Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 4: Aufbruch ------------------- Alles wird sich ändern Author: Bina-chan86 Part 4 von ? Dies ist eine Gemeinschaftsgeschichte von Bina-chan86 und elbin-luna-chan Lydia erwartete die drei bereits. Trotz der nicht gerade atemberaubenden Temperaturen saß sie im Garten unter einer Laube und winkte ihnen zu. „Guten Morgen!“ Jules, ein Morgenmensch sondergleichen, erwiderte den Gruß ebenso überschwänglich, während sich Zack mit einem knappen Nicken begnügte. Dana folgte den beiden Männern zögerlich und gespannt zugleich. Die Elbin bedachte Lydia mit einem abschätzenden Blick - ein typisch weibliches Phänomen, wenn es darum ging, jemanden besser charakterisieren zu können. Lydia tat ihrerseits dasselbe, schmunzelte dann aber schließlich und hielt Dana die Hand hin. „Beim letzten Mal habe ich versäumt mich persönlich vorzustellen. Ich bin Lydia.“ Erleichtert ergriff Dana die dargebotene Hand. „Dana“, nannte sie der Geschichtenerzählerin ihren Namen. „Zacks hübsche Freundin“, erinnerte sich Lydia fröhlich. „Hörst du wohl endlich auf damit!“, zischte Zack. Beschwichtigend hob Lydia die Hände. „Ich bin ja schon still.“ Jules wandte den Kopf ab, weil er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Leider verbarg er seine Belustigung nicht sehr gut, denn Zack sah es trotzdem und versetzte seinem Freund einen beleidigten Rippenstoß. Lydia unterband die Zankerei, indem sie die anderen zu sich an den Tisch winkte, um ihnen eine Karte zu zeigen. „Ich habe mich bemüht, einen möglichst aktuellen Plan zu finden, damit wir uns nicht doch in den Bergen verlaufen”, erklärte sie frei heraus, denn sie ahnte schon, dass die Antwort von Dana und Zack positiv ausfiel. „Ich war zwar lange nicht mehr in Cardun, aber viel scheint sich nicht verändert zu haben. Es ist eben doch nur ein verschlafenes kleines Nest und keine Metropole. Dort laufen die Uhren ein bisschen anders.“ Lydia klatschte in die Hände und blickte auf. „Der perfekte Anfang für eine Geschichte!“ Bereits zwei Tage später konnten sie aufbrechen. Lydia hatte ausdrücklich betont, dass es besser wäre zu reisen, bevor das Wetter umschlagen würde und der Winter langsam ins Land käme. Dana hatte diesen Vorschlag begrüßt, weil sie es kaum erwarten konnte, einem anderen Magier zu begegnen und vielleicht sogar etwas von ihm lernen zu können. Endlich hatte sie einen Anhaltspunkt gefunden, der sie ihrem Ziel näher bringen würde. Selbst Jules hatte sich für ein paar Tage frei genommen. Einerseits weil er neugierig war und andererseits, weil Sania sicherlich misstrauisch gewesen wäre, wenn sie ihn in der Stadt gesehen hätte, nachdem Zack doch ausdrücklich betont hatte, dass es seine Idee war. Lydia griff in die Tasche ihres lindgrünen Mantels und zog die Landkarte hervor. „Mit ein wenig Glück können wir morgen Abend schon in Cardun sein.“ „So schnell?“ Dana trat näher an sie heran und linste über ihre Schulter, um einen Blick auf die Karte zu erhaschen. Lydia nickte bestätigend. „Wir werden später in Hallet Rast einlegen. Von dort aus ist es nicht mehr so weit“, sagte sie und fuhr dann mit dem Finger bedächtig über das Papier. „Hallet liegt dort, wo die Flüsse Inh und Sabel ineinander münden. Es ist eine recht lebhafte kleine Handelsstadt. Der Ort ist besonders für sein Kunsthandwerk bekannt. Die Leute stellen wunderschöne Arbeiten aus Glas her. Viele Fenster von Tempeln werden extra in Hallet angefertigt.“ Zack staunte nicht schlecht - Lydia war tatsächlich ein nie versiegender Informationsquell. Im Gegensatz dazu kam er sich ziemlich unwissend vor, was aber nicht verwunderlich war, denn er war nie sonderlich häufig aus Rawena herausgekommen. „Das wird bestimmt interessant“, warf Jules gut gelaunt ein. „He, das ist hier keine Vergnügungstour“, ermahnte Zack ihn. Jules zuckte unverbindlich mit den Schultern. „Es spricht aber trotzdem nichts dagegen, ein wenig Spaß zu haben, oder?“ Dabei blickte er sich zu Dana um, die nachdrücklich nickte. Rawena war idyllisch, aber das Leben dort konnte sehr eintönig sein. Deswegen freute sich die Elbin darauf, nach langer Zeit mal wieder eine neue Stadt zu sehen. Alsbald stieg der Weg, auf dem sie gingen, an und führte durch ein Kiefernwäldchen. Der Marsch wurde damit beschwerlicher als auf ebener Fläche, doch der Ausblick entschädigte für alles. „Schaut mal!“, sagte Dana und lief zum Rand eines Felsvorsprungs. Zwischen den Bäumen hindurch bot sich der Blick hinab auf den Inh, der sich an dieser Stelle mindestens hundert Meter breit durch das Tal schlängelte. In der Ferne, halb unter einer Wolkenschicht vorborgen, konnte man schon Hallet erkennen. „Wir müssen noch ein Stück in südwestliche Richtung und dann können wir mit der Fähre über den Fluss setzen“, bemerkte Lydia. Jules folgte dem Flusslauf mit seinem Blick und schaute sich dann grinsend zu Dana um. „Das Wasser hat fast so eine schöne Farbe wie deine Augen.“ Dana wurde leicht rot und verzichtete darauf, seine Worte zu kommentieren. Jules lachte amüsiert. Bei jedem anderen hätten diese Silben vielleicht wie eine leere Phrase geklungen, jedoch wusste man bei Jules, dass er nicht dazu neigte, abgedroschene Sprüche von sich zu geben. „Der spannt dir deine Freundin aus“, raunte Lydia Zack erheitert zu. Zack funkelte sie ärgerlich an. „Du solltest doch damit aufhören“, brummte er. „Suchst du Streit mit mir?“ „Ich werde mich vor dir fürchten, wenn es so weit kommt“, winkte Lydia leichtfertig ab und betrachtete Zack dann aus den Augenwinkeln. „Warum schleppst du überhaupt einen Bogen mit dir herum?“ „Zum Schutz. Man weiß ja nie, was auf so einer Reise alles passieren kann“, entgegnete Zack, ein wenig besänftigt durch das unverfänglichere Thema. „Mit so einer Einstellung zieht man das Unglück an“, fand Lydia. „Ich bin lieber vorbereitet. Außerdem wird Dana…“ Zack unterbrach sich selbst und schüttelte den Kopf. „Wird Dana was?“, hakte Lydia interessiert nach. „Ach, gar nichts“, sagte Zack schnell. Jules wandte sich um. „Trödelt da nicht so rum!“, rief er Zack und Lydia zu, die ein wenig zurückgeblieben waren. „Wir sind ja gleich da“, antwortete Zack brummend. Lachend setzte Jules seinen Weg fort. „Lydia hat ihn bestimmt wieder aufgezogen.“ Dana schaute ihn überrascht an. „Ihn geärgert?“ Sie hielt inne und dachte nach. „Sieht es wirklich so aus, als wäre ich Zacks Freundin?“, fragte sie schließlich. „Nun, für Lydia womöglich schon“, meinte Jules. „Für mich wirkt es anders, weil ich euch schon von klein auf kenne.“ Hallet war, wie Lydia es beschrieben hatte - lebhaft, aber mit ländlichem Charme. Und trotz der späten Stunde boten noch immer Händler ihre Waren an beleuchteten Straßenecken an. Neugierig blieb Dana stehen. Voller Faszination betrachtete sie, wie sich das Licht der Laternen in den vielfarbigen Glaswaren brach. „Wie ein Regenbogen…“, murmelte sie. „Die Leute hier verstehen etwas von ihrem Handwerk“, bestätigte auch Zack. Beide mussten ihre Blicke schließlich losreißen, als Jules einen Pfiff ausstieß. „Kommt, wir haben ein Gasthaus gefunden, in dem wir heute Nacht bleiben können.“ Zack streckte sich. „Das trifft sich gut. Ich bin müde und außerdem habe ich einen Bärenhunger.“ „Du hast immer einen Bärenhunger“, neckte Dana ihn. Der Gasthof war ein halb mit rotbraunem Holz verkleidetes, zweistöckiges Gebäude. Von drinnen fiel warmer Kerzenschein auf die Straße und man hörte laute, gesellige Stimmen. „Damit wäre der erste Teil des Weges überstanden“, verkündete Lydia lächelnd, ehe sie über die Türschwelle trat. End of Part 4 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)