White Christmas von Shelling__Ford (Der Geist den er nicht rief) ================================================================================ Kapitel 3: White Christmas -------------------------- White Christmas Es schneite, schon wieder. Der Oberschüler schnaubte und zog sich die Mütze etwas tiefer ins Gesicht, während er seinen Weg durch die verschneiten Straßen Tokios fortsetzte. Das hieß für ihn gleich Schneeschaufeln nur um die Prozedur in ein paar Stunden zu wiederholen. Dabei hatte er ganz andere Sorgen. Ausgerechnet jetzt kurz vor Heiligabend hatte sich Aoko eine Grippe einfangen müssen, dabei sollte sie ihrem Vater eigentlich mal wieder ein ganz besonders Päckchen von ihm Überreichen. Ein Grinsen schlich sich unter seinen Schal, als er sich an den Raub des „Golden Teardrop“ zurück erinnerte. Ein perfekter Coup, den er vor einer Woche genau vor Kommissar Nakamori Augen ausgeführt hatte. Da es jedoch mal wieder nicht das war wonach er suchte, trug er dieses Ding nun schon den ganzen Tag mit sich herum um ihn wie von Geisterhand wieder auftauchen zu lassen. Eigentlich funktionierte das immer sehr gut, so konnte er es entweder dem guten Inspektor selbst oder aber Aoko unterjubeln. Tja, dumm gelaufen. Der alte war die ganze Woche auf „Polizeikonferenz“ die sich mit Sicherheit als Weihnachtsfeiern entpuppen würden und Aoko lag im Bett. Da würde es auffallen, wenn die unter ihrem Kopfkissen auf einmal ein etwas andres Präsent von der Zahnfee wiederfand, besonders, wenn der einzige, der ihr begegnet war, ihr Nachbar und Freund Kaito Kuroba war. Wunderbar, ganz zauberhaft. Und anstatt sich heute Gedanken darüber zu machen, wie er dieses nutzlose Juwel wieder loswerden konnte, waren locker zwei Stunden Schneeschippen einzuplanen um den Gehweg wenigstens für eine Stunde von dem weißen Zeug zu befreien. Er seufzte, eine dicke weiße Wolke erschien, die er kurz vor sich her trieb, ehe sie dann im nichts verschwand. Sein Blick wanderte zu ihrem Haus, flog dann ein Stückchen weiter zu seinem eigenen. Das war schon von weitem zu erkennen. Eigentlich feierten sie Weihnachten nicht groß, es gab zwar Geschenke und Plätzchen, aber nur weil ihm seine Mutter gerne eine Freude machte; jedoch keine Lieder und keinen Baum oder ähnliches. Besonders die letzten Jahre über, da seine Mutter es nicht schaffte, zumindest an einem solchen Tag ihre Geschäfte im Ausland ruhen zu lassen. Was es aber gab war Dekoration und davon reichlich. Sollte Kaito Kid wirklich irgendwann einmal geschnappt werden, würde sein Haus wohl nicht besser ausgeleuchtet sein. Da drin würde man ihn dann ganz bestimmt nicht mehr übersehen. Eigentlich reichten die Lichter im und am Haus für die ganze Straße und übertrafen seiner Meinung nach sogar seine Blendgranaten. Ein verzerrtes Grinsen erschien auf seinen Lippen. Denn auch wenn sein Vater schon lang nicht mehr bei ihnen war, so scheuchte seine Mutter- egal ob die anwesend war oder nicht, ihn und auch den armen alten Jii jedes Jahr erneut aufs Dach, auf die Fensterbänke und in den Vorgarten um hunderte Lichter an der für sie vorgesehenen Stelle zu befestigen. Es war noch lange nicht so schlimm wie man es aus manchem amerikanischen Film kannte, aber schlimm genug um in der Nachbarschaft die Runde zu machen. Jedes Jahr aufs Neue, da half kein nölen und kein betteln, die Lichter mussten ran. Wenn er jammerte, bezeichnete es seine Mutter immer als Übung für seine geschickten Finger. Davon, dass diese nach nur einer Stunde schon zu unnützen Eisklötzen gefroren waren und drohten, bei jeder Bewegung abzubrechen, wollte sie nichts hören. Aoko fand das natürlich toll. Kaito rollte mit den Augen und vergrub seine Finger tiefer in den warmen Jackentaschen seines grauen Wollmantels um nach dem Haustürschlüssel zu kramen, während er die bereits zugeschneite Hofeinfahrt überquerte. Nicht selten feierten die Nakamoris deshalb bei ihnen Weihnachten und deshalb hatte auch Aoko immer mehr von der Dekoration seiner Mutter übernommen. Heute aber lag ihr Haus noch im Dunkeln. Sie hatten Abschlussprüfungen gehabt letzte Woche, waren deswegen nicht zum Dekorieren gekommen und jetzt lag sie mit einer Grippe im Bett. Vielleicht und auch nur, wenn diese blöde Kuh sich nicht wieder so aufführte, würde er sich einen kleinen Trick überlegen. Weihnachten mit einem Fingerschnippen. Das wär doch was. Ein verschmitztes Grinsen huschte über seine Lippen, während er weiter ging und langsam den Haustürschlüssel aus seiner Jacke zog. Als er versuchte den Schlüssel ins Türschloss zu manövrieren, bemerkte er wie steif seine Finger schon von dem kurzen Fußmarsch geworden waren, aber wenn etwas noch unnützer für einen Magier war als kalte Hände, dann waren es dicke, plumpe Wollhandschuhe. Nein, Danke. Schnell schloss er die Tür auf, und trat ins Haus, wo die Wärme seine Fingerspitzen zum Kribbeln brachte. Er zog Mantel und Schuhe aus, schlüpfte dann in seine warmen Pantoffeln und war gerade dabei sich aus dem Schal zu wickeln, der ihm fast bis zur Nase reichte, als seine Mutter aus der Küche um die Ecke in den Flur schaute. Diesmal hatte sie es tatsächlich geschafft zu kommen, Kaito konnte nicht leugnen, dass es ihn heimlich freute in ein Haus zu kommen, das nach Plätzchen duftete, auch wenn sich wohl die wenigsten die Phantom Landy als Hausfrau am Herd vorstellen konnten. Die Stille ihres Sohnes aber schien sie zu irritieren, ein paar Haarsträhnen fielen aus ihrem ohnehin eher unordentlichen Bob, während sie den Kopf besorgt zur Seite neigte. „Hallo mein Schatz, wie war die Schule?“ Kaito hing gerade seine Jacke auf, schaute seine Mutter nicht an, während er sprach. Er bemerkte nicht wie ihr Blick beunruhigt die Treppe hoch wanderte und ihr Pokerface soweit bröckelte, dass sie sich auf die Innenseite ihrer Lippe biss. Ihr Sohn schien noch nichts bemerkt zu haben. „Gut, wie immer. Ich bin in meinem Zimmer, wenn was is.“ Hastig drängte er sich an ihr vorbei zur Treppe, doch auf den ersten paar Stufen hielt ihn seine Mutter auf. Sie versuchte, die ernste Tonlage bewusst aus ihrer Stimme fern zu halten und lächelte. „Du hast Besuch.“ Der Magier drehte sich um, blinzelte verwirrt und sah seine sie fragend an. „Besuch?“ Chikage nickte, das Pokerface saß. „Ja. Er wartet in deinem Zimmer auf dich, ein ganz entzückender kleiner Mann, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe was er eigentlich von dir möchte.“ Sie beobachtete, wie es in dem Kopf ihres Sohnes arbeitete, bis seine Augen groß wurden als ein böser Verdacht sich in seinen Gedanken manifestierte und er sich hektisch zur Garderobe umwand. Erst jetzt sah er die kleine Mütze, die Jacke und – die Schuhe. Ohne seine Mutter noch zu beachten sprintete er mit großen Schritten die Treppe hoch, spürte wie sein Herz in seiner Kehle pochte, während sein Verstand versuchte eine Erklärung zu finden, die etwas weniger nach einem Endzeitszenario für ihn aussah. Er war vor seiner Zimmertür angekommen, vor seiner verschlossenen Zimmertür wohlgemerkt und starrte sie an, als würde er versuchen zu erkennen, was dahinter vor sich ging. Manchmal wäre ein wenig Magie gar nicht schlecht. Er schluckte, versuchte der Panik in seinem Gesicht Herr zu werden und zwängte sich in sein gut eingetragenes Pokerface. Er griff nach dem Türknauf, doch stoppte sich selbst, zog seine Hand zurück, atmete tief ein und tat es erneut, beim zweiten Mal zitterten seine Finger nicht mehr. Langsam aber stetig öffnete er die Tür. Tatsächlich, da saß er. In einem blaugrauen Strickpullover, auf der Kante des Bettes. Seine Beine baumelten in der Luft, in der Hand eines seiner Zauberer-Magazine, das er mit einem mehr oder minder abschätzigem Blick durchblätterte. Die viel zu große Brille stets auf seiner Nase, während er sich gerade eines der Weihnachtsplätzchen von seiner Mutter in den Mund stopfte. Conan Edogawa. Kaito schluckte, merkte wie seine Augenbraue zuckte und seine Nervosität unter seiner Maske verriet, sein Blick fiel automatisch zu dem großen Bild des Magiers an seiner Wand, ehe er sich wieder dem kleinen Jungen zuwandte, der ihn entweder ignorierte oder noch nicht bemerkt hatte. Wenn er raus gefunden hatte, wer hinter Kids Identität steckte, würde er doch nicht einfach so an seiner Tür klingeln, seine Mutter (warum zum Henker hatte die ihn überhaupt rein gelassen!?) mit seinem niedlichsten Grundschülerlächeln um Einlass bitten um es sich dann in seinem Zimmer gemütlich zu machen. Wenn er ihn stellen wollte, würde er es ganz bestimmt nicht so machen. Nicht Shinichi Kudo. Kaito merkte wie sich sein Puls bei dem Gedanken daran beschleunigte, wenn Kudo wusste wer er war, dann hatte er auch Beweise dafür und anders als die von Hakuba würden ihn diese ganz sicher hinter Schwedische Gardinen bringen. Er schluckte, atmete tief ein und versuchte seine verkrampften Mundwinkel zu entspannen, setzte sein bestes Pokerface auf um seinen kleinen Besucher zu begrüßen. „Hallo mein Kleiner, meine Mutter sagt, du wolltest zu mir? Also hier bin ich. Was kann ich denn für dich tun.“ Seine zuckersüße Stimme zitterte nicht, einen Versuch den Detektiv von seiner Fährte abzubringen, war es alle Mal wert. Als der Grundschüler jedoch aufsah und ihn mit einem genervten Halbmondblick streifte, wusste er, dass er verloren hatte. „Lass den Mist.“ Sein Tonfall war trocken, sein Blick wanderte abschätzig zurück zu dem Artikel, den er bis gerade eben studiert hatte. „Ich bin nicht hergekommen, um Spielchen zu spielen. Kommen wir besser gleich zur Sache…“ Der Detektiv sah erneut auf und für einen kurzen Augenblick schimmerte Shinichi Kudo durch die lebensechte Maske des Grundschülers. „Kaito Kid.“ Ein triumphales Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, er beobachtete den Dieb im Mondschein genau, ein paar Sekunden vergingen bis sich die freundliche Miene des Oberschülers, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war, in ein arrogantes Lächeln wandelte, das keinem geringeren gehörte als dem meist gesuchten Dieb Japans. „Von mir aus.“ Er zuckte mit den Schultern in möglichst theatralischer Manier, ging zum Schreibtisch hinüber, zog sich den Stuhl heran und setzte sich verkehrt herum darauf. Nun waren sie beinahe auf Augenhöhe. „Reden wir Klartext, Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo.“ Shinichi sah scharf auf, sagte jedoch nichts. Kid saß vor ihm, scheinbar die Ruhe selbst, doch seine Augen verrieten seine Nervosität, immer wieder huschte sein Blick durchs Zimmer, als ob er prüfen wollte, ob noch alles an seinem Platz war. Er seufzte kurz, legte die Zeitschrift beiseite und begann zu sprechen. „Du kannst damit aufhören. Ich hab nichts weiter angefasst, als dieses Schundblatt hier und die Plätzchen, die mir deine Mutter noch angeboten hat. Ich bin nicht gekommen um rumzuschnüffeln, Kid.“ Kaito's Pokerface aber leistete ihm einen guten Dienst und er schaffte es ein Lächeln auf seine Lippen zu pressen. „Was denn? Keine Darbietung deines schauspielerischen Könnens? Kein „Ich wollte dich besuchen, Onkel Kaito?“ Wie schade, dabei spielt du die Rolle als kleine Rotznase durchaus überzeugend.“ Conan schnaubte, rollte mit den Augen und verschränkte abschätzig die Arme vor der Brust. „Das gleiche könnte ich dich fragen. Allerdings…“ Ein gefährliches Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Detektivs ab, während er den letzten Keks vom Teller nahm und ihn eingehend begutachtete. „Hätte ich mir unter der berühmten „Phantom Lady“ jemand anderen vorgestellt.“ Diesmal schaffte er es tatsächlich das Pokerface von Kaito Kid zu durchbrechen, der scheinbar eine offenkundige Drohung in den Worten des Grundschülers vermutete. „Kudo-!“ Doch Conan ignorierte Kids mahnende Stimme. „Auch wenn ich zugeben muss, dass die Plätzchen gut sind, wirklich sehr aufmerksam von ihr… ein wenig zu aufmerksam vielleicht.“ Kid blinzelte, als der Grundschüler das Plätzchen auf die Seite legte und stattdessen den Teller umdrehte und mit geschickten Fingern das kleine Mikrofon entfernte, das Chikage dort angebracht hatte, um es vor den Augen des Phantom-Diebs unspektakulär in dem Glas Milch, das man ihm zu seinen Plätzchen gereicht hatte, zu ertränken. Kid sah stirnrunzelnd zu wie das Mikro kurz zischte, als es die Oberfläche berührte, ehe es versank. Er stockte, doch die Stimme des Grundschülers ließ ihn in seinen Überlegungen nicht weit kommen. „Ich denke es ist besser, wenn wir dieses Thema unter uns klären.“ Kid sah ihn abwartend an, Shinichi musste einen Schauer unterdrücken, während ihn die türkisblauen Augen des Diebes musterten. Wie war es möglich, dass die beiden sich so ähnlich sahen? Kaito aber sah das Unbehagen seines Gegenübers nicht, zuckte mit den Schultern und beförderte das für Kid so typische Lächeln auf seine Lippen. „Also schön, Herr Detektiv, wenn du schon ungefragt hier rein platzt, dann sag mir wenigstens, wie du mich gefunden hast.“ Der kleine Junge verzog das Gesicht und schnaubte herablassend, ehe er fragend eine Augenbraue in die Höhe zog. „Kannst du dir das nicht denken?“ Das Lächeln verschwand, während der Dieb nachdenklich die Arme vor der Brust verschränkte. Er musste zugeben, dass er eine ganz gute Ahnung hatte, wie der Knirps ihn gefunden hatte und die Tatsache, dass er selbst daran Schuld war, hinterließ einen bitteren Geschmack auf seiner Zunge. Nachdem Kudo wusste, dass er ihm ähnlich sehen musste, und auch in etwa sein Alter hatte, war es bestimmt nicht schwer für ihn gewesen, die online Archivphotos der Oberschülerjahrgänge nach einem bekannten Gesicht zu durchsuchen. Übelkeit stieg ihn ihm hoch, sodass er nicht verhindern konnte, wie ein kurzes Murren aus seiner Kehle erklang. Ein zweites folgte, als er dem selbstgefälligen Gesichtsausdruck des Grundschülers entgegen sah. Vermutlich hatte das Ganze nicht mal ein paar Stunden gedauert. Kid schluckte, zupfte nachdenklich an der Lehne seines Schreibtischstuhls. Er hatte schon immer gewusst, dass er mit dem Feuer spielte, wenn er Shinichi Kudo als Identität für seine Raubzüge nutzte, aber der Gedanke, ohne Maske vor Nakamori herum zu laufen und sogar in die Ermittlungen eingreifen zu können, war nicht nur äußerst verlockend, sondern manchmal auch schlichtweg nötig. Davon abgesehen hatte die kleine Kröte vor ihm es bisher scheinbar auch nie für nötig gehalten seinem Aussehen auf den Zahn zu fühlen. Wieso kreuzte er dann ausgerechnet heute auf? Der Dieb seufzte, drehte den Stuhl, auf dem er saß, unruhig hin und her während sein Tonfall deutlich genervt klang. „Offensichtlich hast du nicht vor mich festzunehmen, es sei denn, Nakamoris Trupp steht schon vor der Tür-„ „Was also willst du hier, Kudo?“ Er sah, wie der Grundschüler unter dem Gebrauch seines Namens zusammen zuckte und runzelte die Stirn. Kid beobachtete wie sein Rivale von seinem Bett hüpfte und sich weiter im Raum um sah, er sprach erst als er ihm schließlich den Rücken zugewandt hatte. „Du hast Recht, es ist eigentlich nicht meine Art dieses Spiel außerhalb des Spielfelds zu beenden.“ Die Stimme des kleinen Jungen war ungewöhnlich kalt, Kaito spürte wie sich sein Herzschlag beschleunigte als dieser nachdenklich vor dem Bild seines Vaters stehengeblieben war. Doch noch ehe Kid ihn fragen konnte, was er dann von ihm wollte, drehte sich der Grundschüler um, seine Stimme hatte eine Tiefe, die nicht einmal zu seinem alten Ego richtig passte. „Wenn du allerdings weiter mein Gesicht benutzt, werde ich nicht mehr länger zögern.“ Kaito schluckte. Der Dieb war nun ebenfalls aufgestanden, verschränkte die Hände vor der Brust und sah abwartend zu dem kleinen Jungen hinunter. „Soll das eine Drohung sein?“ Conan zuckte mit den Schultern, wandte den Blick ab. „Nennen wir es eher einen Rat,… eine Warnung, wenn du so willst.“ „Eine Warnung?“ Kaito runzelte die Stirn, stopfte sich nachdenklich das letzte Plätzchen in den Mund, das der Kleine achtlos auf dem Bett hatte liegen lassen, während der Grundschüler aus dem Fenster starrte, als wäre er gar nicht da. Es steckte mehr hinter Kudos Worten… das spürte er, aber er wusste auch, dass der Detektiv das wohl kaum so einfach zugeben würde. Er grinste, ein Glück, dass er wusste, welche Knöpfe er bei dem Grundschüler drücken musste, um mehr zu erfahren. Mit eben jenem Lächeln auf den Lippen beugte er sich zu dem Kleinen hinunter, brachte ihn so dazu sich umzudrehen, sodass der Detektiv ihn genervt musterte. „Ahh, hat der feine Herr Detektiv etwa Angst mit einem Diebstahl in Verbindung zu geraten? Oder glaubst du, ich könnte deinem Täubchen etwas anzügliches ins Ohr flüstern?“ Spiel, Satz und Sieg. Der Kopf des Grundschülers verwandelte sich in eine rote Glühlampe, als mit der flachen Hand durch die Luft schnitt. „Idiot! Darum geht es doch gar nicht.“ Nicht nur zumindest. Shinichi schluckte, machte eine bezeichnende Geste an sich hinunter und brachte den arroganten Dieb endlich zum Schweigen. „Ist dir irgendwann mal in den Sinn gekommen, wie es dazu gekommen ist?“ Die Wut in Shinichis Adern legte sich schnell, während er sich gereizt übers Gesicht fuhr, nur, um sich danach die verhasste Brille zu richten. Er spürte Kurobas Blicke unter seiner Haut und wusste, er hatte zu viel gesagt. Der Dieb aber schien tatsächlich irgendwo in seiner Fassade aus schlechten Witzen und Kartentricks einen Funken Ernst aufzutreiben, denn er wählte seine Worte mit Bedacht. „Ich weiß, dass Shinichi Kudo vor mehr als einem Jahr von der Bildfläche verschwunden ist.“ Shinichi schluckte, ließ ihn jedoch fortfahren und vergrub seine Hände in den Hosentaschen, während sich Kid zurück auf sein Bett fallen ließ. „Allerdings ist der echte Shinichi Kudo damals bei dem Frühlingsfest aufgetaucht, du hast also die Möglichkeit deine alte Gestalt wieder anzunehmen. Entweder du kannst es nicht so oft wie du gern würdest, oder aber es ist besser für dich in der Rolle des Hosenscheißers weiter Land und Leute auf den Arm zu nehmen.“ „Hmpf… das sagt der Richtige.“ Kid ignorierte ihn schlichtweg und fuhr fort. Shinichi spürte, wie Hitze unter seine Haut kroch und sich sein Magen immer mehr verkrampfte als er sprach. „Was ich jedoch sicher weiß, ist, dass du dir das Ganze nicht ausgesucht hast, wenn du könntest würdest du den Verbrechern in Japan lieber als Oberschüler auf den Nerv gehen als die Rolle des Dreikäsehochs zu spielen. Mach den Mund wieder zu, Kudo- Wir beide wissen, woher ich diese Schlussfolgerungen ziehe.“ Er grinste bezeichnend und konnte beobachten, wie sich erneut ein kleiner Rotschimmer auf die Wangen des Grundschülers schlich. „Aber um deine Frage zu beantworten, nein, ich weiß nicht warum du in dieser Lage bist, noch, wie- wie so etwas überhaupt möglich sein kann.“ Der Oberschüler schüttelte den Kopf, während sein Blick auf dem deutlich angespannten kleinen Jungen lag. Der schluckte und wich den Blicken seines Kontrahenten aus. „Es ist besser, wenn es auch dabei bleibt.“ Conans Stimme wurde leiser, kaum mehr als ein heiseres Wispern, das für den Dieb doch nicht zu überhören war. „Hör einfach auf, mein Gesicht zu benutzten, das ist besser für alle…“ Kid, von dem er einfach nicht aufhören konnte zu glauben, dass er sein Spiegelbild imitierte, hob fragend die Augenbrauen. „Es geht also doch um sie?“ Die einfache Frage brachte den Grundschüler aus dem Konzept, er schluckte, biss sich auf die Lippen und zögerte einen Moment ehe er sprach. „Du hast keine Ahnung, was du ihr damit antust…“ Der Zorn und die Wut in dem dünnen Stimmchen, das derzeit Kudo gehörte, war nicht zu überhören, er sah, wie die Finger des Kleinen zitterten, während er seine Hände zu unnützen Fäusten ballte. „Ich- Ich wollte nie-„ „Hast du aber.“ Seine Stimme war trocken, er wollte die Entschuldigung nicht hören, fixierte Kid mit einem stechenden Blick, ehe die Wut des Grundschülers in sich zusammen zu sacken schien, er seinen Augen erneut auswich und sich genervt durchs Haar fuhr. „Wäre ich bei deinem Coup vor zwei Wochen dabei gewesen, würdest du das Juwel jetzt wohl nicht einfach so in deiner Hosentasche herum tragen.“ „Woher-!?“ Conan schnaubte, legte den Kopf in den Nacken und sah genervt zu Kid auf. „Ganz einfach: immer, wenn du dich bedrängt fühlst, klammerst du dich daran fest, Kid. So gut dein Pokerface auch ist, an deiner Körpersprache solltest du noch arbeiten.“ „Wie bitte? Du kleiner-“ Der aber ignorierte die Drohung. „Wie auch immer, ich war nicht da, weil ich mit einer dicken Grippe im Bett lag, die Medikamente haben mich derart abgeschossen, dass ich nicht mal etwas von deiner Ankündigung mitbekommen habe. Aber Onkelchen hat sich das ganze diesmal nicht entgehen lassen… und wie du ja weißt, hatte er auch Ran im Schlepptau.“ Conan schluckte, spürte wie sich sein Hals langsam zu zog als er zum Kern der ganzen Sache kam. „Ich weiß, es ist bequem für dich, weil du Nakamori's patentreifen „Kid-Test“ ohne weiteres überstehst. Wenn ich dich so sehe ist es wohl fast schon lächerlich einfach für dich in meine Rolle zu schlüpfen. Aber die Art und Weise, wie Ran dir dann begegnete, sollte selbst einem Dieb wie dir sagen, dass das keine gute Idee war.“ Anklage wankte in der Stimme des Grundschülers und ließ den Dieb tatsächlich einen Augenblick inne halten um an die vergangene Woche zurück zu denken. Tränen. Kid schluckte, er erinnerte sich daran. Sie hatte geweint, als sie ihn sah. Wie beinahe jedes Mal… Shinichi bemerkte wie die Erkenntnis sich tief in die Züge des Diebes hinein grub, er seufzte, massierte sich müde den Nasenrücken, während sein Blick zu dem dichten Schneetreiben nach draußen glitt. Es half nichts, sich jetzt einen Kopf darüber zu machen, der Schaden war schon lange angerichtet. Sein Fieber hatte gerade nachgelassen und sein Magen angekündigt, dass es ihm besser ging, sodass er sich, noch immer in der Decke eingemummelt, aus dem gemeinsamen Schlafzimmer von ihm und Mori aufraffte und ins Wohnzimmer tapste. Er blinzelte verwundert als er bemerkte das er alleine zu Hause war, natürlich hatte Ran ihm einen Zettel hinterlassen auf dem stand, dass der Professor zwischendurch nach ihm sehen und ihm ein wenig Suppe vorbei bringen würde. Denn das Gekritzel unter Rans sauberer Handschrift, war eindeutig Haibaras. „Die Suppe ist im Kühlschrank. Sieh zu, dass du schnell wieder auf die Beine kommst, der Professor und die Kinder machen sich Sorgen um dich.“ Ein schiefes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Nichtsdestotrotz setzte er seinen Weg in die Küche fort. Er hatte den Topf aus dem Kühlschrank gerade mit Mühe und Not auf den Herd verfrachtet, als er die Haustür hörte. Er atmete erleichtert auf, als er Rans Schritte wahrnahm, doch stoppte kurz vor dem Türrahmen zum Wohnzimmer als er sie hörte. Ran weinte. Shinichi schluckte, huschte hinter den Türpfosten und lugte vorsichtig in den Raum hinein. Ran hielt ihr Handy auf dem Schoß und tippte eine Nummer in das nutzlose Ding… die Tatsache, dass der Teilnehmer nicht erreichbar war, drang bis zu ihm durch und nachdem es Ran trotzdem immer und immer wieder versuchte, wusste er auch, wen sie versuchte anzurufen. Er schluckte, sein Handy war aus, sie konnte es probieren, so oft sie wollte. Warum aber war sie so aufgebracht? Was war passiert? Conan schluckte, holte tief Luft und trat ins Wohnzimmer um der Sache auf den Grund zu gehen. „Ran… ist alles in Ordnung?“ Die blinzelte überrascht und sah ihn mit rot unterlaufenen Augen an, jede neue Träne die zu Boden fiel, rammte einen Nagel in sein Herz. „Conan…“ Ihre Stimme war bereits heiser. „… du bist wach, es geht dir besser?“ Er nickte, kletterte langsam neben sie aufs Sofa. „Was ist passiert?“ Die Oberschülerin stockte kurz, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie wollte vor ihm nicht weinen, das wusste er, diesmal aber schien ihr dies nicht zu gelingen. „Shinichi… er war hier- wegen Kid er-“ Ihre Stimme ebbte ab. „Er ist wieder verschwunden… einfach so.“ Ran schüttelte den Kopf, während sich ihre Hände zu zittrigen Fäusten ballten. „Wir konnten nicht- ich-. Wieso hat er mir nicht gesagt das er kommt? Ich konnte nicht-„ „Ran…“ Doch die Besorgnis in der Stimme des kleinen Jungen schien sie endlich wach zu rütteln. Sie schluckte ihre Tränen herunter, wischte sich erneut über die Wangen und zauberte ein Lächeln unter ihre traurigen Augen. „Schon gut. Ich bin froh, dass es dir besser geht, Conan…“ Damit zog sie ihn zu sich heran, nahm ihn in den Arm und hielt sich an ihm fest, er spürte wie sie zitterte, während ihre Worte ihn innerlich zerrissen. „Ich bin froh…“ Conan schluckte und schüttelte die unliebsame Erinnerung unwirsch von sich. „Was ich ihr antue, ist schlimm genug… ich brauche niemanden, der noch Salz in die Wunde streut, erst Recht nicht kurz vor Weihnachten.“ Die raue Stimme des kleinen Detektivs ließ Kid schuldbewusst zusammen zucken, zwar hatte er ohnehin versucht ihr aus dem Weg zu gehen, sich jedoch über ihre Reaktion keine Gedanken mehr gemacht, nach dem „Shinichi“ sie mehr oder weniger galant abgespeist hat. Niemand wird verletzt. Sieht ganz so aus als wäre er sich seiner Prämisse diesmal nicht treu geblieben. Kaito schluckte, spürte wie sich ein dunkles Loch in seinem Magen ausbreitete und wusste doch, dass es für eine Entschuldigung jetzt zu spät war. Es gab jedoch noch etwas anderes in den Worten des Grundschülers, das ihn stutzig gemacht hatte. „Du sagtest es sei besser für alle, wenn ich mich nicht weiter als Shinichi Kudo ausgebe…“ Er spürte wie sich die Muskeln des Grundschülers unter seiner Frage spannten, seine Schultern zuckten kaum merklich unter dem dicken blauen Strickpulli, er war also auf der richtigen Fährte… Kaito Kid schluckte. „Warum versteckst du dich, Kudo?“ Diesmal schien Kudo auf seine Frage vorbereitet zu sein und eins musste Kid ihm lassen, für einen Detektiv hatte der Kleine ein verdammt gutes Pokerface, nicht, dass es ihm in diesem Moment besonders nützte. Conan zog die Augenbrauen zusammen und wandte sich unwirsch von ihm ab. „Das tut hier nichts zur Sache. Fakt ist, wenn du weiter mein Gesicht benutzt, werde ich nicht zögern dir Nakamori auf den Hals zu hetzten. Ich bin sicher, Hakuba wäre mir dabei nur zu gern behilflich.“ Der Ernst, den der Detektiv an den Tag legte, während er ihm drohte, überzeugte ihn zwar von dem Wille seine Worten in die Tat um zu setzten, nicht aber von seinem Motiv. Kaito runzelte die Stirn und legte den Kopf leicht zur Seite, sodass Conan seinen fragenden Blick aus dem Augenwinkel sehen konnte. „Warum solltest du das tun?“ Auf eine Antwort musste Kid diesmal länger warten. Conan schluckte, biss sich auf die Lippen und versuchte die Trockenheit in seiner Kehle zu ignorieren als er endlich sprach. „Ich verantworte lieber deine Verhaftung… als deinen Tod.“ „Was?“ Die Überraschung in Kid's Stimme ließ jegliches Pokerface in Vergessenheit geraten, normalerweise würde Shinichi diesen Moment genießen, diesmal aber nahm der Ernst der Lage überhand, als er sich zu dem Dieb umdrehte. „Shinichi Kudo ist nicht umsonst von der Bildfläche verschwunden, du hast Recht, ich habe mir das hier nicht ausgesucht.“ Seine Augen ruhten auf seinen Handflächen. „Ich habe keine andere Wahl…“ Shinichi schüttelte den Kopf und ballte die Hände erneut zu unnützen Fäusten. „Wenn sie mich finden, bin nicht nur ich, sondern auch alle in meinem Umfeld in Gefahr.“, erklärte er, ehe er erneut zu dem Dieb-, dem Oberschüler aufsah; für einen kurzen Moment kam ihm Ai's düsterer Blick in den Sinn und er fragte sich, ob sie sich jedes Mal so fühlte, wenn sie ihn erneut warnte. „Wenn dir also dein eigenes Leben nichts bedeutet, dann denk zumindest beim nächsten Mal an Ran, Onkelchen und die Kinder, bevor du mein Gesicht missbrauchst.“ Es herrschte Stille zwischen ihnen, Kid schien zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte, ehe er genervt die Augenbraue hob. „Es ist auch mein Gesicht, falls du es nicht bemerkt hast!“ Shinichi zuckte schuldbewusst zusammen, daran hatte er natürlich auch schon gedacht. Kaito aber schien das Beweis genug zu sein um fortzufahren. „Kudo, glaubst du nicht, ich sollte es wissen, wenn deine Detektiv-Spielchen mich und offenbar dann auch meine Familie in Gefahr bringen?“ Der Detektiv stockte, biss sich auf die Lippen und senkte den Blick, sodass sich das Licht der Deckenlampe in seinen Brillengläsern spiegelte. Eine gefühlte Ewigkeit verging, ehe er erneut sprach. „Ich rate dir nur eins, Kaito Kuroba, wenn du in schwarz gekleidete Männer siehst, die dir verdächtig vorkommen…“ Er schluckte und sah ein letztes Mal zu dem Oberschüler auf. „Dann verschwinde besser.“ Damit wandte er sich um und wollte gehen. Er sah nicht, dass Kid hinter ihm zu Eis erstarrt war. Wusste nicht, dass das Herz des Diebes in diesen Sekunden ausgesetzt hatte, während in seinem Kopf Bilder und Gesichter auftauchten. „Schwarz…“ Das heisere Wort war kaum mehr ein Flüstern auf seinen Lippen. „Warte!“ Er packte den Grundschüler am Kragen, noch bevor er es aus der Tür geschafft hatte. Der japste kurz vor Überraschung und wollte sich gerade wehren, als das kreideweiße Gesicht Kuroba's vor seinem Blickfeld auftauchte, das mit einem mal nichts mehr mit dem sonst so coolen Kaito Kid gemein hatte. Shinichi runzelte genervt die Stirn, überging das ungute Gefühl in seiner Magengrube diesmal. „Das war's Kid, mehr werde ich dir nicht-“ Kaito aber hörte nicht auf ihn, schüttelte den Kopf und fixierte Kudo mit einem berechnenden Blick. Sein Ton war heiser, der Magier des Mondlichts schien um Worte zu ringen, während seine Stimme immer wieder brach. „Du redest von schwarz gekleideten Männern, so etwas… so etwas wie eine Organisation. Eine Gruppe von Menschen, die vor nichts halt machen, um zu bekommen, was sie wollen? Die nicht einmal… nicht mal vor Mord zurück schrecken um ihre Ziele zu erreichen und doch nicht von der Polizei geschnappt werden können… nicht mal auf deren Radar erscheinen.“ Diesmal schien Conan an der Reihe zu sein die Fassung zu verlieren, der Dieb beobachtete wie die Farbe aus den Wangen des Grundschülers flüchtete, ehe dieser eine einzige Frage hervor brachte. „Was?“ Kid schluckte, setzte den schockierten Detektiv wieder auf seine Füße und fuhr sich mit einem Seufzen durchs Haar. „Ich denke, wir sollten reden, Kudo.“ Die Blicke des Detektivs und Diebes trafen sich, ehe Kid aussprach, was sie beide dachten. „Es ist möglich, dass wir beide den gleichen dunklen Schatten hinterher jagen.“ Der Grundschüler gähnte, legte die neue Ausgabe von „Detektiv Samonji“ beiseite und fuhr sich müde über die schlaftrunkenen Augen. Ran hatte ihm das Buch zu Weihnachten geschenkt, aber dank seiner Recherchen in den Archiven seines Vaters war er erst diese Nacht über dazugekommen es zu lesen. Er schluckte, schielte vom Wohnzimmer aus in Rans Zimmer, wo das Päckchen von Shinichi Kudo noch immer ungeöffnet auf ihrem Schreibtisch stand, er hatte sie versucht anzurufen, aber sie ging nicht ran. Er hatte Haibara um ein Gegengift fragen wollen- aber die hatte ihn nur angesehen und gefragt, ob das wirklich sein Ernst wäre, während Bourbon unter ihm im Cafe Poirot Weihnachtslichter aufhing. Ran ließ sich natürlich nichts anmerken, spielte die Weihnachtselfe ohne vor ihm und Kogoro auch nur eine Miene zu verziehen aber der fehlende Glanz in ihren Augen verriet sie. Sie hatte das kleine Apartment der Moris in ein Weihnachtswunderland verwandelt. Als sein Vater sie fragte, was in sie gefahren wäre, hatte sie erklärt, dass sie Conan dieses Jahr ein schönes Fest machen wollte, so wie er es aus Amerika kannte. Shinichi seufzte, sah sich in dem Raum aus Lichtern und Dekoration um. Nun, was sollte man sagen, sie hatte es geschafft, der Baum, den sie aufgetrieben hatte, war zwar nur aus Plastik und vermutlich von Sonoko geliehen, aber trotzdem duftete das ganze Haus nach Plätzchen und Honigkuchen, mit dem Ran ihre beiden „Männer“ verwöhnte, während sie versuchte sich abzulenken. Conan seufzte, als er das Haustürschloss hörte. Er ging ihr entgegen, während Ran zur Tür eintrat, in der einen Hand die Einkäufe, in der anderen hielt sie ein Stück Papier zusammen mit einem kleinen Päckchen. Er sah wie ihre Augen groß wurden und erkannte erst jetzt, dass es sich um eine Spielkarte Handelte. Die Pik Dame. Conan schluckte und überquerte schnellen Schrittes die kurze Distanz und zupfte ungeduldig an ihrem Rock. „Ran! Hey Ran? Was hast du da?“ Die blinzelte, schaute verwirrt zu ihm hinunter und lächelte… Und sie lächelte wirklich. Der Knoten, der die Feiertage über in seinem Magen gehangen hatte, begann unter ihrem Blick zu schmelzen. „Ran?“ Sie beugte sich zu ihm hinunter und drückte- noch ehe er hätte reagieren können einen Kuss auf seine Stirn, ehe sie ihm die Karte und Päckchen mit einem zwinkern in die Hand legte. „Pass gut drauf auf, ja? Ich muss noch kurz jemanden anrufen.“ „Mhmhm.“ Er nickte und war heilfroh, dass sie nicht sah wie sein Kopf immer mehr die Farbe einer Tomate annahm. Es dauerte einen Moment, ehe sich der Grundschüler soweit sammeln konnte um auf die Spielkarte in seiner Hand zu sehen. Auch wenn Diamanten Tränen vergießen, solltest du es nicht tun. Verzeih einem einfachen Dieb, dass er dein Herz so ausgenutzt hat. Ich werde die Gestalt deines Helden von nun an meiden um die Blüten dieser Rose nicht weiter in Tränen zu tränken, nimm dies bescheidene Geschenk als eine Wiedergutmachung und lass von nun an die Juwelen um dich weinen. Gezeichnet Kaito Kid Meisterdieb 1412 (O_^) Er runzelte die Stirn, und öffnete das kleine Paket, in dem, wie erwartet, der seltene, bernsteinfarbene Diamant zum Vorschein kam, der zu einem einzelnen, goldschimmernden Tropfen geschliffen war. Er grinste, während sein Blick erneut zu der kleinen Spielkarte wanderte. „Nanu, Was?“ Die Augen des Grundschülers wurden groß, ehe er vorsichtig begann die Ränder der Karte abzusuchen. Deswegen war sie ihm gleich so seltsam dick vorgekommen. Shinichi spürte, wie sein Herz zu rasen begann, als er seinen Fingernagel in den Spalt steckte und vorsichtig begann die beiden Karten voneinander zu lösen. Auf der Rückseite von Ran's Karte erschien wiederum die Pik Dame, sodass sie gar nicht merken würde, das es anfangs zwei waren. Auf der zweiten Karte, der Vorderseite der eigentlichen Pik Dame aber erschien das Pik Ass. Der Blick des Grundschülers verdunkelte sich, doch das gefährliche Grinsen auf seinen Lippen blieb, zusammen mit Kids Nachricht. Das Spiel Beginnt Es blieb ihm jedoch keine Zeit, um lange über Kid's Botschaft zu sinnieren, denn sein- Shinichis Handy begann plötzlich zu klingeln. Conan fluchte und fischte hektisch nach dem kleinen Gerät. Klar! Ran, der Anruf! Während der Detektiv sich in eine ungestörte Ecke der Detektei zurück zog, den Anruf entgegen nahm und einer schuldbewussten Ran versicherte, dass er nicht sauer sei (ein wenig beleidigt vielleicht aber definitiv nicht sauer), leuchtete das Haus der Nakamoris hell und bunt in der beginnenden Dämmerung, so grell, dass man es vielleicht sogar von Beika aus sehen konnte. ------------------------------------------- Hallöchen ihr Lieben! Ich weiß ich bin ein wenig früh dran, aber ich wünsche euch schon jetzt einen schönen vierten Advent ^//___//^ Ich hoffe das zusammentreffen der beiden hat euch gefallen ;) Natürlich ist es nicht unbedingt der Weihnachtliche aller OS... allerdings hat das auch einen Grund *hüstel* Wenn sich einer von meinen alten Lesern hier auf diese Seite veirrt hat *wink* dann wisst ihr vielleicht noch das ich da noch was größeres an Story wieder mal anfagen wollte- tja meine lieben das wäre der Prolog meiner nächsten großen Story für 2017. Diesmal wird Kaito Kid in die ganze Sache mit verwirkelt sein auch wenn ich versuche den Fokus wie immer auf Shinichi und Ran zu legen. Leider kann ich diesmal die Kinofilme nicht ganz außer acht lassen (wie man im Prolog ja schon gesehen hat), ich versuche mich dabei jedoch auf ein Minimum zu beschränken. Ich freue mich schon sehr aufs schreiben und hoffe natürlich das die Story auf Resonanz stoßen wird ^^, Insofern wäre dieser kleine Vorgeschmack mein Weihnachtsgeschenk an euch! Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest! *geschmückteRiesenTanneaufstell* Alles liebe, eure Shelling PS: Natürlich würde ich mich wie immer sehr über eure Meinung freuen ^//^, vielleicht habt ihr ja auch überhaupt keine Lust auf den guten Kaito? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)