Dear Junk von RedSky (Kazzy's Vorgeschichte) ================================================================================ Kapitel 23: verge ----------------- Inoran schritt aus der Flughalle des Flughafens Hiroshima, setzte seine Füße auf japanischen Boden. Roch japanische Luft. Sah japanisches Sonnenlicht. Zum ersten Mal. Sein Blick fiel emotionslos auf den Parkplatz vor sich. Sah kurz darauf in den Himmel, in die Wolken. Sah, wie die Flugzeuge abhoben und einem neuen Ziel entgegen flogen, jedes in eine andere Richtung. Und ihn ließen sie hier zurück. Der Beamte, der während des Fluges auf ihn aufpassen sollte, hatte den Jungen, nach ein paar abschließenden Förmlichkeiten, seiner Großtante und seinem Großonkel überlassen. Und bei denen sollte Inoran nun leben. Bei zwei ihm völlig fremden Menschen. Der korpulente Onkel, der neben Inoran her ging, registrierte dessen Blick, interpretierte ihn jedoch fälschlicherweise als völlige Überwältigung. „Ja, mein Junge, das hier wird nun deine neue Heimat!“, sprach er stolz und ließ seinen eigenen Blick kurz schweifen. Er schien sich hier pudelwohl zu fühlen. Inoran nicht. Das einzige Wort, Welches er verstanden hatte, war 'Heimat'. Der Rest des Satzes war für ihn nur unverständliches Kauderwelsch. Er blinzelte verstohlen zu seinem Onkel, der auf die Vorsilbe 'Groß-' verzichten wollte. Wie sollte sein Leben von nun an nur aussehen? In dieser neuen 'Heimat', in der er sich so gar nicht heimisch fühlte...? „Komm schon, mein Junge! Wir haben noch eine kleine Fahrt vor uns – nach Mihara!“, rief der Onkel ihm zu und hielt schon die Fahrertür eines kleinen, alten PKWs auf. Inoran, der tatsächlich immer langsamer geworden und irgendwann stehen geblieben war, zögerte noch einen Moment, bevor er der Aufforderung nachkam. Nach Mihara also, aha. Es war das erste Mal, dass Inoran diesen Namen hörte. Als Letzter des ungleichen Dreiergespanns betrat der Junge mit der Reisetasche das Treppenhaus. Es war dunkel, das Licht schien kaputt zu sein und es roch irgendwie leicht modrig. Erinnerte ihn irgendwie an manche Häuser in Seoul, in denen einige seiner früheren Freunde gewohnt hatten. Also schien das hier auch keine bessere Ecke der Welt zu sein, als die vernachlässigten Viertel von Südkorea's Hauptstadt. Die Wohnung seines Onkels und seiner Tante lag im Erdgeschoss und war somit gleich die erste Tür, an der sie vorbei kamen. Sein Onkel schloss auf – und auch diesmal passierte Inoran als Letzter. Kurz vorher jedoch fiel sein Blick flüchtig auf das kleine Namensschildchen über dem Klingelknopf neben der Tür. 'Hatano'. So hieß die Familie also, zu der er nun plötzlich gehören sollte. Hatano..... Er schwor, er hatte diesen Namen noch nie gehört. Selbst als sich sein (Groß-)Onkel als Isamu und er im gleichen Atemzug seine Frau als Aimi vorstellte, klingelte bei Inoran nichts. Sie waren Fremde für ihn. Wildfremde. Aus einem Land, zu dem er zwar frühere, biologische Wurzeln haben mochte, aber keine geistigen. „Komm schon rein, Junge! Hier beißt keiner!“, lachte Onkel Isamu vom Inneren der Wohnung und amüsierte sich scheinbar über Inoran's Zögern. Ein innerliches Seufzen, dann setzte der Braunhaarige seine Füße in den Flur – und wurde sofort von Tante Aimi daran erinnert, dass er ja die Schuhe ausziehen sollte. Ein weiteres, innerliches Seufzen folgte, doch er kam der Aufforderung der älteren Frau nach. Sie war ja ganz nett. Dennoch....Schuhe ausziehen...das kannte er von zu Hause schon gar nicht mehr. Er hatte sich vor langer Zeit angewöhnt, mit den Straßenschuhen quer durch die Wohnung zu latschen. Sicherlich auch als Protest und Zeichen der allgemeinen Unzufriedenheit. Doch für rebellische Aufstände und Endlosdiskussionen fehlte ihm mittlerweile einfach die Kraft. Glück für Onkel und Tante. Die zeigten ihm statt dessen sein neues Zimmer – das Hinterste der ganzen Wohnung und nicht mehr als knappe acht Quadratmeter groß. Inoran ließ seine Reisetasche zu Boden sinken und sah sich in den unbekannten vier Wänden um. Tante Aimi wollte ihn sogleich schon mit Essen versorgen und Onkel Isamu redete in einer Tour von irgendwelchen Bekannten oder Verwandten, Freunden und Kollegen, denen er ihn unbedingt vorstellen musste (zumindest, sofern Inoran alles richtig verstand; er tat sich nach wie vor schwer damit, das Japanisch seines Onkels zu verstehen). Doch Inoran bat um eine kleine Pause, um Ruhe und einfach nur etwas Zeit für sich. Das waren alles zu viele neue Eindrücke auf einmal, sein Gehirn schien wie überladen. Onkel Isamu konnte das alles gar nicht verstehen – Erschöpfung, woher denn? Etwa von dem kleinen Flug? -, aber Tante Aimi zeigte mehr Verständnis und nickte nur mit ihrem altmütterlichen Grinsen, als sie den jungen Neuankömmling in seinem neuen Zimmer alleine ließ. Inoran schloss sogleich die Tür hinter ihr. Ruhe. Das war das Einzige, was er jetzt wollte. Kein Geschnatter, kein Essen, nicht noch mehr neue Gesichter und Namen. Nein, einfach Ruhe. Müde ließ er sich auf das frisch bezogene Bett plumpsen, ließ seinen Blick jetzt, beim zweiten Mal, ebenso flüchtig durch das spärlich eingerichtete Zimmer huschen wie schon beim ersten Mal. Schloss die Augen. Öffnete sie wieder und sah das selbe Bild wie zuvor. Er war hier. Japan. Onkel und Tante. Hatano. Es fühlte sich an, als sei er irgendwo falsch abgebogen. Inoran beugte sich vor, griff nach seiner Reisetasche, öffnete das Hauptfach, nur um ein rotes T-Shirt heraus zu ziehen. Er hielt es vor sich ausgebreitet in der Luft, betrachtete sich die Frontseite. Ein schwarzes Muster in Kreisform, fast schon einem Mandala gleich; darüber stand in schwarzen, ausländischen Lettern 'Tagträumer'. Er hatte es vor längerer Zeit von Sugizo geschenkt bekommen, aber er hatte nie herausgefunden, was die Aufschrift bedeutete. Irgendjemand hatte mal gemeint, dass das Deutsch sei. Er wusste nicht einmal, wo Deutschland lag. Nach kurzer aber eingängiger Betrachtung, ließ er sich rücklings auf das Bett fallen, drehte sich mit dem Gesicht zur Wand und presste das rote Shirt fest an seine Brust. Er schloss wieder die Augen und dachte an seine Freunde, an Sugizo und J und an sein altes zu Hause, während sich seine Finger in den dünnen Stoff verkrallten. Es war das Einzige, was er bei sich hatte, welches ihn an seine Heimat erinnerte. Seine wahre Heimat. Und er wünschte sich nichts sehnlicher als dorthin zurück zu können. Nichts sehnlicher.....nichts sehnlicher.........nichts........... Er war eingeschlafen. Nach knapp 24 Stunden waren sie jetzt das erste Mal alleine in der Hütte. Cipher und Kyo. Der Blonde war mit dem Rücken an einem alten Holzpfeiler gefesselt. Cipher saß in einigem Abstand zu ihm und beobachtete ihn. Stützte das Gesicht in eine Hand. Kyo reagierte lange Zeit überhaupt nicht. Sein Kopf hing schlaff nach unten, seine Augen behielt er geschlossen. Seine Atmung war flach, er musste Energien sparen. Seit er hier war, hatte er nichts zu Essen oder Trinken bekommen. Es war mucksmäuschenstill im alten Versteck der Iron Killers. Bis ein paar spärliche Worte durch den Raum drangen. „Sag was.“ Cipher sprach leise und sanft. Zuerst sah es wieder so aus, als würde Kyo sein Schweigen und seine scheinbar geistige Abwesenheit beibehalten, denn es dauerte eine ganze Weile, bis sich sein zerzauster Wuschelkopf doch noch hob, ganz langsam. Müde Augen blickten den derzeit einzigen anwesenden Kidnapper an. Verständnislosigkeit und Schmerz. Das war es, was Kyo's Augen in fast unerträglichem Maße widerspiegelten. Cipher fing diesen Blick auf – und er traf ihn mitten ins Herz. Obwohl er ganz genau wusste, dass er nach dieser Aktion eigentlich nichts Anderes zu erwarten hatte. Und doch tat es weh. „Kyo~....“ Es war fast nur ein Flüstern, das von den Holzwänden auch schon wieder verschluckt wurde, kaum dass es seinem Mund entwichen war. Es hielt ihn nicht mehr auf seinem Platz – einer Obstkiste mit Deckenüberwurf – und er bewegte sich auf den Blonden zu, kniete sich zu ihm runter und fuhr ihm liebevoll mit den Fingern durch die Haare. Als Antwort darauf spuckte Kyo ihn nur an. Cipher zuckte etwas zusammen, als er den Speichel auf seiner Wange landen spürte. Sofort spielte in seinem eher distanzierten und kontrollierten Blick sichtbare Überraschung mit. Wieder suchte er Kyo's Augen. Diese starrten ihn jedoch aus schmalen, hassenden Schlitzen an. Der letzte Rest Verliebtheit war gestorben. Ausgelöscht. „Du musst dich ja richtig geil fühlen.....“, knurrte er mit rasselnder Stimme. Seine Kehle war wie ausgedorrt. „Erst durchficken, dann entführen und demütigen...!“ Seine Augenschlitze wurden noch eine Nummer schmaler. „Warum hast du das getan.....?“ Cipher, der dieses Verhalten vom Anderen nicht kannte, spürte die Unsicherheit in sich Überhand nehmen. Spürte, wie seine Mauer aus Coolness und Überlegenheit bröckelte, einsturzgefährdet war. Obwohl er ganz genau wusste, dass ihn niemand dafür um den Hals fallen würde, wenn er jemanden entführte, hatte er während der ganzen Aktion doch irgendwie gehofft, dass Kyo für all das Verständnis aufbringen würde. Könnte. Verständnis.....wofür? Er hatte sich das Ganze hier gewiss nicht leicht vorgestellt, und doch blutete sein Herz. Aber für Selbstmitleid war kein Platz. Cipher rahmte Kyo's Gesicht mit beiden Händen ein und blickte ihm dabei tief in die eigentlich so sensiblen Augen. „Ich habe das getan, um dich zu retten! Anders wärst du da nicht lebend rausgekommen! Die hätten dich umgebracht!“, beantwortete er nun schließlich die Frage mit zischender und eindringlicher Stimme. Kyo wollte sein Gesicht abwenden, doch Cipher hinderte ihn erfolgreich daran. Ein abwertendes Schnauben ließ sich der Blonde aber nicht nehmen. „Tz, retten.... Die bringen mich doch sowieso um...“ „Das werden sie nicht!“ Cipher umfasste das blasse Gesicht unbewusst etwas fester. „Dafür werde ich sorgen...“ Diese entschlossene Stimme ließ Kyo nun doch wieder aufhorchen. Nicht, dass er plötzlich wieder Hoffnung schöpfte, aber da schwang etwas in Cipher's Tonlage mit, was er nicht so einfach ignorieren konnte. Selbst wenn er es wollte. Er musterte das Gesicht des Anderen, das so dicht vor seinem eigenen schwebte, genauer. Beobachtete jedes Fältchen, jedes Zucken, jede noch so kleine Regung. Er konnte bei diesem ganzen Chaos in und um sich schon nicht mehr sagen, was wahr war und was Illusion, was Realität und was eine Fata Morgana. Er wusste nicht mehr, was er noch glauben sollte und wo er besser weghörte. Cipher sah die überdeutliche Irritation im Gesicht des Anderen und plötzlich bewegte sich sein Gesicht auf Kyo's zu, bis er dessen Lippen berührte. Er schenkte ihm einen sanften aber kurzen Kuss. Nicht zu lange und auch eher flüchtig. Dann ließ er ihn ganz los. Zu Kyo's Chaos im Kopf trug das nicht gerade zur Besserung bei und er blickte anfänglich leicht verstört an Cipher vorbei. Der Kuss...die Lippen waren so weich und zärtlich gewesen.....fast wie die zerbrechlichen Flügel eines Schmetterlings. Und seine eigenen Lippen waren schneller als sein Verstand. „Du verwirrst mich....“, gestand er leise, ohne sich im Klaren darüber zu sein, dass er seinem eigentlichen Feind gerade seine ungeschützteste Seite präsentierte. Cipher lächelte daraufhin nur ein wenig bitter. „Ich will dich nur beschützen, Kyo...“, flüsterte er tonlos. Nun sah er den Brünetten wieder an. Ohne es gewollt zu haben, ließen diese Worte aus den toten Resten seiner, zu Asche zerfallenen, Hoffnung neue Keime sprießen. Er konnte sie nicht aufhalten, sie hatten ihren eigenen Willen. „Warum befreist du mich dann nicht....?“, krächzte er mit schmerzender Kehle. Cipher schüttelte ansatzweise den Kopf. „Wenn sie das rauskriegen, bin ich tot.“ Kyo verstand es nicht. Er legte seinen Kopf etwas schief, versuchte die aufkommenden Tränen hartnäckig runter zu schlucken. „Warum kommst du dann nicht mit? Wir verschwinden beide....weit weg.....“ Wieder nur ein Kopfschütteln und ein kurzes Absinken Selbiges, bevor er ihn wieder ansah. „Kyo, du kennst uns nicht. Die Iron Killers sind nicht wie die Snakebites. Die Killers würden uns finden und uns beide töten.“ Er versuchte es ihm anschaulicher zu erklären, um ihm die Größe des Unterschiedes ihrer beider Banden zu verdeutlichen. „Im Vergleich zu uns seid ihr Mädchen.“ Kyo blinzelte. „Du natürlich nicht, Kleiner...“ Wieder strich er ihm kurz über die verwuschelten Haare. „Aber Snakebite sind einfach zu soft. Allein schon eure Waffen im Vergleich zu Unseren... Keiner von euch hat 'n Schießeisen!“ Aus Cipher's Mund klang diese Feststellung so, als sei es der durchschnittliche Standard eines jeden Bürgers, mindestens über eine Schusswaffe zu verfügen. „Aber....wenn wir nicht abhauen können weil sie uns dann töten würden....wie willst du mich dann retten?“ Kyo's Stimme hatte inzwischen das Fiepsen eines unschuldigen Kindes erreicht. „Mach dir keinen Kopf, Süßer... Ich hab da schon 'ne Idee.“ Er schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Und er hätte ihn am liebsten auch fest in seine Arme geschlossen, hätte er da nicht die Ankunft eines anderen Killers vernommen. Joe überprüfte die Schreckschusspistole nochmals, schob sich den Schal weiter vor's Gesicht. Warf einen scharfen, prüfenden Blick um die Ecke, ohne den Kopf zu bewegen. Lucifer beobachtete den Leader genau. Er war viel zu nervös und es würde zu Fehlern kommen, wenn sie nicht ganz genau Acht gaben. Aber Joe's Nervosität resultierte nicht aus dem geplanten Überfall, den sie gleich auf diese Tankstelle da vorne begehen würden, sondern aus dem Druck, dem er ausgesetzt war. Die Zeit saß ihnen allen im Nacken, wenn sie Kyo noch lebend wieder sehen wollten. Sie mussten das noch fehlende Geld auftreiben und das so schnell wie möglich. Ein letzter Blick von Joe in die Runde, dann ging er voran, frontal auf die Tankstelle zu. Lucifer, Kazzy, J und Sugizo folgten ihm, ebenfalls vermummt. Ab dieser Uhrzeit, es war bereits fortgeschrittener Abend, war an der kleinen Tankstelle zum Glück nicht mehr viel Betrieb. Das war einerseits gut, weil es somit weniger Zeugen geben würde, andererseits war die Frage vorhanden, ob sich umsatztechnisch der Überfall jetzt schon lohnen würde. Aber Joe konnte nicht länger warten. Er betrat mit großen, sicheren Schritten den Shopbereich, sah sich blitzschnell im Ladeninneren um. Ein Mann, der gerade an der Kasse stand und bezahlen wollte; vermutlich der Fahrer des einzigen Wagens, der gerade draußen neben einer der Zapfsäulen stand. Und eine junge Frau am Weinregal. Der Typ hinter der Kasse war noch jung, wahrscheinlich Student. Auf ihn richtete Joe nun die Waffe, die gefährlicher aussah, als sie in Wirklichkeit war. „Hände hoch!“ Seine Stimme wurde durch den vorgezogenen Schal gedämpft, doch seine Worte waren trotzdem deutlich genug zu verstehen. Die Frau sowie der zahlende Kunde und der Kassierer sahen fast zeitgleich in die Richtung der Truppe, die in den Laden reingestürmt war und sie mit gezückten Waffen bedrohten. „Was zum...?!“, brachte der Mann, der seine offene Brieftasche in der Hand hielt, gerade noch heraus, bevor Joe ihn auch schon erreicht hatte und ihm kurzzeitig den Lauf gegen die Schläfe presste. „Schnauze!“, brüllte er ungeduldig und entriss ihm mit der freien Hand das Portemonaie. Dann stieß er den Mann unsanft beiseite und wand sich dem Kassierer zu. Die Frau am Weinregal, von der man ein clichehaftes Aufschreien erwartet hätte, gab keinen Ton von sich, klammerte sich nur an den Trägern ihrer Handtasche, die sie über die Schulter trug, fest und beobachtete das Geschehen mit aufgerissenen, wachen Augen. Joe's Gefolge hatte sich derweil schon im Laden verteilt. Lucifer, die sich nur wenige Meter hinter Joe befand und ihre Kampfbereitschaft mit zwei gezückten Messern demonstrierte, hatte die ganze Gruppe gut im Blickfeld. Und sie war angespannt. Angespannter als sonst. Denn sie erkannte möglicherweise als Einzige, dass die Snakebites als Team heute weitaus schlechtere Konditionen mitbrachten, als es normalerweise von Nöten war. Die Aufregung, Unruhe und Ungeduld, die Joe gerade leiteten, fehlten Sugizo im Moment beinahe gänzlich. Ihr Boss war von viel zu großer Sorge, Verantwortung und Nervosität befallen, während man sich bei Sugizo's Anblick schon fragte, ob dieser überhaupt begriff, dass er sich mitten in einem Raubüberfall befand und sogar daran beteiligt war. Kazzy, in ihren Augen der 'überflüssige Ballast', übersah sie wie immer gekonnt. J schien heute als Einziger die nötige Konzentration und Anwesenheit mitzubringen. Ein rascher Blick in die entgegengesetzte Richtung, zur Kasse. Der Junge hinter dem Tresen kooperierte und händigte Joe in Windeseile das ganze Geld aus, sehr gut. Es dauerte nur noch wenige Augenblicke, dann traten Snakebite den Rückzug an und verließen die Tankstelle genauso fluchtartig, wie sie sie betreten hatten. Keiner von ihnen ahnte zu diesem Zeitpunkt bereits, dass diese Tat noch ihre Folgen mit sich ziehen sollte. Denn auf dem Boden des Shops lag eines von Lucifer's kleinen, spitzen Wurfmessern, das sich unbemerkt aus einer Vorrichtung aus ihrer Kleidung gelöst hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)