Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 85: Botschaften ----------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86. Part 85 von ? Warning: bislang keins "Alles wird sich ändern" ist nun zwei Jahre alt. Danke an alle treuen Leser. ;) Lysander hielt sich die schmerzende Wange und fluchte leise. Es war vielleicht sehr sanftmütig von ihm gewesen, den Schlag Zacks zugunsten von Neilyr abzufangen, aber leider war der blaue Fleck nicht zu übersehen, den die Faust hinterlassen hatte. Eine der Dienerinnen hatte ihm ein Stück Fleisch gebracht, dass er zum Kühlen auf die Wange legen konnte, damit sie zumindest nicht zu sehr anschwoll. „Wenigstens hat er nur die Wange erwischt und nicht die Nase oder ein Auge“, seufzte er. „Du hast Mut und Menschlichkeit bewiesen, Lysander. Das ist mehr wert als alles, was du sonst hättest tun können“, lobte dagegen sein Vater, der natürlich in Kenntnis gesetzt worden war. „Du meinst, um das Herz der Prinzessin zu gewinnen?“, fragte der Prinz. Der König nickte. Die beiden waren in den letzten Tagen häufiger auf die Frage zu sprechen gekommen, wie sie es der Elbenprinzessin so leicht wie möglich machen konnten. Lysander quälte einfach der Gedanke, dass sie nur ihrem Volk zuliebe eine Verbindung mit ihm einging und dabei völlig unglücklich werden würde. Deshalb wollte er so gut zu ihr sein, wie er nur konnte und hoffte dabei natürlich ein wenig – wenn auch sehr naiv – dass sie vielleicht irgendwann seine Gefühle erwidern würde. „Darum ging es mir in dem Moment gar nicht, Vater“, gab Lysander jedoch zu. Er hatte tatsächlich einfach nur verstehen können, wie der Söldner empfunden haben musste und konnte nachvollziehen, warum er so gehandelt hatte. Und genau so sagte er es nun auch seinem Vater. „Du wirst einmal ein großartiger Herrscher, Lysander“, sagte der König Aritheas jedoch nur anerkennend, woraufhin sein Sohn wie gewohnt errötete. „Sehr lecker, wirklich!“, fand Lydia, die gerade von dem Kuchen abgebissen hatte und glaubte, noch nie so guten Kuchen gegessen zu haben. Ihre Worte sorgten natürlich dafür, dass die Kinderaugen allesamt strahlten. Besonders Silivren freute sich über dieses Lob, wo doch das Rezept von ihr stammte, aber auch Mili und Jala wirkten sehr stolz. Selbst Lanion konnte sich ein freudiges Lächeln nicht verkneifen. Die Küche des Sanatorium war inzwischen wieder auf Hochglanz poliert und rein gar nichts war mehr zu sehen von dem vorherigen Chaos. Als Adeline die Küche betreten hatte, konnte sie wirklich nicht meckern und nun saßen sie gemütlich beieinander und verputzten den frischen Kuchen. „In der Tat köstlich!“, nickte die Ärztin und auch sie erntete zufriedene Mienen der Kinder. Sie hatte ihr Stück beinahe fertig gegessen, als eine der Schwestern eintrat. „Entschuldigt, Meisterin, aber ich habe eine Botschaft für euch“, sagte sie, übergab das Schriftstück und verschwand dann wieder. Lydia sah Adeline ernst an. Sie hatte das Siegel auf dem Brief erkannt – es war das Siegel des Königshauses von Arithea. Adeline öffnete den Brief hastig und überflog ihn dann. Ihrer Miene war nicht anzusehen, ob die Nachricht eine Positive oder eine Negative war. Nach dem Überfliegen las sie ihn noch einmal gründlich durch, dann seufzte sie und reichte den Brief an die junge Geschichtenerzählerin weiter. „Urg!“ Das war ein passendes Geräusch für das, was Vorn empfand, als er das Paket, dass er soeben erhalten hatte, öffnete. Der Anblick war widerlich und er zeigte sogleich, warum sich Nanden bisher nicht gemeldet hatte. „Was ist los, Vorn?“, fragte auch sogleich Haryon, der gerade den Raum betrat. „Ich habe herausgefunden, warum wir keine Nachricht von Nanden erhalten haben.“ Haryons Augenbraue schoss in die Höhe, dann zeigte ihm Vorn den Inhalt des Pakets. „Urg!“, kam es nun diesmal auch von dem „König“. „Sag ich ja“, nickte Vorn, dem der Appetit auf sein Mittagessen gehörig vergangen war. „Ich hätte nie gedacht, dass die Prinzessin zu so etwas fähig ist“, murmelte Haryon. Er war überrascht von so viel Kühnheit. „Was soll ich nun damit machen?“, fragte Vorn mit angewidertem Gesichtsausdruck. „Verbrennen, was sonst? Und mach das schnell, bevor sich der Gestank noch mehr verbreitet!“ „Ja, Euer Majestät!“, nickte Vorn schnell, schloss das Paket und winkte dann einen Diener heran. „Verbrennen lassen, sofort!“ Der Diener flitzte mit dem Paket davon – der Ekel war dem jungen Mann anzusehen – und der Gestank verflüchtigte sich ein wenig. „Sie fordert mich heraus, diese kleine Schlampe!“, schimpfte Haryon und fasste nun seinen endgültigen Entschluss. „Vorn, mach unsere Truppen marschbereit. Morgen ziehen wir in den Krieg!“ Erneutes Nicken von Haryons Untergebenem folgte, dann verließ er den Raum, um den Befehl auszuführen. Mit Grauen dachte er dabei an den Inhalt des Pakets und schaffte es nur mit Mühe, den Gedanken wieder beiseite zu schieben. Einige Minuten später ging er beinahe zufällig am Hof vorbei, wo der abgetrennte Kopf Nandens mitsamt des Pakets, in dem er sich befunden hatte, verbrannt wurde. Der Gestank verbrannten Fleisches wehte zu dem dicken Elben herüber, der sich daraufhin geräuschvoll übergab. „Wir haben schon viel geschafft, Prinzessin!“, sagte Tossinde, der müde und abgespannt wirkte. „In der Tat. Ich bin stolz auf Euch und die Duáth!“, nickte Dana anerkennend. Tossinde hatte mit seinen Untergebenen die Schlucht zu einer guten Falle ausgebaut, in die die Armee des falschen Königs hoffentlich tappen würde. Magie mochte ein Aspekt des Krieges sein, aber List und Tücke war definitiv ein anderer. Die Männer und Frauen der Duáth hatten tagelang hart dafür gearbeitet, dass diese Falle schnell fertig wurde und nun war sie das endlich. Insgesamt hatte Dana den Eindruck, dass sie für einen Kampf nun bereit sein würden und dieser Eindruck beruhigte sie ein wenig. Nachdem Neilyr den Kopf von Flores Mörder ausgehändigt bekommen hatte, hatte der Söldner beschlossen, eben jenen Kopf an Haryon zu senden, sozusagen als eindeutige Botschaft. Und niemand zweifelte nun mehr daran, dass sich die große Schlacht noch lange hinziehen würde. Das Ganze war viel schneller gegangen, als der Elbin lieb war, denn immerhin hatte sie noch immer nur wenig Verbündete und sie hatte nicht einmal ihr Volk mit einbeziehen können, wenn man von den Duáth absah, aber sie war trotzdem froh, dass ihr Kampf bald vorbei sein würde. Zumindest hoffte sie, dass er dann ein Ende finden würde. Wenn sie daran zurückdachte, was bisher geschehen war, dann war dies ein geradezu langweiliger Krieg gewesen bisher – denn bis auf die Befreiung Mellryns und ein paar Verfolgungen war nicht viel geschehen. Aber sie war froh, wenn sie daran dachte, wie viele Leben so ein Krieg kosten konnte. „Schade, dass ich meine Magie noch immer nicht wirklich beherrsche!“, sagte Dana leise, doch Mellryn konnte sie hören. „Ja, das ist wirklich schade. Aber zumindest ein bisschen wirst du mit ihr ausrichten können. Und deine magischen Energiereserven sind groß, vielleicht hast du damit den entscheidenden Vorteil“, sagte er. Alvar nickte zustimmend und sein Blick durch die Runde bestätigte ihm, dass auch Eravelle und Estela so dachten. „Ich hoffe es“, sagte Dana jedoch nur seufzend. Gerade, als Eravelle einige tröstliche Worte sagen wollte, ging ein merkwürdiger Ruck durch die Prinzessin und ihr abwesender Blick sowie die sich spürbar zusammenziehende Magie in ihrem Innern ließen Mellryn und Alvar sofort erkennen, dass sie von ihrem „zweiten Gesicht“ heimgesucht wurde, das sich in letzter Zeit immer öfter zeigte. Prinz Lysander, der diese Entrücktheit Danas zum ersten Mal beobachtete, bekam einen riesigen Schrecken. „Was ist mit ihr?“, fragte er entsetzt und er sprang sofort auf. „Sie ‚sieht’etwas, nicht berühren! Jede Berührung kann eine Auswirkung darauf haben, wie gut sie ‚sehen’ kann!“, rief Alvar warnend. Lysander, der mit dem Ausdruck des ‚Sehens’ nicht viel anfangen konnte, machte eher unfreiwillig eine komische Bemerkung. „Auf mich wirkt sie, als könnte sie gar nichts mehr sehen!“ „Idiot! Sie hat eine Vision!“, knurrte Zack, der noch immer schlecht gelaunt war und noch immer nicht viel für den Prinzen übrig hatte. „Oh“, kam es nun von Lysander. Der Prinz hatte von Magie nicht den blassesten Schimmer und so hatte er gar nicht damit gerechnet, dass Dana so eine Art von Magie innehaben konnte. Dementsprechend peinlich war ihm seine Bemerkung nun und er lief erneut rot an, während er sich wieder setzte und genauso wie alle anderen gespannt darauf wartete, dass Dana aus ihrer Trance erwachte. End of Part 85 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)