich von einem Ork losreißen konnte, schritt sie immer näher an den Tisch der Mutter Oberin. Wenn sie sie nur ansah, konnte sie ihren Hass kaum verbergen. Doch was brachte es ihr? Selbst in einem Zweikampf oder der gleichen, würde sie verlieren. --- Er wand seinen Blick wieder von der Mutter Oberin, aber er hatte Gwen aus den Augen verloren. Ein Kloss setzte sich in seinen Hals fest und er sah wie die schöne Drow an seiner Seite ihm den Kelch reichte. „Trink einen Schluck. Es ist gut und du wirst verstehen warum wir Slaneesh unsere Körper und unseren Geist gegeben haben.“ raunte sie an sein Ohr und biss ihm leicht in die Spitze. Valrak wehrte sich nicht. Es würde keinen Sinn machen sich gegen sie auf zu lehnen. Wenn diese Drow sich von allen bekannten Götter abgewandt hatte und nun einem Dämon diente war auch ihre Macht um einiges gestiegen. Er kramte in seinen Erinnerungen und versuchten jeglichen Gedanken abzurufen die ihm zu diesen Dämonenprinz einfiel. Doch was er wusste behagte den Drow nicht. Slaneesh ist der jüngste der vier großen Chaosgötter. Er hat sich der Lust und dem Meucheln gewidmet und verlangt dies auch von seinen Anhängern. Ein Bündnis mit diesem lässt einen zwar ein aussergewöhnliches Charisma erreichen, doch verkaufte man seinen Körper an diesen Gott. Der Drow verzog das Gesicht und wand seinen Blick wieder auf den Kelch. „Nein danke.“ knurrte er und schob den Kelch von sich weg. Langsam schien die Mutter Oberin doch ungehalten zu werden. Sie bemerkte Gwen die wieder unter den Gäste war und sich gegen die männlichen Wesen behaupten musste. Der schönen Drow blieben die Tränen nicht verborgen und ein diabolisches Grinsen zog über ihre vollen Lippen. Sie wartete darauf bis Gwen wieder zu ihnen rüber sah. Dann nahm die Mutteroberin einen Schluck von dem Blut. Zog Valraks Gesicht zu sich und küsste ihn. Für Gwen war dies nur ein Kuss, doch Valrak spürte wie das Blut seine Kehle hinab rang. Er drückte die Drow weg und hustete. „Ihr Miststück.“, keuchte er und wand sich von ihr ab während er mit seinem Ärmel den Mund abwischte. Sie aber liess nicht locker und streichelte sanft und zärtlich über seinen Arm. „Lass das Blut Slaneesh zu. Er wird dir Kraft geben.“ Ihr Blick huschte zu Gwen. Doch fand sie diese nicht mehr in dem Tumult. Valrak griff an seinen Knöchel, an die schweren eisernen Ketten. Er zerrte an diesen und versuchte sich los zu reissen. „Du kannst nur mit meiner Zustimmung gehen. Aber das lass ich nicht zu.“ Valrak knurrte auf und schmiess die schwere Kette auf den Boden. Wutentbrannt wand er sich wieder der Oberin zu. „Dann verpass mir eine andere Art der Bindung wenn er nicht wollt das ich dieses Reich verlass. Aber diesen Mist hier will ich mir nicht mehr länger mit ansehen!“ dabei deutete er auf eine Frau die sich verzweifelt versuchte aus einer Gruppe von Männern zu befreien. Alle grölten und lachten. Die Mutter Oberin grinste zufrieden und trank wieder einen Schluck aus dem goldenen Kelch. „Na gut. Ich gewähre dir das du herum laufen kannst. Aber nur in meinem Heim.“ Die Kette verschwand, aber der schwere Beschlag blieb an seinem Bein. Valrak erhob sich sofort und stapfte davon. Der Geschmack vom Blut haftete ihm immer noch am Gaumen. Es war ekelerregend. Doch er traute sich nicht ein Stück Fleisch zu essen. Welches Tier sie wohl dafür geschlachtet hatten? Die Schelle am Fuß knallte immer leicht auf den Boden, doch wurde der Krach von dem Tumult übertönt. Gwen! Er wollte zu ihr. Er wollte sie sehen. Wissen wie es ihr geht. Er ging zur Küchentür. Keiner der Anwesenden hielt ihn davon ab, also schob er die Tür auf. „Gwen?“ es war das erste mal das er ihren Namen sagte. Sonst hatte er ihr andere Namen gegeben, doch die Differenzen zwischen den Beiden würden erst wieder an der Oberfläche aufleben. Nicht hier, nicht jetzt. „Wo bist du?“ seufzte er und sah sich in der Küche um. --- Sie konnte nicht verhindern, wie sie immer wieder zu dem Tisch schielte, den sie am liebsten gar nicht beachten wollte. Doch es ging einfach nicht. Sie musste immer wieder hinsehen. Doch sie hätte es wirklich lieber gelassen. Denn das was sie nun sah, drehte ihr den Magen um und zerriss ihr Herz wie ein Fetzen Papier. Was hatte sie auch erwartet? Dass er sie beachtete? Als Frau? Diesmal würde er ihr nicht zur Hilfe eilen, wie sonst. Wieso auch? Er war nun anderweitig beschäftigt. Doch wieso zum Teufel liess sie das einfach nicht kalt, wie sonst auch? In dem Moment vergass sie sich einfach und blieb erstarrt stehen. Diesen Moment nutzten natürlich die Gäste aus und zerrten an ihr herum. Das jedoch brachte sie wieder zu Besinnung. Aber liess ihre Tränen nur weiter in Strömen über Gesicht fließen. Angewidert davon was sie zu sehen bekommen hatte, von den Händen der Wesen die hier versammelt waren und vor dem Schicksal, was sie erwartete, schlug sie dem nächsten Ork den Krug um die Ohren, eh sie sich fluchtartig Richtung Küche zurückzog. Die Fesseln jedoch brachten sie zu Fall, da sie deren kurze Ketten vergessen hatte und so ihre Schrittlänge erheblich verkürzte. Mit dem Gesicht voran, fiel sie um. Tränen flossen ungehalten über ihre Wangen. Und sie konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Die Menge johlte nur und amüsierte sich prächtig. Ihr war Hunde elend. Sie wollte nur noch weg hier! Die Elfe zwang sich aufzustehen und flüchtete den letzten Rest der Strecke in die Küche. Da angekommen, eilte sie zum nächsten Eimer, da die befürchtete sich gleich übergeben zu müssen. Doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Wütend über sich selbst, dass ihr das so viel ausmachte, schlug sie den Eimer weg. Dann kroch sie in die nächste Ecke, zog die Beine an ihren zitternden Leib und bettete den Kopf auf den Knien. Erst hörte sie nicht wie jemand in die Küche trat, da sich alles irgendwie dumpf anhörte, als hätte sie Watte in den Ohren. Nur als jemand ihren Namen aussprach, hörte sie dies so klar wie sonst. Doch derjenige der ihren Namen aussprach, war der letzte den sie grade sehen wollte. Sie rollte sich kleiner zusammen und hoffte er würde sie einfach übersehen. Doch ihr Schluchzen verriet sie. „Geh….weg….“, kam es schwach aber dennoch erfüllt von Abneigung von der Blonden Gestalt in der Ecke. Wie konnte sie sich nur so in ihm getäuscht haben? Oder hatte sie einfach nur das Gute in ihm sehen wollen? Sie wusste ja dass er nicht von Oben kam, aber dass er hier her passte, hätte sie sich nie ausgemalt. „Lass mich…“, sprach sie erneut und machte sich nicht die Mühe aufzusehen. Ihr viel nicht einmal auf, dass er sie zum ersten Mal beim Namen nannte. Zumindest nicht so ausgesprochen wie eben. Sie versuchte nach irgendwas zu greifen, was sie ihm vielleicht an den Kopf schmeißen konnte, doch da wo sie saß, war die Ablage doch etwas zu weit weg. Und auf dem Boden stand ausser Eimern nichts herum. Er trat um einen Tisch als er ihre leise Stimmer vernahm und erblickte die junge Frau zusammen gekauert am Boden hocken. Fragend hob er eine Braue als sie ihn mit verachtung in der zittrigen Stimme davon jagen wollte. Valrak verstand nicht was er getan hatte. Er hatte den Gedankenschinder daran gehindert sie zu manipulieren, sodass sie seine nächste Speise wurde. Das die anderen dort im Festsaal ihren Spaß mit ihr hatten, konnte er nur erahnen. Ein Seufzen füllte seine Kehle. Er hatte es nur der Mutteroberin gegenüber geäussert. Auch wenn er damit rechnete das die Elfe noch garstiger ihm gegenüber werden würde trat er näher an sie heran. Die Schelle an seinem Fußgelenk knallte bei jedem Schritt auf den Boden. "Nein... ich lass dich nicht. Ich bleibe hier." äusserte er sich mit ruhiger und doch starker Stimme. Er sah nicht ein das er sie jetzt allein liess. Weiter schritt er zu ihr heran und kniete sich schliesslich vor ihr hin. Sein Blick betrachtete ihren schon jetzt leicht geschundenen Leib. Sie würde es im Unterreich nicht lang aushalten, egal wie hartnäckig sie auch sein mochte. Er zog den Mantel aus und legte diesen ihr um. "Hör zu... ich hab gesagt das ich dich hier raus bringe... zumal jetzt... wo ich weiss was das für eine Gesellschaft hier ist." seufzte er und sah zu der Tür die einen Spalt offen stand. Die verzweifelten Schreie einer Frau drangen herein während die Meute jubelt und lacht. Gwen wehrte sich nicht gegen seine nette Geste. Sie konnte sich einfach kaum noch rühren. Nur bei dem Schrei der Frau hob sie ihre Hände und hielt sich ihre empfindlichen Ohren zu. Angst liess ihren Körper erbeben und sie kauerte sich etwas mehr zusammen. "Kennst du dich etwas mit den verschiedenen Ebenen aus? Hast du schon einmal von einen Prinzen gehört Namens Slaneesh?" fragte er und sah wieder zu Gwen. Sie antworte mehr mit einen Kopfschütteln und löste die Hände wieder von ihren Ohren. "Er ist der jüngste Chaosgott und ist eine lüsterne Gestalt. Er verabreicht seinen Jüngern sein Blut, damit sie auch dieser Lust frönen. Doch zugleich erhalten sie durch sein Blut auch Stärke und Macht." Immer noch schmeckte er das Metall. Valrak wusste nicht ob er erleichtert oder besorgt sein sollte. Da noch keine Wirkung des Blutes zu spüren war. Ihr wurde wieder übel bei dem was er ihr sagte. Also würde sie das jeden Tag, wie befürchtet, erwarten. Wie konnten die Frauen die hier lebten nur damit klarkommen? Sie würde sich bei der erst besten Gelegenheit die Kehle durchschneiden. Ihr Blick fiel auf seine Fußfesseln. Vertraute die Mutter Oberin ihm wohl doch nicht ganz. Aber nun blitzte in ihrem Kopf erneut der Kuss auf, den sie mit angesehen hatte. „So abgeneigt sahst du aber nicht aus….“, kam es nun von ihr. Ausgelöst durch diese Erinnerung. Dieses Bild, dass sie nun immer verfolgen würde. "Bitte was?" fragte er etwas verdutzt als Gwen ihn anfuhr. Die Tränen hatten ihre Schminken völlig verlaufen lassen und ihr Gesicht wirkte von Trauer verzerrt. Selbst wenn er so abgeneigt war, wie sollte er es schaffen sie hier raus zu holen? Das war nicht möglich ohne den Zorn der Mutter Oberin auf sich zu ziehen. Sie schlang ihre Arme fester um ihre Knie. So klein und hilflos kam sie sich noch nie vor. Sogar in seiner Gegenwart. Sie konnte ihm nicht mehr wirklich vertrauen. „und um mir das zu sagen, bist du doch tatsächlich von ihrer Seite gewichen?“ , giftete sie weiter und setzte eine zickige Mine auf. "Ich..." er stockte und schwieg. Zwar hatte er öfters sie als Zicke und meckernd in der letzten Zeit erlebt, doch noch nie so aufgelöst gesehen. "Was redest du da?" fragte er dann doch und betrachtete sie irritiert. Die Schreie von draussen wurden lauter und qualvoller. Gwen zuckte zusammen, was wenn sie die nächste war? Wenn ihr schon jetzt die Kräfte schwanden, dann würde dies wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. In einigen Tagen würde ihr das selbe blühen, wenn sie kaum noch Lebenslust in sich trug und nur noch vor sich hin vegetierte. Bei dem Schrei zuckte selbst Valrak zusammen und sein Blick schweifte zu der Tür. Er stand auf und ging zu dieser. Dabei erhaschte er einen Blick auf das Fest. Hart musste Valrak bei dem Anblick schlucken der sich im dort bot. Doch schon schloss er die Tür und sah wieder zu Gwen. "Ich weiss echt nicht was du hast." meinte er und ging zu ihr rüber. "Die Männer unserer Rasse sind den Frauen unterstellt und müssen sich ihnen fügen. Auch wenn ein jeder damit in Konflikt seines Stolzes gerät." meinte er und trat an sie heran. Vielleicht würde es ihr mehr Verständnis für sein Verhalten bringen, wenn er ihr eine kurze Erklärung zu seiner Rasse gab. "Drow Frauen sind meist Priesterinnen die in der Gunst unserer Götter stehen. Männer beziehen meist die Posten der Krieger und nur wenige von uns lernen die Magie. Wir leben in einer Hierarchie in der der Mann nichts zu sagen hat. Die Frauen wählen sich ihre Liebhaber und wenn sie ihnen zu langweilig werden schieben sie diese wieder ab." er verschränkte die Arme vor der Brust. "Verzeih wenn ich der Mutter Oberin nicht so gegenübertreten konnte wie du es erhofft hast, aber ich bin nicht gegen göttliche Kräfte immun." er lehnte sich an die Tür und besah Gwen. So viel hatte sie auch schon mitbekommen. Doch das frustrierende war, dass seine Erklärung nicht das geringste verbesserte. Im Gegenteil Sie wurde nur noch wütender auf dieses Miststück. „Und deshalb fügst du dich ihr und lässt dich als Zuchthengst missbrauchen?“, zickte sie weiter und verstand beim besten Willen nicht, was an dieser Sache so toll sein sollte. „Was ist mit deiner Freiheit? Ich dachte die wäre dir so wichtig?“ Sie verstand nicht wie er plötzlich so eingestellt sein konnte. Wo er doch noch behauptet hatte dass er nichts mit diesen Regeln und dergleichen am Hut hatte. Hatte er nicht selbst so was gesagt? Oder hatte sie es nur so aufgefasst? Ihr wurde mit jeder Sekunde bewusst wie wenig sie ihn eigentlich kannte. Noch vor kurzem wusste sie noch nicht einmal seinen Namen. Plötzlich stockte er und wand seinen blick zu Gwen. "Du bist doch nicht etwa eifersüchtig... oder?" Nein das konnte nicht sein. Er hatte ihr doch keinesfalls einen Grund geboten ihn wirklich zu mögen. Oder doch? Er hatte ihr geholfen. Doch hatte er ihr auch ständig irgendwelche Beleidigungen an den Kopf geworfen. Valrak bekam bedenken, doch zeigte er diese nicht. Darum war seine Frage auch eher Monoton. Bei dieser Behauptung musste sie schniefen und funkelte ihn an. „Ich und eifersüchtig? Auf die? Niemals!“, gab sie von sich. Doch tief im Innern stellte sie sich die selbe Frage. Und bei Gott er hatte verdammt nochmal Recht! Doch das würde sie niemals bestätigen! Das wäre ja noch schöner. Dann hätte er erst Recht einen Grund sie zu necken. Wenn es denn jemals noch zu so etwas kommen würde. Vielleicht sah sie ihn nun zum letzten Mal. Es dauerte einen Moment ehe er sich aufraffte und wieder zu ihr ging. Er setzte sich neben sie und lehnte sich an die Wand. Tief durchatmen schloss er kurz die Augen. Sein Kopf war in den Nacken gelegt und er versuchte das dumpfe Gröhlen zu überhören. Gwen rutschte etwas von ihm weg. Was sollte das? „Was tust du…?“, fragte sie und sah ihn noch immer wütend an. „sitzt hier auf dem schäbigen Küchenboden, obwohl du da auf Kissen oder ihrem Schoss sitzen könntest! Oh oder sie in deinem?“, zickte sie weiter und stieß dabei ein wütendes Schnaufen aus. Auch wenn sie befürchtete ihn so letztendlich wirklich zu verjagen. Aber so wie sie ihn kannte, kratzte es ihn wohl kaum. Noch immer hatte er ihr nicht gesagt was er damit erreichen wollte. Weshalb war er ihr gefolgt? Erneut bette sie ihren Kopf auf ihre Knie. „weshalb bist du hier…?“, stellte sie dann doch die Frage die ihr im Kopf umher geisterte. Vor allem dass er ihr folgen würde. Er hätte sich in die Gemächer der Mutteroberin zurückziehen können und keinen Gedanken mehr an sie verschwenden müssen. Und doch sass er hier. Erneut betrachtete sie die Kette an seinen Fussgelenken. „Stehst du auf so was?“, kam es wieder leicht zickig von ihr. Valrak lauschte ihren Worten und sah sie ruhig an. Die leicht gerötete Nase von ihren peinlichen Sturz, die verweinten Augen, die zittrige Stimme. Leichte Schrammen waren auf ihrer Wange zu erkennen. Wahrscheinlich rührten sie daher wo sie auch die rote Nase her hatte. "Wieso sollt ich bei dem Miststück sein, wo ich doch bei dir sein wollte? Und warum sollte ich auf diese krankhaften Fantasien stehen?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe mich nie für das Leben der Adelshäuser hingegeben." Er blickte hinauf zur Decke und dachte kurz nach. In seiner Erinnerung kehrte er zurück in sein altes Leben. Valrak dachte an dem prunkvollen Palast seiner Familie, die vielen Sklaven und seine vier Schwestern. Eine schlimmer und herrschsüchtiger als die andere. Schon damals hatte er alles versucht um aus dem Haus raus zu kommen. Auch hatten ihn die Machtkämpfe seiner Brüder ihn nie interessiert. Er kapselte sich lieber ab und genoss die Zeit damit Intrigen gegen seine Sippe zu spinnen. Valrak riss sich zurück in die Gegenwart und er blickte zu Gwen. "Man muss manchmal das Spiel mitspielen ehe man sich dagegen stellt." erklärte er ihr und zwang sich ein lächeln ab. "Glaub mir... ich habe weder Lust darauf mit ihr das Bett zu teilen noch das sie sich an mich schmiegt. Sie ist vielleicht schön... das bestreite ich nicht... aber keines falls das was ich unter einer Frau verstehe." sein Blick glitt zur Tür. Das Gegröle hatte abgenommen, genauso wie die Schreie der Frau. Er verzog das Gesicht und richtete sich auf. Dann hielt er ihr eine Hand hin. "Komm! Ehe einer der Wachen hier rein kommt und dich wieder mitnehmen möchte." Seine Stimme klang ruhig und er hoffte das sie mit kam. Er ahnte schlimmes wenn das Blut in den Krügen sich leeren sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)