Dragonsoul von DeaNox ================================================================================ Kapitel 1: Der grüne Engel -------------------------- “Überlebt?“ fragte ich mich? Irgendetwas war hier doch faul. Wie konnte ich überlebt haben? Ich war doch im Himmel! Ich erinnerte mich noch genau an meinen Tod. Ich war die Klippen hinab gestürzt. Ich hatte mein ganzes Leben noch einmal gesehen. Und mir war kalt gewesen, so entsetzlich kalt. Das war die Berührung des Todes gewesen, da war ich mir sicher. Und plötzlich war es sehr heiß geworden. Ob das der Engel gewesen war, seine Berührung? Bestimmt. Sonst wäre er ja nicht hier, warum sagte er mir dann dass ich überlebt hatte? Ich wollte eine Hand nach ihm ausstrecken, doch spürte plötzlich einen Schmerz im Rücken. Ich drehte mich nach hinten, doch was ich sah, verschlug mir die Sprache. Auch ich hatte lederne Schwingen, genau wie mein Engel. War ich erlöst worden? Entrückt von dieser schrecklichen Welt? Ich schaute das wunderschönste Wesen das ich je gesehen hatte fragend an. „Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen.“ Sagte er mit einem Bedauern in der Stimme, das gar nicht zu dieser wundervollen Seele zu gehören schien. Warum war mein Engel traurig? Ich sah ihn genauer an. Seine Haare waren von einem farbenprächtigen und vielfältigen grün. Er trug sie kurz, bis auf den langen Zopf der ihm bis zu den Hüften reichte. Die Haare hingen ihm leicht ins Gesicht und verdeckten seine grün-goldenen Augen zum Teil. Er hatte kleine goldfarbene Hörner und er trug in einem Ohr zwei Ohrringe, welche durch eine Kette miteinander verbunden waren. Auf seinen Wangen, Armen, Beinen und Rücken waren leuchtend grüne Schuppen, welche sich auch auf seinem Schwanz fortsetzten. Langsam schien es mir zu dämmern. Dies war kein Engel, sondern einer der Drachen, einer unserer erbitterten Feinde. Traurigkeit und Ratlosigkeit erfasste mich. Traurigkeit, weil mein Engel mein Feind war. Und Ratlosigkeit, weil ich nicht verstehen konnte, weshalb ich noch zu leben schien. Aber… wenn ich noch lebte… wieso hatte auch ich dann Flügel? Dämonen hatten keine Flügel! War dies doch der Himmel? Ein Ort wo Drachen und Dämonen koexistieren konnten? Wo es Frieden gab? Das würde zumindest meine Flügel erklären… aber dennoch… irgendwas hier… erinnerte mich an meine Welt, es war dieselbe Klippe von der ich gefallen war und dasselbe türkisfarbene Meer brandete gegen die Felsen. Die Luft roch nach Salz, und nach dem würzigen Geruch des Drachens vor mir. Er kam einen Schritt näher. Er schien nicht älter zu sein als ich, aber da Drachen langsamer wuchsen als Dämonen hätte ich mich auch irren können. Er wirkte nicht kriegerisch, sondern eher sanftmütig und er schien von innen heraus zu leuchten. Er hockte sich vor mich, so dass ich mit ihm auf Augenhöhe war. „Geht es dir gut? Du bist da von einer ganz schönen Höhe runtergefallen…“ Es war also doch nicht der Himmel gewesen… und ein Traum anscheinend auch nicht. Doch warum lebte ich noch? Ich versucht zu sprechen, die Fragen zu stellen die mir auf der Zunge brannten, doch meine Kehle war wie ausgedörrt, und ich bekam nichts heraus außer einem leichten Ächzen. Der junge Drache ging fort, kurze Zeit war er wieder da, einen Schlauch voll Wasser dabei. Er hielt ihn mir hin, und ich trank gierig und dankbar, bis nichts mehr übrig war. Endlich konnte ich wieder sprechen: „Wer bist du? Was ist passiert? Und warum hilfst du mir?“ Der grüne Drache lächelte sanft, und antwortete mir: „Mein Name ist Yasil. Und du bist die Klippen hier heruntergestürzt. Ich habe dich gefunden, und habe dir geholfen. Warum? Ich weiß nicht, ist es nicht normal dass man anderen hilft?“ „Ja, schon, aber ich bin ein Dämon, und du bist ein Drache…“ „Und ist das wichtig?“ fragte er mit trauriger Miene. Darüber musste ich eine Weile nachdenken. Er warf all meine vorgefassten Meinungen über Bord. Wahrlich ein Engel. Ich schüttelte den Kopf.“Nein, das ist nicht wichtig. Ich bin Ouru. Kannst du mir sagen was mit mir passiert ist?“ Dabei zeigte ich mit dem Daumen über meine Schulter auf die neusten Accessoires auf meinen Rücken. Yasil machte ein schuldbewusstes Gesicht. „Ich habe dich gefunden, dem Tode näher als dem Leben, und schon in der kalten Umarmung des Todes. Es gibt nur ein Mittel das heiß genug ist um der Kälte des Todes zu widerstehen… und das ist Drachenblut. Ich gab die etwas von meinem zu trinken…“ Erst da sah ich den Verband an seinem Handgelenk und wurde mir des würzigen, kupfernen Geschmackes auf meinen Lippen bewusst. Ich hatte schon Legenden über Drachenblut gehört, seine unglaubliche Hitze und über die Lebendkraft die ihm innewohnte. Ich schaute noch einmal hin, nicht nur am Handgelenk war er bandagiert, auch um den Brustkorb lag ein Verband, leicht blutdurchtränkt. Ich erinnerte mich wieder… das heißeste, lebendkräftigste Blut, war das aus dem Herzen eines Drachen… aber er hatte doch nicht… Yasil hatte den Kopf abgewandt, Schuld brannte auf seinen Wangen. „Nur noch das Blut meines Herzens war in der Lage dich zu retten. Und deswegen bist du jetzt auch der einzige Dämon der die Flügel eines Drachen hat…“ Wieder dachte ich an eine dieser endlosen Stunden zurück in denen ich etwas über die Drachen hatte lernen müssen und erinnerte mich deutlich an die tiefe sonore Stimme meines Mentors, der mir damals sagte: „Drachenblut… die wunderlichste Substanz auf dieser Welt, ist die größte lebensspendende Macht des Universums , und gleichzeitig auch die giftigste… Nur wer eine Drachenseele hat wird nicht von dem Feuer des Blutes verbrannt…“ Doch ich hatte überlebt, und ich war kein Dache… die Antwort war mit einem mal so klar. Ich sah seine Verletzungen und plötzlich verstand ich das Flüstern in meinem Kopf. Das war ER gewesen. Er hatte mich gerettet, hatte seine Seele mit der meinen geteilt um mich zu retten… ich blickte in mein Inneres, sah die Naht, an der unsere Seelen miteinander verbunden gewesen waren, fühlte den Nachklang seiner Seele und ich sah, wie er wirklich war, sah sein ganzes Selbst, alles was ihn ausmachte und was er war. Ich sah ihm zum ersten Mal direkt in die Augen. Und dann hörte ich das Rasseln… Ich hatte es immer für einen Mythos gehalten, eine Geschichte die mir Mutter erzählte damit ich gut schlief. Doch nun hörte ich das Rasseln deutlich, die Ketten die mein Herz banden, unzerbrechlich und unwiderruflich, es umwickelten und an das andere schlagende Herz klammerten das hier war. Yasils Herz. Und ich wusste ich war verloren. An ihn. An meinen Engel. An die andere Hälfte meiner Seele… Ich erwachte in einem großzügig bemessenen Raum, welche in kühlen Blau-und Violetttönen gehalten war. Über mir spannte sich der nachtblaue Stoff des Baldachins und ich hörte aufgeregt Stimmen neben mir. Ich drehte den Kopf. Dort saß meine Mutter, vollkommen in Tränen aufgelöst und überglücklich mich zu sehen, mein Vater stand in der Ecke, mimte den Teilnahmslosen, aber auch ihm sah man die Freude an. Direkt neben mir kniete Nilam und hielt meine Hand. Sein Blick war der reiner Freude, Freude darüber, dass ich erwacht war. Besorgt musterte er mich: „Mein Herr, ist alles in Ordnung? Geht es euch gut?“ Ich blickte mich um, doch mein Engel, der den ich sehen wollte, war nicht hier. Wo war Yasil? Verwirrt blickte ich auf meine Mutter, fragte mit Blicken nach einer Erklärung. Den Tränen nahe antwortete sie: „Wir haben dich gefunden. Du warst eine Klippe hinuntergestürzt, und hattest schwere Verletzungen. Wie durch ein Wunder hast du überlebt. Wir brachten dich her und haben dich versorgt. Sieben Tage und Nächte bangten wir, denn du wolltest einfach nicht erwachen. Der Medicus hatte keinerlei Erklärung für deinen Zustand. Wir dachten wir hätten dich verloren…“ Nun begann sie wirklich zu weinen, den Kopf über meine Brust gebeugt. Ihre Tränen durchnässten meine Decke. Ich versucht zu ordnen was ich gehört hatte... sie hatten mich gefunden… das heißt sie schienen Yasil nicht gesehen zu haben. Das gab mir Hoffnung, dass er noch lebte, denn Vater und Mutter hassten die Drachen und hätten nicht gezögert ihn zu töten. Nein, ich war mir sicher dass Yasil noch lebte, das Lied seiner Seele klang noch immer in der meinen wieder. Ich hörte Mutters ersticktes Schluchzen. Nilam begann zu sprechen: „Während ihr hier lagt, habt ihr im Schlaf gesprochen. Ständig sagtet ihr etwas von einem grünen Engel. Was meintet ihr damit?“ Ich überlegte kurz, entschied mich aber dann, ihnen nichts zusagen. Um ihn zu schützen, meinen grünen Engel. Ich hatte ihn nicht vergessen, und ich spürte die neuen Flügel auf meinem Rücken, die ich ihm zu verdanken hatte. Erst jetzt erfasste mich ehrfürchtige Dankbarkeit, er hatte mein Leben gerettet und ihm gleichzeitig einen Sinn gegeben. Ich verdankte ihm alles. Mutter und Vater starrten mich an, Mutter besorgt, mit geröteten Augen, Vater mit ernster Miene, sie warteten auf eine Antwort. Auch Nilam, mein treuer Diener, betrachtete mich voller Erwartung. „Ich weiß nicht…“ sagte ich „Ich weiß nicht was passiert ist, ich kann mich nicht erinnern, ich weiß nur noch das ich gefallen bin, seitdem ist alles… weg…“ Nilam fragte weiter. „Und was ist mit dem Engel?“ „Welcher Engel? Ich erinnere mich nicht…“ Ich täuschte einen leichten Schwindel vor, legte die Hand gespielt träge auf meine Stirn. Ich war nie ein besonders guter Lügner gewesen, daher hoffte ich, dass sie mich nicht weiter bedrängen würden. Ich lugte unter meiner Hand hervor. Vater schien mit meinen Antworten leidlich zufrieden zu sein, er machte sich auf zu gehen. Mutter war nur überglücklich mich wach zu sehen. Nur Nilam schien mich zu durchschauen, allerdings schwieg er. Mutter wollte gehen und ich richtete mich mühsam auf. Ich hörte einen erstickten Aufschrei. Es schien das Mutter die Flügel vorher nicht gesehen hatte. „Ouru, was ist mit dir passiert?“ In ihrer Stimme schwang Entsetzen. Gespielt verwundert starrte ich auf meine Flügel. „Mutter, was ist das? Was passiert hier mit mir?“ Schnell kam sie zu mir, umarmte mich sacht und sagte: „Mach dir keine Sorgen mein Sohn, wir bekommen das schon wieder hin, wir finden eine Erklärung, sei unbesorgt. Werde erst wieder gesund, dann sehen wir weiter. Ich komme später noch einmal nach dir sehen…“ Erschüttert verließ sie die Kammer, nur Nilam blieb am Bett kniend zurück. Er schaute mich zweifelnd an. „Herr, ich kenne euch gut genug um zu wissen das ihr etwas verschweigt. Warum?“ Ich schwieg wieder. Ich wusste, ich konnte ihm vertrauen, aber dies war etwas sehr Persönliches, und ich war noch nicht bereit so etwas mit ihm zu teilen. „Es ist nichts…“ ich schüttelte leicht den Kopf um meine Bemerkung zu unterstreichen. Immer noch spürte ich seinen zweifelnden Blick auf mir. Dann hörte ich ein Seufzen, das Lächeln kehrte in sein Gesicht zurück: „Mein Herr, ich bin jederzeit für euch da wenn ihr euch doch entscheiden solltet zu reden, vergesst das bitte nicht. Und jetzt bitte ich euch, mich zu entschuldigen.“ Danach ging er, warmes Wasser holend um meine Verbände zu wechseln. Ich richtete mich vollständig auf, bewegt langsam Arme und Bein um meine Verletzungen zu spüren. Ich versuchte auch meine neuen Flügel zu bewegen, es fiel mir nicht schwer sie zu kontrollieren, ganz so, als wären sie schon immer ein Teil meines Körpers gewesen. Es schien, Yasil hatte auch einige seiner Erinnerungen in meiner Seele zurückgelassen. Nilam kam wieder, die neuen Verbände auf seinen Armen, eine Schüssel dampfenden Wassers vor sich her tragend. Mit zaghaften und vorsichtigen Berührungen wechselte er die Bandagen um meinen Brustkorb, den Armen und Beinen. Dabei sah ich, dass viele der Wunden schon angefangen hatten zu heilen, und dass sie weitaus geringer waren als ich erwartet hatte. Das muss das Drachenblut gewesen sein. Es war wirklich eine unglaubliche Substanz. Ich erinnerte mich noch genau an den würzigen Geschmack, Yasils Geschmack. Ich konnte ihn einfach nicht vergessen. Seinen sanften Blick und seine majestätische Erscheinung. Ich hatte mich wieder auf das Bett niedersinken lassen. Die Welt um mich herum verschwamm, ich verlor jeden Sinn für Zeit, so lag ich da, lauschte auf das Lied seiner Seele, welches sich in meine eingebrannt hatte. Unauslöschlich und unvergesslich in seiner Schönheit. Ich hörte das Knarren der Tür und blickte auf. Meine Mutter war wieder da, ihre langen, kastanienbraunen gewellten Haare hatte sie zu einem lockeren Knoten aufgesteckt, die langen gewundenen Hörner umringten ihren Kopf wie eine Tiara. Eine natürliche Krone. In ihre Hörner waren goldene Intarsien eingelassen und zeugten von ihrem hohen Stand. Nilam zog sich mit einer leichten Verbeugung zurück und sie setzte sich auf mein Bett, streichelte mir sacht über die Wange, ihre schokoladenfarbenen Augen voller Liebe und Wärme. Das erinnerte mich an etwas. „Mutter, kannst du mir noch einmal die Geschichte erzählen? Die Geschichte vom Beginn der Dämonen?“ Meiner Bitte nachkommen fing sie leise und beschwörend an zu erzählen: „Vor unendlich langer Zeit, in einer Zeit da noch niemand die Geschehnisse niederschrieb, da waren die ersten Dämonen auf der Welt. Schön waren sie, aber auch von einem egoistischen Wesen. Es gab viele Kämpfe damals, denn jeder Dämon lebte nur für sich. Da begab es sich das einem Paar von Dämonen Zwillinge geboren wurden, ein Mädchen und ein Junge. Als sie gerade fünf Sommer zählten da brachen die Eltern, von egoistischen Gründen geleitet, die Familie auseinander. Das Mädchen sollte mit dem Vater gehen, der Junge mit der Mutter. Die Zwillinge weinten bitterlich, konnten sie doch nicht ohne einander leben, denn ihre Seelen waren auf eigenartige Weise miteinander verbunden. Doch die Eltern sahen diese Verbundenheit nicht, kannten sie doch nur das eigene Selbst. Sie rissen die beiden voneinander fort. Jahre zogen ins Land und die Kinder wurden größer, doch ihre Kräfte schwanden zusehends. Sie hatten jeglichen Lebenswillen verloren, sie konnten nicht ohneeinander existieren. Der Vater sah seine Tochter, und ihn überkam Reue, er wünschte etwas für seine Tochter tun zu können und er überschüttete sie mit Edelsteinen und edlen Stoffen, mit Bildern ferner Länder und unermesslichem Reichtum. Doch all dies konnte ihre Trauer nicht mindern. Die Mutter inzwischen hatte ihren Sohn als zu weich befunden, und ihn deswegen zu einem Lehrmeister geschickt. Die beiden bewohnten ein kleines Haus am Rande des Dorfes. Eines Sommerabend kamen sie angeritten, die Banditen, zu brandschatzen und zu morden. Die Bewohner versuchten sich zu wehren und der Junge kam ihnen zur Hilfe, wurde kurze Zeit später aber von einem der Räuber niedergeschreckt. Sein Lehrmeister und seine Mutter saßen sieben Tage und sieben Nächte an seinem Bett und pflegten seinen geschundenen Körper. Doch es war vergebens. Der Junge erlag seinen schweren Verletzungen. Und in dem Moment da sein Herz aufhörte zu schlagen, tat auch das Herz des Mädchens seinen letzten Schlag. Erst da erkannten die Eltern was sie ihren Kindern angetan hatten und sie beteten zu den Göttern, auf das sie verstehen lernten, auf das nie wieder so etwas passieren möge. Und da hörten sie das Rasseln der Ketten die ihre Herzen miteinander verbanden, ihre Seelen und ihr Leben. Die Götter hatten ihr Flehen erhört. Seit her wird jeder Dämon nur mit einer Hälfte einer Seele geboren, auf das auch er die Ketten hört, die ihn für immer an seine zweite Hälfte binden. Die Person für die sie geboren wurden, für die sie bestimmt sind, die sie vollkommen versteht. Denn dämonische Liebe ist einzigartig, unzerstörbar und unwiderruflich…“ Mit leiser Stimme hatte sie ihre Geschichte beendet. Ich verstand nur allzu gut, was sie gemeint hatte. Ich hatte mich also nicht geirrt. Yasil war die Person der meine Liebe galt und deren Schicksal für immer mit dem meinen verwoben war. Mutter sprach weiter: „Auch ich habe diese Liebe einst erlebt. Eigentlich sollte ich aus politischen Gründen verheiratet werden, denn nicht oft passiert es, das ein Dämon auch die Person findet, der sie bestimmt ist, und viele Dämonen geben vorher auf, mit der Annahme das sie allein sind und auf ewig einsam sein werden. Auch ich hatte mich damit abgefunden, doch dann traf ich deinen Vater. Er war nicht der Mann der für mich ausgesucht worden war. Ich traf ihn auf der Hochzeit. Er war gekommen um meinem Vater die Ehre zu erweisen, doch als sich unsere Blicke trafen war es zu spät. Wir hörten sie beide, die Bande die uns aneinander fesselten, und ich habe mit Freude deinen Vater geheiratet. Ich lebe jetzt schon seit 487 Jahren, und niemals habe ich es bereut. Ich hoffe das auch du einst diese Ketten hören wirst, und das du die unglaublichen Gefühle erfährst die auch in mir toben.“ Ich wusste ich hatte sie schon, diese Gefühle, doch es meiner Mutter anzuvertrauen kam nicht in Frage, denn wie sollte ich ihr begreiflich machen das die andere Hälfte meiner Seele ein Drache war? Mein allerliebster grüner Drache. Ich musste mehr wissen, wusste aber, dass ich es geschickt anstellen musste. „Und wie war das mit Großvater und Großmutter?“ „Deine Großeltern, die Eltern deines Vaters, waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Dein Großvater war zu diesem Zeitpunkt noch Anführer der Garde gewesen. Bei einem Scharmützel an der Grenze nahe zu den Drachen fand er dann deine Großmutter, eine schöne Frau, wie dein Vater mir erzählte. Die hatte fließendes, goldblondes Haar und ihre Augen strahlten in den Farben des Himmels. Leider habe ich sie kennenlernen dürfen, denn sie starben, getötet von einem Drachen, weil sie sein Territorium betreten hatten. Du weißt ja, die Drachen und die Dämonen stehen schon in einem jahrhundertealten Krieg miteinander.“ Darauf hatte ich gewartet. „Und wie kam es zu dem Krieg mit den Drachen?“ Meine Mutter seufzte. „Das ist eine traurige Geschichte. Hör gut zu… „ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)