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Elementary Angels

Trilogie - Staffel 3
von

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Weihnachtszauber und Vegas

Kapitel 18 ~ Weihnachtszauber und Vegas
 

~ Melody Hiwatari ~

Nachdem wir am Morgen des 23.12. - nach unserer seltsamen Nacht und dem Angriff - erst Adriano und dann auch Juline abgesetzt hatten, setzte ich mich nach vorne neben Jo, mit dem ich nun endlich zusammen war. Endlich!!! Und ich dachte, das würde niemals passieren. Doch Juline hatte es irgendwie geschafft uns zu animieren, endlich miteinander zu reden...

Es war so:

Nachdem Jo mich auf die Tanzfläche zerrte, wollte ich ihn eigentlich von mir stoßen und so schnell wie möglich alles hinter mir lassen. Als ich ihn anguckte kamen mir wieder die Bilder von der Party und wie ich ihn im Bad mit den andern beiden Mädels gesehen hatte, in den Kopf. Ich hätte ihn am liebsten freiweg erwürgt!

Doch der ließ mich in dem Moment nicht los und zog mich enger zu sich heran. Seine Blicke waren noch nie so ernst wie in diesem Augenblick. „Beantworte mir eine Frage, Melody Hiwatari!“ „Was willst du, du Penner!?“, motzte ich ihn an. „Hasst du mich? Beantworte die Frage ehrlich. Ich meine es ernst.“ „Jo, du bist ein Idiot! Ein absoluter Idiot! Nein, ich hasse dich nicht! Aber es macht mich unglücklich, dass du immer nur Mist im Kopf hast und ständig irgendwelche Mädchen abschleppst, während du dir nichtmal meinen Namen merken kannst!“

Als würde er verstehen was ich meine lächelte er und ließ mich los. Zuerst zog ich meinen Arm fest zu mir und überlegte ob ich nicht die Gelegenheit nutzen sollte um das Weite zu suchen, doch irgendwas befahl meinen Füßen stehen zu bleiben.

„Melody... Ich habe natürlich nie deinen Namen vergessen. Nur weil ich dich liebend gern ärgere und so tue als würde ich nichtmal deinen Namen kennen, heißt noch lange nicht, dass ich dich nicht beachte. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten... Entweder du findest mich so zum Kotzen, dass du davonrennst, oder du bleibst jetzt hier und tanzt mit mir.“

Für eine Sekunde fühlte ich mich ziemlich unsicher, doch wenn ich nun davonlaufen würde, wäre ich nur wieder unglücklich. Das war doch eigentlich meine Chance. Ich wusste nicht, was Juline zu ihm gesagt hatte, doch es musste ja irgendwas gewesen sein, das ihn so handeln ließ. Entschlossen doch zu bleiben stellte ich mich näher zu ihm und horchte dem Rhythmus der Musik um mich dementsprechend zu bewegen.

Jo grinste mich zufrieden an: „Gute Entscheidung, Lady!“ „Idiot! Warum tust du das?“ „Was?“ „Mich immer so ärgern!“ Er lachte und legte seine Arme um meine Taille, was mein Herz bis zum Hals schlagen ließ. „Weil du mich doch sonst nicht beachten würdest! Haha!“ „TROTTEL!“ „Grade gibt’s für mich nur dich und die Musik... Also lass uns nicht weiter darüber nachdenken und tanzen!“

Ich klammerte mich an ihn und wir fingen an uns richtig in die Musik reinzuhängen, bis auch für mich nichts mehr außer ihn existierte. Die ganze Aufregung und der Alkohol ließen mich richtig ausgelassen werden. Alles, was mich belastete war auf einmal verschwunden. Es riss mich so sehr mit, dass ich Schwung nahm und auf seine Arme Sprang.

„WUHU!!! DAS IST DER WAHNSINN!!!“ „YEAH, DU SAGST ES, BABY!“, stimmte Jo mir zu und wirbelte mich einmal auf den Armen herum. Als er mich danach wieder runter ließ guckten wir uns kurz an, bevor wir uns eng umschlungen küssten.

Als das Lied endete war ich noch viel aufgedrehter und wollte unbedingt noch mehr trinken, also packte ich Jo und zog ihn zurück zum Tisch, wo ich die beiden Trauerweiden fand. Juline's und Adriano's Gesichter sahen zum Heulen aus.

Eigentlich fühlte ich mich etwas schlecht, weil es meiner Freundin, die ich anfangs so hasste, nicht gut ging, aber ich wollte mich nicht von meinen guten Gefühlen ablenken lassen. Leider wollte Adriano dann unbedingt nach Hause, was mich etwas ärgerte. Ich hatte den Eintritt und die Getränke für eine Stunde Aufenthalt bezahlt... Eigentlich wollte ich länger bleiben. Als Jo dann aber den Vorschlag machte, dass wir danach alleine weiter feiern gehen könnten, war ich wieder besser gelaunt und verzieh Adriano seine miese Stimmung.

Nur kam dann dieser Angriff mit den Dämonen dazwischen. Ich stand neben Jo und schuf Blitze um ihm Licht für die Motorreparatur zu geben, als Adriano und Juline plötzlich verschwunden waren.

„Meinst du, du kriegst den Motor wieder hin?“, fragte ich besorgt und hielt meine Hände näher zum Wagen.

„Klar, sowas mache ich öfter. Ich kann alles reparieren! Weißt du, die Meisten denken ich sei nur ein fauler Schulschwänzer, der nur Mädels abschleppen kann, aber eigentlich kann ich auch noch andere Sachen“, erklärte er mir mit seiner Zigarette im Mund.

„Du bist erstaunlich...“, antwortete ich fassungslos, als er den Wagen schon zum Laufen brachte.

„Ja, ich weiß! Muhaha! Und jetzt!? Die Beiden sind wohl verschollen.“ „Was treiben die? Meinst du die hängen zusammen rum?“ „Keine Ahnung. Ich meine, Adriano hat nie mit mir darüber geredet, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er Juline liebt.“ „Wie? Meinst du? Das könnte der Grund sein, warum sie so seltsam ist...“ „Die werden das schon regeln, ich hoffe, sie sind noch eine Weile beschäftigt... Haha!“ „Wieso?! WAAAH!“

Schneller als ich gucken konnte, hatte Jo mich gepackt und rückwärts auf die Motorhaube geschubst, wo er sich über mich lehnte und erneut küsste. Dieses Kribbeln im Bauch und diese Hitze waren schon wieder da.

Doch dann fühlte ich mich etwas unsicher und drückte ihn ein wenig von mir: „Jo... Ich mag das nicht so. Ich bin kein Girlie für eine Nacht, okay?“ „Nein, so betrachte ich dich auch nicht. Ich finde dich klasse! Du hast Pepp und du bist ganz schön fies... Drache! Aber du bist auch Sexy... Ich wette, mit dir kann man massig Spaß haben.“ „Wenn man mich gut behandelt, ja.“ „Na dann, glaub mir! Ich will dich nicht für irgendeine Sammlung und auch nicht einfach nur zum Spaß nur für heute Nacht. Ich meine, okay, für „ich liebe dich“ ist es sicher noch zu früh aber...“ „Ach halt endlich die Schnauze und küss mich nochmal!“, forderte ich ihn auf und schlang meine Arme um seine Schultern.

Während wir uns küssten lag er schon halb auf mir und langsam bemerkte ich wie seine Hand zu meiner Hüfte und schließlich zu meinem Hintern wanderten. Jede seiner Bewegungen machte dieses seltsame Gefühl im Bauch noch stärker. Bald hatte ich jede Vernunft vergessen und zerrte an seinem Hemd, während er mich an meinem Hals herab entlang küsste und meine Brust streichelte.

„Meinst du, die sind noch lange genug weg?“ „Ich hoffe schon! Sehen können die hier sowieso nichts“, antwortete er und fuhr mit der Hand unter mein Oberteil.

Ich versuchte möglichst leise zu sein. Nur weil man in der dunklen Nacht nichts sehen konnte, hieß es lange nicht, dass man auch nichts hörte. Aber es fiel mir so unheimlich schwer! Vor allem als er mir dann zwischen die Beine griff und mich weiterhin am Hals küsste.

Allerdings wollte ich schnell weiter machen, bevor wir doch unterbrochen werden würden. Wenn Adriano und Juline jetzt zurück kämen, würde ich durchdrehen! Schnell richtete ich mich auf und öfftnete Jo's Hose.

„Hast du's eilig?“, hauchte er mir frech ins Ohr. „Ich bin tierisch nervös, Penner! Und ich bin heiß auf dich! Wenn ich jetzt kein Sex von dir bekomme – aus welchen Gründen auch immer – werd ich sauer!“ „Uhhh! Wenn das so ist... Sorry, ich hab keine Zeit! Hahaha!“ „Fresse!“, fuhr ich ihn an und boxte ihn auf den Bauch.

Nun schubste er mich wieder zurück und gab mir endlich, was ich mir schon so lange ersehnt hatte. Ich wollte schon ewig mit ihm zusammen sein und beneidete diese dummen Weiber, die er immer hatte, heimlich.

Bei seinen Bewegungen fiel es mir nun noch schwerer keinen Ton von mir zu geben. Ab und zu lauschte ich in die Stille der Nacht um zu hören, ob wír noch alleine waren. Dann konzentrierte ich mich wieder auf ihn, bis wir schließlich beide zufrieden waren.

„Hattest du schonmal Sex auf der Motorhaube?“, fragte ich Jo, als ich da lag und in den Himmel starrte. Er schnaufte noch einmal durch und richtete sich wieder auf: „Nö. Schäm dich, du hast mir mein erstes mal geraubt.“ „Idiot!“

Gerade als wir uns wieder angezogen hatten, kam Juline auch schon zurück. Erleichtert über ihr Timing lief ich zu ihr und sah, dass sie weinte. Was passiert war, würde ich sie noch fragen, wenn wir wieder alleine wären.

Und so waren wir wieder an der Stelle, wo wir nun alleine im Auto saßen. Jo grinste: „Bist du müde?“ „Lange nicht! Du etwa? Ich hatte mehr vom größten Wichser der Stadt erwartet.“ „Wer sagt denn, dass ich müde bin? Die Nacht war scheiße! Abgesehn von unsrer kleinen Tätigkeit auf der Motorhaube. Wir wollten feiern gehen, nicht wahr, Baby?“ „Absolut! Aber jetzt hat kein Club mehr offen.“

Beide lehnten wir uns zurück und überlegten, bis ihm ein Einfall kam: „Hey, du hast doch diese tolle Kreditkarte von deinem reichen Daddy!“ „Ja... Was ist damit?“ „Sollen wir zur größten Partylocation überhaupt fahren?“ „Was meinst du?“, fragte ich skeptisch. „Na, wir wollten eine fette Party. Mel, lass uns nach Vegas fahren!“ „Vegas!? Nur du und ich? Weißt du wie lange wir da hin fahren?“ „Ja! Anderthalb Tage hin und zurück ohne Pause. Aber hey, wir wären alleine, nur für uns. Unterwegs essen wir und schlafen eben im Auto oder einem Hostel! Dann geht die Party richtig ab! Es kommt nur darauf an ob du bereit bist die Kosten zu übernehmen.“

Ich fand die Idee absolut genial! Jo und ich ganz alleine für einige Tage... Hach! Und feiern und tanzen bis wir umfallen würden!

„Einverstanden. Ich hab damit keine Probleme und mein Dad sowieso nicht. Der weiß nämlich nie wohin mit seinem Geld.“ „Na dann los! Lass uns noch ein paar Sachen packen und ab geht’s!“

Gesagt, getan... Jo und ich vergaßen unsere Freunde und Familie einfach mal und kümmerten uns nur um uns selbst. Die Fahrt nach Vegas war lang, doch wir hielten gut durch und wechselten uns mit dem Fahren ab.

Hin und wieder überkam es uns und wir nutzten die Rückbank für ein wenig Zweisamkeit.

Doch dann, am späten Abend, sahen wir mitten in der dunklen Wüste eine riesen Lichtquelle! Jo drückte nochmal extra aufs Gas, damit wir endlich an unsrem Ziel ankommen würden.

Ich war noch nie in Vegas und staunte über die vielen Lichter. Eine Partymetropole schlechthin. Die Casinos, Spielhallen und Clubs drängten sich förmlich an einer Reihe und wir fuhren zu einem recht luxuriösen Hotel, wo wir noch eine Suite bekamen.

„Ich bereue alles, was ich jemals über Dad's Beruf gesagt habe!“, jubelte ich und ließ mich auf das riesige Wasserbett fallen. „Dein Dad ist ein Heiliger!“, stimmte Jo zu und warf sich auf mich.

„Wollen wir gleich losziehen? Oder erst noch etwas... Beschäftigung?“ „Erst Sex, dann Alkohol, dann Gewinne abkassieren, dann wieder Alkohol, zwischendurch nochmal Sex und dann sehn wir weiter, Baby!“ „Yeah Baby, so gefällt mir das“, jubelte er mir zu und wir schlugen unsere Fäuste laut lachend wieder aneinander, ehe wir es noch einmal wild trieben und schließlich in die große weite Stadt zogen. Ich wollte es natürlich gleich übertrieben und bestellte uns eine Limousine, die uns durch die Gegend kutschierte. Ich konnte gar nicht zählen, wie viele Clubs wir abklapperten.

Jedenfalls mussten wir ziemlich viel... aber WIRKLICH viel getrunken haben. Ich konnte mich noch vage daran erinnern, Jo vor die Füße gekotzt zu haben.

Als ich völlig verkatert meine Augen öffnete, hing ein Arm von mir im Wasser, was mich ziemlich wunderte. Dann guckte ich mich um, und sah, dass ich auf der Steinmauer eines riesigen Brunnens geschlafen hatte. Neben mir auf dem Boden lag mein klatschnasser Freund, der laut schnarchte.

Was war geschehen?!

Leicht benebelt und mit Kopfschmerzen beugte ich mich zu ihm runter und rüttelte an seinem Arm, bis er auch endlich wach wurde und sich mit halb offenen Augen aufrichtete.

„Sag mal... Wo... Wo sind wir?“ Immernoch mit müden Blicken guckte er sich um und seufzte: „Ich schätze, wir sind in Vegas?“ „Ach... Stimmt ja! Wir wollten eine fette Party machen.“ „Mein Kopf sagt, dass wir das getan haben. Wieso bin ich nass!?“ „Hey ihr da! Alter, ich habe ja schon viel gesehn, aber ihr Beide habt alles getoppt!“, sagte plötzlich ein Fremder, der neben uns stand.

„Wer sind Sie?“ „Ich bin gestern durch die Stadt gezogen, hab euch etwas beobachtet. Fand ich ziemlich witzig, haha!“ „Heißt das, Sie wissen, was diese Nacht so passiert ist?“, fragte Jo, der sich angewidert betrachtete. Der fremde Mann lachte: „Haha! Ja! Ihr hab sämtliche Drinks abgeklappert, euch ein paar mal übergeben. Dann seid ihr stockbesoffen ins Casino, habt viel Geld verzockt, was euch aber nicht gestört hat. Als die Kreditkarte nicht mehr funktionierte, habt ihr das Personal ausgelacht und wurdet mit euren Sachen aus dem Hotel geworfen. Dann seid ihr herumgetorkelt, in die Kapelle an der nächsten Ecke gegangen, habt zur Feier des Pleiteseins geheiratet und seid hier am Brunnen gelandet. Die junge Frau ist auf der Steinmauer eingeschlafen, während der junge Herr ins Wasser gefallen ist, und dort einfach eingeschlafen ist. Tja... Ja, so war es.“

Jo und ich konnten gar nicht richtig realisieren, was der Kerl uns erzählte. Völlig verwirrt und schockiert starrten wir uns an. Irgendwie fühlte ich mich schlecht... Mein Magen auch.

Schließlich guckte ich schockiert zu meinem Ringfinger an der rechten Hand, wo ein fetter goldener Ring steckte. Auch an Jo's Hand war ein Ring.

„Ist nicht wahr...“, sagte ich schockiert und fing an herumzuschreien. Und die Kreditkarte?!!! Hatten wir wirklich DAS GANZE Geld auf den Kopf gehauen!?!

„Okay, Kinder. War ne super Nacht! Ich hab mich ganz schön amüsiert. Jetzt gehe ich aber. Viel Spaß noch! Und Glückwunsch zur Ehe!“ „Ciao!“

„AAHHHHRRR DAS DARF NICHT WAHR SEIN!!! JOOOOO!!! WARUM HAST DU MICH GEHEIRATET!? ICH FAND DEN SEX MIT DIR ECHT GEIL, ABER ICH WOLLTE NOCH NICHT HEIRATEN!!!“ „Ey! Wer sagt denn, dass ich dich geheiratet hab!? Wenn, dann hast du mich geheiratet! Und jetzt? Willst du die Ehe annullieren?“ „Wie?“

Ich schaute ihn eine ganze Weile an, ehe ich noch einen Blick auf meinen Ring warf. Dann lachte ich und warf mich in seine Arme.

„Nein, dann sind wir eben verheiratet! Coole Sache!“ „Ich wusste gar nicht, dass du so krass sein kannst.“ „Hahaha! Ich auch nicht, du Penner! Aber spätestens, wenn mein Dad mich in die Finger bekommt, wird uns der Tot scheiden.“ „... Oh... Ach, so schlimm wird es bestimmt nicht. Ich beschütze dich dann, haha!“ Er lächelte mich liebevoll an und stupste mir auf die Nase: „Übrigens, frohe Weihnachten, mein Schatz.“ Oh! Stimmt! Es war nun der 25. Dezember...

~ Juline Coldfire ~

- 24. Dezember – Nachmittag -
 


 

Was hatte ich nur angerichtet... Wieso musste ich Adriano diese Worte an den Kopf drücken? Und ich war eben doch nur ein kleiner Feigling. Ich ließ mich durch die Angst um ihn zu sehr beeinflussen. Warum tat ich uns das an? Die Wahrscheinlichkeit, dass ihm etwas geschehen würde, wenn wir zusammen wären, war wirklich gering. Immerhin war ich kein richtiger Engel und er kein richtiger Mensch.

Und Gott war nicht bei Bewusstsein, sagte Sacred Feye. Wenn irgendein Engel kommen würde um uns zu bestrafen, würde ich ihn besiegen. Kein Engel des Himmelsreiches könnte es mit mir aufnehmen... Nicht, wenn meine Familie hinter mir stünde und ich vielleicht sogar Elohim's Hilfe hätte. Nein... Eigentlich sollte ich nicht so feige sein. Diese Reaktion kam so unerwartet und plötzlich. Ich hätte nicht überreagieren dürfen.

Langsam machte ich mir Sorgen, als wir zusammensaßen und Adriano nicht dabei war. Auch Jo und Melody waren noch immer weg. Aber okay, sie sagten ja, sie wollten nochmal alleine feiern gehen. Wer weiß, wie lange sie das durchziehen würden. Um Melody sollte ich mir nun keine Sorgen machen. Sie war sicher glücklich.

Allerdings machten mir Jade's Blicke Sorgen. Caro war auch nicht bei uns... Was war hier eigentlich wieder los? Einzig Jade, Chris, Fabio und ich saßen zusammen im Park und grübelten.

„Okay... Zur Zeit läuft es irgendwie blöd. Aber dadurch sollten wir uns nicht unterkriegen lassen. Morgen ist Weihnachten! Und da sollten doch eigentlich alle glücklich sein“, sagte Jade betrübt. „Was machen wir? Wir sind nur die halbe Clique und der Rest scheint verschollen zu sein. Wo sind Adde, Caro, Jo und Melody?“, fragte Chris, woraufhin Fabio nur mit den Schultern zuckte.

„Adde ist abgehauen und Caro hat sich verkrochen, weil Adriano mit ihr Schluss gemacht hat. Sie hat mich vorhin angerufen.“ „WAS!? Er hat Schluss gemacht?“, rief Fabio nun entsetzt. Er hatte mit ihr Schluss gemacht? Jade guckte mich schon wieder so vorwurfsvoll an. Wahrscheinlich wusste sie, was passiert war. Bestimmt hatte sie Adriano ausgequetscht. Es war meine Schuld... Super, ich hatte wirklich eine Beziehung zerstört.

„Zwischen den Beiden lief es aber auch nicht sonderlich gut, muss man dazu sagen“, erklärte Chris und verschränkte mit einem verständnisvollen Blick die Arme. „Und was ist mit Jo und Melody?“, fragte Fabio nun. Endlich lachte Jade mal: „Die sind zusammen gekommen. Wahrscheinlich liegen sie gerade in irgendeiner Kiste und treiben es miteinander.“ „DIE BEIDEN?!“, kam es nun wieder von Chris. Die beiden Jungs bekamen erstmal einen Lachflash.

„Was ist so lustig daran?“, fragte ich etwas enttäuscht. Fabio nahm meine Hand und wirkte verlegen: „Tut mir leid Juline! Sei nicht wütend! Aber wir haben Jo eben keine Beziehung zugetraut.“ „Ist schon gut“, antwortete ich betrübt und zog meine Hand wieder zu mir.

Jade klatschte motiviert in die Hände: „Nun denn. Wir vier sind ja noch übrig. Und heute Abend findet bei unserem Partyboy Klassenkameraden wieder eine Party statt. Wir feiern in Weihnachten rein! Wie klingt das?!“ „Cool! Wenn ihr alle dabei seid, bin ich auch dabei!“, sagte Fabio begeistert. „Logo! Party ist immer gut!“, stimmte Chris ebenfalls zu. Nun guckten sie mich erwartungsvoll an.

„Ähh... Na gut“, sagte ich nun etwas unsicher. Vielleicht würde es mir diesmal etwas Ablenkung bringen.
 

Als wir uns nach einigen Stunden wieder auf der Party trafen, guckte ich mich die ganze Zeit um in der Hoffnung Adriano irgendwo zu sehen. War er etwa immernoch nicht aufgetaucht? Ich dachte, er würde wenigstens hierher kommen.

„Wollte Adriano nicht mitkommen?“, fragte ich Jade ganz beiläufig. Sie reagierte etwas schnippisch: „Nein, der kam nach Hause und sagte er hat keine Lust auf feiern. Danach ist er ins Bett und seit dem nicht mehr aufgestanden. Aber das ist doch jetzt egal! Fabio ist ja auch noch da! Hihi!“ „Ja...“

Ich konnte meine Enttäuschung wohl nicht ganz erfolgreich verbergen. Also konnte es gar nicht sein, dass ich Adriano heute auf der Party sehen würde. Und Jade hatte ihre Pläne mich mit Fabio zu verkuppeln wohl noch nicht aufgegeben. Sie schnappte sich irgendwann Chris und verschwand mit ihm um Fabio und mich miteinander alleine zu lassen.

Was sollte ich nur tun... Ich vermisste Adriano so sehr... Andauernd musste ich an unseren Kuss denken. Er sagte, er liebt mich.

Und ich war die Einzige, die eine Beziehung verhinderte. Wegen Ängsten, die wohl überhaupt nicht begründet waren. Warum gestaltete ich meine Zeit auf der Erde zu dieser Gefühlshölle?

„Juline...“, sprach Fabio auf einmal und ich schreckte aus meinen Gedanken. „Ich mag es nicht, wenn du so traurig bist. Wenn es doch nur etwas gäbe, womit ich dir helfen könnte. Ich mag dich wirklich gern und es gefällt mir nicht, dich so zu sehen.“ „Ach Fabio... Du bist so lieb. Aber ich kann mir gerade nur selbst helfen. Deswegen muss ich jetzt gehen.“ „Wie? Was hast du vor? Wieso willst du denn schon gehen? Soll ich mitkommen?“ „Nein, das ist schon okay. Danke, dass du dir Gedanken um mich machst“, sagte ich leise und küsste ihn auf die Wange, ehe ich schon wieder eine Party vorzeitig verließ.

Ich konnte einfach nicht mehr zusehen und zulassen wie Adriano und ich uns durch diese Gefühle kaputt machten! Um die Gefühle aufzuhalten oder zu ignorieren war es viel zu spät. Deswegen lief ich aufgeregt mit einem Kribbeln im Bauch durch die Straßen von Orlando um Adriano zu sehen.

Nyria, Adriano's Mutter öffnete mir die Tür: „Oh, Juline! Schön, dass du da bist. Sag mal, weißt du was mit meinem Sohn los ist? Weißt du, die Drei gingen vorher immer zusammen weg und ich kenne Adriano gar nicht so traurig. Er war zwar schon immer etwas ernster als Jade und Fabio aber zur Zeit mache ich mir wirklich Sorgen.“ „Ich weiß... Das ist meine Schuld. Aber ich gehe doch mal davon aus, dass sich alles wieder bessert, wenn ich mit ihm geredet habe.“ „Deine Schuld? Hmm... Ich will mich ja nicht einmischen aber... Ach egal, Hauptsache, er kann endlich wieder lachen.“ „Es tut mir leid, Frau Coldfire“, sagte ich mit gesenktem Kopf und lief an ihr vorbei. Vor seiner Zimmertür blieb ich kurz stehen.

Sollte ich jetzt wirklich alle Risiken und Probleme vergessen und einfach mal auf mein Herz hören, statt immer nur auf meinen Kopf? Ja... Es konnte unmöglich so weiter gehen. Ich liebte und brauchte ihn... Diesen Kerl, der mir bisher die schönen Seiten am Leben auf der Erde gezeigt hatte.

Leise öffnete ich die Tür und erschreckte mich, als mir ein Kissen entgegen geflogen kam und mich fast umwarf.

„HAU AB MA! ICH HAB GESAGT ICH WILL NICHT MIT DIR REDEN!!!“ „Deine Arme Mutter!“, sagte ich empört und legte das Kissen zur Seite, ehe ich die Tür hinter mir schloss. Ich sah kaum etwas...

„Juline? Was...“ „Psst“, antwortete ich und lief langsam hinüber zu ihm. Die Umrisse erkannte ich wenigstens, da durchs offene Fenster etwas Licht kam. Adriano saß auf seinem Bett und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Ohne etwas zu sagen kroch ich zu ihm und setzte mich schließlich über seine Beine.

Wie schnell mein Herz schlug... Vor Aufregung konnte ich kaum sprechen. Vorsichtig legte ich meine Hände auf seine Wangen und beugte mich soweit herunter, dass sich unsere Gesichter ganz nah waren.

„Ich habe Angst um dich... Aber viel schlimmer ist es, dich gar nicht bei mir zu haben, obwohl ich dich so sehr liebe“, erklärte ich leise. „Es ist uns beiden hoffentlich klar, dass auf uns einige Schwierigkeiten zukommen werden, wenn wir zusammen sind, aber diese ganzen Sachen sind mir egal. So lange wir zusammen sind, werden wir bestimmt stark genug sein uns jedem Problem entgegen zu stellen. Okay? Lass uns endlich aufhören uns zu quälen. Ich will mit dir zusammen sein“, erklärte ich weiter und wartete nun, was er zu sagen hatte. Doch er zog mich nur zu sich heran und küsste mich. Das deutete ich mal als Zustimmung.

Wir küssten uns schier endlos lange und inzwischen konnte ich im Dunkeln auch besser sehen. Meine Augen hatten sich endlich daran gewöhnt. „Ist das deine feste Entscheidung? Haust du auch nicht wieder ab?“, fragte er nun leise. Ich legte meine Arme wieder um ihn und hielt ihn fest: „Nein, ich bleibe bei dir, so lange es das Schicksal erlaubt.“ „Am liebsten für immer... Ich liebe dich.“

Wir küssten uns erneut und hielten uns lange in den Armen, bis wir uns irgendwann nebeneinander legten und ich mich an ihn kuschelte.

„Jade und Fabio werden sauer sein“, sagte er nun etwas heiser. „Ja, kann sein. Und ich weiß nicht welche Probleme wir vielleicht wegen den Engeln bekommen.“ „Scheiß drauf. Scheiß auf alle... Sollen sie halt heulen gehen.“ „Hihi! Ja! Hauptsache wir können zusammen sein. Ich bin so aufgeregt! Ich hatte noch nie einen Freund! Mich kribbelt's überall!“ „Das ist aber voll unnormal. Du bist vielleicht krank oder so.“ „WAS!? Verarsch mich nicht! Ist das wirklich nicht normal!?“, fragte ich entsetzt, ehe er sich über mich beugte und mich angrinste.

„Doch, ich glaube, das ist normal. Mir geht’s auch so! Du doofe Nuss glaubst echt alles, haha!“ „Ohhh du Arsch!“

Gerade wollten wir uns nochmal küssen, als neben uns der Wecker klingelte und ich mich heftig erschrak. Mit einem seufzten Stellte er den Wecker ab und guckte wieder zu mir. „Warum stellst du um diese Zeit den Wecker?“, fragte ich verwirrt. „Es ist Weihnachten. Frohe Weihnachten! Und ich dachte schon, das fällt dieses Jahr ins Wasser!“ „Weihnachten... Oh mein Gott, wie klasse!!! Weihnachten!!! Mein erstes Weihnachten mit meinem ersten Freund! Yeah! Was macht man so an Weihnachten?“ „Jo würde sagen, Sex.“ „WAS!?“, fragte ich nun nervös und fiel fast aus dem Bett.

Er hielt mich fest und zog mich zurück, ehe er sich wieder über mich beugte: „Was auch immer passiert, wir schaffen das zusammen, ja?“ „Ja. Und wir beschützen uns gegenseitig.“ „Ich werde mein Bestes geben. Obwohl ich ziemlich schlecht bin...“, antwortete er und räusperte sich verlegen.

Ich wollte unsere Zweisamkeit und diese guten Gefühle nicht zerstören indem ich ihm nun die Wahrheit über Elohim erzählen würde. Deswegen beließ ich es dabei und legte meine Hand wieder auf seine Wange: „Wie ist das so?“ „Was?“ „Sex... Jo scheint's ja unheimlich toll zu finden.“

„Ähm... Äääääh... Ja äh...“ „Also?“, fragte ich noch einmal und musste ein Lachen unterdrücken. Nun guckte er mich etwas ernster an: „Willst du hören welche Erfahrungen ich damit hab oder willst du's selbst erfahren?“ Ich dachte eigentlich mein Herz könnte nicht mehr schneller schlagen, aber ich hatte mich geirrt. Ich spürte es sogar in meinem Hals pochen. Doch ich vertraute ihm und nahm meinen Mut zusammen: „Zeig mir wie es ist...“ „Wirklich?“ „Muss ich irgendwas bestimmtes machen?!“, fragte ich nun völlig angespannt und verunsichert. Adriano lachte und küsste mich nochmal: „Du musst einfach nur völlig entspannt bleiben. Den Rest mach ich schon, haha!“

Anfangs entspannte und genoss ich es noch... Aber als es dann zur Sache ging, fühlte ich mich etwas verarscht. Wieso hatte mich niemand vor diesen Schmerzen gewarnt!? Wirklich lange ging mein erstes mal nicht, denn ab einem gewissen Zeitpunkt konnte ich gar nichts mehr davon genießen, obwohl er sehr vorsichtig war und langsam machte. Schließlich lagen wir wieder nebeneinander und ich fühlte mich frustriert.

„Ich dachte Sex ist toll...“ seufzte ich hoffnungslos. „Du hast zu viel erwartet, doofe Nuss. Das erste mal ist selten toll. Das kommt erst mit der Zeit.“ „WAS!? Wir müssen das nochmal machen!?“ Er grinste: „Das werden wir noch gaaaaanz oft machen! Hahaha!“ „Neeeein... Warum?“ „Noch zwei oder drei mal und du wirst nicht genug davon bekommen“, antwortete er lässig und gähnte.

„Wie kannst du das nur so locker nehmen? Ich hab alles versaut! Du hattest ja nichtmal was davon...“, jammerte ich übertrieben. „Ach laber keinen Müll. Ich komm schon früh genug auf meine Kosten, mach dir keine Sorgen...“, erklärte er leise, ehe er schon wieder gähnte und seinen Arm um mich legte.

Es dauerte nicht lang bis wir beide eingeschlafen waren und eng aneinandergekuschelt da lagen.

Erst als die Tür aufging, kamen wir wieder zu uns und starrten zu Fabio, der fassungslos vor uns stand und mich anstarrte. Dann drehte er sich ohne Worte um und hechtete aus dem Zimmer.

„Scheiße!“, hörte ich Adriano hinter mir fluchen und bekam nur mit, wie er mit einem Satz über mich sprang und seinem Bruder folgte. Mist! Wie konnten wir das vergessen und einfach einschlafen!? Nun folgte auch ich den beiden, die sich auf dem Treppenabsatz gegenüber standen. Auch Jade kam nun zu uns und guckte verwirrt zu mir und dann wieder zu Adriano.

„WILLST DU MICH VERARSCHEN!?“, fuhr Fabio Adriano an. „Fabio... Lass es mich erklären!“ „ERKLÄREN!? WAS GIBT ES DA ZU ERKLÄREN WENN ICH EUCH HALBNACKT ZUSAMMEN IM BETT FINDE!? DU WEIßT GANZ GENAU, DASS ICH SIE LIEBE! UND JEDES MAL HAST DU MIR WIEDER MUT ZUGESPROCHEN, WENN SIE MICH ABGEWIESEN HAT! WOLLTEST DU MICH FÜR DUMM VERKAUFEN!? DENKST DU ICH BIN BLÖD!?“ „Nein, Fabio! Das denke ich nicht...“

Fabio's Hände zitterten vor Wut: „Sie war das einzige Mädchen, das nicht von Anfang an auf dich abgefahren ist! Und du Arsch kannst eigentlich sowieso jede haben! Aber was machst du?! SUCHST DIR NATÜRLICH GLEICH DAS MÄDEL AUS, DAS ICH NETT FINDE! MACHST DU DAS MIT ABSICHT!?“ „Nein! Fabio!“ „Wenn du es mir wenigstens gesagt hättest... Aber erst redest du mir Mut zu und dann machst du dich selbst an sie ran... Das ist so erbärmlich und egoistisch!“ „Egoistisch? Jetzt fängt der Scheiß wieder an, ja?“ „DER SCHEIß!? WAS FÜR EIN SCHEIß DENN BITTE!?“, fragte Fabio nun noch wütender.

„Ihr beiden bezeichnet mich als egoistisch weil ich ein einziges mal eher auf meine Gefühle geachtet hab, statt auf eure! Wer steckt seit Jahren sie Schläge für euch weg!? Ich hab immer alles für euch gemacht! Also hör auf so einen Scheiß von dir zu geben, Fabio!“ „Jungs!“ „Was für eine bescheuerte Rechtfertigung! Jede Andere hättest du meinetwegen verführen können, aber nicht sie!“, fuhr Fabio nun wieder seinen Bruder an und holte aus. Adriano's Nase blutete heftig, nachdem Fabio ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte. „ICH HASSE DICH!“, schrie er weiter und schlug mit der anderen Hand nochmal zu, bevor ich dazwischen ging. „HÖR AUF! Fabio! Ich mag dich ziemlich gern! Du bist echt ein toller Typ, aber ich hab mich nunmal in Adriano verliebt!“ „Das war ja so klar! Was hat der Idiot eigentlich was ich nicht hab!?!“ „Naja... Du bist echt klasse, Fabio. Aber... Du bist zu nett...“, entgegnete ich ehrlich und half Adriano, der sich ein Taschentuch auf die Nase drückte.

„Was heißt hier zu nett?“, fragte Jade nun und stemmte die Hände in die Hüfte. „Wie kann jemand zu nett sein!? Hast du kein schlechtes Gewissen, Juline? Du hast Caro und Adriano auseinander gebracht!“

„Das ist nicht wahr! Zwischen Caro und mir lief es doch schon lange nicht mehr!“, widersprach Adriano. Und auch ich ließ mir das nicht gefallen: „Und was ist mit dir Jade?! Hätte Fabio sich nicht solche Hoffnungen gemacht, wenn du mich nicht förmlich an ihn gedrängt hättest!? Du wolltest mich doch die ganze Zeit mit ihm verkuppeln!“ „Ja und?! Im Gegensatz zu Adriano war mir Fabio nicht so egal! Er war in dich verliebt, und ich wollte ihm helfen!“

Diese ganze Situation machte mich so wütend! Es tat mir leid wegen Fabio, aber ich war nicht alleine Schuld an der Situation. Adriano und ich hatten uns nicht umsonst so lange zurück gehalten!

„Jade, kann ich die nächsten Tage in deinem Zimmer schlafen?“, fragte Fabio und wendete seinen Blick von uns ab. „Klar, mach du nur. Ich schlafe eh bei meinem Freund“, posaunte sie laut raus und wartete auf eine Reaktion von Adriano. Er starrte sie verwirrt an.

„Dein Freund? Oh bitte, willst du mich damit irgendwie provozieren? Ich wette du bist mit Chris zusammen. Und wenn schon! Denkst du, das stört mich jetzt noch irgendwie?! Ich hatte in der letzten Zeit andere Probleme, als mich dran aufzuhalten mit wem du zusammen bist, Jade!“ „Also bin ich dir scheiß egal, ja!? Wieso auf einmal!? Damals hast du mich auf Schritt und Tritt verfolgt um herauszufinden ob ich was mit Chris am Laufen hatte!“ „Ja, damals war mein Leben auch noch etwas anders. Was hier wirklich abgeht weißt du doch gar nicht! Du hast gar keine Ahnung davon, was ich durchmache!“ „Was DU durchmachst!? Soll ich Mitleid haben weil du dich jetzt als Opfer hinstellst?“

Jade hatte wirklich keine Ahnung... Es war völlig ungerecht. Sie wusste nicht, dass Adriano nun genauso auf der Abschussliste von Chamuel stand. Und außer mir wusste niemand, dass neben Adriano auch Elohim in diesem Körper existierte!

Um weitere Streitigkeiten zu verhindern packte ich Adriano am Arm: „Lass uns gehen, ja? Das muss nicht sein.“ „Ja, okay.“ „Haut eben ab! Wenn's übel wird, verpisst ihr euch oder was?!“ „Jade, lass gut sein, okay? Und Fabio... Es tut mir leid. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen.“

Mit diesen Worten verließ Adriano das Haus zusammen mit mir. „Warum hast du ihm nicht erklärt, dass wir uns wirklich abgequält haben wegen unsren Gefühlen?“ „Das hätte ihn eh nicht mehr interessiert... Gott, meine Nase tut so verdammt weh. Wieso krieg ich eigentlich in letzter Zeit ständig eins aufs Maul? Langsam wird es echt lästig.“ „Das ist wirklich traurig, dass ihr drei euch gerade heute, an Weihnachten, so streiten musstet“, sagte ich betrübt, als ich seine Hand nahm. „Du warst es mir wert. Ich hab doch schon damit gerechnet, dass sie so reagieren würden. Wir sind wohl ab heute auf uns allein gestellt...“

„Schaut so aus. Besser, wenn wir der Clique etwas aus dem Weg gehen... Es ist alles meine Schuld...“

Als ich das sagte, blieb Adriano stehen und zog mich an der Hand zu sich: „Das hast du nicht gesagt! Hör auf dir die Schuld zu geben! Dazu gehören immernoch zwei. Und es ist noch keine Stunden her, wo wir uns sagten, dass wir alles zusammen durchstehen. Also sag nicht sowas!“ „Okay, du hast recht.“

Wieder küsste er mich und kramte etwas aus seiner Hosentasche.

„Was ist das?“, fragte ich gespannt. Ohne zu antworten öffnete er seine Hände, in denen ein kleiner weißer Plüschhase war.

„Ohhh!!! Der ist ja süüüüß!!! Waaaahhh!!! Ich schmeeeelze!“, sagte ich begeistert als ich ihm den Hasen aus der Hand riss und ihn genauer begutachtete: „Und sooo flauschig!!! Ich liebe ihn!!! Und was ist das!? Hahaha! Er trägt ja ein Satanskreuz um den Hals! Hahahah!“ „War nicht einfach sowas aufzutreiben. Ich musste in so nen Satanistenshop gehen, wo diese komischen Satanisten rosa Strapse trugen! Echt pervers, oder?! Ich dachte eigentlich mich erwartet so ne schwarze Gruft... Aber die trugen alle Pink und benahmen sich echt schwul!“ „Ahaha... Eh ja... Ich glaub ich kenne sie...“ „Ja? Naja, jedenfalls ist der Hase mein Weihnachtsgeschenk für dich.“ „Dankeeee!“, sagte ich und sprang ihm vor Freude in die Arme.

„Äh... Aber ich hab nichts für dich... Man, ist das peinlich!“ „Du hast mir doch schon zwei Dinge geschenkt.“ „Was denn?“, fragte ich nun verwundert, worauf er unverschämt grinste: „Du hast mir dich und deine Jungfräulichkeit geschenkt.“ „Nein! Das ist doof!“, protestierte ich entsetzt.

„Stimmt... Ist schon doof.“ „WAAAS!? Ey, du Arsch! Ich bin das Beste was es gibt!“ „Achso? Du bist DAS beste WAS es gibt? Hahaha!“ „Du machst mich waaahnsinnig!!!“

Ich konnte ihm allerdings nicht lange böse sein. Und so gingen wir Hand in Hand erstmal in mein Hotelzimmer, das immernoch leer war und kuschelten in meinem riesigen Bett weiter.

Wo steckte Melody eigentlich?...
 

~ Kapitel 18 ~ Weihnachtszauber und Vegas ~ Ende ~ Fortsetzung folgt ~


 



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