Hated but Loved von Bramblerose (Ino x Gaara AU) ================================================================================ Kapitel 65: Kapitel 62 ~ 180° ----------------------------- Kapitel 61 ~ 180° In den Spiegel zu schauen bringt nichts. Denn was starrt einen schon aus den unendlichen Tiefen der Spiegelwelt an? Mit denselben Augen, von denen man einst noch meinte, dass sie die eigenen wären? Nein, in den Spiegel zu schauen bringt gar nichts, denn was auch immer sie daraus zurück anstarrte war alles andere als schön. Es war häßlich. Aber es gab ja nicht bloß den Spiegel an der Wand, es gab ja noch die Komode, die davor stand und das Waschbecken. Alles aus feinen sauberen schönen Marmor, damit man nicht sah, was sich wirklich unter der Oberfläche verbarg. Die Schminke und alles um das Waschbecken herum war bloß zu einem Zweck da: sie schön aussehen zu lassen, als Vorzeigeprodukt. Das Puder, der Rouge um das wahre Gesicht schnell wieder zu verstecken und um eine Maske zu schaffen. Eine Maske mit perfektem Teint, mit großen Augen, die lange schwarze Wimpern haben und ein heller Liedschatten, nur um alles noch mehr zu betonen. Lippenstift, um das trockene blasse Fleisch zu füllen und zum Glänzen zu bringen. Und zu guter Letzt der Kamm, die Bürsten, die Haarsprays um die splissigen strähnigen Zotteln in eine Frisur zu verwandeln. Vom Frosch zur Prinzessin und das jeden einzelnen Morgen. In einem Buch stand einmal sie bemalt ihr Gesicht, um ihr Gesicht zu verstecken, stimmte das? Kein Fehler war erlaubt, es musste alles nach Plan laufen immer wieder, jeden Morgen, oder man hatte die Konsequenzen zu tragen. Es reichte nicht hübsch zu sein, es reichte nicht eine gute Figur zu haben, es gab tausende Schönheiten, tausende Körper die begehrenswert waren, aber sobald man einen Titel trug war alles nicht mehr bloß eine Sache des manierlichen Auftretens. Unterlief einem auch nur ein Fehler, würde es die ganze Welt sehen, alle würden über einen lachen, alle würden sie hassen, sie verstoßen und sie zurücklassen, nachdem das bisschen Licht, in dem sie erstrahlen durfte gänzlich erlosch. Nein, nein es war ihre Pflicht gut auszusehen, es war ihre Pflicht die Vorzeigetochter zu sein, es war ihre Pflicht in der Öffentlichkeit zu stehen, es war ihre Pflicht für Aufmerksamkeit zu Sorgen, es war ihre Pflicht etwas für die Bürger zu tun, es war ihre Pflicht die süße Tochter zu sein, es war ihre Pflicht die große Schwester zu sein, es war ihre Pflicht Freundin zu sein, der Liebling zu sein, die Schönheit zu sein, die Sexbombe zu sein, der Partyknüller, der Skandal zu sein..... War sie das nicht, würde sie untergehen. Dann würde das was sich einen Star nennt, ein Stern, etwas was glänzt, erlöschen und verschwinden. Was hatte sie denn sonst? Eines Tages war sie aufgewacht und ihre Mama war weg gewesen, ihr Schwesterchen war da, aber ihre Mama fort. Und ihr Papa hatte alle Hände voll zutun.... mit Ino... mit dem Baby. Das nur Schrie.. das schrie und schrie und schrie! Und sobald es schrie kamen alle zu dem Baby gerannt um es zu beruhigen und war Papa nicht da, dann machten es die Betreuer. Doch auch daraus hatte sie gelernt, schreien, toben, weinen und jammern, damit bekam auch sie wieder Aufmerksamkeit, aber für einen so kurzen Moment, dass es sich nicht lohnte. Ihr Vater war beliebt, unglaublich erfolgreich, ein reicher Mann mit Einfluss, alle mochten ihn für seine Führungsqualitäten. Mama war fort, aber sie war so schön gewesen, dass es weh tat, mehr als eine Erinnerungen war es nicht, ihr Gesicht hatte sie schon lange vergessen, aber die Erinnerung war geblieben. Und Ino war automatisch das Baby geworden. Das Nesthäkchen, der kleine süße Fratz, der die Menschen um sich scharrte. Sie war lieb und süß, von Anfang an hieß es die süße Ino, das liebe Mädchen, der kleine Engel. So unbedeutend sie war, sie ging keinem aus dem Kopf. Ino war so schön... so schön wie ihre Mama. Und es war ihr in die Wiege gelegt worden süß zu sein, lieb zu sein, klug zu sein, schön zu sein! Was also blieb noch? Nicht viel.... bei weitem nicht viel außer Farbe und Schminke und Hilfe. Und das was sie gelernt hatte, zu schreien...dann kam Papa. Papa kam immer, irgendwann kam er plötzlich immer sobald sie nur ansatzweise weinte oder unzufrieden war und das war der Schlüssel. Die Eigenschaften ihre Familie waren so erdrückend und so herausragend, dass nichts anderes übrig blieb, als sich an ihren Vater zu klammern und ihm zu gefallen. Sich irgendwann ein bisschen in dem Licht zu sonnen, das er ausstrahlte um irgendwann ein eigenes Licht zu haben, ganz automatisch. Ein Licht das Ino überstrahlte, damit keiner merkte was Ino war... Sobald Ino auftauchte verschwanden die Menschen, so war es immer gewesen, das brannte tief in ihrem Kopf. Mit ihrer Mutter hatte es angefangen... es durfte nicht bei Shikamaru aufhören! Nicht bei ihm, nicht so. Also musste sie das träge, faule, häßliche, selbstsüchtige, einsame Ding in dem Spiegel, was aussah wie eine Hure dritter Klasse, verstecken! Damit nichts mehr übrig blieb außer der schönen, angesehenen Kimiko, die ganz wie ihr Vater im ganzen Land beliebt war! Damit Shikamaru nicht ihr wahres Wesen sah, denn sonst wäre sie alleine in dieser Welt, wo sie zwar geliebt wurde, aber bloß als ein Stück Fleisch was sich gut verkaufen ließ und die Menschen anzog... was Geld einbrachte. Geld. Geld war toll, Geld brachte ihr alles was sie wollte! Geld machte sie glücklich und schön und erfolgreich. Doch auch nur solange, bis sie einsah, dass Geld nicht für alle diese Bedeutung hatte. Wenn sie also nicht mehr mit ihrem Äußeren und ihrem Geld protzen konnte, oder mit dem Einfluss ihres Vaters, was überzeugte die Menschen dann von ihr? Was hatte sie schon für einen Charakter? Es gab nichts was sie ausmachte außer ihrem Äußeren. Sie war kein guter Ninja, keine gute Heilerin, keine gute Freundin oder Schwester. Sie hatte keine Hobbys außer sich um das zu kümmern was sie hatte: Ihren Körper. Wirkliche Freunde, außer die Gekauften, gab es auch nicht. Es gab nur Shikamaru.... nur ihn! Und sie liebte ihn! Und wenn sie neben Ino stand, dann würde ihr Selbstbewusstsein nicht helfen. Ihre Flritkünste auch nicht.... dann wurde sie unsichtbar. Was brachte ihr dann noch die Liebe ihres Vaters? Inoichi vergötterte sie, aber Ino trug einen Teil seines Namens! Das bedeutete doch schon alles... Als sie kleiner war hatte sie gehört, ihr Vater würde Männer lieben. Heute war sie älter und reifer und wusste genau was das bedeutete, doch als sie jünger war dachte sie es hieß, ihr Vater würde Frauen hassen... und sie war eine Frau. Natürlich war sie heute klüger und wusste, wie sehr ihr Vater sie anbetete, doch alte Eindrücke blieben so fest in den Köpfen der Menschen, sie waren nicht mit Logik und Wissen so einfach auszumerzen. Genau wie der Sex, dem Wort, bei dem ihr schlecht wurde und die Wut in ihr gärte. Sie wusste heute, wie toll das sein konnte, wie gut es sich anfühlte, dass sie einem Menschen in diesen kurzen Momenten alles bedeutete, dass sie sie genau dann wollten! Es war nichts Böses, sondern etwas Schönes. Doch der erste Eindruck hatte so tief gesessen, dass sie versuchte alles als Geschäft anzusehen. Ihr Körper verkaufte sich gut, also würde sie ihn hergeben und damit nur noch mehr bekommen! War es falsch das so zusehen? Nein war es nicht! Ino lebte mit einem Kind im Bauch, dass aus einer Vergewaltigung entstanden war, sie lebte mit dem Täter zusammen und heiratete ihn! Und ihr sagte man, sie würde Inos Leiden nicht verstehen können? Nur weil sie selbstbewusst, stark und tough war, hieß das nicht, dass sie keine Gefühle hatte! Sie wusste wie es sich anfühlte hilflos zu sein und einen Schmerz zu verspüren, denn sich kein andere Mensch auf Erden je ausmalen konnte. Es war körperlicher seelischer Schmerz, zusammen gewürfelt aus Angst, Wut, Trauer, Verzweiflung, Hass und Demütigung. Wie sehr wünschte sie sich Ino das ins Gesicht schreien zu können! Dieses dumme kleine Ding machte schon wieder alles kaputt. Aber vor allem machte sie alles falsch! Das ausgerechnet sie so dachte war vielleicht widersinnig, dabei war sie die größte Heuchlerin von allen, aber dieser Gaara... es war zum verrückt werden. Er sah gut aus, aber er war auch ein Heuchler! Er umschwirrte Ino als wäre sie seine große Liebe, dabei hatte er ihr das Schlimmste von allem angetan. Und nun sollte Ino ihn glücklich heiraten, ihm sein Baby gebären und ewig so weiter machen? Das war eine Schande für die Yamanakas. Und es war ungerecht! Wieso war Ino nur so verdammt lieb? Wieso konnte sie ihrem Vergewaltiger verzeihen und ihn lieben und freiwillig mit ihm ein Kind zeugen? Wenn es sie so kaputt gemacht hatte, dabei war sie nicht mal wirklich vergewaltigt worden! Wieso hatte sie selbst so einen Hass auf die meisten Menschen und gab sich doch mit ihnen ab?! Das würde sie nicht zulassen! Sie würde diese Hochzeit nicht zulassen, bevor nicht auch sie glücklich war! Das war nur gerecht! Ino war doch schon glücklich, also sollte sie sich hinten anstellen und gefälligst warten. Sie hatte doch schon alles was man sich nur wünschen könnte, also wieso musste sie ausgerechnet jetzt auftauchen heiraten wollen. Ihr Herz tat weh und sie wusste nicht warum sie so empfand. Schweigend saß Kimi in der Limousine ihres Vaters, sie musste nur Zuhause anrufen und man holte sie von überall ab. Draußen war es stockdunkel, es war tiefe Nacht und je später es wurde, desto finsterer wurden ihre Gedanken. Natürlich war es alles andere als gut was sie im Begriff war zutun. Sie kannte die Konsequenzen, die auf sie zukommen würden, doch im Grunde interessierte sie das nicht viel. In ihrem Inneren tobte noch immer dieses unbändige Gefühl das sie einfach nicht los wurde, egal wie sehr sie es auch versuchte. Wenn Ino all diese Dinge bekam, wollte sie sie auch! Sie ertrug es einfach nicht, dass Ino all die Dinge bekommen würde, die ihr zustanden! Sie war die erstgeborene, sie war es also, die zuerst heiraten sollte und zuerst ein Baby haben sollte, nicht Ino. Es war einfach nicht fair das ihr dieser Titel der miesen Schlampe aufs Auge gedrückt wurde und Ino einfach so damit durchkam! Brodelnd holte sie tief Luft und stürzte ihren Kopf in ihre Hände. Sie war ganz alleine hinten in dem Auto, den Fahrer sah sie nicht, aber die Stille und die Dunkelheit des Wagens bedrückten sie, steckten sie in ein seltsames fremdes Loch, in dem sie noch nie zuvor gesessen hatte. Trotz allem hingen ihre Gedanken bei Shikamaru. Wie er sie verabschiedet hatte. Sie sah sein Gesicht vor ihm, seine Augen, seine Lippen und sein Lächeln. Aber sie hörte auch noch immer seine Worte Sei lieb! Bleib brav! Und wieso? Für Ino natürlich. Ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle, dann erstickte sie alle weiteren Laute, die sie am liebsten ausgestoßen hätte und wapnete sich innerlich. Dieses widerliche Gefühl der Leere und des unglücklich- Seins war grauenerregend und sich versuchte es mit all ihrer Macht auf Ino zu projezieren. In Wut zu wandeln, was ihr das was sie nun tun würde leichter machte. Das Auto rollte langsam in die Einfahrt zur Villa und Kimi schaute aus dem Fenster. Innen und um sie herum war es dunkel und die Lichter des Hauses schimmerten einladend. Ja, es war ein goldner Käfig, aber ein Paradisvogel wie sie gehörte nirgendwo anders hin, noch konnte sie ihr prachtvolles Gefieder ablegen und zum Wellensittich mutieren. Es ging einfach nicht. Sie konnte und würde sich nicht ändern, sie würde das tun was sie wirklich gut konnte. Darum glitt sie elegant aus der Limousine, als der Chauffeur die Türen öffnete und schwebte förmlich den Weg vom Parkplatz direkt vor dem Haus in das Innere des Gebäudes. Kaum betrat sie die große, helle Eingangshalle, da stürmten die Bediensteten auch schon auf sie los, sie Kimiko-sama. Sie begrüßten sie, nahmen ihr Taschen und Jacken ab und boten ihr dies und das an, sonnten sich etwas in ihrem glänzenden Auftreten und buckelten nur so vor ihr im Staub. Eigentlich genau das, was Kimi gewöhnt war und eigentlich auch genau das, was sie sich wünschte. Luxus und Macht. Aber nicht heute Abend... Heute Abend fielen ihr die Blicke der Angestellten wieder auf, besonders die der jungen Männer, die sie bewunderten und sie sie mit ihren Blicken auszogen. Nein, sie taten mehr. Mit ihren Blicken drängten sie sie in eine Ecke und fickten sie durch, um sie dann fallen zu lassen.... Kimi rümpfte die Nase bei diesen Blicken und es schüttelte sie. Es war einfach das Gehabe der Angestellten zu ignorieren und mit erhobenen Hauptes und ohne ein Wort zu verlieren ging sie an ihnen vorbei. Heute Abend fühlte sie sich einfach nur seltsam, sie empfand keine Genugtuung, als sie mechanisch die Gänge entlang lief und das Büro ihres Vaters ansteuerte. Für gewöhnlich genoß sie es, wenn sie ihre Beziehungen spielen ließ, aber jetzt machte es ihr nur halb so viel Spaß. Sie wusste eh, sie bekam ihren Willen, aber der Reiz dabei war nicht mehr so groß wie vorher. Trotzdem, sie würde das nun durchziehen! Wenn eins klar war, dann das sie nicht alles mit sich machen ließ! Als die Türen des Büros endlich vor ihren Augen auftauchte, besann Kimi sich und versuchte das dumpfe Gefühl in sich abzuschütteln. Ein Blick in die Fenster hinter ihr genügte schon um festzustellen, wie sie aussah und sich geben musste. Die Fenster zeigten ihr eine üppig ausgestatte, junge, wunderschöne Frau mit langen blonden Haaren....Der Kimono war etwas kurz, aber sie war Papas kleiner Liebling, sie wusste was zutun war. Binnen Sekunden zauberte sie ein falsches Lächeln auf ihre perfekten Lippen, gewohnt war sie es alle mal, und setzte ihre Maske auf. Nun war sie bereit. Sie klopfte. Hinter der Tür hörte sie erst nichts, also handelte sie von sich aus. Sie stubste die Tür lautlos auf, steckte den Kopf in das Büro und das bezauberndste, süßeste Lächeln der Welt strahlte ihren Vater an, der dort vor ihr auf seinem Bürostuhl saß. „Daddy!“, schnurrte sie und kam dann einfach noch weiter in den Raum hinein, schloß die Tür hinter sich um unschuldig zu ihrem Vater zu tapsen und sich auf dessen Schreibtisch nieder zu lassen. „Huhu, ich wollte dir noch gute Nacht sagen, du bist wieder so lange auf!“, murmelte sie und verfiel irgendwo in ihre Rolle als Kleinkind. Inoichi hob gemächlich den Kopf, als es klopfte und sah erst nicht hin, bis seine Tochter schließlich auf seinem Schreibtisch saß. Überrascht blinzelte der Hokage, denn mit Kimi hatte er nicht gerechnet, doch es dauerte keine Sekunde, da verwandelten sich seine Augen in glühende Sterne und aller Papierkram dieser Erde schien unwichtig geworden zu sein. „Kimi, meine Süße!“, entfuhr es ihm augenblicklich und als er aufstand um seine Erstgeborene zu umarmen, spiegelte sich ein erleichtertes Grinsen auf Kimis Lippen. Ihr Vater war wie immer, es war also keine große Sache die sie nun zu erledigen hatte. Sorglos erwiderte sie die Umarmung und lachte. Wenigstens konnte sie sich in einem sicher sein, ihr Vater vergötterte sie bedingungslos, darum fühlte sie sich hier auch am wohlsten. Solange sie die kleine Tochter spielen konnte und behütet wurde gab es keine Probleme. „Mein Schatz wie geht es dir! Du siehst ja unglaublich aus, mein Kleines! Warst du auf dem fest, hat es dir gefallen? Ich hoffe es war zu deiner Zufriedenheit, so was zu organisieren ist nicht ohne!“ Er lächelte und seine Hand streichelte liebevoll ihre Wange. Mit 23 war sie vielleicht zu alt, aber sie ließ zu, dass Inoichi sie auf seinen Schoß setzte und anfing ihre offenen Haare zu kleinen Zöpfen zu binden. Eine Weile sagte sie nichts und starrte zu Boden, während ihr Vater euphorisch mit Kimis Haaren herum werkelte. Oh ja, sie fühlte sich bei ihrem Vater geborgen, er würde ihr nie weh tun, egal in welcher Weise. Deshalb war es dieses mal ein aufrichtiges, wenn auch trauriges Lächeln, dass auf Kimis Gesicht huschte. Ihre Hände lagen regungslos und brav in ihrem Schoß und sie seufzte leise aus. „Ja, es hat mir sehr gefallen, ich war mit Shikamaru dort! Und danach hat er mich bei sich zum Essen eingeladen, es war ein wirklich toller Abend!“, erklärte sie und verschwieg ihre Bettgeschichten. Trotz der homosexuellen Neigung ihres Vaters, wodurch er sehr emotional veranlagt war, fürchtete Kimi, dass ihr Vater Shikamaru lynchen würde, wenn er wüsste, was Shika im Bett alles mit seiner Tochter tat. „Das freut mich zu hören, Kimi-chan! Wirklich. Dein Shikamaru ist ein anständiger Kerl, du hast es gut! Und ich freue mich das du mich noch mal besuchst. Ich hatte heute viel zutun, einige Unannehmlichkeiten aus der Welt schaffen.... ich hatte keine Zeit für das Fest.“ Wehleidig murrte Inoichi, dann machte er sich an den zweiten Zopf seiner Tochter, während Kimi nur lächelte und nickte. Irgendwie lief das alles sehr passend, perfekt nach Plan und dass sie ihren Vater dafür ausnutzen würde, dass machte ihr auch nicht viel aus. „Unannehmlichkeiten? Meinst du Ino, Daddy? Sie war heute auch auf diesem Fest, mit ihrem Verlobten...diesem Gaara...“ Absichtlich senkte sie ihre Stimme, damit sie weinerlicher klang. Ihre Schauspielkunst hatte sie mit den Jahren ausgereift und auch wenn sie wusste, dass Shikamaru es hasste wenn sie so was tat, dieses Mal kannte sie kein Erbarmen. Durch all ihr Können sammelten sich schließlich Tränen in ihren Augen und sie drehte sich langsam zu ihrem Vater. „Daddy, kann ich dir was sagen?“ Und wie gewünscht riss dieser die Augen auf und erstarrte. „Kimi! Was hast du denn! Wieso weinst du!“, rief er sofort und packte sanft ihre Schultern, eine Hand lag tröstend auf ihrem Gesicht. „Hat dir jemand weh getan? Hast du dich verletzt? War Shikamaru gemein zu dir, oder gar Ino?! Pah, dieses verwöhnte Balg, ich schwöre dir, wenn sie dich verletzt hat...!“ „Nein, nein Daddy, es geht nicht um Ino, nicht direkt es ist eher so... Ino, sie..“ Kimis Herz pochte unangenehm und kurz fehlten ihr die Worte. Die Paus ein ihrem Satz sorgte dafür, dass ihr Vater langsam hysterisch wurde, sich aufsetzte und Kimi vor sich auf den Schreibtisch plazierte. Er nahm ihre Hände und hockte sich vor sie. „Ganz ruhig! Atme durch, Süße und erzähl mir, was Ino gemacht hat!“ Kimi schluckte und auf einmal zögerte sie. Sie sah auf ihren Vater hinunter und ihre künstlichen Tränen verwandelten sich langsam in richtige Tränen. Aber wieso? Wieso musste sie plötzlich wirklich weinen, als ihr Vater sie so bemutterte? Das tat er doch ständig. Sie neigte den Kopf und sah auf ihre Hände, die in denen ihres Vaters lagen. Der Abend, alles was geschehen war, war einfach zu nervenaufreibend gewesen, aber der plötzliche Gedanken, ihren Vater, der es mir IHR wirklich immer gut gemeint hatte zu belügen wegen etwas, was nicht mal ansatzweise stimmen würde, das kam ihr ungehörig vor. Und das musste sie verdrängen! Shikamarus Moralpredigten waren schuld daran. Hastig schüttelte sie den Kopf, ein Versuch den Gedanken loszuwerden. „Sie hat nichts getan, Papa. Es geht viel mehr... um diesen Kerl. Ihren Verlobten...Gaara. Als ich ihn heute besucht hab, war er so unberechenbar! Er wollte mir weh tun und hat mich geschüttelt, als ich mit ihm reden wollte.“, verdrehte sie die Wahrheit, aber dieses Mal konnte sie ihrem Vater nicht in die Augen sehen. „Daddy? ...Ich denk nicht dass es gut wäre wenn Ino ihn heiratet...er schlägt sie bestimmt auch und hast du gesehen wie dünn sie war? Von wegen schwanger....der ist ein Vergewaltiger und Männer ändern sich nicht! Verstehst du das, Papa! Er hat ihr einmal weh getan, er wird es wieder tun! Er wird ihr schaden und sie fallen lassen, wenn er genug von ihr hat und dann ist sie alleine mit dem Baby!“, meinte sie dann auf einmal und hob doch noch den Kopf. Woher waren diese Worte plötzlich gekommen? Sie wollte ihn doch schlecht machen, dass sie ihre dämliche Zusage nie bekommen würden, dass Ino Gaara verlieren würde! Aber irgendwie konnte sie diese Worte nicht unterdrücken und ihre Gedanken schweiften von Gaara zu ihrem ersten Freund und der Nacht in der Abstellkammer. Es schüttelte sie. „Bei ihm gehts ihr schlecht, das können wir nicht zulassen...“ Das Gespräch hatte auf einmal eine ganz andere Wendung genommen und Kimi starrte, verblüfft über sich selber, in die Augen ihres Vaters. Es war leise in dem Zimmer, denn auch ihr Vater schien überrascht. Er legte den Kopf schief und versuchte nachzuvollziehen, was seine Tochter grade versucht hatte zu erklären. „Kimi...!“, erklärte Inoichi einfühlsam und seine samtige Stimme wurde leiser. „Ich bin stolz auf dich, dass du sich so um Ino kümmerst und dich sorgst, obwohl du ja jetzt weißt, dass sie nicht deine Schwester ist. Das hat sie gar nicht verdient! Aber bleib ganz ruhig. Hör zu, das alles liegt eh in meiner Hand. Ich hätte dieser Hochzeit niemals zugestimmt, also sorge dich nicht um dieses Dummchen. Ihr ‚Verlobter‘ ist kein Mensch, verstehst du? Er gehört unserer Wissenschaftsabteilung, er wird dahin kommen, wohin er gehört und Ino kann ihren Bastard bei uns austragen, wenn sie das unbedingt möchte und du dich dann besser fühlst!“ Ein erneuter Versuch sie zu tröstend, doch Kimi merkte, dass sie langsam panisch wurde. Das dumpfe Gefühl in ihrem Herzen begann zu explodieren und ihr Herz raste. Sie hatte bekommen was sie wollte. Aber ihr Herzrasen war kein Anflug von Freude, eher ein Anflug von Entsetzten. Ihre Tränen versiegten und fassungslos sah sie ihrem Vater dabei zu wie er aufstand und zum Fenster seines Büros ging. „Du wirst die Hochzeit verhindern...um jeden Preis?“, fragte sie nun mit dünner stimme und wunderte sich immer mehr über sich selber. Denn ihre Frage war ebenfalls nicht erleichtert wie sie hätte sein sollen, nein.... Kimi bekam Angst. Es war so lange her, dass sie Angst gehabt hatte. Das letzte Mal lag sogar so weit zurück, dass sie damals noch ein Kind gewesen war. Sie hatte eine teure Vase ihres Vaters zerstört und Angst bekommen, bestraft zu werden. Ino hatte alle Schuld auf sich bekommen und war statt dessen bestraft worden. Ihr schlechtes Gewissen hatte Kimi damals umgebracht, auch wenn sie es nie gezeigt hatte. Doch es lag soweit zurück, niemals hätte sie damit gerechnet, dass sie noch einmal so fühlen würde. So, als habe sie grade einen unsagbar großen Fehler gemacht. War es das, was sich in ihr regte? Ihr Gewissen? Solange war sie mit einfach allem durchgekommen, egal was sie angestellt hatte. Der Anblick von einer schwangere Ino, die vor Mutterglück nur so strahlte, ihren Verlobungsring stolz am Finger tragend und einen Mann an ihrer Seite, der sie vergötterte... es hatte ihr gezeigt was sie nicht hatte und was sie sich wünschte. Sie hatte vorgehabt Ino genau das zu nehmen, so lang, bis auch sie all das hatte, doch es war nach hinten los gegangen. Würde ihr Plan, Gaara wieder einzusperren, die Hochzeit zu verhindern und die dumme kleine Ino mit ihrem Gör im Bauch so dastehen zu lassen wirklich funktionieren, dann war sie im Begriff dieses Mal etwas wirklich Schreckliches zutun. Sie würde einem Baby den Papa nehmen, die Mama unglücklich machen und ihren Geliebten Shikamaru am Ende auch noch verlieren, weil sie es eingefädelt hatte. Aber sie wünschte sich das alles doch auch so sehr! Sie wünschte sich, sie könnte das auch haben und würde endlich respektiert! Nicht als Tochter von Inoichi, als Verkörperung der Fantasien der Männer... sie wollte nicht mehr die blöde Schlampe sein. Wieso war Ino wieder aufgetaucht!? Wieso nur....wieso war dieses dumme kleine Ding so viel besser als sie, wie konnte sie ihrem Verlobten nur verzeihen und den Mut aufbringen ihren Vater auch noch um Erlaubnis zu bitten. Und warum, verdammt noch mal, fühlte sich Kimi so schlecht, seid sie Ino wiedergesehen hatte! Wieso! „Um jeden Preis:“ Kimi zuckte zusammen und sah auf, als ihr Vater ihren Verdacht bestätigte und sie kannte Inoichi, er würde es ernst meinen. Ihre Augen zuckten und sie öffnete denn Mund, aber dann erstarrte sie selber. Nein! Das konnte sie nicht tun. Wenn sie nun verlangen würde, dass ihr Vater alles was sie grade gesagt hatte vergessen sollte, dann würde sie nur noch verdächtiger dastehen. Am ende würde er auch noch denken, sie wäre eine gefühlsduselige kleine Göre geworden. Kimi wusste, Inoichi mochte Ino nicht besonders und wenn er anfing sie mit Ino zu vergleichen, hatte sie ihren letzten sicheren Halt verloren! „Keine Sorge, Ino wird den Kerl nicht heiraten. Eher sollte er wieder zu Dr Soichiro gehen, ich kümmere mich um alles und nun weine nicht mehr!“ Inoichi kam vom Fenster wieder hinüber zu seiner Tochter und kniff ihr sanft in die Wange. „Es wird alles gut. Früher oder später tauchen die Zwei hier wieder auf und ich werde ihnen meine Meinung dazu sagen! Aber nur deinetwegen, mein Herzchen!“ Das Strahlen das von Inoichi ausging, konnte Kimi nicht erwidern. Im Grunde fühlte sie gar nichts bei dieser Aussage. Eigentlich hätte sie nun wirklich froh sein müssen, aber sie fühlte sich eher betäubt. Langsam rutschte sie darum von dem Schreibtisch hinunter und nickte. „Ja, danke Daddy. Aber ich glaube ich sollte nun schlafen gehen...ich hab dich lieb...“, murmelte sie und ließ sich zum Abschied noch mal drücken, doch was ihr Vater noch alles sagte, hörte sie nicht mehr. Sie ging langsam aus dem Büro, hörte noch wie Inoichi ihr einen Gute Nacht Schmatzer per Kusshand zuwarf, dann schloß sich die Tür und Kimi stand alleine in dem Gang. Und sie kam sich auch alleine vor. Eine Zeit blieb sie unbewegt dort stehen, starrte auf dem Boden und lauschte nur dem heftigen Schlagen ihres Herzens. Sie fühlte sich schrecklich unwohl in ihrer Haut. Grade hatte sie etwas Furchtbares in die Wege geleitet, es war eine ihrer üblichen Aktionen gewesen, doch sie fühlte sich nicht befriedigt dadurch. Sie war ihrem Ziel dadurch nicht näher gekommen, das hatte sie einfach im Gefühl. Die Hochzeit zu verhindern und Ino damit unglücklich zumachen.... würde das nicht eher noch das Gegenteil bewirken? Sie wollte als Erste ein Baby haben, aber das konnte sie sich abschminken, niemand durfte je von ihrem Kinderwunsch erfahren! Zudem glaubte sie nicht, das Shikamaru mit ihr ein Kind wollte und er wäre der einzige, dem sie das erlauben würde. Ihre eigene Hochzeit wäre das einzige, was dabei hätte raus springen sollen, doch auch das schien nun unmöglich. Denn wen Ino nun am Boden sein würde, da würde Shikamaru dieses Mal sicher zu ihr halten. Es würde ihn in ihre Arme treiben und das Gegenteil wäre geschehen.... sie würden sicher verlieren, wenn ihr Vater die Sache durchzog! Sie musste das stoppen, aber wie? Sie konnte da nicht reingehen und sagen, ich habs mir anders überlegt, lass Ino und Gaara in Ruhe und sag Ja, das konnte sie einfach nicht tun. Sie schluckte und drehte sich zum Büro ihres Vaters. Seine Stimme war nur ganz leise zu hören, er telefonierte mit jemanden und Kimi ertappte sich dabei, dass sie sich wünschte, dass es nicht um Ino oder Gaara dabei ging. Unruhig biss sie sich auf die Lippen und starrte zum Fenster. Die Person die sie dieses Mal in dem Spiegelbild ansah, gefiel ihr überhaupt nicht, denn es war eine Rachsüchtige, egoistische Hure, die grade ihrer kleinen Schwester das Glück zerstörte und damit den Mann ihres Lebens vergraulte. Shikamaru! Ein Mann mit einem IQ über 200 musste doch bestimmt Rat wissen, zudem merkte Kimi, dass sie wütend auf ihn wurde. Hätte er nicht erst damit angefangen, wäre sie gar nicht erst sauer geworden und wäre nicht zu ihrem Vater gefahren! Denn wie man gesehen hatte, hatte ihr Vater blind einfach getan, was Kimi gewollt hatte. Aber Shika hatte sie nur gestichelt und beleidigt und gesagt wie gut Ino es hatte und das er sie doch gar nicht liebte! Er hatte sie dazu gebracht, durch seine Provokationen! Der Wunsch kam in ihr hoch, ihn zu schlagen, wegen seiner blöden Moralpredigt und ehe sie sich versah, ging sie den Gang wieder hinauf, zurück in die Eingangshalle und bellte einen der Angestellten an, er solle ihr das Auto vorfahren, damit sie zu Shikamaru fahren konnte, um ihm die Meinung zu sagen! Zwanzig Minuten später, wusste Shikamaru nicht wie ihm geschah. Mitten in der Nacht oder besser am sehr frühen Morgen eine aufgelöste Kimiko zu sehen, die vor seine Haustür stand und schnaufte und ihn anstarrte, als wolle sie ihn umbringen war wirklich eine Seltenheit. Regelrecht aus dem Bett hatte sie ihn geklingelt und nun stand sie da, in der Morgendämmerung, noch immer in ihrem Kimono und mit ihrer Handtasche in der Hand. Sie wirkte zerzaust und ihre Schminke war verwischt...von Tränen, wie Shikamaru feststellte. „Kimi?“, fragte er verwirrt und müde. „Bist du das wirklich?“ Sie war noch nie über Nacht bei ihm geblieben, geschweige denn war sie nach einer gemeinsamen Nacht wieder zu ihm zurückgekommen. Seine Freundin schnaubte und ihre Lippen wurden schmal. „Ja! Das bin ich!“, keifte sie und spannte sich an. Das Auto hatte sie fort geschickt, denn irgendwie konnte sie nicht mehr in die Villa. Ino und Gaara waren dort. „Geht es dir gut?“, erkundigte sich Shika, doch er lernte schnell, dass er das nicht hätte fragen sollen, denn kurz darauf landete Kimis Handtasche mit voller Wucht in seinem Gesicht. „Nein!“, rief sie in das sonst leere Haus. „Nichts ist gut und du bist Schuld daran!“ ~~~~~~~~~~~~ So, ich melde mich aus dem Urlaub zurück, sorry das es wieder solange gedauert hat. Aber nach 3 Wochen Schreibpause kribelt es unter meinen Fingern, ich hab einige Ideen die ich bald schreibe und hochlade^^' Ich hoffe ihr lest weiter! (Für die die Gaara und Ino vermissen, freut euch aufs nächste Kapitel) Gaara-sama Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)