Die europäischen Meisterschaften von Majesticsiten (~*Der Kampf bis zur Spitze*~) ================================================================================ Kapitel 1: Die Finalisten ------------------------- Kapitel 1: Die Finalisten „Es ist nicht zu glauben!“, rief AJ Topper begeistert in sein Mikrophon. „Nach einer halben Stunde hartem und spannendem Kämpfen hat Simons Drac-Attack mit seiner Attacke Night Crawl Liams Beyblade, Wolfstorm, aus der Arena gefegt! Und das Publikum im Florenzer Stadion tost! Denn das war der letzte Kampf in den Vorentscheidungen!“ Er hielt kurz inne. „Damit ist Simon im Viertelfinale!“ Der Jubel der Menge war ohrenbetäubend. Unten in der Arena musterte Simon Liam, während dieser sein Beyblade vom Boden aufhob. „Weißt du…“, begann er. „Wir sind uns sehr ähnlich, du und ich.“ Er nickte Liam einmal kurz zu, dann drehte er sich um und verschwand. „Der erste Kampf wird zwischen den Geschwistern Lina und Enrico Giancarlo stattfinden. In Block B werden Sophie Wagner und Johnny McGregor, in Block C Oliver Boulanger und Aaro Tanner und schlussendlich in Block D Robert Jürgens und Simon de Morgan gegeneinander antreten! Eine Woche haben die Finalisten Zeit, um sich auf den Kampf in Rom vorzubereiten! Ich hoffe, ihr habt euch bereits Karten besorgt, denn dieses Turnier wird heiß!“ „Tja, Schwesterchen. Sieht so aus, als würden wir uns im Finale nicht mehr sehen“, sagte Enrico, der AJ Toppers Ansage über den großen Flachbildschirm, die in allen der unzähligen Aufenthaltsräume für die Blader angebracht war, mit verfolgt hatte. „Was heißt hier, wir würden uns nicht mehr sehen? Wenn ich im Finale gegen wen auch immer gewinnen werde, erwarte ich, dass du im Publikum sitzend zusiehst und mir am lautesten von allen zujubelst!“, grinste Lina frech. „Oh, aber das würde voraussetzen, dass du es im Viertelfinale an mir vorbeischaffst“, meinte Enrico und sah über seine Schulter zu seiner Schwester, die vor dem Spiegel posierte, die Hände über dem Kopf erhoben als hielte sie in ihnen bereits den schweren Meisterschaftspokal. „Siehst du, Rico“, Lina ignorierte den Einwand ihres Bruders komplett. „So werde ich aussehen, wenn ich den Pokal bekomme. Aber keine Sorge. Da du mein Lieblingsbruder bist, darfst du ihn dann auch einmal kurz halten.“ „Ich bin dein einziger Bruder. Außerdem hab ich schon öfter gegen dich gewonnen als du gegen mich.“ Enrico schien damit einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn Lina drehte sich abrupt zu ihm um und funkelte ihn verärgert an. Erfreut darüber, dass er eine Schwachstelle gefunden hatte, setzte er überheblich grinsend noch einen drauf: „Bevor du dich also deinen wunderschönen kleinen Tagträumen hingibst, solltest du vielleicht mehr trainieren. Oder du wirst im Publikum sitzen und zusehen.“ Lina presste ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und ihre Wangen bekamen rote Flecken vor Wut. „Wir werden ja sehen, wer wen besiegt! Seitdem ich auch ein Bitbeast habe, gewinnst du nämlich lange nicht mehr so oft wie früher, Bruderherz“, zischte sie und verließ zornig den Raum. Die Tür schlug sie laut hinter sich zu und stapfte den Gang entlang. Da sie sich in Gedanken immer noch ausmalte, wie sie ihren Bruder im Turnier schlagen würde, bemerkte sie Johnny nicht, der ihr in ein Gespräch mit Aaro vertieft um die Ecke entgegen kam, und stieß mit ihm zusammen. Sie erkannte Johnny als den Blader, der ihr schon in den Vorentscheidungen durch seinen waghalsigen Kampfstil aufgefallen war, und um ehrlich zu sein, gefiel er ihr. Sehr sogar. Doch im Moment war er nur ein weiteres Ärgernis in ihrem Weg. „Pass doch auf, wo du hinläufst, Karottenkopf!“, fuhr sie ihn an und ging an ihm vorbei, ohne ihn weiter zu beachten. „Was zur…?!“, fing Johnny an, doch da war Lina auch schon hinter der nächsten Ecke verschwunden. „Karottenkopf?“, meinte er skeptisch und wandte sich an Aaro. „Lange nicht mehr so eine lahme Beleidigung gehört.“ Aaro zuckte nur mit den Schultern, die Hände in den Taschen seiner ausgewaschenen Jeans vergraben. Die beiden gingen noch ein Stück weiter, wobei Johnny es nicht lassen konnte, sich weiter über Lina zu beschweren und ihr allerlei boshafte Spitznamen zu geben. Aaro nickte nur und schien nicht allzu aufmerksam zuzuhören. „Johnny…“, unterbrach er diesen dann doch und blieb stehen. „Diese blonde italienische Hexe kann nur hoffen, dass sie nicht gegen mich kämpfen muss!“, regte sich Johnny weiter auf, bis er kurze Zeit später merkte, dass Aaro ihm nicht mehr folgte. „Was ist?“, fragte er. Aaro deutete auf eine Tür neben ihm. „Meine Sachen liegen noch da drin. Ich geh sie holen“, schmatzte er bloß, den Mund voller Kaugummi, und betrat den Raum. Johnny sah noch einen Moment verdutzt auf die jetzt verschlossene Tür. „Dir auch tschüss“, murmelte er ein wenig missmutig und verließ das Stadion. Draußen sah er Oliver und die jüngste Finalistin, Sophie, wie sie sich angeregt unterhielten. Als er sich ihnen näherte, konnte er auch verstehen über was. „Wer meinst du, hat wohl am ehesten eine Chance weiterzukommen?“, fragte Sophie. „Hm… ich denke, dieser Deutsche – Robert, nicht wahr? – scheint recht gut zu sein. Seine bisherigen Gegner hatten kaum eine Chance gegen ihn. Wobei dieser Simon auch sehr gut gekämpft hat“, überlegte Oliver. „Aber dieser Schotte, Johnny, ich glaube nicht, dass er weit kommen wird. Viel zu ungestüm.“ Sophie kicherte zustimmend. „Ach, ja?“, knurrte Johnny und Oliver drehte sich überrascht zu ihm um. „Wir werden ja sehen, wer den Pokal gewinnt! Und dich,“ er deutete auf Sophie, „werde ich als allererstes besiegen!“ Wütend stapfte er davon. Sophie schüttelte nur ihre blonden Locken. „Was für ein Idiot! Ich werde ihn mit Leichtigkeit besiegen“, meinte sie. „Da fällt mir ein“, sagte Oliver. „Ich habe noch ein paar Dinge im Aufenthaltsraum gelassen, die muss ich mir dringend holen. Wir sehen uns dann in Rom, Sophie.“ „Wenn wir beide eine Runde weiter sind und gegeneinander kämpfen müssen, lädt der Verlierer den Gewinner zu heißer Schokolade und Linzer Torte ein, ja?“, schlug Sophie lächelnd vor und Oliver nickte. „Eine gute Idee! Auf dann, adieu!“, rief er Sophie noch zu, die in ihrem Rüschen bedeckten Kleidchen fröhlich winkend auf eine schwarze Limousine zulief, die vermutlich ihrem Vater gehörte. Er betrat das Stadion und machte sich auf den Weg zu seinem Aufenthaltsraum, als er aus einem der anderen Räume Stimmen vernahm. Die dazugehörigen Personen schienen in einen Streit verwickelt zu sein, der eine wirkte sehr aufgebracht und schrie fast, der andere antwortete zwar in ruhigerem, aber deutlich genervtem Ton. Oliver überlegte gerade noch, ob er lauschen sollte und näherte sich der Tür, als diese aufgestoßen wurde und Simon hinausstürmte. Oliver konnte gerade noch ausweichen, bevor er von Simon umgestoßen wurde. Kurz darauf verließ auch Robert den Raum und musterte Oliver kühl. Dann nickte er ihm zu. „Wir sehen uns in Rom“, sagte er und ging in die entgegengesetzte Richtung, in die Simon verschwunden war. „Dann also bis Rom“, antwortete Oliver leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)