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Alles wird sich ändern

denn die Zeit bleibt nicht stehen
von

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Ein Schatten seiner selbst

Alles wird sich ändern

Author: Luna

Genre: Fantasy

Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86.

Part 55 von ?

Warning: bislang keins
 


 

Für einen Moment war Stille.

Eravelle starrte Mellryn an und wartete schon bald auf eine Antwort seinerseits.

Der Elb hatte seinen Blick auf den Boden gerichtet und schien noch immer wütend zu sein, doch die ärgste Wut war bereits verraucht. Natürlich hatte er gewusst, dass Eravelle ihn liebte und er erwiderte diese Liebe auch.

Aber inzwischen kam er sich vor, als wäre er für sie nicht mehr gut genug. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst, nicht mehr der, der er einmal war. Sein verlorenes Auge und die auch sonst schlechte körperliche Verfassung erinnerte ihn jeden Tag aufs Neue daran. So war er doch kein guter Mann für diese hübsche Frau!

Doch traute er sich nicht, ihr genau das zu sagen.

Und als er sie nun mit Jules gesehen hatte, hatte er schon befürchtet, Eravelle zu verlieren. Es war unerträglich gewesen, zu sehen, wie sie sich von ihm verabschiedet hatte.

Seufzend setzte Mellryn sich aufs Bett und schwieg noch immer. Was sollte er auch schon zu ihr sagen?

Eravelle dagegen konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Sie liebte Mellryn so sehr und nun war er nicht einmal in der Lage, ihr zu sagen, ob er noch immer genauso fühlte.

Einst waren sie beide ein Liebespaar gewesen und sie wollte ihre Liebe zu ihm niemals aufgeben. Aber warum sagte er ihr nicht, dass er sie auch liebte? Warum küsste er sie nicht? Mochte er sie inzwischen nicht mehr? Oder liebte er jemand anderen?

Die Stille war sehr angespannt, die Luft in dem Raum sehr dick.

„Warum sagst du nichts?“, fragte Eravelle schließlich leise, von den Tränen beinahe erstickt.

„Era…“, begann Mellryn, mindestens ebenso leise.

Sie horchte auf und blickte ihn wartend an.

„Natürlich liebe ich dich“, fuhr er fort, „aber ich kann dir doch gar nichts mehr bieten.“

Eravelle glaubte fast, sie hätte sich verhört. „Darauf kommt es doch gar nicht an!“, rief sie, bevor sie auf ihn zuging und vor ihm in die Hocke ging, um ihn besser ansehen zu können. Doch Mellryn wich ihrem Blick aus.

„Sieh mich doch an! Ich bin nur noch ein Krüppel!“

„Und aus dem Grund soll ich dich nicht mehr lieben?“

Eravelle konnte nicht fassen, was sie da hörte. Glaubte Mellryn wirklich, er müsste ihr ein perfekter Mann sein? Sie konnte nicht anders – sie holte einmal aus und ohrfeigte ihn. Völlig erschrocken rieb sich Mellryn die schmerzende Wange und starrte sie an.

„Du Narr!“, fauchte Eravelle, halb wütend, halb verzweifelt. „Nur, weil du nicht mehr der Alte bist, liebe ich dich doch nicht weniger als zuvor! Du bist immer noch MEIN Mellryn. Und verdammt noch mal, ich will dich und keinen anderen Mann!“

Der Elbenprinz konnte nicht anders – er lächelte. Die Zweifel, die er gehegt hatte, schob er einfach beiseite und tat nun das, worauf seine Eravelle schon so lange hatte warten müssen – er küsste sie.
 

Eine Stunde später standen sie alle abmarschbereit vor dem Gasthaus.

„Sagt mal“, fiel nun Zack ein, „wohin marschieren wir überhaupt?“

Seine Fragte sorgte dafür, dass sie sich alle erst einmal ratlos ansahen. Keiner von ihnen schien überhaupt ein bestimmtes Ziel gehabt zu haben. Ihr Ziel war immer nur gewesen, Mellryn zu befreien. Und nun wollten sie aus diesem düsteren Land, das einmal ein mächtiges Königreich gewesen war, einfach nur noch heraus.

„Wie wär’s, wenn wir zurück nach Cardun gehen würden? Mein Haus ist groß genug für uns alle“, schlug Alvar schließlich vor.

„Eine gute Idee“, fand auch Dana. Sie wollte ja ohnehin bei Alvar lernen. Warum dann nicht in sein Haus ziehen?

Auch sonst schien niemand Einwände zu haben – wer würde auch schon der Prinzessin widersprechen? Selbst Estela, die schon sehr mächtig war, hatte ihren Respekt vor Dana.

„Wie lange brauchen wir wohl von hier nach Cardun?“, überlegte Lydia.

„Gute Frage. Ich schätze, ungefähr zwei Wochen?“, antwortete Alvar.

„Aber was machen wir mit Lanion?“, fragte nun Eravelle, die sich Sorgen um den Jungen machte. Zwar hatte Dana seine Seele vorerst gesichert und ihn zurück ins aktive Leben geholt, doch war er noch nicht ganz über den Damm.

„Soweit ich weiß, gibt es in der Nachbarstadt eine gute Heilerin“, überlegte nun Mellryn.

„Ja“, stimmte Alvar zu. „in Sarna gibt es ein Sanatorium.“

„Gut, dann sollten wir dorthin gehen“, meinte Eravelle.

„Warum eigentlich gehen?“, fragte nun Lydia, die des Marschierens langsam überdrüssig wurde.

„Wir könnten uns auch einen Wagen nehmen, wenn wir Geld hätten“, seufzte Dana.

Nun hüstelte Alvar.

„Kein Problem, ich besorg da was.“

Und mit diesen Worten war er auch schon verschwunden.
 

Als er eine halbe Stunde später wiederkam, hatte er tatsächlich einen Heuwagen und dazu zwei Pferde sowie etwas Hafer erstanden.

„Wo nimmst du nur all das Geld her?“, fragte Dana beinahe zweifelnd. Doch der Elb winkte nur ab und gab damit zu erkennen, dass er das nicht verraten würde. Noch nicht.

„Kannst du das Ding überhaupt lenken?“, fragte Estela zweifelnd.

„Naja, nicht gut. Aber das ist nichts, was ich nicht lernen könnte“, gab Alvar zu.

Aber nun grinste Zack. „Lass mich das machen.“

Zack hatte oft genug einen Wagen lenken dürfen. Und er freute sich schon darauf, nun mal ein bisschen was von seinen Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können.

„Wie wollen wir denn damit überhaupt bis nach Cardun kommen?“, fragte sich stattdessen Lydia. „Cardun liegt doch in den Bergen.“

„Keine Sorge“, beschwichtigte Alvar sie. „Es gibt nicht nur einen Weg dorthin. Wir müssen so zwar einen kleinen Umweg machen, aber mit dem Wagen sind wir ja auch viel schneller als zu Fuß.“

„Auch durch Schnee?“, zweifelte Lydia weiter.

„Im Flachland schon. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dürfte es bald den ersten Frühlingsschwung geben.“

„Woher willst du das wissen?“, fragte die Geschichtenerzählerin skeptisch, doch ein Blick Alvars reichte aus, um sie grinsen zu lassen. „Dein ‚Gesicht‘, hm?“

Sie erntete ein Nicken.
 

Die übriggebliebene Truppe kam dank des Pferdewagens tatsächlich ziemlich gut voran.

„Wenn wir in dem Tempo weiter vorwärts kommen, brauchen wir keine zwei Wochen bis Cardun“, überlegte Alvar gut gelaunt.

Bisher hatten sie gutes Wetter gehabt und der Schnee begann langsam zu schmelzen.

„Der Frühling ist wirklich nicht mehr fern“, freute sich Eravelle. Sie hasste diese Kälte eigentlich. Sie war ein Kind des Sommers und hätte durchaus nichts dagegen, wenn es keinen Winter geben würde.

Ruhig streichelte sie über den Kopf Lanions, der zwischen ihr und Dana saß. Mellryn wollte zwar auch gerne etwas von den Streicheleinheiten abhaben, hielt es aber für besser, das nicht zu sagen, wo der letzte Streit doch gar nicht lang her war.

Statt dessen zuckte er auf einmal kurz zusammen.

„Was ist?“, fragte Eravelle, der das nicht entgangen war.

Der Elb seufzte, als er die Antwort gab. „Wir werden verfolgt.“

„Immer noch?“, fragte Dana beinahe entsetzt.

„Ja. Offensichtlich lässt Haryon uns doch nicht einfach so davonkommen. Während unserer Pausen konnten die Azi Dahaka sicher gut aufholen.“

Sein Blick fiel auf Lanion, der ja auch schon von dem falschen König ausgesandt worden war.

„Eine Gruppe unserer Größe dürfte nicht gerade schwer verfolgbar sein“, überlegte Estela.

„Richtig“, nickte Mellryn. „Hoffen wir, dass Garim, Jules und Silivren und die drei Dúaths verschont bleiben.“
 


 

End of Part 55



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2009-11-03T22:29:47+00:00 03.11.2009 23:29
*lach*
na gut keine richtige steit szene XD
aber trotzdem nicht schlecht XD

was kommt denn jetzt noch alles? *neugierig ist*

ich würde mir ja noch wünschen, das man auch mehr auf die landschaft/orte eingehen würde, so das man sicher leichter vorstellen kann wo das ganze eigentlich spielt XD also wie es da aussieht ^^
gut im groben weiß man das ja und jeder hat auch eine grundvorstellung von etwas... aber genauer wäre schöner, finde ich ^^°


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