Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 73: Lydias Gedanken --------------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86. Part 73 von ? Warning: bislang keins Zack fiel beinahe aus allen Wolken, als er davon erfuhr, dass Barilowyn sie begleiten sollte, aber Dana schien sich ihrer Sache sicher zu sein. „Wir können ihn nicht mitnehmen! Er könnte uns verraten!“, grummelte Zack, wohl wissend, dass sein Einwand wohl auf taube Ohren stoßen würde. „Wird er nicht. Und vielleicht ist er uns sogar noch nützlich.“ „Was macht dich da so sicher?“, fragte ihr Ziehbruder zweifelnd, doch Dana winkte schnell ab. „Ich habe meine Gründe, ihn dabei haben zu wollen. Vertrau mir einfach.“ Der junge Mann hatte keine Ahnung, wie er es seiner Schwester ausreden sollte, so ein Risiko einzugehen. Er wusste ganz genau, dass er nichts mehr tun konnte, wenn sie sich erst mal etwas in den Kopf gesetzt hatte. „Ich hoffe, du machst keinen Fehler“, seufzte er ergeben. Aber Dana wirkte nicht so, als würde sie sich darüber Sorgen machen. „Du solltest lieber schlafen gehen“, sagte sie leise lächelnd, „immerhin geht es morgen los und wir werden sicher den ganzen Tag unterwegs sein.“ Mit diesen Worten sollte Dana Recht haben. Schon früh brach die Truppe auf, um so weit wie möglich zu kommen. Durch die Berge war es sicherer, zu Fuß zu gehen und so hatten sie nur zwei Esel mitgenommen, die ihnen die Lasten weitestgehend abnahmen. Es war noch sehr frisch und klirrend kalt an diesem Morgen, aber der Himmel war klar und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Und doch wünschte sich Zack in sein warmes Bett zurück. Er seufzte ergeben, denn natürlich hatte er vorher gewusst, dass es kalt sein würde und sich nun darüber zu beschweren, wäre nicht richtig gewesen. Sein Seufzer blieb jedoch nicht unbemerkt. „Es muss schon schlimm sein, wenn man sich nicht mit Magie warm halten kann“, stichelte Estela. „Wie meinst du das?“, knurrte Zack, der sich gerechtfertigterweise angegriffen fühlte. Ihm war schon länger bewusst, dass er in dieser Gruppe der einzige war, der nicht über magische Fähigkeiten verfügte. Es gab ihm ein bisschen das Gefühl, weniger wert zu sein und auf genau diesem wunden Punkt hackte Estela gerade rum. „Leute“, unterbrach Dana die beiden, bevor sich auch nur ein Streit entwickeln konnte. „Seid friedlich. Wir haben noch eine Menge Weg vor uns – und nur, weil Zack keine Magie beherrscht, heißt das nicht, dass er überflüssig ist!“ Estela starrte Dana an – woher hatte sie gewusst, was sie, die Priesterin, die ganze Zeit gedacht hatte? Oder war das Zufall gewesen? Ihr Respekt vor der Prinzessin wuchs auf jeden Fall. Zack war seiner Ziehschwester dankbar dafür, dass sie eingegriffen hatte, bevor die Situation hätte eskalieren können. Streit in der Gruppe konnten sie tatsächlich am allerwenigsten gebrauchen. Alvar bemühte sich nun schnell um einen Themenwechsel. „Wie lange werden wir wohl brauchen bis Arithea?“ „Eine Woche, schätzungsweise. Wir werden bald auf den Sabel treffen und dort ein Flussschiff nehmen, das uns weiter bis an Aritheas Grenzen bringt. Mit dem Schiff sind wir jedenfalls deutlich schneller als zu Fuß, hoffe ich“, erklärte Dana. „Ah, der Sabel“, nickte Alvar. Der Fluss war recht lang und reichte in der Tat genau bis an die Grenze, bevor er dann weiter westlich verlief und schließlich im Meer endete. Es war eine kluge Reiseroute und er wusste, dass seine Mutter sie erdacht haben musste. „Wir müssten dann in Wunrin ankommen, das ist eine kleine Hafenstadt in Arithea. Und von dort ist es dann nur noch eine Tagesreise bis zur Hauptstadt Minkan“, erläuterte Mellryn. Der Elb war bereits einmal in Minkan gewesen, allerdings hatte er damals den Palast nicht besucht. Er fragte sich bereits, wie sehr sich die Stadt verändert haben mochte. „Ich bin froh, dass der Weg diesmal nicht ganz so anstrengend und lang ist“, sagte Eravelle. Sie war in den letzten Monaten nur unterwegs gewesen und so langsam verlor sie die Lust am Reisen. Lydia begann sich bereits jetzt einsam zu fühlen, dabei waren ihre Freunde gerade einmal einen Tag unterwegs. Sie saß in Adelines Bibliothek und hatte ein Buch über die Geschichte Carduns und Sarnas gelesen, aber sie hatte immer wieder den Faden verloren und musste viele Absätze ein zweites und drittes Mal lesen. Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab und kehrten zu Alvar zurück. Er hatte sie innig geküsst zum Abschied und ihr versichert, das er heil zurückkommen würde – es war ja auch immerhin kein gefährlicher Weg – und doch machte sie sich die ganze Zeit Sorgen, das etwas schief gehen könnte. Die junge Frau blickte aus dem Fenster und beobachtete Mili und Jala, die mit Lanion im Garten spielten. Es war bereits später Nachmittag und die Sonne würde bald untergehen. Ein Seufzen erfüllte die Stille des großen Raumes, in dem es langsam immer dunkler wurde und Lydia hing weiter ihren Gedanken nach, die sich diesmal um ihr eigenes Kind drehten. Einerseits war sie wütend auf das Kind, denn nur, weil sie schwanger war, konnte sie die anderen nicht begleiten und war zum Zurückbleiben verdammt. Es ärgerte sie einfach, dass sie nicht aktiv dabei sein konnte und so sehr sie es auch versuchte, dieses bittere Gefühl blieb einfach. Dann aber dachte sie auch daran, dass dieses Kind von ihrem lieben Alvar war und dann huschte ein glückliches Lächeln über ihr Gesicht. Immerhin konnte dieses kleine Wesen ja auch nichts dafür, dass es da war und es war falsch, ihm die Schuld zu geben. Sie selbst war es ja, die nicht aufgepasst hatte und nun musste sie eben die Konsequenzen tragen. Und ein bisschen freute sie sich dann doch darauf, dass sie Mutter werden würde, denn es würde sie und Alvar noch mehr aneinander binden. Adeline hatte ihr bereits versprochen, dass sie ihr helfen würde, so gut sie konnte – immerhin wäre sie ja auch die Großmutter dieses Kindes – und zu wissen, das sie Hilfe bekam, beruhigte Lydia ein wenig. Und erst die Hochzeit, die hoffentlich noch bald folgen würde! Lydia wusste inzwischen ganz genau, wie sie ihre Hochzeit haben wollte. Möglichst wenig Kitsch, aber doch ein bisschen romantisch. Aber als sie dann an die Hochzeit dachte, dachte sich auch zwangsläufig an ihre Eltern. Es ging die beiden sehr wohl etwas an, dass sie heiratete und sogar ein Kind bekam. Aber wie sollte sie es den beiden beibringen? Selbst ihrem Bruder Seithrun hatte sie noch nichts davon gesagt, obwohl er gewiss mitbekommen hatte, dass sie mit jemandem zusammen war. Noch konnte man ihr die Schwangerschaft nicht ansehen und bis es soweit war, war ihr Bruder bestimmt bereits wieder in Ithal. Die Tür zur Bibliothek wurde geöffnet, und ein schwacher Lichtschein erhellte den Raum, der nun fast gänzlich dunkel geworden war, während die Sonne am Horizont langsam verschwand. Die Kinder, die eben noch so schön gespielt hatten, waren verschwunden und erst jetzt bemerkte Lydia, wie tief sie in Gedanken versunken gewesen war. Sie blickte auf zu der Tür und sah ihre Schwiegermutter in spe an, die sie wissend anlächelte und mit einer Öllampe in der Hand auf sie zukam. „Du vermisst sie schon jetzt sehr, hm?“, sagte die Ältere und setzte sich gegenüber von Lydia auf einen Stuhl. „Natürlich. Es wäre wohl seltsam, wenn es nicht so wäre.“ „In der Tat. Aber dir liegt auch noch viel anderes auf dem Herzen, nicht wahr?“ Es überraschte Lydia immer wieder, welch hohe Auffassungsgabe Adeline hatte. „Ich weiß nicht, wie ich es meinen Eltern beibringen soll...“, gestand sie ohne Umschweife. „Das ist in der Tat ein Problem. Sie werden nicht begeistert sein – erst hören sie so lange nichts von ihrem Kind, dass ohne ein Wort weggelaufen ist, und dann kommt so eine Nachricht.“ „Aber verschweigen kann ich es ihnen wohl nicht, hm?“ „Wohl kaum. Immerhin hat dein Bruder dich hier getroffen. Er wird diese Neuigkeit sicher nicht für sich behalten.“ „Seithrun...“, seufzte die Jüngere und ihr Herz wurde schwer. Dass sie sich mit ihrem Bruder nicht gut verstand, war nicht zu übersehen gewesen. Und auch nicht, dass sie anscheinend irgendwie wütend auf ihn war. „Du solltest mit ihm sprechen. Egal, was zwischen euch vorgefallen ist – es ist Vergangenheit. Sprich dich mit ihm aus und er wird dir bestimmt helfen.“ „Woher willst du das wissen, Adeline?“, fragte Lydia jämmerlich. Sie fühlte sich einfach schlecht und hätte das Thema lieber nicht angesprochen. Aber sie wusste, das es nötig war. „Nun“, antwortete ihr die Heilerin, „dieser junge Mann sah ziemlich elend aus, als er nach dir gefragt hat.“ Flore und Neilyr hatten die Höhlen der Zwerge natürlich längst erreicht und die Botschaft sicher abgeliefert. Derzeit genossen die beiden die Gastfreundschaft Garims, der es sich natürlich nicht hatte nehmen lassen, sie aufzunehmen – immerhin waren sie ja Freunde von Dana. Allerdings war auf Danas Botschaft hin noch mehr Bewegung bei der Sippe der Zwerge aufgekommen und man machte sich langsam reisefertig. Wie Garim vom Obersten wusste, hatte Dana eine Idee gehabt, die wirklich nicht schlecht klang – sie schlug nicht nur ein Bündnis mit dem Elbenreich vor, sobald es zurückerobert war, sondern dazu ein Bündnis mit einem Menschenreich, mit dem sie sich ebenfalls verbünden wollte und zu dem sie gerade unterwegs war. In der Botschaft bat sie um ein oder mehrere Gesandte des Zwergenreiches, die sich ebenfalls in die Stadt Minkan begeben sollten, um mit dem Prinzen des Landes zu verhandeln. Natürlich hatte Garim sich sofort bereit erklärt, als Gesandter zu fungieren, jedoch würde er nicht den Teil der Verhandlung übernehmen, der diplomatisches Geschick erforderte. Grinwa hatte mehrere Zwerge auserwählt und bereits am nächsten Tag würden sie aufbrechen, um möglichst zeitnahe mit Dana in der Menschenstadt anzukommen. Flore und Neilyr, die keinen weiteren Auftrag als Söldner erhalten hatten, boten sich ebenfalls als Eskorte an und Grinwa hatte diesem Vorschlag zugestimmt. Es konnte sicher nichts schaden, wenn sie die acht Zwerge, die den Weg auf sich nahmen, begleiten würden. End of Part 73 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)