Ein heimlicher Verehrer von Thoronris ================================================================================ Kapitel 5: Gefühle ------------------ „Draco? Darf ich jetzt mal den Brief schreiben? Oder wenigstens diktieren? Ich würde so gerne auch mal …“, bettelte Blaise, als sein blonder Freund nach Pergament und Feder griff. Genervt drehte sich Draco um und fuhr ihn an: „Das ist MEINE Rache an Granger! Also schreibe auch ICH die Briefe, verstanden?“ Überrascht zuckte der andere Slytherin zurück: „Sorry, Draco … ich dachte ja nur, weil wir uns das doch eigentlich gemeinsam ausgedacht hatten …“ „Ich sagte Nein, Zabini! Außer mir schreibt niemand Granger Briefe, verstanden?“ Beleidigt setzte sich Blaise zusammen mit Millicent und Pansy in eines der grünen Sofas. Sollte Draco das doch alleine machen … oOoOoOo Liebste Hermine, Was war das für ein Tag? Kein einziges Mal hatten wir gemeinsam Unterricht! Kein einziges Mal konnte ich dich aus der Nähe sehen … ich bin innerlich so viele Tode gestorben! Aber ich weiß, du magst es nicht, wenn ich dir solche Dinge sage. In Verwandlung habe ich es heute endlich hinbekommen, ein Schwein in einen Tisch zu verwandeln, so wie es McGonagall am Anfang unserer ersten Klasse gezeigt hatte! Ich habe dafür tatsächlich Hauspunkte bekommen! Jetzt sitze ich hier in meinem Gemeinschaftsraum und bin ein wenig genervt – irgendwie wollen mich meine Freunde nicht in Ruhe lassen … sie nerven mich so sehr in letzter Zeit, ich weiß gar nicht, wie das kommt … habe ich mich verändert oder sie? Und wann? In den Ferien? Und das mir … XXX Entsetzt starrte Draco auf die letzten Zeilen – hatte er da etwa grade tatsächlich seine Gefühle nieder geschrieben? Das, was er wirklich empfand? Seit wann bedeuteten ihm seine Freunde so viel? Und seit wann schrieb er so was einfach auf? In den Brief ans Schlammblut? Warum lasse ich es nicht einfach stehen? Echte Gefühle müssen doch am besten ihr Herz anrühren! Und vielleicht bekomme ich ja eine Antwort … ach Blödsinn, Granger wird niemals was von wahrer Freundschaft verstehen! „Ich gehe eben den Brief abschicken, Jungs!“, rief er Blaise zu und verschwand Richtung Eulerei. Ein rascher Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er sich beeilen musste, um nicht nach der Sperrstunde noch unterwegs zu sein. oOoOoOo Hektisch rannte Hermine durch die Gänge von Hogwarts. Ihr Herz schlug ihr bis zur Brust, die Bücher im Beutel zogen sie auf den Boden – wenn sie sich nicht beeilte, war sie nicht um zehn im Schlafsaal und würde die Eule verpassen, die sie ganz fest erwartete. Ganz zu schweigen von dem Ärger, den sie bekommen würde, wenn sie zur Sperrstunde durch Hogwarts schlich! Nach Atem ringend hielt sie vor dem Portrait der fetten Dame an, welche sie nach einem bösen Blick auch einließ. Ohne einen Blick auf Harry oder Ron (welcher eh grade mit Lavender knutschte) zu werfen, stürmte sie in den Mädchenschlafsaal. Sofort vernahm sie das Klopfen an der Scheibe – es war fünf Minuten nach zehn. Ihr geheimnisvoller Briefeschreiber hatte sich anscheinend auch verspätet! Na, dann wollen wir mal sehen, was er diesmal so schreibt… Mit großen Augen las Hermine die letzten Zeilen – da steckten ja wirklich Gefühle hinter, das konnte sie spüren. Er war traurig und das tat ihr leid. Sie wollte diesem anonymen Schmeichler eigentlich keine Sympathien schenken, doch diese deprimierten Worte rührten an ihr Herz. Armer Anonymus, das muss wirklich eine blöde Situation für dich sein. Mir selbst ist es auch schon passiert, dass ganz plötzlich eine Freundschaft nicht mehr so war wie vorher. Aus Erfahrung kann ich sagen: Daran hat niemand alleine Schuld. Wissen deine Freunde, dass du es so empfindest? Wahrscheinlich nicht! Erzähle es ihnen, möglicherweise haben sie es noch gar nicht bemerkt. So schwer einem solche Gespräche auch fallen mögen, danach geht es einem immer besser, glaube mir! Ich würde dich ja gerne aufmuntern, doch ich weiß nicht, wer du bist … Du hast es tatsächlich geschafft, ein Schwein in einen Tisch zu verwandeln? Ich bin erstaunt, mir selbst es bisher noch nicht ganz gelungen! Der Tisch schimmerte immer noch leicht rosa – blödes Schwein! Aber es gibt mir Mut, zu wissen, dass es jemanden gibt, der es geschafft hat! Diese Eule wird dich wie immer morgen früh erreichen, daher wünsche ich dir einen wunderschönen guten Morgen und mir selbst eine gute Nacht! Hermine Ja, das konnte man so lassen. Mit etwas Glück konnte sie ihren unbekannten Freund so ein wenig aufmuntern. Doch da gab es noch etwas, was an ihr nagte: Dean. Er sah so gut aus und er war dazu auch noch intelligent und witzig. Liebt er mich? Es scheint mir fast so und Ginny redet auch schon davon – aber warum sollte er? Ich bin nicht fraulich … Dabei wäre es schon toll, mal einen Freund zu haben … irgendetwas, was näher dran ist als Victor Seufzend zog sich Hermine um und legte sich schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)