Zum Inhalt der Seite

Im Schatten

GemeinschaftsFF der Majesticsiten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Schwierigkeiten

Nach der Auseinandersetzung über die Grey Alligators hatten sich die Majestics schweigend auf den Rückweg gemacht und selbst Enrico war die Lust vergangen, Johnny aufzuziehen, denn dieser schien alles andere als auf einen Streit aus zu sein.

Sie waren keine hundert Meter gelaufen, da fiel der erste Schuss.

Enrico und Oliver wandten sich verwundert um und suchten nach der Quelle des Geräuschs, doch es war niemand zu sehen. Während Robert sich instinktiv duckte und erschrocken herumfuhr, keuchte Johnny laut: "Scheiße!". Fast so, als hätte er damit gerechnet.

Doch sie schienen Glück gehabt zu haben, denn es war niemand zu sehen und allem Anschein nach war der Schuss weiter entfernt gewesen.

Oliver lachte und seufzte: "Oh man, hab' ich mich erschrocken. Dabei war das bestimmt nur ein Jäger."

Allerdings schien Robert, der sich soeben wieder aufgerichtet hatte, nicht dessen Meinung zu sein, denn er schüttelte den Kopf. Er setzte an, um Oliver etwas mitzuteilen, doch scheinbar hatte Johnny - der noch immer stark beunruhigt aussah - momentan die aller größte Freude daran, ihn zu unterbrechen: "Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Kaum hundert Meter von hier sind unzählige ‚Jagen im Waldgebiet verboten’-Schilder aufgestellt."

Genau das schien auch Roberts Anliegen gewesen zu sein, denn dieser nickte knapp. Der Italiener der Runde schien davon allerdings nicht besonders überzeugt. "Ach kommt, Leute, ihr wisst doch, Regeln sind zum Brechen da. Es kann ja sein, dass sich da eine Jagdgesellschaft herzlich wenig aus diesem Verbot macht." Diese Vorstellung schien Oliver besser zu gefallen, als Johnnys und Roberts Gedanke denn nun war der junge Franzose es, der Gesagtes mit einem Nicken kommentierte. Robert schluckte, erwiderte dann jedoch mit fester Stimme: "Wie dem auch sei, ob Jagdgesellschaft oder nicht, wir sollten schleunigst weiter gehen und dabei die Augen offen halten!", mit diesen Worten setzte sich der Deutsche auch prompt in Bewegung und auch die anderen folgten ihm aufgrund von Ideenmangel.

"...Jagdgesellschaft sicher, aber was die Jagen sind sicher keine Tiere...", es kam Johnny als Murmeln über die Lippen, während sie so vor sich hin trotteten, dennoch verfehlte es seine Wirkung nicht und ein sichtlich beunruhigter Oliver schloss mit großen Schritten zu Enrico auf.

Sie liefen eine ganze Weile lang in eiligem Schritt schweigend dorthin zurück, wo sie hergekommen waren, ehe Robert erneut ansetze. Er sprach jedoch leise und bemühte sich darum, dass Enrico und Oliver von dem Gespräch nicht allzu viel mitbekamen.

"Ich frage mich wirklich, was die Grey Alligators hier in Deutschland wollen - und wieso du so nervös bist, Jonathan. Bist du in irgendetwas hineingeraten? Dann sag' es besser gleich, ehe wir später das Nachsehen haben!"

Johnnys Antwort war ein gereizter Blick. "Ich habe gleich gesagt, dass das mit dem Ausflug eine blöde Idee ist!"

"Das ist keine Antwort auf meine Frage! Du weichst aus. Darf ich daraus schließen, dass du in irgendwelche Untergrundaktivitäten verwickelt bist? Du weißt, dass ich das sicherlich nicht gutheißen kann."

"Ich habe nichts mit ihnen zu schaffen!", beteuerte Johnny und verschränkte die Arme vor der Brust. Dennoch wirkte er weiterhin sehr aufmerksam und er behielt weiterhin seine Umgebung genau im Auge.

"Sie werden ja wohl nicht grundlos hinter dir her sein."

"Wer sagt, dass sie hinter mir her sind?!"

"Die Tatsache, dass du genau zu wissen scheinst, was hier los ist? Und die Typen kommen aus Glasgow. Also irgendwas musst du ausgefressen haben, dass sie dir bis nach Deutschland folgen."

"Das ist nicht-..."

"Jonathan, im Ernst, es reicht! Das ist kein Kinderspiel. Was meinst du wird passieren, wenn wir dich hier einfach zurücklassen würden. Dann wären wir die Typen los, oder?"

Der Schotte wurde bleich um die Nase und starrte seinen Teamcaptain an. "Das würdet ihr nicht machen, oder?"

Der zögerte einen Moment, ehe er mit einem Seufzen meinte: "Nein, natürlich nicht. Was ist los?"

"Es ist-...", Johnny schien tatsächlich dazu bereit zu sein, endlich zu sagen, was Sache war, als Enrico ihm ins Wort fiel. "Das wüsste ich jetzt aber auch gerne! Was genau geht hier vor?!"

Johnny warf ihm einen düsteren Blick zu und wirkte wieder so verschlossen wie zuvor.

Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm diese Typen bis nach Deutschland folgen würden. Tatsächlich hatte er gehofft, dass er dem Treffen mit seinen Freunden beiwohnen konnte ohne in irgendeine gefährliche Situation zu geraten. Auch wenn er es niemals zugegeben hätte, genoss er die Zeit mit Oliver, Enrico und Robert zumeist sehr und es lag ihm viel an ihnen. Gerade deshalb hatte er sie trotz aller Warnungen nicht enttäuschen wollen und war gekommen. Vielleicht hätte er doch besser auch Chief Inspector Miller hören sollen, dessen Mahnung er mit einem Augenrollen einfach ignoriert hatte, als er nach Deutschland aufgebrochen war.

Der tatsächliche Grund war vermutlich gewesen, dass er zu dem Zeitpunkt einfach aus Schottland heraus wollte, um auf andere Gedanken zu kommen und etwas Ablenkung zu erfahren. Nachdem er seither nur schlecht und sehr unruhig geschlafen hatte, hatte er wirklich gehofft fernab der Gefahr etwas Ruhe und Frieden zu finden.

Doch als Hauptzeuge in einem Mordprozess gegen den Anführer der Grey Alligators, sollte man vermutlich etwas vorsichtiger sein, als er es bisher gewesen war. Aber er war sich so sicher gewesen, dass das alles ein gutes Ende nehmen würde. Die Typen hatten ihn ja schließlich gar nicht gesehen, oder?

Wahrscheinlich wäre es am sinnvollsten, wenn er sich einfach an die Polizei vor Ort wandte und um Schutz bat. Dann wären sie außer Gefahr - hoffentlich.

Er hätte seinen Freunden nach dem morgendlichen Telefonat mit Miller, der ihm davon berichtet hatte, dass ein paar Männer, die mit den Grey Alligators in Verbindung zu stehen schienen, nach Deutschland aufgebrochen waren, Bescheid geben müssen, was Sache war. Immerhin war nun auch deren Leben in Gefahr...

Vielleicht war es falscher Stolz gewesen, der ihn davon abgehalten hatte - oder einfach die Tatsache, dass er sich keine Predigten von Robert oder Vorwürfe von Oliver hatte anhören wollen. Und wenn er jetzt mit der Sache kam, würde die Reaktion auch nicht wesentlich anders ausfallen. Außer vielleicht ein paar zusätzlichen Bemerkungen ob seines unverantwortlichen Verhaltens - womit sie vermutlich sogar mehr als Recht hatten. Aber er hatte aktuell genug zu verarbeiten, da wollte er nicht auch noch mit derlei Dingen konfrontiert werden.

Und so schwieg er weiterhin, während er deutlich die stechenden Blicke seiner Freunde spürte, die auf ihn gerichtet waren. Gedankenverloren zog er sein Handy aus der Hosentasche, nur um festzustellen, dass er kein Netz hatte. Großartig.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück