Abenteuer in Equestria: Amethyst Quartz von KiraNear ================================================================================ Kapitel 4: Kirmes der Eindrücke ------------------------------- Kaum war ich langsam und gemütlich die Treppen hinuntergegangen, ging ich direkt zur Küche und betrat diese. Thunder Spark stand bereits am Tisch und schien auf mich zu warten. „Überraschung, ich habe dir dein Essen gekocht und hoffe, es schmeckt dir.“ Neugierig ging ich zu dem Tisch hinüber und sah mir das Gericht an. Genau konnte ich nicht sagen, was es genau war, aber es war auf jeden Fall ein Nudelgericht. Gut riechen tat es auch. Ich schnupperte daran. „Das riecht gut, was ist da alles dabei?“, frage ich und deutete auf die Nudeln. „Ich habe Nudeln gemacht, mit einer Sauce aus Käse und Schinken“, antwortete Thunder Spark mir. „Ich habe es zwar zum ersten Mal gemacht und bin selbst gespannt, wie es schmecken wird.“ Kaum hatte er das gesagt, lächelte er mich kurz an. Um eine positive Reaktion zu zeigen, lächelte ich zurück und setzte mich auf einen der Stühle. Das Essen klang nicht nur lecker und hatte einen schönen Geruch, es sah auch sehr lecker aus. „Es sieht auch lecker aus. Und keine Angst, wenn man es nicht versucht, dann kann man es nicht üben“, sagte ich und bemerkte, wie der Hunger in mir wuchs und wuchs. Am liebsten hätte ich mir gleich das Essen rein geschaufelt wie ein Schleuderaffe, wartete jedoch aus Höflichkeit. Mein leise knurrender Magen war dabei keine Hilfe. „Da hast du recht“, stimmte mir Thunder Spark zu. Dann setzte er sich mir gegenüber an den Tisch und sprach die fast schon erlösenden Worte: „Jetzt lass uns aber lieber essen, sonst wird das schöne Essen noch kalt.“ Ich nickte ihm zu, da hatte er recht. Vielleicht hatte er auch mein Magenknurren hören können, nachfragen wollte ich das nun allerdings nicht. „Ja, lass uns loslegen“, sagte ich und begann mit meiner Magie die Gabel zu benutzen, um die Nudeln auf dieser aufzurollen. Tatsächlich schmeckte das Essen auch sehr lecker, was ich meinen Mitbewohner gleich wissen ließ. „Schmeckt sehr lecker!“, sagte ich sehr erfreut. Thunder Spark hatte ebenfalls angefangen zu essen. Er war wohl auch mittlerweile sehr hungrig geworden. „Hmm, das freut mich zu hören, mir schmeckt es auch ganz gut.“ Um ihn positiv zu bestärken, lächelte ich noch einmal, auch, weil ich wusste, dass er diese Geste wohl sehr schätzte. „Siehst du, du hast es hinbekommen. Wenn man es nicht versucht, dann weiß man es nicht“, sagte ich, wohlwissend, dass ich mich selbst oft nicht an die Ratschläge hielt, die ich anderen oder die ich umgekehrt von anderen zu hören bekam. Und da ich nicht weiterwusste, was ich sonst noch sagen sollte, schaufelte ich einfach weiterhin Essen in mich hinein. Mein Blick blieb dabei auf dem Teller fixiert. Meine Magie zu nutzen viel mir immer leichter, je öfter ich es tat. Thunder aß ebenfalls sehr konzentriert sein Essen und so schwiegen wir uns an, einzig das Geräusch unserer Gabeln erfüllte ein wenig den Raum. Und irgendwann waren wir auch wieder fertig damit. „Das hat jetzt echt gutgetan“, sagte ich und ließ den Teller, wie auch die Gabel auf den Tisch zurückschweben. „Hat es dir so gut geschmeckt oder hattest du einfach großen Hunger?“, wollte mein Mitbewohner wissen und lächelte mich dabei an. „Es war beides, zum einen war es wirklich sehr lecker, aber zum anderen hatte ich einen ziemlichen Hunger. Habe ich aber auch erst gemerkt, als ich in der Küche stand und das Essen gesehen habe“, antwortete ich aufrichtig. „Also kann ich davon ausgehen, dass es eins deiner Lieblingsgerichte sein wird? Das könnte ich dann gern hin und wieder für dich kochen.“ Nachdenklich tippte ich mir mit dem Huf an das Kinn. Dann nickte ich, dieses Mal ein wenig kräftiger. „Ja, doch, das wäre ganz cool, das kannst du gerne machen. Sowas ähnliches habe ich auch zuhause hin und wieder gerne gegessen und es war ja auch wirklich lecker. Danke!“ Kaum hatte ich das ausgesprochen, begann ich mit meiner Magie das dreckige Geschirr einzusammeln. Thunder Spark half mir dabei und so hatte ich alles recht schnell bei der Spüle zusammen. „Kann ich dir heute beim Abwasch helfen?“, fragte er mich. „Klar, gerne, warum nicht? Du kannst dann gerne abtrocknen“, sagte ich und holte mit meiner Magie das neue Radio zu uns herüber. „Jetzt müssen wir nur noch schauen, welchen Sender wir uns anhören wollen. Irgendeinen Wunsch?“, wollte ich von ihm wissen und sah ihn dabei freundlich an. Er sah kurz nachdenklich aus, vermutlich hatte er dabei etwas Bestimmtes im Sinn. „Du kannst dir ruhig was aussuchen, ich habe da keinen bestimmten Wunsch und höre mir vieles an.“ Oh, offenbar doch nicht. Dabei lächelte er mich an. Irgendwann würde ich ihn wirklich fragen müssen. „Ok, dann werde ich mal schauen, ob ich was gutes finde“, sagte ich und frage mich dabei, was die Ponys wohl so an Musik hörten. Ich drehte am Sendersuchknopf, hin und wieder konnte man ein wenig Popmusik hören, bis ich etwas fand, was wie Rockmusik klang. „Dann nehmen wir das, das klingt gut“, sagte ich und stellte das Radio auf der Arbeitsplatte ab. „Da hast du dir was Schönes rausgesucht. Wo ist das Tuch zum Abtrocknen?“ Ich überlegte kurz, wo ich das Tuch hingetan hatte. Dann fiel es mir wieder ein und deutete auf den Haken an der Wand. „Da, ich habe es dort drüben aufgehängt, damit es auch gleich wieder trockenen kann.“ Aber für einen kurzen Moment hatte ich es auch wieder vergessen. Thunder Spark stellte sich währenddessen neben der Spüle hin und holte sich das Tuch mit seiner Magie. „Das ist sehr praktisch, sowas habe ich auch zuhause. Oder eher hatte. Ich bin auf jeden Fall bereit und mit guter Musik dabei.“ „Ja, ich spüle auch gerne ab, wobei ich mir dabei auch gerne Podcasts anhöre“, gab ich zu, während ich das Spülwasser im Spülbecken vorbereitete. „Wobei eine Spülmaschine auch nicht schlecht wäre.“ Dann begann ich die Teller zu schrubben, die Seife runterzuspülen und gab sie meinem Mitbewohner. Während ich das beim ersten Teller noch per Huf erledigte, machte ich beim zweiten Teller mit meiner Magie. „Aber warum hatte?“, fragte ich ihn, während ich ihm die zwei Teller reichte. Er nahm sie sich mit seiner eigenen Magie und begann sie abzutrocknen. „Nun ja … der Haken ist bestimmt noch zuhause, aber ich bin es nicht …“ Ich ließ die Gabeln, die ich gerade schrubbte, sinken. „Oh,“ sagte ich nur und schrubbte sie wieder. „Ich dachte nur, du meintest damit, dass du auf eine Geschirrspülmaschine umgestiegen bist oder so. Aber ja, daran habe ich gar nicht gedacht.“ Kaum waren auch die Gabeln von jeglichem Schaum befreit, gab ich sie meinem Mitbewohner. „Was glaubst du, warum genau sind wir hier? Und wer hat uns hierhergebracht? Wie können wir nach Hause gehen? Und wann?“ „Ich habe zwar eine Geschirrspülmaschine zuhause, aber hier ist es wirklich praktisch mit der Magie abzuspülen. Ich weiß nicht, wer oder was uns hergebracht hat und auch nicht, wann wir nach Hause können … Wir können entweder nach der Ursache suchen, wobei es für mich eher unwahrscheinlich ist, oder wir lassen es auf uns zukommen. Um ehrlich zu sein, werde ich früher oder später Heimweh bekommen.“ Während ich Thunder Spark zuhörte, schrubbte ich die Pfanne, wie auch den Topf, den der zum Kochen benutzt hatte. Beides spülte ich wieder mit Wasser ab und reichte es meinem Mitbewohner. Fehlte nur noch das Kochgeschirr, dann war ich fertig. „Ja, ich denke, wir sollten es erst mal wirklich auf uns zukommen lassen, wir haben absolut keinen Anhaltspunkt und ich kann all diese Fragen leider auch nicht beantworten. Einen Grund hat, das glaube ich, aber welcher … naja, finden wir noch heraus. Jetzt machen wir erst mal das hier fertig.“ Ich blickte zu ihm hinüber, er schüttelte mit dem Kopf. „Du hast recht, wir haben keine Anhaltspunkte und sollten uns erst mal auf unseren Auftrag fixieren. Hast du noch viel da?“ „Nein“, antwortete ich. „Nur noch das Kochgeschirr und dann bin ich fertig.“ „Sehr schön, dann nur noch abtrocknen, alles einräumen und sind dann fertig“, sagte er erfreut und lächelte mich wieder an. Währenddessen spülte ich das Kochgeschirr mit Wasser ab, bevor ich ihm das nun ebenfalls reichte und das Wasser aus dem Spülbecken fließen ließ. „Apropos Auftrag, soll ich dir danach oben den Brief zeigen, den ich an Shining Armor geschrieben habe?“ „Ja, das würde mich sehr interessieren.“ Kaum hatte er das gesagt, hängte er das Tuch wieder zurück an den Haken und räumte das Geschirr auf. „Ok, dann lass uns nach oben gehen, ich habe den auf dem Schreibtisch liegen lassen“, erwiderte ich, bevor ich das Radio wieder ausschaltete und anschließend die Küche verließ. Thunder Spark folgte mir.   So ging ich die Treppe hinauf und wartete erst am Schreibtisch auf meinen Mitbewohner. Er ließ auch nicht auf sich warten, er folgte mir recht schnell in den Raum hinein. „Das ist der Brief, oder?“, fragte er mich, hob ihn mit seiner Magie an und deutete darauf. „Ja, genau, das ist der Brief, den ich für uns an Shining Armor geschrieben habe. Zu 100% bin ich mir damit noch nicht sicher, aber es ist ein erster Versuch. Wenn ich da noch irgendwas ändern oder hinzufügen soll, sag einfach Bescheid.“ „Ja, werde ich machen“, ließ er mich wissen und las sich den Brief in Ruhe durch. Ich dagegen tat nichts anderes, als ihn dabei erstmal zu beobachten und seine Reaktion abzuwarten. Im ersten Moment sah er ein wenig ernst aus, doch dann entspannten sich seine Gesichtsmuskeln nach und nach, bis er dann viel lockerer wirkte. „Und, was meinst du?“, begann ich neugierig nachzufragen. Er zögerte ein wenig bei seiner Antwort, entweder weil er sich unsicher war, wie er es sagen soll oder, weil er versuchen wollte, freundlich zu bleiben. Genau konnte ich es jedoch nicht sagen. „Nun ja, wie soll ich sagen … bist du dir sicher, dass du in dieser Welt Amethyst Quartz heißt? Wir haben uns die Namen doch im Zug ausgedacht und deswegen beschlossen, diese als Decknamen zu verwenden, zum anderen würde ich das am Ende lieber weg lassen mit … Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Gesundheit, wie auch Glück. Er kennt uns wahrscheinlich nur auf unseren Posten und nicht bei seinen Eltern beim Essen. Der Rest scheint auch gut zu sein.“ Nachdenklich hielt ich mir den Huf ans Kinn und dachte für ein paar Augenblicke über seine Worte nach. Dann nahm ich ihn wieder herunter. „Ja, das am Ende habe ich auch nur rein aus Höflichkeit geschrieben, dachte, das sollte vielleicht dazu stehen, aber ich kann es auch gerne weglassen, das ist kein Problem. Ist ja auch nur der erste Entwurf. Aber was den Namen angeht.“ Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wie das Pony, in dem ich gerade drin bin, wirklich heißt. Wie funktioniert das eigentlich? Bin das jetzt ich, nur als Pony? Oder bin ich nur in einer Art Hülle drin, so wie Cass in Jimmy Novak? Oder gibt es das Pony und ich habe ihren Platz eingenommen? Unwissend schüttelte ich mit dem Kopf. „Nein, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Ob ich jetzt ich bin oder nur in der Rolle von einem bereits existierenden Pony bin, welches nun irgendwo … pausiert oder so. Was meinst du?“, fragte ich ihn, denn ich hatte absolut keine Ahnung. Doch seine Reaktion fiel nun ganz anders aus als ich dachte. Kurz kratzte er sich am Hinterkopf. „Ich glaube, du hast mich da missverstanden. Es geht um den Namen, dass du dir eigentlich nicht sicher sein kannst, dass das dein echter Name ist in dieser Welt. Deswegen solltest du nicht in den Brief reinschreiben, dass das dein normaler Name ist. Celestia hat selbst uns aufgefordert zu ihr zu gehen. Sie kennt sicher die echten Namen und Shining Armor besonders, wenn er uns schon ein Brief zu uns schreibt. Das ist viel zu auffällig, wenn wir uns so verhalten.“ Jetzt fiel bei mir der Groschen und ich lachte kurz auf. „Ach ja, ja, da habe ich dich wirklich falsch verstanden. Ne, dann würde ich das mit dem echten Namen einfach weglassen, und einfach sagen: Das und das sind unsere Decknamen. Die echten, wenn es denn überhaupt welche gibt, wissen wir nicht und können das vermutlich auch nicht so schnell herausfinden. Also nennen wir einfach nur die als Decknamen. Das müsste doch passen, oder?“, fragte ich ihn und sah ihn dementsprechend fragend an. Er dagegen lächelte mich an „Ja, das hört sich besser an. Willst du dann den Brief nochmal schreiben?“ Ich nickte ihn spontan an. „Kann ich machen, das ist kein Thema. Soll ich das jetzt schnell machen?“ „Ja, ich bleib so lange hier stehen“, beantwortete er meine Frage. Ich nickte erneut und machte mich mit meiner Feder und einem neuen Stück Pergament an die Arbeit, den Brief stehend am Tisch zu schreiben.   Sehr geehrter Shining Armor,   vielen Dank für Ihre Nachfrage, mein Partner und ich sind sicher in Ponyville angekommen und konnten uns bereits ein erstes Bild vom Dorf machen. Für die Nutzung der Decknamen haben wir uns für die Namen „Amethyst Quartz“ und „Thunder Spark“ entschieden. Anschließend erlaube ich es mir, Ihnen zwei Fragen zu stellen. Zum einen wurde uns nur ein Doppelbett zugeteilt. Da Thunder Spark und ich weder verwandt, verschwägert oder sonst in irgendeiner Form von Beziehung befinden, ist ein Doppelbett doch etwas unpassend. Gibt es hierfür einen Grund und könnten wir bitte das Doppelbett gegen zwei Einzelbetten umtauschen lassen? Zum anderen benötigen wir für unser tägliches Leben, allein schon für unsere Einkäufe Satteltaschen, diese würden uns den Alltag hier deutlich vereinfachen. Könnten Sie uns bitte zwei dafür zusenden?   Mit freundlichen Grüßen …   Ich hielt kurz inne. „Sag mal, mit welchem Namen soll ich eigentlich den Brief abschließen?“ Thunder Spark, welcher bisher mein Wirken auf dem Tisch beobachtet hatte, sah nun zu mir hinüber. „Hmmm … gute Frage. Ich würde unsere Decknamen drunter setzen. Nicht nur, weil wir unsere Namen nicht kennen, sondern auch als Beweis, dass wir in unserer Rolle drin sind.“ „Ja, das klingt nach einer guten Idee“, erwiderte ich und setzte unsere Namen unter die freundlichen Grüße. Ein letztes Mal las ich mir den Brief durch und gab ihm dann meinen Mitbewohner mit meiner Magie. „Jetzt müsste es passen, nachdem wir es geändert haben“, meinte ich. Thunder Spark nahm den Brief entgegen und las ihn sich ebenfalls nochmal durch. Sein Gesichtsausdruck verändert sich dabei nicht, erst, als er mit dem Brief fertig war, nickte er zufrieden und lächelte mich an. „Das sieht für mich schon viel besser aus. Danke, dass du das übernommen hast.“ „Gerne doch“, erwiderte ich, nahm ihm den Brief wieder ab und legte ihn auf dem Tisch ab. „Den Brief mache ich dann morgen fertig.“ Ich streckte mich ein wenig und sah Thunder Spark zufrieden an. „Keine Ahnung, wie es dir geht, aber ich hätte jetzt so richtig Lust, noch ein wenig zu lesen. Stört es dich, wenn ich es mir noch ein wenig auf dem Sofa bequem mache und das Sherlock Hooves Buch lese?“, fragte ich ihn höflich. „Nein, das stört mich nicht“, ließ er mich wissen. „Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen.“ Dabei lächelte er mich an. Ich lächelte höflich, aber auch dankbar zurück. „Gut, dann werde ich es mir gemütlich machen unten. Zusammen mit dem Buch und einem leckeren Tee … ich mach einfach für uns beide welchen, dann kannst du auch was davon haben, wenn du möchtest“, sagte ich. „Oh ja, vielen Dank“, ließ mich mein Mitbewohner wissen.   Daraufhin nickte ich ein letztes Mal und verließ den Raum. Kaum war ich unten angekommen, ging ich in die Küche und sah mich um. Ich wusste, wir hatten Tee gekauft, wusste aber nicht, wie ich den am besten zubereiten könnte. Einen Wasserkocher sah ich nicht, oder einen Teekocher, den ich auf dem Herd hätte benutzen können. Schätze, wir brauchen da noch irgendwas, mit dem wir besser den Tee kochen können. Aber für heute soll es mal der Topf tun. Mit flinken Bewegungen und meiner Magie füllte ich den Topf mit Wasser auf und stellte ihn auf den Herd. Während das Wasser langsam auf den Garpunkt zuging, suchte ich den Tee aus unseren Vorräten heraus und entschied mich für drei Apfelteebeutel. Kaum kochte das Wasser und blubberte vor sich hin, schaltete ich den Ofen wieder aus und legte vorsichtig die Beutel hinein. Dann ging ich wieder auf die Suche – und wieder erneut nicht fündig. Warum haben wir keine Tassen? Wir haben Gläser, aber keine Tassen. Gut, dann müssen wir die wohl auch noch kaufen … hoffentlich vergesse ich es nicht, bis ich es ihm erzählen kann. Ich sah auf den Zettel einer der Teebeutel, dieser wies mich darauf hin, dass der Tee mindestens acht Minuten ziehen müsste, um ein sicheres Nahrungsmittel zu erhalten. Lustig, sogar hier schreiben die solche Hinweise auf den Zettel … So entschloss ich mich, das Buch vorzubereiten und schon die eine oder andere Seite zu lesen, während der Tee vor sich hinzog. Daher ging ich ins Wohnzimmer und sah meinen Mitbewohner auf der Couch sitzen, auch er hat sich für das Lesen eines Buches entschieden. „Das ist ja gut, dass du auch grad hier unten bist. Mir ist gerade etwas aufgefallen, wir müssen irgendwann die Tage noch zwei Dinge kaufen: einen Teekessel und Tassen. Wir haben weder das eine noch das andere und auf Dauer ist es dann doch etwas zu unpraktisch zum Teekochen und Genießen. Ach ja, der Tee muss noch etwa sieben Minuten mindestens ziehen, dann ist er fertig“, überfiel ich meinen armen Mitbewohner. „Ah, vielen Dank“, sagte Thunder Spark, ihm ist es offenbar auch bisher noch nicht bewusst gewesen, dass uns diese Dinge noch fehlten. Woraus ich ihm keinen Hehl machte, hatte ich es selbst doch gerade eben erst festgestellt. „Ich werde es notieren, sobald ich Zeit habe, dann machen wir auch eine richtige Einkaufsliste. Du hast noch oben auf deinen Tisch ein zusammen gefalteter Zettel liegen gehabt. Ich war zwar etwas neugierig, aber wollte nicht in deine Privatsphäre rumschnüffeln.“ „Das klingt gut, vielleicht fällt uns ja dann noch mehr ein, was wir brauchen und was uns noch fehlt“, sagte ich und lächelte ihn an, um zu zeigen, dass ich von der Idee begeistert war. „Wir haben ja jetzt auch Papier und Tinte, mit der wir uns etwas aufschreiben können.“ Über seine letzten Worte dachte ich kurz nach, dann lachte ich ein wenig. „Ach, das, das ist nichts besonders. Beziehungsweise, so viel steht da nicht drauf, ich habe mir da nur Notizen für eine Geschichte, eine Idee dafür aufgeschrieben. Sind nur ein paar Stichworte, daraus wärst du sicher nicht schlau geworden“, sagte ich und ging zum Bücherregal hinüber, um das Sherlock Hooves Buch herauszuholen. „Eine neue Geschichte?“, wollte er wissen und lächelte mich dabei an. „Ich vermute es mal, zumindest kannte ich den Titel vorher noch nicht“, sagte ich und blickte erst auf das Buch, dann zu ihm. Dann ging ich mit dem Buch zu ihm hinüber, und hob es mit der Magie so in seine Richtung, dass er den Titel lesen konnte. Sherlock Hooves – Die schrumpfende Speisekammer war darauf in schwarzen, einfachen Buchstaben zu lesen. Das Buch selbst war in einer schönen, hellbraunen Farbe gehalten. „Ich bin auch noch ganz am Anfang, also ich kann auch noch nichts dazu sagen“, entgegnete ich und zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, du hast mich wieder missverstanden… Ich meine doch deine Geschichte, was du schreibst und nicht das Buch, was du gerade liest.“ Dabei kratzte er sich am Hinterkopf. Das war jetzt richtig peinlich. Aber auch wieder typisch Ich. Es war sowieso nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich wieder irgendwas falsch verstehen würde, das wusste ich. Dann fing ich zu lachen an. „Ach so, tut mir leid, da habe ich dich wirklich falsch verstanden. Aus irgendeinem Grund dachte ich, du meinst das Buch.“ Ich lächelte ihn peinlich berührt an und setzte mich auf den Sessel. „Es wird eine kurze Fanfic werden, zur Serie Supernatural, vielleicht kennst du sie ja zufällig. Die Idee ist mir beim Einkaufen gekommen und ich dachte mir, wenn ich schon gerade am Schreiben bin, dann sollte ich mir die Idee aufschreiben, bevor sie wieder weg ist“, sagte ich und lächelte erneut, dieses Mal jedoch zufrieden. „Das hört sich wirklich gut an, aber Supernatural sagt mir leider nichts.“ Das ist gut, es wäre auch wirklich besser, wenn er nicht genau weiß, was für eine Art von Geschichte ich da schreiben werde. Auch wenn sie harmlos sein wird. Er muss nicht gleich wissen, dass ich eine Art Fujoshi bin. „Das macht nichts, alles gut. Alles kann man ja auch nicht kennen“, sagte ich und lächelte ihn weiterhin an. „Als Junge hätte dich die FF sowieso weniger interessiert, von daher ist es eigentlich passend, dass du die Serie nicht kennst.“ Unsicher, ob ich noch was sagen sollte oder nicht, sah ich ihn nun an. Überlegte für ein paar Sekunden, wie ich das Gespräch nun höflich beenden konnte, damit ich mit dem Buch anfangen konnte. Was anderes als Schweigen fiel mir jedoch nicht ein. Doch auch er sagte nichts weiter und so öffnete ich mein Buch, um darin ein wenig zu lesen. Mein Mitbewohner tat es mir gleich, er lächelte mich an und begann ebenfalls sein Buch zu lesen.   Wenn ich an die Jahre denke, die ich bisher zusammen mit meinem Freund und Mitbewohner Sherlock Hooves verbracht habe, und sie mit den Jahren zuvor vergleiche, so habe ich wahrlich keine bessere Zeit in meinem gesamten Leben zu verzeichnen. Einem so derartig brillanten Pony, mit einem Wissensstand, mit welchem er so manchem Professoren-Pony locker das Wasser reichen konnte, mit einer Auffassungsgabe, welcher nicht das kleinste Detail entgehen konnte, würde ich in meinem gesamten Leben kein zweites Mal begegnen können. Dessen war ich mir seit unserem ersten, recht kurzen Gespräch vor vielen Jahren bewusst. Auch unsere gemeinsamen Fälle machten mir diesen Umstand immer wieder bewusst. Egal, ob es ein Fall mit höchster nationaler Bedeutung war oder ein kleiner Hilferuf aus der Nachbarschaft, solange Sherlock Hooves seinen hohen Verstand in Bewegung halten konnte, war ihm alles recht. Mir war es noch mehr recht, solange es bedeutete, mein Freund wäre von seinem täglichen Gedankensport insofern davon abgelenkt, um seinem stetigen Kautabak-Konsum nachzugehen. Der zweite Grund, weshalb ich mich auf die vielen verschiedenen Fälle freute, war die Tatsache, dass ich immer wieder ein Zeuge des unglaublichen Talents von Sherlock Hooves werden konnte., Und mir als seinem bescheidenen, leider nicht so begabtem Mitbewohner bleibt nur noch die Ehre des Erzählers, die Möglichkeit, all unsere Abenteuer schriftlich für die Ewigkeit festzuhalten. Was ich ein jedes Mal auch mit großer Freude tat. Zumal es sonst auch nie zu der Erzählung gekommen wäre, die ich dem treuen Leser nun präsentieren möchte …   Nach einer Weile, kaum hatte ich die Hälfte des ersten Kapitel hinter mich gebracht, bemerkte ich, wie mir immer weiter die Augen zufielen. Offenbar kannte auch mein Ponykörper den Teil mit der spontan auftretenden, mächtigen Müdigkeit. Ich legte das Lesezeichen ins Buch, schloss es und legte es auf dem Tisch ab. „Was meinst du, sollen wir ins Bett gehen?“, fragte ich meinen Mitbewohner und rieb mir die müden Augen. „Eine gute Idee. Morgen haben wir einen langen Tag vor uns“, antwortete er, verschloss ebenfalls sein Buch und legte es auf dem Tisch ab. „Gut, dann lass uns ins Bett gehen“, meinte ich, stand auf, streckte mich und ging zur Treppe hinüber. Thunder Spark stand auf und folgte mir. Wir gingen gemeinsam die Treppe hinauf, ich zuerst, und er nach mir. Oben angekommen ging ich sofort ins Schlafzimmer, zum Bett hinüber, wo bereits mein kuscheliger Hai auf mich wartete. Wie auch das Land der Träume. Thunder Spark ging ebenfalls zu seiner Bettseite und machte es sich bereits im Bett bequem. Genauso wie ich, ich legte mich auf meine Seite des Bettes, drehte mich auf den Rücken und nahm den Hai zu mir unter die Decke. „Gute Nacht!“, sagte ich zu ihm. „Gute Nacht“, antwortete Thunder Spark mir.  Daraufhin gähnte ich zweimal und drehte mich auf die Seite, auf welcher ich sofort einschlief.   Irgendwann, nach einer langen Zeit an Schlaf wachte ich wieder auf. Doch so richtig erholt fühlte ich mich nicht, noch immer spürte ich eine gewisse Müdigkeit in meinem Kopf. Ich drehte mich um, und wieder zurück, mit fest geschlossenen Augen, doch so richtig konnte ich meinen Weg in das Schlafland nicht mehr finden. Seufzend stieg ich aus dem Bett und ließ den Hai zurück, gleichzeitig beneidete ich ihn darum. Müde ging ich die Treppen hinunter ins Bad, um mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Dann ging ich, aus einer Laune heraus, in die Küche und stellte fest, dass ich den Tee am Abend zuvor komplett vergessen hatte. So standen die zwei unbenutzten Gläser immer noch herum; und die Teebeutel schwammen in der viel zu dunklen und kalten Flüssigkeit. Dass ich den Tee komplett vergessen hatte, wunderte mich nicht. Ein wenig traurig kippte ich den Tee in der Spüle aus, warf die drei Beutel in den Mülleimer und räumte die zwei Gläser auf. Danach wusste ich nichts mehr mit mir anzufangen, um darüber nachzudenken war ich zu müde, also setzte ich mich an den Tisch und starrte vor mich hin. Dennoch bekam ich mit, wie mein Mitbewohner die Küche betrat, offenbar hatte ihm der Schlaf besser bekommen als mir. „Guten Morgen“, sagte er und gähnte. Ich beneidete ihn darum, ich befand mich in einer Müdigkeitsebene, weit jenseits des Gähnens. „Guten Morgen“, sagte ich und zwang mich dazu, meinen Mitbewohner anzusehen. Mein Kopf fühlte sich leicht und hohl dabei an. Gar nicht gut, überhaupt nicht. Es fühlte sich wie immer sehr unheimlich an. Das Einzige, was ich noch dort oben spürte, war ein nerviges Ziehen, welches aus meinem Horn herauskam. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er mich und ging dabei zum Kühlschrank. „Ich nicht so“, sagte ich müde und monoton. „Ich fühle mich noch müde und mein Horn tut ein wenig weh. Wusste gar nicht, dass das passieren kann. Und du?“, wollte ich von ihm wissen. „Soweit okay, erhol dich gut mit deinem Horn und ich mach uns ein leckeres Frühstück.“ „Danke, ja, das werde ich machen“, sagte ich und nickte, obwohl er das nicht sehen konnte. Gleichzeitig setzte ich mich auch etwas gerader hin. „Kann ich auch bitte einen Kakao haben? Glaube, das würde mir ganz guttun“, fragte ich vorsichtig nach. „Aber gern“, konnte ich ihn antworten hören. Dabei beobachtete ich, wie er sich daran machte, das Frühstück zuzubereiten. Erst holte er die Milch aus dem Kühlschrank, anschließend sowohl ein Glas aus dem Schrank wie auch einen Löffel aus der Schublade, gefolgt vom Kakaopulver. „Wie viele Löffel Kakaopulver möchtest du?“, fragte er und füllte das Glas dabei mit Milch auf. Ich überlegte kurz, versuchte mich dran zu erinnern, wie viele Löffel es immer waren, doch dann fiel mir auf, dass es immer wieder eine andere Anzahl war, dass ich dies immer spontan entschied. „Ich nehme drei Löffel, danke dir!“, antwortete ich. Mit seiner Magie nahm er insgesamt drei Löffelladungen aus der Kakaopackung heraus und rührte die Mischung anschließend um. Kaum war er fertig damit, ließ er den Kakao zusammen mit dem Löffel zu mir herüberschweben. „Bitte schön“, sagte er, woraufhin ich mich mit einem freundlichen „Danke schön“ bei ihm bedankte. Sofort nahm ich einen Schluck und spürte, wie ich mich schon ein wenig besser fühlte. „Der schmeckt wirklich sehr lecker, danke dafür!“, ließ ich ihn wissen. „Das freut mich zu hören“, antwortete er. Dann fiel mir ein, dass ich ihm ja noch was sagen wollte und wollte es lieber gleich erledigen, bevor ich es wieder vergaß. Doch zuerst stellte ich mein Glas auf dem Tisch ab. Von der Seite konnte ich leichte Bratgeräusche hören. „Ach ja, ich habe gestern Abend komplett den Tee hier drüben vergessen. Die Beutel habe ich zwar noch in das heiße Wasser getan, aber dann vergessen, ihn in die Gläser zu kippen und rüber ins Wohnzimmer mitzunehmen. Ich habe den jetzt vorhin ausgekippt, weil der jetzt über die Nacht aus den Beuteln gezogen hat, der wäre jetzt kalt und sehr bitter gewesen.“ Dabei verzog ich mein Gesicht, allein schon bei dem Gedanken an bitteren Tee auf meinen Geschmacksnerven schauderte es mir. „Oh, jetzt wo du es sagst, den Tee habe ich wohl auch vergessen. Aber kann mal passieren. Ich weiß wir hatten gestern schon Rührei, aber ich koch dir mal ein Rezept, was mein Bruder mir mal gezeigt hat.“ Dabei öffnete er mit seiner Magie den Kühlschrank und ließ eine Scheibe Käse herausschweben. Neugierig folgte mein Blick der einen Käsescheibe, wie sie langsam zu meinem Mitbewohner zuflog. „Dann bin ich mal gespannt“, sagte ich und lächelte ihn freundlich an, um ihm Zuversicht zu geben. Erneut ließ ich mir den Kakao schmecken. Gleichzeitig spürte ich die Müdigkeit an mir ziehen. Obwohl es mich kein Stück wacher machte, rieb ich mir die müden Augen ein weiteres Mal. Dann beobachtete ich Thunder Spark beim Kochen; und obwohl mein Kopf noch am Schlafen war, versuchte ich zu erraten, was er denn zubereiten wollen würde. Er legte als allererstes zwei Toastscheiben in den Toaster und schaltete diesen ein. Dann holte er zwei Teller und legte das Rührei drauf, welches er gerade in der Pfanne gebraten hatte. Er deckte den Tisch mit zwei hübschen Servietten und sauberen Besteck, zusammen mit der Milchpackung und dem Kakaopulver. Mit einem lauten Geräusch teilte uns der Toaster mit, dass er mit Rösten fertig war, Thunder Spark legte auch sofort die fertigen Scheiben mit auf dem Teller ab. Davon legte er einen vor mir ab. Darauf konnte ich Rührei mit Käse und Toast erkennen. Er setzte ich mir gegenüber an den Tisch hin. „Das sieht sehr lecker aus“, sagte ich und betrachtete das Frühstück. Kurz überlegte ich, ob ich nach Butter fragen sollte, konnte mich jedoch nicht mehr daran erinnern, ob wir welche gekauft hatten oder nicht. Also ließ ich es bleiben. „Danke für das lecker aussehende Frühstück. Lass es dir schmecken!“, sagte ich und fing auch sofort mit dem Essen an. Er lächelte wie gewohnt zurück. „Lass es dir schmecken“, sagte er, bevor er selbst anfing zu essen. Gleichzeitig füllte er sich selbst ein Glas voller Milch und rührte sich ebenfalls einen Kakao an. Irgendwas in mir sagte, dass es nur höflich wäre, hätte ich das gemacht, aber dafür war ich nun zu langsam. „Das ist ein echt tolles Rezept, das von deinem Bruder“, sagte ich und futterte die komplette Toastscheibe auf, trotz fehlender Butter. „Danke, aber ich habe das Rezept ein wenig verändert, da wir es beide nicht scharf mögen.“, sagte er, legte zum Teil das Rührei auf seinen Toast und aß beides zusammen. Eigentlich keine schlechte Idee. „Das ist wirklich besser so, meine Zunge mag es ja nicht so scharf. Da geht bei mir dann total der Geschmack unter und das wäre echt schade“, erwiderte ich und aß die eine Hälfte des Rühreis auf. „Das ist wirklich interessant zu wissen. Meine Zunge hingegen ist eher empfindlich gegen scharfes Essen. Bei wenigen Sachen zwar gut, aber könnte genauso gut darauf verzichten.“ Ein weiteres Mal lächelte er mich an und ich nickte nur verständnisvoll. Dann aß ich den Rest des Rühreis auf und rieb mir zufrieden den Bauch. „Vielen Dank, das war wirklich sehr lecker“, sagte ich, bevor mir ein Gähner entwich. „Schön, dass es dir geschmeckt hat. Da wird mir warm ums Herz“, antwortete er und trank seinen Kakao aus. Ich tat es ihm nach. „Das ist doch schön zu hören“, sagte ich, weil mir sonst nichts weiter einfiel. Noch weniger als sonst. Am liebsten würde ich mich wieder ins Bett legen und noch ein paar Stunden schlafen. Zumal die Horn-, wie auch insgesamt die Kopfschmerzen sich immer weniger ignorieren ließen, je länger ich wach blieb, desto stärker wurden sie. Zumindest kam es mir so vor. Müde rieb ich mir das Horn, als könnte es irgendwas daran ändern. Was es auch nicht tat. „Schaffst du den Abwasch allein oder soll ich dir dabei helfen?“ Noch immer herrschte Leere in meinem Kopf und hatte ich schon oft genug unter normalen Umständen Probleme damit, mich für irgendwas zu entscheiden, so viel es mir müde erst recht schwer. Vor allem, da ich nicht richtig darüber nachdenken konnte. So tat ich zumindest so, als würde ich es mir überlegen und sagte dann: „Wäre nett, wenn du mir wieder mit dem Abtrocknen und Aufräumen helfen würdest“, sagte ich und lächelte ihn mit halb geschlossenen Augen an. „Dann fangen wir mal an“, meinte er und stand auf. Dann ließ er die Teller wie auch das Besteck zum Spülbecken schweben. Ich selbst stand ebenfalls aus, trottete zum Waschbecken und bereitete es zum Abspülen vor. Mein Mitbewohner brachte nun auch die Gläser zu mir ans Waschbecken herüber; dann konnte ich hören, wie er den Esstisch aufräumte und sehen, wie er dann mit dem Tuch neben mir stand. Ich dagegen hatte bereits begonnen, die Bratpfanne zu schrubben und von Seifenresten mit Wasser zu befreien. Kaum stand er neben mir, reichte ich ihm die nasse Pfanne. „Danke dir, das ist echt nett von dir.“ Er nahm die Pfanne entgegen. „Kein Problem, ich helfe immer gern“, sagte er, während er lächelnd die Pfanne abwischte. Ich selbst sah ihm kurz dabei zu, dann blickte ich wieder die Spüle und schrubbte den Pfannenwender ab. Auch dieser wanderte nach einem kurzen Kontakt mit dem Wasserstrahl bei meinem Mitbewohner. Er nahm sie mir ebenfalls ab, doch dieses Mal versuchte ich mich weiterhin auf die Spüle vor mir zu konzentrieren. So spülte ich die Teller auf die gleiche Weise ab, wie auch zuvor die Pfanne und den Pfannenwender. Auch diese reichte ich mit meiner Magie meinem Mitbewohner zum Trocknen hinüber, welche er wieder entgegennahm. Zum Schluss reinigte ich die Gläser, reichte sie ihm und ließ das Spülwasser aus dem Becken heraus. „Und wir sind fertig“, sagte ich und streckte mich ein wenig. Mein Mitbewohner machte die Gläser sauber und stellte alles wieder an seinen Platz zurück. Mein Blick fiel dann zurück in die Spüle, was ich auch sofort bereute. Ich konnte zwischen den Resten von Spülschaum das Geschirr entdecken, was ich in meiner Müdigkeit vergessen hatte. „Oh, ich habe was vergessen“, sagte ich überrascht und machte noch schnell das Geschirr sauber, bevor ich es meinem Mitbewohner hinüberreichte. Gleichzeitig hoffte ich, er hatte nicht schon bereits das Tuch wieder aufgeräumt. Doch er machte es sauber, bevor er das Besteck und anschließend das Tuch wieder an ihren Platz brachte. „Sehr gut gemacht. Wollen wir noch ein wenig ausruhen oder schon mal besprechen, was wir machen wollen?“, fragte er mich. Da ich befürchtete, beim Ausruhen komplett in den Tiefschlaf zu fallen, verzichtete ich darauf. „Wir können gerne gleich mal besprechen, was wir machen wollen“, antwortete ich. „Also … wegen dem Brief von Celestia müssen wir heute in den Everfree Forest, zudem dann auch noch deinen Brief fertig machen und abschicken. Habe ich da sonst noch etwas vergessen?“, fragte er mich, doch mein leerer Kopf und ich waren ahnungslos. „Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber ich brauche noch einen Umschlag und eine Briefmarke, damit ich den Brief verschicken kann. Und eine Adresse, damit der Brief weiß, wohin er muss. Beziehungsweise damit die von der Post wissen, wo er hinmuss.“ Ideen- und ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. „Mehr wüsste ich da jetzt auch nicht. Aber wenn, dann wird es uns sicher einfallen.“ „Wegen dem Umschlag und der Briefmarke hast du es mir noch nicht erzählt, aber sicher kann uns die Post da weiterhelfen, ebenso wie die Adresse, was da genau zu beachten ist. Wenn du magst, können wir uns noch ein wenig ausruhen um wach zu werden und würden dann in einer Stunde oder so los gehen“, antwortete mir mein Mitbewohner und lächelte mich an. Ich wollte das Lächeln höflich erwidern, bekam jedoch nur ein Gähnen heraus. „Ja, das klingt nach einer guten Idee, dann lege ich mich nochmal kurz ins Bett. Manchmal hilft es mir, wenn ich mich noch ‚ne Dreiviertel bis Stunde hinlege und noch ein wenig schlafe, dann bin ich danach fitter als davor.“ Müde rieb ich mir die Augen, allein schon die Vorstellung, jetzt noch eine Stunde schlafen zu können, hätte mich hier und jetzt auf der Stelle einschlafen lassen können. Dennoch wollte ich mich erstmal zurück ins Bett schleppen. Stehen im Schlafen erschien mir nicht gerade als tolle Idee. „Ah, gut zu wissen, ich werde dann später hochkommen und dich wecken.“ Dankbar nickte ich ihm zu. „Danke dir, das ist echt nett von dir. Keine Angst, ich dürfte leicht zu wecken sein.“ Wieder schlich sich ein Gähner hinaus und wieder konnte ich ihn nicht aufhalten. „Dann gehe ich mal hoch und ruhe mich noch ein wenig aus. Bis später!“ „Gute Nacht und schlaf gut“, sagte mein Mitbewohner in meine Richtung, bevor die Küche verließ. Ich folgte ihm und konnte noch sehen, wie er sich ein Buch nahm. Vermutlich das Gleiche, das er am Vorabend gelesen hatte. „Danke, das werde ich machen.“ Kaum hatte ich das gesagt, nahm ich meine Beine in die Hand und schlich die Treppe hinauf, oben angekommen betrat ich sofort das Schlafzimmer, legte mich aufs Bett, kuschelte den Hai an mich und viel sofort in einen tiefen und angenehmen Schlaf. Zwar einer ohne einen nennenswerten Traum, aber dennoch sehr erholsam, so wie es mein Körper wohl noch dringend gebraucht hatte.   Bis ich dann etwas auf meiner Schulter spürte, was mich sanft anstupste. Ich öffnete meine Augen und sah, dass es ein Huf war. Der wohl zu meinem Mitbewohner gehören musste. Verwirrt blinzelte ich ein wenig. „Guten Morgen“, sagte er, dabei klang seine Stimme sanft und freundlich. „Guten Morgen“, entgegnete ich, richtete mich auf und streckte mich, soweit ich konnte. Zwar hatte ich nur eine zusätzliche Stunde an Schlaf gewonnen, aber fühlte mich schon viel besser. Abgesehen von den Kopfschmerzen, die nur ein wenig besser geworden waren. Offenbar bin ich durch den Schlaf nur die losgeworden, die durch die Müdigkeit verursacht worden waren. „Ich hoffe, der kleine Erholungsschlaf hat dir gutgetan. Wenn du so weit bist, dann komm bitte runter und vergiss den Brief nicht. Kaum hatte er das gesagt, war er auch schon zur Tür gegangen. „Ja, doch, war sehr erholsam, ich fühle mich nicht mehr so müde wie vorhin“, sagte ich und verließ das Bett. Kurz legte ich den Hai an die Stelle, an der ich vorhin gelegen war und deckte ihn zu. So sah das niedlich aus. Dann sah ich zu meinem Mitbewohner hinüber. „Klar, kann ich machen, ich hole ihn schnell“, sagte ich und ging ebenfalls zur Schlafzimmertür hinüber. „Ich warte unten auf dich“, sagte er zu mir, ging durch die Tür hinaus in den Flur und die Treppe hinunter. „Alles klar, bis gleich“, sagte ich und ging hinüber ins Arbeitszimmer. Dort fand ich den Brief, so wie ich ihn hinterlassen hatte, auf meinem Schreibtisch. Diesen schnappte ich mir mit meiner Magie und trug ihn die Treppen hinunter. Kaum war ich im Wohnzimmer angekommen, konnte ich Thunder Spark direkt neben der Treppe auf mich warten sehen. Ich blieb auch sofort neben ihm stehen. „Können wir los oder brauchst du noch einen Moment?“, fragte er mich und lächelte mich an. Ich überlegte für einen kurzen Moment, doch mir fiel nichts weiter ein. Daher schüttelte ich mit dem Kopf. „Nein, ich denke, bis auf den Brief haben wir eigentlich gerade nichts, an das wir denken müssten. Ich wäre auch bereit.“ Kaum hatte ich das gesagt, rollte ich den Brief vorsichtig zusammen und ging zur Haustür hin. Thunder Spark folgte mir und öffnete die Tür mit seiner Magie. „Dann wollen wir mal“, meinte er. „Ja, lass uns losgehen“, sagte ich und ging aus dem Haus raus. Er folgte mir hinaus, machte die Tür zu und drehte sich dann wieder zu mir um.   „Gut, dann gehen wir als erstes zur Post und machen das mit dem Brief dann fertig, oder?“, fragte ich ihn, da ich mir nicht so ganz sicher war. „Ich würde lieber zuerst den Wald erledigen. Es ist nicht einfach, aber der Auftrag ist wichtig. Zudem wird es sicher nicht so schlimm sein, ob der Brief heute verschickt wird oder morgen.“ Ja, da ist was dran. „Ja, da ist was dran“, entgegnete ich. „Vor allem, jetzt am Tag ist es vielleicht auch weniger gefährlich, als wenn wir später am Abend in den Wald gehen. Gut, dann machen wir das zuerst, kein Thema.“ Daraufhin ließ ich den Brief so gut es ging in meiner Mähne verschwinden. Nur eine kleine Ecke guckte noch hinaus. Thunder Spark holte die Karte heraus, sah sich diese für einen kurzen Moment an, bevor er sie wieder einsteckte. „So … ich weiß, wo wir lang müssen. Folge mir.“ Kaum hatte er das gesagt, ging er langsam voraus. Da ich den Weg im Gegensatz zu ihm noch nicht kannte, folgte ich ihm einfach. „Wie der Wald wohl so ist? Er wurde zwar oft in der Serie gezeigt, aber ich denke nicht, dass man alles davon in den ganzen Staffeln gesehen hat“, meinte ich und versuchte mir ein paar erste Vorstellungen davon zu machen, was uns alles an unbekannten Wesen und Dingen dort noch erwarten könnte. „Gute Frage“, antwortete er. „Soweit ich weiß, ist das ein gefährlicher Wald, vor dem man sich in Acht nehmen sollte. Gefährliche Kreaturen, Pflanzen zum Teil auch gefährlich oder mit besonderen Wirkungen … Ich hoffe allerdings, dass wir es zumindest nicht so schrecklich haben. Zudem ist auch Tag und die Wesen werden wohl eher schwierig zu finden sein.“ Ich nickte ihm zu, alles, was er sagte, machte auch in meinen Augen Sinn. „Ja, ich sehe das genauso. Theoretisch ist der ganze Wald gefährlich, deswegen sollen wir ihn ja uns auch mal genauer ansehen und uns mal ein Bild davon machen. Wäre auch ganz gut, wenn wir keine Kreaturen treffen würden, immerhin stehen wir ja noch am Anfang unseres Magietrainings und das könnten für uns noch zu starke Gegner sein.“ Er sah plötzlich nachdenklich aus, das konnte ich sehen. Dann schüttelte er mit dem Kopf. Worüber er auch immer nachgedacht hatte, es schien ihm wohl nicht zu gefallen. Doch da er nicht den Anschein machte, als ob er darüber reden möchte, fragte ich auch nicht nach. Ich war mir sicher, wenn er es mir hätte sagen wollen, hätte er es getan. „Ich glaube, wir sollten das Gespräch verschieben, wenn wir unter uns sind. Wir haben es nicht mehr weit“, sagte er auf einmal, um das Gespräch zu unterbinden. Tatsächlich konnte ich auch langsam die Bäume sehen, wie sie immer näherkamen. Gleichzeitig sah ich auch noch ein fremdes Pony in der Nähe, was ich als Grund für den abrupten Gesprächsabbruch vermutete. „Alles klar“, sagte ich nur. Das fremde Pony musste auch nicht alles mitbekommen, was ihn am Ende auch nichts anging. Soweit das Pony noch in unserer Sichtweite war, beobachtete ich es noch kurz, aber es schien einfach seiner Wege zu gehen. Ohne uns groß mündlich darüber abzusprechen, beschlossen wir, auf dem Rest des Weges zu schweigen, bevor wir uns noch verplapperten und irgendwer uns dabei zuhörte.   Als wir vor dem Wald angekommen sind, meinte Thunder Spark: „Hier ist unser Ziel“, dann sah er zu mir hinüber. Ich sah ihn ebenfalls an und wurde das Gefühl nicht los, als würde er irgendwas von mir erwarten, ich wusste nur nicht was. Sollte ich Angst haben oder irgendeine andere Reaktion zeigen. „Ja, dann sollten wir gleich reingehen, bevor wir es uns nochmal anders überlegen“, versuchte ich ein wenig witzig zu sein und betrat den unheimlichen, magischen Wald; ging ein paar wenige Schritte hinein. Auch Thunder Spark ging geradewegs in den Wald hinein, recht schnell hatte er mich überholt und ging dann vor mir her. Da ich den Grund dafür nicht kannte, ließ ich ihn vor mir her gehen. Dann sah ich mich um. Hier sah alles komplett normal und irgendwie doch anders aus. Was ist hier wohl gefährlich und was davon wird nur als gefährlich bezeichnet, damit es in den Rahmen der Kinderserie passt? Immerhin wurde Zecora auch als unheimliches, böses Zebra vorgestellt, obwohl sie null unheimlich war. Naja, mal sehen … Ich sah mich um, betrachtete die Bäume, die Sträucher und auch die hohen Gräser, die ich hier und da sehen konnte. Doch so wirklich fiel mir nichts Besonderes ins Auge. „Also ich kann bisher noch nichts Besonderes sehen, und du?“, fragte ich meinen Mitbewohner. „Zum Glück sehe ich auch nichts Besonderes, aber wir sollten wachsam bleiben.“ Wieder stimmte ich ihm zu, bei diesem Wald konnte man ja nicht wissen, ob, wie und wann man angegriffen werden würde. „Nein, wir sollten am besten immer aufpassen und unsere Umgebung im Auge behalten. Ist auch schön anzusehen, obwohl das hier ja nicht gerade ungefährlich ist.“ Dabei fiel mir ein interessant aussehender, runder weißer Stein mit schwarzen Flecken auf, der am Wegrand lag. Kurz bekam ich das Bedürfnis, ihn mir näher anzusehen, ließ es dann aber bleiben. „Sieh mal, diesen Stein da zum Beispiel“, sagte ich und deutete darauf. „Der sieht ganz interessant aus, aber wer weiß, am Ende ist es kein Stein, sondern das Ei von irgendeinem geheimnisvollen Wesen. Das dann ausschlüpft, wenn wir es mit nach Hause mitnehmen.“ Zwar war der Stein dadurch nicht weniger interessant für mich geworden, aber irgendwas sagte mir, ich hätte den Mund halten sollen. Hätte es eine kleine Chance gegeben, dass ich den Stein hätte mitnehmen können, so hatte ich sie mir nun selbst ruiniert. Zumindest sagte mir das mein Gefühl. „Pass auf, ansonsten ist es noch das Ei von der Hydra aus dem verlassenen Froschsumpf. Sowas wollen wir bestimmt nicht großziehen.“ Nein, so aggressiv so wie das Vieh drauf war, auf jeden Fall nicht. „Nein, auf keinen Fall, sowas als Haustier zu haben wäre echt mehr als unschön“, sagte ich und musste über seinen Witz lachen. Nach einer kurzen Zeit blieb Thunder Spark stehen, wir waren an einer Weggabelung angekommen. Da ich nicht einfach weiterlaufen wollte, lief ich an seine Seite und blieb ebenfalls stehen. „Ich glaub, hier müssen wir uns entscheiden. Wo möchtest du lang gehen?“ Kurz überlegte ich und sah mir dabei die beiden Richtungen ein wenig an, in der Hoffnung, dass es mir die Entscheidung ein wenig leichter machen würde. Doch ich konnte nicht erkennen, wohin die Wege führen würden. Ich konnte lediglich erkennen, dass der Boden des einen Weges immer feuchter wurde; während es auf dem anderen Weg nebliger wurde. Da der Nebelweg unangenehme Silent Hill Fantasien in mir wachrief, entschied ich mich für den anderen Weg. „Ok, dann würde ich vorschlagen, wir gehen dort entlang, der Weg sieht harmloser aus“, sagte ich und deutete mit dem Huf auf den feuchten Weg. „Dann mal los“, meinte er und begann auch schon den Weg entlangzugehen. Ich folgte ihm und fragte mich, was uns wohl am Ende des Pfades erwarten würde. „Wohin das wohl führt?“, fragte ich laut, sowohl ihn als auch mich selbst. Da ich hinter ihm lief, konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber erkennen, wie sich sein Kopf hin und herdrehte. „Ein feuchter Boden, morsche Stümpfe … Entweder wir gehen den Weg wo Pinkie die Bäume auslacht oder zu seinem Sumpf.“ Ach ja, daran kann ich mich erinnern, an die Episode. Sie hat dazu auch ein Lied gesungen. War mal eine Zeitlang ein Hype bei mir, aber heute … „An die Episode kann ich mich erinnern, an die mit dem Lachen. Aber ich denke eher, dass der Weg zu einem Sumpf führt. Glaub, es riecht auch … sumpfig?“, fragte ich verunsichert, da ich keine Ahnung hatte, wie ein Sumpf riechen würde. Dazu hat mich mein Geruchssinn viel zu oft im Stich gelassen und ich hatte noch nie einen echten Sumpf gesehen, immer nur davon gehört oder gelesen. „Sumpfig? Meine Nüster ist dauerhaft gefühlt zu, aber es riecht auch etwas seltsam … Nicht, dass wir beim verlassenen Froschsumpf rauskommen und die Hydra uns jagt.“ Ich konnte nicht genau sagen, ob er nur einen Scherz machte oder nicht. „Ja, meine Nase ist auch sehr oft zu und ich kann deswegen auch nicht so oft was riechen. Der Geruch kommt mir jedenfalls nicht bekannt vor, daher hatte ich es einfach mal vermutet … aber wer weiß, vielleicht ist es auch einfach nur ein Pool, um den sich seit Jahren keiner mehr darum gekümmert hat und dann ist einfach ein Teich daraus geworden“, sagte ich. Dabei konnte ich mich noch an die Warnung des Poolshops erinnern, als er uns diese Pferdetabletten für den Pool mitgegeben hatte. So in etwa waren seine Worte gewesen, wir sollten diese Chlortabletten regelmäßig in dieses eine Gerät geben, sonst wirst du unser Pool zu einem Teich.   Wir gingen noch ein kurzes Stück, da fielen mir die Ranken auf, welche einen Teil des Weges überwucherten. Sie wuchsen so dicht und zahlreich, dass man absolut nicht erkennen konnte, was sich dahinter befand. Doch so dicht sie auch waren, so leicht ließen sie sich auch von uns mit den Hufen auf die Seite schieben. Zumindest tat sich Thunder Spark damit sehr leicht. Dann gab er mir mit einem kleinen Winken zu verstehen, dass ich zu ihm herüberkommen sollte. „Ich glaube, das ist kein Pool“, sagte er, kaum stand ich neben ihm. Währenddessen ich nun auch einen Blick auf das werfen konnte, was er gerade eben schon entdeckt hatte: Ein großer, feuchter Sumpf lag vor uns. „Nein, das glaube ich auch nicht. Das muss ein Sumpf sein“, sagte ich und versuchte mir den Geruch einzuprägen, in der Hoffnung, dass ich ihn beim nächsten Mal wiedererkennen würde. „Was meinst du, sollen wir uns den mal ansehen? „Gern, aber wir sollten wachsam bleiben“, entgegnete Thunder Spark. Ja, damit hatte er auf jeden Fall recht. „Ja, da stimme ich dir zu“, sagte ich und wusste nicht, was stärker war: Die Reue oder die Neugierde. Schließlich schob ich selbst noch mehrere Ranken weg und ging auf den Sumpf zu, bis mir der Weg unter den Hufen ausging. Neugierig wie auch vorsichtig sah ich mich um, konnte jedoch nichts erkennen. Thunder Spark stellte sich neben mich und sah sich nun ebenfalls im Sumpf um. „Sieh mal dort vorne“, sagte er dann schließlich und deutete auf ein paar Steine. Zumindest ging ich davon, dass es Steine waren, welche in einem Bereich des Sumpfsees liegen mussten, wo es nicht allzu tief war. Ich versuchte sie mir von meiner Position heraus aus näher anzusehen, konnte jedoch nicht mehr erkennen als das, was ich bereits gesehen hatte. „Ja, sehe die Steine oder was das ist. Was ist damit?“ „Die Steine, nacheinander geradeheraus ragen, aus einem Sumpf, ist nicht verdächtig oder gefährlich für dich? Es könnte doch eines der Steinkrokodile sein.“ Steinkrokodile? Oh, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen … „Nein, ich hatte mir wirklich nichts dabei gedacht, hätte ja sein können, dass die Steine dort zufällig so komisch herumlagen, oder jemand hat sie mit Absicht dorthin gelegt … ich glaube, du hast da was heraufbeschworen, die haben sich gerade bewegt“, sagte ich, obwohl ich es selbst kaum glauben konnte und deutete auf die Steine. Kaum hatte ich das ausgesprochen, fingen die Steine an sich zu bewegen. „Bitte was?“, konnte ich ihn noch fragen hören, bevor er nun ebenfalls wieder zum Wasser sah. Man konnte nun bereits den Kopf wie auch den Schweif des Krokodils sehen, wie sie aus dem Wasser ragten. Thunder Spark ging ein paar Schritte zurück, ich dagegen beobachtete das Tier, wie es sich weiter im Wasser bewegte. Als würde etwas in mir erstmal abwarten wollen, ob das Tier zu uns herüberkam oder nicht. Ein anderer Teil nannte mich innerlich einen Riesendepp und ging davon aus, dass das Tier uns angreifen würde. Unsicher trat ich auf der Stelle. Zu mehr fühlte ich mich gerade nicht fähig. „Amethyst, stell dich hinter mir. Es wird zu gefährlich“, konnte ich meinen Mitbewohner hören und ich glaubte, er hatte auch Angst vor dem Krokodil, so wie ich. Dieses dagegen sah nur mich an, ihn ignorierte es komplett. Wie war das nochmal? Bei Hunden führt direkter Sichtkontakt dazu, dass sie es als Duellherausforderung ansehen können … aber wie war das bei Krokodilen? Wie bekämpft man die? Wie flüchtet man vor denen? Ob die wie normale Krokodile sind? Die sind unglaublich schnell an Land, mit ihren kleinen, krummen Beinchen … „Ok, gut, ich werde es versuchen“, sagte ich und ging vorsichtig rückwährts, bis ich erst neben, dann hinter Thunder Spark stand. Gleichzeitig nahm ich mir vor, als nächstes einen Angriffszauber zu lernen. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich mein Herzschlag deutlich erhöht hatte, das Krokodil machte mir doch mehr Angst, als ich zuerst vermutet hatte. Klar, immerhin handelte es sich ja um ein Raubtier, direkt vor unseren Nasen, genauer gesagt Nüstern. Das Steinkrokodil näherte sich uns weiterhin. Thunder Spark schien sich zu konzentrieren, ein kleines Licht funkelte schwach an seinem Horn. Was er jetzt wohl vorhat? Will er das Krokodil bekämpfen? Oder es blenden? Was ist das für ein Zauber und wann hat er den gelernt? Schließlich löste der unbekannte Zauber einen hellen Lichtblitz aus und blendete das Krokodil, zumindest hatte ich den Eindruck, dass es das tat. „Lauf“, konnte ich ihn hören und da rannten wir beide auch schon davon, den Weg zurück, den wir zuvorgekommen waren. „Wow, das war ja cool!“, sagte ich schnaufend, während wir den Weg entlang flüchteten. „Aber was war das?“ Er ließ mich nicht lange auf eine Antwort warten. „Das sollte eigentlich ein Zauber sein, womit man so eine Art Taschenlampe am Horn hat. Doch die Lichtstärke kann ich noch nicht so gut einstellen und bekomm dadurch Kopfschmerzen“, sagte er und hielt sich den Huf ans Horn. Da ich selbst schon den ganzen Tag mit Kopfschmerzen herumlief, konnte ich nachvollziehen, wie er sich jetzt fühlen musste. „Oh je, dann geht es dir wohl wie mir. Aber das trotzdem ziemlich cool, ich mein, auch wenn du es noch nicht so ganz kontrollieren konntest. Vermutlich hast du das Tier geblendet, als hättest du das Fernlicht an einem Auto benutzt, so, wie es geguckt hat. Und wir konnten dadurch flüchten, also würde ich sagen, voller Erfolg!“ Wir erreichten endlich die Abzweigung, aber meine Lust, den anderen Weg zu erkunden, war gen Null gesunken. Leicht erschöpft blieb ich stehen, um mich ein wenig ausschnaufen zu können. „Erfolg für die Flucht ja“, sagte er, doch so richtig zufrieden klang er nicht. „Aber ich sollte dennoch weiter üben, bis ich es richtig hinbekomme, doch allein erkenne ich nicht, wie stark das Licht ist, wenn ich nicht gerade mal in einer Höhle oder so bin.“ Ja, das ist verständlich. „Ja, das ist verständlich“, sagte ich und dachte kurz nach, dann sah ich ihn freundlich lächelnd an. „Aber wenn du möchtest, dann kann ich dir ja beim Trainieren helfen. Wir könnten ja auch schauen, dass wir irgendein Zimmer kurzzeitig verdunkeln, dann hätten wir eine künstliche Höhle, in der du üben und dann sehen könntest, wie gut oder hell dein Licht geworden ist. Na, was meinst du?“, bot ich ihm an. Er erwiderte das Lächeln, offenbar hatte er nun doch etwas mehr Zuversicht fassen können. „Das ist eine sehr gute Idee und danke, dass du mir dabei hilfst. Wenn du magst, kann ich dir auch den Zauber beibringen, wird wahrscheinlich sehr nützlich sein.“ Ich nickte ihm zu, ein wenig doller als ich eigentlich gewollt hatte. „Klar, gerne doch, immerhin sind wir doch beide Anfänger, sich da zu helfen ist doch kein Thema. Ist bestimmt wie bei Nachhilfe, wenn du es jemanden erklärst, dann lernst du es für dich selbst auch noch einmal und kannst es dann erst so richtig verstehen. Und wir können ja sehen, wenn der andere was falsch oder richtig macht. Außerdem ist Dunkelheit besser als helles, stechendes Licht, wenn man Kopfschmerzen hat.“ Ich brach den Blickkontakt ab und ging ein paar Schritte in die Richtung, aus welcher wir vorhin gekommen waren. Als wir den Wald betreten hatten. „Nichts gegen unser Gespräch, aber wir sollten lieber verschwinden, bevor uns das Krokodil noch findet. Oder irgendwas anderes, furchtbares.“ Er nickte mir zu, offenbar war er auch von der Idee überzeugt, dass wir hier nicht mehr länger sein sollten. Als wir den Wald wieder verließen, lief er neben mir her. „Da hast du recht, aber wir können auch so weiterreden. Was mich allerdings interessiert … was meintest du mit helles, stechendes Licht?“ Einen Moment blickte ich irritiert zu ihm hinüber, dann musste ich auflachen. „Oh, entschuldige, ich habe für einen kurzen Moment nicht daran gedacht, dass nicht jeder das gleiche Problem hat wie ich. Nun, ich habe sehr lichtempfindliche Augen, manchmal mehr, manchmal weniger empfindlich. Die meiste Zeit ist es bei Sonnenschein im Sommer, da ist das Licht dann so hell, als würde es sich direkt in meine Augen bohren und das ist unangenehm.“ Ich merkte, dass ich vom Weg abkam, was meine Erklärung anging und versuchte es nochmal von vorne. „Jedenfalls, was ich damit meine, ist das Tageslicht oder das Licht zuhause aus den Lampen. Zumindest geht es mir so, wenn es hell ist, dann sticht es in den Augen und das ist unangenehm, auch bei Kopfschmerzen. Zum Glück ist es bei mir nicht so schlimm, aber Leute mit … ähm, Migräne, die haben das.“ So wirklich war ich mir nicht sicher, ob meine Erklärung ausreichte oder ob ich mich wieder verrannt hatte. „Ah okay, ich bin mehr so der wetterabhängige Typ. Bei Wetterschwankungen bekomm ich immer meinen Kopfschmerzen. Vielleicht habe ich mich auch bei dem Licht nur einfach zu sehr konzentriert … aber es war ein Notfall und ich bin froh, dass dir nichts passiert ist“, sagte er und lächelte mich an. Ich lächelte dankbar zurück. „Danke, das war sehr mutig von dir. Aber vergiss nicht, auf sich selbst zu achten, das ist auch wichtig!“, sagte ich und gleichzeitig konnte ich meinen inneren Kritiker lachen hören, angesichts des Selbsthasses, den ich hier und da an den Tag legte, zusammen mit meinem nicht gerade immer schlauen Verhalten. „Ja, das könnte sein, dass du dich einfach zu sehr konzentriert hast, aber ich bin mir sicher, wenn du den Zauber trainierst, dann wird es dir auch immer leichter fallen, dann hast du bestimmt irgendwann keine Kopfschmerzen mehr davon. Meine Mutter ist auch sehr wetterempfindlich, besonders, wenn ein Fön kam, dann hat sie auch immer sehr starke Schmerzen. Ich dagegen bin einfach nur empfindlich, besonders bei hellem Sonnenlicht. Gib mir eine Sonnenbrille und eine Cap; dann ist alles wieder in Ordnung“, erzählte ich ihm und grinste ihn ein wenig an. Die Tatsache, dass die Cap dagegen eher kontraproduktiv für meine hyperaktiven Talkdrüsen waren, ließ ich lieber weg. Über all meine körperlichen Baustellen auf einmal zu reden war mir dann doch etwas zu viel auf einmal. Irgendwann würde ich ihm auch davon erzählen, jedoch nicht jetzt. „Apropos Brille, als Pony brauche ich die wohl nicht, fällt mir gerade auf.“ „Anscheinend brauch ich auch keine Brille, bin eigentlich kurzsichtig“, sagte Thunder Spark und fing zu lachen an. Was ein wenig ansteckend war, denn ich fing nun ebenfalls zu lachen an. „Zufälle gibt es, ich auch! Ich bin auch kurzsichtig, zwar nicht stark, aber genug, damit ich wenigstens im Kino eine brauche. Und beim Autofahren sowieso … ach krass, das ist ja interessant. Ist aber eine angenehme Erfahrung, dass wir als Ponys keine brauchen!“ *sieht dann nach vorne* „Oh, sieh nur, wir haben es unbeschadet aus dem Wald geschafft. Yay!“, rief ich und hob den Huf freudig in die Luft. „Das ist wirklich schön, haben es geschafft den Wald mal anzusehen und trotz kleiner Gefahr unbeschadet überstanden.“ Sagte er und lächelte mich wieder an. Ich lächelte höflich zurück. „Ja, das ist wirklich schön, und wir können auch einen kleinen Bericht abgeben. Könnte nur sein, dass wir vielleicht wieder reinmüssen, den anderen Weg noch auskundschaften“, sagte ich und es schauderte mich allein bei dem Gedanken. Noch nie hatte ich mich davor gefürchtet, in einen Wald hineinzugehen. Doch dieser Wald ist einfach etwas … anderes. Thunder Sparks Lächeln senkte sich. „Wir sollten uns darauf besser vorbereiten, wenn wir uns überlegen, nochmal hineinzugehen …“, meinte er, offenbar war auch er vom Wald eingeschüchtert worden. Ich nickte und ließ das Lächeln ebenfalls bleiben. „Ja, jetzt haben wir ja so eine Ahnung, was uns dort drin erwarten könnte, zumindest zum Teil. Kein Wunder, dass die Ponys alle so einen Mordsrespekt vor dem Wald haben … naja, lassen wir den Schock für heute erstmal genug sein, gehen wir heim? Erholung täte uns echt gut.“ Dieses Mal nickte Thunder Spark mir zu. „Dann mal ab nach Hause“, sagte er und lächelte mich leicht wieder an. Wie heißt es doch schon schön, gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen. Und da wir zusammen nun ein gefährliches Abenteuer erlebt hatten, also auch für ein paar Tage und Nächte das Dach geteilt, waren wir keine komplett Fremden mehr. „Ja, lass uns nach Hause gehen … Thunder“, sagte ich und versuchte mich an einem Lächeln. Jetzt weiß ich, wie sich die Japaner fühlen, wenn sie vom Nachnamen auf den Vornamen wechseln … seltsames Gefühl. „Mit Vergnügen, Amethyst, dann folge mir mal“, sagte Thunder, zwinkerte mich an und fing zu laufen an. „Gerne, denn ich kenne den Weg ehrlich gesagt überhaupt nicht“, erwiderte ich und musste ein wenig lachen. Ich sah schon, es würde noch eine Weile dauern, bis ich mich hier im Dorf auskennen würde. „Keine Sorge, ich habe damit schon gerechnet“, sagte er und lachte mit mir mit. Schließlich folgte ich ihm auf dem Rückweg, wie schon die ganze Zeit davor lief ich einfach hinter ihm her. Bis mich schließlich etwas … stabiles umwarf. Überrascht stieß ich einen kleinen Schrei aus. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, dass Thunder sich zu mir umdrehte. Dann sah ich, was mich da gerade wie eine Dampflock gerammt hatte. Eine pinke Mähne kitzelte an meinen Nüstern und ich konnte das Niesen nicht unterdrücken. Schnell drehte ich meinen Kopf dafür weg. „Gesundheit!“, konnte ich eine sehr, sehr glückliche wie auch aufgedrehte Stimme hören und mein Verdacht, den ich hatte, wurde sofort bestätigt. Ich unterdrückte den Wunsch, Pinkie Pie mit ihrem Namen zu begrüßen und stammelte dagegen ein „Hallo, auch schön dich kennen zu lernen. Und danke!“ heraus. „Amethyst, geht es dir gut?“, sagte Thunder und ich sah, wie er sich uns beiden näherte. „Ja, mir geht es gut, ich war nur überrascht!“ Pinkie sah für einen Moment zu ihm hinüber, dann blickte sie wieder auf hinab und ihre großen Augen funkelten. Ich wusste nicht, was da jetzt kommen würde, aber was es auch war, ich fühlte mich darauf nicht vorbereitet, absolut nicht. „Ooooh du heißt Amethyst? Freut mich auch dich kennen zu lernen. Ich habe euch beide noch nie in Ponyville gesehen, seid ihr neu? Wenn ihr neu seid, dann kennt ihr bestimmt hier noch niemanden und wenn ihr noch niemanden kennt, habt ihr noch nicht so viele Freunde und das macht mich etwas traurig. Aber jetzt bin ich ja da und wir können einen wunderbare Freundschaft schließen und ich kann euch mit Sicherheit hier herumführen. Aber keine Sorge, zuerst werde ich für euch eine „Willkommen in Ponyville“ Party schmeißen, damit werdet ihr sicher noch viele weitere Freundschaften schließen können.“ Wie eine gut geladene Chicago-Typewriter bombardierte sie mich mit ihren Worten, ich wusste zwar, dass sie sehr hyperaktiv war und auch gerne mal redete wie ein Wasserfall, dennoch fühlte ich mich mehr als überrumpelt. Auch musste ich erst die Informationen verarbeiten, die auf mich eingeprasselt waren. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich meine Worte einigermaßen wiederfand. „Danke, das ist echt ein sehr netter Empfang, aber … kannst du bitte von mir runtergehen? Das wird langsam ein wenig ungemütlich“, sagte ich und Pinkie folgte meiner Bitte. Sie sah mich weiterhin mit einem sehr breitem Lächeln an. Ich stand wieder auf und sah, mit einem leichten Lächeln, Pinkie Pie an. „Ja, wir sind neu hier. Und wie heißt du, wenn ich fragen darf? Ich meine, wenn du uns schon zu einer Party einlädst, dann würde ich zumindest gerne wissen, wer uns da bei sich eine Party schmeißen möchte.“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen, oder, in ihrem Fall treffender, wie aus der Partykanone. „Oh, ich Dummerchen, mein Name ist Pinkie Pie, aber alle meine Freunde nennen mich Pinkie. Ich war gerade auf meinem Weg ins Nascheckchen, als ich euch dann gesehen habe. Ich dachte mir so „Ahhhh“ und wollte euch begrüßen, denn ich habe euch ja noch nie in Ponyville gesehen und wollte mit euch befreundet sein. Deswegen kam ich her und wer bist du?“ Sie sah dabei zu Thunder hinüber. „Ich heiße Thunder Spark, aber nenn mich ruhig Thunder. Freut auch mich, dich kennen zu lernen.“ In diesem Augenblick war ich froh, dass Pinkie gerade nicht in meine Richtung sah. Denn, obwohl ich ihre Natur kannte und wusste, dass sie sich instant mit jemanden anfreunden wollte und konnte, konnte ich nicht anders, als mich innerlich zu freuen. Äußerlich zeigte sich das, indem ich errötete und ich spürte, wie ich wieder nervös wurde. „Thunder Spark? Das ist ja ein schöner Name, gefällt mir gut und passt auch gut zu dir! Aber ja, ich werde dich Thunder nennen, denn wir sind ja jetzt Freunde und als Freunde können wir uns ja auch einfach mit dem Vornamen anreden, da müssen wir nicht immer den ganzen Namen nennen, das dauert doch auch viel zu lange. Schön, euch kennenzulernen, da habe ich ja wirklich Glück, dass ich hier gerade vorbei und euch treffen konnte, darüber bin ich sehr glücklich. Jetzt habe ich zwei neue Freunde, Thunder und Amethyst!“ Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Schnell rieb ich mir über die Wangen, doch die Wärme wollte nicht verschwinden. Die Vorstellung, mit Pinkie Pie, eine meiner Lieblingsponys, gefiel mir doch sehr, allerdings konnte der introvertierte Teil, dem das alles zu schnell ging, nicht schweigen. „D-Die Freude ist auch auf unserer Seite“, antwortete ich nervöser als mir lieb war. Dafür übernahm Thunder kurz das Wort. „Du sagtest etwas wegen einer Party?“ Pinkie nahm tief Luft, nur um uns wieder mit einem Wordschwall zu überschwemmen. „Ja, ganz genau, ich möchte für eine Willkommens-Party feiern, und ich werde dazu eine Menge netter Ponys einladen. Ihr sollt euch willkommen fühlen, immerhin seid ihr neu in Ponyville und jeder soll sich doch willkommen fühlen, also auch ihr beiden! Das will doch jeder so und ich finde, eine freundliche Begrüßung hat jeder von uns verdient. Dann werdet ihr euch eine Menge Ponys kennenlernen und neue Freunde finden und schon seid ihr dann nicht mehr einsam! Am besten legen wir mit der Party gleich los, die habe ich ganz schnell organisiert und die anderen Ponys werden auch gleich dort sein!“ Nervös kratzte ich mir den Kopf. Auf der einen Seite klang eine Party, organisiert von Pinkie, irgendwie schon gut, immerhin war sie ja laut Serie eine gute Gastgeberin und das würde auch leckere Cupcakes bedeuten, die ich seit ein paar Jahren vermisste. Auf der anderen Seite wehrte sich mein introvertiertes Ich dagegen, für sie war es zu früh und auch zu viel und zu laut. Naja, aber wenigstens mal kurz ansehen … immerhin sind Pinkies Partys ja jetzt nicht so schlimm. Aber was, wenn ich nichts rausbekomme? Andererseits wäre es schon echt cool irgendwo … argh, ich weiß nicht, was ich will! Ich kann mich nicht entscheiden. Ob ich was sagen soll? Was, wenn Thunder keine Lust hat, ich will ihn da jetzt nicht allein stehen … uff, was mache ich denn jetzt? Doch zu meinem Glück nahm mir Thunder die Entscheidung ab, was mich innerlich aufatmen ließ. „Danke, wir kommen gern“, sagte er und ich nickte. „Ja, vielen Dank für die Einladung“, sagte ich und Pinkie Pie blickte uns abwechselnd sehr begeistert an. „Okie Dokie Lokie!“, rief sie laut, dann rannte sie mit einer irren Geschwindigkeit davon, nur um dann mit einem kleinen Bollerwagen in Pastell pinker Farbe zurückzukommen. Vermutlich war dieser für kleinere Lieferungen fürs Nascheckchen, zumindest verriet es mir der hellblaue Cupcake, welcher auf der Seite aufgemalt war. „Das Taxi für meine Party-Gäste!“ Kaum hatte sie das gesagt, hatte sie uns auch schon im Bollerwagen verfrachtet und lief damit schnurstracks, in einem hohen Tempo, zum Nascheckchen. Kaum waren wir beim Nascheckchen angekommen, und aus dem Wagen ausgestiegen, schob sie uns in das Haus hinein, direkt zum nächstbesten Tisch. Als nächstes stellte sie uns Muffins hin, welche sehr sehr lecker aussahen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich fragte mich, ob diese genauso schmecken würden wie die, die ich damals in den USA essen konnte. Besonders die kunterbunten und süßen Toppings hatten es mir angetan, doch da es diese in der Art nicht in Deutschland gab, blieb mir nichts weiter übrig als sie hin und wieder zu vermissen. Währenddessen beobachtete ich Pinkie Pie, wie sie ihre Partykanone hervorholte und den Raum komplett meinem einzigen Schuss dekorierte. Dabei ertönte ein lauter Knall. Ich nahm mir dankbar einen der Muffins und biss hinein. Sofort breitete sich die wohlige Süße in meinem Mund aus. Thunder nahm sich ebenfalls einer der Muffins und biss hinein. Da kam Pinkie sofort auf zu uns zu gerannt. „Na, schmecken euch meine lieben Leckereien? Die habe ich aaaaaalle selber gebacken“, sagte sie voller Stolz. „Ja, der hier ist sehr lecker“, sagte ich und biss ein weiteres Mal hinein. Besonders für das Topping hätte ich killen können. Aber das wollte ich dann doch lieber nicht laut sagen. „Mhm, dem kann ich zustimmen. Vielen Dank“, sagte Thunder und sah sich um. „Wann kommen die anderen Partygäste?“ Pinkie sah ihn an, dann begann sie breit zu grinsen. „Nun, die sind bereits unterwegs, es haben nur leider nicht so viele Ponys Zeit, um euch beiden zu begrüßen, aber ich bin mir sicher, dass euch meine Freunde sehr lieb empfangen werden. Und da kommen sie auch schon“, sagte sie und deutete auf die Tür. Unter ihnen konnte ich Rarity und Rainbow Dash erkennen. „Oh, was für eine Überraschung“, konnte ich Thunder hören und er lächelte ein wenig. Es wirkte ein wenig gezwungen oder zumindest anders, als sein Lächeln sonst immer war. Vermutlich fühlt er sich unwohl bei dem Gedanken, die ganzen vielen Ponys zu treffen. Kann ich verstehen … oder er mag keine Partys. Was ich auch verstehen kann. Vielleicht können wir so ‚ne Stunde bleiben und dann wieder gehen. Zur Not benutze ich meine Kopfschmerzen, auch wenn die mittlerweile wieder nachgelassen haben. Die anderen Ponys betraten das Nascheckchen und Pinkie stellte sich mitten in den Raum, mit einem Megafon im Huf. „Herzlich Willkommen in Ponyville!“, schrie sie unnötigerweise hinein. Es klingelte fürchterlich in meinen Ohren, erschrocken hielt ich sie mir zu. Schließlich bemerkte Rarity uns und ging zu uns hinüber, während sich die restlichen Ponys im Raum verstreuten. Ich nahm meine Hufe wieder herunter. „Guten Tag, meine Lieben, es freut mich sehr, euch hier wieder zu treffen“, sagte sie und lächelte uns freundlich an. „Danke, die Freude ist auch auf meiner Seite. Und vielen Dank für die Haarspange, sie hat mir wirklich sehr gut gefallen, das war sehr freundlich von dir“, sagte ich, doch sie winkte ab. „Ach, das habe ich doch gerne getan, ein bisschen Freundlichkeit und Großzügigkeit hat bisher noch niemanden geschadet, außerdem sieht sie in einer Mähne fantastisch aus. Und nun zu dir, mein Lieber, alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie und sah zu Thunder hinüber. „Bei mir ist so weit alles okay, freut mich auch dich wieder zu sehen.“, sagte Thunder und er klang auch schon wieder etwas munterer. „Das ist schön, ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wegen dieser kleinen Falte da auf deiner Stirn, aber wenn alles in Ordnung ist, dann bin ich froh.“ Sie nahm einen der Stühle an unserem Tisch und setzte sich zu uns. „Darf ich fragen, wie lange ihr schon in Ponyville seid? Allzu lange kann es ja noch nicht sein, oder?“, fragte sie uns. „Ja, wir sind vor zwei Tagen hier angekommen und konnten uns gut einen ersten Eindruck machen“, beantwortete Thunder Spark ihre Frage. Rarity nickte höflich. „Ah, das ist doch schön, dann seid ihr hier wohl gut angekommen. Und wundert euch nicht, Pinkie Pie macht für jedes Pony, das hier neuankommt, eine Überraschungs-Willkommen-Party. Dann wünsche ich euch noch viel Spaß und dass es euch in Ponyville gefällt.“ Dabei ließ sie mit ihrer Magie ein Glas mit Orangensaft zu sich fliegen und nahm einen kleinen Schluck daraus. „Ah, ihr seid wohl die Neuen! Egal, was ihr gesehen habt, das Beste habt ihr auf jeden Fall bisher verpasst!“, konnten wir die selbstbewusste Stimme von Rainbow Dash hören, wie sie sich uns näherte. Auch sie stellte sich an unseren Tisch. „Oh wirklich? Was ist denn das Beste hier in Ponyville?“, fragte Thunder, obwohl wir uns die Antwort bereits beide wohl denken konnten. Mit einem sehr selbstbewussten Lächeln deutete Rainbow Dash mit dem Huf auf sich. „Das Beste, nein, die beste Fliegerin von Ponyville steht vor euch. Ich bin Rainbow Dash, bin das beste und schnellste Pony aller Zeiten und werde eines Tages mit den Wonderbolts fliegen!“, stellte sie sich uns vor. Was zwar unnötig war, da wir sie und ihren Traum mit den Wonderbolts ja bereits kannten, aber das musste sie ja nicht wissen. „Oh, das klingt ja klasse, ich hoffe, du schaffst es irgendwann“, sagte ich und meine Stimme klang dabei leiser, als ich es geplant hatte. Jetzt halten die mich bestimmt für Fluttershy 2.0. „Die Wonderbolts? Da hast du dir ein großes Ziel gesetzt“, sagte Thunder zu ihr. Rainbow Dash nickte sehr deutlich. „Nun, ich bin auch ein sehr großes Fliegerass, da ist es das Mindeste, dass ich eines Tage mit den Wonderbolts fliegen werde, man kann eigentlich gar nicht anders, als dass sie jemanden wie mich, mit meinem Talent, dort mitfliegen lässt. Das ist mein Traum und ich werde alles tun, um dies zu erfüllen.“ Dabei blickte sie ihren Huf an, als würde sie ihre Fingernägel betrachten. Als wäre es kein großes Ding, als müsste sie nur mal eben zum Postkasten gehen und einen Brief einwerfen. „Dann viel Erfolg dabei“, sagte Thunder zu ihr. „Ja, das wünsche ich dir auch“, fügte ich hinzu. Doch, ob sie uns hörte, das konnte ich nicht genau sagen. Doch sie überraschte mich mit dem Gegenteil. „Danke! Dann werde ich jetzt ein paar von Pinkies Muffins essen, die sind einfach die besten“, sagte sie schon und schon war sie weggeflitzt. Da versuchte Thunder wieder das Gespräch mit Rarity aufzunehmen: „Mir gefällt Ponyville immer mehr. Es ist nicht so groß und die Ponys hier sind alle so lebensfroh.“ Ich nickte zustimmend, und erwiderte: „Ja, es ist wirklich sehr schön hier, nicht so überfüllt und eher ruhig, das ist toll.“ „Das ist aber schön, dass es euch hier so gut gefällt. Ja, es ist in der Tat sehr ruhig hier, manchmal etwas zu ruhig, aber dafür bekommt man hier auch immer die nötige Menge an Schönheitsschlaf, die mal als Pony nun mal benötigt“, sagte Rarity und fuhr sich mit dem Huf durch die Mähne. „In der Tat, hier schlafe ich viel ruhiger. Gibt es etwas, was es in Ponyville nicht gibt?“ Rarity blinzelte ihn an, und sie musste auch nicht lange über ihre Antwort nachdenken: „Nun, ein wenig Glamour, Glanz und das eine oder andere elegante, modebewusste Pony mehr wären auch ganz schön hier. Aber so ist es nun mal, man kann nicht alles haben.“ Sie nahm wieder einen kleinen Schluck Orangensaft zu sich. „Ohne euch beide jetzt überfallen zu wollen, aber eines würde mich wirklich brennend interessieren: Wohnt ihr zusammen und wenn ja, seid ihr verwandt?“ Ahnungslos sah ich zu Thunder hinüber, spontan wollte mir keine Antwort einfallen, die mir gefallen würde oder auf die Rarity keine allzu großen Nachfragen stellen würde. Thunder schien es für diesen Moment wohl etwas einfacher damit zu haben, denn er sagte: „Ja, wir wohnen zusammen, aber sind nicht miteinander verwandt.“ „Das ist doch schön, wenn Freunde zusammen unter einem Dach leben können, das ist auch immer eine tolle Bereicherung, finde ich. Man hat dann auch viel mehr Zeit für sich, als wenn man mit jemanden zusammenwohnt, mit dem eine gemeinsame Familie hat“, sagte Rarity und leerte ihr Glas Orangensaft. Sie wollte uns wohl gerade noch etwas mitteilen, als Pinkie Pie zu uns stoß. „Und, haben meine beiden Party-Ehrengäste auch gaaaaaaaaanz viel Spaß?“, wollte sie von uns wissen. „Ja, es ist wirklich eine schöne Party, vielen Dank dafür!“, sagte ich und fasste mir mit dem Huf an den Kopf. Langsam wurde es mir und meinen Kopfschmerzen doch ein wenig zu laut und zu voll in diesem Raum. Am liebsten hätte ich mir noch mehrere Muffins geschnappt und hätte meinen Mitbewohner gebeten, nach Hause zu gehen. Überhaupt fühlte sich der Raum dicht gefüllt an, was kein sehr angenehmes Gefühl war. „Ja, ich habe auch viel Spaß“, antwortete Thunder, bevor er zu mir rüber sah. „Alles gut, Amethyst?“, fragte er mich und ich war froh darüber, dass es ihm aufgefallen war. Ich nahm meinen Huf wieder runter. „Ja, es ist alles ok, nur meine Kopfschmerzen sind wieder schlimmer geworden, befürchte ich. Fühlt sich jedenfalls nicht so angenehm an. Du weißt schon, die, die ich heute Morgen mal hatte“, sagte ich und hoffte, er würde darauf einsteigen. Dass wir uns aus der Party und der Situation retten könnten, bevor Rarity sich noch Fragen einfallen ließ, die uns nicht gefallen könnten. Außerdem brauchte ich grad eher weniger Gesellschaft um mich herum. „Tut mir leid, Pinkie Pie, aber ich sollte wohl Amethyst besser nach Hause bringen“, konnte ich ihn sagen könnten und jubelte innerlich darüber, dass es funktioniert hatte. Ich sah kurz zu den beiden anderen Ponys, die sahen mich sorgenvoll an. Besonders Rarity machte sich wohl Sorgen um mich. Pinkie Pie schien wohl eher traurig zu sein, dass wir gehen mussten. „Tut mir auch leid, aber ich finde es echt stark, dass du für uns eine Party geschmissen hast, das würde nicht jedes Pony machen. Das ist wirklich ein sehr schönes Willkommensgeschenk. Ist einfach nur ein dummer Zufall, dass mein Kopf heute nicht mitmacht … sag, hast du was dagegen, wenn ich mir mehrere Muffins mitnehme? Dann könnte ich die später noch essen, die waren sehr lecker!“, lobte ich Pinkie Pie für ihre Backkünste. „Nein, nein, ist gar kein Problem“, meinte Pinkie aufrichtig. „Auch wenn es echt schade ist, dass ihr schon gehen müsst, aber die Gesundheit ist wichtiger als eine Party. Wir werden einfach für euch mit feiern.“ Kaum hatte sie das gesagt, machte sie sich daran, drei Schachteln mit Muffins für uns zu füllen. „Da hat sie recht, Liebes“, fügte Rarity hinzu. „Erhol dich gut und morgen sieht es für dich besser aus. Ein erholsamer Schlaf ist nicht nur gut für die Schönheit.“ „Danke euch beiden, das ist wirklich sehr lieb und aufmerksam von euch. Und ja, da stimme ich dir zu, Rarity, das wird mir mit Sicherheit helfen. Ich wünsche euch allen auch noch viel Spaß bei der Party“, sagte ich und lächelte so feste ich kann, ohne das Gefühl zu haben, dass es creepy wirkte. „Danke. Hier bitte schön, nur nicht vergessen“, meinte Pinkie und übergab uns die Schachteln. „Vielen Dank, Pinkie, ich wünsche euch auch noch viel Spaß. Ruh du dich lieber aus“, meinte er zu mir, „ich trage sie schon für dich mit.“ Als er das sagte, sah er mich an, dann hob er die Schachteln mit seiner Magie hoch. Dankbar blinzelte ich ihn an. Dann sah ich zu den anderen beiden hinüber. „Ja, vielen Dank nochmal und bis zum nächsten Mal“, sagte ich, dann ging ich zur Tür rüber und wartete auf Thunder, um mit ihm das Haus zu verlassen. Er ließ nicht lange auf sich warten, Thunder kam zu mir herüber und wir verließen zusammen das Haus. Wir gingen einige Schritte und achtete darauf, dass kein Pony in der Nähe war, welches uns belauschen hätte können. Vorsichtig sah ich mich in alle Richtungen um, dann atmete ich auf. „Vielen Dank, das war echt die Rettung. Meine Kopfschmerzen sind zwar wirklich wieder zurück, aber nicht so extrem doll, worüber ich froh bin. Mir ist nur das Ganze alles auch etwas zu viel geworden. Daher, danke dass wir da eher gehen konnten“, sagte ich und kratzte mir mit dem Huf an der Stirn herum. „Oh, da geht es nicht nur dir so“, sagte Thunder. „Ich habe auch ein Problem bei großen Ponymengen und versteh dich da sehr gut. Besonders bei Pinkie … Ich konnte sehen, dass du ein wenig ausgesetzt hast bei Rarity und hoffe, dass ich nicht zu viel gesagt habe.“ Kaum hatte er das gesagt, ging er voran. Ich versuchte, mit seinem Tempo mitzuhalten, aber da die Schmerzen in meinem Kopf dazu nur doller wurden, blieb ich bei meinem Tempo. „Ja, das ist dann manchmal einfach zu viel zu ertragen, das ist manchmal einfach so. Und auch wenn ich Pinkie mag, sie kann doch etwas anstrengend sein, das kann ich auch nicht immer lange ertragen. Zum Glück wird sie später nicht mehr so schlimm sein. Und vielen Dank, dass du das mit Rarity übernommen hast, ich war echt total überfordert. Nein, keine Angst, du hast nicht zu viel gesagt, ich glaube, das wäre eher mir passiert, weil ich nicht gewusst hätte, was ich darauf antworten soll.“ Wieder gingen wir ein kleines Stück weiter durchs Dorf. Ich sah mich kurz zur Seite um und konnte ein Schild sehen, auf dem ein Briefumschlag abgebildet war. Die Bildersprache, mit welcher die Ponys arbeiteten, war mal wieder mehr als hilfreich. „Sieh mal, da muss die Post sein!“, sagte ich und deutete auf das Schild, auch wenn er es nicht sehen konnte. Thunder sah um, entdeckte nun auch das Schild und sah es sich näher an. „Sehr gut, dann gehen wir mal da hin“, sagte er und setzte seine Worte auch gleich in die Tat um, er ging auf das Gebäude zu. Ich dagegen blieb, einfach aus dem Bauchgefühl heraus, an der Stelle stehen, an der ich mich befand. Vermutlich, weil das Gebäude doch etwas leer auf mich wirkte. Thunder sah erst zu mir, dann ging er auf die Tür des Postgebäudes und sah sich diese näher an. Ich konnte zwar erkennen, dass sich dort etwas befand, aber was genau, dagegen nicht. Anschließend kam er wieder zu mir zurück. „Die Post ist bis zu der Sommersonnenfeier geschlossen. Wir müssen darauf wohl abwarten, aber ich schätze es würde nicht mehr lange dauern …“ „Oh, das ist schade“, erwiderte ich und tastete nach dem Brief in meiner Mähne, der sich irgendwann im Laufe des Tages dort tiefer hineingeschoben haben musste. „Gut, dann warten wir einfach, bis die Post wieder aufmacht und geben dann den Brief ab, ich denke, das dürfte kein Problem sein.“ „Dann gehen wir nach Hause und ruhen uns ein wenig aus, komm mit“, sagte er und zwinkerte mir zu, bevor er losging. „Ja, das klingt gut“, entgegnete ich und folgte ihm auf dem Heimweg. Er bog um eine Ecke, und verschwand kurz aus meinem Sichtfeld. „Wir sind gleich da. Wie sieht es bei dir mit Hunger aus.“ Ich folgte ihm gerade um die Kurve, da konnte ich nun unser Haus sehen, in welchem wir beide wohnten. Für einen Moment überlegte ich, versuchte meinen Hunger zu erfühlen. „Ein bisschen Hunger habe ich, aber nicht so viel. Könnte jetzt also nicht so viel essen“, schlussfolgerte ich aus dem, was ich erfühlt hatte. „Und du?“, wollte ich von ihm wissen. „Noch nicht so, vielleicht kannst du mir beim Training helfen oder wir entspannen uns erstmal nach der Party etwas“, meinte Thunder. Wieder begann ich zu überlegen. Hm, ich könnte jetzt entweder ihm beim Training helfen oder an der FF schreiben … obwohl sich mein Kopf nicht so anfühlt, als wäre er jetzt dazu bereit, daran zu feilen. Also werde ich mich fürs Training entscheiden. „Ich kann dir gerne beim Training helfen, wenn du möchtest“, sagte ich und nickte lächelnd. „Du musst mir nur sagen, wie ich dir helfen kann. Oder was ich genau machen soll.“ Er schien sich wohl etwas zu überlegen, zumindest machte er den Eindruck auf mich. „Du sagtest im Wald, wir könnten einen Raum verdunkeln. Zudem kann ich es dann auch besser sehen und dir auch den Lichtzauber beibringen.“ Wir näherten uns dem Haus, er öffnete die Tür und ging hinein. Ich folgte ihm hinein und verschloss die Tür wieder. „Ja, stimmt, daran kann ich mich erinnern. In Ordnung, dann machen wir das. Sollen wir das Schlafzimmer nehmen? Dort ist es ziemlich dunkel, wenn man die Rollos runter und die Tür zu macht“, schlug ich vor. „Das ist eine sehr schöne Idee. So können wir es machen“, meinte er zu meinem Vorschlag, stellte die Schachteln mit den Muffins im Wohnzimmer auf dem Tisch ab und ging die Treppen hinauf. Ich sah mich kurz um, sah aber nichts Besonderes und folgte ihm die Treppe hinauf. Kaum hatte ich das Schlafzimmer betreten, versuchte ich vorsichtig mit meiner Magie die Rollos runterfahren zu lassen. Zu meiner Freude funktionierte es beim ersten Versuch. Was ich mit einem erfreuten „Yay, cool!“ kommentierte. „Du bekommst das immer besser, jetzt nur noch die Tür zu.“ „Danke, du hast es mir auch echt gut beibringen können“, gab ich das Kompliment zurück. Unsicher darüber, ob es eine Bitte war, es mit der Tür auch zu versuchen, benutzte ich meine Magie, um diese vorsichtig zu schließen. Mit einem sanften Geräusch fiel sie in den Rahmen. Nun war es vollkommen dunkel im Raum. „Ja, so ist es echt ideal, um Lichtmagie zu üben“, sagte ich, suchte das Bett mit meinen Hufen und setzte mich drauf. Dann sah ich in die Richtung, in der ich Thunder gerade vermutete und lag ausnahmsweise mal richtig damit. Erst konnte ich drei kleine Funken sehen, wie sie von seinem Horn fielen. Dann hatte er offenbar den richtigen Flow gefunden, sein Horn fing zu leuchten an. Doch es war ein wenig zu viel des Guten, es leuchtete immer stärker und stärker. Meine lichtempfindlichen Augen, die sich sofort an das angenehme Dunkel gewöhnt hatten, schlossen sich sofort zu kleinen Schlitzen zusammen, das Licht stach mir gefühlt in die Pupillen. Schützend hob ich meinen Huf davor. „Ich glaub, du musst ein bisschen weniger Energie in den Zauber fließen lassen, du leuchtest wie eine Glühbirne … nicht böse gemeint“, versuchte ich ihm die Lage zu erklären. Dann konnte ich erkennen, dass er seine Augen geschlossen hatte. Um seine Konzentration zu steigern, nahm ich an, da ich es oft genug selbst machte. „Oh, ich verstehe.“ Ich war mir nicht sicher, aber er klang so, als hätte er eine Idee. Schließlich nahm die Helligkeit wieder ab, was meine Augen als ziemlich erleichternd empfanden. Dann öffnete er seine Augen. Ich klatschte ein wenig mit den Hufen, so, als würde ich ihm applaudieren. „Aber ansonsten ist es mit dem Licht echt gut gelaufen.“ „Ja, dank dir konnte ich meinen Fehler erkennen, ich habe mich zu sehr konzentriert und dachte, es müsste mehr sein.“ Kaum hatte er das gesagt, hielt er sich den Kopf fest und das Licht auf seinem Horn flackerte. „Kein Thema, es hilft dir ja auch weiter … ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte ich vorsichtig nach. „Es geht schon, ich habe etwas Kopfschmerzen. Kommt davon, wenn man es wohl zu intensiv macht. Die Magie ist abhängig vom Zustand, wie du noch weißt.“ Schließlich erlosch das Licht an seinem Horn komplett. „Wie sieht es bei dir aus, möchtest du es versuchen oder hast du noch Kopfschmerzen?“ Wieder versuchte ich in meinem Kopf hineinzuhören, meinem Bauchgefühl zu lauschen. Und dieses fühlte sich doch recht eindeutig an. „Danke, das ist nett, aber heute nicht. Wenn dann morgen oder nach dem Fest, aber ich denke, ich lasse meinen Kopf heute lieber in Ruhe, soweit es geht“, sagte ich, ging vom Bett hinunter und öffnete die Rollläden wieder manuell mit den Hufen. „Das ist kein Problem, ich sollte mein Horn auch noch etwas ruhen lassen für heute. Wie wäre es jetzt mit einem Buch und einer Tasse Tee?“, fragte er mich und lächelte mich an. Da ein Buch selbst mit Kopfschmerzen für mich kein Problem war, lächelte ich zurück. „Ja, das klingt nach einer guten Idee. Das ist schön entspannend und erholsam.“ „Dann bereit ich den Tee vor und bringe ihn dir ins Wohnzimmer“, sagte er und ging zur Treppe hinaus. Ich folge ihm aus dem Zimmer zur Treppe hinaus, da mich gerade nichts im Schlafzimmer hielt. „Danke, das ist sehr nett von dir. Dann gehe ich schon mal in Wohnzimmer und kann dann auch das erste Kapitel fertiglesen, damit bin ich das letzte Mal nicht fertig geworden“, erzählte ich ihm, obwohl ich nicht wusste, ob ihn das überhaupt interessieren würde. Thunder nickte mir zu, dann ging er die Treppe hinunter. „Viel Spaß dabei“, sagte er zu mir und ich konnte, nachdem ich ihm über die Treppe hinuntergefolgt war, sehen, wie er nach rechts Richtung Küche abgebogen war.  „Danke, wünsche ich dir auch“, rief ich ihm noch hinterher. Ich selbst bog nach links ab, nahm das Sherlock Hooves Buch aus dem Regal und setzte mich auf die Couch. Dabei sah ich mir das Buch genauer an, viel konnte man darauf jedoch nicht erkennen. Nur einen Hufabdruck, wie auch eine Lupe, wie sie typischerweise von Detektiven benutzt wird. Der komplette Buchdeckel war in einem hellen, hübschen braun gefärbt. Lächelnd strich ich über das Cover, doch bevor ich mit dem Lesen anfangen würde, würde ich darauf warten, bis Thunder mit dem Tee ins Wohnzimmer kommen würde. Einfach, rein aus Höflichkeit heraus. Als hätte er es geahnt, konnte ich ihn nun aus der Küche hören. „Amethyst, welche Sorte möchtest du probieren? Zitrone oder Apfel?“ „Hm, ich wäre für Zitrone, und du?“, fragte ich zurück so laut ich konnte, wissend, dass meine normale Sprechstimme eher leise war. „Ich habe beides einmal fertig gemacht, damit du die freie Wahl hast“, konnte ich ihn wieder aus der Küche hören. „Ok, das klingt gut, dann werde ich wohl erstmal Zitrone probieren“, rief ich zurück. Anschließend kam er aus der Küche mit zwei großen Tassen heraus. „Hier, bitte schön, eine heiße Tasse Zitronentee. Lass es dir schmecken.“ Er stellte meine Tasse auf dem Tisch ab und setzte sich mit seiner Tasse mit auf die Couch hin. Ich dagegen starrte gebannt auf die Tassen. „Krass, wo hast du denn die Tassen gefunden? Wow, ich bin echt ein blindes Huhn“, sagte ich, bevor ich zu lachen anfing. Jetzt war mir die Situation am Vortag noch unangenehmer, als sie mir bisher gewesen war. „Ich habe sie ganz hinten im Schrank gefunden. Sie waren etwas staubig, deswegen habe ich sie während des Wasserkochens sauber gemacht“, war seine Erklärung. Reflexartig haute ich mir sanft mit dem Huf aufs Gesicht. „Oh, da habe ich zwar reingeguckt, aber offenbar nicht so genau. Gut, dass du sie gefunden hast. Danke für den Tee! Das heißt, dass wir nur noch einen Wasserkocher brauchen, oder?“ „Ja, ich habe eher einen Kochtopf dafür verwendet, aber wollte unbedingt den Tee probieren, weil es gestern eher missglückt war …“ Vorsichtig pustete er in seine Tasse und nahm einen Schluck. „Oh, der schmeckt wirklich gut. Fruchtig und leicht süßlich.“ „Das klingt doch super, fruchtige Tees sind immer sehr lecker“, sagte ich und beugte mich vor, um an meiner Tasse zu riechen. Zitronengeruch stieg mir in die Nase und ich war froh, dass meine Nüstern offenbar besser funktionierten als meine Menschennase. „Meine Tasse riecht auch sehr lecker; und sobald ich sie probieren kann, wird der Tee auch bestimmt sehr lecker schmecken“, sagte ich und freute mich schon darauf. Zitronentee trank ich auch recht gerne, neben anderen Teesorten. Er stellte seine Tasse auf dem Tisch ab und nahm sich stattdessen das Buch über die Einhornmagie, welches bis eben auf dem Tisch gelegen hatte. „Das ist schön zu hören, ich habe mir die Zunge verbrannt. War wohl etwas übereifrig“, sagte er und lächelte mich an. Ich lächelte zurück, dass er sich beim Trinken verbrannt hat, weckte mein Mitleid. Da mir das auch oft genug passiert war und ich wusste, wie unangenehm das passiert ist. „Du Armer, das ist ein total unangenehmes Gefühl, ich kenne das. Deswegen weiß ich, ich muss warten, bis es nicht mehr so heiß ist, am besten lauwarm, dann kann ich es am besten trinken. Meine Zunge ist da wirklich sehr empfindlich. Aber bis dahin kann ich ja auch ein bisschen in dem Buch weiterlesen“, sagte ich und öffnete es an der Stelle, an der das Lesezeichen steckte. Auch Thunder öffnete sein Buch. „Viel Spaß beim Lesen“, sagte er, sah ein sein Buch und begann darin zu blättern. „Danke schön, das wünsche ich dir auch“, antwortete ich höflich und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Roman vor mir zurück, auf das Kapitel, das darauf wartete, von mir fertig gelesen zu werden.   ~   „Vielen Dank, das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, Mrs. Neighson“, bedankte sich der Client überschwänglich, als sie ihm Kaffee in eine Tasse goss und reichte. „Das habe ich wirklich gebraucht, ich kam leider heute noch nicht dazu …“ „Es betrifft ihren Boss, nicht wahr?“, unterbrach ihn Sherlock mit dem gewohnten scharfen Blick in seinen Augen. Verwirrt sah der Client ihn an, auch das war die übliche Reaktion, sobald ein Pony mit der raschen Auffassungsgabe zum ersten Mal konfrontiert wurde. „Ja, es ist absolut richtig, ich bin in einer sehr dringenden Angelegenheit zu Ihnen gereist, die meinen Vorgesetzten betreffen. Verzeihen Sie mir die Frage, aber woher wissen Sie das?“ Obwohl ich mit Sherlocks Deduktionen weitaus vertrauter war als unser Gast, blickte auch ich Sherlock an, gespannt auf seine Erklärung. Der Client stellte seine Tasse ab. „Nun, wenn man sich die offensichtlichen Punkte ansieht und kombiniert, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, zu welchem ich gekommen bin.“ Sherlock räusperte sich, schenkte sich erneute Kaffee und Milch hinein, rührte diese um. „Nun, Sie sind, wie wir alle erkennen können, ein Hausangestellter eines reichen Privathändlers. An der Qualität des Stoffes kann man erkennten, dass es ein sehr reicher Vorgesetzter ist, der Ihnen eine sehr wichtige Position in seinem Haushalt beschaffen hat. Das ist keine Kleidung von der Stange, das ist maßgeschneidert. Die Naht, mit welchem ihr Kragen genäht wurde, verrät es mir, die bekommt man mit Maschinen nicht hin, nur mit Hufen oder Hörnern. Je nach Schneider.“ Der Client sah für einen kurzen Moment auf sein Hemd hinab, dann nickte er kräftig. „Ja, ich bin sozusagen seine rechte Hand.“ …   ~   Kaum hatte ich das erste Kapitel beendet, legte ich das Lesezeichen wieder hinein und schloss das Buch. So ein derartiger Fall war mir bisher noch nie vor die Nase gekommen, zumindest war es keine Sherlock Holmes Geschichte, die mir bekannt vorkam. Und sie ähnelte auch keiner, die ich bisher gelesen habe. Offensichtlich gibt es hier wohl auch eigene Sherlock Holmes Geschichten, nur eben auf den MLP-Pony-Stil gemünzt. Die hier klingt aber schon echt cool, ob ich das Buch wohl irgendwie mit nach Hause schmuggeln kann? Naja, mal sehen. Vielleicht gibt es hier noch mehr solche einzigartigen Geschichten. Aber erstmal lese ich das Buch hier zu Ende und dann kümmere ich mich um meine eigene Geschichte. Vielleicht schreibe ich die in ein Buch und lege das dann, wenn es voll ist, in die Bibliothek? Die Ponys hier kennen zwar Supernatural nicht, aber das dürfte hier ja keinen stören. Vielleicht lasse ich es auch einfach zu einem Buch drucken? Vielleicht gibt es hier die Möglichkeit dazu … ach, ich mache mir da viel zu viele Gedanken, würde Sinni jetzt sagen. Glaube ich. Aber recht hätte er damit. Erstmal eins nach dem anderen, erstmal lese ich das Buch hier fertig. Schließlich fiel mir mein Tee ein, welcher bereits fast kalt geworden war, er war nur noch ein wenig lauwarm, aber für mich immer noch ideal von der Temperatur her. Ich nahm einen großen Schluck davon. „Danke schön, der Tee ist wirklich sehr lecker geworden“, lobte ich meinen Mitbewohner und hob die Tasse, um meine Worte zu unterstreichen. Da konnte ich seinen Magen knurren hören. „Oh, du hast wohl Hunger, so wie sich das anhört.“ Dabei zwinkerte ich ihm belustigt zu. „Aber so wie sich mein Magen langsam anfühlt, kann was zu essen echt nicht schaden.“ „Alles klar, dann mache ich uns etwas zu essen. Möchtest du etwas bestimmtes haben?“, fragte er mich und legte sein Buch wieder auf den Tisch. Ich legte ebenfalls mein Buch ab und fing an, mir über das Essen Gedanken zu machen. Wie immer fiel es mir nicht gerade leicht. Vor allem, da mir fast nur Gerichte in den Sinn kamen, die ich mir von meinem Freund wünschen würde. Schließlich entschied ich mich dafür, meine Gedanken laut auszusprechen. „Ich habe zuerst an Spaghetti mit Tomatensauce gedacht, aber ich glaub, wir haben keine Tomatensauce im Haus, oder?“ Thunder dachte kurz über meine Idee nach. „Tomatensauce leider nicht, aber wir hatten schon gestern Spaghetti mit Käse und Schinken gemacht … Vielleicht kann ich dir wieder etwas mit Nudeln machen, aber ich glaube es ist nicht schlimm, wenn es doch was anderes gibt, oder?“ Ich schüttelte mit dem Kopf und lachte ein wenig. „Ach ja, stimmt, vermutlich kam ich deshalb auf die Idee. Nein, das ist absolut nicht schlimm, wir können gerne etwas anderes machen, muss ja nicht mal mit Nudeln sein.“ Wieder überlegte ich fieberhaft und bereute es nicht zum ersten Mal, kochmäßig unkreativ zu sein. „Soll es eher ein warmes Gericht sein, oder ein kaltes? Mir wäre da beides recht, wenn ich ehrlich bin.“ „Alles gut, ich glaube, ich habe was. Ich sag dir Bescheid, wenn ich damit fertig bin, lass dich ruhig überraschen“, sagte er, nahm seinen Tee und ging in Richtung Küche. „Das klingt gut, dann lasse ich mich mal überraschen. Ich geh derweil hoch und guck mir meine Notizen für meine Fangeschichte nochmal durch, vielleicht fällt mir ja noch die eine oder andere Idee ein, die ich noch dazutun könnte. Also, bevor ich mit dem Schreiben anfange“, sagte ich noch, bevor ich das Wohnzimmer verließ und die Treppen hinaufging. Oben angekommen setzte ich mich an meinen Schreibtisch, dort fand ich alles so vor, wie ich es beim letzten Mal verlassen hatte. Mit meiner Magie faltete ich meinen Notizzettel auseinander und las mir meine Notizen noch einmal durch. Hm, soll ich es einfach nur eine leichte Andeutung werden lassen oder mehr? Hm, irgendwie hätte ich ja schon Lust auf mehr, aber ich denke nicht, dass so viel passieren würde, ohne, dass es zu OOC werden könnte … hach, ich weiß schon, mein Shipper-Herz wird darüber nicht sehr glücklich sein. So überlegte ich mir den groben Story Verlauf, versuchte all meine Gedanken zu den Notizen wiederherzustellen und zu überdenken. Schaute, ob mir das gefiel oder nicht. Richtig in einer Schreiblaune befand ich mich nicht, aber auf den Tag, an dem ich das tun würde, freute ich mich jetzt schon. Und dann konnte ich immer noch entscheiden, wie ich das hinterher mit der Bibliothek machen könnte. Für den Moment reicht es mir, einzelne Szenen durchzugehen, sie in meinen Gedanken abspielen zu lassen und mich an den Dialogfetzen zu erfreuen. Dazu stützte ich mich mit einem Huf auf dem Tisch ab und lächelte mein Notizblatt an. Ja, die Idee gefiel mir und ich wusste, sobald ich sie aufgeschrieben haben würde, würde sie mir noch mehr gefallen. Hm, oder ob ich nicht doch schon mal anfangen soll? Andererseits weiß ich gar nicht, wie lange Thunder für das Abendessen braucht, wäre blöd, wenn ich grad anfange und beim ersten Satz bin, wenn er dann nach mir ruft. Oder ist noch genug Zeit? Fragen traue ich mich jetzt aber auch nicht, dann würde es ja irgendwo die Überraschung ruinieren. Und das möchte ich ja nicht. Also blieb ich dabei, mir nur ein paar Gedanken zu machen, besonders über den Anfang und den Teil mit Dean und Cas im Impala. In der Hoffnung, dass ich mir das halbwegs bis zum Aufschreiben merken konnte. Denn solche Gedanken konnte ich mir nur sehr schlecht als Notiz aufschreiben. Wie viel Zeit dabei verging, konnte ich nicht sagen.              Eine Uhr hier auf dem Schreibtisch wäre gar nicht so schlecht … Da konnte ich hören, wie mein Name gerufen wird. „Amethyst, das Essen ist fertig“, konnte ich meinen Mitbewohner hören, wie er mich aus der Küche herausrief. „Alles klar, ich komme!“, rief ich zurück, rückte wieder alles zurecht und ging die Treppe hinunter, in die Küche hinein. Thunder hatte sich bereits auf einen Stuhl hingesetzt. Auf dem Tisch konnte ich sowohl Marmelade als auch Zucker erkennen, wie auch ein mehrere Waffeln, wovon manche ein leicht merkwürdiges Aussehen hatten. „Überraschung, ich hoffe, dir gefällt was du siehst.“ Ein wenig lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich merkte erst jetzt so richtig, was für einen Riesenhunger ich eigentlich hatte. „Das ist ja cool, vielen Dank! Echt eine coole Überraschung! Waffeln hatte ich schon lange keine mehr und ich selbst mache mir die irgendwie nie. Aber essen tue ich sie dafür sehr gerne.“ Sofort setzte ich mich an den Tisch und freute mich schon darauf, die Waffeln probieren zu können. „Ich hoffe, es schmeckt dir, das ist das erste Rezept, was ich gelernt habe zu kochen. Was möchtest du zu trinken haben?“, fragte mich Thunder Spark und sah mich dabei mit einem leichten Lächeln. Ich wollte mir schon überlegen, ob ich nach einem Glas Wasser fragen sollte, da fiel mir mein Tee ein, welchen ich im Wohnzimmer vergessen hatte. Vom Tee hatte ich bisher nur die Hälfte getrunken. „Oh, ich bin versorgt, ich habe noch was vom Tee übrig“, sagte ich, stand auf und rannte schnell ins Wohnzimmer, um dort die Tasse mitzunehmen. Wenige Sekunden stellte ich den Tee auf dem Tisch ab und setzte mich wieder hin. Thunder sagte dann nur: „Na dann…, dass es dir schmecken.“ Dann schnitt er sich ein Stück davon ab und fing an es zu essen. Neugierig, aber auch hungrig, schnitt ich mir ebenfalls recht umständlich ein Stück davon ab und probierte es. Sie waren weich und fluffig, aber auch ziemlich lecker. „Ui, die sind wirklich ziemlich lecker, die sind dir echt gut gelungen“, sagte ich und steckte mir ein weiteres Stück in den Mund. „Danke, ich koche das Rezept auch sehr gern und freue mich, dass es dir genauso schmeckt,“ entgegnete Thunder, trank von seinem eigenen Tee und aß ein weiteres Stück. Das mit dem Tee tat ich ihm nach. „Ja, ich esse die auch gerne, aber selbst habe ich noch nie welche gemacht, wenn, dann habe ich die entweder immer bei anderen Leuten oder auf Jahrmärkten gegessen. Glaub, wir haben sogar ein Waffeleisen, aber das habe ich bisher noch nie ausgepackt. Wenn wir eins haben, kann auch sein, dass ich mich irre.“ Sofort nahm ich ein weiteres Stück zu mir, und bereute es ein wenig, dass ich nicht nachsehen oder nachfragen konnte, ob wir nicht ein Waffeleisen besaßen. „Gibt es einen bestimmten Grund, dass du das als erstes gelernt hast? Oder war es einfach nur Zufall?“ „Es ist schon lange her, da war ich noch ein kleines Kind und habe meiner Mutter beim Kochen geholfen, zur Weihnachtszeit mit den Waffeln“, erklärte mir Thunder, er machte dabei einen glücklichen Eindruck. „Wir haben da auch ein altes Buch, wo wir die Rezepte reinschreiben und dazu auch Erklärungen, wie es gemacht werden muss. Bei den gekauften mag ich die Waffeln nicht so, weil sie mit Backpulver oder ähnlichen gemacht werden. Ich mag sie lieber weich und fluffig, wobei ich mich vielleicht bei der Menge verschätzt habe und wir morgen früh noch etwas dahaben.“ Kaum hatte er das gesagt, zeigte er mit dem Huf auf die Tischplatte. Dort standen zwei weitere Teller gefüllt mit Waffel, auch wenn es nicht so viele sind wie die, die anfangs auf dem Küchentisch standen. Bevor wir mit dem Abendessen angefangen hatten. „Ach, das ist doch nicht so schlimm, dann haben wir zumindest schon mal was für morgen zum Frühstück oder Mittagessen“, sagte ich und aß das letzte Stück der Waffel auf, Thunder ebenfalls. „Dass du mit deiner Mutter früher gekocht hast, ist echt schön. Habe ich als Kind auch, hab meiner Oma hin und wieder helfen dürfen, wenn sie Plätzchen gebacken hat. Also Butterplätzchen, da durfte ich oft beim Teig mithelfen und dann auch später die Schokolade draufmachen. Ich habe mich dabei immer kreativ ausgetobt, das hat schon Spaß gemacht.“ Mit einem letzten Zug leerte ich meine Tasse und stellte sie etwas weiter weg von mir ab. „Das Blöde ist nur, sie hat zwar ein paar Rezepte aufgeschrieben, aber davon nur die Zutatenliste, den Rest hatte sie im Kopf. Schon irgendwie schade, aber vielleicht kann ich die Rezepte mithilfe des Internets auch noch rekonstruieren.“ „Schade, dass es bei dir nicht auch komplett aufgeschrieben ist“, meinte Thunder zu mir. „Aber schön, dass du mit deiner Oma früher gekocht hast. In unserem Kochbuch hier hast du auch ein paar schöne Rezepte und dort stehen auch ein paar Sachen drin, was als nächstes zu tun ist. Momentan nutze ich das, was wir hier haben und auch wenn wir schon zusammen einkaufen waren, fallen mir hin und wieder Sachen ein, die ich auch benötigen könnte. Vielleicht sollten wir einen Zettel am Kühlschrank aufhängen und aufschreiben, was wir benötigen, wenn es uns spontan einfällt.“ Ich nickte zuerst nur. „Ja, es ist schade, vermutlich wollte sie es mir irgendwann beibringen, glaube ich, jedenfalls hatte sie es mit den Rumkugeln vor, aber dazu kam es dann doch leider nie. Aber das macht nichts. Ich habe meine eigene Rezeptsammlung und ich denke, wenn ich schon die eine Hälfte habe, werde ich das mit der Zubereitung auch irgendwie hinbekommen!“ Dann dachte ich über seine Idee kurz nach, tippte mir mit dem Huf an das Kinn. Hey, das ist echt eine gute Idee! „Hey, das ist echt eine gute Idee!“, sprach ich meinen Gedanken laut aus und sah den Kühlschrank an. „Ob der wohl magnetisch ist? Dann könnten wir so einen richtig hübschen, großen Magnet dafür benutzen.“ Obwohl, wir sind ja in der USA, die Kühlschranktür ist mit Sicherheit magnetisch. „Bestimmt, aber fürs erste müssen wir wohl ohne auskommen. Wollen wir dann den Abwasch machen?“, sagte Thunder und trank seinen Tee aus. „Gerne, dann müssen wir es nicht morgen machen, sondern haben es gleich hinter uns“, sagte ich und ging zum Waschbecken, um dieses mit Wasser zu füllen. „Für den Magneten wüsste ich einen Laden, vielleicht bekommen wir ja einen in dem Haushaltsgeschäft, wo wir das Radio bekommen haben“, sagte ich, während ich auf das Wasser achtete, bis es die nötige Höhe erreicht hatte. Dann gab ich das Spülmittel dazu. „Wenn du willst, kann ich morgen gerne versuchen etwas zu kochen, so als Ausgleich. Entweder würde mir selbst etwas einfallen oder ich finde etwas aus dem Buch, das ich nachkochen kann.“ Dabei lächelte ich ihn an und nickte dann ein wenig zuversichtlich. Er stand neben mir und hatte nebenbei das ganze schmutzige Geschirr mit herübergebracht. „Das hört sich nach einer schönen Idee an, da lasse ich mich auch gern überraschen“, sagte Thunder, offenbar fand er die Idee auch ganz gut. Dann schaltete er das Radio ein. „So macht das Abwaschen gleich doppelt so viel Spaß“, dann nahm er das Küchentuch vom Haken. Ich dagegen fing an, die Teller als erstes sauber zu machen. Warum genau konnte ich nicht sagen, aber aus einem mir unbekannten Grund schrubbte ich gerne Teller. „Ja, das stimmt tatsächlich und es läuft auch immer gute Musik. Was das wohl für eine Musikrichtung ist, die da läuft?“ Thunder schwieg für ein paar Augenblicke, bevor er schließlich meinte: „Ich habe keine Ahnung, ich kenne mich mit Musikarten nicht aus.“ Anschließend nahm er die Teller entgegen und trocknete sie ab. „Das macht doch nichts, ich kenne mich die meiste Zeit auch nicht aus. Wer weiß, wie die Genres hier überhaupt alle heißen. Aber bei dem hier, gute Frage, klingt wie eine Mischung aus Pop, weil es so locker sich anhört und Klassik, weil ich ein Klavier heraushöre. Aber was das sein könnte … poppige Klassik vielleicht?“ Ein wenig musste ich doch lachen, wegen meinem Witz. Musikkenner würden jetzt bestimmt empört sein, über das mit der poppigen Musik. Nebenbei schrubbte ich die Gabeln und Messer sauber, bevor ich sie Thunder zum Trocknen gab. Nun fing auch Thunder zu lachen, was ihn aber nicht davon abhielt, das Besteck abzutrocknen. „Auch gut, aber man muss ja nicht alles wissen. Ich freue mich schon auf morgen, was du zubereiten willst, aber vorher sollten wir uns vielleicht duschen.“ Wieder nickte ich, dieses Mal allerdings kräftiger. „Oh ja, wäre schön, ich habe das Gefühl, dass der Sumpf irgendwie noch an mir dranklebt“, sagte ich und schrubbte nun die Pfanne sauber. Auch diese reichte ich meinem Mitbewohner. Fehlten nur noch die Tassen und der Topf. Die Tassen nahm ich mir auch gleich vor. „Und wir dürfen nicht vergessen, die restlichen Waffeln in den Kühlschrank zu tun, damit sie über Nacht dort drin sind.“ „Wir sollten sie zumindest abkühlen lassen, ich weiß nicht, wie es hier so ist, aber normalerweise kann der Kühlschrank davon kaputt gehen.“ Dann ließ er die abgetrockneten Sachen zu ihren Plätzen schweben. „Ach ja, da war ja was, das habe ich total vergessen. Dann lassen wir es erstmal dort stehen und schauen dann nach dem Duschen nochmal, ob‘s kalt genug dafür ist“, sagte ich und kratzte mir kurz verlegen am Hinterkopf. Dann ließ ich das Wasser aus dem Becken laufen und schrubbte noch einmal kurz das Waschbecken durch. „Oh, der Topf ist ja auch noch übrig. Aber ich denke, das Wasser darin können wir einfach auskippen, nicht wahr?“ Thunder sah zum Kochtopf hinüber. „Ja, ich kümmere mich schon darum, geh ruhig erstmal Duschen.“ Ich nickte ihm zu. „Alles klar, danke dir. Dann gehe ich ins Bad, keine Angst, ich brauche nicht lange zum Duschen, so etwa zehn Minuten. 15 höchstens, wenn ich es gemütlich angehe“, sagte ich, zwinkerte ihm zu und verließ die Küche durch die Tür, die direkt zum Bad führte.   Dort angekommen sah ich mich gleich um. Direkt links vor mir befand sich sowohl das Waschbecken wie auch die Toilette. Dahinter war der Vorhang, hinter diesem befand sich die Badewanne, an welcher an der Wand auch ein Duschkopf angebracht war. Doch eines vermisste ich: Handtücher. Leider konnte ich kein Regal oder einen Schrank entdecken, das Bad schien bis auf die wenigen Dinge, die ich bereits erfasst hatte, komplett leer zu sein. Na toll, jetzt haben wir nichts zum Duschen … ob das wohl vergessen wurde? Obwohl, ich glaube, ich habe da was gesehen letztens … Schnell verließ ich das Bad durch die andere Tür, durchquerte das Wohnzimmer und rannte die Treppe hinauf. Oben angekommen sah ich mich sofort im Schlafzimmerschrank um, wo ich zu meiner starken Verwunderung mehr als fündig wurde. Warum ist das alles hier? Das mit den Handtüchern verstehe ich noch, aber warum bewahrt man Shampoo, Duschgel und Haarspülung hier oben im Schrank auf? Das macht doch keinen Sinn! Egal, ich nehme das jetzt alles mit runter. Gesagt, getan, hatte ich sowohl zwei Handtücher als auch die ganzen Duschsachen mit ins Bad hinuntergenommen. Wieder zurück im Bad, sah ich die zwei kleinen Stangen, welche an der Wand direkt neben der Tür hingen. Ah, da können wir unsere Handtücher aufhängen. So hing ich Thunders Handtuch auf die linke Stange, meine nahm ich mit den restlichen Sachen zur Dusche mit, bevor ich den Vorhang wieder zu zog. Der Duschprozess an sich lief schnell voran. Das Shampoo duftete nach Pfirsichen, das Duschgel dagegen hatte einen Gänseblümchen-Geruch, zumindest wollte es mir die Packung weismachen. Das Wasser floss sanft über meinen Kopf den restlichen Ponykörper hinab, auch auf meinem Fell fühlte es sich angenehm an. Und kaum hatte ich es mit dem Duschgel eingerieben, fühlte es sich nach dem Abwaschen schon etwas weicher an. Anschließend verteilte ich ein wenig von der Spülung in meiner Mähne, diese war im Gegensatz zu den zwei anderen Flaschen recht neutral gehalten. Als ich fertig war, verließ ich die Wanne wieder, trocknete mich ab und hängte das Handtuch an „meine“ Stange hin. Anschließend öffnete ich das Fenster, damit die Feuchtigkeit herausfliegen konnte und verließ das Bad wieder. Ich, nein, wir brauchen noch eine Bürste. Thunder braucht sie bestimmt auch, dachte ich, als ich die das Wohnzimmer betrat. „Alles klar, ich bin fertig, das hat echt gutgetan“, sagte ich und streckte mich ein wenig. Thunder stand von der Couch auf. „Ah, sehr schön. Ich prüf mal eben noch die Waffeln nach und gehe ins Bad.“ Kaum hatte er das gesagt, ging er in Richtung Küche. Gut, ich denke, dafür muss ich ja nicht mitkommen, wäre ja blöd, wenn ich einfach nur danebenstehe … „Alles klar, ich geh dann schon mal hoch, ich bin ehrlich gesagt ziemlich müde und könnte eine Mütze Schlaf vertragen. Aber vorher will ich mir noch was aufschreiben, das mir eingefallen ist“, meinte ich und ging wieder die Treppe hinauf.   Oben angekommen suchte ich einen Zettel für die Einkaufsliste und wurde schnell fündig. Mit Feder und Tinte schrieb ich, nach ein paar Sekunden Nachdenken, Mähnenbürste und Hufcreme auf, in der Hoffnung, dass eine Hufcreme das Ambivalent für die mir bekannte Handcreme sein würde. Naja, notfalls kann ich ja im Laden ja auch nachfragen, die wissen dann sicher, was ich meine. Dann sah ich mir meine Notizen zu meiner Fanfiktion noch einmal an, doch ich konnte nichts weiter dazu erkennen. Stattdessen verbrachte ich die Zeit damit, einfach auf den Zettel zu starren und zu warten, ob mir noch etwas einfallen würde oder nicht. Gleichzeitig fühlte sich mein Kopf durch die immer stärker werdende Müdigkeit sehr leer an. Und das Starren sehr erholsam. Schließlich war das Blinzeln meiner Augenlider und das leichte Heben meiner Brust beim Atmen die einzigen Bewegungen, die ich machte. Wieder einmal konnte ich nicht sagen, wie lange ich dort an meinem Schreibtisch stand, wie viele Minuten ich damit verbrachte, auf den Zettel zu starren. „Ich bin fertig mit Duschen, wollen wir schlafen?“, konnte ich die Stimme meines Mitbewohners hören. Müde faltete ich meinen Zettel mit meinen Supernatural-Notizen zusammen und legte ihn auf meinen Tisch zurück. Dann drehte ich mich zu der Stimme um und sah, wie Thunder im Flur stand und die Tür zum Schlafzimmer geöffnet hatte. „Klar, gerne doch“, sagte ich, gähnte ausgiebig und verließ das Arbeitszimmer. Dabei machte ich hinter mir das Licht im Zimmer aus. Thunder ging bereits zum Bett hin, schlug die Bettdecke auf beiden Seiten auf und legte sich hinein. „Ich glaube, ich habe unten im Wohnzimmer deinen Schweif gesehen, als du Duschen gegangen bis. Hast du da noch etwas gemacht?“ „Ja, so in etwa“, sagte ich und legte mich ebenfalls ins Bett, drückte den Hai müde an mich. „Ich war vorhin im Bad und hab gesehen, dass dort absolut nichts war, keine Handtücher, keine Duschsachen, kein Nichts. Da fiel mir dann ein, dass ich was in der Richtung gesehen habe, als ich meine Sachen im Schrank verstaut habe. Also bin ich vorhin schnell hochgeflitzt und habe sowohl für uns beiden je ein Handtuch als auch die Duschsachen mit runtergenommen. Vermutlich hast du mich gesehen, als ich gerade ins Bad zurückgerannt bin.“ „Das kann gut sein.“ Kaum hatte er das gesagt, deckte er uns beide zu. „Schlaf gut“, sagte er und klang dabei sehr müde. Wieder kam ein großer Gähner aus meinem Mund, müde drehte ich mich auf die linke Seite. „Danke, du auch und träum was Schönes, Thunder“, sagte ich. Es dauerte nicht lange, nur wenige Minuten, dann war ich tief und fest eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)