Time passes 2... von lenia (Wenn die Vergangenheit zur Gegenwart wird) ================================================================================ Kapitel 1: Der Ball (Part 1) ---------------------------- So meine lieben. Pünktlich zu Weihnachten für euch - Das 2. Chap ist nun da und ich freue mich natürlich immer über nen kleines Review. PS: Song zum Kapitel: http://www.clipfish.de/video/3008875/liebe-heisst-schmerz/ (http://www.clipfish.de/video/3008875/liebe-heisst-schmerz/) (hab endlich nochmal den Song gefunden^^) _____________________________________ Der Ball (Part 1) Liebe heißt Schmerz Wenn ich dich seh´ Komm sag mir warum tut Liebe weh Und bist du bei mir Dann ist es als wenn zwei Welten Aufeinanderprallen Heute würde der Tag sein, an dem er sie wieder treffen würde. °Nein, nicht sie. Yuuki existiert nicht mehr. Aus ihr ist schließlich die reinblütige Prinzessin Yuuki Kuran geworden°, dachte sich Zero. Damals, als sie wiedererweckt worden war, seitdem war seine Yuuki verschwunden. Bis zum heutigen Tag hoffte er aber, dass sie doch noch existierte. Tief in der ‚neuen’ Yuuki. Bald würde er es erfahren und es graute ihm vor der Antwort, er wusste schließlich nicht, wie sie ausfallen würde, ob er sie für immer verloren hatte. Heute war der Tag der Versammlung mit dem Senat und ein anschließender Ball, um den neuen Vertrag zu feiern. Zero hatte zwar keine Lust darauf, aber als künftiges Oberhaupt der Hunterorganisation war seine Anwesenheit erforderlich. Er hasste diesen Job jetzt schon, weil es bedeutete, dass er mit dem Vampiroberhaupt, Kaname Kuran, sehr eng zusammenarbeiten müsste, was wiederum bedeuten würde, öfter als gewollt auf Yuuki zu treffen. Dies war eine seiner größten Ängste, aber die allergrößte war, das alte und vor allem ungewollte Gefühle erneut zu Tage treten würden. Seit dem Kuss, wusste Yuuki, dass Zero sie liebte. Er hatte keine Ahnung, was auf ihn zukommen würde. Er wollte jetzt noch nicht daran denken, schließlich war es schon in wenigen Stunden soweit. In wenigen Stunden würde er eine Antwort auf die Frage erhalten, die ihm schon lange auf der Seele brannte. Die Versammlung begann in 20 Minuten und er machte sich gerade fertig, Anzug und alles Zugehörige, wie es von ihm verlangt wurde. Noch ein letztes Mal sah er sich im Spiegel an. Er beschloss bei der Verhandlung des neuen Vertrages diese klassische Erscheinung beizubehalten, aber nur bei der Verhandlung. Nach dem Ball würde er den Schlips in den nächsten Mülleimer werfen und das Hemd etwas öffnen, denn jetzt fühlte er sich sehr zugeknöpft und vor allem unwohl. Zero begab sich aus seinem Zimmer und holte Kaien ab. Zusammen gingen sie zu dem Gebäude, das heute Nacht der Treffpunkt zahlreicher Hunter und Vampire werden würde. Auf die beiden warteten schon Yagari und Kaito. Alle vier wollten es so schnell wie möglich hinter sich bringen, jedoch aus den verschiedensten Gründen heraus: Einer, weil er Vampire verabscheute; der Zweite, weil er von Grund auf ein Hunter war und es ihm zuwider war jene am Leben zu lassen und vielleicht auch, aber nur minimal aus dem Grund, weil diese Kreaturen seinen Bruder verdammt hatten; der Dritte, weil er aufgrund eines sehr alten Versprechens unter allen Umständen eine Koexistenz wollte; und Letzterer, weil er jenes Oberhaupt und dessen gesamte Sippschaft abgrundtief hasste. An der Versammlung nahmen die wichtigsten Leute beider Seiten teil. Bei den Vampiren waren es Hanabusa Aidou und Vater, Akatsuki Kain, sowie Ruka Souen unter Kaname Kuran und bei den Huntern Jinmu, Toga Yagari, Kaito Takamiya, künftiges Oberhaupt Zero Kiryuu unter Kaien Kurosu. Beide jetzigen Oberhäupter diskutierten über Vergangenes, darüber, wie man eine bessere Koexistenz schaffen könnte und Ähnliches. Erst als das Thema auf die Eliminierung des letzten Senates kam, wurde die Situation noch angespannter als sie eh schon war. „Wie können wir uns mit dir über Frieden einigen, schließlich hast du den letzten Senat nicht gerade sanft, geschweige denn friedlich ins Jenseits geschickt, Kuran?“, sagte Yagari und der Sarkasmus war aus seiner Stimme nicht zu überhören. Er wollte gerade weiter den Vampir angreifen, doch Kurosu ging dazwischen und versuchte die Situation etwas zu entschärfen. „Sicherlich Kaname-kun. Es war nicht gerade eine Kleinigkeit, das ist dir bewusst. Doch die größere Frage stellt sich mir da, ob die anderen Vampire dir überhaupt folgen werden. Selbstverständlich ist dein Blut das königlichste unter den reinblütigen Vampiren und dennoch hast du viel zerstört. Ich bin mir nicht sicher, wie viele deiner Rasse nun gegen dich sind oder für dich. Wie kannst du also so…“. Kaname unterbrach ihn einfach. „Das wird kein Problem darstellen“, erwiderte dieser nur, „Die Vampire wissen sich mir gegenüber zu verhalten und niemand würde es wagen einen Putsch gegen mich durchzuführen. Aber du hast Recht. Der alte Senat wurde wirklich etwas brutal vernichtet, doch unser Lebensstil lässt sich nicht von heute auf morgen ändern. Wir sind, was wir sind und dennoch werden wir keine Bedrohung für Unschuldige mehr darstellen. Wir wollen, genauso wie ihr auch, eine Koexistenz, damit der Frieden zwischen unseren Rassen nicht gefährdet wird. Zu Kriegen, wie in der Vergangenheit, möchten wir es nie wieder kommen lassen.“ Kaname Kuran war sich seiner Sache sehr sicher, das bemerkte jeder der Anwesenden im Raum. Zero wusste, dass das Reinblut es für unmöglich hielt, dass sich noch einmal jemand gegen ihn stellen würde, vor allem seit den Geschehnissen mit Rido und dem Senat. Doch ahnte er auch, dass die Ruhe, die sein Feind vermutete, nicht realistisch war. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass es einige unter den Vampiren gab, die nicht mit ihm als Oberhaupt einverstanden waren. Jedoch mussten sich alle Anwesenden und vor allem die Hunter mit diesen Aussagen zufrieden geben und einige waren sich nicht sicher, wie viel Wahrheit Kaname wirklich ausgesprochen hatte. Man würde misstrauisch bleiben. Doch jetzt hieß es aufatmen. Das schlimmste an diesem Abend war nun für 3 unserer 4 Hunter vorbei, obwohl Kaito und Zero noch den Ball überwachen mussten. Für ersteren war dies zwar eine Art Folter, doch die Verhandlungen waren seiner Meinung nach schlimmer, hatte er zumindest geäußert. Für Zero hingegen würde die Folter erst jetzt richtig beginnen, denn nun war es soweit. Es würde nicht mehr lange dauern und er würde sie nach einem Jahr treffen. Zusammen mit den anderen verließ er den Raum und begab sich einige Etagen tiefer in den Festsaal. Es dauerte nicht lange und er spürte ihre Präsens, doch versuchte er es noch zu verdrängen. Zero war einfach noch nicht soweit. Er wollte sich seiner Vergangenheit nicht stellen, das konnte er noch nicht und doch kam er nicht drum herum. Dennoch, er versuchte sich abzulenken, schaute in die Runde der Gäste, sah einige bekannte Gesichter und viele unbekannte, manch einen Celebrity, der nur vorgab etwas zu sein, was er doch nicht war – nämlich ein Mensch, und noch sehr viele weitere Personen. Unwillkürlich hielt er aber auch Ausschau nach ihr und schon kam sie in den Saal. Ihr Kleid war lang und wunderschön. Es schmiegte sich perfekt an ihren zierlichen Körper und ließ sie strahlen. Es drückte eine Autorität und Sinnlichkeit aus, doch das war nur eine Unterstützung, denn Yuuki selbst versprühte all dies schon alleine. Zero konnte seinen Augen kaum glauben, sie war wunderschön geworden und dennoch... ihre Ausstrahlung hatte sich sehr verändert. Er sah sie mit einem undefinierbaren Blick aus Glück, Melancholie und Trauer an. Zum einen glücklich, weil er froh war sie doch wieder zu sehen, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Melancholisch weil er an vergangene Zeiten dachte, wo sie noch menschlich war, wo sie noch seine Yuuki war und zum letzten traurig, weil sie nun nicht mehr zu ihm gehörte. Sie war Kanames Besitz, seine Schwester und künftige Ehefrau. Es war schwer dies für ihn zu akzeptieren und doch musste er es. Es gab keine andere Gelegenheit, keine andere Zukunft, keine Zukunft mit ihr an seiner Seite. All dies wurde ihm schmerzlich vor Augen geführt, weil sie den Saal mit ihm an ihrer Seite betrat. Zero hatte nur Yuuki wahrgenommen, sodass Kaname ihm nicht aufgefallen war. °Wie kannst du nur so nachlässig sein?°, tadelte er sich selbst. Der Silberblonde hoffte, dass niemand der Anwesenden seine Nachlässigkeit bemerkt hatte, doch wurde er enttäuscht. Kaito hatte wissend die Augenbraue gehoben aber Zero hielt seinem durchdringenden Blick stand. Und auf einmal bemerkte er noch einen weiteren. Suchend sah er sich um und schaute in zwei rehbraune Augen zurück. Sein Blick wurde wieder undefinierbar und ihrer war etwas bestürzt, wenn nicht sogar geschockt. Zero vermutete, dass es in ihr ähnlich aussah und doch wusste er es nicht mit Sicherheit, konnte nur hoffen, dass sie ihn nicht vergessen hatte. Aber ihr Gesichtsausdruck sprach Bände, eine Sprache die er nie zuvor auf ihrem Gesicht wahrgenommen hatte. Eine Sprache die er nicht kennen wollte, denn es war eine Sprache, die ihm seinen Hoffnungen nahm. Sie war wunderschön, dass stand außer Frage, aber ihr Wesen, ihr Innerstes war nicht mehr menschlich. Dies war etwas was Zero nicht ertragen konnte. Es war in seinen Augen das größte Verbrechen was Kuran ihr antun konnte, auch wenn es ihr eigentliches Ich war. Auch wenn sie ihm gesagt hatte, dass sie nun keine Ängste und Sorgen mehr hätte. Auch wenn sie nun ehrlich und vollkommen glücklich lächeln konnte, das war immer das, was er sich selbst für sie gewünscht hatte und dennoch hatte sich seine Meinung geändert. Er wollte wieder seine Yuuki zurück, konnte ihre jetzige Natur, ihr wahres Ich nicht akzeptieren. Er wusste das sie nichts dafür konnte, doch sein Hass auf Vampire war einfach zu stark um diese Brücke zu überwinden. Wenn er merken würde, dass sie ähnlich fühlte, würde er daran arbeiten. Wenn sie ebenso fühlen würde, würde er versuchen seinen Stolz zu überwinden und sich nur seinen Gefühlen hinzugeben. Doch es war dieses „wenn“, dass ihn von allem was ihm wichtig war trennte. Eine ganze Weile war vergangen und Kaito und Zero konnten keine besonderen Vorkommnisse ausmachen. Es war sogar schon fast langweilig für die Hunter bis Hanabusa Aidou auf sie zukam. „Kiryuu-kun, ich soll dir ausrichten, dass du erwartet wirst.“, meinte der Adelsvampir nur. Zero lachte innerlich. Immer musste Aidou Laufjunge spielen. Er tat ihm sogar schon fast leid, aber nur fast. Aber von der Aussage war er selber schon fast perplex: „Erwartet? von IHR, nich? Sag ihr, dass sie so lange warten kann, wie sie will. Ich lasse mich nicht einfach wie einen Hund irgendwo hinbestellen.“ Die Worte waren die seines Verstandes, nicht die seines Herzens. Diese wollten genau das Gegendteil, wollten sagen, dass er sie sehen wollte. „Natürlich, nimm ihn mit. Er ist mir langsam lästig“, meinte Kaito plötzlich. Er wollte Zero die Chance geben sich mit diesem Mädchen auszusprechen, auch wenn er wusste, dass es sich hierbei um Yuuki Kuran handelte. Sie war schließlich mit Zero aufgewachsen, also ahnte er, dass dieses Gespräch bitter nötig wäre. Außerdem könnte er mal wieder ein Reinblut abschlachten, obwohl sich diesen Stress selbst Zero nicht aufbürgen würde. „Kaito du...“, setzte Zero an doch Aidou bedankte sich nur und führte einen missmutigen und schlecht gelaunten Zero Kiryuu zu ihr. Die Tür wurde geöffnet und jener betrat den Raum. Aidou schloss hinter ihm von draußen ab. „Was willst du von mir?“, fing er gleich an. Seine Stimme war schon etwas aggressiv. „Ich wollte dich sehen Zero. Es ist schließlich über ein Jahr her...“ Er sah, wie sie ihn musterte „...und du hast dich verändert.“ Ihr Blick war traurig. „Du scheinst einen noch größeren Hass gegen uns entwickelt zu haben.“ „Du hast mich doch nicht ernsthaft herschleppen lassen um mir das zu sagen? Raus mit der Sprache Yuuki, was willst du wirklich?“ Langsam wurde es ihm zu bunt. Sie konnte doch nicht ernsthaft ihn nur sehen wollen. „Dich sehen“, antworte sie erneut schlicht. Zero verblüffte es nur noch mehr. „Mich sehen? Hasst du Todessehnsucht? Ich hatte dir gesagt was passiert, wenn wir uns wieder sehen. Du kannst von Glück reden, dass ich auf einer Festlichkeit wie dieser nicht gegen dich vorgehe.“ Zeros Stimme war nun eisig und scheidend. Er hatte nicht erwartet, dass sie immer noch so naiv wäre. „Falsch Zero. Ich wollte dich sehen, gerade weil heute der Ball ist. Ich weiß schließlich, dass du hier dein Versprechen mir gegenüber nicht einlösen würdest. Denkst du ernsthaft ich würde sonst ohne Schutz mit dir reden können? Sag, willst du das wirklich? Du bist mir immer noch wichtig Zero und wirst auch immer ein Teil in meinem Herzen sein. Wir hatten doch so eine schöne Zeit miteinander. Hast du das etwa alles vergessen?“ Yuuki war berechnender als er dachte. Er war schon fast geschockt wie berechnend sie war, hätte er doch niemals gedacht, dass sie soweit voraus denken würde. Aber schließlich kannte sie ihn sehr gut, wusste wie er tickte und konnte somit doch planen, dass wurde ihm nur wenige Sekunden später klar. „Ich muss eingestehen, ich bin verblüfft.“ Er zuckte dennoch kurz mit den Schultern um es wie eine Nichtigkeit wirken zu lassen. „Er scheint dich gut trainiert zu haben, früher warst du schließlich nicht so berechend. Doch du hast Recht. Auch ich habe dich nicht vergessen, aber ich würde es gerne tun. Wenn du zurückdenkst, weißt du wieso.“ Er spielte auf den Kuss an, den er ihr damals noch gegeben hatte. „Kaname-onii-sama hat mich nicht trainiert. Genau genommen war er nur selten zu Hause. Aidou-sempei hat mich unterrichtet...in den Schulfächern.“, setzte sie schnell hinzu, damit keine Missverständnisse auftreten konnten. „Aber ich will dir sagen, dass ich dich vermisst habe. Dein Kuss hat mir die Augen geöffnet, unbewusst hatte ich es geahnt. Aber meine Gefühle zu dir haben sich dadurch geändert. Ich habe nicht vergessen und möchte es auch nicht.“ Yuukis Stimme war nicht zittrig oder gar leise, wie es früher wahrscheinlich der Fall gewesen wäre, nein sie war genau das Gegenteil. „Warum?“ Es war eine schlichte Frage, die aber alles ausdrückte, was er wissen wollte. Dieses eine Wort, welches ihm schon so lange auf der Zunge lag, würde nun beantwortet werden. „Weil…“, Yuuki zögerte. Er merkte, dass sie seine Frage nicht beantworten wolle, aber dennoch tat sie es wenige Augenblicke später. „Weil es zwei Personen gibt, die ich liebe. Zum einen Kaname-onii-sama und zum anderen… ach Zero, kannst du dir da denn nicht selbst beantworten?“ Unauffällig zuckte er zusammen, als sie erwähnte, dass sie ihren Bruder liebte. Doch er wollte eine Antwort, eine Antwort aus ihrem Mund, wollte wissen, wer die zweite Person wäre. „Nein, sag’s mir“, forderte er nur. Yuuki seufzte. „Dich Zero! Dich liebe ich auch, euch beide, so sehr“, wisperte sie dann nur noch. Der junge Hunter erstarrte. °Was sagt sie da? Uns beide? Lohnt es sich etwa doch noch zu kämpfen?° Er war verwirrt. Sein Herz schmerzte und er wollte es endlich wieder öffnen um diesem höllischen Druck zu entkommen, aber sein Verstand siegte, wie so oft. Untersagte einfach, was das Herz verlangte und Zero war auch in gewisser Weise froh darüber. Er konnte ihr nicht plötzlich seine andere Seite zeigen, jene die noch nie jemand zu Gesicht bekommen hatte. Weder in der Vergangenheit mit ihr, noch würde er es in Zukunft dazu kommen lassen wollen. „Werd dir klar, wen du liebst Yuuki. Du kannst nicht uns beide haben!“, rief er ihr stattdessen ins Gedächtnis und wusste dass er sie damit sogleich wieder verletzt hatte. Erneut seufzte sie. „Ich…Zero? Tust du mir einen Gefallen?“ „Sicher.“, antwortet er ohne nachgedacht zu haben und bereute es sogleich. „Was willst du?“ „Tanz bitte mit mir, heute Abend, hier auf dem Ball.“, flüsterte sie nur. Ihre Stimme war hauchzart und fast nicht mehr zu hören, zumindest für das menschliche Gehör. „Komm.“ Zero seufzte aber er hielt ihr den Arm, ganz Gentleman like. Es widerstrebte ihm zwar teilweise, doch Zero war ein Mann, der zu seinem Wort stand. Sie hingegen nickte lächelnd und hakte sich bei ihm ein. Es war ihr anzusehen, dass sie in diesem Moment unheimlich glücklich war. Zusammen gingen die beiden in den Saal zurück. Erst waren es nur wenige Blicke, doch je näher sie der Raummitte kamen, desto mehr Leute schauten das ungewöhnliche Paar an. Getuschel war zu vernehmen, Zero konnte Wortfetzen wie „Mit ihr?“ oder auch „...der sie getötet hatte“ auffangen. Es war ihm klar, dass das Lästern losgehen würde und so war es nun auch, doch durfte er sich nicht anmerken lassen, dass es ihn aufregte. Am liebsten wäre er umgekehrt, aber er hielt immer seine Versprechen. Als die Musik wieder einsetzte wurden die Stimmen immer schlimmer. Er spürte förmlich die mörderischen Blicke in seinem Rücken, besonders von einem gewissen Vampir. Im Inneren genoss Zero den einen Tanz aber, es war ein langsamer Walzer, aber nach außen hin würde er seine ablehnende Haltung nicht aufgeben. Die Musik endete und Zero löste sich nur Sekunden später von seiner Tanzpartnerin. Er deutete eine Verbeugung an, wie es Brauch war, und ging dann sofort aus dem Saal. Er hatte seine Yuuki vor sich gesehen als er mit ihr getanzt hatte, es war Yuuki Kurosu gewesen und er musste unbedingt wissen, was nun passieren würde. Das Getuschel der umliegenden Vampire war nun nicht mehr zu überhören. Sie waren vollendest erregt. „Wie kann dieser Bastard es nur wagen Yuuki-sama zu berühren?“ „Sie kann froh sein, dass sie noch lebt. Mit Shizuka-sama hatte er schließlich kurzen Prozess gemacht!“ Lauter solcher Vorwürfe gingen durch den Raum. Es war unmissverständlich das dies ein Skandal in den Reihen der Adelsklasse war. Von der Hunterseite kamen andere Vorwürfe: „Was ist denn in den gefahren?“ „Ist seine menschliche Seite jetzt doch unterlegen? Die Kiryuus sind auch nicht mehr das was sie mal waren.“ Aidou, Kain, Kaito und Yagari waren weniger überrascht, dass die beiden miteinander getanzt hatten, sie fanden es mehr merkwürdig als skandalträchtig. Aber vor allem fiel ihnen noch etwas auf. Die Vorwürfe und Beleidigungen, der ganze Klatsch der nun entstehen würde, zeigte nur Beschimpfungen über Zero, und zwar von beiden Seiten. Aufgeregt rannte Kaien Kurosu auf Yagari zu, mit einem sehr breiten Grinsen im Gesicht. Der andere hätte dem Rektor dieses am liebsten aus der Visage gewischt, er konnte es nicht ausstehen, dass der ehemalige Spitzenhunter sich dauerlächerlich machte. Den Namen welchen sich Kurosu gemacht hatte, „Vampir ohne Reißzähne“, mochte er aber dennoch nicht. Und auch der Rektor selbst nicht, da er seine blutigen Taten mehr als bereute. „Yagari… schau nur was ich gemacht habe! Ach Gott war das schön. Mein geliebter Sohn und meine geliebte Tochter haben zusammen getanzt und sie sahen einfach nur wunderschön aus. Sie sind förmlich über das Parkett geschwebt!“ Seine Euphorie war unschwer zu überhören, und außerdem hielt er Yagari eine Kamera vors Gesicht. Zeros ehemaliger Meister schüttelte nur den Kopf über solch ein Verhalten, aber um nicht noch mehr genervt zu werden ließ er sich die Fotos zeigen, gezwungenermaßen. Zu seiner Überraschung waren die Bilder wirklich gut geschossen und bei näherem Betrachten entdeckte er etwas, was er noch nie bei Zero gesehen hatte und DAS schockte ihn schon sichtlich. „Sind doch toll geworden oder?“ grinste der Rektor nur wissend und Yagari nickte. Seine Entdeckung hatte ihm für einen Moment die Sprache verschlagen. Kaname Kuran hatte die ganze Szenerie ebenfalls beobachtet und in ihm brodelte es gewaltig. Gedanken wie °Wie kann er es nur wagen?° waren sehr harmlos im Gegensatz zu seinen Vorstellungen, was er am liebsten mit diesem Möchtegern Hunter getan hätte. Seine Stillschweigende Art musste er dennoch beibehalten, doch später würde er Yuuki zur Rede stellen, wenn nicht sogar dafür zur Rechenschaft ziehen. Jetzt musste er aber noch gute Miene zum bösen Spiel machen, also versuchte er sich um seine Gäste zu kümmern und seine Wut auf Zero Kiryuu zu unterdrücken. Eine Tür öffnete sich. Zero wusste, das Yuuki gerade den Raum betreten hatte. Es wunderte ihn aber dennoch, dachte er schließlich, dass ihr Bruder sie aufgehalten hätte. „Zero…danke“, setzte sie an doch kam nicht weit. „Es war angenehm. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt“, erwiderte Zero nur. „Ja…es war sogar sehr schön. Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Danke dafür.“ Sie strahlte ihn an, als ob sie die Sonne höchstpersönlich wäre. „Gern geschehenen…“ Er atmete tief durch. „Yuuki ich…ich muss dich etwas fragen. Ist meine kleine Yuuki, die menschliche Yuuki noch in dir? Ich hatte das Gefühl, dass ich sie gesehen habe. Die ganze Zeit...“ , flüsterte er leise. „Wie soll ich sagen? Deine Yuuki, also Yuuki Kurosu ist ein Teil von mir, so wie ich ein Teil von ihr bin. Es ist schwer zu erklären, doch habe ich keine gespaltene Persönlichkeit in dem Sinne. Ich bin nicht mehr wie früher, das stimmt, aber grundlegend habe ich mich auch nicht verändert. Wie du allerdings noch, wie du selbst sagtest Zero, deine Yuuki sehen kannst…? Vielleicht einfach weil ich sie ja auch in gewisser Weise bin. Ich bin nicht mehr menschlich, das ist eigentlich nur das Grundlegendste. Meine Gefühle für dich haben sich allerdings nicht verändert, sondern nur verstärkt.“, versuchte Yuuki zu erklären. Es fiel ihr sichtlich schwer es in Worte zu fassen. „Ich verstehe nicht ganz. Du sagtest, dass nichts mehr von der alten Yuuki übrig geblieben wäre.“ Er staunte über ihre Worte und trat einen Schritt näher, konnte ihr somit in die Augen sehen. Er sah diese freundlichen, liebevollen braunen Seen vor sich die er so liebte und musste feststellen, dass sie Recht hatte. Sie waren nicht viel anders. Er sah immer noch sehr viel seiner Yuuki in ihnen, denn diese Seelenspiegel waren die klarsten, die er kannte. Man konnte alles aus ihnen herauslesen und sehr sehr tief in ihr Innersten schauen. „Das stimmt. Ich wollt dich in diesem Moment nicht noch mehr verletzten. Du warst eh schon so...sauer weil Kaname-onii-sama mich zu dem gemacht hatte, was ich war und es tut mir Leid Zero. Hätte ich das alles eher gewusst...ich hätte es dir gesagt. Ich verstehe, wenn du mich jetzt hasst aber....ich liebe dich, du bist in meinem Herzen.“ Es fiel ihr sichtlich schwer ihre Gefühle zu erklären, dennoch versuchte sie es so gut wie möglich. „Ich...versteh. Ja ich hasse das was du geworden bist. Du kennst meine Geschichte, hast immer meinen Hass verstanden, aber… bei dir hat sich etwas verändert. Ich hatte dir gezeigt, was du mir bedeutest.“ Er sprach wissentlich nicht von der Vergangenheit, wollte somit zum Ausdruck bringen, dass er sie zwar immer noch liebte, es aber diese Blockade in ihm gab. „Du meintest du liebst mich...und ihn auch. Aber du musst dich entscheiden. Wie willst du das tun?“ „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Zum einen kann ich ihn nicht verlassen aber dich brauche ich genauso sehr. Ich will um uns kämpfen aber wie soll ich das schaffen? Er ist schließlich mein Bruder. Ich kann ihn nicht verlassen und du kannst ihn nicht in deiner Nähe ertragen. Sag mir doch was ich tun soll.“ Sie verzweifelte und es glitzerten Tränen in ihren Augen auf. Als Reinblut darf man nicht vor anderen weinen, aber sie tat es trotzdem. Konnte einfach nicht anders. Liebe heißt Stolz Den ich riskier´ Wenn du mit mir weinst und ich mit dir Wirst du dann gehen Spür ich dass Glut und Kälte Aufeinanderprallen Wir herzkopfüber fallen __________________________________________________ Ich hoffe doch sehr Euch hat dieser Part gefallen und ihr bliebt mir treu. Bis zum nächsten Kapitel, wo es dann…. Widmung an und -> euer Weihnachtsgeschenk^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)