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Alles wird sich ändern

denn die Zeit bleibt nicht stehen
von

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Prinz Lysander

Alles wird sich ändern

Author: Luna

Genre: Fantasy

Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86.

Part 77 von ?
 

Nochmals Dank an Taroru, dass Du Dir die Mühe machst, wirklich jedes einzelne Kapitel zu kommentieren. Wir freuen uns sehr darüber. ^-^
 


 

„Chiron?“ Jules blieb erst mal die Spucke weg, denn den Namen kannte er natürlich und nun wusste er auch, warum ihm diese Augen so bekannt vorgekommen waren. „Du musst Lydias Bruder sein!“

Nun war es an Jerome, verdutzt dreinzublicken. „Ihr kennt meine Schwester?“

„In der Tat. Wir sind gerade auf dem Weg zu ihr, sie befindet sich im Sanatorium von Sarna.“

„Das weiß ich“, nickte Jerome. „Zu ihr bin ich ja auch unterwegs. Seithrun hat mir erzählt, wo sie ist.“

Jules wusste bereits aus dem Brief, dass Seithrun in Sarna gewesen war, deswegen war diese Information nichts Neues für ihn.

Silivren hüpfte aufgeregt und schien sich sehr zu freuen. „Dann können wir ja wirklich zusammen reisen!“

„Das wäre in der Tat recht nahe liegend“, fand Jerome und Jules schien seine Befangenheit nun auch abgelegt zu haben.

Der Bruder Lydias wusste glücklicherweise auch besser mit einer Landkarte umzugehen als Jules und so brauchten sie nur noch wenige Stunden bis nach Sarna.

Nebenbei erzählten sie sich natürlich allerhand Anekdoten und Geschichten über Lydia, die sie ihr vermutlich nie berichten würden – zumindest nicht, wenn sie am Leben bleiben wollten.
 

Lydia wusste natürlich überhaupt nichts davon, dass sowohl Jules als auch Jerome zu ihr nach Sarna kamen und so saß sie wie jeden Abend in der Bücherei des Sanatoriums und wälzte ein paar Bücher. Ein paar Petroleumlampen erhellten den Raum und spendeten Licht, lange nachdem die Sonne bereits untergegangen war.

Vor ihr lag ausnahmsweise einmal kein Geschichtsbuch. Nein, diesmal lag auf dem Tisch, an dem sie saß, ein Buch, das die verschiedenen Stadien der Schwangerschaft beschrieb.

Es war ein Buch, um das sie Adeline gebeten hatte, denn immerhin stand ihr bald eine Geburt bevor und sie wollte sich ein wenig darauf vorbereiten, was es hieß, ein Kind zu gebären.

Sie blickte auf, als es an der Tür der Bibliothek klopfte und sie erkannte ihre künftige Schwiegermutter, die den Raum betrat und lächelte. „Lydia, du hast Besuch.“

Ein überraschter Ausdruck huschte auf das Gesicht der Geschichtenerzählerin.

„Besuch? Hier? Und um diese Zeit?“

„Ja. Und ich denke, du wirst dich sehr freuen, die drei zu sehen.“
 

„Nun bleib doch endlich mal stehen, Lysander!“

„Ich kann nicht.“

„Aber du läufst bald noch Löcher in den Teppich!“

„Dann gibt es eben einen Neuen.“

„Lysander! Schluss damit!“

Der Prinz blickte auf und sah ins Gesicht seines Vaters.

Der König Aritheas lag in seinem Bett, eingehüllt in warme Decken. Das Gesicht des Mannes war eingefallen, die Haut gräulich und man sah ihm seine Krankheit an.

Dennoch lag in seinen Augen ein Hauch Amüsiertheit.

„Aber sie kommt schon morgen!“, jammerte sein Sohn und brachte den König damit beinahe zum Lachen.

„Du bist albern, Lysander. Warum sollte ihre Audienz anders sein als andere?“

„Sie ist immerhin eine Prinzessin!“

„Und? Sie ist nicht die erste Prinzessin, die hier ins Schloss kommt.“

„Aber sie ist die erste, die ein solch ernstes Thema mit mir besprechen will.“

Seit die Botschaft ihn erreicht hatte, dass die Prinzessin der Elben bereits am nächsten Morgen um eine Audienz bei ihm bat, war der junge Prinz nervös. Er hatte einfach nicht erwartet, dass sie schon so bald in Minkan sein würde.

Ihre Nachricht, dass sie in sein Land kommen würde, um mit ihm über die Rückeroberung ihres Reiches zu sprechen, hatte ihn erst vor sechs Tagen erreicht. Und nun war sie bereits in der Stadt! Er hatte kaum Zeit gehabt, sich auf ihren Besuch vorzubereiten.

Und die Tatsache, dass es kaum Informationen über diese Elbenprinzessin gab, machte ihn zusätzlich nervös.

„Bleib ganz ruhig. Du kannst sie und ihre Geschichte ja erst einmal anhören und dann werden wir beide entscheiden, was zu tun ist. Sie wird sicher wichtige Gründe haben, wenn sie sich an uns wendet.“

Lysander nickte. Sein Vater mochte die Staatsgeschäfte nicht mehr führen können, seit er erkrankt war, aber seinen Rat konnte er noch immer geben und vor allem hatte er noch nicht abgedankt. Er hatte lediglich die Regierung des Landes vorerst seinem Sohn überlassen.

Darüber war der Prinz eigentlich ganz froh, denn obwohl er schon seit einiger Zeit das Geschick des Landes steuerte, so mochte er noch gar nicht daran denken, irgendwann König zu sein. Schon gar nicht, weil das hieß, er müsste sich bald eine Königin suchen.

Der Prinz seufzte, nachdem er eine Weile still nachgedacht hatte, sah abermals seinen Vater an und fasste dann einen Entschluss.
 

Die Reise nach Minkan war erfreulich einfach gewesen. Sie hatten wie geplant nur einen Tag gebraucht und auch sofort eine passable Unterkunft in der geschäftigen Stadt gefunden.

Mellryn hatte es für besser gefunden, sich erst einmal in der Stadt umzusehen, bevor sie schlussendlich den Prinzen trafen.

Dennoch hatte Alvar bereits eine Botschaft zum Palast gebracht, die den Prinzen von der Ankunft Danas unterrichtete und für den nächsten Morgen eine Audienz erbat. Allerdings hatten sie darauf noch keine Antwort erhalten.

Es war nun später Nachmittag und die Truppe zog durch die belebten Straßen der Stadt.

Minkan war, wie es sich für eine Hauptstadt gehörte, unheimlich groß und man sah ihr den Wohlstand noch deutlicher an als Wunrin.

Die meisten Häuser waren sehr großzügig gestaltet und sahen prächtig aus mit ihren weiß getünchten Mauern und kunstvoll gestalteten Fassaden.

Aber natürlich war der Palast am Prächtigsten. Das Gebäude war hoch und hatte viele kleine Türmchen, deren Dächer golden glänzten. Die Zinnen waren verziert mit Figuren und alles wirkte sehr kostbar.

„Ich frage mich, wie es ist, in so einem Palast zu wohnen!“, fragte sich Zack, der das Gebäude nur ungläubig anstarren konnte. Es war so ganz anders als Morn Gondram.

Mellryn lächelte wissend, sagte aber nichts. Er wollte nicht, dass Danas Ziehbruder noch neidisch wurde. Außerdem erfüllte ihn der Anblick dieses Palastes auch mit ein wenig Trauer, denn es erinnerte ihn daran, dass das Schloss seines Vaters nicht mehr existierte.

„Ich möchte darin nicht putzen müssen“, sagte Estela abschätzig. Das entlockte Eravelle ein Kichern. „Wenn du in so einem Palast wohnst, hast du Diener, die für dich putzen!“

„Diener...“., murmelte Dana. Sie hatte noch nie daran gedacht, dass sie als Königin – wenn sie denn je eine wurde – auch Diener haben würde. Einerseits war dieser Gedanke ganz reizvoll, andererseits konnte sie sich dieses Leben so gar nicht vorstellen. Sie lebte einfach schon zu lange als „einfache Frau“.

Zack hatte sich inzwischen vom Anblick des prachtvollen Gebäudes losgelöst und schaute fragend in die Runde: „Können wir nun endlich was essen gehen? Ich hab Hunger.“

„Hunger hab ich auch“, nickte Alvar und allgemeine Zustimmung kam auf.

„Prima. Da vorne ist ein Gasthaus!“, freute sich Zack. Natürlich hatte er zuerst auf mögliche Mampf-Gelegenheiten geachtet.
 

Ich hoffe, ich sehe nicht albern aus, dachte Prinz Lysander, als er in einfach gehaltener Kleidung und mit einem dunklen Umhang verdeckt durch die Straßen seiner Stadt ging.

Er hielt es einfach nicht mehr aus – er wollte wissen, was das für eine Frau war, die ihm morgen früh gegenübertreten würde.

Also hatte er sich kurzerhand ein paar Kleidungsstücke von Dienern geben lassen und war aus dem Palast mehr oder weniger ausgebüchst.

Es war nicht allzu schwierig, herauszufinden, wo sie sein konnte, denn immerhin hatte er durch ihre Nachricht bereits gewusst, wo sie übernachten würde. Vom Besitzer dieser Unterkunft hatte er dann auch erfahren, was das für eine Gruppe war, mit der sie gereist war und anschließend brauchte er nur noch Passanten zu fragen, ob sie mehrere Elben gesehen hätten.

Elben waren in dieser Stadt relativ selten zu sehen und die Information, dass die Prinzessin in Begleitung mehrerer anderer Elben war, war für ihn beinahe Gold wert - im nu hatte er das Gasthaus gefunden, in das sie zum essen eingekehrt waren.

Anfangs zögerte der Prinz, bevor er sich schließlich dazu durchrang, die Tür zu öffnen und das Gasthaus zu betreten.

Natürlich hielt er sofort Ausschau nach der Reisegruppe der Elbenprinzessin und er brauchte nicht wirklich lange, um sie zu erkennen. Die spitzen Ohren der Elben verrieten sie sofort.

Rote Haare erregten seine Aufmerksamkeit, aber als er in das Gesicht der Frau blickte, der sie gehörten, wusste er sofort, dass dies nicht die Prinzessin sein konnte. Das Gesicht war nicht elbisch und spitze Ohren hatte sie auch nicht. Stattdessen wirkte sie ziemlich aufreizend und dominant und ihre Kleidung verriet, dass sie eine Art Priesterin sein musste.

Lysander war beinahe enttäuscht, als er unter den Tischnachbarn dieser Rothaarigen nur noch eine Frau sah, die dunkle Haare hatte. Dies war eindeutig eine Elbin, aber auch sie konnte nicht die Prinzessin sein, wenn er die Berichte bedachte, nach denen die Prinzessin rothaarig war. Hatte er sich geirrt? War dies nicht die Reisegruppe der Elbenprinzessin? Oder war sie doch nicht rothaarig? Spielte ihm jemand einen Streich?

Seufzend ging er zu einem der wenigen leeren Tische und setzte sich, bestellte bei dem Schankmädchen ein Bier und beobachtete die fremden Leute.

Viele Fragen und andere Gedanken gingen ihm durch den Kopf, immer wieder blickte er in die Gesichter dieser Leute und doch konnte er kaum glauben, dass diese Dunkelhaarige eine Prinzessin sein sollte – auch, wenn sie hübsch war. Aber nein, irgendetwas sagte ihm, dass das nicht die Frau war, die er suchte.
 

„Wieso passiert so was immer mir?“, grummelte Dana.

Sie wischte ihren Rock sauber und ärgerte sich, dass sie dabei nur mäßigen Erfolg hatte.

In ihrem Kopf spielte sich die Szene, wie er verschmutzt wurde, immer wieder von vorn ab.

Dana hatte mit den anderen das Gasthaus betreten und war gerade an einem passenden Tisch angekommen, als ein betrunkener Mann auf sie zugetorkelt war und sein Getränk über ihr vergossen hatte. Dieser hatte sich zwar tausendfach entschuldigt, aber das konnte nichts an der Tatsache ändern, dass ihre neuen, feinen Sachen sofort schmutzig geworden waren und einer Wäsche bedurften.

Natürlich hatte sich Eravelle erboten, ihr beim Reinigen zu helfen, aber der knurrende Magen der Dunkelhaarigen hatte Dana davon abgehalten, ihr Angebot anzunehmen. Also hatte sie Eravelle zurück zu den anderen geschickt und war allein im Waschraum des Gasthauses verschwunden, wo sie sich nun abmühte.

„Nun ja, besser wird es wohl nicht“, seufzte sie und befand, dass es nun reichte. Man sah den nassen Fleck zwar deutlich, aber es würde schon trocknen. Hoffentlich sah man den Fleck im trockenen Zustand nicht mehr!

Sie war so mit sich und ihrem Problem beschäftigt, dass sie die Wucht des „Gesichtes“ vollkommen unvorbereitet traf.

Aber diesmal wollte das „Gesicht“ sie anscheinend nicht strafen oder ärgern. Diesmal zeigte es ihr tatsächlich einmal etwas Sinnvolles.

Als ihre Vision endlich abebbte, lächelte sie leicht.

„Soso, da ist also jemand neugierig auf mich“, flüsterte sie und verließ anschließend den Waschraum.
 

Der Prinz nippte immer wieder an dem Bier, doch das Zeug wollte ihm einfach nicht schmecken. Er war noch nie ein großer Freund von Alkohol gewesen, aber er hätte nicht gewusst, was er sonst hätte bestellen sollen.

Als er nun den Becher ein weiteres Mal abstellte und sich beinahe ein wenig schüttelte, verschluckte er sich und musste laut aufhusten.

Sie stand vor ihm. Die Frau, die er schon die ganze Zeit suchte, stand einfach vor ihm und schaute ihn mit einem wissenden Blick an. Dieser Blick war fast schon unheimlich. Noch mehr unheimlich war aber, wie sehr ihn dieser Anblick traf.

Lysander erkannte die Prinzessin sofort, auch wenn er nicht sagen konnte, wie und woher er sie erkannte. Sein Herz machte einen merklichen Hüpfer und es blieb fast stehen, als er ihre Stimme hörte.

„Ich glaube, Ihr wollt mich sprechen, mein Herr. Wir sollten kurz vor die Tür gehen und frische Luft schnappen.“

Der Prinz konnte nicht anders. Er nickte nur, stand auf und legte noch schnell eine Münze auf den Tisch, bevor er der Frau nach draußen folgte.

„Wie...?“, begann er zu fragen, als er wieder ins relativ helle Tageslicht trat und es war offensichtlich, was er damit meinte.

„Nun, meine Magie ist manchmal vielleicht nützlicher, als ich dachte“, erwiderte sie und ging ein Stück des Wegs, damit sie nicht zu sehr beobachtet werden konnten.

Als sie eine Sackgasse erreichte, die ihr unbeobachtet genug erschien, schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln.

„Ich bin Dana, Prinzessin der Elben. Ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Prinz Lysander.“

Er wusste nicht, wie das hatte geschehen können in diesen paar Sekunden. Aber Lysander wusste bereits jetzt, dass diese Frau – nein, eher dieses Mädchen, wie er nun erkannte – ihn völlig bezaubert hatte.
 

„Ich frage mich, was sie jetzt schon wieder vorhat!“ Zack sah Dana und diesem fremden Mann nach, der ihr nach draußen folgte.

„Ich habe keine Ahnung, aber ihr Zeichen war unmissverständlich. Sie wird wohl ihre Gründe haben“, meinte Mellryn.

„Das denke ich auch. Vielleicht hatte sie eine passende Vision“, überlegte Alvar.

Dana hatte ihren Gefährten zu verstehen gegeben, dass sie kurz verschwinden würde und sie ihr nicht folgen sollten, weil es wichtig wäre, allein mit diesem Fremden zu sprechen.

Aber Estela war die Einzige, die bereits ahnte, mit WEM sie da gerade gegangen war. Sie lächelte wissend und behielt diese brisante Information für sich.
 


 

End of Part 77



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2009-11-05T22:22:52+00:00 05.11.2009 23:22
so und wann geht es weiter? XD
jetzt mir ja gerade mein lese stoff ausgegangen XD *lach*
es macht wirklich spaß die story zu lesen ^^ das kann ich nur immer wieder sagen ^^ und so was gutes hat auch kommis verdient XD

der verlauf wird richtig interessant ^^ die charas entwickeln sich immer mehr ^^ ich finde auch dana, sie ist selbstständig geworden, jedenfalls hab ich das gefühl
ihr bezieht auch irgendwie immer wieder alle charas mit ein und seit bemüht niemanden auf der strecke zu lassen ^^ das gefällt mir richtig gut XD


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