Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 91: Zacks Geständnis ---------------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86. Part 91 von ? Warning: bislang keins Eravelle war heilfroh, ihren Mellryn sicher und gesund wieder bei sich zu haben. Und sie war stolz auf Mellryns Schwester, die es tatsächlich geschafft hatte, ihren Feind auszuschalten – und das völlig allein. Als Dana nun vor ihr saß und sich sowohl den verletzten Arm, als auch die Hand, mit der sie Haryon den Kinnhaken verpasst hatte und die noch immer die tiefe Schnittwunde seines Schwertes trug, verarzten ließ, konnte die dunkelhaarige Elbin nicht anders, als einfach glücklich zu sein. Der Krieg war fast vorbei, da war sie sicher. „Au!“, entfuhr es der Prinzessin, aber Eravelle fuhr unbeirrt fort mit ihrer Arbeit. „Da musst du leider durch, Dana“, sagte sie. „Ja doch“, grummelte die andere Elbin jedoch nur. Als Eravelle die Prinzessin entdeckt hatte, zusammen mit ihrem Suchtrupp, waren ihr die Verletzungen an Danas Körper natürlich sofort aufgefallen und obwohl diese viel lieber erst einmal in dem Buch gestöbert hätte, das Seithrun ihr gegeben hatte, wurde sie von Eravelle ins Lazarett geschleift und behandelt. Das Buch hielt Dana dennoch in ihrer Hand und sie starrte unentwegt die elbischen Lettern darauf an. „Ich frage mich, was dieses Buch alles an Geheimnissen offenbaren wird“, sagte Dana leise. Sie hatte bereits bemerkt, dass es komplett in elbisch verfasst war und sie war sich sicher, dass sie Alvars und vielleicht auch Lydias Hilfe brauchen würde, um zu verstehen, was dort geschrieben stand. Ihr schriftliches elbisch war nämlich gelinde gesagt einfach grauenvoll, das wusste Dana. „Da bin ich auch gespannt“, entgegnete Eravelle, „auch wenn diese Geheimnisse sicherlich nur für die Ohren der Königsfamilie bestimmt sind.“ Die Andeutung, die Eravelle damit eigentlich machte, fiel Dana nicht mal auf. „Die letzten Kapitel stammen von meinen Eltern“, sagte sie, beinahe noch leiser als zuvor und irgendwie taten diese Worte weh. Sie hatte ein unheimlich wertvolles Vermächtnis in ihren Händen und der Gedanke daran, dass ihre Eltern Teil dieses Vermächtnisses waren, ließ Dana erneut um die beiden trauern. In diesem Krieg war so viel geschehen und so viele Menschen und Elben – ebenso wie Zwerge – hatten ihr Leben verloren. Das dies nun alles bald vorbei war, war irgendwie tröstlich für die Prinzessin. „Ein Jammer, dass wir deine Haare werden schneiden müssen“, lenkte Eravelle das Gespräch nun auf einmal in eine andere Richtung. „Hm?“, machte Dana verwirrt und blinzelte die Dunkelhaarige an. „Noch nicht bemerkt? Du hast wohl im Kampf eine ganze Reihe an Haaren eingebüßt.“ Ihre Hand glitt durch den Haarschopf der Prinzessin und sie betrachtete das angerichtete Übel skeptisch. „Keine Sorge“, sagte Dana jedoch. „Ich bin sicher, dass du meine Haare wundervoll richten wirst.“ Nachdem Dana von Eravelle versorgt worden war, besuchte sie als erstes ihren Bruder Zack, von dessen Verletzung sie bereits gehört hatte. „Hey“, begrüßte sie ihn, „Wie geht es dir?“ Zack war gerade von einem Dämmerschlaf aufgewacht und fühlte sich noch immer müde und matt, was sicher auch von den Schmerzmitteln herrührte, die er bekommen hatte. „Es ging mir schon besser“, erwiderte der Dunkelblonde und Dana nickte verstehend. „Du hast den Kampf gewonnen!“, stellte Zack schließlich erstaunt fest. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Danas Anwesenheit bei ihm genau das bedeuten musste. „Ja. Ich habe Haryon geschlagen und ihn gefangen nehmen können!“, nickte die Prinzessin. „Du bist eine Wucht, wirklich!“, strahlte ihr Ziehbruder, dem es beinahe augenblicklich etwas besser ging. Er musterte die Elbin von oben bis unten und natürlich entgingen ihm die Verbände an Arm und Hand nicht. „Du bist verletzt?“ „Geringfügig“, winkte Dana ab. „Deine Verletzung ist viel schlimmer. Wie ich gehört hab, wirst du erst mal nicht laufen können?“ „Halb so wild“, meinte Zack. Sein Blick war auf den Ring an Danas unverletzter Hand gefallen. Obwohl er von der offiziellen Verlobung gehört hatte, musste er bei diesem Anblick leicht schlucken, was Dana natürlich nicht verborgen blieb. „Tja“, murmelte ihr Ziehbruder, „Nun wirst du ihn wirklich heiraten müssen.“ Dana nickte. „Ja. Das werde ich. Aber ich glaube inzwischen, dass Lysander gar kein schlechter Ehemann sein wird, auch wenn ich ihn nicht aus Liebe heirate. Und wer weiß, vielleicht liebe ich ihn ja doch irgendwann.“ „Das ist so falsch!“, fand jedoch Zack. „Was meinst du?“ „Na ja, dass du jemanden heiraten musst, den du weder liebst, noch gut kennst.“ „Das ist nun mal mein Los als Prinzessin. Ich muss mich immer für das Wohl meines Volkes entscheiden und darf nicht nur mein persönliches Glück in den Vordergrund stellen.“ Das wusste Zack bereits, denn diese Begründung war ihm nur allzu bekannt. „Aber du hättest etwas besseres verdient!“ „Findest du es etwa schlimm, dass ich mit dieser Heirat Königin von Arithea werde?“ „Nein. Aber das ist keine wirkliche Entschädigung dafür, dass du nicht denjenigen heiraten kannst, den du liebst. Du wirst dein Leben lang an Lysander festhängen!“ Erst jetzt fiel Dana auf, was so offensichtlich war. „Du bist eifersüchtig!“, stellte sie verblüfft fest. Zacks Gesicht nahm augenblicklich die Farbe überreifer Tomaten an und er sah beschämt zu Boden. „Du bist eifersüchtig auf Lysander – ich kann es kaum glauben“, flüsterte Dana und sie wurde sich erst ganz langsam der Tatsache bewusst, die das bedeutete. Zack dachte daran, wie Jules gelitten hatte, als ihm klar geworden war, dass er Eravelle nicht haben konnte und nun war es einfach amtlich – auch er würde nie die Frau haben, die er begehrte. Aber er riss sich zusammen. Er konnte es ohnehin nicht länger verbergen und so beschloss er wenigstens, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Es kostete ihn jede Menge Kraft, seine Ziehschwester nun anzusehen – direkt in ihre blaugrünen Augen zu blicken und die richtigen Worte zu finden. „Dana, ich liebe dich. Schon so lange. Dass ich dich nicht haben kann, das tut weh.“ Obwohl er es nicht wollte, wurden seine Augen ganz feucht. Die Prinzessin selbst war total sprachlos, auch wenn die Tränen auf ihren Wangen mehr sagten als tausend Worte. „Ich weiß, dass du mich nur als Bruder siehst. Das ist mir klar geworden, spätestens, als wir Mellryn befreit haben. Aber ich kann nichts gegen meine Gefühle machen – und jetzt zu sehen, wie du einen anderen heiraten wirst, wo ich doch so gern derjenige wäre....“ Zack brach ab, denn er wollte nicht, dass das Schluchzen, das er versuchte zu unterdrücken, doch noch hervorkam. „Es tut mir so Leid, Zack“, flüsterte Dana, die nun endlich verstand, was ihm so viel Kummer bereitet haben musste. Sie drückte ihren „älteren Bruder“ an sich und konnte für den Moment nur noch weinen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich beide wieder beruhigt hatten und sich wieder voneinander lösten. „Zack“, sagte Dana schließlich so gefasst wie möglich, „du wirst immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen und du wirst immer mein großer Bruder sein. Es tut mir wirklich Leid, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann.“ End of Part 91 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)