Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 93: Das Ende des Kriegs? -------------------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86. Part 93 von ? Warning: bislang keins Vorn steckte in einer äußerst schwierigen Situation. Sein König war vom Gegner gefangen genommen worden und diese Tatsache verbreitete sich bereits als Gerücht in seinem Lager. Natürlich konnte er vor seinen Truppen nicht offiziell bestätigen, dass der König dem Feind in die Hände gefallen war, aber dementieren konnte er es auch nicht wirklich. Der dicke Elb war Befehlshaber, solange der König nicht bei ihnen war – aber so gern er auch einfach den Rückzug angetreten hätte, es ging nicht, so lange das Schicksal Haryons ungewiss war. Ein Bote der elbischen Prinzessin hatte ihn aufgesucht und ihm berichtet, dass von der gegnerischen Seite erst einmal ein Waffenstillstand vorgeschlagen wurde, ebenso wie ein Gespräch. Die ganze Nacht hatte Vorn nachgedacht, was er tun konnte und nun, wo der neue Morgen graute, war es Zeit für eine Entscheidung. „Ich bin viel zu alt für derlei Unternehmungen“, seufzte er in seinen Bart, als er schließlich aus seinem Zelt trat. Als Dana sich im Lager umschaute, bemerkte sie, dass ihre Truppen in der Nacht nicht untätig gewesen waren. Man hatte die Toten vom Schlachtfeld geborgen und in Reihen geordnet abgelegt. Es schmerzte die Prinzessin, zu sehen, wie viele Tote es zu beklagen gab. „Ein abscheulicher Anblick“, murmelte sie und Mellryn, der neben ihr stand, konnte dem nur zustimmen. „Jeder Krieg fordert gewisse Opfer. Und wir können froh sein, dass wir bedeutend weniger Verluste hinnehmen mussten als Haryon.“ „Das ist richtig. Durch unsere List mit der Schlucht haben wir die gestrige Schlacht gewonnen“, nickte Eravelle. „Jetzt können wir nur noch hoffen, dass es die einzige Schlacht bleiben wird. Es wäre schön, wenn die gegnerische Seite sich überzeugen ließe, diesen Krieg zu beenden“, erwiderte Dana. Prinz Lysander hatte selbstverständlich das prunkvollste Zelt im ganzen Lager und Dana staunte nicht schlecht, als sie es betrat. Sie hätte nie gedacht, dass man selbst so etwas einfaches wie ein Zelt so pompös herrichten konnte. Der Boden war mit Teppich ausgelegt worden und neben einem riesigen Himmelbett befanden sich noch edel aussehende Stühle, ein Esstisch und ein Schreibtisch darin, auf dem sich eine Karte des Gebiets befand. Lysanders golden schimmernde Rüstung war ordentlich aufgestellt worden und auf einem anderen, kleinen Tischchen stand eine mit Wasser gefüllte Schale und ein gläserner Krug, was zeigte, das sich der Prinz erst vor kurzem gewaschen haben musste. Der Prinz erwartete Dana bereits und bald würden auch die Abgesandten der Zwerge und der Dúath eintreffen. Seit der Schlacht hatten sich die beiden Verlobten nicht mehr gesehen und Dana wirkte erleichtert, als sie erkannte, dass es Lysander den Umständen entsprechend gut zu gehen schien. „Prinzes... äh... Dana! Ich bin froh, dich gesund und munter wieder zu sehen“, begrüßte er sie sofort und nickte auch Eravelle und Mellryn höflich zu. Er saß an dem Schreibtisch, aber es schien nicht so, als hätte er gerade an irgendwas gearbeitet. Sein Arm steckte in einer Schlinge und das zeigte deutlich genug, dass Lysander derzeit nicht in der Lage war, zu schreiben oder etwas anderes mit seinem Arm zu unternehmen. Die Schulterwunde musste tiefe Auswirkungen auf ihn haben. „Ich wäre froh, wenn auch du gesund und munter wärst“, tadelte Dana mit einem sanften Lächeln. Sie wusste, dass er Schmerzen haben musste, aber er ertrug das alles sehr tapfer für jemanden, der Kämpfe eigentlich verabscheute. Die Prinzessin selbst hatte zwar auch Verwundungen hinnehmen müssen, aber dank Eravelles Pflege waren sie nicht mehr allzu schlimm. Ihre Hand würde ein wenig länger zum Heilen brauchen, aber das war derzeit ihre geringste Sorge. „Es wird verheilen und dann bin ich wieder ganz der Alte“, sagte Lysander. Er wollte keine zu große Sache daraus machen. „Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich noch nicht früher zu dir gekommen bin, Prinz“, begann Dana nun, aber Lysander unterbrach sie. „Das macht nichts. Du warst bestimmt erschöpft und müde. Man hat mir bereits berichtet, was geschehen ist und ich bin sehr stolz auf dich. Haryons Gefangenschaft bedeutet einen immensen Vorteil für uns. Wir können jetzt viel Druck ausüben und den Krieg damit vielleicht beenden.“ Das Gesicht der jungen Elbin hatte bei Lysanders Worten einen dunkelroten Ton angenommen. Sie hatte gar kein Lob von ihm erwartet. „Setzt euch doch bitte“, bot der Prinz seinen Besuchern nun endlich einen Platz an und nach einem kurzen Wink brachte ein Diener, den Dana bisher nicht einmal bemerkt hatte, Tee. „Es wäre sehr wünschenswert, den Krieg tatsächlich zu beenden. Hoffen wir, dass sich Haryons Armee darauf einlässt“, sagte Mellryn, nachdem er einen Schluck des heißen Getränks genossen hatte. „Bisher haben sie bedeutend mehr Verluste hinnehmen müssen als wir. Sie könnten uns vermutlich noch einmal angreifen, aber sie würden diesen Kampf höchstwahrscheinlich verlieren. Zumal die Moral der Truppen doch stark nachgelassen haben dürfte, nachdem wir die Nachricht der Gefangenschaft Haryons verbreitet haben“, erklärte Lysander. Gerade, als Dana etwas dazu sagen wollte, betraten die Zwerge und weitere Elben das Zelt. „Ich grüße Euch, Prinz Lysander, Prinzessin Dana, Prinz Mellryn“, erklang die Stimme Garim Eisenfausts. „Es ist mir eine Freude, Euch begrüßen zu dürfen, Garim Eisenfaust und Oranor von den Dúath“, erwiderte Lysander höflich und dann fiel auch schon die Spannung von ihnen allen ein wenig ab, als sich die Neuankömmlinge ihre Plätze suchten. Oranor war nach Tossindes Tod vorübergehend neuer Anführer der Dúath, aber das wusste Dana noch gar nicht, weshalb sie nun ein wenig verwirrt durch die Reihe der Elben blickte. „Wo ist Tossinde?“, fragte sie Eravelle leise, auch wenn sie die Antwort schon beinahe ahnte. „Du weißt das noch nicht?“, fragte Eravelle erstaunt zurück, senkte dann sofort ihre Stimme und flüsterte Dana die Wahrheit zu. „Er hat die Schlacht gestern leider nicht überlebt.“ Es war nicht zu übersehen, wie betrübt Eravelle über diesen Verlust war und Dana ging es da ähnlich. Sie hatte Tossinde nicht lange gekannt, aber der strategische Anführer der Elben war ihr sofort sehr sympathisch gewesen. Aber nun war nicht die Zeit, über die Toten zu trauern. Diese Zeit würde noch folgen. Nun war es notwendig, zu entscheiden, was jetzt geschehen sollte. Da waren Tränen fehl am Platz. Die Gespräche dauerten länger, als der Prinzessin lieb war. Das Ganze drehte sich immerzu im Kreis und sie schienen kein Stück weiterzukommen. Sie war regelrecht erleichtert, als ein Bote erschien und die Ankunft Vorns ankündigte. Soweit Dana verstand, war der Elb Vorn derjenige, der in Abwesenheit des falschen Königs die feindlichen Truppen befehligte. Nun trat der dicke Elb mit den längst ergrauten Haaren - begleitet von ein paar Leibwächtern - in das Zelt von Prinz Lysander. „Ich grüße Euch, Vorn“, begann Lysander sogleich, aber Vorn winkte ab. „Es überrascht mich, hier eine Versammlung vorzufinden, der mein König nicht einmal als Gefangener beiwohnen darf“, sagte der ältere Elb mit seiner tiefen, rauen Stimme. „Nun“, richtete Mellryn das Wort an den Neuankömmling, „er würde dieser Versammlung vermutlich beiwohnen, wenn er nicht noch immer bewusstlos wäre.“ Vorn machte ein noch finstereres Gesicht und man sah ihm die unausgesprochene Frage, wieso der König noch bewusstlos war, deutlich an. Dana war überrascht. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Haryon noch nicht wieder zu Bewusstsein gekommen war, aber sie hatte sich auch schlichtweg nicht nach ihm erkundigt. Nach dem gestrigen Tag hatte sie ihn nicht mehr sehen wollen, aus Angst, dass sie ihre Meinung vielleicht doch noch ändern würde. „Also gut. Dann lasst uns verhandeln“, lenkte Vorn nun ein und setzte sich, nachdem ihm ein Platz zugewiesen worden war. „Viel zu verhandeln gibt es nicht.“ Dana übernahm nun das Reden, denn immerhin war es ihr Krieg und sie musste schlussendlich entscheiden, was passieren sollte. Sie wusste, welche Meinungen ihre Verbündeten vertraten und dass sie vielleicht auch die Unterstützung verlieren konnte, wenn sie zu sehr eigenmächtig handelte. Aber es war ihr Land, das sie befreien wollte. Ihr Eledhrim-Ardh. Der dicke Elb heftete seinen Blick auf die junge Prinzessin und schien sie mit den wachen, blassblauen Augen geradezu zu durchbohren. „Ich möchte gar nicht lange um den heißen Brei herumreden. Ich will den Krieg beenden. Diese eine Schlacht hat genügt, um zu zeigen, wer der Stärkere ist. Es muss nicht noch mehr Blut unnötig vergossen werden!“ Danas Stimme klang fest und überzeugend. Sie stand voll und ganz hinter dem, was sie sagte. Vorn nickte. Eigentlich war es genau das, was auch er dachte. Die Schlacht war für die Truppe Haryons schon verloren gewesen, als sich die Falle mit der Schlucht offenbart hatte. Aritheas Armee konnte die des falschen Königs mühelos vernichten, dessen war sich der Berater vollkommen im Klaren. Aber welche Entscheidung konnte er ohne seinen König treffen? Was würde mit seinem König geschehen? „Ich frage mich, wie es Dana und Zack ergehen mag!“ Sania zuckte zusammen, als Tante Marta diese Worte sagte. Jeder Gedanke an ihre beiden Kinder schmerzte sie ein wenig. Sie hatte Angst um die beiden und vor allem vermisste sie sie sehr. „Bisher habe ich nur erfahren, dass sie den Bruder von Dana erfolgreich befreit haben und in einem Sanatorium in den Bergen untergekommen sind“, erwiderte sie, bevor sie mit zitternden Händen ihre Teetasse in die Hand nahm und einen Schluck trank. Nachdem Silivren mit Jules gegangen war, fiel der Schneiderin im eigenen Haus wieder die Decke auf den Kopf und sie beschäftigte sich mit ihrer Schneiderei und dem Backen mehr, als ihr eigentlich lieb war. So war sie auch zu Tante Marta gekommen – Sania hatte dermaßen viel Kuchen übrig gehabt, dass sie ihrer älteren Schwester welchen gebracht hatte. Migal aß zwar gern Kuchen, aber so langsam hatte er ihn einfach über gehabt. „Es ist ein waghalsiges Unterfangen, dass sie ihr Land befreien will. Ich hoffe, sie schafft es.“ Tante Marta war von Sania und Migal immer wieder darüber informiert worden, was ihr Neffe und ihre adoptierte Nichte so trieben und natürlich machte sie sich auch ihre Gedanken darüber. „Das hoffen wir alle, Schwester“, nickte Sania. „Sie ist sich der Gefahren offenbar bewusst, die auf sie lauern, aber ich hätte es doch nie verhindern können, so gern ich sie auch lieber hier hätte, als zu wissen, dass sie einen Krieg auslösen wird.“ „Du hast lange keine Nachrichten mehr erhalten, hm?“, erkannte Marta. Ihre kleine Schwester war schon immer etwas zu sehr besorgt um ihre Kinder gewesen, aber nun, da Dana ihre Bestimmung gefunden hatte, war Sania völlig krank vor Sorge. Das merkte man allein schon daran, dass sie trotz des vielen Kuchens an Gewicht zu verlieren schien. Die Tatsache, dass Dana und Zack viel zu selten von sich hören ließen, tat da ihr übriges. „Die letzte Nachricht kam aus dem Sanatorium. Und die war nicht mal von Dana selbst, sondern von ihrer Freundin Lydia. Offenbar wollten sie nach Arithea gehen, um dort Unterstützung zu suchen, aber ob das geklappt hat, weiß ich nicht.“ Marta nickte verständnisvoll. Auch sie machte sich Sorgen. Ihr Blick lag besorgt auf ihrer Schwester, während sie Dana ein wenig dafür verfluchte, dass sie sich nicht mehr meldete. End of Part 93 ACHTUNG: "Alles wird sich ändern" wird nun ein kleines bisschen pausieren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)