Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 79: Des Königs Idee --------------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86. Part 79 von ? Warning: bislang keins „Ich habe mich benommen wie ein Idiot!“, jammerte Lysander und sein Vater grinste erheitert, denn wie schon zuvor schien der junge Mann einen neuen Teppich haben zu wollen. Natürlich hatte der Prinz dem König von diesem kleinen Ausflug erzählen müssen, immerhin hatte sein Vater sich gewundert, wo er die ganze Zeit gewesen war. Und so hatte Lysander erzählt, dass er bereits einmal mit der Elbenprinzessin gesprochen hatte. „Das geschieht dir ganz recht, mein Sohn. Du warst zu neugierig“, fand der König, aber in seiner Stimme schwang ein durchaus amüsierter Ton mit. „Sie muss denken, ich wäre nicht ganz klar im Kopf!“, kam es jedoch von Lysander. Ihr hübsches Gesicht wollte gar nicht mehr aus seinem Kopf verschwinden und ihre klare Stimme hallte immer noch in seinen Ohren wider. ‚Verkleidet ihr euch öfter?’ hatte sie gefragt und er kam sich dabei so albern vor. „Nun warte erst einmal ab, wie die Audienz verläuft. Ein erster Eindruck mag zwar wichtig sein, aber man hat auch noch eine Chance, wenn dieser nicht so toll war.“ Der Prinz war dankbar für diese aufbauenden Worte seines Vaters und blieb für einen Augenblick stehen. „Ich hoffe, du hast Recht, Vater.“ „War sie hübsch?“, fragte dieser nun interessiert und er konnte sich einen erheiternden Lacher nicht verkneifen, als sein Sohn tomatenrot anlief. „Sie muss sogar sehr hübsch sein. Na, dann werde ich der Audienz wohl ebenfalls beiwohnen“, beschloss der König. „Wow!“ Mehr brachte Dana nicht hervor, als sie endlich den Thronsaal des Palastes betrat, in dem die Audienz nun stattfinden würde. Der Raum war riesengroß und wenn man eintrat, stachen einem sofort der riesige Thron und die vielen vergoldeten Stuck-Ornamente, die die Wände und Decken schmückten, auf. Der Mosaik-Boden glänzte so sehr, dass Dana beinahe Angst hatte, auf ihm auszurutschen. In der Mitte des Raumes war ein massiver Tisch aufgebaut worden und drei hohe Stühle standen an ihm, die deutlich machten, wo der König, sein Sohn und die Prinzessin sitzen würden. Für Danas Begleiter standen auch Stühle bereit, aber diese waren weder so hoch, noch so prachtvoll wie die anderen. Zu ihrer aller Überraschung begrüßte sie in diesem prächtigen Saal aber nicht nur der Prinz, sondern auch der König des Landes Arithea. „Willkommen in meinem Palast, Prinzessin Dana“, sagte der König formal freundlich und nickte ihr zu. „Ich freue mich, Euer Gast sein zu dürfen, Euer Majestät“, erwiderte sie, nachdem sie einen Knicks gemacht hatte. Dana hasste es, aber Eravelle hatte darauf bestanden, dass sie einen Knicks zu machen hatte. „Willkommen, Prinzessin“, schloss sich nun auch Prinz Lysander merklich nervös der Begrüßung an. Als die Förmlichkeiten und Vorstellungen endlich erledigt waren, und sie sich setzen konnten, wich ein wenig die Anspannung aus der Gruppe. Diese Prozedur war Zack vorgekommen wie eine Ewigkeit. Man brachte den Gästen des Königs Getränke und kam schließlich auf den Grund der Audienz zu sprechen. „Ich hörte, Ihr wollt meine Unterstützung, Prinzessin“, begann Lysander. „Was genau kann ich für Euch tun?“ Man merkte dem Prinzen deutlich an, dass er nervös und hibbelig war, obwohl er sich viel Mühe gab, es zu verbergen. Sein Vater dagegen war äußerst ruhig und überließ seinem Sohn einfach das Reden. „Ihr wisst sicher, dass mein Volk unter der Herrschaft des falschen Königs Haryon leidet. Dieser Mann hat meine Eltern ermordet und die Macht an sich gerissen und dabei ein blühendes Land zugrunde gerichtet.“ Der Prinz nickte verstehend, und Dana fuhr fort: „Ich bin die rechtmäßige Erbin des Throns Ghartiselidhs und ich möchte mein Land wieder zu dem blühenden Königreich machen, das es einst war.“ Ein Husten war zu vernehmen und dieses Husten kam vom König. „Ihr habt euch da viel vorgenommen, Prinzessin. Haryon ist kein Schwächling. Und überhaupt, hattet Ihr nicht noch einen älteren Bruder? Was ist mit ihm? Wäre es nicht an ihm, König dieses Landes zu werden?“ Nun war es an Mellryn, sich zu Wort zu melden. „In der Tat, Euer Majestät, bin ich Danas Bruder. Wie Ihr richtig bemerkt habt, wäre es eigentlich meine Aufgabe, den Thron zu besteigen. Aber wie Ihr sehen könnt, bin ich nicht bei bester Gesundheit und verzichte deshalb zu Gunsten meiner Schwester darauf, König zu werden.“ Der König nickte verstehend. Er hatte sich schon gedacht, dass es sich bei diesem edel gekleideten Elben um Danas Bruder handeln musste. „Welche Art der Unterstützung habt Ihr Euch denn vorgestellt, Prinzessin?“, fragte nun Lysander, nachdem eine kurze Pause entstanden war. „Nun, um den falschen König zu stürzen und seine Leute, die Azi Dahaka, zu Fall zu bringen, brauche ich vor allem eins – eine Armee. Mein Volk ist inzwischen zu schwach und nicht mehr allzu zahlreich. Allein mit den Elben ist mein Vorhaben zum Scheitern verurteilt.“ „Wenn ich Euch eine Armee gebe – könnt ihr dann gewinnen? Wie ich hörte, ist Haryon ein starker Magier, wird gegen ihn mein Heer ausreichen?“, fragte der König. Es waren alles wichtige Punkte, die angesprochen wurden, aber dennoch kam es Estela vor, als zöge sich das alles viel zu lange hin. Es kostete sie beinahe ihre komplette Selbstbeherrschung, nicht zu gähnen. „Euer Majestät, kennt Ihr die Prophezeiung?“, fragte nun Mellryn. Lysander horchte auf, als er das Wort „Prophezeiung“ hörte. Natürlich kannten sie die. Aber sollte das heißen...? „Wollt Ihr behaupten, es handelt sich bei der Prophezeiung um Prinzessin Dana?“, sprach der König Lysanders Gedanken laut aus, „Genau dies. Dana besitzt mehr Magie als jeder andere Elb, den ich je gesehen hab. Sie kann es schaffen – mit Euer Unterstützung, Euer Majestät.“ Der König schien zu überlegen. „Was sagst du dazu, mein Sohn?“, fragte er schließlich. Prinz Lysander wurde erneut rot, ohne, dass er auch nur eine Chance gehabt hätte, es zu verhindern. „Ich bin gern zu helfen bereit. Aber ich wüsste gern noch“, setzte er an, dann suchte er nach den richtigen Worten. „Ich wüsste gern, was Ihr uns für unsere Hilfe anbietet, Prinzessin.“ Dana schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln. „Wie ich weiß, habt Ihr immer wieder Probleme damit, Eure Dörfer an der Küste zu schützen. Wenn Ihr Euch mit mir verbündet, würde ich Euch dabei helfen, dieses Problem in den Griff zu bekommen.“ „Ich habe da noch eine Idee“, schaltete sich der König ein. „Eine, die unseren beiden Ländern im Falle Eures Sieges zugute kommen wird und eine dauerhafte Verbindung schafft.“ In diesem Moment hob sich nicht nur Danas Augenbraue fragend. Der König setzte sein schönstes, freundlichstes Lächeln auf: „Ich werde Euch helfen, Euer Land zurückzuerobern, wenn Ihr im Gegenzug dafür meinen Sohn heiratet.“ Während Prinz Lysander in diesem Augenblick noch mehr errötete, als er schon war, wurde Dana leichenblass. Lydia wusste überhaupt nicht, was sie tun sollte. Ihre Sorge um die drei vermissten Kinder wuchs von Minute zu Minute. Mit Fackeln bewaffnet waren sie nach draußen gegangen, um nach ihnen zu suchen, und obwohl sie bereits mehrere Stunden nach den Kindern riefen, hatten sie sie noch nicht entdeckt. „Wo können sie nur sein?“, fragte sie immer wieder und ihr Gesicht war inzwischen völlig nass von den vielen Tränen, die sie aus Angst vergoss. „Sie müssen hier irgendwo sein, aber wo?“, fragte sich auch Jules. „Haben sie wirklich nicht gesagt, wo sie hinwollten?“, erkundigte sich Jerome, aber Adeline und eine der Schwestern des Sanatoriums schüttelten den Kopf. „Jala wollte ihnen etwas zeigen, das er entdeckt hatte, dabei war die Rede von einem Mann, den sie besuchen wollten“, erwähnte die Schwester. „Der Alte Mann!“, rief Adeline plötzlich aus. Die anderen sahen sie erschrocken und neugierig zu gleich an. „Ich habe Jala vor Kurzem einen Felsen gezeigt, der der Alte Mann genannt wird. Vielleicht sind sie dort!“ Sofort machten sie sich auf zu diesem Felsen. Er war nicht gerade in der Nähe und als sie dort ankamen, begann es bereits zu dämmern. „Jala! Mili!“, rief Lydia immer wieder, aber keine Antwort folgte. Niemand von ihnen bemerkte diese kleine Höhle, die ziemlich tief lag. Niemand, bis auf Silivren. Das kleine Mädchen legte den Kopf schief, als sie die Öffnung entdeckte, die gerade groß genug war, dass sie bequem hindurchschlüpfen konnte. Obwohl sie ein bisschen Angst hatte, war sie neugierig genug, sie zu betreten. Mili konnte nicht aufhören zu weinen. „Hier kommen wir nie wieder raus, wir müssen elendig sterben!“ Die drei Kinder hatten vergeblich nach einem Ausgang aus der Höhle gesucht, aber keinen gefunden. Sie waren offenbar ein Stockwerk tiefer gefallen, in einen Hohlraum, der offenbar natürlichen Ursprungs war. Aber es gab nirgends einen Weg nach draußen und sie konnten nicht wieder nach oben klettern, dafür waren die Wände viel zu glitschig und hoch. „Man sucht bestimmt schon nach uns“, sagte Jala, auch wenn er die Zweifel in seiner Stimme nicht fernhalten konnte. Allen dreien knurrte der Magen und sie hatten keine Ahnung, wie lang sie schon in dieser Höhle waren. Es kam ihnen jedoch vor wie eine Ewigkeit. Gerade, als ihre letzten Hoffnungen erstarben, hörten sie ein leises „Hallo“ von oben. „Ist da jemand?“, rief Jala und prompt folgte eine Antwort. „Ja. Seid ihr da unten?“ Die Stimme gehörte einem Mädchen, soviel konnte Jala erkennen. „Hilf uns hier raus, bitte!“, rief Mili, die langsam aber sicher ihre Panik nicht mehr bremsen konnte. End of Part 79 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)