Hated but Loved von Bramblerose (Ino x Gaara AU) ================================================================================ Kapitel 73: Kapitel 70 ~ Der letzte Funken ------------------------------------------- Kapitel 70 ~ Der letzte Funken Shikamaru ließ Ino und Gaara solange es ging alleine. Seine beiden unfreiwilligen Gäste hatten sich in eines der Gästezimmer einquartiert und Shikamaru hielt es für klüger, sie vorerst in Ruhe zu lassen. Da das Anwesend sehr groß war, waren auch alle Zimmer stets darauf vorbereitet Gäste zu empfangen, es würde den beiden an nichts fehlen, das wusste der Hausherr. Erst als am späten Nachmittag zwei Ninjas aus der Villa an der Haustür klopfen und ein paar Koffer und kleine Taschen brachten, sah sich Shika dazu verpflichtet, die Sachen ihren Eigentümern zu übergeben. Also klopfte er gegen 16 Uhr an die Zimmertür von Ino und Gaara und war keines Wegs überrascht, die beiden fest aneinander gekuschelt und Arm in Arm auf dem Bett liegen zu sehen. Ino hatte sich in einen Schlafanzug des Hauses geworfen, Gaara trug nur ein Handtuch und der Fernseher war an. Der Ton des Geräts war aber ausgeschaltet und Ino schlief tief und fest in den Armen ihres Verlobten. Gaara wachte über sie wie ein Wolf, der jeden Eindringlich zerfleischen würde, doch zu Shikamaru war er gnädig. Er gestatte ihm die Koffer neben die Tür zu stellen und kümmerte sich nicht weiter um den Ninja. Shika hatte auch nicht vor lange zu bleiben, denn er ertrug das flüchte Bild nicht, das er durch den Einblick ins Zimmer erhascht hatte.... Ino sah ziemlich durchgewuselt aus. Ihre Haare waren offen und standen in alle Richtungen ab, während ihr Gesicht einen tiefen roten Schimmer hatte. Wie sie dort gelegen hatte, friedlich schlummernd in Gaaras Armen, der sie so liebevoll und fest in seinen Armen hielt, als wäre der heutige Morgen nie geschehen, war ein Bild, dass sein Herz vor Eifersucht zum Platzen brachte. Kimi war nicht wiedergekommen... Sie war aus dem Haus gerauscht und seitdem hatte er nichts mehr von ihr gehört. Shikamaru saß nun alleine im Wohnzimmer, das Handy hatte er an. Es lag auf dem Wohnzimmertisch und er starrte ungeduldig auf das Display. Nachdem er den Pagen gespielt hatte, saß er auf seiner Couch und wartete auf eine Nachricht von Kimi. Wieso nur meldete sie sich nicht! Sie hatte etwas abgesprochen! Sie hatte ihm versprochen endlich das Maul auf zu machen und zu reden, doch es war mal wieder nichts passiert. Typisch für die verwöhnte Göre, nie hielt sie ihr Wort! Gewöhnt war er das ja schon von ihr, aber mittlerweile war das kein Spiel mehr. Es war ernst, mehr als ernst, Kimis und Shikamarus Beziehung stand mit einem Fuß im Grab.... nein, nicht mal das. Mittlerweile hing ihre Beziehung schon im Abgrund und konnte sich so grade noch mit den Fingern an den Rand der Klippe klammern... wie lange sie das wohl noch aushielt? Shikamaru schnaubte über seine düstere Ironie und schloß die Augen. Wieso schafften es Ino und Gaara sich so schnell zusammenzuraufen, aber er und Kimi bekamen nicht mal ein klärendes Gespräch auf die Reihe? Kimi wusste es wohl einfach nicht besser, anders konnte Shikamaru es sich nicht erklären, aber was sie ihm damit antat, zerstörte ihn. Er war so eifersüchtig auf Ino und ihren Verlobten, dass er mit jeder weiteren Stunde in der seine Freundin wegblieb die Hoffnung mehr verlor. Kimi verletzte ihn und er hielt dem nicht mehr stand. Alles was noch in ihm brannte war eine klitzekleine Flamme der Hoffnung, ein kleines Licht, mehr nicht. 17 Uhr. 18 Uhr. 19 Uhr. 19:15 Uhr. 19:30 Uhr. 20 Uhr. 20:15 Uhr. 20:30 Uhr. 21 Uhr. Kimi kam nicht wieder. Sie blieb verschwunden, der Tag zog sich in die Länge, er bekam niemanden zu Gesicht, seine Gäste hatten sich verschanzt, seine Freundin existierte offenbar nicht mehr und er war es leid hinter ihr her zu telefonieren. Es ging so nicht mehr weiter. Um viertel nach neun klappte Shikamaru sein Handy ein letztes Mal zu, dann atmete er durch. Er kannte Kimiko, wenn sie jetzt noch nicht da war, würde sie nicht mehr kommen. Der Abend hatte grade erst begonnen, sie würde durch die Stadt streifen, ganz sicher und damit war es ihm klar. Es war ihr wichtiger ihren Ruf zu wahren und Party zu machen, als endlich mit der Wahrheit herauszurücken. Er war eben nur einer von vielen, er war nichts wert. Er schluckte schwer und drückte das Handy an seine Stirn. Sein Kopf hämmerte nur so und sein Herz tat ihm weh. Für gewöhnlich hätte er sich niemals auf so eine schwierige Beziehung eingelassen, das war zu anstrengend, aber er liebte Kimi so sehr... so sehr, dass er keine andere Wahl mehr hatte. Er musste dem ein Ende setzen, bevor es noch schlimmer würde. Er war nicht der Richtige für sie, denn sonst würde sie ihn ja mitnehmen wollen auf ihre Partys... Schließlich stand er auf, warf das Handy in eine Ecke und ging in die Küche, um sich einen starken Kaffee zu machen. Sein Kopf musste klar sein, denn wann immer Kimi wieder auftauchen würde, es würde ihr letztes Gespräch werden und dafür brauchte er Nerven aus Stahl. Er hatte ihr zwar versprochen sie nicht zu verlassen, aber wenn sie keine Versprechen einhielt, musste er das auch nicht. Gedankenverloren füllt er den Kaffe in die Kanne, schaltete die Maschine ein und blieb vor dem Gerät stehen. Ein leises Klacken ertönte und der Kaffe begann zu kochen. Kimi...sie hatte es einfach zu weit getrieben und Shikamaru hätte noch Stunden weiter grübeln können, sich Strategien ausdenken können wie er das meisterte, doch es würde nichts bringen. Denn gegen halb 10 klingelte es an der Tür. Der Ninja fuhr zusammen, geweckt aus seiner Starre und warf einen Blick über die Schulter. Konnte es etwa sein? War die Hoffnung noch nicht ganz verfolgen?! Er biss sich auf die Lippe und erst nachdem es ein zweites Mal energisch klingelte setzte er sich in Bewegung und ging zur Haustür. Wenn das wirklich Kimi war, Gott.... wenn sie doch noch reden wollte, dann hatte er ihr Unrecht getan! Voller Hoffnung taperte er darum zur Tür um sie schnell zu öffnen, er wollte Klarheit, er wollte eine weinende Kimi die sich ihm anvertraute, die sich wie eine normale richtige Frau benahm und nicht wie eine Schlampe! Würde sie so vor seiner Tür stehen, dann wusste er was zutun war! Kimi würde in seine Arme gezogen und er würde sie nie wieder gehen lassen! Nie wieder! Mit einem heftigen Ruck und mit klopfenden Herzen zog er darum die Tür auf und spähte voller verzweifelter Sehnsucht hinaus in die Dunkelheit. Und Gott, ja! Es war Kimiko! Es war Kimi die dort vor ihm stand! Betrunken, schwankend, mit unordentlichen verrutschen Kleidern und verwischter Schminke, ein beschwipstes Lächeln auf den Lippen. Ihr süßer Duft war verschwunden, sie stank nach Alkohol, Rauch und Männerparfüm.... Shikamaru versteinerte und er hörte, wie sein Herz immer langsamer schlug. Alles in ihm wurde aus Stein und der kleine Schimmer an Hoffnung, den er so mühsam gewahrt hatte, erlosch gänzlich. Es war ganz so, als würde er durch diesen Anblick all seine Emotionen schlagartig verlieren. „Hi.“, hauchte Kimi, schwankte nach links und blinzelte ihn unstet an. Sie grinste und schien seinen Blick gar nicht zu bemerken, dann sie ging auf ihm zu und steuerte das Innere des Hauses an. Shikamaru reagierte instinktiv. Er trat einen Schritt vor und versperrte ihr den Weg, sein Blick wurde ungewollt eiskalt. „Was willst du hier?“, hörte er sich sagen. Verdutzt hob Kimi den Kopf und blinzelte in sein Gesicht, dann lachte sie auf. „Essen? Ich hab Hunger, weißte...!“, sie lachte weiter als Shika ihr den Weg abschnitt und verlagerte seltsam ihr Gewicht. „Ach, nun komm schon Shika...wir können noch viel viel Spaß haben. Viel, viel Spaß!“ Kimi trällerte und starte erneut einen Versuch ins Haus zu gelangen, aber wieder ließ Shikamaru es nicht zu. Vermutlich würde dieser Anblick ihm schrecklich wehtun, aber irgendwie spürte er nichts, außer wachsendem Zorn. Es war ihm egal., ob sie betrunken war oder nicht, ob sie mitbekam was er sagte...er hatte keine ruhige Minute gehabt und sie?! Sie taumelte von Party zu Party, nachdem sie ihrer Schwester fast alles verbaut hatte! Er verstand sie nicht, so ein Verhalten war wie Gift für ihn! Er hatte vorgehabt, ein Gespräch mit ihr zu führen, ruhig, aber so nicht! Er ließ es nicht mehr länger mit sich machen. Er streckte eine Hand nach hinten aus, griff nach der Türklinke und zog sie soweit zu, dass er alleine im Türrahmen stand und keiner vorbeikommen würde. „Hör zu! Mir reicht‘s jetzt! Ob du besoffen bist oder nicht, es reicht mir! Ich hab genug von dir verlogener Schlampe! Was du hier abziehst ist das Letzte! Ich...will das du verschwindest! Es ist vorbei, klar! Ich hab keinen Bock mehr auf dich! Verschwinde, ich bring deine Sachen demnächst vorbei! Ich mach Schluß! Leb wohl!“, war das einzige was er wütend hervor rufen konnte, dann schlug er schnell die Tür zu, bevor sie reagieren konnte oder es sich anders überlegte. Es war einfach die Höhe jetzt so anzutanzen! Kimi allerdings zuckte nur zusammen, als die Tür zuschnappte und sie legte den Kopf schief. „W...was?“, meinte sie leise, dann verengte sie die Augen. Sofort hob sie die Hand und klingelte Sturm an der Haustür. „Mach sofort wieder auf, Shikamaru Nara!“ „Ich sagte hau ab! Geh doch zu einem deiner anderen Millionen Kerle!“, ließ er sich doch noch dazu verleiten zu rufen, dann stellte er die Klingel ab und entfernte sich von der Tür. Doch so einfach ließ sich Kimi nicht von ihm abspeisen. Im ersten Moment stand sie vor der Tür und wusste nicht was sie tun sollte. Sie nahm nicht wahr und wollte es auch nicht wahr haben, dass er grade gesagt hatte, es wäre vorbei. Verwirrt starrte sie darum böse auf die Tür, die Hand fest um den Griff geklammert und schluckte. „Nein... oh nein...“, grumelte sie und hielt sich kurz den Kopf. Sie hatte getrunken, ja, darum schüchterte sie Shikas Gerede auch nicht wirklich ein. Er hatte ihr damit doch schon oft gedroht! Er machte sicherlich nur wieder Spaß und sie kannte einen Weg, ihn an sich zu binden. Sie schwankte wieder, dann taumelte sie rückwärts von der Tür weg und blinzelte an dem Haus empor. Sonderlich hoch war es nicht und auch wenn Kimi ihre Kräfte niemals einsetzte, so war auch sie zum Ninja ausgebildet worden. Ja, so würde sie es machen! Sie ging etwas in die Hocke, dann sprang sie mit einem Satz auf das Dach des Hauses, taumelte erneut, hielt aber im letzten Moment ihr Gleichgewicht und stand schließlich auf den Ziegeln des Daches. Wenn Shika sie nicht reinließ, würde sie auf kreative Art und Weise zu ihm kommen! Sponatintät war gefragt und Kimis Laune war noch angeheitert, darum stolzierte sie über das Dach, bis sie ein kleines Fenster gefunden hatte. Es war seitlich über dem Wohnzimmer in die Schräge eingebaut worden. Durch das Fenster konnte sie Shikamaru sehen, da versteckte er sich also! Er hatte sie doch echt einfach da stehen lassen, ohne ihr die Tür aufzumachen, war einfach so ins Wohnzimmer gegangen, so eine Frechheit! Kimi fackelte nicht lange, sondern sprang einfach durch das Fenster hinunter in das Haus. Ein lautes Klirren ertönte und unten im Wohnzimmer zuckte ein geschockter Shikamaru zusammen, als seine frische Ex- Freundin durch die Decke hinein purzelte. Erschrocken sprang Shika vom Sofa auf, auf das er sich vorhin noch gesetzt hatte um einen klaren Kopf zu bekommen, doch jetzt stand er da und starrte auf Kimi runter. Er konnte nicht fassen, dass das Bild vor ihm Wirklichkeit war. Kimi hatte seinen Sofatisch kaputt gemacht durch ihre Aktion, saß in den Trümmern und Scherben und kicherte zu ihm hinauf.... offenbar hatte sie ihn gar nichts ernst genommen. Verdammt, er konnte nicht mehr! Dieser Anblick machte ihn so schrecklich wütend. Entnervt ballte er die Fäuste und ging einen Schritt auf sie zu um sie unwirsch auf die Beine zu zerren. „Was zum Teufel tust du da! Ich hab gesagt du sollst verschwinden!“ Kimi indes kicherte nur und sah ihn unstet an, sie konnte sich nicht richtig koordinieren, pendelte ihren Blick aber sicher in seine Richtung ein. „Nicht so grob!“, murrte sie und entzog ihm ihren Arm, nur um nach vorne in seine Arme zufallen. Ihre Verrutschen Kleider entblößten dabei interessante Einblicke. Einblicke die es mehr als deutlich machten, was Kimi wohl in ihrer Abwesenheit getrieben hatte. Shikamaru versuchte einfach nicht mehr darauf zu achten und versuchte sofort sein Herz zu verschließen. Es reichte, er durfte nicht daran denken was sie getan hatte, er sollte das nicht mehr an sich heran lassen, denn das würde es ihm nur noch schwerer machen. Er spürte wie sich Kimi schnurrend an seine Brust schmiegte und die Arme um seinen Körper schlang. Wie sehr ihn das schmerzte! Ihr weicher Körper, denn er so begehrte, ihre süße schnurrende Stimme... Nein! Er durfte sich nicht einwickeln lassen. „Werd nicht frech, Nara! Nichts da Schluß machen!“, sie verengte die Augen und schluckte leicht, denn Shikamaru wich von ihr zurück. Die beiden standen sich gegenüber und es wurde leiser. Durch das grade entstandene Loch über ihnen hörten sie den Wind und ein kühler unheilvoller Luftzug stieg zu ihnen hinab. Shikamaru rührte sich nicht und langsam hörte auch Kimi auf zu grinsen. Die Mine ihres Freundes war unergründlich, sein Blick anklagend und in keinster Weise liebevoll. Wie ein finsterer Berg stand er da im Halbdunkeln des Zimmers. „Ich hab gesagt du sollst verschwinden! Und ich meine es tot ernst. Deine Sachen sind gepackt. Verzieh dich, Kimiko.“, raunte er wieder, doch jetzt klang er so harsch, dass es Kimi den Rücken runter lief und ihr klar wurde, er machte keinen Spaß. Der Spaß war definitiv vorbei, sie war nicht mehr auf ihrer Party... aber sie kannte ihn ja auch, sie durfte nur nicht locker lassen! Jetzt nicht. Sie ignorierte ihr immer heftiger schlagendes Herz und machte eine abfällige Geste. „Was soll das denn jetzt! Ich hab doch gar nichts gemacht! Nichts, was ich nicht sonst auch tue und das weißt du.“ Sie seufzte und versuchte schnell eine neue Strategie. „Wenn es wieder um den Sex geht, dann...“ „NEIN!“ ,brüllte Shikamaru plötzlich los, dass Kimi automatisch zurückwich. Es erinnerte sie zu stark an den Abend, wo er sie geschlagen hatte... nein, das war gar kein Abend gewesen, sondern heute früh, ganz früh, noch in der Nacht, wenn man so wollte. Wie spät war es eigentlich? Einen Moment stand Kimi Yamanaka verwirrt in Shikamarus Wohnzimmer und wurde sich nur langsam gewahr, wo sie sich wirklich befand. Ja, sie war angetrunken, aber sie erinnerte sich gar nicht mehr, wieso sie hergekommen war... jedenfalls holte Shikamarus heftige wütende Aura sie mehr als hart auf den Boden der Tatsachen zurück und sie würde sich hüten! Noch mal provozierte sie ihn nicht, sie wollte nicht noch mal von ihm geschlagen werden. Statt dessen blinzelte sie zu ihm hoch und presste die Lippen aufeinander. Worum... ging es eigentlich noch mal? Doch sie kam nicht zum nachdenken, denn Shika brüllte einfach weiter, das es mindestens jedes Haus im Umkreis von 2 Kilometern mitbekam. „NEIN ES GEHT NICHT UM DEN SEX! ES GEHT DARUM DAS DU MICH BELOGEN UND BETROGEN HAST! SCHON WIEDER! DARUM VERSCHWINDE ENDLICH AUS MEINEM LEBEN DU MACHST MICH FERTIG!“ Er war schon wieder so wütend wie in der letzten frühen Nacht. Langsam fühlte sich Kimi gar nicht mehr wohl und sie war absolut verwirrt. Sie verstand nicht, wieso sie hergekommen war, ausgerechnet jetzt. Was war heute eigentlich alles passiert und wieso Herr Gott war er so böse auf sie! Sie hatte doch gar nichts getan! „Ich hab dich nicht belogen!“, rief sie darum das erste entgegen was ihr einfiel, sie musste ihm Konter geben, auf jeden Fall, auch damit sie Zeit hatte darüber nachzudenken, welches Versprechen sie denn gebrochen hatte. „Ich weiß gar nicht was du meinst! Ich verschwinde nirgendwo hin! Du hast es versprochen schon vergessen! Das war DEIN Versprechen, ich hab nichts falsch gemacht! „Tze...du weißt es wirklich nicht mehr.“, klagend sagte er diese Worte und sie dröhnten in Kimis Kopf wie eine Glocke. Was wusste sie denn nicht mehr?! „Ich glaub das einfach nicht... nicht allem was heute passiert ist, verschwindest du, hurst in der Gegend rum und tauchst dann so hier auf...SO! Was soll ich noch mit dir? Eine Freundin in der schon halb Konoha steckte? Die nicht treu ist. Nein, ich will auch nicht mehr reden Kimi. Es ist vorbei. Geh jetzt einfach, sonst machst du es nur noch schlimmer. Geh.“ Langsam dämmerte es bei Kimi und über den Schock, das Shikamaru immer wieder sagte es wäre vorbei, konnte sie kaum einen klaren Gedanken faste. Sie stand da und starrte ihn mit weiten Augen an, bis es wie ein Blitz vom Himmel kam. „Reden...“, hauchte sie und starrte in Shikamarus Augen. „Wir wollten reden...und...“ Langsam senkte sie ihr Haupt und schaute beschämt zu Boden. Ja...sie hatte ihm in der Tat etwas versprochen und es einfach vergessen. So ein Mist! „Ja. Wir wollten reden und du wolltest bei mir bleiben.“ Kimi hob den Kopf und erwartete noch immer diesen kalten Blick, doch anders als erwartet, sah Shika sie mit einem so verletzten Ausdruck an, dass es ihr wirklich das Herz brach. Ein fremdes Gefühl war das tief in ihrer Brust. Die Gewissheit etwas wirklich gewollt zu haben und es dann einfach zu vergessen.... aber heute war so viel geschehen! Er musste ihr einfach eine Erklärung gönnen! Er durfte nicht einfach so Schluß machen! Angst machte sich in ihr breit und sie schüttelte den Kopf. „Warte!“, sagte sie leise und streckte eine Hand aus. „Warte! Warte! Moment... ich bin noch nicht ganz klar! Ich ...gib mir Wasser! Oder Kaffee! Ich werde reden, ich erklärs dir, aber...“ „Nein, jetzt ist es zu spät.“ „Das kannst du aber nicht tun...du hast es geschworen, lass mich doch erklären, weswegen ich weg war!“ Shika legte den Kopf in den Nacken und wirkte wieso oft genervt, wenn auch dieses Mal wirklich tief betroffen. „Mittlerweile...ist mir auch das egal, weißt du. Ich hab dich schon so oft erklären lassen... dieses Mal geht es einfach nicht. Ich hab dir vertraut, das war mein eigner Fehler, aber gut. Dafür weiß ich woran ich bin und ich beende das jetzt.“ Er ging zur Tür, öffnete sie und deute in den Hauflur. „Verlass jetzt mein Haus. Du musst jetzt gehen Kimi. Du tust mir einfach nicht gut.“ , flüsterte er und schloß die Augen. Im Grunde hatte er genau das vermeiden wollen, denn jetzt wo er so kurz mit ihr gesprochen hatte, fiel es ihm schon schwer. Er liebte diese Frau, er wollte sie nicht verletzten, aber es ging nicht mehr. Das zu sagen verlangte mehr Anstrengung von ihm, als er es erwartet hatte, doch was blieb ihm denn noch anderes übrig. „Kimi... du bist nicht gut für mich. Du brauchst jemanden, der in deine Welt passt und das tu ich nicht. Such dir jemanden, der von deinem Schlag ist. Und ich suche mir jemanden der mir treu ist und sich wie eine Frau verhält. So jemanden wie Ino...“ Shikamaru wusste eins und er hatte es darum bewusst gesagt. Er musste Kimi ganz schnell los werden, oder sie würde wieder in seinen Armen landen. Und ihr zu sagen, er wolle jemanden wie Ino war ihr Schwachpunkt. Selbst wenn er es erst vor wenigen Tagen erfahren hatte...damit würde er sie los... Und ja, diese letzten Worten schlugen ein wie eine Bombe. Kimi rührte sich nicht, als das an ihr Ohr drang. Sie stand nur da und starrte ihren noch Freund fassungslos an. Sie war jetzt völlig klar, nur leider hatte sie zu spät gemerkt, was das für ein Gespräch war, dass sie grade führten. Wie ernst es nun war. Und das war es auch schon heute morgen gewesen. Heute morgen hatte sie gewusst, wie ernst es um sie stand, darum hatte sie doch gesagt, sie wollte sich ihm anvertrauen und ihm einfach alles sagen, doch es war so viel dazwischen gekommen und sie hatte es vergessen. Und jetzt? ER wollte tatsächlich mit IHR Schluß machen. Er wollte sich trennen, für jemanden wie Ino. Er wollte sie nicht mehr... er warf sie weg. Kimis Herz explorierte in ihr und sie war unfähig sich zu bewegen. Ihr Herz schmetterte regelrecht gegen ihre Brust und ihr wurde heiß, ihr ganzer Körper kribbelte vor Hitze und Angst. Man warf sie wieder weg.... „Wie Ino...das wäre...dir lieber...“, hauchte sie voller blankem entsetzten und hob die Hände. Sie wollte sie sich auf die Augen pressen um den Schwall an Tränen zu stoppen, der sich in ihr Staute, doch sie konnte sich nicht weiter bewegen. Sie drehte sich in Shikas Richtung, der am anderen Ende des Zimmers stand und sie so ansah, als wäre sie Dreck. Nein... nein! Er durfte sie nicht verlassen, das durfte er nicht! Sie würde es ihm verbieten, er hatte so nicht mir ihr umzugehen! Er würde es nicht wagen....! „Nein.“, sagte sie erst leise und wollte schon zu einem arroganten Argument greifen, dass ihr auf der Zunge schwebte, aber sie wie Shika da stand, würde das wirklich den Untergang bedeuten. „Gott....Ich will aber nicht das du Schluß machst!“, schrie sie dann plötzlich laut und kniff die Augen zusammen, rasch auf ihn zugehend. „Ich will das einfach nicht! Du bist der einzige Mann den ich küsse und mit dem ich abends kuscheln kann, der einzige! Ich ....ich verspreche dir, ich tu nie wieder irgendwelche Dinge die dir nicht gefallen! Aber...wirklich! Aber mach bitte nicht einfach Schluß mit mir. Ich liebe dich doch! Wirklich! Das ist die Wahrheit! Lass mich erklären was passiert ist...ich bin noch nicht ganz da, aber bald! Gleich! Dann sage ich es dir!“ Sie war nahe genug, dass sich ihre Finger in sein Hemd krallen konnte und sie bebend bei ihm stand. „Es...es war nicht meine Schuld! Ich wäre ja gekommen, aber ich konnte nicht!“ „Hör auf, auf die Tränendrüse zudrücken! Das tust du immer dann, wenn es schon zu spät ist! Verdammt... hör auf, mich anzufassen und dich ein zu schleimen und heul nicht ständig rum! Irgendwann reich‘s mir. Wir sind damals zusammen gekommen, weil du mich erpresst hast! Aber jetzt liebe ich dich wirklich. Hörst du! Ich liebe dich von ganzem Herzen und es ist schwer das zuzugeben, das gehört sich für einen Mann nicht! Und was du tust gehört sich für eine Frau nicht! Du gehörst mir alleine, ICH bin dein Freund. Du hast zu mir zukommen, wenn du mit jemandem schlafen willst, nicht zu deinen tausend anderen Freunden! Ich hasse dich so sehr dafür!“ Die junge Frau vor ihm zuckte zusammen, den Shikamaru hatte ihre Schultern gepackt und schüttelte sie heftig, doch sie wehrte sich nicht. „Sag nicht das du mich hasst....“, flüsterte sie nur und konnte nicht verhindern, das ihr die Tränen kamen. Sie hatte es doch einfach nur vergessen.... sie hatte nicht vorgehabt es ausfallen zulassen, sie wollte doch zu ihm kommen, aber es ging nicht. „Bisher hat es dich doch nie interessiert was ich mache, es war doch alles gut! Schick mich nicht weg, das darfst du nicht! Ich verbiete es dir! Sonst bereust du es! All die anderen sind unwichtig, du kennst sie nicht! Du bist es...denn ich will, ich schwör‘s dir, du weißt was es heißt wenn ich das schon sage! Lass...lass mich bei dir einziehen! Binde mich ans Bett, fessel mich, schlag mich, tu was du willst! Aber lass mich bei dir bleiben!“, rief sie und hörte im selben Moment heraus, wie verzweifelt sie klang. Es schockte sie selber, dass sie Shikas Drohung dieses Mal so ernst nahm, aber vielleicht lag es einfach an den Ereignissen der letzten Tage. Er hatte ihr so oft gedroht sich von ihr zu trennen und sie hatte eingesehen, wie viel er ihr in Wirklichkeit bedeutete. Nämlich alles. Vielleicht war Ino tatsächlich an dieser Einsicht schuld, sie und ihr blöder perfekter Verlobter! Aber gegen Shikamaru kam selbst ein Gaara nicht an. Beschämt drückte sie die Hände vor ihr Gesicht und presste ihre Stirn an seinen warmen Oberkörper. Ihn jetzt anzubetteln, das hätte sie früher niemals getan... niemals! Doch jetzt schien es wirklich um alles zugehen, sie musste über ihren viel zu großen Schatten springen! Allerdings war Shikamaru da wohl anderer Ansicht. Fassungslos stand er über ihr und schüttelte immer mehr den Kopf. „Ich glaube du spinnst! Kapierst du es nicht!? Ich habe dir gesagt es ist vorbei, du kannst mich nicht dazu zwingen bei jemanden zu sein, bei dem ich nicht sein will! Und du kommst mit einziehen? Denkst du das macht es besser? Was gibst du mir denn schon? Du verletzt mich.... und das hört jetzt auf!“ Natürlich berührten Shika ihre Worte und es tat ihm um so mehr weh, dass er das zu ihr sagen musste. Doch wem konnte er noch glauben? Egal was sein Herz ihm sagte, er war ein Mann des Verstandes und sein Kopf sagte NEIN! Wieso nur musste sein Herz ihm einen Strick daraus drehen und JA brüllen... „Bitte, Shikamaru.. bitte...“ Kimis Stimme war nun ganz leise geworden, beinahe klang sie unterwürfig, kaum zu glauben. Jetzt stand sie vor ihm und wirklich das aller erste Mal klein und verletzlich wie eine Frau. Sie klammerte sich mit ihren perfekt gemachten Nägeln in sein Hemd und er spürte, wie feucht dieses wurde. Sie weinte wirklich wieder. Ein Stöhnen entglitt seiner Kehle. Weinende Frauen... nein, eine weinende Frau die er liebte war einfach nicht zu ertragen. Stille kehrte langsam ein und keiner schrie oder brüllte mehr. Man hätte eine Feder im Haus niederfallen hören können, so still war es. An die Wand gedrängt und fest im Griff von Kimi stand Shika am Türrahmen gelehnt und schaute über ihren Kopf hinweg in das dunkle Zimmer, auf den Trümmerhaufen, den Kimi in ihrem Leichtsinn erschaffen hatte. Oh Gott... diese Situation war plötzlicher gekommen als erwartet und ein schlechtes Gewissen brütete in ihm. „Ich habe so gehofft, du kriegst die Kurve. Heute morgen glaubte ich, wir hätten noch eine Chance, Kimi. Als du gesagt hast du erzählst mir die Wahrheit. Ich dachte, dass das bisschen Feuer in unserer Liebe noch nicht erloschen sei. Aber du hast mich den ganzen Tag warten lassen und jetzt bist du betrunken und durchgenommen hier aufgetaucht... das hat meinen letzten Funken an Hoffnung zerschmettert.“, flüsterte der Ninja nun leise und horchte nur auf Kimis unregelmäßigen Atmen und konzentrierte sich auf ihren seltsam bebenden Körper. Auch sie konnte sich also tatsächlich so benehmen... „Ich glaube, du traust mir nicht. Du nimmst mich nie auf deine Partys mit und du hast mir nicht erzählt, das dir was passiert ist. Du hast gesagt du verstehst Ino... aber du hast mir nichts darüber gesagt. Was haben wir? Kimi in all den Jahren hast du keine Nacht mit mir gemeinsam verbracht. Ich hab dich noch nie morgens aufwachen sehen... ich hab dich noch niemals ungeschminkt gesehen! Ich hab das Gefühl, dein wahres Ich kenne ich gar nicht... so kann ich nicht mehr mit dir zusammen sein. Also bitte, geh jetzt.“ Während er sprach, krallten sich Kimis Finger mehr und mehr in den Stoff seines Hemdes und je länger er sprach, desto mehr schüttelte sie verbissen den Kopf. Ihr Puls überschlug sich und pumpte das Blut wie verrückt durch ihren Körper, dass sie kaum wusste, wie sie reagieren sollte. Normaler Weise würde sie arrogant antworten und nicht zulassen, was er da verlangte, doch alles hatte sich geändert. Seid Ino da war wusste sie, es war ernst geworden. Solange Shika keinen Vergleich hatte war alles in Ordnung, doch jetzt sah er, wie schlecht sie war! Und niemals hätte sie damit gerechnet das die Angst über seinen Verlust wirklich so betäubend war. Sie wollte nicht weggeworfen werden.. nicht schon wieder! „Das stimmt aber nicht was du sagst!“, flüsterte sie und biss sich auf die Zunge vor Scham, denn ihre Stimme klang weinerlich. Wie ein Feigling sah sie nun bestimmt aus! Sie hasste sich dafür, so wollte sie nicht sein. „Hör mir doch zu! Du kannst nicht einfach so Schluß machen!“ Sie zerrte an seinem Hemd und vergrub ihr Gesicht tief darin. „Hör mir zu Shikamaru.. bitte hör mir zu...bitte... du darfst mich nicht alleine lassen! Du DARFST nicht...!“, flüsterte sie in einem weg und kniff die Augen zusammen. Ein Seufzen entwich dem Ninja vor ihr und Shika stieß einen Fluch aus. Er hasste Kimi, oh ja er hasste sie und würde es ihr am liebsten noch mal ins Gesicht schreien, doch bei ihr wurde er zu weich! Er knurrte, packte ihre Schultern und drückte sie von sich weg. Er sah auf sie runter und musterte sie lange, dann ließ er schweigend von ihr ab und drehte sich weg. „Bitte hör mir zu!“, rief Kimi erneut, wagte aber nicht ihm in die Küche zu folgen, in die er nun ging. Sie schluchzte auf und rieb sich über die Augen. Sie sah häßlich aus, Kimi wusste das! „Ich... ich hab dich heute nicht betrogen! Geh nicht einfach so weg, wenn ich mit dir rede! Ich bin nicht durchgenommen, ich habe nicht...ich schwör‘s dir! Sieh mich doch an verdammt!“ In dem Moment hielt Shikamaru doch noch inne und drehte den Kopf zu ihr. Er sagte ernst nichts, dann zuckte er mit den Schultern, seine Hände tief in den Taschen seiner Hose vergraben. „Es kotzt mich an, das du so einen verdammten Stein bei mir im Brett hast! Ich werde dir zuhören, deswegen geh ich in die Küche und hole den verdammten Kaffee, damit du wieder klar wirst! Setzt dich aufs Sofa und halt dein Maul, Kimi. Ich mein es ernst! Ich höre dir nur zu, dann gehst du! Und das ist das letzte Mal, das ich dir entgegen komme. Ich bins leid!“ Mit den Worten verschwand er auch schon hinter der Schiebetür und musste tief durchatmen. Hätte er hinzugefügt, dass sie Mitleid in ihm auslöste und das es ihm so schwer fiel ihr einen Wunsch abzuschlagen, selbst jetzt, dann hätte sie vermutlich nichts mehr ernst genommen. Der Kaffe war mittlerweile fertig durchgelaufen und es roch nach dem typischen Aroma in der modernen Küche des Hauses. Außer einer kleinen Leuchte neben der Kaffemaschine war es dunkel in der Küche. Eine beruhigende Dunkelheit, die Shikas Kopf eine Pause gönnte. Es war einfach nicht zu glauben, das er so schnell bei ihr nachgab! Er hätte nicht in ihre Augen sehen dürfen! Dann hätte er auch nicht nachgegeben.... doch wenn sie schon von sich aus sagte, sie hätte ihn nicht betrogen heute, bedeutete das vielleicht doch was. Und, zugegeben, er war gespannt as für eine Geschichte er nun hören würde. Ob sie die Wahrheit sagte oder ob sie erneut log. Er heilt diesem Druck seelisch nicht mehr stand. Die Frau die er so liebte nutzte ihn nur aus, peinlich für einen Mann das einzugestehen, aber einmal musste er auch an sich denken. Zu seiner großen Überraschung, hatte sich Kimi tatsächlich brav auf das Sofa gesetzt, als er mit einem Becher dampfenden Kaffes wiederkam. Sie kauerte geduckt auf der Garnitur und schluchzte leise weiter. Sie bot einen jämmerlichen Anblick, der Shika beinahe das Herz brach. Aber nein! Er musste standhaft bleiben. Schweigsam ging er darum durch den Raum und stellte die Tasse direkt vor ihr auf den Tisch ab, er selber setzte sich jedoch nicht neben sie, sondern nahm auf der anderen Seite des Tisches im Sessel platzt. Kein Wort würde über seine Lippen kommen, das hatte er sich zumindest geschworen, keine Wörter außer diesen, dann würde er sie erzählen lassen: „Also. Was hast du mir noch zu sagen.“ Erneute Stille. Kimi auf dem Sofa schniefte und sah ihm nicht ins Gesicht, sie griff nur zittrig nach der warmen Tasse und nahm einen Schluck. Ihr Gesicht verzog sich dabei in eine verzerrte Grimasse, da sie Kaffe nicht ausstehen konnte wenn er zu stark war, doch je stärker, desto besser war es. „Wieso hattest du schon Kaffe gekocht...?“, Ihre Stimme klang heiser, als sie leise anfing zu sprechen und sie drückte sich in die Rückenlehnen. Das sie sich nicht wohl fühlte, sah man ihr deutlich an. Sie saß da wie ein in die Ecke gedrängtes stolzes Tier. Eine Raubkatze im Käfig und sie wusste, es gab kein Entkommen außer der Kapitulation. Kimi war eine Löwin, die wusste wie man kämpft, doch nun schien sie einen so wichtigen Kampf zu verlieren, dass es ihr all ihre Willenskraft entzog. Shikamaru sträubte sich zu antworten, er wollte keinen Smaltalk! Nicht jetzt. „Ich brauchte einen klaren Kopf. Trink.“ „Du kochst... um halb 10 Abends Kaffee...?“ Kimi trank, wie er befohlen hatte und schüttelte den Kopf. „Der schmeckt grausig...“ „Ich wollte etwas starkes.“ „Wo sind Ino und Gaara...?“ Langsam blinzelte sie durch das Zimmer und ihre Augen pendelten immer wieder zu Shikamaru hin. „Ich hab sie heute nur einmal gesehen. Gaara kam gegen Nachmittag aus dem Zimmer um was zu essen zu holen. Sie schlafen jetzt.“ Wenn sie versuchte so die Situation zu entspannen, hatte sie sich getäuscht. Abwartend verschränkte Shika die Augen und lehnte sich ebenfalls zurück. Für großes Drum herum hatte er keine Nerven, darum räusperte er sich absichtlich und auffallend laut. Wenn das kein deutliches Zeichen war, musste sie schon beschränkt sein um nicht zu verstehen was er wollte. Und die Botschaft war angekommen, Shikamaru sah es, denn Kimi regte sich. Sie wippte kurz unkoodiniert hin und her und rutschte auf dem Sofa herum. Es war dieselbe verdammte Situation wie heute morgen, bevor Ino und Gaara gekommen waren! Sie saßen sich gegenüber und Kimi hatte ihre Zunge verschluckt, sie machten einfach da weiter wo sie aufgehört hatten...tse! Es war einfach nicht zu glauben. „Kimi... ich habe jetzt keine Geduld mehr, wenn du noch lange die Stumme spielst, schmeiße ich dich raus und...!" „NEIN!“ Da war ihre energische Stimme wieder. Sie funkelte ihn über den Rand ihres Bechers an, sackte aber kurz darauf wieder in sich zusammen. Ihre wässerigen Augen starrten auf die schwarze Oberfläche des Getränks. „Ich... ich sags dir ja... aber hör mir zu... ich sag dir, was heute war und...was ich dir eigentlich heute morgen erzählen wollte. Aber... unterbrich mich nicht und...Shikamaru?“ Nun wirkte sie erstaunlich ernst. „Ich mein es auch ernst. HÖR mir dieses Mal zu, jedem Wort und tus nicht als dummes Geschwätz ab... denn ...das ist nicht so leicht! Gar nichts davon ist leicht und du wolltest das noch nie verstehen!“ „Es ist nicht so, dass du mir je die Wahl gelassen hättest, es zu verstehen. Also...warum bist du einfach abgehauen ohne dich zu melden! Du weißt, was wir vorhatten!“ Kimi nickte und senkte den Kopf. Ihre blonden Haare fielen aus ihrer Hochsteckfrisur heraus und ließen ihr Gesicht finster wirken, aber gleichzeitig auch unglaublich verzweifelt. Ein so irres Lächeln trat auf ihr Gesicht, das Shikamaru schlucken musste. „Ich...war bei meinem Vater... ich wollte wissen, ob Ino die Wahrheit gesagt hatte. Ich bin zu ihm... und es ist alles wahr... alles.“ Langsam hob sie den Kopf und sah in sein Gesicht. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Ihre Finger umklammerten den Becher in ihrer Hand und sie schloß die Augen, ihre Stimme klang so dünn, so kannte Shikamaru sie wirklich nicht. „Ich dachte bisher, Papa würde mich lieben, auch wenn ich eine Frau bin. Ich... weißt du.. ich dachte sehr lange...Papa mag nur Jungs... du weißt ja wieso. Ich dachte, er wollte kein Mädchen, darum wollte ich ihn von mir überzeugen. Er hat mich immer so bedtuddelt, ich glaubte ihm...irgendwann einfach seine Liebe zu mir. Ich dachte, er wäre ein guter Mensch...der mich bedingungslos gern hat! Ich dachte...“ Ihre Stimme brach weh und sie presste den Becher nun gegen ihre Stirn, so tief hatte sich ihr Kopf gesenkt. Sie wirkte plötzlich so verzweifelt, dass Shika sie am liebsten in den Arm genommen hätte, doch er blieb steif und aufrecht sitzen. „Ich hielt ihn für einen guten Menschen! Er ist der Hokage, die Bürger mögen ihn! Ich dachte, er tut immer das Richtige! Ich dachte, es wäre richtig das zutun was er tut! In der Öffentlichkeit stehen und all das.... niemals wäre ich auf die Idee gekommen... er wäre korrupt! Aber Ino hat die Wahrheit gesagt! Papa.. hat das mit Gaara getan! Und viel schlimmer als ich! Er wollte ein Baby töten... er hat‘s mir gesagt, als wäre das einfach in Ordnung! Ich hab auch viel Mist gemacht, aber...sein Blick, Shikamaru! Er hat mich angesehen als wäre ich Dreck! MICH! Seine Prinzessin...! Er hat mich wirklich so angesehen! Ich hab gesagt, das war nicht richtig! Das er niemals töten darf, um zu bekommen was er wollte! Er sollte Ren...nicht so behandeln, ich dachte er wäre aufrichtig und würde niemals einen anderen ausnützen! Es war ihm egal...er sagte, Inos Kind wäre nur ein Bastard! Aber... das ist Inos BABY und Ino ist meine Schwester! Er sagte, ich solle den Mund halten, ich sei zu Dumm um das zu verstehen. Ich würde mich eh nur um mich kümmern und zu Oberflächlich sein. Ich wäre nicht besser als er, nur ein Flittchen...wie...Mama!“ Sie schluchzte laut auf. „Seine Angelegenheiten wären seine Sache und ich solle nie wieder den Namen von Ren in den Mund nehmen.. und ich sollte niemanden was davon sagen! Von dem was passiert sei...denn sonst...würde er mich grün und blau schlagen! Er war so wütend! So hat er mich noch nie behandelt! Ich dachte er hat mich gern, ich hab ihm noch nie widersprochen ich war immer auf seiner Seite! Ich dachte er liebt mich! Ein Baby zu töten... das darf man nicht!“, sprudelte es plötzlich aus ihr heraus und sie wurde auf dem Sofa immer kleiner und redete immer hektischer. Und je schneller sie sprach, desto mehr verstand Shikamaru wie bestürzt sie darüber war, wie traurig und verängstigt. Aber wie sie von Inoichi sprach, so kannte auch er ihn nicht. Inoichi vergötterte Kimi, er hätte ihr niemals gedroht... aber so wie Kimi es schilderte schien es glaubhaft. Nur das erklärte nicht, wieso sie nicht sofort danach wieder zu ihm gekommen war. Er zögerte mir einer Antwort darauf und ließ Kimi einen Moment um zu Ruhe zu kommen. Für sie musste das ein Schock gewesen sein, so verstört wie sie wirkte. Inoichi war ihr immer wichtig gewesen, Shika wusste, wie sehr sie ihn beeindrucken wollte. Vermutlich gehörte Inoichi zu Kimis heilen Welt... und zu hören, er würde ein Baby im Mutterleib ihrer Schwester töten, würde einen anderen ausnutzen und ihr Drohen sie zu schlagen, das passte nicht in das Bild von Kimis Daddy. „Hat er dich geschlagen?“, murmelte Shikamaru und im selben Moment biss er sich auf die Zunge für diese Charmante Frage! Er wollte doch gar nichts sagen! Die junge Frau ihm gegenüber schüttelte den Kopf und klammerte sich an den zitternden Becher in ihren Händen. Schüchtern...tatsächlich schüchtern, blickte sie auf und leckte sich hilflos über die Lippen. Ihr Blick schrie nach Trost und Zuneigung, doch Shika blieb hart. „Nein... aber... er hat mich geschüttelte... und geschubst... und so gebrüllt! Verstehst du! Gebrüllt... mein Papa?! Er vergöttert mich doch... gestern noch, hat er mich geknuddelt, meine Haare gemacht... heute hat er mich angesehen wie...wie eine...“ „Billige Hure?“ Tränen strömten aus ihren Augen als Shika ihr das ins Gesicht sagte und sie starrte ihn fassungslos an. In dem Moment tat es ihm wirklich leid, was er gesagt hatte. „Verzeihung...“ „Bin ich das...für alle? Eine Hure... wieso sagen das alle. Das stimmt doch gar nicht. Ich geh viel auf Partys...ja ich war heute auch weg...aber, ich hab dich nicht betrogen! Nicht heute... nicht die letzten Monate.. nicht SO, also... nicht direkt mit einem Mann im Bett...nur mit dir hab ich geschlafen! Wieso dichtet man mir nach, ich würde JEDEN nehmen! Das ist nicht fair! Ich bin immer die Böse...IMMER!“ Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und rührte sich lange nicht mehr. Ihr Anblick kam Shikamaru immer jämmerlicher vor und er verfluchte sich dafür, dass er nachvollziehen konnte wie sie sich fühlte. Dennoch würde er sich noch von ihr fernhalten und Distanz wahren. „Nein.“, sagte er trotzdem leise, auch wenn Kimi nicht aufsah. „Du bist nicht immer die Böse, das habe ich auch nicht gesagt. Doch woher soll ich wissen was du treibst und eine andere Meinung bekommen, wenn du mir nicht vertraust?“ Er seufzte. „Sag mir wieso? Wieso bist du nicht sofort zu mir gekommen, nachdem das passiert ist? Wäre ich als dein Freund nicht genau dafür da gewesen? Was denkst du denn?“ „Ich KONNTE nicht.“, schniefte Kimi laut auf und schüttelte heftig den Kopf. „Das verstehst du nicht...ich konnte nicht, ich musste....das war alles ganz anders! Du.. du verstehst nicht was es heißt ich zu sein! Und jetzt sitzt du da und schaust mich an...tze...dabei verstehst du es nicht.“ „Dann erkläre es doch endlich, mein Gott! Aus welchem mystischen Grund konntest du nicht zu mir kommen, sondern bist auf eine Party gerauscht!? Warum hast du dein Versprochen gebrochen!“ „WEIL ICH ES MUSSTE!!“, brüllte Kimi nun, krallte sich im Affekt in ein Kissen um es in Shikas Richtung zu schleudern. „Weil ich dort hin musste... weil ich keine Wahl hatte! Verstehst du denn nicht...ich bin die Tochter des Hokage! Ich MUSS auf solchen Partys sein. Es wird von mir erwartet!“ Das Kissen verfehlte zwar sein Ziel, doch dafür hatten Kimis Worte ins Schwarze getroffen. Was bedeutete es, wenn sie sagte, sie musste dort sein? Ernsthaft hatte sich Shika damit noch nicht auseinander gesetzt, darum verstand er es wirklich nicht. Er blieb an seinem Platzt sitzen und schaute Kimi in vorwurfsvoller Erwartung an. Diese funkelte von ihrem Platz aus zu ihm hinüber, schüttelte denn aber verzweifelt den Kopf. „Papa... wollte das. Nachdem das war, hat er gesagt, ich müsste ihn vertreten. Er hätte dort sein müssen, aber er wollte nicht hin. Es wäre meine Pflicht ihn zu vertreten, er hat es mir befohlen! Aber ohne Reue, er hat geredet wie sonst auch! Ich...ich konnte nicht ablehnen. Ich durfte nicht und wenn ich es getan hätte, vielleicht hätte er.... ich musste auf diese Party! Es war sein Befehl! Ich bin auch seine Untergebene....ich gehöre ihm. Ich muss immer tun was er sagt und ich habs gerne getan, aber heute...heute nicht...ich wollte das nicht...und ich war so aufgewühlt, ich bin wie aus Stein zu dieser Party, hab meinen Vater entschuldigt und mich Besoffen...aus Frust! Ich war so traurig! Aber ich hab dich nicht betrogen! Ich liebe dich wirklich... aber ich MUSSTE dort hin. Er hat mich gezwungen...ich wollte nicht, das er noch wütender wird. Ich wollte nicht...das er mich schlägt...ich hab ihn doch lieb...“ Nun herrschte toten Stille im Raum. Es war aber nicht diese normale peinliche Stille, oder die Sprachlosigkeit, die aus einem Schock heraus kam, es war wie eine künstliche Stille. Man hielt absichtlich den Atem an um nicht aufzufallen, man war still und starrte zu Boden. Das zumindest tat Kimi, die mehr und mehr mit dem Sofa verschmolz und ihre harte Hülle ganz fallen gelassen hatte. Sie wirkte so verletzt und eingeschüchtert, dass sich mal wieder Shikamarus Gewissen meldete. Auf Befehl ihres Vaters, hatte er sie ihn vertreten lassen. Wie oft war das wohl schon so gelaufen? Es wirkte nicht grade so, als ob Kimi das gewollt hätte. Ob er sie oft zu Dingen zwang die sie nicht wollte? Und wenn schon...bis heute hatte sie ja alles gerne und freiwillig getan, oder? Dennoch, eine Antwort aus ihrem Mund stellte schon wieder die nächste Frage in den Raum, wie in einem Teufelskreis. „Und wieso hast du nicht angerufen und mir das gleich gesagt? Ich hab das Handy angestarrt!“ „Ich dachte du wärst auch wütend. Ich wollte nicht...das du auf die Idee kommst und mit mir am Telefon Schluß machst. Du hast gesagt es wäre meine letzte Chance...ich konnte dich nicht anrufen. Du hättest mir nicht zugehört wie vorhin auch...“ Wenigstens klang das plausibel und logisch, wenn sich Shika in Kimi hineinversetzte. Wenn er ihr glaubte, mal wieder hoffte sie sagte die Wahrheit, wäre die Erklärung wieso sie fort war zufriedenstellend. Er würde ihr auch verzeihen, allerdings war es damit ja nicht getan.... es ging ja gar nicht darum, wieso sie heute nicht aufgetaucht war. Es ging um grundlegendes. Langsam wischte sich Shika über den Mund und spähte zur Uhr hinüber. Es wurde immer später und Kimi wurde immer aufgelöster. Dafür war ihre Zunge wunderbar gelockert. Im Grunde würde er sie am liebsten ins Bett stecken und sie trösten, das Gespräch auf morgen vertagen, wie es sein Herz ihm riet, aber er wollte auf seinen Kopf hören. Womöglich eine grausame Forderung, doch er wollte es noch heute geklärt haben. Alles! Wie sie es vereinbart hatten. Er erhob sich langsam aus dem Sessel und ging auf das Sofa zu. Kimi merkte sehr wohl, dass er vor ihr stand, doch sie traute sich nicht ihn anzusehen. Es würde ihren Stolz ganz brechen, wenn sie nun in seine Augen sehen müsste. Immer hatte sie stark sein wollen, Shikamaru war was Männer- und Frauenrolle anging so konservativ, aber dennoch wollte sie für ihn kein Püppchen sein! Vermutlich erfreute es ihn, sie so zu sehen.... verzweifelt und unverstanden. „Ich...schwöre dir!“, versuchte sie energischer, doch nach ihrer Erzählung war sie wieder so aufgewühlt, das die frische Wund ein ihrem Inneren zu bluten begann. „Ich wollte kommen.. ich hatte es ernsthaft vor! Aber Ino hat alles aus der Bahn geworfen... ich wollte doch zu dir...ich will nicht...das du mich wegwirfst, so wie alle anderen auch!“ Shikas Beine bewegten sich nicht, er war starr wie eine Statue. Kein gutes Gefühl, so von oben betrachtet zu werden, dachte sich Kimi und klammerte sich an ihr Oberteil. Durch den Kaffe war ihr Kopf langsam befreit von dem Irrsinn des Alkohols und sie merkte, wie zerzaust sie aussah. Rasch zog sie darum ihren Ärmel hoch über die Schulter und wollte ihren Rock hektisch glatt streichen. Sie HATTE ihn nicht betrogen! Noch während sie damit beschäftigt war, nahm Shikamaru neben ihr Platz, nicht direkt neben ihr, zwischen ihnen herrschte noch immer eine gewisse Distanz, doch immerhin war Shikamaru gewillt, sie anzuhören. Schon wieder hatte sie eine Bemerkung gemacht, die ihn nachdenken ließ. Sie wegwerfen. Wer würde jemanden wie sie ,wegwerfen‘? Als wäre sie nur Dreck... „Beruhige dich.“, knirschte er dann und war überrascht von sich selbst, dass diese Worte über seine zusammen gepressten Lippen kamen. „Wenn du nun sagst, du wolltest kommen und lügst dabei...“ „Das tue ich nicht!“ Stille kehrte ein und Kimi schluckte, sie hatte nun doch ihren Kopf zu ihm herum geworfen und begegnete seinem kalten anklagendem Blick. Ein Blick, der ihr bis ins Mark ging. Sie schluckte und musste blinzeln. Sein Blick verbot ihr, ihn zu unterbrechen, also schwieg sie. „Wenn du lügst Kimi, werde ich dir nie wieder verzeihen. Nicht mal das, ich werde dich dafür fertig machen! Ich glaube dir, dass du das wegen deinem Vater getan hast, frag mich wieso, aber ich glaube dir etwas zum ersten Mal auf Anhieb, seit Jahren. Aber so wie du aussiehst stellen sich mir Frage über Frage. Wieso siehst du dann so aus? Als hätte man dich grade erst gefickt?“ „Weil.... weil ich...“ Sie brach ab. Die Frage hatte sie offensichtlich überrascht und sie starrte geradewegs auf seinen Schoß hinunter, etwas anderes war nicht da, worauf sie hätte schauen können. Ein Schauer durchkam sie und sie wusste, würde sie weiter sprechen, würde sich alles ändern. Er würde sie nicht mehr als selbstbewusste, schöne Frau ansehen, die wusste was sie wollte... dabei wollte sie doch nur für ihn so sein! Das er kein kleines langweiliges Frauenzimmer hatte, sondern eine die ihn aus seinen mittelalterlichen Vorstellungen rausholte. Ihre Lippen bebten, während sie krampfhaft überlegte, was sie ihm sagen sollte. Er wollte die Wahrheit, aber es auszusprechen, machte es schlimmer. „Weil ich immer so aussehe, nachdem ich auf einer Party war.“, kam die Antwort und Kimis Kopf lief so rot an, wie Shika es schon lange nicht mehr gesehen hatte. War das Verlegenheit, Schamesröte? Oder Wut? Das sie immer so aussah wusste er ja zur genüge und bis jetzt hatte er seine Schlüsse daraus gezogen. Abwartend lehnte er sich ans Sofa zurück und schaffte so eine noch größere Kluft, die Kimiko tatsächlich noch mehr verunsicherte. „Weil ich... immer von irgendwem angefasst werde, wenn ich auf eine Party gehe. Weil sie mich alle wollen, weil sie meinen Körper wollen.“, hauchte Kimi dann und fühlte sich plötzlich schrecklich unwohl in ihrer Haut. Sie schämte sich vor ihm, das zuzugeben. „Das war doch immer so. Ich muss so oft auf diese Partys, Feiern, Bankettes und Bälle...einfach weil ich Ich bin, Shikamaru, weil ich Kimiko Yamanaka bin. Ich habe auch eine Stellung...weißt du. Für mich gehört es dazu, präsent zu sein...ich MUSS präsent sein. Das ist MEIN Job. Und weil ich bin was ich bin, kommen alle auf die Idee, ich wäre leicht zu haben, würde jeden nehmen, aber es stimmt nicht! Nicht jeden. Ich hab dich oft betrogen, ja. Aber nicht aus Spaß... sondern weil ich so bekomme, was ich mir wünsche.“ Ihre verletzte Stimme schlug plötzlich um und wurde hart wie Granit. „Ihr Männer seid doch alle gleich, ihr denkt mit dem Schwanz. Seht ihr eine schöne Frau, dann steht alles und ihr denkt ihr bekommt sie sofort! Aber das Gute ist, so bekomme ich was ich möchte. Ich kann auf jede Party, in jede Bar, in alle Clubs und bekomme alles umsonst. Die schönsten Kleider werden mir geben, wenn mein Gesicht auf einem Werbeplakat in der Zeitung erscheint... So geht das doch! Schönheit ist alles was für mich noch zählt, weil ich sonst nichts habe. Mein Körper ist mein Kapital und mein Schutz. Wenn ich ihn hergeben, habe ich meine Ruhe. Dann lassen sie mich in Ruhe! Nur eine Nacht und ich bin ihre ewigen Blicke los und bekomme noch etwas Schönes. Das war wirklich toll für mich, es ist praktisch, es macht mir auch nicht viel aus... nein, tut es nicht. Ich mochte es, wie es war.... aber die Männer hören ja nie auf. Sie reden miteinander. Die Barbesitzer untereinander. Sie denken wenn ich in ihren Club komme, zieht das auf ewig die Kunden an und dann wollen sie mir an die Wäsche! Zerren an mir rumm, drücken sich an mir, geilen sich an mir auf, fassen mich überall an.... ganz heimlich natürlich Und was soll ich tun, Shikamaru?“ Sie ob den Kopf und in ihren Augen standen die Tränen nur so, doch ihr Gesicht war ausdruckslos. „Was soll ich tun, mitten in einer Disco, wenn der Besitzer sich mir aufdrängt? Mich anfasst? Schreien? Ich darf nicht schreien, es hört keiner, es interessiert keinen...weil ich ja eine Schlampe bin. Wenn ich schreien würde, wäre mein Ruf dahin und ich wäre das Miststück, das dem netten Kerl eine Ohrfeige geben hat. Der nächste Skandal in der Zeitung... niemand tut mir weh, so ist es ja nicht. Ich sage ja....ich sag immer ja und lächle nur fein für sie! Weil. Man. Das. Erwartet.“ Sie ballte die Fäuste und zerknitterte ihren Rock dadurch schrecklich. Ich ganzer Körper bebte nun, während ihr Blick auf den kaputten Tisch gewandert war. Sie sah schrecklich wütend aus, aber auch verzweifelt. Und Shikamaru konnte nichts dagegen tun. Noch niemals hatte er sie so über ihre Ausgänge reden hören. Noch niemals hatte sie so angeekelt gesprochen, es war unglaublich. Es beschämte ihn zutiefst, denn er hatte es bisher nicht bemerkt, wie sehr sie das belastete. Nun schwieg sie vielleicht, doch im Innere staute sich auch bei ihr etwas auf, was sie wohl am liebsten heraus schreien wollte. Würde es ihm nicht genauso gehen, wäre er vermutlich unbewegt sitzen geblieben. Doch er war aufgesprungen. Wann während ihrer Erzählung wusste er nicht, doch er stand plötzlich auf den Beinen. Jemand hatte sie angefasst... und so wie sich anhört gegen ihren Willen! Seit Jahren, weil Inoichi das von ihr wollte?! „Wieso nimmst du mich dann nicht zu deinem Schutz mit!“, rief er plötzlich und fühlte diese Inbrunst in sich, allen die sie berührt hatten zu zeigen, wem sie gehörte! Sie alle samt zusammenzuschlagen und zu verhöhnen! Niemand außer ihm würde sie jemals so hier sitzen sehen! Sie alle schmiedeten ihre Gerüchte, so war es schon immer gewesen, doch Kimi schien nie davon beeindruckt zusein! „Wenn es dir so zuwider ist, wieso tust du es dann! Ich dachte dir gefällt das! Das du bloß mit jemandem ins Bett willst! Abenteuer willst! Und jetzt sagst du solche Sachen!? Wieso erst jetzt!“ Nur sehr langsam hob Kimi den Kopf, gedanklich ganz weit weg, ihre Stimme plötzlich beherrscht und ruhig. „Was hätte ich dir sagen sollen. Ich hasse Sex und ich hasse Männer? Du hättest mich nicht mehr gewollt. Bist du taub. Ich sagte doch, mein Körper ist alles was ich hab. Sonst hab ich nichts. Es hat einen Grund, wieso du mich noch niemals ohne Schminke gesehen hast, wieso ich nie mit dir geduscht oder gebadet habe... weil du dann siehst wie häßlich ich bin. Ich habe nicht Inos natürliche Schönheit.“ „Du und häßlich! Du redest so, als wärst du entstellt und würdest eine Maske tragen! Als würde ich nur mit dem Schwanz denken!“ „Ist es denn nicht so?“, flüsterte Kimi und ihr Kopf schob sich wieder tief zwischen ihre Schultern.. „Was schätzt du denn an mir? Nichts...sonst würdest du dich nicht trennen wollen.“ „Ich trenne mich nicht von dir, weil ich nichts an dir schätze, sondern weil du mir nicht vertraust und dich benimmst wie ....!“ Er brach ab und zügelte sich. „Ich verstehe nicht, wieso du so handelst. Sag es mir.“ „Das geht nicht...“ „DOCH! Wir haben keine Zeit für solche Floskeln, Kimi! Entweder du redest Klartext und sagst mir alles was ich will, oder du gehst!“ Er deutete auf die Tür und stand nun kochend vor ihr. Ein Zittern fuhr in dem Moment durch ihren Körper. „Ich wollte einfach nicht, dass du merkst, wie sehr ich das alles hasse... dass du merkst, dass ich nicht so toll bin. Ich habe gehofft, du magst es an mir, das ich bin wie ich bin. So... aufgedreht. Aber das ist nicht so, oder? Schönheit, Geld und Luxus ist dir so unwichtig und für mich so wertvoll.“ Kimis Stimme war noch immer leise, aber jetzt war sie wieder verletzlich. Es war selbst jetzt ein auf und ab mit ihr. Shikamaru setzte sich wieder und atmete einfach noch mal durch. Das verlieh ihm wenigstens Ruhe. „Aber warum hasst du das so sehr? Ich habe dich immer so behandelt, wie du es wolltest! Und wenn was nicht stimmte, hast du auch sofort reagiert! Ich kann nicht schuld sein!“ „Du bist auch nicht schuld und bei dir hasse ich es auch nicht. Du bist der erste Mann in meinem Leben, der mich nicht sofort als ein Stück Fleisch abgestempelt hat. Du warst immer sehr liebevoll und geduldig mit mir.“ Sie lächelte kurz, aber es verlieh ihr einen wehleidigen Ausdruck. „DU warst so, aber auch nur Du. Du hast mir nie absichtlich wehgetan, oder? Oder mich weggeworfen, oder mich geteilt... als wäre ich eine Ware!“ „Wie meinst du das?“ „So wie ich es sage, Dummkopf.“ Nach einigen Sekunden vollkommener Stille, krochen Kimis Finger über das Sofa und tasteten nach Shikamarus Hosenbein. „Ich... hatte vor dir schon mal einen Freund, das weißt du. Und er war nicht sehr nett zu mir, ich hatte Angst, du wirst wie er. Ich wollte... anders sein als früher. Ich hab mich bemüht und bin so geworden wie jetzt und es hat gewirkt! Du bist nicht wie er...aber jetzt wirfst du mich auch weg, oder? Egal wie ich bin, so oder so, es reicht nicht. Niemand bleibt an mir hängen, wenn sie mit mir fertig sind, schmeißen sie ich weg. Während Ino sofort von allen gemocht wird. Weil sie ein Sonnenschein für alle ist. Tze.“ Eine halbe Stunde verging. Eine Pause für die beiden Menschen, die stillschweigend in dem dunklen Raum saßen. Doch trotz der Stille, war die Luft angefüllt mit elektrisierender Spannung. Kimi war angespannt wie ein Bogen, starrte auf das Sofa und rührte sich nicht. Sie hatte mehr von sich preis gegeben als sie jemals wollte und fühlte sich unglaublich verletzlich. Mit einem Wort könnte Shika sie nun um pusten und fertig machen, dabei war es sein Wunsch gewesen. Er wollte die bittere Wahrheit, da hatte er sie. Und er konnte damit nicht umgehen. Auch er saß stocksteif wieder auf dem Sofa und sein Körper zitterten. Er versuchte sich auf einen Punkt zu fokusieren, doch es gelang ihm nicht. Noch niemals in seinem Leben war er so durcheinander gewesen. Natürlich fand er es schrecklich was Ino passiert war, doch niemals hatte er einen Gedanken darauf verschwendet, dass auch Kimi mal so einer Situation ausgeliefert gewesen war. Das sie an Inos Stelle hätte sein können. Der plötzliche Gedanke daran, dass er es gewusst hatte seid Ino wieder aufgetaucht war schockierte ihn zutiefst. Hätte Gaara sich anders entschieden, wäre Kimi verloren gewesen... jemand hätte ihr weh getan. Nein, jemand HATTE ihr weh getan! Diese Erkenntnis war es, die ihn vor schäumender Wut kochen ließ. Seine Enttäuschung Kimi gegenüber war dabei zu schrumpfen im Angesicht dieser Erkenntnis. „Wer.“, hauchte er darum und seine Stimme glitt wie ein Blitz durch die angespannte Luft. „Wer war es. Wer hat dir so weh getan?“ Er rückte näher zu ihr und fasste beinahe grob ihre Hand auf seiner Hose. Er drückte sie und schaute direkt in ihr Gesicht. „War es dein Ex- Freund? Was hat er dir angetan, dass du in Wirklichkeit so von Männern denkst! Und das du dich trotzdem so verkaufst!“ Ihre Hand war so zerbrechlich in seiner, es ließ ihn erschauern. Verflucht! Seine aussichtslos Liebe zu ihr machte es unmöglich sie zu hassen...! Er wollte sie trösten, er wollte das wissen und sie rächen! Er würde ihr klar machen, dass er nicht so dachte! Er wollte ihr Vertrauen. Ganz plötzlich wollte er es. Das sie ihm so sehr vertraute, dass sie wenigstens von ihm anders dachte. Wieder einmal war er es, der ihr gerecht werden wollte. „Kimi.. vertrau mir. Ich bin dein Freund und liebe dich. Deswegen wollte ich mich doch trennen. Weil ich dein Vertrauen will! Sag mir was dich bedrückt! Dafür bin ich da! Für mich musst du dich nicht wie das letzte Arschloch benehmen. Ich glaube dir auch so das du stark und unabhängig bist! Denn DAS schätze ich an dir. Ich weiß, wie du bist und ich weiß, was in dir schlummert. Dass du auch anhänglich sein kannst.“ Kimiko schluckte und betrachtete ihre beiden Hände. Shikamarus Hand bebte und war heiß, während sie selber zitterte, als säße sie im tiefsten Schnee. Stimmte es, was er sagte? Würde er sie auch mit der Wahrheit noch immer so ansehen wie jetzt? Und nicht als kleines dummes hilfloses Mädchen? Machte die Wahrheit nicht genau das aus ihr? „Ja.“, durchrang sie sich dann zu flüstern und erwiderte seinen Händedruck. Sie nickte knapp und kniff die Augen zusammen. Es schüttelte sie in Erinnerungen an diese Nacht. Die Erinnerungen machten ihr Angst, weil sie ihr zeigten, wie naiv sie gewesen war. „Ja...er war es. Mein Ex- Freund. Er und seine Freunde. Und deswegen habe ich Ino so gehasst, sie und Gaara. Vor allem Gaara hasse ich.“ „Was haben sie denn damit zutun?“ Kimi zögerte, doch dann wagte sie einfach den zweiten Schritt, nachdem Shikamaru mit seinem Händedruck den ersten gemacht hatte. Sie rückte ganz zu ihm, dass sie sich an seine Schulter lehnen konnte. „Ino... konnte Gaara verzeihen und ihn lieben. Ich konnte das nicht. Ich versteh nicht, wieso sie ihm verzeiht. Wie kann man so perfekt sein?! Es kotzt mich an... ich kann ihnen niemals verzeihen, was sie mir angetan haben. Das alles... war so verwirrend für mich.. und keiner wusste davon, bis heute...weiß keiner davon.“ Was Kimi da sagte rührte Shikamaru sehr, warum auch immer. Er sollte sich nicht von ihr beeinflussen lassen, doch er konnte nicht anders. Und dieses unfreiwillige Gespräch das sie führten sorgte dafür, dass ein eigenartiges Gefühl ihn beschlich. Er konnte es einfach nicht Verhindern. Doch die Wahrheit sah so aus, dass er Kimi wirklich nicht kannte und dass er das was er von ihr kannte falsch eingeschätzt hatte, SIE falsch eingeschätzt hatte. Kimiko war ein Miststück, aber nur weil man sie so erzogen hatte, weil die Leute das aus ihr gemacht hatten. Für eine Sekunde musste er an Inos Verlobten denken, denn auch er war ein Opfer der Menschen geworden. Und sein Herz ließ es nicht länger zu, die Distanz die sein Kopf bewahren wollte stand hielt. Die Wand zwischen ihnen bröckelte und er wehrte sich nicht mehr dagegen. Sie war ihm eh schon so nahe, es machte nichts mehr aus. Er hob die Hände und legte sie auf Kimis Gesicht, sie dazu zwingend aufzusehen. Ihre Augen zuckten erst und suchten alle möglichen alternativen Fixpunkte, doch am Ende musste sie ihm in die Augen sehen, es blieb ihr nichts anderes übrig. Und als sich ihre Blicke begegneten, schrumpfte sie noch mehr zusammen, auch wenn sie würde bewahren wollte. Shikamaru sah wie sehr sie versuchte sich so zu geben wie sie immer war. Glücklicher Weise war er klüger und durchschaute dieses Täuschungsmanöver schon eine ganze Weile. „Dann bin ich der Erste, dem du das anvertraust?“, hauchte er ihr ganz leise zu und blinzelte. „Ich bin der Einzige, dem du das sagen würdest?“ Kimi zögerte sehr lange zu antworten, doch wie schon die ganze Zeit musste sie nachgeben und nickte stockend. „Ja...weil du mich dazu zwingst. Und bevor...du mich wegwirfst und verlässt sage ich dir alles, was du willst!“, knirschte sie und wurde plötzlich blass. Ihre Finger umklammerten seine Handgelenke, wenn auch sanft. „Aber auch nur, weil du es bist. Und auch nur... weil ich weiß du würdest es nicht gegen mich verwenden.“ „Dann sag mir, wer dir das angetan hat! Sag mir seinen Namen! Ich werden ihn bezahlen lassen!“ Ein kicherndes Schnauben kam von ihr und sie zuckte einmal mit den Schultern. Ihre Daumen streichelten seine Hände. „Shika... das ist jetzt über 10 Jahre her. Was willst du tun? Es ist vergangen. Es war schon vergangen als ich mit dir zusammen kam. Aber...ich will das du weißt, dass du außer ihm mein einziger fester offizieller Freund warst. Nur du. Nur dich stelle ich überall als meinen Freund vor.“ Sie errötete und wagte es, ihre Stirn an seine Brust zu lehnen. Diese angenehme Hitze die von seinen Händen auf ihren Wangen ausging, beruhigte sie. „Weißt du was?“, flüsterte sie keck. „Ihr Männer seid trotzdem alle gleich. Und das sag ich nicht mal im Bösen. Ihr gebt mir wirklich was ich will, wenn ich es euch gebe. Selbst du bist so. Als wir das erste Mal miteinander im Bett waren hast du mir danach alles gegeben was ich wollte. Und du hast es nicht mal bemerkt. Du hast mir eine Kette geschenkt und mich zum Essen ausgeführt, ins Kino eingeladen....das war schön.“ Das stimmte, er erinnerte sich daran. Kimi trug diese Kette sehr oft und wann immer er sie um ihren Hals hängen sah, erfüllte es ihn mit stolz. Doch er hatte es nicht als ‚Bezahlung‘ angesehen. Nicht einen Gedanken hatte er an so etwas verschwenden, damals wollte er ihr bloß zeigen, dass es ihm viel bedeutete, dass sie mit ihm zusammen war. Erst seit ihrer ersten gemeinsam Nacht hatte er sie auch wirklich als seine Freundin angesehen. Als sein Mädchen. Nachsichtig streichelte er nun ihren Kopf und nahm die andere Hand von ihrer Wange. „Ich war grade dreizehn, als mich Takuto auf diese Party mitschleifte. Ich hatte eigentlich gar keine Lust, doch ich war ziemlich verliebt in ihn, ich hab damals alles gemacht, was er wollte. Ich war so blöd! So unbeschreiblich bescheuert! Ich hab ihm vertraut. Er war älter als ich und ich hab mich geschmeichelt gefühlt, dass er mich mochte. Er klebte die ganze Party über an meiner Seite, hat mit mir angegeben, ich war so verlegen, das er mich überall vorstellte. Ich hab geglaubt er meinte das gut! Dabei zeigte er mich nur als seine Neue Flamme, seine neue Beute herum. Die Tochter des Hokage! Und ich sah es nicht...er war doch mein erster Freund, ich wusste damals nicht viel. Und ich wusste nicht, was er für eine Art Mann war. Ich hab auch geprahlt auf der Party, dass wir zusammen waren. Wenn du wüsstest wie neidisch meine Freundinnen waren! Eben weil er die ganze Zeit so an mir klebte, mich küsste und auch betatschte. Und je länger die Party ging, desto mehr wurde getrunken, die Musik wurde lauter, die Leute hemmungsloser und er wurde aufdringlicher. Wir knutschten die ganze Zeit rum, bis er aufstand und mich in eine Wäschekammer des Hauses zog, wo gefeiert wurde. Er zog meinen Rock hoch und sagte er wolle mich... und ich sagte nein.“ Kimi löste sich etwas und sah in Shikas Gesicht. Weder aufgewühlt, noch verstört wirkte sie, dafür aber zu kalt. Ihr Blick war klar, als sie ihm erklärte, was passiert war. Nur ihre Finger krallten sich nun in seine Haut. „Ich war nervös und hatte Angst. Damals war ich noch brav. Ich hatte nicht viel Ahnung von Sex. Und er bettelte die ganze Zeit, versprach mit den Mond vom Himmel und flüsterte mir Komplimente ins Ohr und drängte mich immer mehr. Er wurde ungeduldig und meinte, ich wäre am Ende eine langweilige blöde Ziege. Naja...du kennst mich. Ich hasse es, wenn man mich in so einen Topf wirft, schon damals. Und... ich wollte nicht, das so was über mich verbreitet wurde. Ich sagte ja... und kaum da sich es gesagt hatte, warf er mich auf die Wäscheberge der Kammer. Aber er tat gar nichts... Er zog nur meinen Rock weiter hoch, genau wie mein Oberteil und riß mein Höschen runter. Es hat so weh getan. Er hat mich nicht vorbereitet oder erregt, gar nichts.. ich hätte am liebsten geschrien und wäre weggelaufen, aber auf einer Party ging das nicht. Und er war so schwer. Er hielt meine Hände fest und ich hoffte einfach nur es würde aufhören. Ich machte die Augen zu und dachte irgendwann er würde mich auseinander reißen, so hart war er zu mir. Es war ihm egal, dass ich weinte und stark blutete und ihm sagte er täte mir weh...er antworte gar nicht. Erst als er fertig war sprach er wieder. Er sagte, nur ein Wort ’Geil‘.“ Ein wütendes Knurren kam aus ihrer Kehle und sie schüttelte plötzlich den Kopf, als wolle sie die Erinnerung los werden. „Er hat sich wieder angezogen und ich wollte auch hochkommen.. genauer gesagt wollte ich weg von ihm. Es hat weh getan, mein ganzer Körper brannte und ich war so erschrocken, da sich schlecht Luft bekam. Und ich hab mich noch mehr erschrocken, als plötzlich jemand die Tür aufriss. Seine beiden besten Freunde hatten ihn gesucht. Sie waren sturzbesoffen und grölten herum, diese Idioten. Und Takuto war auch noch ziemlich gut drauf, er begrüßte sie voller Stolz und erzählte, was gerade passiert war. Die drei starren mich an und fingen an zu lachen, seine Freunde gratulieren ihm zu diesem klasse Fick und er meinte nur... er meinte, sie hätten Recht... und sie sollten es doch auch ausprobieren. ER bot mich ihnen an! MICH! Seine Freundin! Dabei war ich nicht mal richtig bei mir, ich wusste gar nicht was ich sagen sollte! Ich dachte nur, sie würden so viel Krach machen, das noch jemand herein kam und mich SO sah. Es war mir so peinlich... aber die drei wollten sich ja amüsieren! Und blöd wie ich bin, habe ich wieder mein Einverständnis gegeben. Ich hatte einfach Angst...sie waren zu dritt! Sie sagten, das erste Mal wäre vorbei, jetzt würde es nicht mehr wehtun und es würde Spaß machen. Halb glaubte ich ihnen diesen Unsinn sogar. Gott...ich wünschte so sehr, ich wäre ihm nie begegnet! Ich wünschte, ich wäre nicht mit ihm dort hin! Seine beiden Freunde waren so betrunken, sie merkten gar nichts! Die waren wie Tiere...die haben mich rumgeworfen, als wäre ich weiß Gott war! Eine Plastikpuppe! Mehr bekommen die eh nicht ab!“ Allmählich steigerte sich Kimi in ihre Geschichte rein und ihr Körper wurde erschreckend heiß. „Die haben keine Rücksicht genommen... dabei wusste Takuto, dass ich nicht erfahren war! Was die alles mit mir gemacht haben... was sie sich gewagt haben! Alle drei.. manchmal auch gleichzeitig...ich wünschte, ich hätte ...!“Sie brach ab und schüttelte sich noch heftiger. „Aber ich konnte nicht...ich hab bis zum Ende mit gemacht. Es ist meine Schuld, ich hab es ja zugelassen! Ich hätte Stop und nein sagen sollen, aber ich habs nicht! Und irgendwann haben sie die Lust verloren und sind einfach gegangen, sie alle drei. Sie haben mich zurückgelassen und Takuto meinte, damit wäre der Spaß entgültig vorbei. Die Nacht war toll, aber mehr hätte ich nicht zu bieten. Es würde mein Freund bleiben...nach so einer Sache so was zu sagen, ist unerhört! Ich hätte ihn so gerne gebissen und geschlagen! Ihn erwürgen sollen, hätte ich! Ich hasse ihn! Ihn und seine beiden Freunde! Er hat mich ausgenutzt und weggeworfen, nachdem er hatte was er wollte. ..Ich bin einfach nur weggeangen. Ich bin nach hause und wollte zu Papa. Ich wollte ihm sagen was passiert war, ich konnte kaum laufen. Mir tat alles weh und ich hab geblutet und geweint und alles... keiner auf der Party hat das gesehen. Und Papa hat es auch niemals gesehen. Als ich zu ihm bin hatte er selber Besuch von seinem Ren.“ Sie lächelte kränklich. „Ich habs durch den Türspalt gesehen... er sah grade so glücklich aus mit ihm. Ich wollte ihn nicht stören. Ich bin in mein Zimmer, hab mich geduscht und bin dann zu Ino... ich hab sie nicht geweckt, es war so früh. Aber allein sein wollte ich auch nicht... das ganze war widerlich! Absolut widerlich! Darum hasse ich die Männer, die sich nehmen was sie wollen und mich wie Fleisch behandeln. Aber so komme ich wenigstens weiter. Und als du kamst... ich hab dich so lange auf abstand gehalten wie ich konnte. Ich wollte nicht mit dir schlafen...ich hatte Angst, du würdest wie er sein. Du würdest mich danach auch wegwerfen oder mir so weh tun. Ich hatte Panik davor, dass dasselbe passieren würde.“ „Und ich war damals sauer...“, wisperte Shika leise und starrte auf Kimis Kopf. Mit erstaunlich dünner Stimme sprach er weiter. „Ich kannte immerhin die Gerüchte um dich und ich wusste auch, dass sie stimmten. Das du mit vielen ins Bett stiegst, ich dachte du würdest nur mich nicht wollten. Dabei warst du meine Freundin.“ „Und ich war dumm... du warst so vorsichtig. Kein Mann hat mich je so angefasst wie du. Du warst so geduldig und zärtlich zu mir, es war wunderschön. ...Dabei habe ich dich verletzt, oder? Ich habe bis vor drei Monaten immer mit irgendwelchen Kerlen rumgemacht, weil es einfach nützlich ist. Es war widerlich, keiner war je liebevoll zu mir, außer du. Ich verstehe darum nicht, wie Ino diesen Gaara so lieben kann. Ich habe damals vielleicht zugestimmt, aber ich kenne diesen Schmerz auch und das Gefühl der Wut und Abscheu. Und ich hasse diesen Heuchler von Gaara! Die zwei sind nicht ich, aber es ist einfach nicht fair. Ino wird so weh getan wie mir und sie bekommt dadurch ihren Prinzen, während ich leide und als Schlampe abgestempelt werde! Sie bekommt ein Baby und heiratet, sie bekommt alles, was ich mir wünsche! Und deswegen war ich wütend auf sie, darum wollte ich diese Hochzeit verhindern!“ Kimi schluchzte laut auf und drückten ihre Kopf an Shikas Körper. „Das ist so ungerecht! ICH bin die Ältere, ICH müsste zuerst heiraten. ICH müsste das Baby bekommen... ich mag eine Schlampe für alle sein und mein Vater ist vielleicht ein schwules Arschloch, aber er hat mich streng erzogen! Ich kenne die Traditionen! Und ich wollte es so haben! Ich hab mir das gewünscht! Aber du wolltest mich nicht...und du verlässt mich! Papa hat mich weggeworfen, mich abgeschrieben und plant wieder irgendwas und du willst es auch tun...! Während Ino so glücklich ist! Das ertrag ich einfach nicht, ich will das nicht!“ Und mit diesen hysterischen Worten versiegte Kimis Redseligkeit. Sie schluchzte nur weiter in Shikas Hemd und bebte vor Wut und Enttäuschung. ER hingegen saß da wie ein Ölgötze. Was Kimi ihm soeben erzählt hatte, brauchte eine Weile, bis Shikamaru es verarbeitet hatte. Hätte er diese Worte schon vor Jahren gehört, hätte er Kimi mit ganz anderen Augen gesehen, sie womöglich verstanden. Und das dumme war, jetzt verstand er sie, auch wenn er wusste, sie hatte absolut falsch gehandelt. Was man mit ihr getan hatte, sorgte nur dafür, dass sie alles falsch interpretierte! So durfte sie die Welt nicht sehen! Wenn sie so durch ihr Leben ging würde sie ganz erbärmlich aufschlagen, als Tochter des Hokage oder nicht. Währe das nur das Schlimmste, aber dem war so nicht. Jemand hatte seiner Kimi Gewalt angetan, jemand hatte sie gegen ihren Willen verletzt, sie eingeschüchtert, dass sie so geworden war! Es erfüllte ihn mit Wut und Hass. Seine Arme schlangen sich mit einem Mal um Kimi und presste sie mit alle Gewalt an sich um sie zu schützen, um sie vor den Erinnerungen an diese Zeit abzuschirmen. Er wusste nicht wieso er das tat, doch er hatte im Gefühl es tun zu müssen. Ganz oft hinter einander küsste er ihren Kopf, ihre Stirn und streichelte durch ihr Haar. Vielleicht war das 10 Jahre her, doch das jetzt zu hören versetzte Shikamaru genau in diese Zeit. Für ihn war es erst gerade passiert. Man hatte ihr erst gerade so weh getan, als er sie dazu gezwungen hatte darüber zu sprechen. Nur weil er auf seine blöden Erklärungen beharrte! „Verzeih mir.“, hauchte er und Kimi zuckte verwirrt zusammen. „Verzeih, dass ich so dumm war von dir zu verlangen, das zu sagen. Du Dummkopf. Denkst du, ich kann dich jetzt noch verlassen! Jetzt wo ich weiß, was wirklich der Grund ist!“ Ein Grollen entfuhr ihm und er starrte ins Leere. „Ich finde diesen Takuto und lass ihn bezahlen! Du hättest mir eher davon erzählen müssen! Du musst mir mehr vertrauen Kimi! Ich hätte mich anders verhalten, wenn ich davon gewusst hätte! Und du hörst jetzt mit diesem Theater auf! Du musst dich nicht verkaufen um deine Ziele zu erreichen. ICH kaufe dir von jetzt an alles, was du willst! Ich gebe dir was du sonst dadurch bekommen würdest! Dafür bin ich da! Nur ich! Du machst dich dadurch doch selber zu Fleisch! Indem du dich immer wieder verkaufst! Hör damit auf und ich bleibe bei dir!“ Er spürte einen Händedruck auf der Brust und Kimi schob ihn etwas von sich. „Also.. wenn ich aufhöre, mit anderen zu schlafen und mich so aufspiele, dann bleibst du bei mir?“ Wie sollte man seine Natur, seinen Charakter ablegen? Durch damals war sie vorsichtig und mißtrauisch geworden, zu einem Biest mutiert. Sie würde es tun, aber... „...Ich werde.. Zeit dafür brauchen, aber Shika! Ich schwöre dir, ich habe dich nicht betrogen! Die ganzen letzten Monate nicht!“, leise verschwammen ihre letzten Worte und sie wand den Kopf ab. Trotz der heiklen Situation, errötete sie. „Ja! Verflucht, Kimi! Du bist so eine Dumme Kuh! So dumm! Ich könnte dich dafür schlagen, dass du so gedacht hast! Ich könnte sonst was tun! Ich bin schrecklich wütend! Auf dich, auf ganz Konoha und auf die Kerle, mit denen du im Bett warst! Aber ich kann dich nicht verlassen...jetzt erst recht nicht. Wenn ich dich jetzt verstoße, endest du sonst wo. Du Dummkopf brauchst mich also doch!“ In gewisser Weise war es eine Erleichterung, dass er doch nicht einer unter Tausenden war. Doch lieber wäre er das, als wenn man ihr so geschadet hatte. Seine Arme hielten sie noch immer, wenn auch nicht mehr so eng und er hörte nicht auf sie zu streicheln. Finster starrte er dabei vor sich hin und bekam das Bild nicht aus dem Kopf, wie sich diese drei Mistkerle an ihr vergingen. Und irgendwie fragte er sich, wie es Gaara und Ino damit ging. Wenn er sich schon in ein bodenloses Loch voller Hilflosigkeit und Wut gestoßen fühlte, wie fühlte dann Gaara? Der Ino selbst so etwas angetan hatte und sie jetzt von Herzen liebte. Es erklärte seine überfürsorgliche Haltung ihr gegenüber, seine Reaktion auf dem Fest. Wenn er selber Kimi, egal aus welchen Gründen, absichtlich schaden zufügen würde, würde er es am Ende auch bereuen. Gut, er hatte ihr schon weh getan, doch das war ein anderes Level. „Hör zu.“ ,murmelte er und starrte ratlos in ihre wässrigen Augen. Ihre Schminke war noch mehr verwischt und ihre Augen war von verwaschenem Schwarz und Marineblau umkreist. „Du gehst in die Küche und wäscht dein Gesicht...keine Widerworte! Es ist mir egal, wie du ohne Schminke aussiehst. Es wird Zeit, dass ich dich einmal normal zu Gesicht bekomme. Traurig genug, dass das nach all den Jahren noch nie der Fall war... und dann reden wir über deinen Umzug.“ „Ja, aber...!“, Vorsichtig wollte sie widersprechen, doch sie brach abrupt ab und gefror bei diesen Worten. „Umzug...heißt das...ich darf hier wohnen!? Du verlässt mich nicht!“ Ihre Augen weiteten sich und begannen erwartungsvoll und flehend zu glitzern. „Nein, ich verlasse dich nicht und nein...du ziehst hier nicht ein, aber...!“ Er grinste sie an und küsste sie sanft. „ Du gehst auch nicht mehr Nachhause. Du bleibst für immer hier. Also hop, wasch dein Gesicht, Heulsuse!“ Brav wie ein Hund sprang Kimi auf und raste in die Küche ohne Widerworte. Es war fast niedlich zu sehen, wie sehr sie sich freute und es kaum unterdrücken konnte. Und die paar Minuten in denen sie weg war, konnte er durchatmen und sich über die Augen fahren. Gott, er hatte nie damit gerechnet, dass man ihr das angetan hatte. Das auch sie wie Ino ein Trauma erlitten hatte und das dabei heraus gekommen war. Schlimm genug, dass zwei Schwestern so ähnliche Erfahrungen machen mussten. Das Kimi hier nun wohnen würde, beruhigte ihn wenigstens. Nach der Geschichte würde er ihr Wachhund werden, ihr Bodyguard! Keiner würde ihr mehr zu nahekommen, er würde sie hüten wie seinen Augapfel, das verdammte Weibsbild! Im Grunde war es sogar gut, dass Kimi ihm endlich die Wahrheit gesagt hatte, denn der Funke in seinem Inneren, der vor wenigen Stunden noch zu erlöschen schien, war aufgelodert und brannte ihn ihm. Er brannte dafür, sie zu beschützten und ihr zu helfen. Kimi sah es vielleicht nicht, aber sie brauchte Hilfe, oder es würde böse mit ihr Enden. Soviel dazu, dass Inoichi sie so liebte. Er und Inoichi waren blind gewesen und hatten ihr falsches Weltbild nie gesehen. Kein Wunder, dass Kimi so eifersüchtig auf Ino war...wenn sie sich so vieles wünschte, es aber nie bekam. Vieles huschte durch seinen Schädel und brachte ihn zum hämmern, er kam sich schlecht vor und gleichzeitig war er wirklich wütend auf Kimi. So wenig Vertrauen wie sie in ihn hatte, er konnte das nicht nachvollziehen. Hatte er ihr jemals einen Grund gegeben, an ihm zu zweifeln? Zu seiner Wut kam aber auch ein bisschen Nervosität. Es war in der Tat einfach nur traurig, dass er Kimi in all der Zeit niemals ohne Schminke gesehen hatte und gleich würde er ihr normales Gesicht sehen. Die Gute übertrieb immer, was die Verschönerung ihres Gesichts anbelangte. Vermutlich hatte sie mehr Tonnen Puder und Rouge im Gesicht, als er tragen konnte. Ihre Haut wirkte ZU glatt und zu glänzend und oft zu eben. Es sah schön aus, aber man sah einfach, es war unecht. Genau wie ihren zu langen, schwarzen Wimpern, die sich übertrieben bogen und ihre gesamten Augen einkreisten. Den Liedschatten und all der Mist den Frauen benutzen um hübsch zu sein, bräuchte sie doch bestimmt gar nicht. Vielleicht entsprach sie so de aktuellen Schönheitsbild...nein Unsinn, Kimi war ja die Vorlage zum aktuellen Schönheitsbild, aber für ihn war das alles zu viel. Schon immer war es ihm zu viel des Guten gewesen, für ihn galt weniger ist mehr, doch Kimi hatte sich immer brutalst geweigert. Wie sie wohl ohne top- Schminke und nicht super frisiert aussah? Der Wasserhahn im Nebenraum wurde zugedreht und Shikamaru erstarrte leicht. Während Kimi sich gewaschen hatte, fing er damit an die Trümmer seines Couchtisches aufzusammeln. Das Möbelstück würde keiner mehr retten können, eine Schande. Doch er verschwand keine unnötigen Gedanken, als er Kimis leise Fußstapfen hörte, die über die Fließen in der Küche tapsten und auf weichem Teppichboden anhielten. Er schluckte und fuhr langsam herum. Mittlerweile erleuchtete eine Lampe neben dem Sofa den Raum, die Dunkelheit war ihm auf den Geist gegangen und das Licht war angenehm, fast verjagte es alle zurückgeblieben düsteren Gedanken, aber vermutlich würde er sich nie mehr von der Vorstellung lösen können, dass seiner Freundin etwas Schreckliches angetan wurde. Nun stand sie ihm gegenüber, im Türrahmen zur Küche und schaute ihn verlegen und schweigsam an. Auch er sagte nichts und blinzelte. Es war irgendwie seltsam, die Atmosphäre änderte sich schlagartig, als sich ihre Blicke begegneten. Die Frau vor ihm schluckte, zwirbelte ungeduldig an ihrem Rock und schlich dann langsam näher, den Kopf hielt sie gesenkt. „Da bin ich wieder.“ Wenigstens klang sie nicht mehr so weinerlich und verzerrt wie vorhin, auch der säuselnde Unterton des Alkohols war fast gänzlich verschwunden. „Aber... ich warne dich, wenn du mich jetzt ansiehst, wirst du einen Schreck bekommen.“ Auch wenn ihre Stimme nur einem Flüstern glich, so verstand Shika jede einzelne Wort deutlich, runzelte aber nachdenklich die Stirn. „Denkst, du bin so oberflächlich wie du? Du weißt, ich gehe nicht nach dem Äußeren.“ Dabei wusste er, dass Kimi auf Inos ‚natürliche‘ Schönheit eifersüchtig war, so hatte sie es zumindest genannt. Ino war ihm noch nie übermäßig geschminkt unter die Augen getreten, er kannte das Mädchen nur so, sie sich anders vorzustellen gelang ihm nur schwer. Und jetzt war ihm das eh egal. Er glaubte nicht im Geringsten daran, dass er Kimi weniger lieben würde, wohl aber war er neugierig. Sein Blut raste nur so durch seinen Körper und ließ Hitze in einen Wangen aufsteigen, je näher Kimi kam. Und schließlich stand sie ganz vor ihm, angestrahlt vom Licht der Wohnzimmerlampe. Widerwillig hob sie den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Im fast selben Moment hielt Shikamaru den Atem an und weitete die Augen. Um Gottes Willen! Er wusste wozu Vigasisten imstande waren, aber das überraschte selbst ihn! Denn vor ihm stand eine völlig andere Frau! Nicht die Kimi die er seit Jahren kannte! Er fiel wortwörtlich aus allen Wolken und konnte nicht anders, als ihr Gesicht zu begaffen, was ihr mehr als unangenehm war. Beschämt drehte sie den Kopf weg und wich seinem Blick sofort aus, als sie seine geweiteten Augen sah. Der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben und gleich wohl wie er, wurde sie unendlich nervös. Natürlich war sie oberflächlich, irgendwo war sie so erzogen worden, doch immerhin hatte sie sich oft genug nur für ihn so aufgebrezelt! Um ihm zu gefallen, dass er sie nun so anstarrte verunsicherte sie und machte sie auch wütend. Er durfte sie so nicht sehen! Sie war einfach nicht hübsch! Sie war nur Durchschnitt! Refelxartig schoßen darum ihre Hände hervor und pressten sich vor ihr Gesicht. „Schau mich nicht so an! Ich hab dich gewarnt!“, klagte sie und biss sich auf die Lippe. Doch wie sooft, missverstand sie Shikamarus Verhalten. So wie jetzt hatte er sie einfach noch nie gesehen und er wollte alle Zeit der Welt haben, dieses ihm fremde Gesicht zu betrachten. Er antwortete nicht, sondern hob die Arme um ihre Hände von ihrem Gesicht zu nehmen. Sie ließ ihn zwar gewähren, sah aber nicht in seine Augen dabei. Wirklich! Er hatte all die Jahre mir ihr verbracht und schämte sich plötzlich. Wie wenig er seine eigene Freundin kannte, von der er behauptete sie aufrichtig zu lieben, schockte ihn selber. Ohne ihre Schminke war Kimi....absolut unscheinbar. Selbst wenn es nur das künstliche Licht einer Lampe war und nicht das Licht der Sonne, so sah er deutlich den Unterschied, er sprang ihm an die Kehle. Ihre komplizierte Hochsteckfrisur hatte sie gelöst, ihre Haare hingen in Zotteln auf ihre Schultern hinab und umrahmten ihr Gesicht. Das kannte er zwar schon von ihr, aber in Kombination mit ihrem Gesicht, wirkten ihre Haare zu blond, Aschblond um genau zu sein. Sie musste bisher immer ein dunkleres Puder verwendet haben, oder ein anderes Gesichtsmascara, denn ihre Haut war blass. Ohne Farbe, nicht weiß, einfach nur blass, durchscheinenden. Ihre blonden Haare verliehen ihr daher ein ungesundes Aussehen. Auch ihre Lippen hatten an Farbe und Fülle verloren und vor allem an Glanz. Ohne ihre Lippenstifte und Lipgloss waren sie zu dünnen, rosa Strichen geworden, einfach und gewöhnlich. Nur die Form, die sie durch ihre Schminke immer noch betone, erkannte er wider. Der Rest ihres Gesicht war eingefallen, sehr schmal, das war ihm vorher nie aufgefallen. Das satte Rot ihres Rouge hatte die eingefallen Wangen ausgefüllt und ihr eine anmutige Röte ins Gesicht gezaubert, die nun dahin war. Sogar ihre Haut war anders. Shikamaru erkannte an einigen Stellen helle Sommersprossen, nur sehr wenige, woher diese kamen erschien ihm wie ein Rätsel, denn Kimi war nicht rothaarig. Zwischen den Sprossen kamen einige Pokennarben an die Oberfläche, so wie die stellenweise rauhe Haut. Rein war sie noch immer, doch man merkte, dass sich hier die Kosmetik zu rächen schien. Seidig hatte sich ihre Haut zwar nie angefühlt, doch jetzt sah er beinahe, wie sie sich die an einigen Stellen pellte, ein eindeutiges Anzeichen für trockene Haut. Es waren jedoch ihre Augen, die ihn am meisten schockierten. Sie hatten sich völlig verändert. Ihre langen, dichten, schwarzen Wimpern schienen ausgelöscht zu sein, sie waren verschwunden. Nur noch einzeln und alles andere als lang erkannte er, dass sie überhaupt Wimpern hatte, denn sie waren so hell wie ihr Haar. Die schöne Rahmen war einfach nicht mehr da. Ihre Augen wirkten so viel kleiner, sie hatten nicht die gewohnte Mandelform, sie waren rundlich und wässrig. Es waren die Augen eines Kindes, sie passten nicht in das Gesicht der erwachsenen Frau, sie waren zwar rund, aber zu klein. Alles was Shikamaru blieb, was das wunderschöne Blau ihrer Augen, das ließ sich nicht beeinflussen, es sei denn, sie trug auch noch Kontaktlinsen, aber das wäre wirklich genug des Schönheitswahns. Es war einfach unglaublich. Dieses Gesicht hatte er noch niemals Gesehen. Es war ein einfaches Gesicht, es stach nicht hervor. Bei Gott, nein sie war nicht häßlich! Aber die Schönheit Kimiko war verschwunden. Sie war in seinem Abfluss fortgespühlt worden und diese Kimi stand nun vor ihm. Und langsam verstand er ihre unnötigen Komplexe. Das sie Ino immer für die hübschere gehalten hatte wusste er ja schon, er hatte es nie verstanden. Wie Kimi jetzt war, sah sie Ino allerdings ähnlicher als es ihr wohl lieb war. Und doch war sie nichts besonderes mehr. Wieso nur war ihm das bisher nie aufgefallen? Wieso nur hatte sie sich niemals so vor ihm zeigen wollen? Ihr Gesicht war nichts wofür sie sich schämen musste! Ja, sie hatte alle Defizite, die in ihrer Welt des It- Girls auf keinen Fall auftreten durften, doch was sie da versteckte machte sie doch auch aus! Ihre Welt musste wirklich nur aus oberflächlichen Ignoranten bestehen, wenn sie ihr Gesicht so nicht akzeptierten. Denn Shikamaru war der Typ Mann, der die Einfachheit in den Dingen schätze. Es musste keine kreative Frisur sein, langes glattes Haar sprach ihn fiel mehr an. Offen und einfach. Schminke, Kosmetik, der ganze Blödsinn musste einfach nicht sein, denn jetzt als er Kimi ansah, wirkte sie endlich normal. DAS war die Kimi, die er kannte. Das Biest als das sie sich ausgab, war weggewaschen worden... sie hatte wirklich eine Maske getragen. Unnötiger Weise, denn Shikamaru fand sie wunderschön. Ein Lächeln glitt auf seine Lippen und er streichelte über ihre Wange. Die Konturen kannte er, es war noch sie, aber ihre Haut fühlte sich ganz anders an. Sie war kühl, etwas rauh aber er fühlte SIE unter den Fingern. Im nächsten Atemzug seufzte er und starrte sie schließlich böse an. „Du bist ausgesprochen dämlich, Kimi.“, knurrte er und ließ von ihr ab. Er hätte sie noch Stunden anstarren können und eigentlich juckte es ihm unter den Fingern. Wie gerne würde er sie aufs Sofa befördern und ihr Gesicht noch lange ansehen, bevor sie es wieder versteckte. Im Grunde tat er sonst immer was er wollte, doch jetzt musste er sich noch ein bisschen zusammen reißen. Vielleicht hatte Gaara das Aschenputtel der beiden Geschwister ergattert, aber dafür hatte er die böse Stiefschwester. Und er war auch nicht besser als sie und für ihn war sie die Prinzessin, so blöd diese Frau auch war. Er beugte sich runter zu ihrem Ohr und eine natürliche normale Röte, die ihr Gesicht etwas leuchten ließ „Hätte ich dich damals so gesehen, hätte ich dich viel eher zu Freundin genommen. Du musst dich nicht verstecken, ich finde dich noch immer schön!“ Ein Kuss wurde auf ihre Wange gehaucht und Kimi erzitterte. „Du...du lügst! Das sagst du nur, weil du nett sein willst. Ich bin so nicht hübsch.... ich bin nicht wie Ino, bei der alles von Natur aus passt. Sie braucht ja gar nichts, alle Welt findet sie automatisch toll! Du sagst das jetzt vielleicht, alle anderen haben gesagt, so kann ich mich nicht raus trauen! Nicht in die Öffentlichkeit.“ Sie schluckte und ihre Augen zuckten in seine Richtung. Es war ungewohnt für ihn in diese winzigen runden Augen zu sehen, doch es erleichterte ihn. Sein Gedanke er wäre für sie zu gewöhnlich untergrub sich von sich. Am Ende dachte sie noch, selbst er wäre hübscher als sie... „Was interessiert mich denn die Öffentlichkeit, huh? Was deine Leute außerhalb unserer Wohnung tun ist mir scheiß egal. Solange du bei mir bist, darfst du nur noch so rum laufen! Ich geb zu...dich so zu sehen...das ist unglaublich. Ich erkenne dich wider, aber du bist so anders.“ „OH nein! Verlange das nicht von mir, da mach ich nicht mit. Schlimm genug, dass du mich so anstarrst wie den Glöckner von Notre Dame! Ich fühl mich so nicht wohl! Das bin nicht ich! Zwing mich nicht dazu....!“ Erschöpft ließ sie sich auf das Sofa nieder und seufzte. Sie fuhr sich durch die Haare und schüttelte nachdenklich den Kopf. „Ach, halt die Klappe, Kimi.“ Shika kniete vor ihr und blinzelte zu ihr hoch. Er wollte nicht, dass sie ihr Gesicht hinter ihren Haare versteckte. „Mmh.“, machte er und strich ihr die Strähnen hinter die Ohren und hob ihr Kinn an. „Sommersprossen...“ Er grinste, während Kimi die Zornesröte ins Gesicht steig. Es löste einen unglaublichen Effekt aus, denn ihr ganzes Gesicht wurde rot. Rot. Nicht bloß ihre Wangen ihr komplettes Gesicht wurde blutrot und man sah förmlich, wie immer mehr Blut in ihr Gesicht gepumpt wurde. Überrascht lachte Shika auf und stupste ihre Nase an. „Das ist faszinierend. So bist du viel interessanter, Kimi. Zudem schau nicht, dann bist du häßlich! In unserer Wohnung, bzw in meinem Haus wo du nur Untermieter bist, musst du tun was ich sage, schon vergessen? Also beruhige dich jetzt. Ich denke du hast genug getan um mir zu beweisen, dass es dir ernst wird. Aber wir arbeiten weiter daran.“ Sie schnaubte, antwortete aber nicht. Statt dessen, lächelte sie, ihre wirkliche Freude mit aller Kraft erdrückend. „In Ordnung, aber nur wenn wir alleine sind. Und wenn ich wirklich hier wohnen darf...dann habe ich ein bisschen von dem, was ich mir wünsche.“ Ach ja, ihre Wünsche. Shikamaru war nahezu magisch von Kimis neuem Gesicht angezogen, dass er ihre Geschichte einen Moment vergessen hatte. Sie hatte oft davon geredet, dass Ino alles bekam was sie sich eigentlich für sich selbst wünschte. Heiraten und ein Baby bekommen... Das sie das niemals angesprochen hatte war das einzige, was ihn nicht verwunderte. Das Thema war wohl in allen Beziehungen heikel, aber sie hatte sich Mühe gegeben bisher, also würde auch er das tun. „Du möchtest also Ein Baby...und eine Familie. Deswegen warst du doch auch so wütend auf Ino.“ Kimi nickte, es jetzt wieder abzustreiten käme ihr dämlich vor, aber es war schwer genug gewesen, sich das einzugestehen. „Ich...wenn ich ehrlich bin.“ Vermutlich würde er sie hassen, doch wenn sie schon dabei waren. „Als ich Geburtstag hatte... und du mir die Ohrringe geschenkt hast, ich hab die ganze Zeit gedacht, du würdest mir vielleicht einen Antrag machen. Du hattest mich so schick zum Essen ausgeführt und dann diese kleine Schatulle...dabei musst du verrückt sein, mich heiraten zu wollen. Ich denke, das wäre keine gute Idee. Ich verbiete dir, weiter darüber nachzudenken. Was ich will ist wohl egal, mh. Ich bin es dir Mist gebaut hat.“ „Oh ja, das hast du in der Tat und heiraten, das hast du dir nicht verdient und ich bezweifle, dass du schon reif dafür bist.“ Böse hob sie den Kopf. „Wie bitte? Ich bin nicht reif dafür?! Aber du, oder wie?! Oder sagst du das nur, weil du mich jetzt gesehen hast? Weil ich dir doch nicht hübsch genug bin!“ „Rede keinen Mist. Darum geht es nicht, aber doch ja...darum geht es auch. So wie du von der Welt denkst bist du für eine Ehe nicht bereit.“ Seine Stirn legte sich in Falten als er zu ihr hoch sah. Jetzt wirkte sie noch mehr gekränkt und senkte den Kopf. Dieses Gespräch hatte ihn aufweichen lassen, er empfand zu viel Mitgefühl seit ihrer Geschichte. Er blieb so vor ihr hocken und fasste ihre Hände. Sanft zu reden war schwer für ihn, aber er gab sein Bestes. „Kimi, wir kennen uns nicht genug. Sie uns an, ich sehe dich zum ersten Mal ohne Schminke und bin fast umgefallen! Und du vertraust mir erst jetzt...das ist keine gute Basis. Ich bin Stratege, ich weiß, wann ein Plan gut oder zum scheitern verurteilt ist. Gib uns Zeit, wir hätten uns fast getrennt. Jetzt zu heiraten, nur weil Ino es tut wäre keine gute Idee.“ „Das ist nicht wegen Ino! Und ich sage, du sollst das vergessen, weil ich selber weiß, dass das Quatsch ist! Du nimmst mich eh nicht ich bin noch immer ziemlich blöd. Ich hab schon wieder einen Fehler gemacht.“ Langsam sackte sie in sich zusammen und verlegen wand sie sich auf ihrem Platz. Sie war sichtlich wütend auf sich selbst, doch das war er ja gewöhnt. Allerdings war Wut auf ihrem neuen Gesicht so anziehend, er hätte sie am liebsten in jede emotionale Situation gebracht nur um zu sehen, wie sie nun aussehen würde. „Wieso Fehler? Sag nicht, du hast mir noch mehr verschwiegen!“ „Nein, hab ich nicht. Nicht wirklich.... ich hab ja gesagt, ich habe dich nicht mehr betrogen, die letzten drei Monate. Das hatte seine Gründe. Ich wollte nichts riskieren weißt du. Aber ich hör damit auf. Besonders weil du mich nicht heiraten magst.“ Noch ein Schlag ins Gesicht. Entsetzt starrte er Kimi an und sein Hirn fing an zu rattern. Wenn er ihren Blick grade richtig gedeutet hatte und die Botschaft in diesen Worten wirklich wahrgenommen hatte, dann hatte er allerdings ein Problem. Er stöhnte laut auf und, wie Kimi es von ihm kannte, verdrehte er genervt die Augen. „Kimi...wenn du dir so sehr ein Kind gewünscht hast, wieso machst du dein Maul dann nicht auf und sagst was!“, knurrte er und schüttelte den Kopf. „Du hast du Pille abgesetzt stimmts? Ich hatte da so eine Ahnung! Du Dummkopf und mich fragst du vorher nicht?!“ „Mit eine Baby hättest du mich nicht verlassen können...“, wisperte Kimi. Ihre Hände rangen und sie schluckte. „Ich will eine eigene Familie. Das alle sehen ich schaffe es auch so! Das ich nicht nur die blöde Schlampe bin! Und ich wollte dass es dein Kind wird. Nur von dir würde ich ein Kind haben wollen! Aber ich hab nicht so weit gedacht. Jetzt weiß ich, du willst das nicht. Und ich will nicht, dass du das Kind abschieben würdest. Ich nehme sie wieder ein... keine Sorge.“ Stille herrschte und allmählich wurde es Shikamaru zuviel. Das dieses Gespräch so viel aufdecken würde, damit hatte er nicht gerechnet. Dinge, mit denen er niemals gerechnet hätte. Und nun gab Kimi auch noch zu, sie hätte gerne ein Kind von ihm und wollte heiraten... DAS war einfach zu viel. Nicht das er sie nicht lieben würde, aber er musste immer einen Plan haben und den hatte er noch nicht. Also ging das noch nicht. Mit Kimi den Rest seines Lebens verbringen stellte er sich anstrengend vor.... aber na ja, auch angenehm. Sehr angenehm sogar. Sein Beschützerinstinkt war angewachsen in den letzten Minuten und sich vorzustellen, wie sie nach ihm einen Neuen haben könnte, der sie wieder verletzte kam für ihn nicht in Frage! Kimi gehörte ihm und er würde auf sie achten! So lange es nötig war. Er hatte so viel in sie investiert, so um sie gekämpft, er würde sie nie einfach so aufgeben. Und diese neue Kimi erst recht nicht. Die neue Kimi, die mit ihren runden Glubschaugen einem traurigem Mops glich. Der Gedanke ließ ihn schmunzeln, denn es war das erste Mal, dass er sie so besinnlich erlebte. Und das war sie auch, nachdenklich und vor allem traurig. Enttäuscht blickte sie auf ihren Rock hinab und er wusste, worüber sie grübelte. Er kannte seine Kimi wohl doch genug um zu wissen, dass sie sich sorgte. Sie wusste nicht, was Shikamarus wahre Gründe wahren, ober sie nun bemitleidete, weniger oder mehr liebte. Sie für ihr häßliches Gesicht auslachte und sie darum nicht wollte. Vermutlich hatte sie ihn verschreckt mit ihrem Wunsch nach einer Familie. Niemand außer ihm würde solche Worte je aus ihrem Mund hören! Doch sie wünschte sich das von Herzen und zwar nur mit ihm. Für gewöhnlich würde sie auch bekommen was sie wollte, doch in der Sache ging es nicht so einfach. „Hör zu.“, hörte sie dann Shikamaru flüstern. „Wir machen es so. Ich bin ein Genie, schon vergessen, ich habe mir gerade etwas überlegt. Sieh mich an.“ Er deute auf seinen Körper, wie er kniend vor ihr hockte. „Präge dir das Bild gut in deinen Kopf ein, denn dann weißt du schon wie ich aussehe, WENN und auch nur dann, WENN du an Inos Hochzeit den Brautstrauß fängst. Und WENN du diesen Strauß fängst, nur dann kannst du die Pille wider absetzten.“ Er grinste schief zu ihr hoch und zwinkerte einmal. „Verlobt sein kann man lange, so lange bis alles perfekt geplant und sicher ist. Bist du damit einverstanden?“ Kimikos Körper gefror zu Stein. Sie starrte Shikamaru mit nur noch ründeren Augen an und bald machte er sich sorgen, ob es ihr gut ging. Sie sah ihn nur an und tat gar nichts. „Das heißt...du würdest....?“, ihre Stimme bebte und wurde schrecklich fiepsig, Shikamaru ahnte, dass sie keine Luft bekam, so seltsam rot wie sich ihr Kopf verfärbte. Verdammt, dieses neue Gesicht war nicht nur faszinierend, es konnte sogar auf einschüchternde Weise niedlich sein. „Ja, das würde ich. Aber es kann noch dauern, wie ich gesagt habe. Ich denke ich weiß was ich will. Ich will dich nie wieder alleine lassen. Abgesehen davon das ich dich liebe gefällt mir der Gedanke nicht, das dich irgend ein anderer Kerl anfasst! Du gehörst mir, also werde ich das alles gut planen und erarbeiten wie es für uns das Beste ist, aber du musst dich an meine Regeln halten, kapiert? So wie heute muss es bleiben. Du musst mit mir reden. Niemand verändert sich von jetzt auf gleich, aber wenn du dazu bereit bist, dann wird es klappen.“ „Ja, ja!“, Kimi nickte schnell und ein altbekannter Funken glimmte in ihren Augen auf. „Das werde ich tun! Aber du hältst dich auch an meine Regeln. Komm mir auch entgegen. Wie du mir, so ich dir. Und ich verbiete dir noch mal, jemandem zu sagen ,wie ich wirklich aussehe!“ Das war ihre feste Entschlossenheit zu bekommen was sie wollte. Shika seufzte bei diesem Anflug alter Gewohnheiten. Sie sprach von sich, als wäre sie ein entstelltes Monster. Ein Monster war sie wirklich, das konnte Shika bezeugen. Sie war ein Biest, dass sich nun an ihn schmiegte und ihn tierisch fest umarmte. Schnell beugte sie sich zu ihm und küsste erst seinen Hals, dann seine Lippen. Wie sollte sie ihrem Gefühl nur Ausdruck verleihen? Er machte sie wirklich glücklich und sie konnte es ihm nicht zeigen! Was vor Fröhlichkeit beinahe gelähmt! Hatte sie heute noch damit gerechnet ihn zu verlieren, hatte sie endlich das bekommen was sie wollte. Zumindest einen kleinen Teil und es befriedigte sie seltsamer Weise. Es war nicht das ganze Paket, aber es war ihr egal. Shikamaru wollte sie noch. Er gab ihr noch eine letzte Chance und sie würde versuchen sie zu nutzen. Ino hatte den Wettstreit vielleicht gewonnen, aber sie hatte den zweiten Platz erklommen! Und da fiel es ihr wieder ein. Gerade als sie sich ihrer Freude hingeben und Shikamaru herzen wollte, ihn küssen wollte wie noch nie zuvor. Sie musste Ino noch etwas sagen! Etwas, was sie durch Zufall erfahren hatte. Rasch richtete sie sich darum auf und zischte. Vorhin war es untergegangen, sie hatte es schon gesagt, es aber im Eifer des Gesprächs vergessen. „Shika.. es tut mir leid, wo ist Ino?“ Verdutzt richtete sich dieser auf, der sich darauf eingestellt hatte ein bisschen von ihr verwöhnt zu werden, ein Danke für seine Geduld zu bekommen. „Wieso fragst du das jetzt?“, murrte er. „In ihrem Zimmer...Warum?“ „Es geht um Inoichi...er hat etwas gesagt. Ich glaube ich sollte Ino warnen. Er sagte etwas vom Kazekage und Soichiro und von Gaara. Ich habe den Verdacht, er plant etwas. Für diese Hochzeit und ich habe irgendwie kein gutes Gefühl, verstehst du. Ich fürchte er hat etwas vor. Zusammen mit diesen beiden Männern.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anm.: Frohe Weihnachten an alle Leser! Ich weiß, es hat wieder länger gedauert, aber dafür gabs ein extra langes Kapitel^^' Ich wollte die Shika/Kimi Sache geklärt haben, das Finala ist 3 Kapitel entfernt! Das ist mein Weihnachtsgeschenk an euch, ich hoffe ihr habt es überlebt xx' Hosted by Animexx e.V. 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