Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 63: Gespräche --------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86. Part 63 von ? „Ich soll was?“ Sania fiel bald aus allen Wolken, als sie hörte, was genau ihre Ziehtochter ihr da für eine nette Aufgabe gebracht hatte. Jules und Silivren waren heil in Rawena angekommen und hatten sogleich das Haus von Sania und Migal angesteuert. „Nun....“ Jules fühlte sich nicht wirklich wohl in seiner Haut. „Ich hatte gehofft, Zack und Dana würden endlich wieder nach Hause kommen. Und statt dessen sagst du mir, dass sie vorhaben, Dana auf den Thron zu bringen? Sind die beiden denn lebensmüde?“ Sania schnaubte – aber nicht vor Wut, sondern eher aus Angst. „Beruhige dich, Liebling“, versuchte Migal sein Glück. Die kleine Halbelbin blickte derweil mit ihren blaugrünen Augen unschlüssig zwischen den drei Erwachsenen hin und her und wusste nicht so Recht, was sie nun tun sollte. Ihre Finger nestelten nervös an ihrer Tasse Tee herum, den sie bekommen hatte und die sie immer wieder zurück auf den Tisch stellte, weil ihr das Getränk noch zu heiß zum Trinken war. Als ihr Blick wieder auf die rundliche Frau fiel, die Dana und Zack aufgezogen hatte, wurde ihr Blick beinahe unerwartet erwidert. Sania seufzte. „Sie wusste es, nicht wahr? Sie wusste, dass ich diesen Augen sowieso nicht widerstehen könnte.“ „Sie hat es sicher nicht böse gemeint“, versuchte Jules die Elbenprinzessin zu verteidigen. „Nein, natürlich hat sie das nicht. Sie ist ein liebes Mädchen.“ Jules sah die Schneiderin bittend an. „Kann Silivren denn hier bleiben?“ Diese Bitte brachte die rundliche Frau zum Lachen. „Natürlich, Dummchen. Wie könnte ich nicht? Ich kann meiner Tochter keine Bitte abschlagen. Schon gar nicht, wenn diese Bitte solch hübsche Augen hat..“ Garim war derweil ebenfalls daheim angekommen und wie er erwartet hatte, war seine Schwester Griselda nicht nur wahnsinnig bekümmert über den Verlust ihres Sohnes, sondern auch stinksauer auf ihren Bruder, weil er ihren Sohn nicht beschützt hatte. Vor der gesamten Sippschaft hatte der Zwerg erzählt, was genau geschehen war und das Ganta als Held gestorben war. Zumindest das schien Griselda etwas milder zu stimmen. Der junge Zwerg wurde ehrenvoll beigesetzt und es wurde mit zahlreichen Geschichten dafür gesorgt, dass er nicht in Vergessenheit geraten würde. Darüber hinaus berichtete Garim, wie es um das Eledhrim-Ardh stand und dass sie, die Zwerge, der Prinzessin gegenüber die Pflicht hätten, ihr zu helfen, das Reich ihres Vaters zurückzuerobern. „Keine Sorge, Garim Eisenfaust“, verkündete Grinwa, der Oberste aller Zwerge, „wir werden der Prinzessin beistehen! Das ist unsere Pflicht als alte Verbündete und unsere Pflicht dem jungen Ganta gegenüber!“ Die Prinzessin selbst dagegen wurde von Adeline zu deren Arbeitszimmer gebeten, als die anderen zum Abendessen gingen. „Was wolltet Ihr mit mir besprechen, Meisterin Adeline?“, fragte Dana unsicher, als sie Platz genommen hatte und der Heilerin gegenüber saß. „Nun, Prinzessin, ich möchte nicht zu hart zu Euch sein.“ Dana zog überrascht eine Augenbraue hoch, allein schon wegen dieser sehr förmlichen Anrede und dem ernsten Unterton in der Stimme Adelines. „Ist Euch eigentlich bewusst, was Ihr da versucht zu tun?“, fragte Adeline frei heraus. „Was meint Ihr?“, fragte Dana verwirrt. „Ihr wollt den dunklen Fürsten von seinem Thron herunterholen! Glaubt Ihr, Haryon wird sich das gefallen lassen?“ „Sicher nicht. Aber ich kann meine Pflicht auch nicht einfach vergessen. Mein Vater hätte sicher nicht gewollt, dass ich mich zurückziehe und ein einfaches Leben führe, während das Elbenvolk unterdrückt wird von einem falschen König!“ „Ihr habt Großes vor, Prinzessin. Um es klarzustellen – ich missbillige Euer Vorhaben nicht. Ich möchte Euch nur sagen, dass Ihr mehr brauchen werdet als eine handvoll junger Leute, um diesen falschen König zu stürzen.“ „Oh“, machte Dana, als sie begriff, was Adeline eigentlich sagen wollte. „Ihr meint, ich brauche mehr Verbündete.“ „Exakt. Die Duáth alleine werden nicht reichen. Sie sind nicht allzu zahlreich, seitdem viele der Mitglieder zu den Azi Dahaka übergelaufen sind.“ „Ich verstehe nicht mal, warum sie ihre Überzeugungen überhaupt verraten haben“, sagte Dana leise. „Ganz einfach – Haryon hat genügend von ihnen hinrichten lassen und Ihr wisst, wie er Euren Bruder zugerichtet hat. Das hat einige ehemalige Duáth dazu gebracht, sich zu ergeben und mit ein paar leeren Versprechen konnte Haryon noch weitere Elben dazu bringen, sich ihm anzuschließen.“ „Woher wisst Ihr das alles, Meisterin Adeline?“ „Mein Mann war Arzt am Hofe Eures Vaters, Prinzessin. Genau wie ich. Er hat den Untergang des Eledhrim-Ardhs mit wachsender Sorge beobachtet und war Mitglied der Duáth, als diese sich gegründet haben.“ „Dann kanntet Ihr meinen Vater?“, fragte die Elbin erstaunt. „Nun, nicht besonders gut, um ehrlich zu sein. Ich hatte mehr mit anderen Adeligen des Hofes zu tun. Aber mein Mann hat sich um die männlichen Mitglieder der Königsfamilie gekümmert.“ „Wo ist Ihr Mann jetzt?“ Adelines Blick trübte sich ein wenig. „Er ist tot. Er wurde beim Angriff auf das Schloss getötet, während ich entkommen konnte.“ „Oh, das tut mir aufrichtig Leid“, beeilte Dana sich zu sagen. „Das muss es nicht, Prinzessin. Euer Verlust war weitaus höher als meiner. Nun ja, was ich damit sagen wollte, war, dass ich noch immer Kontakt zu den Duáth habe, auch wenn ich nicht besonders häufig Nachrichten erhalte.“ „Und Ihr wollt mir sagen, dass ich allein es nicht schaffen kann, nicht wahr?“ „Ja, das ist richtig. Ihr habt gesehen, wie der Feind die beiden Frauen zugerichtet hat – und dieser Nanden hat offenbar nur mit ihnen gespielt. Wenn Haryon noch mehr solcher Leute hat, dann habt Ihr allein keine Chance gegen ihn. Euer Angriff und die Befreiung Mellryns war pures Glück, denn er wusste noch nichts von Euch. Jetzt wird er gewappnet sein.“, erklärte die Heilerin. „So etwas dachte ich mir bereits“, nickte Dana verstehend. „Was ratet Ihr mir, zu tun?“ „Als erstes müsstet Ihr eigentlich lernen, mit Eurer Magie umzugehen. Allerdings werdet Ihr da vermutlich mehr Zeit brauchen. Zeit, die wir wahrscheinlich nicht mehr haben.“ „Ihr glaubt nicht, dass wir gegen diesen Nanden bestehen können?“, hakte die Elbin nach. „Doch, gegen ihn vielleicht schon. Aber was wird nach ihm kommen? Haryon wird nicht warten, bis Ihr stark genug seid. Er wird versuchen, Euch so schnell wie möglich loszuwerden.“ Da ist wohl was dran, dachte Dana. „Ich bin mir sicher, dass die Zwerge mich unterstützen werden“, sagte sie laut. Adeline nickte. „Das werden sie bestimmt, wenn Ihr sie darum bittet. Aber Ihr werdet auch die Hilfe Eures eigenes Volkes brauchen. Ihr müsst versuchen, Eure Untertanen zu überzeugen. Und vielleicht könnten sich Euch auch ein paar Menschen anschließen.“ „Dana ist aber lange weg“, bemerkte Zack. Das Abendessen war bereits beendet und die Gefährten waren zurück in ihre Zimmer gegangen. „Ich frage mich, was Adeline von ihr will“, nickte Eravelle. „Das frage ich mich auch. Vielleicht hätte ich mit ihr gehen sollen“, überlegte Mellryn. „Da gibt es übrigens noch etwas, über das ich mit dir sprechen will, Mellryn...“, kam es nun von Zack. „Etwas, über das wir nur in Danas Abwesenheit sprechen können... und ohne dich, Eravelle...“ „Hm?“ Die Elbin zog zwar skeptisch die Augenbrauen hoch, ging dann aber dennoch zur Tür. „Gebt mir Bescheid, wenn ihr mit eurem Gespräch fertig seid“, sagte sie noch, bevor sie den Raum verließ. Als die Tür hinter ihr geschlossen war, sah Zack Mellryn ernst an. „Mellryn, ich wüsste gern, wie du eigentlich zu Dana stehst...“, begann er schließlich. Eravelle dagegen gesellte sich zu Estela. Auch, wenn es nicht so schien, als ob sich die beiden mögen würden, war die Priesterin doch die Einzige, die gerade ‚Zeit’ zu haben schien. Also klopfte sie an die Tür und bekam ein mürrisches „Herein“ zu hören. „Oh, Eravelle.“ Die Neugier konnte man deutlich in der Stimme der Priesterin hören. „Ja. Zack wollte mit Mellryn allein sprechen, also bin ich gegangen...“, erklärte die Elbin. „Ist Dana noch nicht wieder zurück?“ „Nein.“ „Ich frage mich, was die Alte von ihr will!“, grübelte Estela. Eravelle grinste. „Das haben wir uns eben auch schon alle gefragt.“ Dann bemerkte sie, dass Estela allein in dem Zimmer war. „Haben Lydia und Alvar ihr Zimmer also behalten?“ „Sieht so aus, nicht wahr? Nun, mir soll das Recht sein.“ „Ich war ganz schön überrascht von dieser Neuigkeit“, meinte Eravelle, während sie sich auf eines der leeren Betten setzte. „Du meinst Lydias Schwangerschaft?“ „Ja. Ich hätte nicht gedacht, dass sie und Alvar schon so weit sind...“ „Bist du etwa neidisch?“, foppte Estela die Elbin. Doch zu ihrer Überraschung schien Eravelle sich ein wenig ertappt zu fühlen. „Die beiden sind sich so nahe. Ich wünschte, ich könnte Mellryn auch so nahe sein. Aber er ist so zurückhaltend geworden.“ „Wünschst du dir denn auch ein Kind von ihm?“ „Später einmal, sicher. Aber derzeit ist unsere Beziehung nicht so einfach. Er liebt mich, das weiß ich, aber irgendwie... irgendwie traut er sich nicht mehr so richtig....“ „Oh je...“, seufzte Estela. „Ich fürchte, für diese Art ‚Frauengespräch’ bin ich nicht gerade die beste Gesprächspartnerin.“ End of Part 63 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)