Zum Inhalt der Seite

Alles wird sich ändern

denn die Zeit bleibt nicht stehen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Söldner

Alles wird sich ändern

Author: Bina-chan86

Part 6 von ?
 

(Gemeinschaftsstory mit elbin-luna-chan)
 

„Schon gut!“ Lydia hob abwehrend eine Hand. „Jeder hat Dinge, über die er nicht reden will. Da ist Dana nicht die Ausnahme. Belassen wir es also dabei.“ Mit diesen Worten erhob sich Lydia und entfernte sich ein paar Schritte von den Zelten.

Jules blickte überrascht auf. „Wo willst du denn hin?“

„Mir ein bisschen die Beine vertreten“, erwiderte Lydia.

Jules stutzte. „Jetzt?“, brach es aus ihm heraus, doch sie hörte ihn schon nicht mehr.

Zack seufzte und fuhr sich mit beiden Händen durch seine Haare. „Und schon ist die Stimmung im Eimer!“

„Dafür kann doch niemand etwas“, fand Jules. „Lydia kann keine Gedanken lesen und Dana redet halt nicht gern über das Thema… auch wenn ich denke, dass man das anders zeigen kann.“ Er hatte selbst nie nach Danas Narbe gefragt, obgleich er sie schon ewig kannte. Für Jules waren solche Dinge eher nebensächlich. Seine Gedanken kreisten um das Hier und Jetzt und nicht um die Vergangenheit, denn diese hielt auch für ihn keine sonderlich angenehmen Erinnerungen bereit.

„Hätte Lydia nicht wenigstens etwas feinfühliger fragen können?“, fragte Zack zögerlich.

„Ich sehe das so…“, entgegnete Jules, ohne Zacks Frage dabei direkt zu beantworten. „Jeder von uns hat so seine kleinen Geheimnisse. Dana genauso wie Lydia. Man muss aber bedenken, dass jeder anders damit umgeht. Das ist ganz normal.“

„Du hast ja recht“, musste Zack zugeben. „Wieder mal…“

Jules hatte tatsächlich das Talent, Situationen mit seiner ruhigen, unkomplizierten Art zu entschärfen. Einfach, weil er keinen Streit mochte.

„So, und nun sei so gut und such nach Lydia. Sag ihr, dass sie sich keine Gedanken machen muss und das Thema vermeiden soll. Dana hat sich bestimmt wieder bis morgen früh wieder beruhigt.“

„Warum ich?“, murrte Zack.

„Weil du ihr besser vermitteln kannst, was Dana fühlt“, antwortete Jules schlicht.

Zack gab sich geschlagen. „In Ordnung. Du hast gewonnen.“
 

Zack fand Lydia schließlich an dem Bach, der nicht weit von ihrem Lager entlang floss.

Im ersten Moment erschrak Zack ein wenig, denn Lydias platinblonde Haare sahen im fahlen Mondlicht aus, als hätten sie die Farbe von Silber.

Lydia blickte sich über ihre Schulter hinweg zu ihm um. „Stimmt was nicht?“, erkundigte sie sich ruhig.

Zack räusperte sich. „Du solltest hier draußen nicht allein herumrennen“, begann er zaudernd.

„Können wir einfach gleich zu dem kommen, was du wirklich willst“, sagte Lydia, wider Willen amüsiert über Zacks Verhalten.

Ertappt schaute Zack sie an. „Nun ja… ich wollte bloß mit dir reden. Über Dana.“

„Mir ist schon bewusst, dass sie nicht darüber sprechen will“, warf Lydia ein. „Aber verstanden hätte ich es nur, wenn sie es mir so gesagt hätte. Mich anzubluffen war vollkommen unnötig.“

„Aber begreifst du denn nicht, dass du sie mit einer solchen Frage in die Ecke drängst?“, versuchte Zack vorsichtig einzulenken.

„Und woher sollte ich deiner Meinung nach ahnen, dass ich mich mit meinen Worten auf dünnes Eis wage?“

„Ähm…“ Darauf fiel Zack kein passendes Argument ein.

„Du nimmst sie in Schutz, was wirklich ehrenhaft von dir ist, aber im Gegensatz zu uns anderen kennst du ihre Gefühle auch“, fuhr Lydia fort.

Betreten wich Zack ihrem Blick aus. „Da irrst du dich.“

Lydia musterte ihn abschätzend. Es dauerte einen Moment lang, bis sie schließlich begriff. „Du weißt nicht, wie ihre Gefühle für dich aussehen.“

„Unsinn“, brummte Zack. „Das bildest du dir bloß ein.“

Lydia lächelte unverbindlich. „Mag sein.“
 

Am darauf folgenden Tag war Dana ungewöhnlich schweigsam. Doch zumindest schien ihre Wut verraucht zu sein.

Dana, die zielstrebige Elbenprinzessin und Lydia, die Geschichtenerzählerin mit der melodischen Stimme – es war kein Wunder, dass es zwischen zwei so grundverschiedenen Frauen hin und wieder Meinungsverschiedenheiten gab.

Garim Eisenfaust demonstrierte den anderen derweil eindrucksvoll, wie wenig er sie schätzte. Seine Ausstrahlung signalisierte folgendes: Wir müssen nur rein zufällig in dieselbe Richtung!

Manchmal schaute er zwar zu Dana, doch ansonsten schwieg er. Er war so reglos, dass Lydia unwillkürlich die Geschichte in den Sinn kam über einen Zwerg, der sich in Stein verwandelte.

Schnell schüttelte Lydia diesen albernen Gedanken ab.

„Trotz der Verzögerung sollten wir Cardun bald erreichen“, verkündete sie stattdessen.
 

Wenig später erreichte die kleine Gruppe ein Flussbett, das es zu durchqueren galt.

Jules entledigte sich seiner Schuhe und krempelte die Hose hoch, um in das Wasser zu steigen, das ihm gerade mal bis zu den Waden reichte.

„Brr, eisig!“, befand er.

Lydia lachte. „Ist doch kein Wunder. Der geschmolzene Schnee aus den Bergen fließt genau in diesen Bach, außerdem haben wir ja keinen Sommer mehr.“

Jules nickte und schaute dann zum Himmel hinauf. „Wie lange der Winter wohl noch auf sich warten lässt?“

„Das weiß allein der Wintergeist“, gab Lydia belustigt zurück.

Jules grinste und winkte Zack, Dana und Garim dann zu. „Der Strom lässt sich mühelos durchqueren. Kommt!“

„Aber lasst den Zwerg auf seinem Pferd, sonst ersäuft er noch in dieser Pfütze“, fügte Lydia neckisch hinzu.

„Lästerliches Weib! Jemand sollte dir dein vorlautes Mundwerk stopfen!“, brummte Garim.

„Oh, er kann ja doch sprechen“, bemerkte die Geschichtenerzählerin, ohne sich dabei von Garims Flüchen beeindrucken zu lassen.

Eins muss man ihm lassen: Kreativ ist er ja bei seinen Beschimpfungen, dachte sie.

Zack verzog die Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. „So viel zu unserem friedlichen Ausflug in die Berge.“

Dana sah ihn von der Seite an. „Jetzt sind wir nun mal hier. Machen wir das Beste daraus.“

Zack nickte, erleichtert darüber, dass Dana ihre Zuversicht scheinbar wieder gefunden hatte.
 

Doch auch der Rest der Reise versprach nicht gerade beschaulich zu werden.

Als sie schließlich Rast machten, trat Garim an einen Brunnen, dessen Becken aus Holz gefertigt war und in den schon zahlreiche Reisende ihre Namen geschnitzt hatten.

Garim schüttelte den Kopf, hielt aber plötzlich mitten in seiner Bewegung inne, als er unter seinen Füßen ein leises Knirschen hörte. Er lauschte. Dort war ganz eindeutig ein Geräusch gewesen. Bevor er diesem jedoch nachgehen konnte, gab der Boden unter ihm schon nach.

„Vorsicht!“ Dana, die ihm am nächsten stand, griff nach seinem Umhang, um den Zwerg festzuhalten, verlor aber das Gleichgewicht.

Lydia versuchte noch ihren Arm zu umklammern. Doch es war zwecklos und hatte nur zur Folge, dass nun alle drei in dem Loch landeten.
 

Dana spürte wie die Dunkelheit sie umfing und das nächste, an das sie sich erinnern konnte, war ein dumpfer Aufprall.

„Autsch“, keuchte die Elbin.

Lydia kniff die Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen. „Wo sind wir?“

„Auf meinem Rücken“, knurrte Garim ungehalten.

„Entschuldigung“, murmelten Dana und Lydia im Chor, ehe sie sich erhoben und unentschlossen ihre Umgebung in Augenschein nahmen.

„Was ist uns denn da ins Netz gegangen?“, ließ sich plötzlich eine fremde, weibliche Stimme vernehmen.

Erschrocken drehte sich Dana um.

Vor ihr stand eine junge Frau mit grünen Augen, karamellfarbenem Haar und leicht sonnengebräunter Haut. Jedenfalls glaubte Dana diese Merkmale bei den schlechten Lichtverhältnissen sehen zu können.

„Wer bist du?“, fragte sie misstrauisch.

Allerdings überhörte die Frau Danas Frage einfach und starrte stattdessen Garim an. „Ein Gnom?“, flüsterte sie irritiert.

„Ein Zwerg!“, verbesserte Garim sie fauchend.

Enttäuscht ließ die Frau den Kopf hängen. „Ihr seid die Falschen“, seufzte sie.

„In der Tat!“ Aus der Finsternis trat ein Mann hervor, der sich zu ihr gesellte.
 

Es stellte sich heraus, dass es sich bei den beiden Fallenstellern um einen Söldner namens Neilyr und eine junge Frau mit Namen Flore handelte.

Neilyr konnte man auf den ersten Blick ansehen, dass er wortkarg war. Unter dem rechten Auge hatte er eine Narbe und auch seine Hände wiesen feine, weiße Linien auf, woraus man schließen konnte, dass es sich beim Rest seines Körpers ähnlich verhielt.

Im Gegensatz zu ihrem Begleiter war Flore äußerst aufgeweckt und alles andere als feindselig. Inzwischen hatte sie sich wohl zum zehnten Mal bei Dana, Lydia und Garim entschuldigt.

„Alles halb so wild. Es wurde ja keiner verletzt“, winkte Lydia schließlich ab, was auch stimmte, wenn man mal von Garims angeknackstem Stolz absah.

„Mich würde allerdings brennend interessieren“, fuhr die Geschichtenerzählerin fort, „was euch dazu veranlasst hat, ausgerechnet hier ein Loch zu graben.“

Flore grinste ein bisschen verlegen. „Wir wollten jemanden fangen… allerdings nicht euch“, gestand sie.
 


 

*********************************************************************
 

End of Part 6



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Taroru
2009-10-31T19:46:51+00:00 31.10.2009 20:46
*lach*
ich glaube flore wird mir auch gefallen XD
das ist ne echt schräge mischung XD *lach* lockert die story aber noch mal so richtig auf XD

wen die beiden söldner fangen wollen, würde mich aber schon brennend interessieren XD aber das kommt hoffentlich noch XD


Zurück