Desire von Bramblerose (Fortzsetzung zu Hated but Loved) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 ~ 8 Monate ------------------------------- Kapitel 1 ~ 8 Monate „Oh bitte!“, flüsterte Ino und schluckte schwer. „Bitte, bitte! Nicht anbrennen! Bitte!“ Hektisch wechselte ihr Blick zwischen den Töpfen umher und sie atmete tief durch. Vor ihr, auf dem Herd ihrer Küche, brutzelten vier Töpfe gleichzeitig und in jedem einzelnen hatte sie ein wundervolle Delikatesse zubereitet. Zumindest sollte das so sein, das Kochbuch hatte es zumindest versprochen. Eilig schaute sie darum in die vergilbten Seiten des Buches und vergewisserte sich, alles richtig gemacht zu haben. Sie hatte es genauso gemacht wie dort beschrieben stand! Das alles so heftig brutzelte und zischte war also normal. Das hoffte Ino zumindest, denn es war das erste Mal, dass sie ein ausgefallenes Drei- Gänge- Menü zauberte. Und zwar ohne die Hilfe ihrer Mutter, denn die war heute abend ausgeflogen. Es wurde langsam Abend, draußen war es dunkel, Moby, ihr Hund, lag schnarchend unter dem Küchentisch und dieser war romantisch gedeckt. Und das alles hatte seinen Grund. Denn Ino wollte ihren Mann mit einem Candlelight Dinner überraschen. Die Decke des Tisches war weiß, darauf hatte sie ein paar Rosenblätter verstreut – und das von Gaaras Rosenstrauch, hoffentlich bemerkte er nichts – Ein kleiner Kerzenleuchter stand in der Mitte und die Kerzen brannten schon. Es sah zumindest schon mal gut aus! Wäre da nicht der Rauch und Dampf von den Töpfen, die Ino drohend anpfiffen. Bei Gott, sie betete alles richtig gemacht zu haben, denn heute war ihr einziger Schlemmertag! Der einzige verdammte Tag im Monat, an dem Ino essen durfte was sie wollte, ohne genau auf Gaaras strengen Diätplan zu schauen. Egal was sie jetzt noch aß, große Auswirkungen hatte es bestimmt nicht mehr.... ihr Bauch war nun schon so groß und sie selbst so in die Breite gegangen, es war ein Wunder, dass sie überhaupt solange vor dem Herd stehen konnte. Aber wie hieß es so schön? Wenn man vom Teufel spricht! Denn gerade als Ino fluchend an den Diätplan dachte, der eben nur diesen Tag aufwies, wo sie futtern konnte ohne Ende und als sie ihren Bauch streichelte musste sie stocken und sich etwas vorn über beugen. In ihrem Inneren rumorte es, sie fühlte unter der Haut Bewegungen und spürte wie es gluckerte. Ihr Krümel meldete sich zu Wort.... auch er hatte Hunger. Und normaler Weise erinnerte er Ino daran, indem er kräftig austrat, genau wie jetzt. „Ist ja gut, ist ja gut!“, grummelte Ino liebevoll und ließ sich auf einem der bereitgestellten Stühle in der Küche nieder. „Papa ist spät dran, ich weiß, aber gib mir nicht die Schuld! Beschwere dich nicht, wir haben heute schon so viel Gutes gehabt!“ Wenn Gaara arbeiten war und ihre Mutter auch nicht im Haus war ihr Krümel der einzige Gesprächspartner den Ino hatte. Und sie sprach mit ihrem Baby, ihr Arzt hatte gesagt, dass wäre gut für das Kind. Doch die Streitgespräche ums Essen verbesserten Inos Laune nicht gerade. Gaara, ihr frischer Ehemann, war heute wirklich spät dran. Nun ja, im Grunde sollte auch das Essen jetzt fertig sein, doch Ino hatte sich in der Zeit verschätzt. So gesehen war es praktisch, dass ihr Mann – der Gedanke ließ sie angenehm frösteln – noch nicht wieder Zuhause war. Dennoch störte es Ino, sie hasste es allein zu sein. Besonders jetzt wo sie Hochschwanger war. Nur noch ein Monat.... dann war ihr Baby endlich bei ihnen. Und es war endlich Schluß mit dem Diätplan! In den letzten Monaten hatte sich viel getan bei Ino und Gaara Hamada, die gerade frisch im Dezember geheiratet hatten. Nun war es zwar bereits Mai, doch die paar Monate waren wirklich erst der Anfang ihrer Ehe. Und diesen Anfang hatten sich Ino und auch Gaara anders vorgestellt, als er gekommen war. Die Hochzeitsfeier war ein ganzer Erfolg gewesen, gegen Mitternacht hatten sie die Festlichkeiten verlassen und waren in ihr Zuhause geflohen um dort ihre Hochzeitsnacht miteinander zu verbringen. Es war für beide eine angenehme wunderschöne Erinnerung, bis am nächsten Morgen, kurz vor ihrem Flug in die Flitterwochen, der große Schock gekommen war. Ino ahnte woher die Neuigkeit kam, doch die Zeitung der kleinen Ortschaft in der sie lebten berichtete über ihre Hochzeit... im kleinsten Detail. Jemand hatte ihre Story an die Zeitung verkauft mit allen schmutzigen Geheimnissen, die sich um das Paar rankten. Nämlich die Geschichte, dass es Gaara war, der die Tochter des Hokage von Konohagakure damals vor 3 Jahren entführte und vergewaltigte und sie lange gefangen hielt. Die genauen Umstände wurden nicht erläutert, doch der Zeitungsartikel genügte, dass Gaara noch am Morgen durchdrehte und die Flitterwochen beinahe absagte. Ino verhinderte dies glücklicher Weise... Die zwei Wochen auf den Malediven waren ausgelassen gewesen und Ino hatte alles unternommen um Gaara vergessen zulassen, was in ihrer Heimat womöglich auf sie wartete. Und sie hatte genossen, dass sie es auch tatsächlich schaffte. Der Stress schien vergessen, alles war vergessen, sie beide waren wie im Paradies und hatten ihre Ruhe. Es hätte ewig so weiter gehen können, doch schließlich kam auch der Tag der Abreise und der Heimkehr. Von ihrer Mutter erfuhren sie, dass die Geschichte noch immer in aller Munde war und diese Zeit war grausam für die Schwangere gewesen. Gaara hatte sich nicht mehr aus dem Haus getraut, er fürchtete sich vor den Reaktionen der Bewohner des Örtchens. Mehr oder weniger kannten sich hier alle, zumindest um zwei Ecken. Ino wusste ja wie sehr er die Blicke anderer verabscheute und sie nahm es ihm auch nicht übel. Doch auch sie wurde schief angesehen, denn am Anfang hatte sie noch in der Arztpraxis gearbeitet. Die Menschen war furchtbar gewesen. Sie tuschelten hinter ihrem Rücken oder sprachen sie unverdeckt an. Ino hörte sogar von Akemi, dass die Leute den Laden von Arima- san, Gaaras Chef, mieden, auch wenn Gaara nicht mal im Geschäft war. Wirklich erklären wie es damals abgelaufen war, wollte Ino niemanden, sie ertrug es genauso wenig wie Gaara. Aber sie konnten sich auch nicht verstecken, Ino wusste das, darum hielt sie tapfer durch und antwortete jedes Mal, man sollte nicht alles einfach dumm und naiv glauben, was die Zeitungen verbreiteten. Es half ein wenig. Inos Starrsinn was diese Antwort anging schien die Leute zum Nachdenken zu bringen. Gaara hatte noch niemandem etwas in dem Dorf getan. Alle kannten ihn als ruhig und eher zurückhaltend, aber freundlich. Alle hatten schon mal bei ihm im Green Shop eingekauft, es war der einzige Blumenladen in der Gegend. Niemals hatten er oder Ino sich etwas zu Schulden kommen lassen. Der Zeitungsartikel hatte die zwei im ganzen Dorf berühmt und bekannt gemacht, aber alle kannten das Paar schon vorher als freundlich und auf jeden Fall frisch verliebt. Das Hamada-san, so wie Gaara nun genannt wurde, seine Frau über alles liebte sah man einfach. Besonders an den Tagen, wo er sich in der Öffentlichkeit zeigte. Denn er begleitete seine Frau verbissen zu jedem Vorsorgetermin beim Arzt. Dennoch traute sich Gaara einfach nicht weiter in die Öffentlichkeit, er hatte Angst man würde ihn womöglich doch noch aus seinem Zuhause fort holen. Ino konnte das verstehen, diese Angst teilte sie, doch auf Dauer war es schwer für sie auch noch Gaara gut zuzureden. Akemi konnten ihnen auch nicht helfen, durch ihre Arbeit im Supermarkt war sie noch mehr den Bemerkungen und Fragen der Bewohner ausgesetzt als Ino und Gaara. Die Idee auch von hier wegzuziehen war zwar gefallen, aber Ino hatte sie sofort niedergeschmettert. Sie mochte dieses Dörfchen, es war ihr Heim geworden, sie hatten hier Freunde, ein Haus. Es war eigentlich perfekt. Auch für ihr Baby, das Kleine hatte Kindergarten und Schulen in nächster Nähe. Es war vielleicht das Land, aber es war genau dass was sie und Gaara einfach brauchten. Dass man ihnen auch diese Idylle zerstören wollte traf sie mehr als sie sich eingestand. Doch stark zu sein war die schwierigste aller Prüfungen. Sich erneut zu rechtfertigen und zu verteidigen war hart, besonders vor ihren Freunden Yue und Akito, die sofort nach ihrer Heimkehr aus den Flitterwochen bei ihnen aufgetaucht waren. Weder Yue noch Akito hatte den Anschuldigungen Glauben geschenkt, aber sie wollten trotzdem hören, was Gaara und Ino dazu zu sagen hatten. Ungerne erinnerte sich Ino an jenen Abend, als sie alle gemeinsam im Wohnzimmer gesessen hatten und Gaara ihnen die Wahrheit erzählte. Die beiden waren mit ihre besten Freunde, Ino wollte Yue nicht verlieren. Sie war Ino wichtig geworden, eine Kollegin und Freundin zu haben war ihr so wichtig. Auf der Hochzeit war es dank ihr um so schöner geworden, da sie immerhin die Tage vorher bei ihr verbrachte und sich an dem Tag völlig auf sie verlassen konnte. Logisch waren die beiden daher geschockt, als Gaara ihnen beichtete die Zeitungen lagen nahe an der Wahrheit, aber wenigstens hörten sie sich ihre Geschichte an und überstürzten nichts. Verständnis war das einzige was sie Ino und Gaara entgegen brachten und ihre Unterstützung. Sie fanden es ‚krass‘ wie Akito so schön sagte, aber sie hielten zu dem jungen Ehepaar. Es war wie Ino es sich gewünscht hatte. Sie und Gaara hatten einfach einen zu guten Eindruck hinterlassen, als dass sie sich so etwas vorstellen wollten. Dafür waren Ino und Gaara ihnen auch unendlich Dankbar. Keinem von ihnen hätte es gut getan nun auch ihre mit besten Freunde zu verlieren. Und dank den beiden wurde alles endlich erträglicher. Sie versuchten im Dorf das Gegenteil zu verbreiten und Gaaras guten Namen wieder herzustellen. Es war nicht leicht so einer Anschuldigung aus dem Weg zugehen, vor allem wenn man es so machte wie Gaara und sich auffallend schuldig verhielt. Er mied die Öffentlichkeit wo er nur konnte, darum fällte Ino erneut eine Entscheidung. Sie nahm all ihren Mut zusammen und schrieb einen Beschwerdebrief an die Zeitung die den Artikel über sie beide in Umlauf gebracht hatte. Einen Widerruf wollte sie damit eigentlich nicht heraufbeschwören, aber irgendwie musste sie ihren Zorn und dem Druck Raum verschaffen. Schon einmal hatte sie hohe Tiere, die Polizei von Konoha, von ihrer falschen Geschichte überzeugt und sie war sich sicher es würde ihr erneut gelingen. Und sie hatte Erfolg. Eine Woche später wurde ohne weiteres ein Entschudligungsschreiben in besagter Zeitung veröffentlicht, gerichtet war er an das Ehepaar Hamada, dass durch schlechte Recherche und dem Hass eines Journalist aus den eignen Reihen zum Opfer gefallen war. Dem Redakteur tat es aufrichtig leid ihrem Ruf so geschadet zu haben und das sich die Tochter und der Sohn des Hokage und des Kazekage sicher sein konnten, nie wieder ihren Namen in der Zeitung gedruckt zusehen. Natürlich regte sich Gaara auch darüber auf, aber es half. Es half mehr als das gute Zureden, das bei keinem aus dem Dorf angeschlagen hatte. Zum Glück schaffte Ino es auch, Gaara wieder aus dem Haus zu locken, so lange sie auch dafür brauchte. Es war zwar eine schwierige Prozedur, doch letztendlich schaffte sie es. Und es war erstaunlich, wie sich die Dorfbewohner ihnen gegenüber plötzlich verhielten. Seit dem Zeitungsartikel schien ihre Feindseligkeit abgeklungen zu sein, ein paar entschuldigten sich sogar bei Ino. Sie dachten wohl dasselbe wie die werdende Mutter: wenn sich der Angeklagte wieder in der Öffentlichkeit zeigt, muss das Schlimmste wohl vorbei sein. Außerdem verhielt sich Gaara ja nicht anders als sonst, auch wenn er den anderen Leuten nun mit äußerster Vorsicht und Zurückhaltung gegenüber trat. Ino wusste, erneute Anschuldigungen würde er nicht so einfach verkraften. Trotzdem bewies sich einmal wieder, dass sie wie so oft Recht hatte. Denn dadurch das sie sich zeigten, wieder Spazieren gingen und versuchten, sich nicht mehr am Geschwätz der anderen zu stören wurde alles besser. Mehr sogar, eine Glückssträhne war auf sie zugekommen. Arima- san, der Gaara so oder so die ganze Zeit unterstützt hatte da er die Wahrheit kannte, entschied sich dafür, Gaaras Job im Blumenladen hochzuschrauben. Er boten ihm eine direkte Ausbildung an und dachte sogar drüber nach, wenn Gaara damit fertig war und er in Rente gehen wollte, seinem jungen ‚Aushilfsjob‘ die Leitung des Geschäfts zu überlassen. Diese Neuigkeiten waren wirklich mehr als gut und Gaara war schrecklich aufgeregt gewesen. Ino wusste dass er sich immer Sorgen gemacht hatte, doch wenn er dieses Angebot annahmen, hatten sie etwas mehr Geld und das brauchten sie auch. Deswegen hatte Gaara diese Möglichkeit genutzt und war auf das Angebot eingegangen. Womöglich hatte Arima das auch nur Akemi zu liebe getan, Ino war sich da nie ganz sicher gewesen. Es war ihr sehr wohl aufgefallen, dass Gaaras Chef ein Auge auf ihre hübsche Mutter geworfen hatte. Das hatte sie aber für sich behalten, denn sie wusste, Gaara würde sich aufregen und damit seine Chance verlieren, den Blumenladen eines Tages zu übernehmen. Und das war einfach eine Verschwendung. Seit Gaara im Laden war gediehen die Pflanzen, selbst wenn sie nur wenige Meter in seiner Nähe waren. Eine Vermutung von Ino war, dass es an Gaara Kräften lag. Durch das Siegel war es für ihn ein Leichtes geworden, die Kräfte von Shukaku zu manipulieren und da Gaara Sand kontrollieren konnte und sein Element die Erde war, lag es womöglich daran. Ohne es zu wollen machte er etwas mit der Erde in der die Pflanzen wuchsen, Ino war sich da sicher, denn solche Zufälle gab es einfach nicht. Und darum gehörte Gaara auch nicht als Ninja aufs Schlachtfeld so wie Shikamaru, er gehörte dort hin, wo Natur war! In den Laden! Es bedeutete für Ino zwar, dass er länger arbeiten musste und somit weniger da war, aber sie nahm es in Kauf und mit der Zeit gewöhnte sie sich sogar daran. So hatte sie am Tag mehr Zeit für sich, für die Planung des Kinderzimmers und um sich als Hausfrau zu üben. So wie heute. Ino seufzte und kam langsam aus ihrer Gedankenwelt wieder hervor. Wenn sie an diese schweren Zeiten zurückdachte, zog sich ihre Brust noch immer zusammen, aber im gleichen Atemzug kam immer die Erleichterung. Das alles war vorüber. Es ging ihnen gut, ihr Ruf war wieder hergestellt und alle warteten nur noch auf das Baby. Und vor allem Gaara ging es so viel besser. Er hatte sich durch diese Zeit verändert, aber positiv. Er wirkte viel erwachsener, als Ino es sich erhoffen konnte. Und sie mochte diese Veränderung. Es war das erste Mal, dass sie eine Änderung bei Gaara gutheißen konnte und sie genoß es in vollen Zügen. Deswegen wollte sie ihm ja auch so viel zurückgeben. Und das kleine Essen was sie gerade vorbereitete war da nur der Anfang. Ihr Blick glitt zurück zum Herd, wo ihre Mahlzeit auf kleiner Flamme garrte und blubberte. Es roch wenigstens gut! Das war ein gutes Zeichen, oh ja! Zum Glück war Akemi nicht dabei, denn so wie sie immer um Ino herumwuselte wenn diese versuchte alleine etwas in der Küche zu schaffen, kam Ino nie weiter als bis zum Kartoffel schälen. Die Küche war eben das Reich ihrer Mutter und Ino hasste das. SIE wollte die Frau im Haus sein und das wurde sie nie, wenn ihre Mutter sie nicht ließ. Schließlich stand Ino auf und reckte sich. Der Tisch war perfekt gedeckt, es musste nur noch aufgetan werden. Das Essen garrte vor sich hin, die Küche brauchte sie ihm Moment nicht mehr. Und da Gaara spät dran war und auch Moby noch nicht reagierte, beschloß Ino sich eiligst umzuziehen. Grinsend befreite sie sich darum von der Kochschürze und marschierte zur Treppe. Für sie war es ein Glück das Gaaras Hund schon immer 5 bis 10 Minuten bevor Gaara ins Haus schneite reagierte und so lange brauchte sie nicht mal um sich umzuziehen. Wofür sie wirklich viel Zeit benötigte, war, die Treppen ins Obergeschoß zu erklimmen. Niemals hätte sie geglaubt das es wirklich so schwer sein würde, als Hochschwangere Treppen zusteigen. Sie hatte das immer als Unsinn abgetan....wie naiv sie doch gewesen war. Normalerweise half Gaara ihr deswegen auch dabei nach oben zu kommen, aber Ino schaffte es auch ganz gut alleine, es dauerte eben nur ein bisschen länger. Sie hoffte einfach nur der Abend würde perfekt laufen, so wie sie es geplant hatte! Gaara liebte ihr Essen ja angeblich, damit konnte sie also nichts falsch machen. Blieb die Frage, was er von ihrem neuen Kleid halten würde? Sie hatte sich das gute Stück vor ein paar Tagen im Dorf gekauft. Es hatte Spagettiträger und ging glatt hinunter bis zum Boden und glücklicherweise passte es Ino sogar, da es Umstandsmode war! Im Grunde ein guter Lacher! Wer entwarf schon solche Mode für Schwangere? Aber welcher Designer es auch gewesen war, Ino war ihm außerordentlich dankbar, denn das Kleid stand ihr. Es hatte einen blassen Lavendelton und schmiegte sich vorteilhaft an ihren doch recht breiten Körper – das einzige Kleidungsstück seid langem, in dem sie sich nicht fett fühlte! Und von dem sie sich erhoffte, dass Gaara sie wieder mehr begehren würde! Ino seufzte gediegen, also sie endlich oben in ihrem Zimmer ankam und zum Schrank lief. Das Kleid hing bereits außen an der Tür, sie hatte es passend zurecht gelegt, damit sie es nur noch über streifen musste. Wenn es ihr in dem Kleid nicht gelang, Gaaras Interesse zu wecken, wusste sie auch nicht mehr weiter. Es war ihr eigentlich sehr unangenehm, aber seid sie so hochschwanger war, passierte zwischen ihr und Gaara nichts mehr im Bett. Er sagte zwar, er wollte nichts riskieren oder dem Baby schaden, aber womöglich war das auch nur eine Ausrede! Und womöglich redete sich Ino das alles auch nur ein, weil ihre Hormone verrückt spielten, denn sie war sich sicher, so oft wie sie Gaara in den letzten Monaten gewollt hatte – und meistens Körbe erhalten hatte – hatte sie ihn in den ganzen Jahren davor nicht! Der Krümel in ihrem Inneren hatte es in sich und war mit Sicherheit Schuld an ihrem Verhalten! Vorsichtig nahm sie nun das Abendkleid vom Bügel und betrachtete es leicht verträumt. Bestimmt sah sie im Moment noch aus wie eine alte Hexe, das Kochen war anstrengend gewesen, ihre Haare waren zerzaust und ihre Frisur existierte nur in einem lächerlich hochgesteckten Dutt. Doch mit dem Kleid und vielleicht 5 Minuten in Badezimmer würde sie viel besser aussehen! Sachte streichelte sie den seidenartigen Stoff zwischen mit ihren Fingern und seufzte leise. „Dann wollen wir mal.“, murmelte sie zu sich selber und kniff die Augen zusammen, das Kleid drückte sie dabei an ihre Brust. „Wehe du hilfst mir nicht, du dummes Stück Stoff, du!“ Dann fasste sie sich ein herz und verschwand ins Badezimmer, wo ebenfalls Kamm, Schminkset und Unterwäsche bereitgelegt waren – sie hatte sich dieses Mal gut vorbereitet und wollte nichts dem Zufall überlassen. Obgleich sie zu spät in der Zeit war, würde sie sich jetzt die Zeit nehmen, sich für ihren Ehemann hübsch zu machen. * Es dauerte in der Tat eine viertel Stunde, bis Ino komplett mich sich zufrieden war und vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer stand. Das Kleid und die schwarze Unterwäsche waren schnell angezogen, eine dreizig Sekunden Sache! Mit ihren haaren hatte sie auch nicht viel angestellt. Sie waren so glatt wie Ino es nur hinbekommen hatte und so glänzend, wie es die Lotion die sie von ihrer Schwester hatte zuließ. Gaara mochte es zudem, wenn sie ihre Haare offen bis zum Po fallen ließ. Nur die Schminke, dabei war sie sich nicht ganz sicher gewesen. Ino schminkte sich nicht gerne und auch nicht viel. Sie hatte immer angst billig auszusehen oder zu viel zu machen... oder aber zu wenig, dass man es nicht merkte. Gesichtspuder und Rouge, Liedschatten, Eylinier... das war nicht wirklich ihre Welt, vor allem wenn sie alles auf einmal benutzte und dann auch noch so aufwendig... Doch wenn sie sich jetzt im Spiegel betrachtete, war sie relativ zufrieden. Sie gefiel sich, auch wenn ihr Babybauch noch immer im Vordergrund war. Grummelig tippte sie darum wieder auf ihre Kugel und schüttelte den Kopf. Sie freute sich auf ihr Kind, aber sie war heilfroh wenn es aus ihrem Bauch raus war! So konnte sie Gaara nicht mal richtig umarmen. Erneut atmete sie tief durch, warf sich einen letzten Blick im Spiegel zu und machte sich dann daran die Treppen wieder hinunter zu gehen. Gaara ließ sich ein bisschen zu viel Zeit heute, obwohl sie sich extra so viel Mühe gegeben hatte. Er war so ein undankbarer Kerl sie nun warten zu lassen! Unten in der Küche sah es noch immer so aus wie vorhin, draußen war es allmählich dämmerig, aber es gab noch kein Zeichen von Gaara. Ino schüttelte den Kopf und ging ganz hinein in die Küche. Der Tisch wirkte perfekt und da sie nichts zutun hatte sorgte sie dafür, dass er noch besser aussah. Sie entzündete vorausschauend die Kerzen und entschloss sich dazu, ihr Essen bereits in die Schüsseln umzufüllen. Etwas unpraktisch war das schon, da sie auf ihre Haare achten musste und ihr Kleid nicht ruinierend wollte, doch sie wagte es. Es gelang sogar relativ gut und am Ende dampfte es sachte aus den Schüsseln. Wenn Gaara sich nun noch länger Zeit ließ, würde sich Ino wie eine versetzte Ehefrau vorkommen und den Gedanken wollte sie gar nicht erst aufkommen lassen. Beeil dich, du dummer kerl!, murrte sie in Gedanken, während sie hilflos vor ihrem gedeckten, romantischem Esstisch stand. Sich setzten wollte sie sich noch nicht, aber was sie nun anfangen sollte, wusste sie auch nicht. Ins Wohnzimmer zu gehen käme blöd, sie wollte ihn direkt am Eingang begrüßen. Sie wurde missmutig...sie wusste es lag an ihrer Schwangerschaft, aber das machte sie tatsächlich mehr als ungeduldig und sauer. Wenn sie schon mal richtig toll kochte, musste sich ihr bescheuerter Mann verspäten, weil die Pflanzen ja so viel wichtiger waren als sie. Pah! Das war gemein. Sie verzog das Gesicht, machte in Gedanken eine gleichgültige Geste und ging zur Spüle um aus dem Fenster in den Garten zu schauen. Die Küche, den Flur und auch das Wohnzimmer spiegelten sich dort im Glas und dahinter, draußen im Garten, sah sie matt die umrisse der Bäume und des Zauns. Langsam nahm sie einen der Lappen vom Tresen und wischte über die Arbeitsfläche, die eigentlich schon sauber genug war. Es vergingen 5 Minuten und Inos Wut verschwand, sie wurde nun traurig. Seufzend hörte sie darum mit dem Geputze auf und schaute hoch zum Fenster um ihr Spiegelbild zu betrachten. Es enttäuschte sie, dass er nun schon eine Stunde zu spät dran war...nun gut sie hatte sich selbst um eine viertel Stunde mit dem Essen vertan, also war er nur eine halbe Stunde zu spät dran... und sie kannte das ja! Manchmal kam er einfach später, weil er nun nicht mehr der Aushilfsjob war, sondern der Azubi und rechtmäßige Erbe in Spee... „Ungerecht oder?“, meinte Ino plötzlich laut und schaute sich über die Schulter zu Moby um, der noch immer unterm Tisch döste und sie mit einem Augen anschaute. „Wäre Gaara nun schon da, würdest du feine Leckerlis zum Abendessen bekommen...ein paar von den Resten staubst du ja immer ab. Aber nein, gib Gaara die Schuld! Er ist ja immer zu spät dran, der undankbare Kerl! Pah!“ Sie konnte es einfach nicht oft genug sagen. Sie gab noch ein Murren von sich und wollte sich gerade wieder der Spüle zu wenden, da hob Moby den Kopf und seine Ohren zuckten. Auch er gab ein Knurren von sich, klang dabei aber viel zu glücklich. Gaara! Inos herz hüpfte kurz und all ihre Wut auf Gaara war augenblicklich verschwunden. Sie kannte Moby genau, sie wusste das Gaara nur wenige Sekunden brauchte um jetzt zur Tür herein zum marschieren. Also hatte sie nur noch 30 Sekunden Zeit um sich zu überlegen, was sie machen sollte, wohin sie sich stellen sollte, doch in ihrer Freude hatte sie plötzliche keine Idee. Sie warf den Lappen darum in die Spüle und drehte sich perplex zum Fenster. Endlich war er da! Endlich! Schließlich hörte sie das Türschloß und das Gejaule ihres Hundes, während die Tür aufgeschoben wurde und Gaara schließlich wieder zu hause war. „Moby, verzieh dich!“, murrte der Herr des Hauses halb genervt, halb amüsiert und schob sein Haustier sachte mit dem Fuß beiseite. Es gelang ihm ins Haus zu kommen und seine Sachen abzulegen, ohne das sein Hund ihn weiter behinderte, denn das war Gang und Gebe. Wann immer einer zurück Nachhause kam, we res auch war, der Hund machte einen Aufstand, als ginge die Welt unter. Ino beobachtete das schmunzelnd im Spiegel und biss sich auf die Lippen, ein Lachen unterdrückend. Es sah witzig aus, wie der Hund um Gaara tanzte und winselte, nur um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch Gaara schien das nicht zu interessieren. Er stellte seine Tasche neben die Haustür, hing seine Jacke an die Garderobe und kam schließlich weiter in den Flur hinein, bis Ino ihn endlich sagen rufen hörte: „Ino? Ich bin zurück, tut mir leid, es hat länger gedauert, aber wir...!“, rief er, während er sich über die Stirn strich und mit den Augen Wohnzimmer, Flur und Treppe absuchte, bis er schließlich in der Küche landete, wo Ino auf ihn wartete. Er brach im Satz ab und blinzelte sie mit großen Augen an. Sie und den Küchentisch. „Oh Scheiße!“, kam von ihm, und er eilte in die Küche. „Ich wusste nicht das du...wieso hast du nicht angerufen, ich wäre eher gekommen!“, stammelte er sich zusammen und machte den Eindruck, als habe er den Hochzeitstag vergessen. Ino lachte über diese Reaktion und grinste ihn verlegen an. „Nein, schon gut...es war ja...also es ist eine Überraschung! Ist mir gelungen oder? Wir haben uns angestrengt für dich!“ Ino streichelte über ihren Bauch und kam einen Schritt auf ihren Mann zu. „Gefällt es dir?“, flüsterte sie erwartungsvoll und merkte, wie ihr Herz leicht hüpfte. Ihre Augen glitten über ihn und sie wusste, dass sie errötete. Denn sie bemerkte ebenfalls seinen Blick, der jeden Zentimeter an ihrem Körper musterte. Gaara sah trotzdem gut aus, selbst wenn sie sich so in Schale geworfen hatte, er sah immer gut aus in ihren Augen. Seine grünen Augen waren noch immer so klar und er wirkte viel erwachsener als früher, die Haare trug er jetzt etwas länger, er konnte sie sogar in einem kleinen Zopf tragen. Akemi meinte, es sähe schlimm aus, aber Ino fand, es ließ ihn verrucht aussehen, das gefiel ihr. Seine ganze Ausstrahlung war so positiv für sie, dass sie eine Gänsehaut bekam. Er war ihr Mann, dieser Gedanke tat ihr jedesmal gut, egal wie oft sie daran dachte. Gaara lächelte und kam ebenfalls auf sie zu. „Ja! Es gefällt mir sehr! Und du siehst unglaublich aus!“, murmelte er und senkte den Blick. „Ich wusste das wirklich nicht! Ich hoffe du wartest nicht zu lange...es riecht hier köstlich, wäre schade, wenn das Essen kalt geworden ist...“ Zwar sprach er vom Essen, doch Ino bemerkte, wie er noch immer auf sie starrte, ihre Hände schließlich nahm und sie sachte küsste. Das Kleid kannte er nicht und es gefiel ihm ganz eindeutig. Es war völlig sein Geschmack, Ino hatte Glück gehabt. Kein Wunder das der Vielfraß ihr Festessen ignorierte und sich plötzlich nur noch auf sie konzentrierte. Ihr Plan ging offenbar auf! „Danke, damit hab ich gar nicht gerechnet! Du bist wunderbar, Ino! Aber du sollst dich doch nicht überanstrengen.“ Seine Finger glitten von ihrer Hand zu ihrem Bauch und er streichelte die Kugel voller Ehrfurcht. Er war in der Schwangerschaft vorsichtiger als Ino, darum entging ihr auch nicht seine Besorgnis. Er war unverbesserlich. „Uns geht’s gut, glaub mir doch... aber ich freu mich, wenn es dir gefällt! Es soll... soll ein besonderer Abend werden, mh?“, erklärte sie leise und deutete mit den Augen einmal auf den Tisch, und dann zur Treppe. Wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl war, wusste sie auch nicht weiter. Doch sie hatte Glück und Gaara verstand sofort. Er grinste markant, ließ von ihrem Bäuchlein ab, während seine Arme sich um ihren Körper schlangen. „Verstehe...deswegen bist du so aufgebrezelt und hast gekocht...du willst mich wohl erpressen?“ Er kicherte hinterhältig und biss sanft in ihr Ohr. Das Essen war binnen Sekunden zweitrangig geworden. „Nein, wohl eher verführen! Verzweifelt! Aber na ja, du hast schon gesagt, es gefällt dir...!“, erwiderte sie unschuldig und malte kreise auf seine Brust. „Das Kleid kann man am Reißverschluss aufmachen, oder auch anlassen...es wäre zu schade wenn ich mich wieder rausquälen müsste. Und das Essen...das lässt sich auch aufwärmen.“, erklärte sie sachlich und sah zu ihm hinauf. Er wirkte amüsiert, denn ein Lächeln spielte sich auf seinem Gesicht ab und ließ ihn mehr als charmant wirken. „Da hast du natürlich Recht.“, erwiderte er mit derselben strengen Mine, doch im selben Atemzug seufzte er. „Bedauerlich, dass wir eine Abmachung hatten...und die werde ich einhalten...so leid es mir tut. „ Gaara musste schlucken und sah auf Ino hinunter. Die offenen Haare, die sich um ihr Gesicht schmiegten ließen sie verführerisch sexy aussehen, er hatte damit wirklich nicht gerechnet. Doch das Kind war ihm wichtiger als seine Lust. Er und Ino hatten die Abmachung, ab dem 7 Monat damit aufzuhören, doch sie versuchte es immer wieder. Ungewohnt, es war, als hätten sie die Rollen getauscht. „Und glaub mir, es tut mir leid...“ Ino musste schlucken. Verdammt, es war unglaublich wie diszipliniert er sich in den letzten Monaten gab! Er war so schwer klein zu kriegen, es war nicht zu glauben, dass das Gaara sein sollte! Nur weil ihr Baby ungewöhnlich schnell wuchs und ihr Arzt schon im siebten Monat feststellte, das Kind sei seltsamer Weise schon ausgewachsen und könnte sogar in den nächsten Tagen kommen. Das war der Auslöser für das alles gewesen, für Gaaras Sorge und Übervorsicht. Es war nie zur frühzeitigen Entbindung gekommen, egal was ihr Arzt sagte und auch wenn sie sich wie ein Pfannkuchen fühlte...sie wusste, was sie wollte! Enttäuscht verzog sie das Gesicht und lehnte sich etwas von ihm weg. „Findest du mich zu fett? Das ist nicht fair von dir...findest du mich so nicht hübsch? Ich hab das Kleid extra für dich gekauft!“, hauchte sie und drehte sich einmal um, damit er auch ihre Rückansicht bewundern konnte. Oh, wie sehr sie ihn quälte! Es war nicht so, dass er abgeneigt wäre, doch er wollte nicht schuld daran sein, Ino zu verletzten oder das Baby! Er wollte es nicht wagen... „Du bist wunderschön.“, sagte er leise und blinzelte. Denn sie sah wirklich wunderschön aus, egal ob sie breiter geworden war, Ino war Ino. Und in all der Zeit hatte er nur noch mehr Zuneigung zu ihr entwickelt. Und jetzt ihren Rücken zu betrachten und zu sehen , wie sie die Haare aus dem Nacken strich.... von wegen Überraschung mit Abendessen....es war eine Erpressung! Kaum war er Daheim, fing sie damit an! Darum kam er rasch zu ihr und umarmte sie wieder von hinten, sie an seine Brust drückend. „Ich werde nichts riskieren. SO nicht...“ Ino wollte schon protestieren, doch dann bemerkte sie seine Hand, die ihren Körper hinab wanderte. „Aber vielleicht anders. Dafür...vergisst du morgen den Arzttermin nicht und bedienst mich später mit deinem leckeren Essen hier unten? Deal?“ Schnell nickte Ino bevor er es sich anders überlegte. Er hatte sich ja rasch umentschieden, zum Glück war der Geist willig und das Testosteron schwach! „Alles! Alles was du willst, wenn du nur endlich wieder deinen Pflichten als Ehemann nachkommst .....~!“ Verwegen schnurrte Gaara in Inos Ohr und diese seufzte zufrieden auf. + + + Am nächsten morgen ging es Ino wesentlich besser. Besser als in den letzten vier Wochen, denn dank Gaara hatte sie in der letzten Nacht endlich etwas Stress und...bestimmten Druck abbauen können. Zwar hatte sich Gaara tatsächlich und dummer Weise an seine eigenen regeln gehalten, aber zufrieden war sie trotzdem. Zumindest bis zu dem Moment wo sie noch friedlich im Bett gelegen hatte und sich rekelte. Dann kam Gaara, der schon früher aufgestanden war als sie und erinnerte sie an den Arzttermin, den sie hatte.... und zu dem Gaara sie jedes Mal schleifte und stur begleitete. Ino hingegen hasste diese Besuche. Sie mochte den Arzt, er hatte seine Praxis im selbem Arzthaus in dem Ino arbeitete, doch sie hatte davor immer ein mulmiges Gefühl. Klar war ihr das gestern fast egal gewesen, sie wollte bloß einmal, so wie Gaara es nämlich sonst immer tat, ihrer Lust nachgeben. Aber jetzt sorgte auch sie sich wieder.... Natürlich war es nicht egal, dass ihr Baby schon im siebten Monat so groß war und Ino spürte sie Schwangerschaft auch ganz deutlich am Leib. Ihr Rücken tat chronisch weh, in ihr boxte das Ungeheuer unruhig um sich und ihre Gefühle spielten noch immer Achterbahn. Abgesehen von dem blöden Diätplan, der sie fast ständig unzufrieden sein ließ, weil sie nie essen durfte, worauf sie Heißhunger hatte. Das war wirklich Stress für sie und hinzu kam die Angst, dass der Arzt irgendwann sagte, dass Baby wäre krank. Gott, sie wusste noch wie groß Gaaras Angst gewesen war. Dem Arzt hatten sie es niemals gesagt, aber immerhin war Gaara Opfer von medizinischen Versuchen gewesen. Er hatte Panik davor, dem Kind würde es deswegen schlecht gehen. Es wäre missgestaltet, behindert oder irgendwie anderweitig krank. Die Angst teilte Ino zwar, doch sie war nicht so stark wie bei Gaara. Deswegen war er auch so vorsichtig, wenns nach ihm ginge würde sie wirklich nur noch im Bett liegen, eingepackt in alle Kissen der Welt, damit ihr niemand schaden konnte und damit sie und das Kind wohl behütet waren. Es war fast etwas lästig, aber wenigstens unterstütze er sie, wo er konnte. Ino glaubte sogar, wenn er könnte, würde er die Last von ihren Schultern nehmen und selber das Kind bekommen. Er war schon süß.... Als darum knapp eine Stunde später in der Praxis saßen, war er um so nervöser als sie. Ino hatte sich von Gaara fast tragen lassen, so sehr misfiel ihm, dass seine hochschwangere Frau so einen langen weg zufuß gehen sollte, er selber hatte nämlich keinen Führerschein. Penetrant war er in der tat, aber dagegen anreden half nichts mehr. Ino hatte es so oft versucht und er hatte sich nicht im geringsten darum gekümmert, sondern seinen Kopf durchgesetzt. Eingehüllt in ein weißes T-Shirt und eine Latzhose saß sie darum in dem bequemen Stuhl im Wartezimmer, während Gaara am Automaten im Flur zugange war. Ino hatte nur nebenbei erwähnt, dass sie wohl Durst hatte und schon war er aufgesprungen. Es war daher schwer zu sagen, ob er nervte, oder ob das ein sehr bequemes Leben war. Bedient wurde sie in der Tat.... „Hier, bitte.“, sagte Gaara leise als er wiederkam und reichte ihr eine Dose Fanta. Ino nahm sie schweigend entgegen und öffnete sie. Das ungute Gefühl in ihrem Magen war noch immer da, dabei war eigentlich nichts vorgefallen. „Ich hoffe es ist alles ok.“, flüsterte sie und nahm einen Schluck. Vorsichtig huschte ihr Blick zu Gaara, dann zu den anderen Patienten, die ihren Mann kurzweilig wieder anstarrten. Ganz vorbei war dieses Desaster wohl noch nicht.... „Keine Sorge, es ist bestimmt alles gut. Hoffe ich...“ Er dachte an gestern Nacht und Ino dachte auch daran. Sie nickte einmal wissend und Gaara streichelte beruhigend ihr Knie. „Du musst dich nur darauf einstellen, dass es wohl sehr bald soweit ist. Wenn der Krümel schon um siebten Monat so groß und fast ausgewachsen war, vielleicht will er auch eher hinaus?“ Er grinste zwar, aber Ino wusste, er hatte auch seine Bedenken. Erneut nickte sie bloß stumm und nippte an der Dose, ihren Bauch streichelnd. Einerseits freute sie sich, aber sie hatte auch Angst vor der Geburt, wenn das Kind denn wirklich so groß war.... hoffentlich tat es nicht allzu sehr weh. Und Gaara musste bei ihr bleiben! Die ganze Zeit! Alleine schaffte sie das eh nicht. „Herr und Frau Hamada?“ Erschrocken hob Ino den Kopf, als sie plötzlich von der Sprechstundenhilfe aufgerufen wurden. Für einen Moment erstarrte sie in ihrem Stuhl, so wie immer wenn sie hier waren, dann sah sie hilflos zu Gaara. Es war kindisch, aber sie wollte gar nichts hören! Es sollte alles so sein, wie es immer war! Aber so leicht kam sie Gaara wohl nicht davon. Dieser stand nämlich schon auf den Beinen und half auch ihr hoch zu kommen. Ino musste schlucken und drückte Gaaras Hand. Dann ließen sie sich ins Sprechzimmer führen, wo ihr Arzt bereits auf sie wartete. Dr. Nagashi war ein sehr netter Mann, Anfang vierzig und behände, wenn es um junge Mütter ging. Sein Anblick verstärkte Inos Grummeln, doch sie lieb freundlich und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Ah! Hamada-san! Schön Sie und Ihren Mann wiederzusehen, wie geht es Ihnen?“ „Danke uns geht’s gut so weit.“, ging Ino auf die Formalität ein und lächelte, Gaaras Hand drückte sie noch immer. „So.“ Der Arzt klickte ganz kurz auf seinem Computer herum, dann wandte er sich Ino und Gaara zu, die ihm gegenüber am Schreibtisch saßen. „Das ist ja eine weitere Vorsorgeuntersuchung, also? Haben sie irgendwelche Beschwerden, oder geht es ihrem racker gut, wie immer? Sie sehen jedenfalls noch fülliger aus, als letztes Mal.“ Er lachte kurz und zwinkerte Ino freundschaftlich zu, um seinen Scherz zu untermauern. Und Recht hatte er, Ino kam sich noch aufgedunsener vor, darum seufzte sie und nickte heftig. „Und wie! Dem kleinen geht’s mehr als gut, er nervt mich beinahe und ist ständig am streten!“ „Das klingt wirklich nach einem aufgeweckten Bürschchen, sehr gut! Erst wenn Sie gar nichts mehr spüren, keine Bewegungen oder Ziepen müssen Sie sich sorgen machen. Sonst ist Ihnen nichts aufgefallen? Übelkeit oder Blutungen sind nicht aufgetreten? Bei Ihnen sind die Symptome so extrem...“ Der Arzt betrachtete Inos Bauch ganz genau und das war es, was sie so nervös machte. Sie schluckte und schüttelte dann den Kopf. „Nein. Alles in Ordnung, wirklich. Ich hab keine Beschwerden, außer dem Üblichen.“ „Sehr gut. Dann hoffe ich nur, sie halten sich an meinen Ernährungsplan und überanstrengen sich nicht. Aber das wissen sie ja, sie sehen wirklich aus, als wären sie reif für die Entbindungsstation...wer weiß wie lange es noch dauert.“ Dieses Mal sah Nagashi Gaara an und Ino wusste, dort fand eine geheime Kommunikation unter Männern statt! Der Arzt und Gaara hatte etwas ausgemacht, denn Dr. Nagashi wusste, dass Gaara Ino hütete wie seinen Augapfel und streng mit ihr war, wenns um den Plan ging. Und so reserviert Gaara dem Arzt gegenüber auch immer war, denn Ärzte würde er immer hassen, er nickte. „Das tut sie. Wir sind vorsichtig, wie Sie es uns geraten haben, darauf achte ich sehr!“ „Fein, das klingt alles ja wirklich ausgezeichnet. Auch wenn ich mich immer ein bisschen um Sie sorge, Hamada-san, so geht es Ihnen und ihrem Baby scheinbar immer gut... vielleicht will der Knirps ja gar nicht aus Ihnen raus!“ Wieder lachte er, stand dabei aber auf. „Na hoffentlich nicht!“, sagte Ino erschrocken. „Einen Kaiserschnitt will ich nicht...“ Es fröstelte sie dabei. Sie hatte gelesen, dass es Frauen gab, die wegen einem Kaiserschnitt weniger Emotional an ihr Kind gebunden waren. Dafür fürchtete sie sich auch, oder in Depressionen zu verfallen, obwohl sie ihren Krümel doch so liebte! „Nun sorgten Sie sich doch nicht immer so. Sie wissen doch, ich möchte das Beste für Ihre Familie, vertrauen Sie mir einfach, das hat bisher doch auch gut geklappt. Kommen Sie, dann schaue wir uns Ihren Knirps mal an, einverstanden?“ Der Arzt war um den Tisch gekommen und stand nun neben dem großen Stuhl, neben dem auch das Ultraschallgerät stand. Ein Schauer fiel über Ino herein, aber ein guter Schauer. Die Bilder waren das einzige, was sie wirklich gerne sah, darum lächelte sie diesmal auf vollstem Herzen. „Ja, natürlich!“ Sie stand auf und tapste hinüber zu dem Stuhl, um sich darauf nieder zu lassen, Gaara folgte ihr dabei. „Aber verstehen Sie mich auch! Sie wissen, dass ist mein erstes Baby.“ „Und nicht das Letzte!“ Gaara grinste neben ihr und Ino gab ihm einen Stoß in die Seite. Er war unmöglich! Der Arzt überhörte das jedoch und schaltete den Apparat ein. Ino knöpfte in der Zeit die Latzhose auf und zog ihr Shirt soweit hoch, dass ihr praller Bauch zum Vorschein kam. Gaara streichelte einmal darüber und sah Ino liebevoll an, dann blinzelte er jedoch zum Ultraschall und wieder zu ihr. Sein Blick quoll über vor Erwartung, er sah aus wie ein Dackel. Und Ino wusste auch wieso. Ino wollte sich eigentlich überraschen lassen und das Geschlecht des Kindes noch nicht wissen, Gaara ging es da ganz anders. Er nörgelte schon die ganz Zeit, er wüsste nicht, wie er das Kinderzimmer einrichten sollte, aber Ino war sich nicht so sicher was schöner war. Es erst im letzten Moment zu erfahren oder vorher.... Es war ihr sogar egal ob Junge oder Mädchen, Hauptsache gesund. Dennoch tendierte sie mehr zu einem kleinen Jungen. Es wurde Zeit, dass mehr Männer in die Familien kamen. Gaara hingegen wollte gerne ein Mädchen, daraus machte er auch keinen Hehl. Deswegen schaute er sie schon wieder mit so großen Augen an, als der Doktor Inos Bauch mit dem Stethoskop abhörte, aber auch hier nichts Auffälliges fad und somit Inos Bauch mit der Paste einrieb und schließlich das Gerät an Inos Bauch drückte. Ihr Herz begann zu rasen, als ein Bild auf dem Bildschirm erschien. Erst waren es nur verschwommene Konturen, doch langsam erkannte sie ihr Baby. So oft hatte sie dieses Bild schon gesehen... sie freut sich jedes Mal aufs Neue. Ihr wurde warm ums Herz und sie kniff die Augen zusammen. „Schau!“, hauchte sie zu Gaara. „Da ist es wieder!“ „Ja, genau. Erkennen Sie es schon, oder soll ich helfen?“, fragte Dr. Nagashi und musterte das Bild konzentriert und lange, um auch alles ansehen zu können. „Optisch sehe ich keine Anomalien. Ihr Kind ist wirklich gesund...wenn auch erstaunlich groß für das Alter. Es wundert mich immer wieder.“ „Doch! Ich erkenne den Kopf! Oh je.. sie ist wirklich groß, aber ich halte mich doch an diesen Plan!“, jammerte Ino halb, bestaunte nebenbei aber mit um so größerem Interesse ihr Kind. „Nun ja, groß meint in dem Fall nicht das Gewicht, sondern die Größe. Ihr Baby hat es eilig mit dem groß werden, machen Sie sich auf was gefasst!“ Der Arzt grinste und Ino erwiderte es. „Und? Wollen Sie vielleicht dieses Mal wissen, was es wird?“ „Ja! Wenn nach mir geht schon! Das Wichtigste ist jetzt ja geklärt, oder? Wenn sie sagen, es scheint alles normal?!“ „Sicher, ich nehme gleich zur Vorsicht noch mal Blut ab, wie gehabt, aber sonst kann ich nicht mehr viel machen. Also?“ Gaaras Blick fixierte sich auf Ino und erbettelte sie schweigend an. So gern wollte er wissen, ob er einen Sohn oder eine Tochter hatte, aber Ino zögerte noch. „Ich weiß nicht recht...“, flüsterte sie und merkte, wie aufgeregt sie war. Sie könnte erfahren, ob sie nun für den Rest ihres Lebens Mädchen oder Junge haben würde.... Dabei hatte sie sich fest vorgenommen, bis zur Geburt zu warten. Aber allein Gaaras Dackelblick ließ sie schwach werden. „Bitte, Komm schon Ino! Lass uns nachsehen, wir haben so lange gewartet!“, bat Gaara weiter und sah sehnsüchtig zum Bildschirm. Auch Ino schaute dort hin, schwieg aber noch eine Weile. Sie könnten es wissen. Die Vorfreude brechen. Und irgendwie wollte sie es auch wissen. Sie wollte wissen, was sie in sich trug. Darum holte sie tief Luft und schloß die Augen. „Na... na gut. Von mir aus. Wir haben lang gewartet Stimmt.. und na ja, dann können wir wenigstens die richtigen Strampler kaufen. Pink oder Blau....“ Gaaras Augen begannen zu strahlen und er umarmte Ino, ihr einen Kuss auf die Stirn drückend. „Danke! Vielen dank!“, flüsterte er ihr aufgebracht ins Ohr, dann schauten sie beide zum Bildschirm zurück. „Ok, das hat ja lange gedauert. Aber in Ordnung, schauen wir doch mal, was wir hier haben.“ Nagashi grinste in sich hinein, während er das Gerät auf Inos Bauch herumsuchen ließ und den Bildschirm dabei beäugte. „Ah! Ja, da haben wir es ja! Also, wollen Sie es wirklich wissen?“ Ino und Gaara nickten beide und Ino musste schlucken. Das kam so unvorbereitet, sie hatte spontan Ja gesagt, obwohl ihre Antwort sonst immer Nein geheißen hatte. Und jetzt? Was würden sie und Gaara haben....? „Na dann! Gratuliere! Sie bekommen eine Tochter. Ein kleines Mädchen!“ Verblüfft blinzelte Ino, denn im selben Moment hörte sie ein eigenartiges Geräusch von Gaara, der obwohl am liebsten Bocksprünge gemacht hätte. Da hatte er sein Mädchen, dass er sich so sehr wünschte und er drückte Ino erneut. Aber diese lächelte nur, als sie das Bild des kleinen Körpers auf dem Computer betrachtete. Sie hatte also ein Mädchen. Stolz machte sich in ihr breit. Sie hatte zwar keinen Sohn, aber womöglich hatte Gaara Recht. Noch hatte sie keinen.... noch. Dafür hatte sie ein unglaubliches Mädchen. IHR Mädchen. Sie küsste Gaara sachte und lehnte dann ihre Stirn an seine Wange, immer noch auf das Bild schauend. „Yuri...“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anm.: Verzeiht die viel zu lange Wartezeit, ich kam einfach nicht zum schreiben xX Ich hatte soviel anderes zutun. Ich hoffe dennoch diese kleine Einführung zurück in die Geschichte hat euch gefallen! Ich hoffe auf ein bisschen feedback^^ Bis Bald! PS: Den Termin für ein neues Kapitel schreibe ich in die Beschreibung zur FF, dort könnt ihr ab und an ja mal reinschauen, auch wegen Informationen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)