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Huans

von

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Erste Herausforderung

Eigentlich hatte Nia geglaubt, das Wort "Stress" mehr als genug am eigenen Leib gespürt zu haben als sie noch mit den "drei Schwestern" (Tanja, Tonia, Antje) zusammengewohnt hatte - aber "ihre" Jungs waren auch nicht von schlechten Eltern:

Salvatore schien ein Morgenmuffel ohnegleichen zu sein, der partout nicht aus dem Bett wollte und bei dem selbst zwanzig lautstark schrillende Wecker nichts gebracht hätten - ach selbst ein Knallfrosch neben seinem Ohr hätte nichts gebracht! -

und Cedric stand viel zu früh auf und schlief aufgrund seines niedrigen Blutdrucks, den er nicht in den Griff bekam, egal wie viele Liegestützen er machte, im geschlossenem Bad wieder ein.

Nia hätte beiden am liebsten in Ohr gebrüllt - aber das ging natürlich nicht.

Deshalb musste sie sich gezwungenermaßen im Zimmer umziehen, während der behinderte Idiot im Bad ein Schnarchkonzert veranstaltete.

Typischerweise erwachte Salvatore genau dann und Cedric kam genau dann aus dem Bad, wenn sie nur in Unterwäsche bekleidet dastand.

Feuerrot vor Scham flüchtete sie sogleich in den Waschraum und ließ die ebenfalls verlegenen Jungs - die nun hellwach waren - zurück.

Nachdem alle drei irgendwann fertig waren, stürzten und hetzten sie durchs Gebäude, auf der Such nach dem richtigen Klassenzimmer - man war meistens so durch den Prunk und Protz abgelenkt, dass man gar nicht drauf achtete, wohin man lief oder sich schlicht und ergreifend den Weg nicht merkte.

Nia löffelte während der ganzen Hetze ihren Joghurt, Salvatore schlürfte seinen Drink und Cedric schlang seinen Toast herunter.

Endlich - nach einer scheinbaren Ewigkeit und vielen herumirrens - sie hatten sich eine halbe Stunde früher auf den Weg gemacht, um rechtzeitig anzukommen - ließen sie sich auf den Gong genau in ihre Stühle fallen.

Frau Wood hatte sie - wie immer- schon erwartet und begann unversehens mit dem Unterricht.

"Jeder hat nun zwei Huans und ist ein Ruler.

Ein Ruler hat - wie schon erwähnt - einen defensiven und einen offensiven Huan." Dabei schaute sie Nia mit einem bedeutungsschwangeren Blick an und fuhr fort, während sie die Kreide nach Farben sortierte.

"Was macht man also mit seinen Huans?

Entweder, man lässt sie, wie sie sind, erfreut sich daran und hat seinen "Spaß"

oder

man lässt sie gegen andere Artgenossen kämpfen, um sie und euch selbst stärker zu machen.

Nun ja, jeder Kampf hat seine individuellen Regeln.

Ein Beispiel:

Kämpft ihr IM Wasser - wo der Ruler natürlich auch ist- so ist Feuer natürlich wirkungslos und braucht als Angriffsart gar nicht erst in Erwägung gezogen werden.

Eine Regel - Rule - dagegen besagt, dass keine elektrischen Angriffe erfolgen dürfen, weil dies auch euch in große Gefahr bringen würde.

Deshalb ist kein Kampf gleich und die Regeln ändern sich am laufenden Band, sind aber immer logisch. Kommt halt immer aufs Terrain an.

Das tolle ist ja, dass man diese Rules auch manipulieren und verändern darf.

Dies könnt ihr mithilfe von "Kristallen" ändern.

Herrscht im momentanen Terrain ein Schneesturm, auf dem ihr nicht attackieren könnt, weil eure beiden Huans z. B. Vögel sind, könnt ihr durch solch einen Kristall das Gebiet wechseln und so die Regeln ändern.

Natürlich gibt es auch Kristalle, die für den Gegner wie die Apokalypse sind.

Nimmt man beispielsweise das Extrem "Luft", wo also jeder fliegen muss, der Gegner aber keine fliegenden Huans hat, so habt ihr gewonnen, denn er fällt in die Tiefe und der Battle ist vorbei.

Dasselbe gilt auch für Feuer und ein paar andere - diese Kristalle sind allerdings so selten, dass man sie vielleicht einmal im Leben zu Gesicht bekommt, wenn überhaupt.

Kommen wir zum nächsten Punkt:

Die Heilung.

Die Ruler können während des gesamten Kampfes nicht geheilt werden - eure Huans dagegen schon.

Und da sind wir gleich bei der nächsten wichtigen Sache angelangt:

Wie heile ich meinen Huan?

Das geht nämlich ganz anders, als ihr denkt. Es geht nicht mit Aspirin, Antibiotikum oder ähnlichem!

Es geht mit sog. "Stoffen". Aber was ist solch ein Stoff?

Ein Stoff ist eine Art "Nahrungsmittel", das aber nicht zwingend etwas sein muss, was das Tier in Realität frisst oder säuft - ich habe schon mal eine Giraffe erlebt, dessen "Stoff" Cola war!

Das Thema ist äußerst speziell und außer den Huan selbst weiß keiner seinen Stoff - außer er sagt es freiwillig. Aber im Normalfall bleibt so etwas im Verborgenen - es wäre schließlich ein großer Vorteil für den Gegner, wenn er den Heilprozess des Huans stoppen könnte, indem er den Stoff wegnimmt, nicht wahr?

In einigen wenigen Ausnahmen kann dieser Heilstoff aber auch lebensgefährlich sein - nicht für den Huan, aber für den Mensch im Huan.

Manch andere Stoffe sind schwer zu finden oder zu kaufen ...

Aber das ist die Sorge eurer Huans - die Ruler brauchen sich nicht darum zu kümmern.

Ein Battle wird zunächst aus der Connection von Ruler und Huans gebildet, die zwar immer vorhanden ist, im Battle allerdings ausgeprägter ist.

Mit seiner solchen Connection geht auch eine sog. "Last" einher, die, je stärker eure Huans sind, umso schwerer wird.

Das kann sich verschiedenartig auswirken: Dem Ruler wird unsagbar schlecht, schwindelig, übel oder wird sogar ohnmächtig."

Beim letzten Wort ruhten die Augen der Lehrerin für einige Augenblicke auf Nia.

Und jetzt verstand diese - sie war damals nicht vor Freude umgekippt, dass Salvatore ihr Huan war, sondern, weil die "Last" zu hoch gewesen war!

Das Mädchen schluckte heftig. Wie komplex diese Welt doch war!

"Aber genau dadurch werdet auch ihr stärker, erreicht Level und könnt Magie erlernen und aktiv im Kampf eingreifen - aber ihr habt dieses Können auch wirklich nur für den Battle, nicht außerhalb. Nur, um das im Vornherein zu sagen ...

Je nachdem, wie viel Schaden ihr über einen bestimmten Zeitraum ihr einem besiegten Gegner zugefügt habt, bekommt ihr mehr oder weniger Geld.

Natürlich kommt es auch aufs gegnerische und eigene Level an - besiege ich jemanden, der dreißig Stufen unter mir ist, so ist das ein Kinderspiel und keine müde Mark wert.

Mach ich allerdings jemanden platt, der zehn Level höher ist als man selbst - das schafft man mit der richtigen Technik und etwas Glück problemlos - so ist das schon eine reife Leistung und wird mit einer ordentlichen Stange Geld entlohnt.

Damit kann man sich ausgeklügeltere Kristalle, Waffen, Rüstungen, usw. kaufen oder man legt es aufs Sparkonto, wo's beständig wächst oder man kauft Angriffe für seine Huans.

Wie ihr seht - es ist wirklich unglaublich, wie vielfältig die Welt der Huans ist!

Neben den Kristallen gibt es auch noch "Schlüssel" - es sind auch Regeln, allerdings "kleinere", könnte man sagen.

Bestimme ich z.B. per Kristall, dass der Kampf im Wasser stattfindet, so kann ich mit einem Schlüssel beispielsweise festlegen, dass keine Haie erlaubt sind.

Solche Schlüssel sind oftmals im wahrsten Sinne des Wortes der "Schlüssel zum Erfolg", auch wenn ihre Einsatzzahl pro Kampf begrenzt ist.
 

So - bevor ihr mir alle einschläft, probieren wir es doch gleich mal aus!

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Nia fühlte sich irgendwie äußerst unwohl, als sie sich auf den Weg zum gigantischen Trainingplatz machten.

Links neben ihr ging Cedric - sein Blick war hart, starr und undurchdringlich.

Rechts neben ihr ging Salvatore - er lächelte sie an und sprach ihr beruhigende Worte zu.

Kein Wunder also, dass Nia die wütenden Blicke der Mädchen auf sich zog, die sich am liebsten wie die Aasgeier auf ihre Beute gestürzt hätten und sie zerfleischen würden.

Ein Glück, dass ihre beiden Schützlinge nicht von ihrer Seite wichen!

Nia mochte sich gar nicht ausmalen, was sonst passiert wäre ...

Das Mädchen war wirklich fasziniert von der Anlage, wo ein Sandstrand mit Palmen an einer schneebedeckten Tundra grenzte, die wiederum direkt neben einem blubbernden Vulkan weilte.

Alles widersprach den Naturgesetzen, als sich ein gigantischer Eisberg frei schwebend vor ihr auftürmte oder das es entgegengesetzt der Schwerkraft regnete.

Sie bekam deshalb auch gar nicht mit, dass ihre Truppe einem Gegner zugeteilt wurde - nämlich Tonia mit ihren beiden Huans Patrick und Tom.

"Wach auf, du Schlampe!", fuhr sie Nia an, sodass der Frauenschwarm ihr einen bitterbösen Blick zuwarf, der sie sogleich verstummen ließ.

Diese warf sich entschuldigend zu Boden - denn wer war schon lebensmüde genug, den Liebling aller Mädchen gegen sich aufzulehnen?

Cedric natürlich ausgeschlossen.

Nachdem sie sich wieder erhoben hatte, marschierte Frau Wood mit einem vollen Sack durch die Reihen, aus welchem sich jeder 10 Gegenstände aussuchen durfte.

"Wie in einem richtigen Battle gibt es auch "Sonderitems". Die sind äußerst nützlich!"

Genau so etwas hatte Nia anscheinend erwischt:

Es war ein kleines, dünnes Fläschchen, nicht größer als ein Tintenpatrone, in der ein graue, rauchförmige Gestalt umherwaberte.

Das war zumindest das, was Nia erkennen konnte. Oder täuschte sie sich?

Alle anderen Gegenstände waren "normale" Schlüssel - ein besonders witziger besagte, dass eine Toilette erscheinen würde und nach dem Gegner schnappt.

Die Area der beiden Gegnerinnen war der normale Schulhof, wodurch schon im Vornherein viele Regeln klar wurden:

Keine Fäkalsprache und eigentlich auch keine Schlägerei!

Frau Wood beobachtete alles, aber besonders Nia.

Sie war das Sorgenkind von allen - zwei offensive Huans ... Das war wirklich ein großes Handicap!

Die Klassenleitung, Salvatore und Cedric hatten, während das Mädchen bewusstlos gewesen war, ausgemacht, dass vorerst nur ein Huan eine Connection eingehen würde, aufgrund der viel zu hohen Last.

Und dieser Huan war natürlich Salvatore - wer sonst?

Cedric hatte sich zwar gegen diese Abmachung gewehrt, doch es hatte nichts gebracht.

Ein Huan, der von seinem Ruler mehr gemocht wird als der andere, wird automatisch stärker - er bekommt quasi die Energie des nicht so geliebten Huans zugeschrieben.

Und in Nias Fall war es eindeutig Salvatore, den sie begünstigte.

Cedric würde ihr nur Anweisungen und hilfreiche Tips geben.

Schließlich war sie eine blutige Anfängerin!

"Wenn du dich mit einem deiner Huans verbinden willst, musst du seinen Namen nennen und dann "connect" sagen.

Versuch's in diesem Kampf aber nur mit Salvatore, ja?", erklärte der blonde junge Mann Nia erstaunlich geduldig, sodass sie nur nickte und brav gehorchte:

"Salvatore - connect!"

Kaum waren diese Worte ausgesprochen, war ihr so, als hätte sie einen kräftigen Tritt in den Magen versetzt bekommen.

Die Luft blieb ihr weg, ihr wurde übel und alles schien sich zu drehen.

Als sie nach hinten kippte, fing Cedric sie problemlos und ohne großen Ausdruck der Überraschung im Gesicht auf. Als hätte er nichts anderes erwartet.

"Das ist die "Last", die mit einer Connection einhergeht.

In deinen Körper wird so viel Kraft gepumpt, bis du fähig bist, deinen Huan zu bändigen. Und da du in Salvatore einen sehr starken Kämpfer hast, wirst du auch dementsprechend belastet.", erläuterte er und stellte sie wieder auf ihre Beine, ließ sie aber nicht vollständig los.

Trotz flimmernder Augen erkannte sie Salvatore deutlich vor sich:

Groß, schlank, majestätisch.

Seine schwarzen Haare flatterten in der Brise, als sich plötzlich das Haar an seinen Kopf schmiegte und silbergrau - nein, weiß wurde.

Auch sein Gesicht wurde weiß - seine moosgrünen Augen wurden von einen Moment auf den anderen sonnengelb. Seine Nase verformte sich zu einem mächtigen Schnabel.

Aus seinem Rücken schossen zwei mächtige, gigantisch große, braune Schwingen.

Anschließend schrumpfte er und der Rest seines Körpers verwandelte sich vollständig zu dem eines Weißkopfseeadlers.

Nia blieb vor lauter Staunen der Mund offen.

Ihr Schwarm war tatsächlich ein Huan! Ein Tiermensch! Bislang hatte sie ja keinen handfesten Beweis gehabt und man hatte es auch noch nicht richtig glauben können - aber es war tatsächlich wahr! Jedes einzelne Wort!

Das musste man auch erst mal verdauen ...

"Alle sind bereit, Nia. Setz als erstes das Sonderitem ein, denn wenn du Glück hast, ist es so stark, dass du den Gegner gleich damit ausschaltest!", berichtete Cedric seelenruhig und drückte ihr das kleine Fläschchen in die Hand.

"Du musst es werfen.", wies er sie an und Nia tat wie ihr geheißen ...

und staunte nicht schlecht.

Aus der Phiole erschien eine unbekannte Frau mittleren Alters, hochgewachsen, brünett und sehr modisch gekleidet. Ein paar Fältchen weniger und sie wäre der gefeierte Star auf dem Coverbild der Cosmopolitan gewesen.

Ihre Augen waren allerdings zu gefährlich engen Schlitzen zusammengekniffen.

Wütend wirbelte sie sich zu Tonia um, die entsetzt und leichenblass die Erscheinung anstarrte.

"Hab ich dich nicht gesagt, du sollst mir immer Briefe schreiben?", fragte die Frau und klang dabei wie eine wütende Schlange, die sich aber hart am Riemen riss - alles triefte nur vor Sarkasmus und Hass.

"Und wie ungepflegt du schon wieder aussiehst! Derweil warst du doch erst vor einer Woche bei mir! Ich hab so viel Geld für deinen neuen Look ausgegeben und jetzt läufst du schon wieder rum wie der letzte Bettler!

Fettige Haare, ungeschnittene Nägel, ungezupfte Brauen, gelbe Zähne, verrutschte Kontaktlinsen, zu viel Rouge, knalliger Lippenstift ...

Kannst du denn gar nichts allein?!

Ich dachte, du wärst ein Mitglied der drei Schwestern! Ich wette, dein Zimmer ist nicht aufgeräumt! Weißt du was, werte Tochter?!"

Alle blickten nun auf das Schlachtfeld von Nia und Tonia, sensationsgeil, belustigt - was war das für ein Spektakel? Warum wurde Tonia so runtergeputzt und war das tatsächlich ihre Mutter?!

"Du bekommst kein Taschengeld mehr und ich nehme dir dein Handy endgültig weg!"

Das war anscheinend zu viel für Tonia denn diese kippte steif wie ein Brett um und wurde als kampfunfähig befunden.

Jeder lachte - nur Nia nicht, denn irgendwie begriff sie nicht, wie die Mutter ihres Gegners in die Flasche gelangt war.

"Dieses Fläschchen hieß "Angst". Und Tonia wurde mit ihrer größten Angst konfrontiert: Handyverbot und kein Taschengeld. dadurch ist sie wohl vor Schreck umgekippt.

Gut gemacht, Nia - du hast deinen ersten Kampf gewonnen!", lobte Salvatore das Mädchen, das rot anlief, strahlend.

Frau Wood grinste in sich hinein und stapfte auf die Gewinnerin zu.

"Gratulation, Nia. Hier ist dein Lohn.", verkündete sie feierlich und drückte ihr etwas in die Hand.

Es war ein 100-Schein, aber was war das bitte sehr für eine Währung?!

"Das ist "Genkin", die Geldeinheit bei uns. Ein Genkin ist fünfzig Cent - also genau die Hälfte.", erklärte Salvatore ihr sachlich und in seiner liebevollen Art.

Cedric nahm ihr die drei Schlüssel, die sie zudem erhalten hatte, aus der Hand und inspizierte sie. Nach einer Weile sagte er:

"Man kann die Art und die Wirkung eines Schlüssels bestimmen, indem man Farbe, Größe, Gewicht und Aussehen in Augenschein nimmt. Dieser hier beispielsweise ..." Er hielt Nia einen durchsichtigen, kleinen Schlüssel vor die Nase, "dient dazu, Wind zu machen. Die Farbe von Luft ist durchsichtig. Da er außerdem relativ klein ist, kann man höchstwahrscheinlich nicht mehr als eine Böe hervorrufen ... Zudem war er billig, da er sehr einfach und ohne Verzierungen ist ... Schwer ist er auch nicht ... Ja, mehr als ein bisschen Wind ist nicht drin!", schloss Cedric schließlich.

Nia schaute ihn ungläubig an - er hatte noch nie so viel auf einmal gesprochen! Zumindest nichts sachliches.

"Sein Spezialgebiet sind Schlüssel und Kristalle, musst du wissen. Er sammelt selbst welche, denn in seltenen Fällen kann man mit bestimmten Schlüsselkombinationen Gegebenheiten ändern.", erläuterte der Frauenschwarm und als er Nias ratlosen Blick sah, fuhr er fort:

"Ein simples Beispiel: Du hasst Paprika, aber mit einer speziellen Schlüsselkombi liebst du sie. Oder man wird gut in Mathe, obwohl man gerade von ungerade nicht unterscheiden kann."

Nia machte große Augen. So etwas großartiges konnten diese kleinen Dinger bewirken?

Unfassbar!
 

Nachdem jeder Kampf ausgefochten war und der Gewinner des jeweiligen Kampfes seinen Lohn erhalten hatte, erklärte Frau Woode den Unterricht als beendet - allerdings sollte Nia noch dableiben.

Zwei ratlose Huans mussten sich von ihrem Ruler verabschieden und begaben sich auf ihr Zimmer.

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"Sag mal ...", begann ein kaffeeschlürfender Salvatore, der sich lässig auf sein Bett legte und den konzentriert lesenden Cedric anstarrte, welcher sichtlich angepisst war, "bist du verliebt?"

Eigentlich hatte der blonde junge Mann so tun wollen, als hätte er nichts gehört, aber bei dieser Frage riss er ungläubig den Kopf zur Seite, sodass es laut knackte und glotzte den verhassten Frauenschwarm so an, als hätte er sich eben verhört.

"Bist du verliebt?", wiederholte Nias Günstling und schaute sein Gegenüber tief und fest in die Augen, während er mit seiner Kaffeetasse spielte.

Cedric lief feuerrot an.

"Das geht dich einen Scheißdreck an!", plärrte er und knallte unsanft das Buch zu. Salvatore dagegen blieb vollkommen cool und unnahbar.

"Ich will nicht wissen, in wen, sondern nur, ob du verliebt bist. Du musst nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten!", erklärte er ihm wie einem geistig Behinderten.

Cedric, der sich inzwischen erhoben hatte, ballte die Fäuste und kaute auf seiner Unterlippe herum - eine schlechte Angewohnheit aus Kindertagen. Seine Stirn war in Falten gelegt - er dachte angestrengt nach. Abwechselnd wurde sein Blick weich, sodass selbst Butter dahingeschmolzen wäre und dann wiederum schüttelte er ungläubig den Kopf. Anscheinend focht er einen Kampf mit sich selbst aus.

Doch das interessierte Salvatore kein bisschen - "Und? Darf ich das als ein „Nein“ auffassen?"

Resigniert und verwirrt nickte er, seine Stirn noch immer in tiefe Furchen gelegt.

Das Gesicht des Frauenschwarms hellte sich auf - immer ein Warnsignal und rotes Tuch für Cedric - und er flötete beschwingt:

"Sehr gut! Dann gehört Nia mir also allein!"

Urplötzlich verfinsterte sich die Mine des blonden Hünen und er fauchte wie eine kampfbereite, gereizte Katze: "Dass du ja die Finger von ihr lässt! Nia ist nicht dein Eigentum, kapiert?!"

"Was regst du dich denn so auf, Cedric? Bist du etwa eifersüchtig, dass sie mich liebt und dich nicht?", fragte Salvatore mit einem hämischen Grinsen auf seinem Gesicht - jede Silbe war ausgesprochen worden als wäre sie pures Gift.

Cedric wurde rot - "Das hat nichts damit zu tun!"

"Ach ja? Womit denn dann?"

"Na mit ... Mit ... uns Huans! Du willst nur alle Kraft haben, damit ich kläglich zugrunde gehe!"

"Daran hab ich gar nicht gedacht ... Ich habe eigentlich nur meine Gefühlt zu ihr in Betracht gezogen ..."

Cedric schluckte hart und fragte heiser: "Und was ist bei dieser >Befragung< herausgekommen?"

"Das ich sie liebe!", antwortete Salvatore so selbstverständlich, als handle es sich um die Tatsache, dass die Sonne heiß ist, die Erde ein Planet und der Mond für die Ursache der Gezeiten.

Cedric war mit einem Mal sehr blass geworden, gegen seinen Willen und konnte nicht einmal mehr die Kraft aufbringen, etwas zu sagen.

"Zur nächsten Feierlichkeit werde ich es ihr gestehen.", fuhr der Frauenschwarm unbeirrt fort.

"Das kannst du nicht machen!", japste der Blonde, "Du bringst mich um damit, verstehst du?! Du bringst mich ins Grab! Du tötest mich!!"

Doch Nias Schwarm lachte nur kurz auf und verkündete mit fester, entschlossener Stimme: "Mein Entschluss steht fest - und nichts und niemand kann mich davon abbringen!"

Cedric konnte von nun na die Stunden bis zu seinem eigenen Tod zählen ....... oder?

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Xaris
2011-06-25T00:59:00+00:00 25.06.2011 02:59
Oha, so viele Erklärungen. *_*
Sollte das mal ein Game werden? XDD Wirkt irgendwie so. >D
Es wird immer spannender und spannender. <3
Warum zur Hölle schreibt keine Sau hier Reviews!? -_-
Das mit der Mutter war genial, ich hatte nenn Lachflash! XD Wie bist du nur auf diese Idee gekommen?! xD


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