Zum Inhalt der Seite

Dragonsoul

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wächter der schlagenden Herzen

Kapitel 21: Wächter der schlagenden Herzen

Ich erwachte aus dem Schlummer in denen mich die Tränen getrieben hatten. Ich spürte die Wärme des Lichts über mir und durch geschlossene Lieder merkte ich plötzlich, dass es über mir dunkler wurde. Ich öffnete die Augen. Nur kurz von meinem Gesicht entfernt war Ouru und schaute mich besorgt an. Doch in seinem Blick war noch mehr. Seine langen Haare hingen ihm über die Schultern und berührten meine nackte Haut. Sie waren weich. Und sein Blick schien einen Bann zu weben. Ich konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Langsam streckte er eine Hand aus, vorsichtig, als wollte er mir nicht wehtun. Dabei war seine Kraft der meinen weit unterlegen. Und sanft legte er die Hand auf meine Wange. Ich sah wie sich seine Augen etwas weiteten. Was war nur mit ihm los? Und dann, schneller als ich reagieren konnte, hatte er seine Lippen auf die meinen gepresst. Ich wollte protestieren, doch er nutze die geöffneten Lippen um mit der Zunge hineinzufahren. Dieses Gefühl… so etwas hatte ich noch nie erlebt. Meine Haut schien mir plötzlich zu eng, zu drückend, und es war als würde sie brennen. Ich spürte wie sich meine Hände zu Klauen formten und die Krallen etwas weiter ausfuhren. Es schien, als wollte er nicht aufhören. Was zum Teufel war hier los? Ich schlug ihn mit dem Schwanz zu Seite. Dies hatte mich mehr Anstrengung gekostet als ich gedacht hatte. Irgendwie hatte mir mein Körper den Dienst verweigern wollen. Meine Lippen brannten, und ich wischte sie mit dem Arm trocken. Das Brennen wollte nicht aufhören.

Ich schaute zur Ouru. Er hatte eine Hand auf den sicherlich brennenden Abdruck auf seiner Wange gelegt. Er schaute mich verzweifelt an. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten. Es war, als wäre ihm erst jetzt klar geworden, was gerade passiert war. Sein Blick wirkte verloren. „Was tust du da?“ schrie ich ihn an. Ich wollte es wirklich wissen, es verstehen. Ich brauchte einen Grund. Ich bekam keine Antwort, es machte mich wütend. „Was soll das?“ rief ich daher noch mal. Seine Antwort war leise, verzweifelt, um Verständnis flehend.

„Was das soll?“ Seine Stimme zitterte. „Ich liebe dich, verdammt…“ Ich begann zu zittern, die Erde tat es mir gleich. Wut breitete sich in mir aus. Liebe? Nie hatte mich jemand geliebt. Liebe war ein Gefühl, welches mir unbekannt war. Wieso sollte er mich lieben? Ich sah Ouru in Tränen aus brechen. Er sah aus, als hätte ich ihm einen Dolch ins Herz gestoßen. Er rannte davon, ich sah ihm nach, seine Beine schwankten. Ich ließ den Kopf verzweifelt in meine Hände sinken.

Warum Liebe? Was war Liebe? Was glaubte er zu gewinnen, wenn er mir so eine Lüge erzählte? Was hatte ihn bewogen hierher zu kommen? Der Grund warum er mich gesucht hatte, all das schien damit verbunden.

Ich dachte an seine ehrlichen Tränen, an sein glückliches Lächeln, als er mich gefunden hatte. Sein Blick zu den Sternen. Warum nur, wurde das alles nun von seinem Anblick überlagert, den er mir gerade geboten hatte? Ich konnte es nicht verstehen. Und warum liefen mir nun Tränen über die Wangen? Ich verstand diesen Schmerz nicht. Wo kam er her? Was bedeutete er.

Plötzlich hörte ich die Stimme des Drachen mit den türkisfarbenen Augen, den ich im Traum gesehen hatte. Seine Stimme war sanft und leise, aber auch traurig: „Weißt du es immer noch nicht?“ flüsterte er in den Tiefen meiner Seele. Ich wusste nicht was es zu bedeuten hatte…

Ich kehrte zum Zelt zurück. Dunkle Wolken hatten den Himmel verdunkelt. Im Zelt angekommen, fand ich es leer vor. Meine Hoffnung auf eine Ablenkung war verschwunden. Wo trieb sich Yakut nur herum? Ich seufzte tief und berührte leicht meine Lippen. Ich verstand immer noch nicht.

Ich schüttelte den Kopf, wollte auf andere Gedanken kommen, doch immer wanderten sie zu Ouru zurück. Wo er jetzt wohl war? Gedankenversunken blickte ich nach draußen. Der Wind hatte aufgefrischt und ich lauschte mit geschlossenen Lidern dem Rauschen der Bäume des nahen Waldes. Dann ein Rascheln von Kleidung.

Schnell öffnete ich die Augen und schaute mich um. Es war niemand da. Ich hatte mich geirrt, es mir nur eingebildet. Auf was wartete ich hier eigentlich? Wollte ich dass er zurück kam?

Verärgert über mich selbst sprang ich auf und ging nach draußen. In der Ferne hörte ich Donnergrollen. Ich ging die Rekruten suchen. Es war Zeit für eine Trainingseinheit.

Zuerst ging ich mich davon überzeugen, dass alle Prüflinge sicher wieder angekommen waren. Es gab leichte Verletzungen, aber nichts Erstes. Ich teilte ihnen neue Aufgaben zu. Heute würden sie als Sparring-partner für die Rekruten dienen.

Heute hatte ich ihnen Schwerttraining auferlegt. In einer Reihe sollten sie antreten. Ich hatte die Guirias nach ihren Fähigkeiten eingeteilt. Sie waren dazu angetan, es den Rekruten einfach zu machen, Finten zu ermöglich und Angriffslücken zu lassen. Zuerst kämpften sie in Gruppen gegen die Schwächeren Guirias. Jeder der in der Lage war einen Treffer zu landen, würde anschließend gegen einen höherrangigen Guiria antreten. In Einzelkämpfen sollten Kampfsituationen simuliert werden. Wurde hier ein Treffer errungen, so folgte anschließend ein Kampf gegen mehrere Guirias gleichzeitig. Waren bei allen diese Gruppe Treffer erzielt wurden, die Kämpfe hatten bisher alle auf dem Boden stattgefunden, würden sie danach in einem Luftkampf gegen mich antreten. Ich war gespannt zu erfahren, wie viele der Rekruten es bis zu mir schaffen würden…

Ich beobachtete die Kämpfe um mich herum, gab Tipps und korrigierte Haltungen, wenn nötig. Doch etwas störte mich. Einer der Rekruten schien zu fehlen. Es war ungewöhnlich für ihn. Triton war sonst sehr pflichtbewusst. Er hatte zwar noch keinen Meister gefunden, aber ich wusste, dass es einen der Altdrachen gab, der an ihm Interesse zeigte. Ich hatte ihm Tritons Fortschritte schon seit einiger Zeit berichtet. Doch wo war er nur?

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als einer der Rekruten, es war Khroonus, auf mich zukam. Offensichtlich hatte er die Gegner vor ihm überwunden. Sein Blick war gerade auf mich gerichtet, er schaute nicht weg, er zeigte keine Angst, nur Bewunderung und Respekt. Er verneigte sich vor mir. Und damit erhoben wir uns beide, wie auf ein unsichtbares Signal reagierend, in die Luft. Er kam auf mich zu, eine Seite offen, wie unbeabsichtigt, aber sein hoffender Herzschlag verriet mir, dass es eine Falle war. Ich musste mir ein leichtes Lächeln verkneifen. Das hatte er sich gut ausgedacht. Ich tat, als würde ich auf die Falle eingehen, ahnte seine Reaktion voraus und konterte. Noch bevor er wusste wie ihm geschah befand er sich auf dem Boden, entwaffnet und besiegt.

„Ihr seid so stark…“ sagte er bewundernd. Ich lobte ihn für seine Leistung und seine Idee, zeigte ihm, was er besser machen konnte. Da keiner der anderen Rekruten die Einzelkämpfe überwand, zeigt ich Khroonus noch einige Manöver. Plötzlich begann er: „Aracan?“

Ich nickte, als Zeichen, dass ich zuhörte. „Aracan, habt ihr Triton gesehen? Er ist seit einiger Zeit verschwunden…“ Es war also nicht nur mir aufgefallen. „Keine Sorge.“ Sagte ich um ihn zu beruhigen. Ich hatte schon lang Tritons Herzschlag gefunden. Demnach war er okay. „Es geht ihm gut. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass er zur morgigen Übung erscheint.“ Khroonus schien daraufhin sehr erleichtert zu sein.

Ich blickte mich um. Die Guirias waren kaum erschöpft, sie waren gut trainiert. Die Rekruten pfeiften mehr oder minder auf dem letzten Loch. Ich seufzte, und beendete dann das Training für heute.

Es war auch schon später geworden. Ich hatten den meisten Tag auf der Lichtung verschlafen… Die Dämmerung war nicht mehr weit entfernt.

Ich beschloss zu meinem Zelt zurück zu kehren, nachdem ich allen Rekruten und Guirias ihre Aufgaben und Trainingseinheiten für morgen zugeteilt hatte.

Als ich zurück kam wusste ich gleich, das Yakut wieder da war. Ich sah ihn auf dem Boden sitzen sobald ich das Zelt betreten hatte. Irgendwas war anders. Er sah aus, als wäre er komplett am Boden, verzweifelt, zerstört und verloren. Was war geschehen? Ich beugte mich zu ihm herunter und berührte ihn leicht an der Schulter. „Alles okay?“ fragte ich ihn? Den Blick den er mir zuwarf, als er meine Hand abschüttelte, konnte ich nicht deuten, es war, als hätte er etwas von seiner geistigen Gesundheit eingebüßt. Irgendwie verängstigt. Komplett in sich selbst verschlossen. Er schlug die Arme um die Beine machte sich so kleine wie möglich. Es sah aus, als würde er am liebsten von dieser Welt verschwinden. Ich konnte es nicht verstehen. Er war einfach nicht der Typ für Verzweiflung. Ich näherte mich ihm langsam und streichelte ihm über die Haare.

„Alles ist okay, egal was passiert ist, du wirst es überwinden. Du bist stark…“ Ich weiß nicht ob diese Worte ihn unterstützen würden, doch ich wusste nicht was ich sonst tun sollte. Ich streichelte ihm weiter über die Haare bis er sich etwas entspannte. Plötzlich schnappte er mich, zog mich zu Boden. Ich war unter ihm begraben, und er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren, ich spürte wie sie nass wurden von seinen Tränen.

Er war eine so seltsame Person. Ich verstand nicht was in seinem Hirn vor sich ging. Das schien mir in letzter Zeit öfter so zu gehen…

Irgendwann spürte ich wie er aufhörte zu zittern und ruhig schlief. Was nun? Er war schwer… Ich unterwarf einige der Wurzeln hier meinem Willen und ließ sie Yakut auf das Lager legen.

Eine Weile betrachtete ich ihn, dann zwang ich auch mich zu schlafen. Die Hängematte, in der ich immer schlief, schien mich zu locken und ich gab der Verlockung nach…

 

Stunden später lag ich immer noch wach. Was war nur los mit mir? Ich dachte an die letzte Nacht, in der ich friedlich geschlafen hatte. Das war bevor Ouru hier aufgetaucht war. Ich hatte von ihm geträumt. Wie er in einer Höhle gestanden hatte, welche von Pilzen erleuchtet wurde. Seit dem war er hier gewesen.

Hatte ich mich schon so sehr an seine Gegenwart gewöhnt, dass ich nicht einmal mehr ohne ihn schlafen konnte? In so einer kurzen Zeit? Unmöglich. Ich machte mir nur Sorgen, das war alles. Ich schloss die Augen wieder, und öffnete sie gleich darauf. Es war sinnlos. Ich würde nicht schlafen können ehe ich nicht wusste ob er okay war. Und bevor ich nicht die Antworten hatte, die ich suchte.

Ich warf mir meinen Mantel über und ging hinaus, warf aber noch einen letzten Blick zurück auf meinen Bruder. Ich fragte mich was heute in ihn gefahren war. Ich war beruhigt, dass er jetzt friedlich schlafen konnte. Der Himmel nur wenig von einem blassen Mond erhellt war dunkel von regenverhangenen Wolken. Ich begann mit der Suche in dem Wald, in dem ich ihn zuletzt gesehen hatte. Selbst mit den guten Sinnen eines Drachen war es nicht leicht seinen Fußspuren in dem fahlen Licht zu folgen. Sie führten bis zum Ende des Waldes, dann hörten sie auf. Seine Beine hatten geschlottert, als er davongelaufen war. Der Idiot würde in dem Zustand doch wohl nicht geflogen sein?

Ich warf mich in den immer stärker werdenden Wind und flog in die Richtung, in die die Fußspuren gezeigt hatten. Ich brauchte nicht lange zu suchen, dann fand ich abgeknickte Zweige und Blätter. Er war nicht in der Lage gewesen ordentlich zu fliegen, wie ich erwartet hatte. Doch wo war er. Ich sah die Stelle an der sein Körper den Boden berührt hatte. Etwas Blut war dort vergossen worden. Ich konnte es riechen. Nie hatte ich erwartet, dass Blut so einen Geruch haben könnte. Drachenblut roch definitiv anders.

Ich folgte der Blutspur. War er etwa weiter in die Berge gelaufen. Irgendwann endete die Spur, ich folgte den Pfaden jedoch weiterhin. Irgendwo musste er doch sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sich allein soweit geschleppt hatte. Der Sturz musste ihn ziemlich verletzt haben.

Doch wie sehr ich auch suchte, ich konnte ihn einfach nicht finden. Es hatte begonnen zu regnen. Warum hörte der verdammte Regen nicht auf? Ich befahl dem Regen zu stoppen, warum funktionierte es nicht?

Langsam kam ich in immer stärker zerklüftete Regionen. War er etwa in eine der Schluchten gefallen? Langsam nahm die Verzweiflung überhand. Der Regen wurde stärker. Und langsam schränkte er meine Sicht ein. Das Unwetter hatte mich erreicht. Was sollte ich tun? Ich versuchte nach seinem Herzschlag zu suchen. Ich wusste, dass es sinnlos war. Ich war der Wächter der schlagenden Herzen, jedes schlagende Herz auf Erden hatte eine Verbindung zu meinem. Ich konnte mich mit Drachen ganz natürlich verbinden, und auch mit Tieren wenn sie in der Nähe waren. Aber ein Dämon der irgendwo sein konnte? Was war ich für ein Wächter wenn ich nicht einmal dieses eine schlagende Herz zu finden und zu beschützen vermochte? Ich musste es einfach versuchen, auch wenn die Chancen auf Erfolg gering waren.

Und die Verbindung war sofort da. Es erstaunte mich wie leicht es doch war, ganz so, als wäre er ein Drache wie ich, nein, es war fast noch einfacher. Es war so einfach, wie zu atmen. Ich spürte seinen Herzschlag, er war ruhig, als würde er schlafen. Plötzlich wurde er schneller. Was war passiert? Ohne darüber nachzudenken rannte ich in die Richtung, aus der sein Herzschlag zu mir tönte. Fliegen konnte ich bei diesem Wind und Regen nicht.

Er war schon ganz nah. Plötzlich wurde der Herzschlag panisch. Ich drehte mich um. Dort war eine kleine versteckte Höhle in der ein schwaches Licht brannte. Der Herzschlag kam von drinnen. Und noch ein weiterer Herzschlag war dort auszumachen, der Herzschlag eines Drachen.

Ich ging hinein und mit jedem Schritt den ich ging schien Ourus Herz panischer zu schlagen. Doch es war mein Herz, das einen Schlag aussetzte, als ich gewahrte, was in der Höhle vor sich ging.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war das versprochene zweite Kapitel. Leider kann ich ab jetzt keinen regelmäßigen Upload mehr garantieren, durch Vorlesungen und so kann ich nicht sicher sein das ich immer rechtzeitig ein Kapitel fertig habe. Aber sobald ich wieder was habe werde ich es natürlich hochladen. Bitte bleibt mir treu. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KuroMikan
2013-11-09T23:10:39+00:00 10.11.2013 00:10
woah immer isses an den spannendsten stellen vorbei -.-
war wieder ein toller kapitel! ich hoffe du schreibst bzw lädst bald wieder eins hoch!
auch wenns keine regelmäßigen updates mehr gibts..hauptsache es gibt welche! hab deine ff wirklich vermisst :)
freu mich schon total aufs nächste kapitel, also lass dir nicht zu viel zeit ;)
lg Mikan
Antwort von:  DeaNox
10.11.2013 18:52
ich werd versuchen es so schnell wie möglich fertig zu machen (aber Studium muss leider erst mal vorgehen TAT )
Antwort von:  KuroMikan
12.11.2013 12:07
klar^^ versteh ich
Antwort von:  KuroMikan
10.12.2013 20:20
*mauz*... ich will ja nich nerven aber.. ich wiege mich so langsam in ungeduld ;)
Antwort von:  DeaNox
13.12.2013 01:03
oh, danke das du mich daran erinnerst. Ich war so im Stress das ich alles vergssen hab. Tut mir Leid. das nächste Kaüitel ist ja im Prinzip schon fertig, aber ich bin nicht ganz zufrieden damit, es passt noch nicht ganz. Entschuldige bitte die lange Wartezeit, sobald ich es zufriedenstellend fertig hab lade ich das KApitel hoch
Antwort von:  KuroMikan
16.12.2013 12:27
du bist mir ja eine XD vergisst das einfach so ^^
nur kein stress ;) freu mich dann einfach wenns da is


Zurück