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Hated but Loved

Ino x Gaara AU
von

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Kapitel 55 ~Trauma....

Kapitel 56 ~ Trauma....
 


 

„Nicht...“, brummte Ino und rekelte sich leicht, als Gaaras Finger über ihren nackten Rücken streichelten. Eigentlich war das ein schönes Gefühl, er war zart und darauf bedacht sie nicht zu wecken und das hatte er auch nicht. Bestimmt nicht durch diese wunderbaren Berührungen.

Ino war von alleine wach geworden und fühlte sich ganz so, als habe sie etliche Stunden durchgeschlafen. Müde streckte sie sich und gab ein quietschendes Geräusch von sich. Im Grunde war es ein Jammer sich jetzt zu bewegen, aber sie tat es dennoch. Ihre Hände zuckten und kurz darauf stemmte sie sich hoch, dass die Decke von ihrem entblößten Körper rutschte und die kühle Luft sie einhüllen konnte. Ein Bibbern durchfuhr sie, aber sie versuchte es zu ignorieren. Seltsam war es schon, dass sie trotz ihres warmen Schlafplatz so fröstelte und als sie ihren schweren Kopf hob und nach links schaute, erkannte sie auch, was der Grund dafür war: Das Fenster war offen.

Genervt verdrehte sie die Augen und ließ sich kurz darauf zurück auf das Bett fallen, direkt in Gaaras bequeme Armbeuge, in der sie vorhin noch geschlummert hatte. Gaara grinste auf ihre Reaktion hin nur und beugte sich zu ihr hinunter. Seine Lippen küssten ihren kühlen Rücken und die Stelle begann sofort auf Ins haut zu brennen.

„Es wurde stickig heute Nacht. Und vorhin war ich zu faul es zu schließen, ist dir kalt, mein Engel?“, flüsterte Gaaras Rauhe Stimme und er fuhr fort sie zu liebkosen, anstatt eine richtige Antwort abzuwarten.

Verschmitzt musste Ino lächeln, darum öffnete sie die Augen einen Spalt und atmete tief durch.

„Auch dir einen guten morgen...“

„Natürlich, guten Morgen...“, murmelte er und seine Lippen küssten ihre Wirbelsäule hinunter. Gaara liebte es noch immer Ino zu berühren, diese Eigenschaft hatte er nicht abgelegt.

„Ist es sehr spät...ich hab das Gefühl, ich hab Tage geschlafen.“, flüsterte Ino und schnurrte auf. Wenn Gaara sich dazu genötigt fühlte, ihren Rücken mit Küssen zu überhäufen sollt er nur weiter machen. Die kleinen Stellen die er mit den Lippen berührte brannten darauf hin kurz heiß auf und erloschen danach wieder. Er tat das so oft, das es fast wie eine Massage war – angenehm und beruhigend. Aber alles was angenehm war musste früher oder später enden, darum tankte Ino ein bisschen Kraft in ihre Muskeln und drehte sich schließlich auf den Rücken, um zu Gaara hoch sehen zu können. Der Anblick ihres nackten Oberkörpers ließ ihn grinsen und Ino genoß es still und heimlich.

„Antworte lieber anstatt mich so lüstern anzustarren! Kriegst du nie genug?“

Gaaras Antwort blieb aus, wie üblich, er grinste weite rund legte sich neben Ino, zog sie in seine Arme zurück. Es war offensichtlich ein stummer Befehl, dass der Morgen noch nicht enden sollte, nicht jetzt! Er zog sie so nahe an sich, dass ihre Brüste fest an seinen Oberkörper gedrückt wurden. Ino bekam eine Gänsehaut und versuchte diesen Morgen mit einem sehr nähebdürftigen Gaara hinter sich zu bringen

„Hör nun auf, ich wette es ist spät, wir hatten heute doch so viel vor und du lässt mich gar nicht wach werden!“ Ino musste Gähnen und das untermalte die Situation nur. Damit sie nicht noch müder wurde und von Gaara immer wieder ins Bett gezogen wurde, drückte sie ihn diesmal fest entschlossen von sich und rappelte sich mühsam auf- ein Fehler, wie sich herausstellte. Kaum da sie auf den Beinen stand taumelte sie, dann fasste sie sich an die Hüfte und musste unter Schmerzen feststellen, dass der gestrige Abend ein bisschen zu heftig war. Sofort tastete sie nach ihrem Bauch um sicher zu gehen, dass sie es nicht zu weit getrieben hatte in ihrem ‚Ehrgeiz‘, doch abgesehen von ein paar Zerrungen und sie war sich sicher, Gaara hatte einige Spuren auf ihr hinterlassen, fühlte sie sich nicht schlecht.

Doch als sie so dastand und in Gedanken ihr Baby um Verzeihung bat für das Erdbeben, das seine Wohnung durchgeschüttelt hatte, wühlte auch Gaara sich aus den Becken. Besorgt betrachtete er Ino und die Hand auf ihrem Bauch entging ihm nicht. Ein ungutes Gefühl überkam ihn und schudlbewusst zog er den Kopf ein.

„Dir geht es doch gut?“, fragte er unsicher und sah erwartungsvoll zu ihr. Im selben Moment drehte sich Ino um und lächelte.

„Ja, ja, keine Sorge. Wir sind völlig in Ordnung, aber los Papa, hoch mit deinem müden Hintern! Du hast mir versprochen, wir gehen Shoppen! Wir wollten uns Yukatas besorgen, für heute Abend!“ Eines hatte Ino nicht verlernt. Sie wusste, ihr trauriger Blick, untermal mit einem enttäuschten Schmollmund würde ihren Rotschopf schon klein bekommen und siehe da! Sie hatte Recht. Begeistert war Gaaras Gesichtsausdruck nicht, er hasste Shoppingtouren, aber seiner Ino schlug er keine Bitte mehr ab. Er nickte langsam, sein Blick war auf Inos Bauch gerichtet, dann hob er die hellen Augen und sah in Inos.

„Ich weiß, aber ist das wirklich gut? Wird der Tag nicht zu anstrengend für dich?“ Gemächlich stand er auf und im hellen Licht der Sonne – wenn Ino so aus dem Fenster schaute, wirkte es doch früher als sie vermutete – sah Gaara wirklich umwerfend aus. Die dunklen und auch blassen Narben die seinen Körper zierten, störten sie Kaum noch, seit einiger Zeit fand Ino, machten sie ihn....männlich? Auch wenn sie sich hüten würde, dieses Wort in seiner nähe zu benutzen, besonders in dem Zusammenhang. Er trainierte zwar nicht oft, aber dennoch war sein schmaler, schlanker Körper ein Blickfänger. Die graden Linien seiner Bauchmuskulatur gefielen Ino, alles was sie sah gefiel ihr, besonders, wenn ihr Blick hinunter zwischen seine Beine schweifte.

Ein Pochen fuhr durch ihre untere Regionen und peinlich berührt wandte sie das Gesicht ab. Wieso hatte sie Verlangen nach ihm, wenn ihre Nacht gestern doch so ausgefüllt war? Verwirrt suchte sie ihre verstreuten Kleider zusammen, was sich als sinnlos erwies, denn sie wollte etwas anderes tragen, nicht diese verschwitzen Klamotten von gestern. Die aufgesuchten Kleider landeten im Sessel und dafür kappte Ino den Schrank auf und suchte nach ihrem Koffer. Groß ausgepackt hatte sie noch nicht, oder die Schränke eingeräumt, dafür hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben, noch hatte Ino es am Anfang als sinnvoll empfunden.

Entschlossen so zutun, als würde Gaaras Anblick sie nicht zum glühen bringen, starrte sie konzentriert in ihren kleinen roten Koffer und suchte nach Oberteilen und Röcken, die ihr im Moment völlig egal waren. Ein Glück, dass Gaara zwar gute Sinne hatte, aber er morgens immer so durch den Wind war, dass seine einzigen Gedanken Kaffe, duschen, sich anziehen waren und zwar in dieser Rheinfolge. Da es weder Kaffee gab, begnügte er sich mit duschen und anziehen und schlenderte gähnend durch den Raum, gesellte sich kurz zu Ino, denn sein Koffer stand direkt neben Inos im Schrank. Er sagte nichts, suchte gelassen irgendwelche bequemen Kleider, egal was er auch trug, es stand ihm ja sowieso, dann schlich er ins bade Zimmer.

Ino hatte sich nicht groß gerührt, während er neben ihr suchte, sondern ebenfalls weiter gewühlt. Erst als Gaara sich erhob und zum Bad ging, hob sie verstohlen den Kopf. Sie erhaschte einen Blick auf Gaaras wohl geformtes Hinterteil und sah, wie er sich das Kreuz hielt und kurz stöhnte.

„Gott...das nächste Mal liege ich nicht unter einer wilden Ino...“, murmelte er sich selber zu und war dann schon um die Ecke verschwunden.

Als er weg war, konnte Ino wenigstens durchatmen und fasste sich kurz an ihre warmen Wangen.

Als er so neben ihr stand, kurz nachdem er seine Kleider geholt hatte, war Ino das Bild durch den Kopf gehuscht, was sie so alles in dieser Position – kniend vor einem stehenden Gaara –hätte machen können, aber zum Glück hatte sich das nicht lange genug angeboten, dann Gaara war bereits davon gehumpelt.

Im Bad wurde die Dusche aufgedreht und das gleichmäßige Rauschen von fließendem Wasser wurde hörbar.

Tze, am Ende wurde sie noch wie Gaara, er steckte sie langsam mit seiner perversen und notgeilen Art an. Nach der Nacht waren sie beide nicht dazu im Stande etwas anderes mit ihrem Partner zu machen, als zu frühstücken und doch durchzuckte sie dieses Kribbeln, was ihr unangenehm war.

Nun gut, auf Gaara zu sitzen, nicht um ihn einen Gefallen zutun, sondern um sich an seiner Unterlegenheit zu ergötzen war mehr als anregend gewesen....

Nun rauschte das Wasser und Ino seufzte kurz bedrückt. Sie entschied sich dazu, langsam aufzustehen und Gaara ins Bad zu folgen, da er unter der Dusche war konnte sie das Waschbecken nutzen um sich frisch zu machen. Für Ino wurde es aber schwierig sich auf ihr Spiegelbild zu konzentrieren, da der Spiegel vom heißen Dampf immer wieder aufs neue beschlug und Gaaras schemenhafte Gestalt im Spiegel hinter dem Duschvorhang sorgte für ein weiteres Kribbeln. Inos Herz schlug schneller, während sie sich unsicher vor und ab wippte. War der Gedanke, zu Gaara zu gehen und ihn von der Dusche noch mal ins Bett zu ziehen wirklich so unanständig? Er bekam doch auch sooft was er wollte....

Leider brauchte Ino zu lange um einen klaren Kopf zu bekommen und es beschämte sie zu sehr, mehr von Gaara zu verlangen, als er womöglich geben konnte.

Doch als er aus der Dusche kam und sich unbekümmert die Haare trocknete, traf Ino einfach eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Gaara bemerkt es nicht, er war zu sehr damit beschäftigt sich die verstubelten Haare zu trocknen. Natürlich hatte er seine Ino im Bad bemerkt, aber nicht, wie sie nun verstohlen auf ihn zu kam und ihn von hinten umarmte. So war es leichter für sie, denn er würde ihr rotes verbissenes Gesicht nicht sehen, dass sie gegen seinen Rücken presste. Vermutlich würde er sie für pervers halten, sie kannte Gaara gut genug um diese Reaktion erwarten zu können, doch er tat nichts dergleichen.

Verwundert drehte er den Oberkörper zu ihr und sah auf sie hinab.

„Was gibt’s?“, fragte er, drehte sich ganz um und erwiderte ihre Umarmung.

„Fehlt euch etwas?“, die nächste Frage ging an sie und das Baby, aber Ino wollte nicht antworten, sie drückte ihren Kopf nun an seine entblößte, frisch geduschte Brust. Er duftete nach einem männlichen Duschgel, so dass Ino tief einatmete, um diesen Geruch nicht zu verlieren. Es roch wie immer, es war sein Geruch und verlegen grinste sie. Außer dem Handtuch in seiner Hand trug er nichts, nur ein sachter nasser Film hüllte seinen Körper ein, aber das störte Ino in keinster Weise. So fest sie konnte schlang sie die Arme um ihn, um wirklich alles an ihm zu spüren, dabei drückte sie sich an seiner Hüfte. Über ihrem Kopf ertönte ein Keuchen und Ino wartete ab. Würde er reagieren? Würde er wissen, was sie wollte, oder würde er denken es war unbeabsichtigt?

Eigentlich war sie es gewohnt, dass Gaara solche Situationen meistens richtig einschätze, doch dieses Mal stellte er sich offensichtlich dumm. Er tat nichts, hielt Inos Umarmung nur erwidert und streichelte ihren Rücken.

„Was ist denn...?“, fragte er erneut du Ino ließ ihre Maske fallen.

Ihr tief rotes Gesicht löste sich von seiner schönen warmen Brust und sie schaute in seine Augen.

„Dummkopf!“, brummte sie, dann knuff sie die Augen zusammen und schnappte nach Gaaras Handtuch. Dieser wirkte für einen Moment mehr als verwirrt, sein Kopf neigte sich zur Seite – nicht verstehend – doch Ino war es egal. Sie warf das Tuch einmal um Gaaras Rücken, so das sie je ein Ende in der Hand halten konnte, dann grinste sie entschuldigend, zu ihm hoch. Es stellte sich mehr als schwierig heraus verführerisch und verlegen zugleich zu sein, denn als Ino anfing rückwärts aus dem Bad zu gehen und Gaara, der in dem Handtuch praktisch gefangen war, hinter sich her zog, ging dem Ehemann – in – Spee ein Licht auf.

Für eine Sekunde hoffte Ino das ihr vertraute Grinsen zu sehen, dass er immer aufsetzte, wenn es zu intimen Handlungen kam, doch dieses mal schien er zu sprachlos um etwas dazu zu sagen.

Die Kannte des Bettes stieß Ino schließlich in die Kniekehlen und sie ließ sich langsam darauf nieder, Gaara zog sie über sich, dann wartete sie wieder ab und schluckte. Sie wollte nicht viel reden, es war ihr unangenehm, dass sie ihn noch mal wollte.

Verdutzt sah Gaara nun auf sie hinunter, dann stemmte er die Hände auf die Matratze und runzelte die Stirn.

„Du willst noch mal? Nach der Nacht....“ Ungläubigkeit wurde in seiner Stimme hörbar und ein Schütteln durchfuhr Ino. Sie nickte einmal, dann holte sie tief Luft.

„Ja.“, murmelte sie kleinlaut und wurde sich in dem Augenblick klar, wie einfallslos und unerotisch das gewesen war. Sie schaute an sich hinab, sah dort ihren Körper und Gaaras Körper, dann winkelte sie die Beine an und sah bittend zu ihm hoch.

„Ist das.. ähm für euch nicht zu viel?“

Das er zweifelte versetzte Ino einen Schlag in die Magengegend, dass sie am liebsten los geheult hätte, aber auch der Gedanke war absolut daneben, statt dessen fühlte sie die Enttäuschung mit Wut aus und drehte den Kopf weg.

„Wenn du mich nicht willst, sag das gleich...und nein, du müsstest nur sanft sein.“ So schwer, es war so schwer ihn anzusehen, trotzdem musste sie es tun. Ihre Hand streichelten seinen steifen Nacken und sie kraulte ihn am Haaransatz.

„Ganz sanft...“, fügte sie flüsternd hinzu, kam ein Stuck zu ihm empor und knabberte zaghaft und liebevoll an seinem Ohr. Erneut ertönte ein Keuchen über Inos Kopf, doch jetzt klang es nicht überrascht wie vorhin, dieses Mal klang es nach mehr.
 


 

Schwarzes Oberteil mit kleinem V-Ausschnitt und berüschten Puschärmeln, dazu ein figurbetonter Rock mit vielen Falten zum Saum hin.

Das war Inos Kleiderwahl für den heuten Tag. Etwas auffälliger als sonst, sie konnte zeigen was sie hatte! Wie oft hatte Gaara ihr das gesagt! Ihm würden diese Klamotten sicher besonders gefallen, aber das war nicht so wichtig. Sie wollten Shoppen gehen und da waren Kleider aus denen man schnell hinaus und wieder hinein schlüpfen konnte am besten geeignet. Gaaras Wahl, dunkle Jenas und dunkles Oberteil –so wie immer...- waren da genauso praktisch, wenn auch eintönig. Natürlich sah Gaara gut aus, das Dunkle machte ihn verwegen und sexy, aber trotzdem würde es ihm nicht schaden, ab und an helle Sachen zu tragen. Das war zumindest Inos Meinung. Nun, wenn sie heute nun schon mal einkauften, würde Ino dafür sorgen, dass nicht auch noch Gaaras Yukata schwarz wie die Nacht wurde!

Ein kleines Problem hatte Ino natürlich noch. Immer wenn sie und Gaara einkaufen gingen, sie es in den Supermarkt oder in einen kleiden Klamottenladen, musste sie unwillkürlich an ihre erste Shoppingtour denken.

Damals, es war fast über zwei Jahre her, oder? Damals hatte er sich unmöglich benommen, sie bloßgestellt und von Dingen gesprochen, die man in der Öffentlichkeit nicht besprach. Auch wenn sie zu dem Zeitpunkt kein Paar waren, nicht mal Ansatzweise und Ino ihn damals verabscheut hatte, ihn eher als ‚Mieter‘ geduldet hatte, musste sie immer wieder schmunzeln bei der Erinnerung an diesen Tag. Gleichzeitig aber fürchtete sie sich davor, dass er sie in so einer großen Stadt wieder bloßstellte. Die Läden hier waren größer als in ihren beiden Dörfern, in denen sie gehaust hatten, vor allem waren die Läden in Konoha voller. Überall würden Menschen sein, die sie beobachten und Gaara konnte so gut in Fettnäpfen treten, wenn er in der Öffentlichkeit war. Natürlich war es eine Seltenheit, ihn in Menschenmaßen zu entdecken, aber der erste Eindruck macht es eben.

Nun gut, kein Grund zu Panik! Diesmal ging es bloß um Yukatas, nicht um Unterwäsche! So viel konnte nicht passieren, oder? Vielleicht sollte sie sich entspannen und den Tag genießen und ihren Verlobten der Welt präsentieren! Immerhin war er ihr Gaara, sie war für ihn geschaffen und sie waren zusammen. Es war perfekt.

Langsam schlüpfte Ino in ihre Schuhe, dann reckte sie sich und schaute sich nach Gaara um.

Ihr Verlobter stand vor dem Spiegel, drehte den Kopf hin und her, musterte seinen Oberkörper und das Hemd was er anhatte mit Misstrauen.

Das erste was Ino tun konnte, als sie ihn ansah, war, verwegen zu grinsen. Vor 30 Minuten hatte er einen anderen Ausdruck auf seinem schmalen Gesicht gehabt und das gleich...zwei Mal hinter einander, unabsichtlich, aber doch amüsant das Ganze.

Sie drehte sich um, lehnte sich an die Zimmertür und verschränkte geduldig die Arme.

Das Gaara sich nicht inspizierte weil er sicher gehen wollte, dass er gut aussah lag auf der Hand.

Er zupfte an den Kleidern herum um sicherzugehen, dass man das ‚Wichtigste‘ nicht sehen konnte, auch die Haare wischte er sich immer wieder in die Stirn.

„Du siehst umwerfend aus, mein Schatz.“, grinste Ino darum markant und leckte sich über die Lippen.

„Ha, ha.“, dröhnte es dumpf aus Gaaras Kehle und er wurde missmutiger. Es schien ihm nicht wirklich zu gefallen, dieses Haus zu verlassen, aber in der Villa fühlte er sich nur noch unwohler.

Ein Seufzer kam über seine Lippen, dann wand er sich dem Spiegel ab und trottete zu Ino hinüber. Sein Kopf war eingezogen, sein Gesicht angespannt.

„Ach komm schon, du hast es versprochen! Es wird nicht lange dauern und dann haben wir den Tag für uns, wir müssen ja nicht in der Innenstadt bleiben, wenn dir das nicht geheuer ist!“, versuchte sie es darum versöhnlich, schlang ihre Hände um seinen linken Arm und lehnte sich dabei verspielt zurück. „Lass uns heute ein bisschen protzen ok? Das die Leute vielleicht etwas sagen wie... Schau mal, ist das nicht die Tochter des Hokage, unsere Ino? Und wer ist dieser gutaussehende Bursche an ihrer Hand? Heute möchte ich nicht unsichtbar sein! Bitte, Gaara!“

Der schwieg jedoch und war, trotz dem zusätzlichen Gewicht an seinem Arm, damit beschäftigt seine Schuhe anzuziehen. Er zuckte nur ausdruckslos mit den Schultern, ehe er sich zum losgehen schickte.

„Nicht geheuer trifft es nicht ganz, mein Engel, aber ich hab es dir versprochen.“ Knapp und deutlich. Wieso war seine Laune nur so düster geworden? Ino wollte diesen Tag mit ihm genießen, also musste sie die Stimmung heben und ihr viel auch schon etwas ein.

„Mmh, wird dir dieser kleine Ausflug denn gar nicht gefallen?“ Sie umkreiste ihn vorsichtig bis sie vor ihm stand, dann griff sie nach seinem Hemdkragen um ihn grade zu rücken.

„Denk doch an heute abend, an die Lichter und an mich... an das was ich unter dem Kimono trag. Vorhin hat es dich ja... zu früh aus den Socken gehauen...“ dann lachte sie unter Gaaras zornigen Blick, aber verlegenem Ausdruck auf.

„Ich könnte dich erwürgen!“, knurrte er darauf hin nur beschämt, löste sich aus ihrem Griff und öffnete die Tür. „Komm endlich, deine blöde Stadt wartet!“

Ino lachte noch immer, als sie auf dem gang waren und Gaara die Tür verschloss und den Schlüssel einsteckte. Sein Gesicht war zu komisch gewesen, als er vorhin erstaunt feststellen musste, dass er noch bevor er in sie eindringen konnte, gekommen war. Ino kicherte, denn der Anblick war süß gewesen, köstlich! Freundschaftlich knuffte sie seinen Arm und ergriff dann ihre Hand.

„Sei nicht bockig. Wir sollten nun los gehen, da hast du wenigstens Recht! Jetzt wo die Festzeit ist, werden sich viele Yukatas zulegen wollen und ich will einen guten abstauben! Wie heißt es so schön, der frühe Vogel fängt den Wurm!“

Gaara verdrehte aber nur die Augen und schlich höchst vorsichtig die Gänge neben Ino entlang und beäugte jeden, an dem sie vorbei kamen mit tiefer Skepsis.

„Falsch...der frühe Wurm wird vom Vogel gefressen...“, murrte er neben ihr und Ino kicherte wieder auf.
 

Gaara erinnerte sich an die Stadt, er war früher nicht oft hier gewesen, aber die Erinnerungen durchzuckten ihn trotzdem immer wieder. Menschenmengen waren für ihn nicht grade ein großes Los, aber er würde Ino zu Liebe aushalten. Das Mädchen freute sich, war glücklich und warum lag auf der Hand. Sie hatte bekommen was sie wollte, mehrere Male hinter einander, hatte sich auf Gaaras Kosten amüsiert, einen alten Freund wiedergefunden und war beinahe euphorisch in ihrer Erkenntnis darüber, dass sie ihrer Schwester in nichts zurückstand. Was das für eine Ansammlung an Gefühlen sein musste konnte sich Gaara nur erahnen, aber er wollte es so genau auch gar nicht wissen. Er vermisste das kleine ruhige Dorf, in dem sie eigentlich lebten und wünschte sich einfach nur das Ja von Inos Vater herbei, damit sie wieder aufbrechen konnte um weiter zu planen. Es gab doch so viele wichtige Dinge zu besprechen, gefährliche Dinge aber auch erfreuliche.

Ein Seufzen durchfuhr ihn, als sie eine belebte Straße hinunter liefen. Es war laut und die verschiedenen Geräusche und Gerüche betäubten Gaaras feine Sinne. Die Menschen kümmerten sich nicht groß um Ino und Gaara, wieso auch? In einer Großstadt waren die Menschen mit sich selber beschäftigt. Das Markenzeichen Konohas, wenn man es so wollte. Abschätzend rümpfte Gaara die Nase und knurrte in sich hinein, als eine Gruppe von drei jungen Kerlen an ihnen vorbei gingen und Ino hinterher pfiffen und unanständige Sprüche riefen.

Für Ino war das im ersten Moment ein weiter Push für ihr Selbstbewusstsein und sie legte ein verlegenes Grinsen auf, aber gleichzeitig kam sie wieder näher an Gaara heran und drückte seinen Arm.

BOOOM! BOOOM!

Ino stockte und ein eisiger Schauer fiel über sie herein.

Langsam senkte sie den Kopf und es war., als würde binnen einer Sekunde die Welt still stehen, oder sich ganz langsam bewegen. Sie starrte mit weiten Augen auf den Boden, während hinter ihr die Sprüche der drei jungen Männer verstummten, aber ihre Stimmen dröhnte weiterhin in ihren Ohren, selbst sie längst außer Hörweite waren, da waren noch..... Ihre Blicke!

Sie klebten doch an ihr! Ganz sicher sie starrten sie an. Sie starrten ihren Rücken an! Oder standen sie direkt hinter ihr!? Ein Zittern breitete sich rasend auf Inos Körper aus und ihr wurde eiskalt. Ruckartig fuhr sie herum und glotzte auf die Straße hinter sich. Eine Frau mit einem kleinen Kind an der Hand, andere namenlose Gesichter gingen an ihr vorbei, aber doch...nein? Hatte sie sich getäuscht? Da war ja gar nichts.... Es war nichts. Verwirrt sah sie auf sich runter und klopfte in Gedanken ihre Kleider ab und wischte sich über die Schultern, als wolle sie Dreck von ihren Klamotten, von ihrem Körper, wischen.

„Alles klar?“

Ino fuhr herum, als sie eine Stimme viel zu nahe an ihrem Ohr vernahm, aber erleichtert atmete sie aus, als sie den dazugehörigen Menschen sah. Es war ja nur Gaaras Stimme gewesen.

Ja, nur Gaara....

Gaara....

Sein Gesicht stieß deutlich aus der Menge hervor. Es war wie ein Standbild in mitten dieses Tumultes, seine Haare schimmerten rötlich und seine hellen Augen waren voll und ganz auf sie gerichtet, liebevoll und besorgt.

Sie versuchte es runter zu spielen, aber ihr nervöses Kichern war nicht zu überhören. Genauso wie ihr Gaaras Knurren vorhin nicht entgingen war.

„Ach, dieser Kerle....typisch! Die jungen Ninjas von Konoha!“

Schweigen. Gaaras Haltung änderte sich ein bisschen, er verlagerte das Gewicht du hob den Kopf, um der dreier Gruppe nach zusehen. Aber sie waren bereits gänzlich verschwunden.

„Hier...hat es wohl mehr zu bedeuten, wenn die Kerle dir Nachstellen. Zuhause tun sie das bei nicht so oft, aber hier hast du für jeden Finger einen Mann, mmh?“, erklärte Gaaras steif, setzte jedoch ein schiefes Grinsen auf. Der Spruch war deutlich daneben gegangen, genau wie sein Versuch, es gelassen zu sehen, dass es andere auf seine Ino abgesehen hatten. Die Eifersucht würde wohl immer bestehen. Aber genau das war es, was Ino nur nervöser kichern ließ. Gaara durfte nicht böse auf sie werden. Der Gedanke machte ihr plötzlich Angst, darum versteiften sich ihre Muskeln und ihr wurde Übel.

„Hmm...Konoha ändert die Menschen.“, entfuhr es ihr leise, und sie drückte Gaaras Arm unter ihren Fingern. Langsam setzten sie sich wieder in Bewegung. „Ich weiß nicht, es ist schön, dass die Männer mich jetzt bemerken, aber du hast Recht. Hier ist das was anderes....“ Etwas hilflos sah sie zu ihm hinauf und kreuzte seine fragende Mine. Sie sprach nun so leise, dass Gaara, der unmittelbar neben ihr stand auch Probleme damit hatte sie zu hören. Im Angesicht der murmelnden und nuschelnden Masse, die so an Lautstärke zugenommen hatte, wäre ein Flüstern unnötig gewesen. Aber Ino konnte sich nicht helfen.

Sie runzelte die Stirn und beobachtete den grauen Asphalt unter ihren Füßen. Sie schluckte und wurde noch nervöser. Erneut hob sie den Kopf zu Gaara und legte diesen zur Seite.

„Gaara...du.“ Abrupt brach sie ab, klappte den Mund zu und schüttelte schließlich über sich selber den Kopf. Sie war wirklich einfältig! Mit Gaara an ihrer Seite konnte doch nichts passieren, ganz sicher nicht! Aber dieses seltsame Gefühl, es war schon da gewesen, bevor sie sich gestritten hatten, bevor Ino auf Shikamaru getroffen war.

Schweigend ging sie neben Gaara daher. Er hatte die Hände in seinen Hosentaschen vergraben, lauschte aber aufmerksam ihren Worten.

„Was hast du denn?“, erkundigte er sich nur wenige Sekunde später, da Ino ihren Satz nicht zuende brachte. „Geht es dir nicht gut?“

„Hör auf mich ständig zu fragen, ob es mir gut geht. Du weißt doch wie ich mich fühle! Und ich bin erst in einem so frühen Stadium, dass meine Symptome nicht mal richtig angefangen haben!“, murrte sie erst, dann atmete sie tief ein. Die Luft war stickig, obwohl sie im Freien waren, dass musste an dem Ort liegen. Sie würde Gaara zu gerne sagen, worum es ging, aber es kam ihr so dämlich vor. Angestrengt kniff sie die Augen zusammen und kaute nachdenklich auf ihrer Lippe herum. Die Straßen kamen ihr enger vor als früher, damit hatte sie nicht gerechnet. Vorhin war sie so glücklich gewesen, doch seid diese Kerle an ihr vorbei gegangen waren, war das Glück vorbei. Fast kam es ihr so vor, als würden die Wände der Gebäude auf sie zukommen, obwohl sie doch im Freien war! Neben Gaara. Dieses Gefühl der Enge und Atemlosigkeit hatte sie lange nicht mehr gespürt. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und unruhig gab sie einen eigenartigen Laut von sich. In dem Moment jedoch blieb Gaara stehen und da Ino sich an ihm festklammerte, musste auch sie stehen bleiben.

„Ino!“, sagte er streng und beugte sich ein Stück zu ihr hinunter, sie waren nun auf Augen Höhe. Gaara hob eine Hand, Ino zuckte fast automatisch zusammen, aber Gaara tastete nur nach ihrer Stirn.

„Ich will dir den Spaß nicht verderben, aber du bist ganz blass geworden und du bist warm! Wenn du dich nicht wohl fühlst gehen wir zurück!“, forderte er ernst und war schon dabei, Ino an der H zurück zur Villa zu ziehen. Einen Augenblick war es so, als wäre Ino ein störrisch Kind, dass sich gegen eine Kluge Entscheidung stellte und schmollte, aber das war es nicht! Sie rammte die Füße in den Boden, bevor Gaara weiter gegangen war, dann schüttelte sie den Kopf.

„Das ist es nicht, mir geht es gut!“ Es war kaum zu hoffen, dass Gaara ihr das glaubte, sie würde es sich ja nicht mal selber abkaufen. Beschämt drückte die ihre Hände an ihre Brust und sah sich verstohlen um. „Der Laden ist gleich um die Ecke, nur noch ein Stückchen! Lass uns dort hingehen!“ Es machte sie nervös, dass sie nun mitten auf der Straße standen, wie Freiwild, das darauf wartete abgeschossen zu werden. Gaara öffnete den Mund und wollte so eben sein Veto einlegen, aber Ino drückte ihm die Finger auf die Lippen. Da bemerkte er auch, dass Ino zitterte.

„Nicht! Bitte... ich sags dir, aber erst wenn wir da sind. Lass uns hier weggehen! Hier ist schrecklich viel los, über all sind Menschen und...“

„Ach so!“

Ino hob den Kopf und erstarrte.

Gaara sah sie mit verwundertem Blick an, dann lächelte er. Er tätschelte sanft Inos Kopf und nickte.

„Sag das doch gleich...“ Er kam näher heran um ihr das zuzuflüstern. „Bist du deshalb so nervös? Du hast Platzangst nicht wahr? Du warst auch lang nicht mehr in einer so belebten Gegend. Mir geht es da ähnlich, aber gut, komm.“

Gaara war zwar dabei einen völlig falschen Eindruck zu bekommen, aber es kam Ino gelegen. Sie sagte nichts, aber sie presste ihre Lippen aufeinander, dass sie schmal wurden.

Diesmal lief sie dich neben Gaara und fühlte sich gleich besser.

Er hatte ihr den Arm um die Taille gelegt und drückte sie an seine Seite, als würde es ihr schlecht gehen und er sie stützen. Sie lag fest in seinem Griff, hier könnte ihr keiner etwas antun. Sie war sicher...

Der Laden war Gott sei dank wirklich genau um die Ecke, in einer Seitenstraße. Ein unauffälliges Äußeres, die meisten Menschen gingen daran vorbei. Es war ein reines Fachgeschäft, ein Schneider zugleich, darum teurer als die großen Kaufhäuser oder angesagten Modeboutiquen – wo die Mehrheit der Leute ihre Festkleider kaufte.

Auf den ersten Blick sahen die Fenster verhangen aus, als hingen schwere Vorhänge darin, die eine Schließung zu Folge hatten, aber der zweite Blick konnte Kimonos und Yukatas erkennen, die in voller Montur aufgehängt waren. Der Stoff war dunkel, sah edel und schwer aus, Ino sah es sofort, als Gaara die Tür öffnete und sie nach rechts schaute. Über ihnen erklang der singende Laut einer feinen Glocke und nun wusste man : Kundschaft war im Haus.

Im Inneren des Ladens hörte man nichts. Es war, als stände die Luft, aber dennoch war sie auf seltsame Art und weiße frisch. Vielleicht kam es Ino nur so vor, weil sie die frische Luft von draußen hinein getragen hatten. Und da die Luft hier drinnen eigentlich modrig und staubig hätte sein müssen, kam es ihr angenehmer vor, als draußen zu sein, wo ihr die Luft den Hals abschnürte.

Das es so still war, hatte aber auch einen besonderen Grund. Man könnte meinen, man steht in einem großen Handarbeitsgeschäft, ja, das war der erste Eindruck, nur war es viel dunkler.

Der ganzen Laden war mit einem dunklen Teppich ausgefüllt, der ihre Schritte verschluckte und vor ihnen stapelten sich auf niederen Tischen Berge von Stoffrollen in den unterschiedlichsten Farben und Mustern. Sie lagen auf den Tischen, schön geordnet, damit man den Überblick nicht verliert, und sie lehnten auch in den Regalen rechts und links an den Wänden. Das Besondere war allerdings nicht die Auswahl an Stoffen, falls man den Kimono oder den Yukata handgeschneidert haben wollte, es waren die Kleidungsstücke, die zur Dekorationen von der Ladendecke hingen. Ebenfalls ausgebreitet wie in den Schaufenstern, hing einer hinter dem anderen. Es war bewundernswert und Ino brauchte mehrere Minuten um sich an das letzte Mal zu erinnern, an dem sie hier gewesen war. Vor Jahren...

Ebenfalls links, direkt vor dem Schaufenster stand eine Bank für die Kunden, die wohl warten mussten, oder sich ausruhen wollten und Links war eine kleine altmodische Theke aus schweren Mahagoni – die Kasse.

Ino landete allerdings auf der gepolsterten Sitzbank, denn Gaara bestand darauf, dass sich sein blasses Mädchen hinsetzte und sich nicht vom Fleck rührte. Der Laden hatte natürlich auch ihn nicht kalt gelassen, es war ganz sein Geschmack, denn das Altmodische sprang einem ins Gesicht. Es gefiel ihm hier. Er ging sicher, dass Ino auf ihn warten würde, dann verschwand er hinter den Aushänge Stücken, die auf ihn hinab hingen, bis Ino nur noch seinen Unterkörper sehen konnte.

„Hallo?!“, hörte sie ihn rufen. „Ist da jemand?“

Und tatsächlich ertönte eine sehr, sehr leise, heisere Stimme von weit Hinten im Geschäft. Die Stimme war so leise und durch die vielen Stoffe so dumpf, dass Ino nicht genau hören konnte, was erwidert wurde. Gaara sprach mit einer fremden Person, aber er sprach lauter, war das Absicht? Jedenfalls glaubte Ino zu hören, wie er um ein Glas Wasser bat. Eine Weile geschah nichts und sie lehnte sich zurück in die Kissen der Bank.

Es war seltsam, ohne Zweifel, nur seltsam! Hier drin war sie nun wieder sicher, Gaara war zwar nicht direkt bei ihr, aber das Gefühl, was sie überrannt hatte, legte sich und sie konnte aufatmen.

Nur zwei Minuten später kam Gaara zurück, er hatte tatsächlich ein Glas in der Hand! Ino lächelte matt und richtete sich wieder auf.

„Danke, das hättest du nicht machen müssen! Es geht mir doch gut!“, trotzdem nahm sie das Glas an, um einen kräftigen Schluck hinunterzuspülen. Ihrer trockenen Kehle tat es jedenfalls gut.

Gaara setze sich neben sie, eine Hand ruhte auf ihrer Schulter und er beobachtete sie unsicher.

„Wenigstens bist du nicht mehr weiß im Gesicht.“, murmelte er, dann deutete er auf den Laden. „Dank nicht mir, sondern dem Besitzer, er war so nett mir das Glas zu geben.“

Als Ino den Blick hob, sah sie was Gaara meinte. Vor ihnen stand im Laden ein kleiner Mann. Er war schon älter. Mindestens 60, vielleicht zählte er aber noch mehr Jahre. Er ging gebeugt, um den Hals lag ein Maßband und hatte eine Halbglatze. Um seinen matt glänzenden Schädel rankte sich grau- weißes spärliches Haar, er nickte Ino freundlich zu. Allgemein sah er freundlich aus, ein netter älterer Herr war also der Ladeninhaber, ein Glück. Erleichtert seufzte Ino und verbeugte sich im Sitzen.

„Vielen Dank für die Umstände, aber es geht mir wirklich gut! Das hätten Sie nicht machen müssen!“

Ein freundliches Lachen ertönte aus dem Mund des alten Herrn und noch mehr Falten bildeten sich auf dem eingefallenen Gesicht.

„Keine Ursache, keine Ursache, junge Dame! Ihr Freund hat mir gesagt Ihnen geht es nicht gut, dann ist es eine Selbstverständlichkeit!“

Verlegen nickte Ino und nahm einen weiteren Schluck. Das Wasser war kalt, wie angenehm das doch war! Gaara beobachtete sie aus den Augenwinkeln noch immer und vergewisserte sich, dass sich ihr Zustand besserte.

Als das Glas leer getrunken war, nahm Gaara es ihr ab und stand auf.

„Möchtest du dich noch weiter ausruhen? Oder dich schon umsehen?“, fragte er und fasste wieder nach ihrer Stirn, aber er brauchte gar nicht zu suchen. Sie hatte kein Fieber.

Grade wollte sie ihm genau das sagen, da kam der Ladeninhaber wieder zu Wort.

„Oh! Sie sind Kunden von uns? Sagen sie das doch gleich! Ich dachte mir eigentlich, ein so junges Paar wie Sie schneit nicht einfach in diesen verstaubten Laden hinein!“

„Aber nicht doch!“, entgegnete Ino schnell und schon stand sie wieder auf den Beinen. „Sie täuschen sich, wir sind ganz gezielt hergekommen! Ich war schon früher hier bei ihnen im Laden und ihre Yukatas sind genau das was wir brauchen. Jetzt, da die Festtage in Konoha anbrechen, wollen wir eine 0-8-15 Ware!“, schleimte sie ungewollt und je mehr sie sagte, desto mehr funkelte die Augen des alten Mannes. Das Lob schmeichelte ihm zutiefst, man sah es ihm an und verlegen hustete er kurz.

„Sie schmeicheln mir, junge Dame! Sie wollen mich doch nicht verführen, um einen billigeren Preis zu bekommen?“, er zwinkerte ihr zu und Ino musste lachen.

„Ich würde es niemals wagen! Zudem würde mein Verlobter das nie du nimmer zulassen!“, erklärte sie vergnügt und streichelte Gaaras Arm. „Ich bin auf Empfehlung hier. Wir zwei suchen nach leichten Yukatas, nichts Aufwendiges, aber etwas Robustes, was nicht zu schnell kaputt geht. Schick, aber nicht zu knallig. Farben wäre aber nicht schlecht. Der Kleiderschrank meines Verlobten gleicht dem eines Bestattungsunternehmers! Grau, schwarz und nur dunkle Töne!“, erklärte sie und Gaara gab ein unzufriedenes Geräusch von sich, als sie über seine Farbwahl herzog. Der Schreck von vorhin, schien wie weggeblasen, aber Gaara traute dem Braten noch nicht ganz. Er beobachtete wie Ino mit dem alten Mann schäkerte, als wären sie alte Bekannte, dann verschränkte er die Arme.

„Nun ja.“, sagte schließlich der Ladenbesitzer und deutete auf die Stoffauswahl hinter ihm. „Schauen Sie sich doch bitte um, wenn Ihnen etwas gefällt rufen Sie mich! Wir haben hier nur selbstgefertigte Ware. Einige hängen hinten an den Stangen, oder hier oben an den Wänden. Wenn Sie nichts passendes finden, dann schneidern wir es Ihnen auch gerne!“ Dann verbeugte er sich und ging kurz wieder nach hinten in Laden und verlor sich hinter dem Dickicht aus Stoffen und Kleidern.

Sich umschauen also? Ino runzelte die Stirn. Auch wenn das ein Fachgeschäft war, die Auswahl war groß, doch man musste systematisch vorgehen! Zuerst in die Abteilung mit den Yukatas, ein Kimono brauchte sie ja nicht. Und von dort aus dann gezielt nach ihren Lieblingsfarben suchen. Was den Schnitt anging, sie würde schon etwas finden. Kurze Yukatas waren sehr schick und in Mode im Moment, aber sie waren auch unpraktisch. Vor allem wenn sie länger wegbleiben würden, dann würde es ihr nur zu kalt. Für Gaara kam eh kein kurzgeschnittener in Frage.

„Also?“, holte sie plötzlich Gaaras Stimme au ihrer Gedankenwelt zurück. „Was war das grade?“

„Was war was? Ich hab mich nur mit dem Verkäufer unterhalten.“, bedröppelt drehte sich Ino zu Gaara um, der sie unwirsch ansah. Er stand ihr besorgt, aber auch fragend gegenüber.

„Ich meine nicht das Gespräch, ich meine das auf der Straße! Du warst plötzlich so anders.“

Und schon war die Erinnerung zurück. Dabei war Ino so gut dabei gewesen, sie zu vertreiben. Schweigend sah sie Gaara an und wusste, er würde eine Antwort verlangen und sich nicht eher vom Fleck rühren, ehe sie ihm alles erklärt hatte.

Wieso war er so stur und musste sie bloß stellen?

Zwar war niemand in Sicht, doch Ino konnte ja nicht wissen, wer sich hinter den Auslagen versteckt hielt.

„Muss das jetzt sein?“, fragte sie zerknirscht und hoffte, diesem Gespräch ausweichen zu können. Sie spürte ja jetzt schon, wie ihre Ohren heiß wurden. Es war so unangenehm! Er wusste doch wie es war, wenn man nicht über unangenehme Dinge reden wollte.

Ausweichen konnte sie ihm aber nicht, Gaara verengte die Augen und schüttelte abweisend den Kopf.

„Du hast mir gesagt, du sagst was los ist, wenn ich dich in den Laden bringe. Wir sind hier, also was ist!“ Er dämpfte die Stimme du trat näher zu ihr heran, damit er im Vertrauen zu ihr reden konnte. „Wenn wir übertrieben haben und du Schmerzen hast, wenn du dich irgendwie nicht wohl fühlst...!“

„Gaara!“, sie unterbrach ihn schnell und legte wieder einen Finger auf seine Lippen. „Wie oft noch, Gaara, mir geht es gut, keine Angst. Vorhin, das...das war.“ Ihr fehlten die Worte und sie sah Gaara mit großen Augen an. Was sollte sie sagen? Was sollte sie ihm beschreiben. Was war es denn gewesen, was sie da erlebt hatte? Ein richtiges Wort fand sie nicht und eine Panikattacke, das schien ihr zu übertrieben. Sie schluckte und zupfte an Gaaras Hemd herum. Es brachte ja doch nichts. Wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde sie ihn verstehen. Vielleicht machte es das leichter, so dumm es war. Es würde ihm am Schluss nur selber verletzten, sie kannte ihn doch, aber wenn er es so wollte?

„Vorhin, auf der Straße, die drei Jungs...“ Sie dämpfte die Stimme soweit, dass gewiss nur Gaara sie hören konnte, doch sonderlich weit kam sie nicht.

„Was!?“, platze es nämlich aus Gaara heraus und er packte sie bei den Armen. Seine Augen zuckten umher und er scannte ihren Körper förmlich ab. „Was haben sie gemacht! Ich habe sie nur gehört, haben sie dich angefasst!?“

„Nein!“ Sie seufzte und löste sich aus Gaaras alarmierten Griffen. Zögernd nahm sie seine Hand und setzte sich einen Moment auf die Bank, vor der sie noch standen.

„Nein, Gaara. Sie haben mir nichts getan. Sie...sie haben mir diese Sachen hinter hergerufen, das war alles. Und es waren Männer.“

Gaara, der ihr lauschte, als ginge es mal wieder um Leben und Tod nickte eifrig um ihr zu versichern, er verstand. Selbst als sie den Satz beendet hatte nickte er, dann erstarrte sein Kopf und er runzelte die Stirn.

Nein, er verstand nicht.

Ino schnaufte amüsiert aus und grinste kurz. Sein Blick war zu komisch.

Ihre Augen wanderten zum Schaufenster und sie sah hinaus, von ihrem Platz aus, konnte man direkt auf die Haupteinkaufsstraße sehen, wo noch immer der Lärm der Menschenmenge toben musste. Sie lächelte kränklich und merkte, wie sich ihre Brust zusammen zog. Es würde wohl ein Geständnis werden. Ein Geständnis, das Gaara verletzten würde.

Sie deutete auf die Straße und begann leise zu erklären.

„Da draußen....waren so viele Menschen. ZU viele und sie alle drängten sich um uns herum und es war so stickig. Nein, ich hab keine Platzangst in offenen Räumen, aber als diese Jungs an uns vorbei gegangen sind.....“ Sie schluckte und hielt inne. Wies wollte sie ihm das erklären? Verloren kratzte sie sich am Arm und hielt dann diesen mit ihrer Hand fest, unmittelbar unter dem Ellenbogen.

„Ich hab ihre Blicke gespürt. Sie haben mich angestarrt, mich beobachtet! Es war, als klebten sie wie Dreck auf mir, wie Schmutz! Ich weiß es einfach. Ich bekam....ich bekam Angst Gaara.“ Entschuldigend hob sie die Augen und sah in sein Gesicht. „Das Gefühl, beobachtet zu werden, von diesen Männern, die mir solche Sprüche hinter herriefen, hier in Konoha..... es hat mich an damals erinnert. Ich hatte das Gefühl, ich würde wieder verfolgt.“ Ihre Stimme erstarb und sie hatte das Gefühl, als würde sie Gaara einen schrecklichen Vorwurf machen.

„Ich hatte Angst, sie stehen hinter mir, sie verfolgen mich...sie würden mich packen und wegziehen, weg von der Straße! Und dann waren da überall diese Menschen. Wir hatten kaum Platz, als wären wir gefangen und die Luft war so stickig und staubig... Sie haben mich gestreift, als sie an mir vorüber gingen. Andere Männer habe mich berührt, wenn auch nur im vorüber gehen, dieser Gedanke...er hat mir so unglaublich viel Angst gemacht, das mir schlecht wurde! Der Gedanke, andere fassen mich an, ist abscheulich! Egal ob jung oder alt, es ist widerlich! Aber ich wusste irgendwie, mir kann gar nichts passieren, ich wollte mir das einreden, du warst ja da. Du konntest mir nichts tun, du hast mir ja schon was getan, also konntest du es nicht...“, würgte sie hervor und wollte nach Gaaras Hand tasten. Seine Finger waren eiskalt, als sie sie berührte. Verwirrt darüber sah sie ihm wieder ins Gesicht und stellte erschrocken fest, wie blaß er geworden war.

Er sah sie ausdruckslos an, blinzelte nicht einmal ,er saß nur da. Nichtmal ihren Händedruck erwiderte er, er entzog ihr sogar seine Hand, dann drehte er sich ganz von ihr weg, bis er seitlich neben ihr saß und den Boden anschauen konnte.

Er fand offenbar keine Worte, aber er verstand die Botschaft. Ino wusste nicht mal selber, wieso sie so etwas dachte, sie wusste nur, dieser Gedanke hatte ihr einen unglaublichen Schrecken eingejagt, dass sie sich bei ihm hatte verstecken wollen.

Doch Gaara war nicht dumm. Er konnte Inos Handeln natürlich verstehen, auch wenn er sich nichts sehnlichster wünschte, als ihr nicht folgen zu können.

Es war seine Schuld, dass Ino plötzlich Angst bekommen hatte.

Was sie da sagte, welche Erinnerungen in ihr hochkamen, er hatte sie verursacht! Er war ihr damals Wochen lang nachgestiegen, bevor er sie ergriffen und in den Wald gezerrt hatte. Er war auch in Konoha hinter ihr her gewesen, in einer großen Menschenmenge, damals hatte es angefangen und das musste bei Ino Spuren hinterlassen haben.

Sie lebten nun in einem kleinen Dorf, niemals gab es dort eine so große Menschenmenge, dass alles in ihrem Gehirn Revue ablaufen könnte. Aber jetzt hatte sie wieder einen Anlass dazu, sich zu erinnern. Er hatte ein Trauma bei ihr ausgelöst...

Und das sie sich vor Männern fürchtete? Männern in Großstädten? Das verstand er zwar nicht, aber was sie gesagt hatte, war ein Schlag gegen seine Brust gewesen.

Er konnte ihr nichts mehr tun. Er war ihr Beschützer, weil er ihr schon weh getan hatte....darum war es bei ihm sicher. Sie hatte es so oft gesagt. Nur er sollte sie noch anfassen. Der Gedanke an andere machte ihr Angst... und was geschah, wenn man sie damit konfrontierte lag nun auf der Hand.

So glücklich hatten sie zusammen gelebt und wie tief Inos Trauma wirklich saß, hatten sie nicht sehen können, wie auch. In der neuen sicheren Umgebung gab es nichts, was alte Dämonen hätte wecken können.

Er hatte er ihr doch soweit geschadet? Hatte sie es doch noch nicht überwunden, obwohl sie sich liebten und ihre Hochzeit und die Geburt ihres Babys planten?

Langsam drehte er Ino den Kopf zu, die ihn verständnislos und entschuldigend ansah.

Dieser Anfall dort draußen war seine Schuld gewesen, sie hatte wegen seiner Tat Angst bekommen!

„Bist du mir sehr böse?“, flüstere Ino neben ihm und rutsche unruhig auf der Bank in und her. Vorhin war es ihr noch gemütlich vorgekommen, aber Gaara, der so schaute und selber so blass geworden war, konnte kein gutes Zeichen sein!

Bestürzt senkte sie den Kopf und achtete lange auf ihre Knie. Sie hatte ihn verletzt, obwohl er nichts dafür konnte, so glaubte es Ino zumindest. Sie sah die Sorge nicht dort, wo Gaara sie zu sehen glaubte, für sie war das nur natürlich, eine Art Reflex aus alter schlimmer Zeit, den wohl jede Frau gehabt hätte.

Aber sie kannte Gaara und wusste, er würde mehr darüber nachdenken, als das er ihr von seinen Gedanken offen etwas preis gegeben würde. Das er grübelte war offensichtlich, aber irgendwo traute sich Ino ihn nicht zu fragen, was es war, worüber er nachdachte.

Normaler weise hielten sie es so, dass sie ihre Gedanken offen preisgaben, das Verdrängen und Runterschlucken von Dingen lehnten sie seit damals strengst ab, aber doch, Ino wollte dieses Mal nicht wissen, worüber Gaara nachdachte.

„Nein.“, kam es dann aber von ihm und er stand auf. Erst tat er gar nichts, schaute in den Laden, dann hielt er Ino die Hand hin und schenkte ihr ein mehr als kränkliches und besorgtes Lächeln.

„Ich musste nur grade...an etwas denken und später reden wir darüber, viel später, aber nicht jetzt. Heute abend nach deiner Kirmis.“ Das Wort ‚Kirmis‘ sprach noch immer eigenartig aus, ein Wort zu dem er keine Verbindung hatte, was er nicht kannte. Zurückhaltend nickte Ino und lächelte entschuldigend zu ihm hoch, ehe sie seine Hand erfasste. Sie war noch immer ganz kalt, aber jetzt, da ihre Hand seine eng umschlang, würde sie bald warm werden.

„Einverstanden, dann später. Aber sei mir bitte nicht böse, es klang nicht so, wie ich es meinte...!"“ doch Ino wurde unterbrochen, da Gaara ihr seinen Finger auf die Lippen legte.

„Ruhe jetzt!“, sagte er gebieterisch, dann grinste er erneut, weniger besorgt, dafür mehr als schief. „Später, sagte ich. Jetzt besorgen wir dir einen dieser Yukata, also hop, Lady, die Auswahl ist groß und ich kann es nicht erwarte dich darin zusehen!“

Kurzerhand wurde das Mädchen auf die Beine gezogen und stand wacklig vor Gaara. Er lächelte wieder, aber Ino wurde das Gefühl einfach nicht los, dass er mal wieder etwas überspielen wollte, sein Lächeln war nur gespielt, er sorgte sich noch immer....so viel zu seinem ‚später‘! Er dachte doch selber noch darüber nach.... über was wollte er reden? Er sah so entschlossen aus, es hatte für irgend etwas eine Entscheidung getroffen, aber was war es? Störrisch biss Ino die Zähne aufeinander, verdrängte ihr Angstgefühl und versuchte auch nicht an Gaaras drohendes ‚Gespräch‘ zu denken. Sie mochte ernste Gespräche mit ihm nicht, besonders dann nicht, wenn sie planten auf ein fest zugehen.

Mit einem tiefen Zug holte sie Luft, dann ging sie mit Gaara endlich fort vom Ladeneingang und hinein in die Auswahl an Kleidern. Nun gut wenn er glaubte das vergessen zu können, würde sie das auch.

Gaara streifte neben ihr die Regale und Tische ab und seine Augen musterten jeden Kimono und jeden Yukata den er finden konnte.

„Mach mir diesmal bloß keine Szene!“, meinte sie ernst zu ihm und hob die Braunen, als Gaara einen samtweichen hauchdünnen Yukata von einem der Stände zog. Er war weiß....und durchsichtig. „Ich werde mir diesmal selber aussuchen was ich trage und auch das, was du tragen wirst! Also häng dieses Ding wieder weg!“

Verblüfft sah Gaara zu Ino, sein Gesicht war langgezogen und verwundert über Inos predigt, da er noch nicht mal hatte anfangen können, ihr dieses Kleidungsstück vorzuschlagen. Beleidigt musterte er das Stück Stoff in seiner Hand, steckte es aber lieber wieder weg, denn Ino sah nicht danach aus, als würde sie nun diskutieren.

„Schon gut, schon gut. Ich hab ja kapiert, dass diese fest dein Ding ist, also bitte, kleide mich ein, aber dich auch und am besten in sanften Tönen.....!“ Er wurde erneut unterbrochen.

„Nein Gaara! Fang gar nicht erst an!“ Inos Hand schnellte hervor, zog Gaara weg von den Frauen- Yukatas und marschierte mit ihm in den Abschnitt für Herren.

„Nicht die Form, nicht die Farbe, du schlägst nichts vor und hältst brav den Mund! Was du heute tun darfst ich dich auszuziehen, umziehen und wieder anziehen!“

Sie grinste breit, während Gaara, der sich geduldig ziehen ließ, die Augen verdrehte und einen bereits jetzt genervten Seufzer ausstieß. Begeistert sah sich Ino um, fand ein Outfit nach dem nächsten, das Gaara anprobieren konnte und all ihre Sorgen schienen davon geblasen zu sein. Sie sah unglaublich niedlich in ihrem Eifer aus, etwas richtiges zu finden und bemühte sich, streng und konsequent zu bleiben, wenn Gaara nörgelte. Er wollte lieber sie in Kleider stecken, als von ihr umgestylt zu werden.

Der Tag würde lang werden, wenn Ino für sich und auch noch für ihn shoppen würde.... Er hatte nichts gegen solche Einkäufe, aber der Nachmittag lag noch vor ihnen, in seinem Kopf tobten unruhige Gedanken umher und er fürchtete, er würde Ino nach dem Fest sehr verletzten.... Er hatte keine Wahl, er war zu besorgt, als das er es nicht endlich ansprechen müsste, besonders auch, als Ino ihm erzählt hatte, wie ihr toller Shikamaru reagierte, nachdem er von allem erfuhr

Ino sollte diese Tour genießen, bevor er sie vermutlich stark enttäuschen und vor den Kopf stoßen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Temari-nee-chan
2009-04-08T15:45:58+00:00 08.04.2009 17:45
Da kann ich mich nur anschließen;)
Von: abgemeldet
2009-04-05T14:42:25+00:00 05.04.2009 16:42
Hey wiedermal ein tolles Kapitel.
Ich bin schon total gespannt, was Gaara entschieden hat - hoffentlich nichts schlimmes...


Schreib schnell weiter und danke für die ENS.



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