Anders als du denkst von Todesengel1618 (Tora Igarashi x OC.) ================================================================================ Kapitel 1: Diese nervtötende Person ----------------------------------- Erzählsicht der Schülerin: Das Läuten der Schulglocke löste die Mathematik Stunde ab. Es war mir nur recht. War es doch nicht gerade mein allerliebstes Fach. Seufzend packte ich alles zusammen was ich in meine Umhängetasche tat. Nur die Bücher, die keinen Platz mehr hatten, hielt ich in meinen Armen, bevor ich von meinem Platz aufstand. Die anderen Schüler ignorierend verließ ich dann die Klasse. Im Gang des Flures auf dem Weg zu meinem Spind gingen ebenfalls Schüler an mir vorbei, die meine Laune genauso verschlechterten. Ich seufzte tief. »Warum musste mich das Schicksal nochmals so hart treffen an solch einer Schule zu gehen? Das ist doch nicht mehr normal wie die sich für was ganz Besonderes halten! Als wären sie Auserwählte… Wenn man überhaupt die Schule betritt merkt man schon anhand der Atmosphäre was für eine gegensätzliche Welt Arm und Reich sind. Auch wenn ich in diese Welt dazu gehöre fühle ich mich nicht wohl…« Selbst jetzt, nach etwas über drei Monaten, änderte sich nichts daran wie ich mich in dieser Elite Schule, die sich Miyabigaoka nannte, fühlte. So traurig es auch war zeigte sich auch bei den Lehrern, dass ihr Charakter zu wünschen übrig ließ. Da mich dieses hochnäsige Verhalten anwiderte ging ich ihnen aus dem Weg. Was mir, wie nicht anders zu erwarten, schiefe Blicke einbrachte. Diese Schule war dafür bekannt, dass reiche Erben ihrer hochrangigen Firmen hier zur Schule gingen. Es spielte keine Rolle ob ihre Noten schlecht waren oder nicht. Wie das Ergebnis der Schule auch sein würde, das Erbe traten die Nachkommen so oder so an. Diese Tatsache war etwas was mich ebenso verstimmte. Somit konnten die Schüler tun und lassen was sie wollten. Ob zu lernen oder nicht, würde ihr Leben nicht beeinflussen. Auch Stipendiaten waren hier zugelassen. Nur sehr wenige allerdings. Dazu noch wurden diese in der Schule schlechter behandelt. Ich kam aus einem reichen Hause. Daher wäre ich dem "Rang" der anderen ebenbürtig. Jedoch war ich nicht stolz darauf… Kurz bevor ich meinen Spind erreichte wurde ich plötzlich von der Seite in einem anderen Gang gezogen. Von anderen abgeschnitten und spärlich belichtet. Vor Schreck ließ ich die Bücher fallen, die ich in meinen Armen eingeklemmt hatte. Ich konnte mir schon vorstellen wer mich gepackt und an die Wand befördert hatte. Voller Zorn sah ich in gelbe Augen, die amüsiert funkelten. „Igarashi!” sprach ich erbost zu dem Jungen, der gleich alt wie ich war. Zu den gelben Augen passend blonde Haare, die einen kurzen Schnitt hatten. Recht gutaussehend und ein boshaftes Grinsen aufgesetzt. Sein Lächeln, wo ein Zahn hervor lugte, erinnerte mich immer an einem Wolf. Vor mir stand Tora, der angesagte Sohn des Igarashi Multikonzerns. Und zugleich der Schulsprecher. „Ach. Wer wird denn gleich wütend werden? Und nenn mich doch bei meinem Namen. Schließlich sind wir doch Klassenkameraden.” sagte er mit einem neckenden Grinsen. »Leider!« fügte ich in Gedanken hinzu. „Würde ich gerne, wenn du nicht so unverschämt wärst!” Dieser lachte nur auf meine Bemerkung. Wenn der Kerl aufbrausend genug wäre darauf einzugehen, hätte ich zumindest mit Worten ihm zusetzen können. Darauf konnte man jedoch lange warten. Der Sechzehnjährige war zu beherrscht, um darauf anzuspringen. Das wäre ihm doch nicht interessant genug. Es gab jedoch etwas deutlich Größeres was mich bei Tora angewidert auszucken ließ. Er war…speziell. Und mir eindeutig zu nah! Zwei Finger seiner rechten Hand umgriffen mein Kinn, während sein anderer Arm sich lässig an der Wand abstützte. „Was aber noch viel wichtiger ist. Lass dich endlich auf mich ein! Dir würde es an nichts fehlen!” verstellte er seine Stimme ganz charmant. Dabei mir über die Wange streichelte. Mir machte er jedoch nichts vor! Selbst seine geschauspielerte Stimme war nicht glaubhaft genug. Erst recht in seinen Augen, in dem sich das Lüsterne widerspiegelte. „Kein Interesse! So toll bist du nicht! Jeder andere wäre idealer als du! Da kommt mir wohl eher das Essen hoch!” sagte ich ablehnend und stemmte mich gegen seinen Oberkörper. Normalerweise würde es nichts bringen. Doch zu meiner Verwunderung ließ er es zu, dass diese Nähe weniger wurde. Ich atmete erleichtert aus, bis seine Stimme mich aus meinen Gedanken brachte. „Welch verletzende und doch auch vulgäre Worte, Mayu! Aber ich sehe es dir nach so mit mir umzugehen! Schließlich kennst du durch deine Erziehung nichts anderes!” konterte er provokant. Oh, wie ich diese herablassende Art an ihm hasste! Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. „Du hast ja keine Ahnung! Und nun lass mich in Ruhe! Sicher hast du besseres zu tun, als deine Zeit mit mir zu verschwenden!” Mit diesen Worten kehrte ich ihm den Rücken zu und seufzte genervt. „Oh man! Dabei waren die Bücher sowieso schon so schwer! Alles deine Schuld! Warum musstest du mich denn auch noch belästigen!” kam es klagend und bückte mich, um die Bücher auf dem Boden aufzusammeln. Allerdings hätte ich es besser wissen müssen, wenn ich so darüber nachdachte. Ich hätte Tora nicht den Rücken kehren sollen… Denn seine Hände befanden sich nun auf meinem Hintern. „Kannst du mir verraten was das jetzt soll...?!” Ich war nahe dran auszuflippen. „Sieht man das denn nicht? Ich halte dich fest, damit du nicht umfällst.” kam es ganz selbstverständlich von ihm. Wenn da nicht dieser schadenfreudige Ton wäre. Was nun folgte war seine schauspielernde Art als vorbildlicher Schulsprecher, was er in der Öffentlichkeit zur Schau stellte: „Natürlich helfe ich meiner Mitschülerin aus, wenn sie meinen Beistand braucht. So etwas ist doch keine Zeitverschwendung! Was wäre ich für ein Schulsprecher, wenn ich auf meine Mitschüler nicht achten würde.” Mir kam das Verlangen zu kotzen. „Ja, ich bin gerührt von deiner Anteilnahme! Genauso auch, dass du aus Fürsorglichkeit mich massierst! Was für ein rücksichtsvoller Schulsprecher du bist!” ließ ich die Worte absichtlich schneidend mit Verachtung rüberkommen. Das tat er nämlich wirklich. Streichelte und massierte meinen Allerwertesten, während er seinen Glanz heuchlerisch darbot. »Ihm muss das ja echt Spaß machen… Was für ein notgeiler Aufreißer!« Als ich alle Bücher aufgehoben hatte machte ich einen Schwung nach hinten und holte mit einem meiner Bücher nach ihm aus. Leider traf ich daneben. Ich hatte eigentlich auf seinen Blondschopf gezielt. Aber irgendwie waren seine Reflexe auszuweichen auch gar nicht weiter verwunderlich. Den Kampfsport Judo meisterte er wie kein anderer. So erzählte man sich von den Informationen, die ich über ihn recherchiert hatte. Zähneknirschend sah ich zum Schulsprecher, welcher mich süffisant ansah. Mein Kiefer spannte sich an. „Was für ein Pech, was? An deiner Zielfähigkeit solltest du arbeiten, wenn du mich erwischen möchtest! Aber…das wirst du sowieso niemals schaffen! Hahaha! Egal wie oft ich es erleben werde, meinen Spaß an dir werde ich wohl nie loswerden! Du bist einfach zu drollig!” Ich zitterte vor Wut. Wenn ich gegen ihn doch nur ankommen könnte! Um mich von ihm nicht noch weiter demütigen zu lassen drehte ich mich um und ging schnurstracks zu dem lebhafteren Gang, wo sich mein Spind befand. Igarashi hörte ich noch rufen: „Wo willst du hin? Unser Gespräch ist noch nicht beendet!” „Ach. War es das nicht? Also für mich schon!” Ohne mich noch umzudrehen ließ ich diesen Kerl links liegen und sperrte dann meinen Spind auf. Bücher, die ich nicht mehr brauchte hinein, und andere wieder raus. Die Tür ins Schloss fallen lassend lehnte ich mich mit dem Rücken dagegen. Dabei die anderen Bücher fest um meine Arme geschlungen. Kurz ein Moment der Ruhe, wo ich die Augen schloss und tief durchatmete. Ein paar Meter weiter weg von mir hörte ich wie ein anderer Spind aufgemacht wurde und wandte mich in diese Richtung. Und sah dann in die verhassten Augen dieser Person, welche mich ebenso erblickten. Als ob Tora das Timing abgepasst hatte, dass ich gehen "wollte", hielt er die Flügeltür lässig in seinen Fingern, während seine Augen mich grinsend beobachteten. Ohne es zu wollen regte mich schon allein das auf. Hinter dem Schulsprecher kamen Schülerinnen auf ihm zu, die um seine Gunst schwänzelten. Natürlich waren alle Mädchen geblendet von seinem Aussehen und seinem "zuvorkommenden" Verhalten. Sein Ideal, die Schule noch besser zu machen und sich für diejenigen einzusetzen, ein glänzendes Bild eines vorbildlichen Schulsprechers. Es war ja auch so, dass er seinen wahren Charakter gut verbarg. Ein begnadeter Schauspieler wie er im Buche stand! Da taten mir schon die Mädchen leid die auf ihn herein fielen. Und ihm ihre Liebe gestanden. Wenn er eine um den Finger gewickelt hatte saß man in der Falle. Und ich mochte lieber nicht wissen wie er diese demütigte, indem er zeigte wo er stand. Seine Mittel zur Macht demonstrierte, ganz abhängig von seiner Laune an der Leine genommen. Was ihn selbst betraf, da beneidete ich die Schülerinnen absolut nicht. Es widerte mich eher an wie er mit Frauen umging… Und dennoch, obwohl sie ihm Aufmerksamkeit schenkten, blieb sein Augenmerk stets auf mich gerichtet. Das Grinsen wohlbemerkt noch immer vorhanden. So als wollte er sagen: Siehst du wie viel ich dir überlegen bin? „Mir wird schlecht!” murmelte ich in mich hinein. Außer mir vor Wut sah ich ein letztes Mal zu diesem reichen Schnösel, der recht gelassen meinen Blick erwiderte, und machte mich zurück auf dem Weg ins Klassenzimmer. Wenn ich mir das Ausmaß des Ärgers mit ihm schon vorstellte was er jetzt schon in meiner ruhigen inneren Welt auslöste! Und dabei war ich ihm erst gestern so richtig begegnet! {Rückblick von vor 3 Monaten} Recht widerwillig stieg ein Mädchen von einer Limousine aus, wo der Chauffeur wenige Sekunden danach wegfuhr. In der passenden Kleidung der Miyabigaoka betrat die neue Schülerin das Gebäude. Sehr prunkvoll erschien ihr diese Schule. Sowohl von außen, als auch von innen. Ziemlich unnötig mit Geld anzugeben, wie sie fand. Unwohlsein ergriff das Herz des sechzehnjährigen Mädchens unter vielen ungewohnten Eindrücken. So ruhig wie dessen Charakter war brauchte es Zeit genug, um sich an all das zu gewöhnen. Angefangen von den unbekannten Schülern. Bis hin zu der ganz anderen Atmosphäre, die sie innerlich zu ersticken drohte. Ein Zettel aus der Umhängetasche kramend ging sie die Flure entlang, wo sich schon eine Handvoll Schüler aufhielten. »Um zu erfahren in welches Klassenzimmer ich muss soll ich zum Schulsprecher gehen. Tora Igarashi…« Der Wegbeschreibung des Zettels folgend versuchte sie sich zu orientieren. Dennoch war der Weg verwirrender als vermutet. All die Gänge waren riesig, viel zu weitläufig, und mit ebenfalls unzähligen Türen versehen. Irgendwie gelang es dem silberhaarigen Mädchen doch noch an die richtige Tür zu gelangen. So kam es, dass jenes vor dieser einen stoppte. Nervös atmete sie durch und klopfte. Nach kurzem Warten kam keine Reaktion. Sie klopfte erneut an die Tür. Wieder nichts. Dann ein drittes Mal. Als sie darauf Geräusche von drinnen wahrnahm. Neugierig geworden legte sie den Kopf seitlich an die Tür und horchte. Verzerrte Stimmen kamen von innen, aber verstehen konnte man nichts. Konzentriert legte sich ihre Stirn in Falten. Bislang war nichts Brauchbares herauszuhören, doch versuchte es weiter etwas daraus raus zu filtern. Vor ihr kam ein Klick Geräusch und noch ehe sie reagieren konnte schwankte ihr Körper und fiel auf dem Boden. „Aua… Tut das weh!” Das Gesicht verzogen rieb sie sich an den Ober und Unterschenkeln. Danach sah sie nach oben und begegnete einem gelben Augenpaar eines blondhaarigen Jungen, der sie verwirrt anstarrte. Drinnen in dem Raum bewegte sich etwas und ihr Blick fiel auf ein Mädchen, das sich gerade die Uniform richtete… Peinlich berührt, von der Situation ertappt zu sein gelauscht zu haben, stand sie auf. Wobei sie nochmals zu der Person neben ihr blickte. „Was willst du?” kam es desinteressiert von ihm. „Ähm… Ich suche den Schulsprecher Tora Igarashi. Um in meine neue Klasse zu kommen.” „Das bin ich.” Bei den Worten erhellte sich seine Miene, während ihr Blick nochmal zu dem Mädchen schweifte, welches gerade lächelnd das Zimmer verließ. Ihr noch hinterher sehend bekam sie ein Gefühl der Unbehaglichkeit was sie zuvor mitbekommen hatte. So ganz verschwinden wollte es in ihrem Kopf nicht. Ein Räuspern holte sie aus ihren Gedanken. „Komm rein.” sagte er höflich. Machte zugleich eine hereinkommende Geste. Dieser nachkommend schritt das Mädchen in das Zimmer. Gleich danach hörte jenes wie die Tür hinter dieser geschlossen wurde. Danach ging der Schulsprecher vor und setzte sich auf seinen Sessel. „Nun… Zuerst einmal, wie heißt du?” „Ich bin Mayu Akimichi. Es freut mich sehr dich kennenzulernen, verehrter Schulsprecher.” antwortete diese und verbeugte sich respektvoll. „Gleichfalls.” grüßte er zurück. Allerdings in einem gelangweilten Ton. Sogleich nahm der Sohn der Igarashi Familie eines der Dokument Mappen, die auf dem Tisch lagen, an sich und las es sich recht schnell durch. Eines jedoch klang komisch an einer der Zeilen, weshalb seine gelben Augen größer wurden. Eine nachdenkliche Pose einnehmend sah er zu ihr hinüber. Verunsichert lächelte sie. „Mayu. Bist du adoptiert worden?” Diese abrupte Frage brachte sie aus dem Konzept. Schnell kam von der Silberhaarigen: „Nein, nein! Ich wuchs bei meinen leiblichen Eltern auf. Adoptiert wurde ich nie. Aber weshalb die Frage, Tora? Stimmt etwas nicht?” Der Blondhaarige erwiderte zu Anfang nichts darauf. Dann verneinte er es lächelnd. „Ich wollte mich nur vergewissern.” Sich am Laptop beschäftigend tippte er ein paar Mal und klickte mit dem Touchpad bis er das gewünschte hatte. „So wie es aussieht bist du in meiner Klasse 2-S. Ich würde dich gerne begleiten, doch ich habe noch kurz zu tun, bevor ich mich auch auf dem Weg mache.” „Ist gut. Wo genau befindest die sich?” Tora erklärte ihr wie sie zu dem Klassenzimmer fand und dann ging sie. Als sich die Tür schloss starrte er gedankenverloren vor sich hin. Ab und zu lächelte er verwegen. »Ein recht schlichtes und langweiliges Mädchen… Ihr Aussehen ist jedoch sehr ansprechend! Schade, dass sie nicht so wie all die anderen Weiber aus sich herausgeht, um mit mir auszukommen! Somit macht sie mich nicht interessant, um sie rumzukriegen! Allerdings…macht eine Sache das wieder wett!« Den Rollsessel mit einem Schwung zur anderen Seite drehend, wo sich ein großes in die Länge gezogenes Fenster erstreckte, bemerkte man ein gewisses Funkeln seiner Augen für die geweckte Neugier. »Als sie verneint hatte, dass sie adoptiert wurde. Ich habe das Gefühl, dass sie ehrlich geantwortet hatte. Und trotzdem…komme ich nicht umhin daran zu glauben, dass es auch eine Lüge war. Ihre Reaktion spricht ebenfalls dafür. So als ob sie erleichtert wäre und doch auch aufgewühlt, dass man etwas erfuhr was sie nicht wollte… Das Lächeln war gekünstelt gewesen, als ich ihr diese Frage stellte. Da muss etwas dahinterstecken! Besonders bin ich mir aus diesem Grund so sicher, da in der Akte etwas sehr interessantes steht!« /Mayu, die Erbin des Akimichi Mode Konzerns, bekommt nun die Ehre diese Aufgabe entgegenzunehmen./ »Etwas Beiläufiges, was selbstverständlich ist für unsereins in der Miyabigaoka. Überflüssig, dass es drinnen steht. Und das "nun" macht mich stutzig. Ein nichtssagender Satz, der doch viel mehr preisgibt, als beabsichtigt. Dieses Detail wird doch aufregender werden als gedacht bei diesem Mädchen! Ich freue mich schon darauf alles aufzudecken! Doch zunächst…« „Kanade?” Nach kurzem Rufen wurde eine Türklinke ganz nah bei ihm im Zimmer betätigt und ein anderer Junge gleichen Alters erschien. Schwarze kurze Haare, wo die Stirnfranzen zur Seite zurechtgemacht wurden. Kanade Maki, Toras Mitschüler und guter Freund aus der Klasse 2-A. Zugleich noch der Vizepräsident. Seine Familie besaß eine sehr erfolgreiche Restaurant Kette. Spezialisierte sich hauptsächlich dem Butler Dasein. Er selbst hatte ebenso diese Funktion dem Schulsprecher in der Schule ganz der Butler zu dienen. „Was möchtest du, Tora? Soll ich Nachforschungen anstellen?” „Wie immer sehr schlussfolgernd von dir! So ist es! In der Akte von Mayu Akimichi ist etwas dem man nachgehen sollte. Geheimnisse werden in dieser Schule nicht toleriert! Ich, als Schulsprecher, habe selbstverständlich die Verantwortung, dass es auf der Miyabigaoka mit rechten Dingen zugeht! Egal wie du an diese Informationen herankommst, selbst wenn man einen Privatdetektiv anschaffen muss!” „Habe verstanden!” Mit diesen Worten ging er aus der gleichen Tür wieder hinaus. Kurz in sich hinein grinsend erhob Tora sich aus seinem Schreibtischsessel, packte das nötige für die Schulstunden ein und begab sich in seine Klasse. Am selben Tag noch wurde Mayu von ihm im Schulgebäude herumgeführt. Auch stand das mit den Pflicht AGs an, für welche man sich bei der Plan Verteilung anmelden sollte. Wie nicht anders zu erwarten wurde in der Miyabigaoka Arbeitsgemeinschaft ganz hoch geschrieben. Bis Ende der Woche hatte man Zeit sich einzutragen. Genauso wurde der Abstand zwischen Tora und der neuen Schülerin weiter bewahrt. Jeder seinem eigenen Schulstoff widmend sprachen die beiden nur selten miteinander. Ebenso auch in den Pausen. Ein einfaches Nicken als Begrüßung, und schon gingen sie in der Schule ihre eigenen Wege. Bis dann knappe drei Monate vergingen und der Montag begann. Der Schulsprecher saß eine Stunde vor Stundenbeginn in seinem Büro und ging die vielen Dokumente durch, die pünktlich beantwortet werden mussten. Da klopfte an seiner Reichweite jemand an der Tür. „Herein!” Kanade betrat den Raum. „Was gibt es?” wollte er mit gesenktem Kopf an seine Arbeit wissen. „Ich habe die geheime Akte von der Schülerin Mayu Akimichi worum du mich gebeten hattest.” Lächelnd stützte der Blondhaarige seinen Kopf an der Hand ab, wobei er die Papiere nun desinteressiert zur Seite legte. „Sehr gut! Aber warum hat es so lange gedauert? Gab es Probleme?” „Sozusagen. Aber auch wenn es schwer war diese Informationen zu beschaffen habe ich was du wolltest. Und du hattest recht gehabt mit deiner Vermutung.” Tora runzelte fragend die Stirn, während sein Freund ihm die Akte auf dem Tisch legte. „Unter Umständen könnte sie mehr damit Unruhe stiften als es danach aussah.” Er begann die Akte durchzublättern und wurde nach und nach immer aufmerksamer. Seine gelben Augen weiteten sich. Danach schloss er still die Akte. Die Fassungslosigkeit war ihm ins Gesicht geschrieben. „… Dem stimme ich zu, dass das kein gutes Licht auf sie fällt! Das überrascht mich…” Mehr als nur selten kam es vor, dass Tora in der Gegenwart von anderen seine Fassung verlor. So sehr wie er abdriftete war das jedoch kein Wunder. Langsam, als er zu sich selbst wiederfand, stahl sich ein fieses Grinsen auf seinen Zügen. „Hm. Nun, ich würde sagen, dass diese Ebene von diesem Mädchen ansprechend ist. Ich werde sie ausreichend testen, um zu entscheiden was mit ihr passieren wird.” Es waren gerade wenige Minuten vor Ende der Vormittagspause. Mayu schlenderte entspannt in die Klasse, als sie am Flur direkt davor Kanade Maki begegnete, der anscheinend auf sie gewartet hatte. „Ah. Da bist du ja.” Verdutzt blieb sie vor ihm stehen. „Kanade?” „Tora möchte dich sprechen. Er ist im Arbeitszimmer.” „Aber die Stunde fängt doch gleich an! Sag ihm, ich komme später zu ihm.” „Es wäre besser du würdest jetzt gehen. Es ist wichtig. Und keine Sorge. Der Lehrer hat für dein Fehlen Verständnis. Ich habe um seine Erlaubnis gebeten, dass du im Unterricht nicht anwesend bist.” Vor dem Kopf gestoßen nickte sie. „Gut. Ich werde dich zu ihm führen.” Als der Schwarzhaarige das sagte drehte er sich um und ging. Etwas zögernd folgte sie dem Jungen. »Irgendwie fühle ich mich seltsam… Fast nicht imstande ruhig zu bleiben. Diese Situation…finde ich befremdend. Dann muss es wohl ein Gespräch unter vier Augen sein, sonst hätte Tora mich doch hier aufgesucht. Seinen guten Freund Kanade kann ich ebenso schwer einschätzen. Allein seine Schlitzaugen und sein perfekt freundliches Gesicht lassen nichts von ihm ablesen. Irgendwie unheimlich, dass er das gleiche Gesicht aufsetzt, egal in welchem Moment.« Schließlich gelangten die beiden nach ein paar Minuten an die Tür des Schulsprechers. Kanade klopfte an und hörte schon dessen Stimme, dass sie eintreten konnten. Gleichzeitig läutete in diesem Moment die Schulglocke. Er öffnete die Tür. „Tora. Mayu Akimichi wäre nun hier, so wie du es mir aufgetragen hast.” „Gut. Kommt rein!” Das taten sie wie geheißen und die Tür schloss sich. Sich im Raum umsehend hatte die Silberhaarige ihren Begleiter aus den Augen verloren der im Hintergrund Tee zubereitete. Danach verschwand dieser unbemerkt. Tora schoss gerade Dartpfeile in die Dartscheibe. Welche stets ins Schwarze trafen. Währenddessen gegenüber von seinem Schreibtisch saß sein Gast auf einem Stuhl und trank Tee. »Die große Frage ist jedoch… Warum bin ich hier? Was ist so wichtig, dass er mit mir ein Gespräch sucht?« „Und. Wie läuft es mit dem Unterrichtsstoff? Hast du dich hier gut eingelebt?” stellte er ihr die Frage wie aus dem Nichts. Halb ehrlich antwortete sie: „Ja, habe ich. Ich komme meistens gut mit im Unterricht und alle sind sehr entgegenkommend.” Der Blondhaarige lächelte freundlich, während er weiterhin die Dartpfeile warf. „Das ist schön zu hören. Schließlich muss alles gut geregelt sein, damit du dich hier wohlfühlst.” Die weiteren Minuten vergingen ohne dass einer im Raum etwas sagte. Nur der Prall auf der Dartscheibe störte die Ruhe. Unruhig zupfte Mayu an ihrer Uniform. „Ähm… Tora? Weshalb bin ich hier? Hab ich irgendetwas falsch gemacht?” „Oh, nein! Keineswegs! Gegen dich wurden keine Beschwerden eingereicht, falls du das meinst. Ich möchte nur etwas mit dir nett plaudern.” Kurze Zeit verstrich in dem es wieder still war. Bis… „Sag mal. Wie fühlt es sich an ganz am Boden kauernd die Realität zu verlieren?” Im nächsten Moment verschluckte die Angesprochene sich an dem Tee, wobei sie ins husten kam. „Wie-Wie meinst du das?” hörte man es krächzend aus ihrer Kehle. Tora lächelte verschmitzt. „Genau so wie ich es sagte, Mayu. Oder soll ich es noch ausführlicher fragen. Nun gut. Dann frage ich anders. Was ist das für ein Gefühl mit Drogen gehandelt zu haben?” Wie eine versteinerte Statue saß sie da. Dem auf dem Tisch gestellten Tee längst keiner Beachtung schenkend. „Drogen? Wie kommst du denn darauf? Ich hatte weder damals noch heute mit Drogengeschäften etwas zu schaffen! Hier muss ein Irrtum liegen! Das steht bestimmt nicht in meiner Schulakte!” Dabei stand sie aufgewühlt vom Stuhl auf. Der Schulsprecher zog die Dartpfeile heraus und schritt zu seinem Schreibtisch, wo er diese ablegte. Sein Mundwinkel hob sich wieder, als er ihr vielsagend in die Augen sah. „Ein Irrtum sagst du? Da muss ich dich enttäuschen! Du solltest mich besser nicht anlügen!” „Aber ich lüge nicht! Diese Information ist-” Nach jedem Wort nach hinten gehend stieß die Sechzehnjährige an eine Wand. Ihr Gegenüber ihr nachfolgend, bis sie von diesem nicht mehr wegkonnte. „nicht stimmig von den Fakten? Und wieder lügst du mich an. Mal sehen ob du dann immer noch Ausreden parat hast, wenn ich das hier sehe!” Augenblicklich zog der Sohn des Igarashi Multikonzerns ihre langen Ärmel hoch und packte ihre Arme an die Innenseiten. An beiden Armen waren Narben zu erkennen, die eindeutig von Einstichstellen stammten. Stumm als auch den Blick gesenkt krempelte Mayu ihre Ärmel nach vor wie sie zuvor waren. Grinsend hörte man: „Wir verstehen uns wie du siehst. Weist du was das heißt?” Ein Schlucken folgte als sie ihren Blick zu ihm hob. Recht gequält. „Woher weist du davon?” Tora ging lässig zu seinem Schreibtisch, wo er sich nun dagegen lehnte. „Aus deiner Akte natürlich. Woher denn sonst? Dafür landet sie auf meinem Tisch.” »Als ob… Ich weis wohl am besten, dass dem nicht so ist! Nicht ohne Grund hatten sich meine Eltern davon vergewissert, dass ich nichts an die Außenwelt durchsickern lasse was damals war! Weder von mir noch schriftlich! Also wie kam er zu dieser Akte?!« „Du hast mein Leben beschatten lassen!” kam es finster. Interessiert begutachtete er ihre Reaktion. »Oh. Was sieht man denn da? Mayu kann also auch ihre ruhige Art fallen lassen. Sehr interessant! So wie sie die ganzen Wochen über war schien mir als würde sie nichts aus der Ruhe bringen.« „Wofür hältst du mich? Das würde ich doch niemals tun. Außerdem ist das wohl selbstverständlich sich um die Informationen eines Schülers zu kümmern, die lückenhaft sind. Ich, als Schulsprecher der Miyabigaoka, kann es doch nicht verantworten, dass hier Verwahrloste ein und raus gehen! Das sollte man verstehen können.” Zähneknirschend ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Dieser überhebliche Ton reizte sie noch mehr von dieser ernsten Situation. „Mayu Akimichi. Sechzehn Jahre und Tochter eines Mode Konzerns. Der Notendurchschnitt miserabel. Schon allein deshalb auffällig, dass du es bis hierher geschafft hast. Nur durch deine Eltern, die daran Hoffnungen setzen, dass deine Noten besser für deine Zukunft werden, hatte der Direktor sich erbarmen lassen. Das interessante kommt jedoch jetzt.” Grimmig hörte sie ihm zu wie er ihr Leben darlegte und sichtlich daran Spaß hatte in ihrem herum zu wühlen was nicht dem Standard dieser Schule entsprach. „Du wurdest nicht von deinen leiblichen Eltern großgezogen. Als zwei Mädchen, von deren zwei verschiedenen Familien geboren wurden, kam es dazu, dass versehentlich diese beiden vertauscht wurden. Das eine lebte die vielen Jahre über in einem hochrangigen Konzern voller Wohlstand, während das andere von Unterschichtlern so heranwuchs wie der niedrigste Rang es vorsieht. Dein Pech dazu kam, dass wenige Jahre danach, als du fünf warst, die Eltern wegen Beziehungsproblemen Alkohol konsumierten und du die Erfahrung machtest von ihnen beschimpft und geschlagen zu werden. Noch schlimmer wurde es jedoch, dass deren Einfluss auf dich noch schwerer zuteilwurde, wo nicht allzu lange danach die Drogen mit ins Spiel kamen. Um so viel wie möglich zu haben schafften sie dich schließlich auch an diese Stoffe aufzutreiben. Nicht nur die Drogen selbst, sondern auch mit Kunden ihresgleichen ins Geschäft zu kommen. Da musstest du natürlich selbst welche nehmen, um überzeugend sagen zu können wie gut dieser Rausch sich anfühlt.” Mittendrin von der Erzählung hörte Mayu gar nicht mehr zu. Und ihr Blick ins Leere gerichtet. All die Erinnerungen, die sie verdrängt hatte, kamen bildlich wieder hervor. „Dieser Zustand deines Alltags hielt bis fünfzehn an. Erst seit einem halben Jahr konntest du in die Familie, in die du eigentlich gehörst. Ob Schicksal oder nicht. So kam es, dass du zum wiederholten Male, durch die Wirkung der Drogen, ins Krankenhaus musstest. Wie es der Zufall so wollte befand sich deine richtige Mutter auch dort. Durch die DNA klärte sich auf wessen Kind du bist und der Tausch der Kinder wurde vollzogen. Wie ich noch dazu mitbekam befinden sich deine Ersatzeltern im Gefängnis, durch die Anzeige, die sie eingewirkt hatten.” Seine Erzählung endete und wartete bis sie was dazu sagte. Leicht abgelenkt merkte das Mädchen mit den silbernen Haaren kurz danach, dass dieses von ihm erwartend angesehen wurde. „…Und was willst du jetzt von mir? Da du nun davon weist.” sprach sie es direkt an was ihr verdächtig vorkam. „Kluges Mädchen! Dein Misstrauen gefällt mir! Gut, dass du von alleine auf das Problem draufkommst!” antwortete Tora zufrieden. „Nun. Da du davon sprichst.” Eine kurze Pause legte er ein. „Die Miyabigaoka nimmt nur die besten hier auf. Erst recht nur die Vermögenden wie du ja weist. Unterschichtler haben hier nichts zu suchen! Zumal es deren an finanziellen Mitteln sowieso fehlt.” Dabei grinste er hämisch. »Also wenn er nicht bald mal mit der gehässigen Art den ärmeren Menschen gegenüber aufhört, weis ich nicht was ich dann tun werde! Wirklich mehr als nur abstoßend…« Ganz theatralisch beugte Tora sich zu dem Tisch vor und stützte seine Hände daran ab, während sein Blick nach wie vor auf ihrem ruhte. „Weist du eigentlich, dass ich veranlassen sollte dich rauszuschmeißen? Diese Akte, die einem einen Einlass ermöglicht wie ernst diese Sache ist. Der Ruf von dir was gewesen war ist ein Skandal deiner Familie! Wenn das hier die Runde macht bist nicht nur du dran! Falls das Image dieser Schule beschädigt wird weist du ja was folgen wird! Das ist nicht akzeptabel und nicht tolerierbar!” Je länger er ihr dieses Problem nahebrachte, desto gefährlich ernst wurde sein Gesicht. „Also gibt es keine andere Möglichkeit als diese…” „So ist es!” Seufzend kam ein „Und dabei hatte ich gehofft, wenn ich es ertragen würde in diese Schule zu gehen, dass meine Eltern mich zumindest etwas in Ruhe lassen…” Diesen Satz hörend legte er interessiert den Kopf schief. „Allerdings…gäbe es etwas, um dieses Thema von der Miyabigaoka abzuwenden.” Mit großen Augen horche sie auf. Der Sechzehnjährige schritt zu eines der Sofas und machte es sich dort sitzend bequem. „Wie möchtest du das wiedergutmachen?” Zur selben Zeit streifte er sich die weiße Uniform Jacke ab, die er auf der Rückenlehne ablegte. Sein schwarzes Hemd sehend lockerte er seine Krawatte. Irritiert beobachtete die Schülerin ihn. Wo sie doch innerlich zugeben musste den Blick von ihm nicht abwenden zu können. „Nun… Ich weis nicht. Gibt es wirklich etwas was mir helfen kann hier zu bleiben?” „Komm her. Dann erzähl ich es dir.” kam es zurück. Zweifelnd sah sie in seine gelben Augen. „Warum?” Darauf gab er keine Antwort. Nur das breite Grinsen sprach Bände. Bedeutete im Klartext, dass sie keine andere Wahl hatte. Widerwillig fügte sie sich seinem Wunsch und stand dann vor ihm. Nochmal grinste er. „Was ist denn? Ich beiße schon nicht.” Diesmal erschien es Mayu so, als ob er wie ein Wolf einen Zahn hervor zeigte. Dass ihn das mehr als nur belustigte war offensichtlich. Ärgerlich spannte sich ihr Kiefer an. Doch mehr oder weniger kam sie dem nach und saß neben ihm. Was Tora als Aufforderung sah sie zu der Frage aufzuklären. „Kommen wir nun zur Sache. Wie ich dir erklärt habe wäre ich als Schulsprecher verpflichtet dieses Detail zu melden. Es wäre ungünstig für dich, wenn deine Vergangenheit dir diese Chance verbauen würde. Daher ein Angebot. Ich würde dir helfen hier zu bleiben. Darauf aufpassen, dass außer mir und Kanade niemand Wind davon bekommt.” »Er will mir helfen? Damit hätte ich nicht gerechnet. Tora scheint wohl doch freundlicher zu sein als ich annahm. Sehr hilfsbereit von ihm!« „Natürlich nur mit einer Gegenleistung! Ohne einem gewissen Nutzen bekommt niemand etwas!” In ihrer Stimme hörte man wie sie mit solch einer Antwort schon gerechnet hatte, als sie darauf erwiderte: „Schon klar. Das macht auch Sinn, dass du Stillschweigen bewahrst. Was möchtest du im Gegenzug von mir? Ich könnte dir Geld geben. Aber ich glaube davon hast du bereits mehr als genug davon.” Ihr ratloses Gesicht ließ Tora auflachen. „Nein. Das will ich wie du schon sagst tatsächlich nicht. Ich habe jedoch schon eine gewisse Vorstellung was ich von dir möchte!” Sein Gesicht näherte sich ihr und lehnte sich ein ganzes Stück nach vor, sodass die Schülerin nun in der Liegeposition war. „Tora? Was machst-” Gerade pustete dieser sanft in ihr Ohr, knabberte sogleich an ihrem Ohrläppchen. Was zur Folge Erschaudern auslöste. Es sollte dabei jedoch nicht enden. Seine Lippen legten sich auf ihrem Hals und liebkoste sie weiter. Bis er die kurze Jacken Uniform aufknöpfte und sie davon befreite. Auch an ihrer Krawatte machte er sich zu schaffen. Nun das störende freigelegt küsste der Blondhaarige sich nochmals ihrem Hals entlang wo er noch nicht drangekommen war. Schließlich gelangte er mit seinem Tun bis zu ihrem Schlüsselbein. Das Mädchen unter ihm war verwirrt wie auch benebelt zugleich von dem geschehenen, dass kein Ton der Gegenwehr von dessen kam. Toras Hände fuhren ihre Seiten entlang. Streichelten ihre Arme. Ganz automatisch hörte man ein entspanntes Keuchen. Mit dem Ellenbogen aufstützend nahm er mit der freien Hand ihr Kinn und hinterließ auf ihrem Hals seinen warmen Atem. In die violetten Augen von ihr konnte man nach wie vor diese Benebelung erkennen, was ihm ein dreckiges Grinsen brachte. In ihr Ohr hauchend sprach er: „Diese Nähe, welche deine geschundene Seele braucht und dir Entspannung gibt. Willst du mehr davon? Oder soll ich aufhören? Dir muss allerdings bewusst sein, dass, falls du einwilligst, dass ich weiter machen soll, dies meine Bedingung an dich ist.” Das schien ihre betäubten Sinne zu vertreiben was er kaum deutlicher ausdrückte. Mit geweiteten Augen drückte sie ihn von sich weg, was ohne Gegendruck geschah, und saß dann wie er aufrecht. „Du meinst… Eine Sex Beziehung willst du dafür haben?” „Beziehung? … Ja, so eine Art meine ich.” Kurz hielt Mayu inne. Doch von ihren Gefühlen hatte sich auch jetzt nichts verändert, weshalb sie sich ihre Worte zurechtlegte. „Nun… Ich weis nicht. Eigentlich hätte ich es mir so vorgestellt mich einem Mann hinzugeben der mich auch liebt… Eine offene Beziehung jedoch…” Sie schwieg und kaute unsicher auf ihrer Lippe. Das was Tora sah ließ seinen Mundwinkel zucken. Diese Reaktion mit der Lippe machte sie für ihn begehrenswert. „Du kannst aber auch gerne die Schule verlassen.” Ein missfallenes Mundwinkel Zucken folgte. „Das ist Erpressung!” kam es zwischen den Zähnen hervor. Bemüht nichts Falsches zu sagen. Während der nun folgenden Worte rückte der Schulsprecher gefährlich nah an sie heran. „Überleg doch mal was ich dir alles geben könnte, dafür dass ich nichts nach außen dringen lasse. Das ist doch ein fairer Tausch, oder etwa nicht? Es ist nur das was ich fordere. Solch eine Gelegenheit kommt nie wieder mich gnädig zu stimmen!” Ihre Augen spiegelten Hass wider wie er seine Überlegenheit einsetzte. Noch näher kam er ihrem Gesicht, wo seine Zunge diesen kleinen Abstand ausnutzte spielerisch um ihrem Ohrläppchen herum zu gleiten, bis hin ins Ohrinnere. „Tora, lass das gefälligst! Spiel nicht mit mir!” hörte man ein empörtes Schnauben. Sich versuchend zu wehren schob sie ihn grob weg, doch er rührte sich keinen Zentimeter. Stattdessen hielt er ihre Hände fest, die mit aller Kraft versuchten, dass er aufhörte. Auf all das gab er jedoch keinerlei Notiz und fuhr bei seiner Tätigkeit ungerührt fort. Steckte seine Zunge sogar tiefer ins Ohr. »Scheiße… Was macht dieser Perverse da nur!!!« Lange hielt sie dem allerdings nicht stand sich dagegen zu sträuben. Ihr Körper reagierte anders, als sie es wollte. Und so fühlte sie wie ihre Wangen sich erhitzten. Seine geschmeidigen Bewegungen in ihrem Ohr lösten nach und nach etwas in ihr aus. Gelegentliches Stöhnen unvermeidlich. Nach etlichen Minuten löste sich seine Zunge von ihr. „Wie schön dein Stöhnen doch ist. So sehr du es auch abstreitest. Es gefällt dir was ich mache. Bist wohl eine kleine Masochistin, was?” Dabei entlockte dem Blondhaarigen ein lüsternes Grinsen gepaart mit Bosheit. Sich diese Behauptung nicht gefallen lassend verteidigte sie sich. „Was fällt dir ein du-” „Mayu…” flüsterte Tora ihr verführerisch ins Ohr. „Ich weis, dass du dem nicht abgeneigt bist mit mir dieses Spiel zu treiben! Dafür gehst du viel zu sehr darauf ein was ich tue! Das kannst du mir also nicht vorspielen! Du willst mich genau so sehr wie ich dich! Warum wehrst du dich so dickköpfig dagegen? Es würde dir gefallen, so viel ist sicher! Ich würde dir alles zu deiner Zufriedenheit machen. Keiner könnte dir so vieles bieten wie ich! Gebe dem nach was ich dir darbiete…” Der Schulsprecher entfernte sich etwas von ihr. Wartete auf ihre Antwort. Mayu schluckte. „Du spielst wirklich nicht fair…” „Kann sein. Doch ich nehme mir immer das was ich will! Und das aus Überzeugung!” sagte er grinsend. Zögerlich kam ein „Auch wenn ich es ablehnen werde. Mal angenommen ich würde dem zustimmen. Was passiert, wenn sich bei uns beiden irgendwann mehr entwickelt als nur Sex?” Auf diese Frage nicht gefasst hob er überrascht eine Augenbraue. Dann verschlossen sich seine Gesichtszüge. „Keine Angst. Dazu wird es nicht kommen! Ich bin an solch einer Beziehung nicht interessiert! Nur an dieser Art! Und so lange das bei mir so ist würde ich alles daransetzen, dass das auch bei dir so bleibt!” Trübsinnig wandte die Schülerin den Blick ab. So wie sie seine wahre Natur nun kannte hatte sie diese Antwort schon befürchtet. Und dennoch fühlte sie Beklommenheit in ihrem Herzen, was sich nicht abschütteln ließ. „Jetzt verstehe ich warum dich alle Mädchen so bewundern, jedoch kein einziges so nah an dich herankonnte.” Tora vernahm das verdutzt. Fing sich dann aber sogleich wieder. „Findest du? Woher diese Annahme? Soll ich dir zeigen wie nah ich tatsächlich den Mädchen an dieser Schule gekommen bin?” erwiderte Tora keck, wobei er erneut ihr Kinn gefangen hielt. Verärgert funkelten die Augen des Mädchens. „Nein, danke! Diese Details will ich wirklich nicht wissen!” „Hehe. Eifersüchtig etwa?” Nüchtern erwiderte sie: „Auf dich? Weshalb sollte ich. Außer dein Aussehen gibt es nichts was dir Punkte verleihen würde, um dich interessant zu finden!” Den Griff seiner Hand weggeschlagen neigte sie den Kopf. „Zudem meinte ich nicht das Sexuelle was dich wohl ziemlich besessen macht! Was ich damit ausdrücken wollte war… Dein Herz, an das kein Mädchen durch deine Distanz herankommt. Finde ich traurig.” Leicht von der Rolle biss er die Zähne zusammen, während er seine Hand zur Faust formte. „Ach ja? Ich finde du solltest wohl lieber bei dir anfangen, anstatt dich in meine Angelegenheiten einzumischen was dich nichts angeht!” Finster ließ er der Silberhaarigen seine jetzige Stimmungslage sehen. Diese bedrohliche Aura machte ihr Gänsehaut. Nun drehte der Schulsprecher den Spieß um und fing an sie gehässig anzusprechen. „Zumal mein Problem längst nicht so gewaltig ist als deines! Ich würde dir wirklich raten mein Angebot anzunehmen, bevor das noch hässlich endet! Obwohl es dir wohl kaum was ausmachen wird wieder bei null anzufangen, mit der Suche deine Zukunft zu verbessern! Schließlich warst du ja schon die meiste Zeit ganz am Boden, so wie es sich für Unterschichtler gehört! Vielleich möchtest du lieber zurück wo du mal warst? Mich würde nicht wundern, wenn du noch immer drogenabhängig bist. Hat es dir Spaß gemacht dich mit Drogen abzugeben? Vielleicht sollte ich mal zu dir kommen. Wenn ich fragen würde, würdest du mir anbieten Drogen zu nehmen?” Auf einmal hörte man ein lautes Geräusch durch das Zimmer gehen. Sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte ihn eine Ohrfeige erwischt, was seinen Kopf zur Seite schleudern ließ. Stark gerötet legte Tora mit geweiteten Augen eine Hand auf seine Wange. Dann fiel sein Blick auf die Schülerin und bekam einen furchteinflößenden Ausdruck in den Augen. Sein Mund öffnete sich bereits, doch Mayu kam ihm zuvor. „Wie kannst du es wagen mich so zu verurteilten, obwohl du mich überhaupt nicht kennst! Hör auf von Dingen zu reden, wovon du absolut keine Ahnung hast!” In den Augen glänzten Tränen, wobei manche schon ihren Weg hinunter zur Wange fanden. „Du hast ja einen noch viel schlechteren Charakter als ich dachte! Und damit du erleichtert bist: Von den Drogen habe ich mich inzwischen losgerissen und nehme gänzlich keine mehr!” Mit diesen Worten griff sie nach der Uniform Jacke als auch der Krawatte, die sie beide wieder an die richtige Stelle richtete, und stand vom Sofa auf. So schnell wie möglich machte die Schülerin sich auf dem Weg zur Tür. „Eines will ich dir noch sagen! Halte dich in Zukunft von mir fern! Ich will nichts von deinem Sex Angebot wissen! Lass dir was besseres einfallen was ich als Bedingung erfüllen soll!” Damit öffnete sie die Tür und mit einem Rums fiel sie ins Schloss. {Rückblick Ende} Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)