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Hated but Loved

Ino x Gaara AU
von

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Kapitel 65 ~ Fairness

Kapitel 67 ~ Finally
 

Wenn Gaara wirklich ehrlich zu sich war, dann hätte er am liebsten etwas völlig anderes getan, als Kimi und Shikamaru in sein Zimmer zu lassen.

Seit er diesen Traum hatte, war seine Wut auf Inos ‚Ex‘ nur noch mehr angestiegen. Kimiko hasste er so oder so, aber dass sie ihn so früh am Morgen behelligten war eine Frechheit.

Er und Ino hatten nicht mal Zeit um sich auszusprechen und schon tauchten die Zwei wieder auf! Es war wirklich wie ein Fluch.

Dabei hatte er völlig andere Dinge im Sinn. Ino gab ihm nur wenige Minuten um auch sich einen Bademantel überzuziehen, der seine heftige Erregung nur halb verbergen konnte, darum setzte er sich auch wieder aufs Bett.

Es wäre ihm viel lieber gewesen, wenn er mit Ino in Ruhe gesprochen hätte, während sie ihr Bad nahm... und wenn er sie am Ende doch unter sich gehabt hätte. Sein Drang aller Welt zu zeigen, dass sie ihm gehörte wurde immer stärker seit sie in Konoha waren. Er wollte sie besitzen und sie an sich drücken, aber nein! Das ging ja nicht.... und dazu fühlte er sich seit gestern Nacht so schäbig, dass es ihn auch aufwühlte.

Doch er musste runterkommen, für Ino. Die Angst, die vorhin in ihren Augen aufgeblitzt war hatte ihn gezähmt, zumindest in einem bestimmten Bereich.

Nun saß er auf dem Bett und starrte wehleidig zu seiner Ino hinüber, die durchatmete und die Tür schließlich ganz öffnete, um ihre Besucher hinein zu lassen.

„Hallo... kommt rein....was eh...was wollt ihr so früh hier?“, murmelte Ino und musterte die beiden genau, als sie durch die Tür und ins Zimmer traten. Sie warf Gaara einen schnellen Blick zu, dann schloß sie die Tür und ging zu ihm hinüber. Er war aufgestanden doch alles andere als erfreut. Ino fasste seine Hand und die beiden Paare standen sich gegenüber.

Gaara stierte während dessen Kimiko vernichtend an. Sein Hass ihr gegenüber wollte einfach nicht weichen, um so mehr verwunderte es ihn, dass ihr Freund, Shikamaru, genauso wütend aussah wie er selber war.

Gaara erkannte, dass seine Finger mehr als fest um den Arm seiner Freundin geklammert waren, er konnte sogar erkennen, dass sich die Haut unter seinen Fingern langsam rot verfärbte, so fest zerrte er an ihr. Er schob sie regelrecht zur Tür hinein und zerrte an ihr, bis sie grade vor Ino und ihm standen. Es war ein seltsamer Anblick, denn Gaara hatte bis jetzt gedacht, dass Kimiko die Dominate in dieser Beziehung wäre. Doch das ganze interessierte ihn nicht so sehr, wie die Tatsache, dass er sie so schnell wie möglich los werden wollte.

Er erwiderte Inos Händedruck und zog sie dadurch an seine Seite.

„Ganz genau... was wollt ihr hier.“, zischte er und würde Ino ihn nun tadeln, würde sie einen sehr bösen Blick ernten, doch sie tat es nicht. Sie schwieg nur und blinzelte. Für einen Streit hatte sie einfach keine Kraft, im Gegenteil, sie fürchtete sich davor. Gaara neben ihr wirkte so geladen, sie wusste nicht ob das gut ausgehen würde. Im Grunde macht die Atmosphäre ihr Angst.

Die junge Frau sah von Gaaras steifem Gesicht wieder hinüber zu ihrer Schwester. Selbstverständlich war auch ihr nicht entgangen, wie sehr Shika an ihr zerrte. Und dann stockte sie ganz und ihre Augen zuckten.

„Was zum...!“ Sie ließ von Gaaras Hand ab und trat vor. Sie hatte in Kimis Gesicht geschaut und ihre geschwollene Wage und ein blaues Auge entdeckt. Zwar hatte Kimi ihre Haare geöffnet und ins Gesicht hängen, aber dennoch fiel es Ino auf. „Was hast du gemacht, was ist passiert?!“, fragte Ino entsetzt und streckte eine Hand aus, um besorgt nach der Wunde zu tasten. „Wer war das! Was hast du da gemacht! Deine Wange...“

Kimi jedoch zischte sie wütend an und wich ihrem Blick aus, Inos Blick meidend, doch auch das konnte ihr nicht helfen.

Gaara und Ino waren zu sehr mit sich selber beschäftigt, dass sie die Situation zwischen Kimi und Shika im ersten Moment gar nicht bemerkt hatten, doch langsam änderte sich das. Je länger die beiden hier in ihrer Zimmer standen, desto deutlicher wurde es, dass hier etwas nicht stimmte.

Shikamaru wirkte aufgebracht und zerstreut und, wenn Ino sich ihre Schwester genau ansah, erkannte sie, dass ihr anderes Auge verweint aussah. Sie hatte geweint und jemand hatte sie geschlagen, sie kannte solche Wunden ganz genau!

Entsetzt und zugleich vorwurfsvoll drehte sie den Kopf in Shikamarus Richtung und ihr Blick verfinsterte sich.

„Hast du ihr etwa was getan!?“, hauchte sie entsetzt, denn das konnte sie sich bei Shikamaru bei aller Freundschaft nicht vorstellen. Sie bekam aber keine Antwort, denn Shikamaru schubste Kimi nur einen Schritt nach vorne, dass sie noch näher vor Ino und Gaara stand.

„Wir sind hier, weil Kimi euch etwas zu sagen hat!“, verkündete er unheilvoll und ging auf Ino nicht ein. Sein Blick war genau genommen fest auf Gaara gerichtet wie Ino auffiel. Es war fast so, als würden die beiden Männer eine stumme Unterhaltung führen.

Ino schluckte und presste die Lippen aufeinander.

Die Richtung in die sich diese Zusammenkunft entwickelte gefiel ihr nicht. Ihr Herz in ihrer Brust begann unruhig zu schlagen und sie ging ein paar Schritte zurück. Sie wusste einfach nicht woher dieses Gefühl kam, aber innerlich bereitete sie sich auf einen heftigen Schlag vor. Sie glaubte nämlich nicht, dass Shika Kimi nur hergeholt hatte, damit sie sich bei ihnen entschuldigte. Vorsichtig trat sie wieder neben Gaara und griff mit einer Hand nach dem Ärmel seines Bademantels, nur damit sie irgendwo Halt fand, ihren Blick hatte sie ganz auf Kimi gerichtet. Gaaras Arm schlang sich sofort um sie und er stand da wie eine schützende Mauer. Dieses Mal würde sich Gaara nicht runter machen lassen, einfach alles an ihm strahlte diese gefährlichen Wellen aus. Und auch wenn Ino diese Ausstrahlung Angst machte, sie wusste, es würde dieses Mal kein Desaster geben, er würde dieses Mal nicht weglaufen!

Alle sahen Kimi jetzt an und die älteste Tochter des Hokage fühlte sich mehr und mehr in die Enge gedrängt.

Als sie bei Shikamaru aufgetaucht war, hatte sie um Hilfe gebeten, nicht darum, dass er sie hierher schleppte und so etwas von ihr verlangte.

Kimi schluckte und ballte die Fäuste zu ihren Seiten. Ihr Arm pochte noch von Shikas groben Griff und innerlich bebte sie wie schon lange nicht mehr. Doch, genau das war das Gefühl, das sie als Kind immer gehabt hatte, wenn sie etwas beichten musste. So hatte es sich damals angefühlt und so war es heute auch noch.

Sie sah wie ihre kleine Schwester sie mit riesigen runden Augen ansah und sie erkannte auch die Angst, die sich dahinter spiegelte. Früher wäre ihr das egal gewesen, doch mit einem Mal fühlte sie sich schrecklich... und dann noch ihr Verlobter. Wie er jetzt vor ihr stand fürchtete auch Kimi ihn. Ganz anders als bei ihrem ersten Zusammentreffen würde sie jetzt nicht die Klappe aufreißen und ihn verführen....

„Ich...“, wollte sie erst tollkühn beginnen, doch sie unterbrach sich selber, da sie hörte, das ihre Stimme ganz hoch geworden war. Hilfesuchend schaute sie zu Shikamaru, doch auch der sah sie vernichtend an. Kimi schluckte und holte tief Luft. Sie musste es sagen, sie hatte jedoch wirklich Angst vor den Konsequenzen ihrer Tat.

„Ich bin wirklich ein Miststück, mh?!“, raunte sie dann aber doch finster und grinste grimmig. Sie fuhr sich selber durch die Haare und biss auf ihrer Lippe herum. Kein Lächeln der Welt würde sie noch retten, wenn sie ihrer Schwester diese Tat beichten musste. Warum sie dieses Mal solche Reue empfand verstand sie noch immer nicht, doch jetzt war es wohl egal. „Mittlerweile weiß es ja das ganze Dorf, oder? Außer Papa...“, erneut brauchte sie eine Pause, dann suchte sie Inos Blick und versuchte ihm stand zu halten, aber das war schwer. Ino wirkte noch immer wie ein unwissendes Kind.

„Ich denk, ich hab einen Fehler gemacht, wie so oft...nur diesmal hab ich wohl wirklich Mist gebaut.“, flüsterte sie schließlich und am liebsten würde sie auch Shikamarus Hand fassen, so wie Ino vor ihr Gaaras Arm umklammert hielt. Doch es war nicht Inos Stimme, die sie heftig zusammen zucken ließ, sondern Gaaras, der auf einmal die Stimme erhob und niederschmetternd auf sie ein sprach.

„Was?!“, grollte er so bedrohlich, dass Kimi erst nicht glaubte, dass es dieselbe Stimme war, die sie zuvor von ihm gehört hatte. „Was hast du jetzt schon wieder getan! Reicht es nicht, dass du uns unseren Aufenthalt hier zur Hölle machst!? Was hast du getan!“

Er kam ein paar Schritte auf sie zu, aber Ino, die an seinem Arm hing, hinderte ihn daran. Sie hielt ihn weiter fest und wurde selber langsam nervös, man sah es ihr an. Dennoch wich Kimi zurück und blinzelte zu dem rothaarigen Ninja hinauf. Denn ja, ihr wurde bewusst, dass auch Gaara eine Ninjaausbildung genossen hatte und die Narben, die seine Arme und sein Gesicht zierten, wirkten auf einmal nicht mehr häßlich auf Kimi, sondern bedrohlich.

„Ich habe mit Papa geredet...“, murmelte sie und versuchte sich auf Ino zu konzentrieren und zwar nur auf sie. „Ich war...so eifersüchtig auf dich! Alle Welt redet nur von dir, deinem Kerl, deinem Baby und deiner Hochzeit...auch Shikamaru! Und ich werde als blöde Schlampe dargestellt! Ich wurde plötzlich einfach nur eifersüchtig und wollte, dass sich das ändert... und dann bin ich zu Papa und hab ihn davon überzeugt... dass Gaara nicht gut für dich ist und nun will er die Hochzeit nicht stattfinden lassen. Er sagte, Gaara wird zurück ins Labor geschickt und du sollst dein Baby hier bekommen...“ Sie schluckte und als sie sah, wie Ino von Sekunde zu Sekunde mehr erbleichte, richtete sie ihren Augen auf den Boden. „Ich weiß diesmal bin ich zu weit gegangen aber! Ich konnte nicht anders... aber er...!“ Kimi kniff die Augen zusammen und hob ruckartig den Kopf um ihre kleine Schwester doch noch böse anzuschauen. Sie hob die Hand und deutete auf Gaara, dessen Gesicht sich noch mehr verzerrte als Inos. „Ich habe doch recht, verdammt Ino! Wie kannst du nur so blind sein! Dieser Kerl IST nicht gut für dich, ich habe doch das Richtige getan! Ich meinte es nicht nur schlecht, ich bin nicht so scheiße, wie ihr alle denkt! Du kannst doch nicht ernsthaft denken, du kannst mit dem Mann zusammen glücklich werden, der dich vergewaltigt hat, du dummes Ding! Er gehört ins Gefängnis! Dahin gehört er! Er gehört dafür bestraft! Und du genauso, weil du so dumm bist, dich darauf einzulassen! Und das will keiner sehen, alle wollen es überspielen, weil er ja so ein lieber Kerl ist und in seiner Vergangenheit was schief gelaufen ist! Wenn wir alle bösen Menschen so behandeln, dann brauchen wir keine Hölle mehr! Aber das ist nicht gerecht hörst du! Das ist einfach nicht gerecht! Du hast meiner Schwester etwas Schreckliches angetan und dafür hast du es nicht verdient sie heiraten zu dürfen! Du hast es auch noch gewagt deinen Schwanz wieder in sie rein zu stecken und auch noch mit ihr ein Kind zu zeugen, das hast du nicht verdient, du Scheißkerl!“, schrie Kimi dann plötzlich Gaara an und kam selber auf ihn zu. Atemlos glotzt sie ihn an und pure Wut und purer Hass funkelten ihn aus ihren Augen hin an.

Dann senkte sie den Kopf und schüttelte ihn heftig. „Ich wollte nicht so weit gehen...ich wollte das nicht! Wirklich! Aber es ist einfach passiert....es tut mir leid und keiner will mir das glauben!“

Stille herrschte dann in dem Raum.

Keiner der vier Anwesenden sagte auch nur ein Wort. Man konnte nur Kimis lauten Atem hören, dafür konnte man aber spüren, wie sich die eh schon angespannte Aura in dem Zimmer veränderte. Sie wurde gefährlich und ballte sich zusammen, die Spannung stieg ins Unermäßliche.
 

Kimi und Shikamaru starrten auf die anderen beiden und wussten nicht, welche Reaktion sie zu erwarten hatten, denn im ersten Moment standen Ino und Gaara nur da.

Inos Augen waren entsetzlich weit geöffnet und ihre Haut hatte jede Farbe verloren. Sie starrte auf ihre Schwester, doch es wirkte beinahe so, als würde sie ins Nichts schauen.

Nein, das konnte nicht sein..... was sie da grade gehört hatte, konnte nicht der Wahrheit entsprechen! Es durfte nicht so weiter laufen, wie es damals geendet hatte. Damals, als sie vor ihrem Geburtstag das Haus verlassen hatte um nie mehr zurückzukehren. Damals, als ihr Vater allem was Kimi sagte Glauben schenkte und ihr alles erlaubte, was sie nur wollte.

Hatte sie es jetzt geschafft, dass ihr Vater ihr das alles nehmen würde?! Nicht bloß die Hochzeit verhindern, er wollte ihr auch Gaara wegnehmen und ihr Zuhause?! Sie dazu zwingen hier ihr Kind zu gebären....nein, das war ein schlechter Scherz, so sehr konnte Kimi sie doch nicht wirklich hassen! Es durfte doch nicht schon wieder etwas dazwischen kommen....!!!

Ein Ruck durchfuhr Inos Körper und mit diesem Ruck begann das Zittern und das nervöse Grinsen, was auf ihrem Gesicht immer breiter und immer schrecklicher wurde.

„Das...ist nur ein schlechter Scherz.“, flüsterte Ino fast erheitert, doch eigentlich hörte sie selber raus, dass Verzweiflung in ihrer Stimme mit schwang. Und dass das die ersten Worte waren, die nach dieser bedrückenden Stille fielen, sorgte dafür, dass sich die Atmosphäre noch mehr zusammenballte.

Kimi und Shika starrten Ino an, die nun den Boden angrinste du sich so sehr in Gaaras Bademantel zu krallen schien, dass dieser zerriss. Ihr Körper zitterte so heftig, dass es alle sahen, einfach alle. Auch Gaara.

Aber Gaara war so schrecklich ruhig. Ino wusste er stand steif neben ihr, doch das er nichts tat oder sagte, machte ihr nur noch mehr Angst. Sie musste nicht aufsehen um zu wissen, dass er Kimi nun fixierte, sie wusste es einfach. Und ihr Verdacht bestätigte sich, als Gaara sich aus ihrem Griff befreite und ruhig auf Kimi zu kam. Ino traute sich nicht, sich zu bewegen oder aufzusehen, sie war wie gelähmt und hoffte einfach nur, dass das was sie da hörte, einfach nicht stimmte. Sie hatte sich das nur eingebildet!

„Das hast du also mit deinem Vater besprochen? Und das denkst du also über mich....über uns?“, fragte Gaara ausdruckslos, als er ziemlich nahe vor Kimi stand. Diese schluckte und versuchte mit festem Blick in seine Augen zu schauen. Sein Blick machte ihr Angst, sie kannte so einen Blick nicht, nicht von Shikamaru oder von sonst wem, denn er war leer und ausdruckslos... ZU ausdruckslos.

Langsam nickte sie und wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Es hatte ihr die Sprache verschlagen.

„Verstehe.“, meinte Gaara leise. Er stand nur vor und tat nichts. Kimi atmete leise aus und versuchte niemandem direkt ins Gesicht zu schauen. Sie hatte das Gefühl, alle drei würden sie anstarren und ihre eigene persönliche Angst zerfrass sie in diesem Augenblick ganz genau. Sie würde Shikamaru verlieren, sie war sich sicher, sie spürte seinen Blick im Nacken und sie spürte genauso, wie sehr er sie in diesem Moment verachtete.

Eigentlich wollte Sie Ino anschauen, irgendwas sagen, damit sie sich doch nicht rechtfertigen konnte, sie wollte eine Reaktion, sie musste eine Reaktion haben. Diese drückende Stille, die im Zimmer herrschte, hielt sie nicht aus, vor allem da sie sehen konnte, wie entsetzt Ino war.

Und das war sie auch.

In Inos Kopf schossen so viele Gedanken umher, dass sie keinen Klaren erfassen konnte. Sie fühlte sich aber ganz so, als würde sie selber jeden Moment vor einer gigantischen Explosion stehen. Tausende von Gefühlen rasten durch ihren Körper und sie wusste erst nicht was sie fühlten sollte. Erst nach und nach stachen die größten Emotionen heraus, dass Ino sie auch benennen konnte.

Sie war wütend, Gott, sie war so schrecklich wütend auf Kimi, am liebsten würde sie sie anfallen und ihr die Kehle aufreißen, für diese egoistische Tat, die sie ihr mal grade eben so vor die Füße donnerte! Dann war sie enttäuscht, dass es so weit kommen musste, sie war enttäuscht von sich selber, denn nur ihretwegen standen sie und Gaara nun vor so einer Katastrophe. Und dann war da die Angst und die überwog im Moment und es war nicht bloß die Angst vor den Konsequenzen die nun folgen würden, es war die Angst vor Gaara.

Ino hatte den Kopf gehoben und gesehen, wie Gaara dastand und etwas in ihrem Kopf brüllte. Es brüllte so laut, dass ihr ganz schwummrig wurde. Wie eine innere Alarmglocke brüllte diese Stimme in Ino, packte sie und schüttelte sie durch, schrie sie an, dass sie davon laufen musste, dass sie fort bleiben musste und zu Inos Schrecken, sammelte sich auch noch Sand um Gaaras Füße herum. Gaara musste so wütend sein, das trotz des Siegels in ihm, seine Kraft durchsickerte. Und dann passierte es....

Ino war so sehr mit all diesen Dingen beschäftigt gewesen, dass sie einfach nicht reagiert hatte. Sie hatte nur dieser Stimme zugehört, hatte sich aber nicht rühren können. Sie hatte auch niemanden warnen können. Entsetzt musste sie zusehen, wie das passierte, wovor sie sich am meisten fürchtete. Denn Gaara hatte seine Faust erhoben und hatte auf Kimi eingeschlagen. Blitzschnell, ohne das jemand es hatte kommen sehen. Ohne Rücksicht auf Verluste, hatte er ihr die Faust in den Magen gerammt, dass sie an die Nächste Wand geflogen war. Binnen Sekunde war er bei ihr gewesen, hatte sie am Kragen ihres Kimonos gepackt und erneut war seine Faust auf sie nieder gesaust, dass ein häßliches Geräusch von Gewalt in dem Raum ertönte. Und gebrüllt hatte er. Die Stimme in Inos Kopf, war keine innere Stimme gewesen, es war Gaaras gewesen, die ihren Körper nur gelähmt hatte und ihn zum beben brachte.

Kaum da der erste Schlag gefallen war und Kimi an die Wand gedonnert wurde, schrie sie entsetzt auf, aber Gaara ließ sie durch einen weiteren Schlag verstummen.

„WAS FÄLLT DIR ELENDEM MISTSTÜCK EIGENTLICH EIN!“, brüllte er so laut, dass Ino heftig zusammenzuckte und sich die Ohren zuhielt. „Ich bring dich um!“

Für einen Moment verlor sie Raum- und Zeitgefühl und sah Gaaras Gestalt vor sich.... über ihr, in der Nacht mitten im Wald und sie musste die Augen mit aller Gewalt zudrücken um dieses Bild zu verdrängen.

Die Geräusche der Schläge, seine Tonlage, seine Schreie, seine Ausstrahlung....sie hatte diesen Gaara seid Jahren nicht gesehen und Panik überfiel sie, denn er war wieder da. Es war das Monster in ihm! Es war erwacht und vor Schreck konnte sich Ino nicht rühren.

„NEIN! Nicht!“, rief sie und krümmte sich zusammen, bis sie neben dem Bett hockte und sich weiter die Ohren zuhielt. Sie konnte Gaara nicht aufhalten, sie konnte es nicht beenden, was er anfing, denn sie hatte Angst, dass er sie dann bemerkte.

Verängste starrte sie zu Gaara und Kimi hinüber, die noch immer an der Wand standen. Um sie herum war ein richtiger Wirbelsturm aus Sandkörnern und Inos Augen begannen zu schmerzen, so sehr riss sie sie auf.

Aber auch wenn sie sich nicht rühren konnte, so konnte Shikamaru eingreifen.

Er hatte sich bisher zurückgehalten, denn es war Kimis Aufgabe gewesen, das zu klären, doch als er sah, dass Gaara nun auch auf Kimi los ging, musste er eingreifen. Von dem Sand ließ er sich nicht abschrecken. Er kannte Gaaras Geschichte ja, aber er fürchtete sich nicht. Viel mehr fürchtete er grade um Kimi, darum sprang er sofort hervor, griff nach Gaaras Handgelenk und riss dieses nach hinten weg, damit er zurück taumeln konnte und von Kimi abließ, die absolut verschreckt an der wand kauerte, mit blutiger Nase und aufgeschlagenen Lippen.

„Nimm deine Finger von ihr du Verrückter!“, schrie er und baute sich sofort schützend vor Kimi auf, die an der Wand kauerte und sich an diese presste.

Gaara taumelte zwar zurück durch Shikas eingreifen, doch war dadurch noch lange nicht gebändigt. Er knurrte die beiden drohend an und dieses Mal war auch Shikamaru überrascht.

Zwar hatte er Gaara einiges zugetraut durch das was er von Ino kannte, aber der Blick ließ ihn erahnen, wie Gaara früher drauf gewesen sein musste. Doch nichts desto Trotz würde er nicht zulassen, dass er Kimi so verprügelte. Auch er hatte ihr einen Schlag verpasst, aber Gaara hatte soeben Kimis Gesicht blutig geschlagen.

Schnell duckte er sich darum und hockte sich zu Kimi hinunter, die fassungslos und wimmernd auf ihre Hände sah und auf das Blut, was darauf tropfte.

„Kimi!“, fragte er entsetzt. „Alles ok? Verdammt...das hätte ich nicht zulassen sollen!“ Shikamaru zischte und Kimi hob den Blick. Sie wirkte so verängstigt.... heute zeigten wohl alle ein anderes Gesicht, selbst Ino kauerte neben dem Bett, aber so leid Shika das auch tat, er sorgte sich grade zu sehr um Kimi. DAS hatte er nicht gewollt.

„Shika...“, flüsterte Kimi neben ihm hilfesuchend und er legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Keine Angst, es tut mir leid...“, flüsterte er ihr zu, ehe er sich umdrehte um sich Gaara zuzuwenden. „Bist du verrückt geworden! Was fällt dir eigentlich ein so auf sie loszugehen!“

Doch Gaara war nicht in der Stimmung für Diskussionen, er ignorierte Shikamaru komplett und verengte die Augen so gefährlich, das dieser schlucken musste. Er drückte Kimi an seine Seite und war am überlegen, ob er seine Jutsu nutzen sollte, um ihm im Zaum zu behalten.

„Halt dein Maul!“, grollte Gaara gefährlich und der Sand um ihn herum loderte nur noch mehr auf. „Geh beiseite! Ich werde diese Schlampe auseinandernehmen! Endgültig! Zerfetzten werde ich sie! Also verzieh dich!“

„Beruhige ich endlich, man! Denkst du ich lasse zu, dass du eine hilflose Frau zusammenschlägst!“

„Sie ist nicht hilflos, das wissen wir alles! Sie ist ein egoistisches Miststück und ich werde ihr das geben, was sie schon vor Jahren verdient hat! Wenn sie glaubt mich wieder einsperren zu können und mir mein Baby wegzunehmen, wird sie sehen was sie davon hat! Das lasse ich nicht mehr mit mir machen!“ Gaara brüllte noch immer schrecklich laut. Seine Stimme schwang nur so vor energischem Zorn und blankem Hass. Vor Wut donnerte er seine Faust an die Wand und diese begann tatsächlich zu bröckeln. Ein lauter, wenn auch dumpfer Ton erklang und mit diesem Ton zuckten alle drei zusammen, Kimi, Shika und auch Gaara. Aber nicht wegen dem Aufprall von Gaaras Faust auf dem Beton, sondern mit dem Schrei, der kurz darauf folgte und der zu Ino gehörte.

Gaara fuhr herum, als er Ino vernahm, aber sein Blick war noch immer Wut verzerrt, nur der Ton hatte seine Aufmerksamkeit erregt, beruhigt oder erschrocken hatte er sich nicht großartig.

„WAS!?“, rief er voll ungeduldigem Zorn. Er konnte sich einfach nicht mehr kontrollieren und das Ino nun rumschrie konnte er nicht gebrauchen, diese ganze Situation hatte er von vorne herein vermeiden wollen, aber natürlich hatte keiner auf ihn gehört. Wenn sich jetzt irgendwer darüber beschwerte, dass er sich aufregte, dem würde er kein Verständnis zeigen, auch Ino nicht!

Allerdings stellte sich heraus, dass Ino gar nicht aus Wut geschrien hatte, oder um ihn zu tadeln. Sie saß neben dem Bett auf dem Boden, ihr Kopf saß tief zwischen ihren Schultern und sie hatten ihn zwischen die Knie geklemmt. Jetzt da es still war und sich die Männer nicht mehr anschrien und wo Kimi nicht mehr weint, oder geschlagen wurde, hörte man ich leises entsetztes Wimmern ganz deutlich. Ihr Körper zitterte und sie bewegte sich nicht.

„Hör auf...“, hörte man sie flüstern, wenn auch nur ganz leise und weinerlich. „Bitte hör auf... bitte...“ Ohne zu stoppen wiederholte sie diese Wörter, immer und immer wieder, ohne aufzusehen, ohne zu bemerken, dass alle sie nun anschauten. Gaara hatte ihr solche Angst gemacht, dass sie die Augen einfach nur geschlossen hatte, damit sie nichts mehr sah oder hören musste! Sie brauchte jetzt ihren Gaara, nicht das Monster, nicht jetzt.... nie wieder! Sie dachte es wäre gestorben, ein für alle mal! Aber es lebte noch, es war noch da! Das hatte es bewiesen!
 

Gaara schwieg.

Er starrte auf Ino hinunter und ballte die Fäuste. Es hatte ihm so gut getan diese verdammte Hure zu verprügeln, schon lange hat er sich nicht mehr so gut gefühlt und er bereute es nicht! Allerdings bereute er, dass er es vor Ino getan hatte.... denn so wie sie schon wieder vor ihm saß konnte er nicht anders, als Reue zu empfinden.

Ein verärgertes Schnauben kam von ihm und er schüttelte nur den Kopf, denn er dann zu Kimi drehte.

„Tze... das Ino nun weint, ist allein deine Schuld.“, sagte er so kühl, dass Kimis Innere wirklich gefror. „Wegen dem Scheiß den du angezettelt hast und wenn sie wegen diesem Streß unser Baby verliert, dann wünscht du dir nie geboren worden zu sein! Dann hilft dir auch der Mistkerl an deiner Seite nicht mehr, glaub mir!“

Kimiko glotzte entsetzt zu ihm empor, erwiderte aber nichts. Ihr Herz hämmerte zu sehr, als dass sie darauf reagieren könnte. Statt dessen sackte sie zusammen und lehnte sich gegen Shikamaru, der beide Arme um sie geschlungen hielt und sie beschützte.

„Nein, nein, nein...sag das nicht...“, flüsterte Ino vor ihnen, ihren Kopf hatte sie noch immer nicht gehoben. „Du darfst solche Dinge nicht sagen...nicht deswegen.. nicht darum!“

Gaara kam auf Ino zu und ließ sich langsam neben ihr nieder. Seine Hand legte er auf ihren Rücken und er beugte den Kopf hinunter zu ihrem.

„Ino...“, begann er, doch er kam nicht weiter, denn als Ino seine Hand in ihrem Rücken spürte warf sie sich hoch, fuhr herum und schlug seine Hand von sich, aus seiner Reichweite rückend.

„Nein, rühr mich nicht an, bleib weg von mir! Bleib weg!“, rief sie laut. „Du Monster!“

Gaara schluckte, als er diese Worte von Ino hörte, aber das war ihr egal. Was sie gehört und gesehen hatte war zuviel für sie gewesen. Schützend hielt sie darum eine Hand vor ihrem Körper, um ihn damit abzuwehren, die anderen Hand war in ihren Bademantel gekrallt.

Kimi und Shikamaru interessierten sie nicht, sie musste das Monster loswerden! Allein das war jetzt wichtig...

„Ino, ich bins.“, murmelte Gaara leise, aber noch immer streng. „Das Monster ist tot, das weißt du doch! Ich würde dir nie etwas antun.“

„Ach... ach ja?“ Inos Hand, die sie vor ihren Körper gehalten hatte, richtete sich auf Kimi und ein Schütteln durchfuhr Ino. „Und.. und was ist mit ihr.. du hast geschworen, das niemals zutun.. du hast versprochen, niemals wieder so zu sein...du hast es versprochen! VERSPROCHEN! Du hast das...da grade genossen, gib‘s zu...“ Ihre Stimme war nicht viel mehr als ein Hauchen und Gaara seufzte. Er schüttelte den Kopf und kam näher zu Ino. Er streckte seine Hände aus und umfasste Inos Arm.

„Beruhige dich doch bitte, Ino. Nein, genossen hab ich es nicht, aber es hat gut getan.. und weißt du wieso? Weil sie dir immer alles kaputt gemacht hat. Selbst jetzt, sie hatte es nicht anders verdient. Du weißt, das ich nicht anders konnte, es geht nicht mehr, Ino. Nicht hier, nicht wenn alle Welt es uns kaputt macht.“, erklärte Gaara ruhiger und gab sich Mühe, seinen eigentlichen Zorn zu verbergen. Er war mit Kimi noch nicht fertig, aber er wollte Ino niemals so verschrecken. Er wusste doch, dass sie schreckhaft war. Er rückte näher und küsste ihre bebende Faust, während Ino unsicher den Kopf einzig und für einen Moment ganz weit weg wirkte. Sie starrte nur in Gaaras Gesicht, ohne zu blinzeln.

Konnte sie ihm glauben?

„Hab keine Angst vor mir Ino, ich hab dir geschworen, dir niemals mehr etwas anzutun und das halte ich ein.“ Nun war er ganz bei ihr und Ino spürte seine heißen Lippen, die ihre Wange küssten. Es war noch immer ein angenehmes Gefühl und eine prickelnde Wärme breitete sich auf ihrer Wange aus. Im ersten Moment lehnte Ino den Kopf von ihm weg und sah ihn an, als wüsste sie nicht, wen sie vor sich hatte. War es bloß ein Wutausbruch gewesen? Gaara wirkte zumindest noch wie er selber. Doch das letzte Mal, als er so laut gewesen war und so auf jemanden eingeschlagen hatte, hatte er getötet und war zu einem Monster geworden.

Ino schluchzte und sackte in sich zusammen. Gaara sah sie an wie immer, er war aufgebracht, natürlich...sie war auch aufgebracht gewesen, doch dass er so ausgerastet war, hatte sie mächtig erschüttert. Und jetzt saß er ganz zahm vor ihr....

Nein, sie durfte nicht damit anfangen ihr Vertrauen in Gaara zu verlieren, nicht jetzt. Irgendwo in ihrem Kopf halten nämlich Kimis Worte und genau darum brauchte sie Gaara jetzt. Verstohlen warf sie Kimi und Shika einen Blick zu, die auf der anderen Seite des Zimmer saßen und schweigend zu ihr und Gaara starrten. Böse sah sie ihre Schwester an, dann robbte sie zu Gaara, um sich an seine Brust zu schmiegen und durch seine Haare zu streicheln.

„Du hast es mir versprochen Gaara... mach so was NIE wieder hörst du! Nie...das macht mir Angst.“, flüsterte sie und warf Kimi dabei einen vernichtenden Blick zu, ehe sie versuchte wacklig aufzustehen. „Machs... nie mehr, versprochen? Verdient hat sie es...aber nie wieder...!“ Als sie aufstand stach ein heftiger Schmerz sie im Unterleib und sie krümmte sich.

„Au!“, stieß sie aus und Gaara stand sofort neben ihr um sie zu stützen. Von dem wütenden Monster war jetzt wohl tatsächlich alles wieder verraucht.

„Ino! Was hast du.. verdammt, diese ganze Aufregung... setzt dich aufs Bett.“

„Nein! Nein...pack die Koffer Gaara, hol sie her, wir verlassen Konoha... sofort, wir müssen weg! Wie du gesagt hast! Ich bleib keine Sekunde länger hier... du kommst nicht wieder in diese Folterkammer zurück! Dann heiraten wir eben nicht, ist mir auch egal, wir müssen hier weg! Er bekommt mein Baby nicht! Und er bekommt dich nicht!“, zischte sie und starrte auf den Boden. Alles begann sich plötzlich zu drehen, ihr Kreislauf musste angeschlagen sein, in ihrem Zustand brachte sie Stress einfach aus der Fassung. Tränen standen in ihren Augen und sie blinzelte zu Gaara hoch, sich an dem Gürtel seines Bademantels festhaltend. Sie fasste noch immer nicht, dass sich ausgerechnet in ihrem Leben alle Ereignisse überschlagen mussten.

Gaara hatte sich zu ihr runter gehockt, als er ihre Tränen bemerkt hatte und seufzte. Seine Hände umfassen ihr Gesicht und er schluckte. Sie war ganz heiß....

„Nein Ino, ich bin es, der nein sagt. Du beruhigst dich jetzt, du bist ja völlig neben dir.“ Er drehte den Kopf und starrte abfällig zu Shikamaru. „Du da, hol ein Glas Wasser für Ino, ich weiche nicht von ihrer Seite.“, murrte er abfällig und wartete nicht erst die Antwort ab, sondern wandte sich Ino wieder zu. „Alles wird gut, ich habs dir versprochen, ich zieh unseren Plan durch, ob diese miese Hure dort ihre Finger mit im Spiel hat oder nicht. Ich will dich heiraten, auf jeden Fall! Und ich lass mich nicht einsperren, keine Sorge! Wir reden jetzt gleich mit deinem Vater, bitte Ino... ich will dich heiraten! Ich liebe dich... du weißt wie wichtig mir das ist!“ Sachte zog er ihr Gesicht zu seinem und wirkte entschlossener als je zuvor.

„Nein.“, schluchzte Ino und entwand sich aus seinem Griff. „Nein ist so passend, denn ich will das nicht mehr! Ich will nicht das du wieder mit Drogen vollgepumpt wirst und aufgeschlitzt wirst, verdammt! Diese Heirat hier in Konoha mit meinem Vater.. wie dumm war ich! Wir fahren Nachhause, zu Akemi!“ Sie schüttelte den Kopf und legte sich eine Hand auf ihr Gesicht. Sie konnte es nicht ertragen, dass schon wieder Tränen in ihren Augen standen, dass immer sie es war die weinen musste und sich bei Gaara verkroch. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht alle ihre Probleme zu lösen seid sie hier waren, er wirkte so viel reifer, seid sie aus ihrem Dorf abgereist waren und sie weinte nur.

Ihre Augen glänzten richtig, so sehr standen die Tränen darin, dann schluchzte sie laut auf und drückte ihren Kopf in seine Brust. „Das darf nicht passieren.... bring mich Heim, bitte...ich heirate dich auch so, ehrlich, nur bring mich Heim!“

Gaaras Augen zuckten zusammen, als er Inos Worte hörte und sanft umarmte er seine Verlobte. Sie wirkte so schrecklich zerbrechlich, ihr Aufenthalt hier war eine reine Katastrophe geworden und immer war Ino die leid tragende. Aber sie hatte sich eindeutig verschätzt, wenn sie glaubte er würde nun mir nichts dir nichts abreisen. Zwar umarmte er sie beruhigend, aber er schüttelte bitter ernst den Kopf. Sie waren nicht umsonst hergekommen, hatten alles umsonst erduldet! Er würde nicht mit eingezogenem Schwanz vor Inoichi und Konoha davon kriechen, dass würde er nie wieder.

„Vergiss es.“, zischte er darum. „Wir sind für dein Ja hergekommen, also bekommst du es. Ich rede gleich mit Inoichi! Ich bin kein Kind mehr Ino, ich laufe nicht weg und du auch nicht! Hör auf zu weinen.“

Mit dem Ärmel seines Bademantels wischte er ungeschickt ihre Tränen davon, lächelte aber grimmig, so dass Ino leise schluchzte und beschämt den Kopf wegdrehte. Was würde es denn noch bringen? Sie seufzte und lehnte sich wieder an Gaara, als wäre sie ein Kind, Gaara sagte vielleicht er wäre keines mehr, aber Ino fühlte sich in diesem Moment wie ein hilfloses kleines Mädchen. Kimi und Shikamaru standen da und starrten sie an und Gaara tröstete sie und schützte sie, während ihr Vater wohl grade alles in die Wege leitete, damit sie unglücklich wurde. Gab es denn nie Gerechtigkeit irgendwo?

„Bist du jetzt zufrieden?“

Shikamaru hatte Kimi auf die Beine geholfen und nicht anders als Gaara umsorgte er seine Freundin, die ziemlich geschockt und kleinlaut neben ihm stand. Auch er tupfte vorsichtig ihr verschandeltes Gesicht ab und befreite sie von dem Blut und ihren eignen Tränen. Das Gaara so was mit ihr angerichtet hatte, hatte er nicht gewollt. Er wusste zwar das Kimi es nicht anders verdient hatte, doch das war zu drastisch gewesen. Aber wer wusste schon was noch passierte? So wie Kimi jetzt wirkte war es vielleicht ganz gut, dass man sie einmal in ihre Schranken gewiesen hatte. Nichts desto Trotz machte Inos Anblick ihn wieder wütend. Er war noch immer eifersüchtig auf Inos und Gaaras Beziehung und jetzt sah er, beziehungsweise er glaubte zu verstehen, wieso Ino diesen Mann dort liebte. Denn er saß bei ihr, zog sie auf seinen Schoß, umarmte sie, schützte sie und das alles mit so einer Selbstsicherheit und Verständnis, während Ino sich an ihn lehnte, leise weinte und sich beruhigen ließ.... Shikamaru hatte sich wohl ein falsches Bild von ihm gemacht. Sein Blick wanderte wieder ernst zu Kimi, die ihn mit schrecklich großen Augen ansah, ganz so, als habe sie grade das Gleiche gedacht. Zwar kümmerte sich Shikamaru grade um sie, aber nicht so sehr, wie Gaara es dort mit Ino tat... Egal was passiert war, sie blieb doch seine Freundin, wieso also tat er nicht dasselbe?

Kimi schluchzte leise und tastete nach Shikamarus Hand. Sie war so verwirrt. Gaara hatte ihr einen mächtigen Schrecken eingejagt. Egal was sie schon alles erlebt hatte mit ihren vielen Freunden und Partnern, keiner hatte sie je so behandelt.

„Es tut mir leid...“, flüsterte sie voller Reue, aber mehr konnte sie einfach nicht sagen. Sie fühlte sich nur schäbig und wäre am liebsten im Boden versunken. Shika hingegen seufzte nur sehr laut auf, legte seinen Arm um ihren Nacken und zog sie so an sich, ihren Händedruck erwidernd. Er drückte seine Lippen an ihre Stirn und schloß die Augen.

„Kimi...verflucht!“

Diese kniff auch die Augen zusammen und zog sachte an Shikamarus Oberteil. Sie traute sich nicht, das zu tun, was Ino grade tat, dabei war sie auch verschreckt.

Ino beobachtete das alles von Gaaras Armen aus, der nur leise auf sie einsprach und sie trösten wollte, doch Ino hörte ihm nicht mehr zu, seit sie ihre Aufmerksamkeit auf Kimi gerichtet hatte.

„Es tut dir leid?“, sagte sie darum so laut, dass alles auch wirklich mitbekamen. Zaghaft schob sie Gaara von sich und schenkte ihm ein schmächtiges Lächeln, ehe sie sich Kimi zuwandte und sie abgrundtief enttäuscht anschaute.

„ES tut dir leid!?“, wiederholte sie lauter und langsam wurde sie aus ihrem Ohnmachtsgefühl wach gerüttelt. „Tze!“, lachte sie kurz auf und schüttelte den Kopf, untermalt mit einem Schulternzucken. Dann stand sie auf und stampfte mit ihrem Fuß auf.

„ES TUT DIR LEID, KIMIKO!? Du hast sein und mein Leben zerstört! VON ANFANG AN! Und jetzt wo wir endlich unser verdammtes Glück gefunden haben, musst du es wieder kaputt machen huh?? Wieso macht es dir nur so Spaß mir immer und immer wieder alles weg zu nehmen und zu zerstören! Wieso? WIESO??“, schrie sie dann doch und wusste nicht was sie tun sollte. Jetzt stand Kimi da und heulte! Immer hatte Ino den Kopf für sie hingehalten, immer hatte sie getan was sie wollte, hatte sich runter machen lassen, beleidigen lassen und ausnützen lassen ohne ein Wort zu sagen! Hatte sie vor ihrem Vater gedreckt und das war der Dank?! Sie wussten beide ganz genau, das es so war, als sie sich nun gegenüber standen. „Du willst mir weiß machen, du hast das getan, weil du mich beschützten wolltest?! Vor Gaara?! Man muss mich vor dir beschützten! Du machst uns unglücklich! Er hat nichts Böses getan du hast doch von gar nichts eine Ahnung, Gott... du bist so dumm! Kimiko du bist einfach nur dumm! Du weißt gar nichts-... !“ Und am liebsten hätte Ino noch immer weiter geschrienen und ihrer Schwester sonst etwas an den Kopf geworfen, aber sie konnte nicht. Wieder zog es in ihrem Bauch, aber noch heftiger als vor sich. Ihr Unterleib verkrampfte sich und Ino musste stoßweise ausatmen.

„Ah!“ Sie zuckte zusammen, beugte sich kurz vornüber und ließ sich dann auf dem Bett nieder. Vermutlich war es so, dass ihre Tränendrüsen überentwickelt waren, den so sehr wie sie nun wieder weinte und das mit den Tagen davor zusammen gerechnet, hatte Ino geglaubt alle ihre Tränen wären vertrocknet.

„Ino! Ich sagte doch du sollst dich nicht aufregen, denk doch an das Baby! Mir tut keiner was ich versprech es dir! Wir werden glücklich, wir regeln das, ok? Ich verspreche dir das alles gut wird! Wir heiraten und ich komme nicht zurück ins Labor! Rede dir das doch nicht ein! Bitte.“, redete Gaara sofort auf sie ein und fasste wieder ihre Hand. Vorhin hatte er wenigstens gewusst, was zutun war, aber er konnte Ino nicht helfen, er musste hilflos neben ihr stehen, dabei sah er, wie schlecht es ihr ging.

„Nichts wird gut!“, keuchte Ino und atmete immer schneller, sie steigerte sich so in diese Geschichte rein, sie wusste nicht, wie das alles jemals aufhören sollte. Ihre Hand krallte sich förmlich in ihren Bauch und sie kniff die Augen zusammen. Natürlich dachte sie an das Baby, darum bekam sie auch noch mehr Angst. „Wieso nimmt man mir immer alles weg ich..

wieso können wir nicht einfach glücklich sein, dieses verdammte Labor, Konoha und all diese Leute verfolgen uns! Und immer dann wenn ich denk alles wird gut, zerbricht wieder alles und ich...ich hab das Gefühl ich bin einem Kreis eingefangen, der es mir einfach nicht erlaubt glücklich zu sein. Gaara...warum ist das so? Wir haben niemandem etwas getan, niemandem! Gott...!“, sie klammerte sich an Gaaras Ärmel und keuchte wieder aus, ihre Bauchschmerzen verwandelten sich langsam in Krämpfe. „Das Baby...!“

In dem Moment zuckte Gaara heftig zusammen und erschrocken tastete auch er nach Inos Bauch, er wurde blass.

„Was?! Was ist dem Baby?!“

Aber Ino wusste darauf keine Antwort, sie wusste nur, ihr Bauch verkrampfte sich und sie bekam Angst, dass sie das Kind verlieren würde, nur weil sie sich so aufgeregt hatte. Dabei hatte Gaara Recht, er würde für sie alles in Ordnung bringen, versucht hatte er es schon immer und auch fast immer geschafft.

„Ich glaub...ich verlier mein Kind....!“, hauchte sie entsetzt und machte sich nur noch kleiner.

„Oh nein, das wirst du nicht!“, zum Erstaunen aller, war nicht Gaara der das sagte, auch wenn er es vermutlich getan hätte. Es war Shikamaru, der sich blitzschnell einschaltete.

Er packte Kimis Arm und zog sie hinüber zum Bett.

„Kimi, du und Ino hattet beide Heilkunst, ihr seid Medi- Nin! Heil dich, mach schon! Beeil dich! Du musst helfen, das wird mal deine Nichte oder dein Neffe sein!“

Erschrocken starrte Kimi Shikamaru an, als er sich mit ihr vor dem Bett und vor Ino nieder kniete und sie erwartungsvoll ansah.

„Wie bitte?!“, fuhr Gaara dazwischen, wurde aber übergangen.

„Was...was ich? Aber ich hab das seid Jahren nicht mehr gemacht!“, schluckte die älteste Tochter des Hokage und sah unsicher zu ihrer kleinen Schwester hoch, die sie mit einem verzerrten Gesicht anstarrte, und trotzdem so hilflos wirkte.

„Ino ist deine Schwester, du bist Schuld daran, mach was!“, murrte Shika und legte Ino eine Hand auf die Schulter.

Kimis Herz bekam einen Sprung bei dem Bild, aber Shikamaru hatte recht. Sie wollte nicht Schuld am Tod eines Babys sein.

„Ich...ich bin nicht so gut wie Ino.“, flüsterte sie darum, gab es aber dennoch zu. Unsicher hob sie die Hände, schon Inos Bademantel etwas zur Seite und legte ihre Hände auf Inos Bauch, wie man es ihr vor langer Zeit beigebracht hatte.

Inos Bauch fühlte sich hart an und war ganz heiß. Sie schluckte, wen sie daran dachte das unter ihren Händen ein Kind ruhte. Sie konzentrierte sich und ließ dann ihr Chakra fließen.

Ein erleichtertes Seufzen kam von Gaara du auch von Shikamaru, als sie merkten das sich Ino entspannte und leise ausseufzte. Kimi jedoch traute sich nicht aufzusehen, sie ließ weiterhin ihre Kraft fließen und starrte auf ihre Hände.

„Ino?“, begann sie dann nach ein paar Minuten leise. „...Es tut mir leid... ich weiß ich bin ein Arschloch, aber ich kann einfach nicht anders...so wurde ich erzogen. Ich wollte nicht alles an dich verlieren, was ich liebe...“ Sie sah Shikamaru nicht an, doch dieser fühlte sich angesprochen und blinzelte erstaunt. „Aber das hier.. ich kann das nicht gut!“ es fiel ihr schrecklich schwer sich das einzugestehen, aber sie wollte wirklich nicht, das ihr Neffe oder ihre Nichte starb. „Ich rede noch mal mit Papa...das wird schon, vertrau mir... dieses eine Mal!“

„Du bist ein Miststück.“, knurrte Ino, lehnte sich aber an Gaara, ohne zu widersprechen. Ihre Wut auf Kimi war noch nie so groß gewesen wie dieses Mal, aber leider Gottes blieb sie wer sie war und sie konnte Kimi nicht böse sein. Nicht wenn sie so vor ihr kniete, um Entschuldigung bat und versuchte ihr zu helfen...zum ersten Mal seid Jahren. Der Anblick verschaffte ihr Genugtuung, aber es erreichte auch ihr Herz.

„Du musst...die Hand etwas weiter nach links schieben, um die Chakrapunkte da zu treffen...und du musst den Zeigefinger etwas anheben...dann fließt das Chakra besser.“, erklärte Ino stockend, aber es ging ihr tatsächlich wieder besser. „Es geht schon besser....“ Zum Glück hatte Shika so schnell reagiert, Ino wäre nie darauf gekommen ihre eigen Kraft anzuwenden, dazu hatte sie auch gar keine Kraft mehr.

„Nichtsnutz.“, sagte sie noch zu Kimi, das Wort, was sie schon immer mal zu ihr hatte sagen wollen. Kimi starrte darauf hin in Inos Gesicht, sagte erst gar nichts und grinste dann kränklich.

Ino erwiderte das Grinsen, lehnte sich ganz zurück und nahm so viel von Kimis Kraft in sich auf wie sie konnte, denn sie brauchte jetzt Reserven. So wie Gaara aussah, war er drauf und dran aus der Tür zu stürmen und Inoichi die Meinung zu sagen, aber er blieb fest an ihrer Seite sitzen.

Ihr Vater war die letzte Hürde und in den nächsten Stunden würde sich alles entscheiden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Jennif
2014-12-01T20:07:34+00:00 01.12.2014 21:07
Ein tolles Kapitel, manchmal hat mir Gaara leid getan.Endlich wird Kimiko langsam langsam vernünftig. Hoffentlich fahren sie glücklich nachhause ohne Probleme..

Ps: Ich weis der Kommentar kommt jetzt seh sehr spät ..
Von:  Dayce
2009-10-20T16:31:00+00:00 20.10.2009 18:31
hhm.. so richtig weiß ich nicht was ich jetzt von der ganzen Situation halten soll. Während ich viele Kapitel intensivs Mitleid mit Gaara hatte sieht das jetzt schon irgendwie anders aus.Es ist natürlich nicht zu entschuldigen wie Kimi gehandelt hat. Sie war eifersüchtig und konnte oder kann einfach nicht verstehen das Ino mit ihrem Peiniger nun ein glückliches Leben führt.
Das er Kimi geschlagen hat und wie er sich dabei gefühlt hat das fand ich gar nicht toll, egal was jemand getan hat, keiner sollte jemals wegen irgend etwas geschlagen werden. Ich weiß das das nur ne Geschichte ist, aber es ist ziemlich real geschrieben !
Doch nur so lassen sich bestimmte Handlungen nachvollziehen. Das Gaara dann auch noch Kimi dafür verantwortlich macht das Ino das Kind verlieren könnte finde ich nicht gerecht. Ihre tat hat sicherlich zu der Aufregung beigetragen aber am Ende war es Gaara der ihr so Anst gemacht hat, da er so war wie damals. Und ihre Bitte einfach zu gehen hat er auch ignoriert. Denkt er wirklich das Ino`s Vater zu der Hochzeit zustimmen wird? Also in dem Punkt ist er der Naive. Ich weiß nicht wie die FF ausgeht, aber wenn er Kimi sieht und rausbekommt wie das geschehen ist, glaube ich wird der alles tun, nur nicht der Hochzeit zustimmen. Und ich hoffe wirklich das Kimi nun endlich mal ihr ganzes Leben auf den Tisch packt!
Ganz besonders bewundere ich Ino, egal was bis jetzt gewesen war, sie hat alles gemeister. Sie hat nicht aufgegeben und immer gekämpft, selbst wenn sie furchtbare Angst hatte. Und jetzt? Selbst nach all dem hat Ino ihre Schwester immer noch lieb !
Und an ihr sollte man sich ein Beispiel nehmen. Es gibt ganz ganz wenige Menschen die so sind. Ino sollte sich das immer behalten!
Den einzigen Kritikpunkt den ich habe ist mein Lieblingswort " glotzen".
Ich dachte nur nein das passt jetz überhaupt nicht hier rein ;) naja freu mich schon auf`s nächste!
Tschaui Dayce
Von:  Merylex
2009-10-09T21:02:21+00:00 09.10.2009 23:02
cool wie shika kimi reinzert.
Deine Ideen scheinen kein Ende zu finden.
cool das kimi nun mal etwas richtig machen will.
ich hoffe ino schaft es
Von:  Temari-nee-chan
2009-10-08T19:17:03+00:00 08.10.2009 21:17
Und ob das ein großer Knall war. Aber anders zu erwarten war es nicht.

Und Trotzdem Kimi hilft jetzt mal Ino. Das muss auch so sein. Das ist das Mindeste.

Und ja ich hoffe das mit Inoichi wird noch. Und Gaara und Ino können heiraten so wie es wollten.

LG Tanja
Von: abgemeldet
2009-10-08T15:41:15+00:00 08.10.2009 17:41
Da war der Knall, genau wie ich es gesagt habe -.-
gott, ich hatte richtig Angst, aber ich habe auch nicht erwartet, dass Gaara anders reagiert ^^
kimi ist so ein verdammtes MISTSTÜCK!!!!! (nichts für Ungut XD) ich würde am liebsten in diese geschichte springen und sie erwürgen!!!
wehe, WEHE Ino verliert ihr baby *mit beiden fäusten böse drohen*

schade, dass ich erst in zwei wochen wieder da bin, bin im urlaub, aber dann komentier ich auch wieder

hdgdl
NikaEvelina
Von:  pink-Hase94
2009-10-08T15:33:39+00:00 08.10.2009 17:33
DAs ist echt ein tolles kappi..

Kompliment...

Hoffentlich überlebt das baby..

hdl pinky;))


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