Hated but Loved von Bramblerose (Ino x Gaara AU) ================================================================================ Kapitel 39: Kapitel 38 ~ Roots [Part 2] --------------------------------------- Kapitel 38 ~ Roots [Part 2] Ino und Gaara folgten dem Kazekage von Suna die seltsame Wendeltreppe hinunter, die direkt vom Büro des Kage in einen zwielichtigen Teil des Gebäudes zu führen schien. Ino hatte die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl dabei, aber sie blieb fest an Gaaras Seite und schaute sich nur ab und an über die Schulter. Die Tür zum Büro war längst hinter den Wänden verschwunden, an denen die Treppe hinunter führte. Dort oben saß nun Akemi ganz alleine und sie gingen fort. Beides gefiel dem Mädchen nicht aber sie konnte nichts dagegen tun, außer zu hoffen, dass Akemi nichts zustoßen würde. Vermutlich war das ihre geringste Sorge, denn wer wusste schon was der Kazekage mit seinem Sohn vorhatte... Gaara schwieg die ganze Zeit und sein Kopf war etwas geneigt, sein Blick finster und entschlossen. Die Treppe ging immer tiefer in das Gebäude hinein und schien kein Ende zu nehmen, vermutlich waren sie schon unter der Erde angelangt. Ino schluckte und drückte sich an Gaaras Arm. Innerlich bebte sie, aber sie wollte das runterschlucken. Würde alles glatt laufen hätte Gaara auch den letzten Rest seines alten Lebens abgelegt und alles war normal. Ihre Augen huschten hoch zu seinem Gesicht, das in Schatten verborgen lag. Das einzige Licht spendeten hier Fackeln, denn das Tageslicht hatten sie hinter sich gelassen, darum wirkte Gaara wohl so unheimlich und immer wenn sie an einer Fackel vorbei gingen glühten seine Augen kurz verspiegelt auf. Ein Schauer brach über Ino herein und sie sah wieder auf ihre Füße, um Schritt für Schritt jede weitere Stufe kommen zu sehen. Wenn Shukaku fort war, würden seine Augen dann anders werden? Sie liebte seine Augen und wie sie verspiegelt glitzerten wenn es dunkel war. Sie seufzte und atmete tief ein. //Hoffentlich geht alles glatt... bitte, es muss einfach gut verlaufen!//, dachte sie die ganze Zeit bei sich. „Keine Sorge.“, meinte Gaara dann plötzlich, sprach aber nicht weiter. Natürlich hatte er Inos Unruhe bemerkt, ihm ging es da nicht anders, aber sie bräuchte sich nicht zu sorgen. Das war sein Wunsch...wofür auch immer der Kazekage Ino brauchte, er würde nicht zulassen, dass ihr wieder etwas zustoßen würde! Endlich endete die Treppe vor ihren Füßen und ein dunkler, von den Fackeln in orangen Tönen gefärbter, runder Raum tat sich vor ihnen auf. Ino und Gaara blieben auf der letzten Stufe stehen und sahen sich um. Der Raum wirkte unheimlich und es roch modrig, aber gleichzeitig frisch, ein seltsamer Duft. Auf dem Boden erkannten sie Bannkreise mit Beschwörungssymbolen, die dort drauf gezeichnet wurden. Die beiden erkannten die Zeichnen als Symbole der Shinobi, je aus ihren Ausbildungen, es war ihnen also etwas vertraut. Ihnen gegenüber war etwas wie ein Altar oder ein Tisch errichtet, auf denen sich verstaubte Schriftrollen nur so stapelten und neben diesem Altar stand der Kazekage und verschränkte die Arme. Sein Gesicht war ausdruckslos, als die beiden anderen eintrafen. Gaara schluckte und musterte seinen Vater misstrauisch, der ihn nur angrinste. „Da wäre wir.. zufrieden?“, murrte er und breitete die Arme aus. „Ein abgeschotteter Raum, in dem große Kräfte ungehindert fließen können. Nur wichtige Personen haben hier Zutritt.“ Zögernd traten Ino und Gaara in den Raum hinein und sahen sich um. Er hatte in der Tat etwas Mystisches an sich und wie Ren es gesagt hatte war der Raum bereit um Beschwörungen und dergleichen in ihm auszuführen, denn es wirkte nicht so, als wäre schon ewig keiner mehr hier gewesen. „Ob ich zufrieden bin stellt sich erst noch heraus.“, knurrte Gaara zurück und nahm widerwillig den Blick von den bemalten Wänden und fixierte wieder seinen Vater. Der zischte abfällig und senkte die Arme. „Etwas mehr Respekt wäre angebracht! Ich sag‘s nur noch einmal.. mag sein das ich den Dämon in dir versiegel, aber ich lasse nicht alles mit mir machen, du vergisst, wem du gegenüber stehst!“, drohte der Kazekage und irgendwo saß diese Drohung in den Köpfen der beiden anderen fest. Als wüssten sie nicht, wie viel mächtiger und stärker Ren war und das sie im Moment nur aus einem Grund Forderungen stellen konnten. Gaara gab keine Antwort, außer das er kurz den Blick senkte, während Ino nickte. Das Mädchen sah sich um und unterdrückte ein Schütteln. „Also... können wir anfangen! Ich will hier wieder weg!“, flüsterte Ino und zog einmal an Gaaras Ärmel. Der Raum war ihr nicht geheuer. Ren zuckte drauf hin mit den Schultern, dann drehte er ihnen den Rücken zu und wandte sich an den Altar, um ein paar Dinge zusammen zukrammen. „Ich hab Zeit, nur die Ruhe.“, meinte er weiterhin abfällig, dann sah er sich über die Schulter. Ein abartiges Lächeln schlich auf sein Gesicht und er reckte die Schultern. „Zuerst...sollte ich dich wohl willkommen heißen, mh? Willkommen Zuhause.... das hier ist der Ort, an dem du gezeugt wurdest. An dem ich Shukaku mit einiger Hilfe in dich einsperren konnte... und der Ort, an dem du geboren wurdest...“ Rens kleine Augen wanderten zu Boden. Ino und Gaara standen genau in der Mitte des Raumes, wie er feststellte, dann sprach er weiter. „An genau dieser Stelle hast du deine Mutter getötet mein Sohn...es weckt alte Erinnerungen.“ Ino schnaubte, als sie diese gemeinen Worte hörte. Sie konnte einfach nicht glauben, dass jemand in der Lage war, so kaltschnäutzig mit solchen Worten um sich zu werfen! Sofort sah sie zu Gaara hoch und erwartete, dass er Konter gab, aber Gaara schwieg nur, sein Gesichtsausdruck war unverändert, aber er schluckte. „Hör nicht auf diesen Mistkerl!“, flüsterte sie Gaara nur wieder zu und drückte seinen Arm immer fester an ihren Körper. Einerseits aus Wut auf den Kazekage, andererseits, weil sie sich sorgte je länger sie Ren dabei beobachte, wie er einige Sachen hervor holte und Schriftrollen auseinander rollte. Gaara unterdessen sah Ino nur kurz an und lächelte wehleidig, dann streichelte er ihren Kopf. „Wäre das hier schon längst geschehen.. wäre so viel anders abgelaufen.“, meinte er gedämpft und sah seinen Vater absichtlich nicht an. Dieser lachte nur einmal auf, sah sich aber nicht um. „Ha! Anders abgelaufen? Wenn ich mich hätte breitschlagen lassen, dieses absurde und nervenaufreibende Ritual schon vor ein paar Monaten durchgeführt hätte, dann hättest du Schandfleck die kleine wohl nicht flachgelegt huh? Sonderlich intelligent warst du ja noch nie! Und jetzt hört auf rum zu schnulzen!“ „Halt den Mund und mach gefälligst deine Arbeit!“, rief Ino dann sauer und funkelte den Rücken des Kazekage an. In dem Moment drehte sich Ren auch schon um und Ino wich einen Schritt zurück. Sie schwieg, funkelte aber weiter, während Ren nur lächelte. Ein schleimischer Tonfall geriet in seine Stimme und er ging auf die beiden zu. Seine Schritte hallten in dem Raum laut auf. „Jetzt hör mir gut zu, kleines Fräulein...wenn ich du wäre und wirklich von nichts und niemandem um dich herum eine Ahnung hätte, würde ich es wie er da tun..“, mit einer kurzen Geste deutete er auf Gaara. „Das einzig Gute an diesem Balg ist, dass er die Klappe hält. Und nun werde ich meine Arbeit machen und ihr werdet tun was ich sage oder das ganze läuft schief und ich hab eine Leiche am Hals!“ Ino wollte am liebsten sofort etwas erwidern, aber Gaara ging dazwischen. „Schon gut, Ino. Der ist es nicht wert sich aufzuregen...“ Gaara seufzte und schloß kurz die Augen. „Mach es einfach.. dich zu sehen macht mich krankt und diesen Ort mag ich nicht.“ „Wahre Worte...na ja, an deiner Stelle, würde ich den Ort meines ersten Mordes auch nicht mögen.. vor allem wenn es meine Mutter gewesen wäre!“ Ren drehte sich zum Altar und holte ein kleines dunkles Gefäß hervor, das mit einer roten Flüssigkeit gefüllt war. „So und nun runter mit den Klamotten.“ Ungeduldig stierte Ren zu Ino und Gaara, die beide unterschiedlich auf seine Worte reagierten. Ino blinzelte ihn nur an und rührte sich kein Stück, die Ablehnung in ihr wurde größer und ihr Herz klopfte schneller. Gaara wich ruckartig zurück und stellte sich sofort vor Ino. Er hatte Befehle dieser Art zu oft in seinem Leben gehört, als das er normal darauf hätte reagieren können. „WAS? Wozu, das kommt nicht in Frage!“, grollte er und spannte sich noch mehr an. Sichtlich genervt verdrehte Ren die Augen. „Tu gefälligst was ich sage! Wenn ich schon die Mühe auf mich nehme, behindere mich nicht! Jetzt hör zu.“ Er kam auf Gaara zu und ehe der reagieren konnte, fühlte er eine Faust im Magen und keuchte auf. Ino zuckte zusammen und starrte auf den Kazekage „Was machst du da!“, schrie sie fast, bekam aber keine direkte Antwort, da Ren weiter zu Gaara sprach, der selber erschrocken, aber auch zornig zu seinem leiblichen Vater hoch sah. „Also Lauscher aufgespannt!“ Gaara spürte kurz einen Energiefluss und sein Körper begann zu brennen, dass es ihn schüttelte. Ren trat von Gaara zurück und zog sein Shirt ein Stück hoch. Auf Gaaras Bauch unmittelbar um den Bauchnabel herum erschien ein kreisrundes Siegel. Ino schluckte, als sie das sah und sah von einem zum andere, nicht wissend, ob das nun gut oder schlecht war. „Das hier ist ein Fuin- Jutsu. Ein Siegel, um Bijuu in den Körper eines Menschen zu bannen und sie dort drin zu behalten. Wenn man zu diesem Jutsu verschiedene Siegel hinzufügen würde, zb. Ein Hakke- Fuin so wie man es bei dem Jinchuuriki von Konoha gemacht hat, dann wird der Bijuu nicht nur gebannt, sondern gleich versiegelt und der Mensch wird von dem Ichibi ein Stück weit getrennt, klar soweit? Ich muss die Siegel auf deinen Körper zeichnen und auch auf den von dem Mädchen... darum sind deine Klamotten im Weg, also mach hier keinen Zwergenaufstand sondern zieh dein Hemd aus.. dasselbe gilt auch für dich, Kleine, dich muss ich ja anzapfen..“ Ren musterte Ino kurz. „Auch wen man fast sagen könnte, deine Klamotten sind schon fast deine zweite Haut, hehe.“ Über den Anzüglichen Blick des Kazekage konnte Io diesmal nur gehässig grinsen. Zwar ergab sein Befehl jetzt einen Sinn, aber sie konnte sich eine Kommentar nicht verkneifen. Sie ging zu Gaara und musterte das seltsame Bannsigel auf der haut ihres Freundes. Sie schluckte und nahm Gaaras verunsicherten Blick auf, grinste aber zuversichtlich, da Gaaras Blick auch verriet, das er nicht wollte, dass sein Vater Ino so sah. „Ich denke das geht in Ordnung. Keine Sorge Gaara. Selbst wenn ich mich ausziehe, er steht nur auf Kerle. Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass er nur auf alte Säcke wie meinen Vater steht...du wärst ihm zu jung!“, lächelte Ino. Sie küsste kurz Gaaras Wange, da sie sich dachte, woran er denken musste, dann seufzte sie selber. Etwas verdutzt blinzelte Gaara, während der Kazekage gefährlich schmale Augen und Lippen bekam. „Halt endlich den Rand, du dämliches Gör, oder du erlebst dein blaues Wunder! Los macht endlich!! Noch 10 Sekunden, oder ich entscheide mich anders!“ Gaara stellte sich aufrecht hin und reckte die Schultern. Sein Körper brannte von innen heraus und es war unangenehm. Er spürte, dass das Wesen in ihm sich regte und das Ino so nahe bei ihm war, behagte ihm nicht. „Schon in Ordnung, aber eins sage ich dir! Fast du Ino falsch an, bring ich dich um!“, drohte Gaara ein letztes Mal und Ino blinzelte. Er verteidigte sie immer wieder, selbst jetzt, da sie ihm ansah, wie nervös er war und das bedeutete ihr sehr viel. Natürlich behagte es ihr gar nicht, dass sie sich nun vor dem Liebhaber ihres Vaters ausziehen sollte, zumindest ihr Oberteil, aber dafür würde es hoffentlich bald vorbei sein. Das war das einzige, was ihr in dieser ganzen Zeit und der Anwesenheit des Kage eine Hoffnung gab. Das es endlich vorbei sein würde und Gaara frei wäre. „Ja ja ja! Gib Ruhe!“, knurrte Ren nur und wartete. Gaara zögerte einen Moment, dann fügte er sich aber, genau wie Ino auch. Er hasste es noch immer sich unbekleidet vor anderen zu zeigen, bei Ino und seiner Mutter war es eine große Ausnahme, aber er hasste seinen Körper so wie er war und schämte sich dafür. Es hingen zudem zu viele unschöne Erinnerungen an dem Befehl, sich zu entkleiden. Dennoch streifte er sein Oberteil ab und seufzte dann unwohl. Dank Ino waren seine ganzen Narben gut verheilt und ungefährlich, trotzdem war es selbst für einen Ninja eine beachtlich große Menge. Er wich dem Blick seines Leiblichen Vater aus und räusperte sich nur. Er stellte sich so vor Ino, dass Ren sie erst mal nicht sehen konnte. Er konnte es überhaupt nicht leiden, dass sein notgeiler „Vater“ seine Freundin so sah, auch wenn es nur für das Ritual war. Ino fand das nicht wirklich schlimm. Sie trug immerhin noch ihren BH und es war nicht wirklich anders, als würde sie ein Bikini Oberteil tragen, aber wohl war ihr dabei auch nicht. Es ging ihr zwar nicht so schlecht wie Gaara, aber ungewohnt war es trotz allem. Ren unterdessen musterte etwas erstaunt und interessiert den Körper seines Kindes und zog die Augenbrauen hoch. Er pfiff einmal anerkennend und nickte mit dem Kopf. „Huihuiuiui! Der liebe Onkel Doktor hat dich ganz schön rangenommen, was?“, fragte er aber abwertend und sah dann zu Ino. Anzüglich schweiften seine Augen über Inos Körper und er grinste. Aber es waren eindeutig die falschesten Worte, die man zu Gaara hätte sagen können und der schlimmste Blick, den er Ino zuwerfen konnte. Ob Kazekage hin oder her, Gaara war es diesmal der seine geballte Faust in den Magen seines Vaters rammte, auch wenn hier der Effekt anders war. Mit Augen die vor Zorn und Enttäuschung nur so trieften sah Gaara Ren ins Gesicht. „Halt die Fresse, Arschloch! Du hast keine Ahnung! Und schau sie nicht so lüstern an!“, knurrte er, aber Ino faste schnell seine andere Hand und zog ihn weg von dem Kage, immerhin brauchten sie ihn noch. „Nicht Gaara! Lass das!“, warnte sie und schluckte. Sie wusste, wie empfindlich Gaara da reagierte, trotzdem war eine Prügelei jetzt nicht sehr vorteilhaft. „Mein Gott!“, entwich es Ren und er stellte sich mühelos aufrecht hin. „Man wird jawohl noch gucken dürfen! Das Eichi dich misshandelt hat ist nicht meine Schuld, kapiert! Mir reichts jetzt!“ Er packte Gaaras Arm und zerrte ihn auf den äußersten Rand des Bannkreises, der auf dem Boden aufgezeichnet war. „Stehen bleiben!“ Dann ging er zu Ino und stellte sie genau Gaara gegenüber auf einen anderen markierten Punkt im Bannkreis. „Mit dir fang ich an und wehe es gibt noch einen Zwischenfall, dann kannst du dir den Dämon sonst wo hinstecken! Also, einfach ruhig stehen bleiben und nicht bewegen!“, befahl Ren lautstark und Ino schluckte. Nickte aber. „Ok, einverstanden. Fang an.“ Ren nickte nur und formte kurz eine Reihe von Fingerzeichen. Alle konnte Ino nicht entziffern, nur ein paar, aber diese Siegel erklärten ihr schon, dass es um eine große Menge an Chakra gehen würde, die man aus ihr rausholen würde. Sie hob den Blick und sah zu Gaara hinüber. Der unruhig auf seinem Platz stand und Ino beäugte. Er konnte nicht sehen, was Ren tat und das war nicht gut für seine Nerven. Schließlich war Ren fertig und mit seinem Finger zeichnete er Symbole auf Inos Bauch, genau an derselben Stelle, an der bei Gaara das Fuin so plötzlich erschienen war. Die rote Flüssigkeit war kalt und Ino lief ein Schauer am Rücken hinunter, als sie Rens Finger auf der Haut spürte. „Was ist das für Zeug?“, fragte sie leise, wollte die Antwort aber nicht hören. „Was denkst du wohl? Natürlich Blut...solche Zeremonie verlangen immer nach Blut.“, murmelte Ren nebenbei und zog seine Hand zurück. Er seufzte und drehte Ino den Rücken zu. Diese erbebte und schluckte. Blut...da war Blut auf ihrem Körper! Was für Blut war das!? „Stehen bleiben!“, sagte er noch mal nachdrücklich, dann marschierte er auf Gaara zu. Ino erkannte im matten Licht, dass er dabei eine Linie innerhalb des Kreises abging. Diese Linie verband Gaaras und ihren Standpunkt miteinander und in der Mitte dieser Linie, also auch genau in der Mitte des Bannkreises, war wiederum ein Kreis eingezeichnet worden. Ino sah, das Gaara sich versteift hatte. Aber es lag wohl nicht am Kazekage, der nun genau vor dem Jungen stand. Der Kazekage sprach zwar leise, gab sich aber keine große Mühe, so leise zu sprechen, dass Ino ihn nicht hörte. „Na...schon aufgekratzt? Ja, das ist Blut. Ganz besonderes Blut. Blut eins Unschuldigen...natürlich erregt dich das mh? Besonders das Wesen in dir.. aber das ist gut so, das wird ihn erwecken. Und wenn er dann das Blut auf ihrem Körper wittert, ist die Sache so gut wie erledigt!“ Er grinste und machte dann bei Gaara dasselbe wie bei Ino. Nur das Gaara dabei wie angewurzelt dastand und die Fäuste immer mehr spannte. Er riß sich schrecklich am Riemen, das merkte Ino auf den ersten Blick. Und besser machte es das auch nicht, im Gegenteil. Wenn das alles wahr war und der Dämon nur wenn diesem Geruch so wach in Gaara wurde, wollte das Mädchen sich nicht vorstellen, wie es sonst sein mochte, mit einem dieser Bijuu im Körper herumzulaufen. Ren zeichnete nur ein großes Zeichen auf Gaaras Brust und bei der Berührung zuckte Gaara leicht zusammen. Er reckte sich und schluckte. Natürlich witterte seine Feine Nase das Blut und der Dämon in ihm, der für gewöhnlich nur in Ausnahmezuständen wach wurde regte sich heftig in seinem Inneren. „Kümmer dich nicht um meinen Zustand...mach einfach nur deinen Job!“, würgte Gaara hervor und sein Atem ging laut und schwer, selbst Ino hörte das von ihrem Platz aus. Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht auf den rechten dann wieder auf den linken Fuß und musterte besorgt Gaara und den Kage. Was würde geschehen! Was nur... Gaara wirkte Instabil. Seine Augen hatten sich verengt und er schwankte unruhig. Ren zuckte nur mit den Schulter und ging in die Mitte des Bannkreises um sich in den dort eingezeichneten Kreis zu stellen. „Tut nicht so, als wäre das hier ein Spiel oder eine Sache von 5 Minuten. Für gewöhnlich dauert eine Versieglung eine Stunde...also setzt euch lieber, aber genau davon wo ihr jetzt steht, ihr Deppen!“, knurrte Ren und nahm selber Platz, das kleine Gefäß stellte er vor sich auf den Boden, direkt gegenüber zu Gaara. Der Rothaarige zögerte und er und Ino tauschten einen Blick. Ganz vorsichtig nickte Gaara und nahm dann auf dem steinigen und staubigen Boden platz. Es war kühl auf der Erde, so empfand Ino es zumindest als sie sich setzte und leise bibberte. Das Blut auf ihrem Körper floß auf ihrer Haut hinab und es war widerlich kalt. Nur nicht dran denken! Das wollte sie sich einreden und beobachtete weiter Gaara und den Rücken des Kazekage. Ino sah es von ihrer Position nicht, aber sie versuchte anhand von Gaaras Reaktionen zu erraten, was Ren tat. Dieser schloß die Augen und seufzte, ehe er seine Finger noch mal in das Blut tunkte und um sich herum auf den Boden einige Zeichen aufmalte. Dann schmiedete er Chakra und Ino ging davon aus, dass er anfing eine Abfolge von Siegeln zu formen. Sie schluckte und lauschte ihrem hämmernden Herzen. Es war still und nur leise hörte man die Stimme von Ren, die vor sich hin murmelte und Beschwörungen aufsagte. Gaara hatte den Kopf gesenkt, saß im Schneidersitz da, die Hände gefaltet und starrte zu Boden. Ino sah sein Gesicht nicht mehr und es beunruhigte sie, da sie nur sehen konnte, wie seine bloßen Oberarme zitterten. Sie schluckte und starrte wieder zu Ren.... abwarten hieß es wohl. Die anfängliche Spannung im Raum verflog bald, zumindest von Inos Seite aus, da sie nun schon sehr lange an Ort und Stelle hockte und sich rein gar nichts tat. Die Minuten verstrichen und langsam brannten ihre Augen von dem gedämpften Licht. Leise seufzte sie und runzelte die Stirn. Konnte man Ren trauen? Was tat er nur die ganze Zeit? Nur murmeln und ein Siegel nach dem anderen formen? Hätte sie das gewusst, hätte sie ihren Pulli wieder überziehen können. Und dafür, dass Ren solche Reden geschwungen hatte, war auch kaum etwas passiert. Ihre Kraft war noch nicht angezapft worden, sie fühlte sich nicht schlapper nur müde vom nichts tun und sitzen und ihr Rücken zog vom langen sitzen, aber sie durfte sich ja laut Großmeister Kazekage nicht rühren. Gaara hatte sich schon seit guten 20 Minuten nicht mehr gerührt. Sein Körper war erschlafft und sein Kopf noch immer so tief gesenkt, dass Ino nichts weiter von ihm sehen konnte außer den dunkel roten Schopf. Selbst das Zittern hatte aufgehört. Das er nur noch dasaß und gar nicht mehr reagierte war der einzige Punkt, der Ino verstimmte. Sie schluckte und dann weitete sie ihre Augen etwas. Sie merkte, wie sich ihre Nackenhäärchen aufstellen und ein widerlicher Schauer strich ihren Rücken hinab. Es fröstelte sie und ein kurzer Windhauch kam aus dem Nichts und ließ die Flammen der Fackeln erglimmen. Fragend hob Ino den Kopf, denn nach dem Windstoß legte sich eine drückende Stille über den abgeschotteten Raum und ein leisen Grollen wurde hörbar, das Ino sehr bekannt vorkam. Sie sah wie Ren vor ihr langsam den Kopf hob und das seine Arme still hielten, also formte er kein weiteres Siegel. „Was...passiert jetzt?“, hauchte sie mit heiserer Stimme und ein ungutes Gefühl beschlich sie. Ihre innere Stimme riet ihr, sich zurückzuziehen, aber ihr Körper war auf einmal so gebannt, als hielten unsichtbare Fesseln sie gefangen. „Halt den Mund.“, knurrte Ren nur genervt und lehnte sich ein bisschen zurück. Weder sonderlich gespannt, noch völlig kalt beobachtete er den Jungen vor sich. Das Grollen, das sich erhoben hatte schallte in dem Raum gegen die Wände und wurde daher noch lauter. „An deiner Stelle würde ich jetzt die Kappe halten und dich deiner noch vorhandenen Kräfte erfreuen, du dumme Göre.“, erklärte Ren dann aber tatsächlich bedächtig leise. „Ich sagte doch, das Ritual erweckt den Dämon, ohne jedoch den Körper seines Jinchuuriki in Beschlag zu nehmen. Also keine schnellen Bewegungen und halt den Rand! Ich zapfe dich gleich an. wir sind fast soweit...wurde auch Zeit, mein Nacken tut weh!“ In ballte die Fäuste. Über das nutzlose Gejammer des Kazekage verdrehte sie nur die Augen, dafür fixierte sie dann Gaara. Es stimmte, ja, Ren hatte davon gesprochen, dass er Shukaku hervor locken würde um ihn gänzlich zu versiegeln. Und das mit Hilfe des Blutes und mit Inos Kraft. Das Mädchen schluckte und ein Schatten legte sich über ihr Herz. Das Grollen war dasselbe wie an jenem Tag in Soichiros Büro.. als Gaara ausgerastet war. Die Person vor ihr...war das doch Gaara? Ein unheimliches Bild huschte durch Inos Kopf und sie versteifte sich. Wer war das. Der Dämon der das Dorf vernichtet hatte? Oder der böse Gaara, den sie so fürchtete? Mit der Versieglung wäre auch dieser Gaara fort...sie musste sich also noch etwas zusammenreißen. Das Grollen erstarb und wurde so still, das selbst die Luft zu stehen schien. Ren hob den Kopf und neigte diesen zur Seite. Offensichtlich hatte dieses sinnlose Unterfangen funktioniert. Sonderlich erfreut war er nicht, er kannte die Gefahr, die von Shukaku ausging, trotzdem war es ein Zeichen dafür, dass er bestimmte Künste noch immer beherrschte. Gaara vor ihm regte sich nämlich. Er hob den Kopf und reckte den Hals einmal, eher er ihn kreisen ließ und es leise knackte. Kam das sich der Junge bewegte, da leuchtete der ganze Bannkreis in dem sie sich befanden auf, aber sonst geschah nichts. Ino, die von Chakraflüssen viel Ahnung hatte erkannte schnell, dass es sich tatsächlich um eine Art Kraftfeld handelte, erzeugt aus Chakra und bestimmten Siegeln, die auf dem Boden um Gaaras Platz eingezeichnet waren. Sie schluckte und spannte sich schrecklich an, ihre Augen ruhten nur noch auf Gaara. Der Rothaarige hatte seinen Oberkörper etwas nach hinten gelehnt und seinen Kopf in den Nacken gelegt. Ein schiefes, breites Grinsen lag auf seinen Lippen und spitze weiße Zähne blitzen sie an, aber das, was am unheimlichsten bei dieser Erscheinung war, waren seine Augen. Sie hatten sich verändert. Von hier auf jetzt waren sie urplötzlich anders. Die trostlosen aber treuen, grünen Augen von Gaara waren verschwunden. Seine Augen hatten sich schwarz verfärbt und nur zwei helle Gelbe Punkte, seine Pupillen, stachen hervor. „Gaara....“, flüsterte Ino darum unwillkürlich und zuckt einem nächsten Moment zusammen. Ein Strahl Sand war auf sie zugeschossen, doch erneut hatte der Bannkreis seine Kräfte aktiviert und das Mädchen vor der Attacke beschützt. Erschrocken darüber das Gaaras Sand sie angegriffen hatte, fiel das Mädchen hinten über und zog den Kopf ein. Gaara grinste sie nur an, als wolle er im nächsten Moment über sie herfallen und Ren zischte. „Blödes Balg! Ich sagte doch halt die Klappe! Das ist nicht Gaara...“ Letzterer kicherte leise und wollte sich regen, aber der Bannkreis verhinderte das. Noch immer erschrocken blieb Ino in dieser Position sitzen und starrte einfach hinüber zu Gaara. Er wirkte unheimlich, anders, verrückt. So hatte er selbst damals nicht ausgesehen, als er sie entführt hatte. „Er kann nichts tun. Das ist nichts anderes als ein riesiger Tanuki eingesperrt in einem winzigen Menschenkörper, damit kann so ein Vieh nicht umgehen. Er kann nicht mal Gaaras Stimmbänder richtig nutzen...aber gut, ich hab ihn genau da wo ich ihn wollte. Er ist wach und du kleine Nervensäge passt auf. Ich muss dich jetzt anzapfen, bevor er noch wacher wird!“, befahl Ren steinhart und Ino nickte nur. Sie spürte den stechenden Blick dieses Wesens auf sich. Er beäugte sie gierig und sah direkt in ihr Gesicht. Hitze stieg In Inos Kopf und sie versuchte das zu ignorieren. „Wird ihm das weh tun?“, fragte sie noch leiser und riß sich mächtig am Riemen. Das Gefühl was sie hatte war keine Angst oder Furcht, es war gar nichts. Sie war nur gelähmt und fühlte sich erdrückt durch den Blick des Wesens, das sie durch Gaaras Augen anstarrte, als wolle es sie verspeisen... vermutlich war dem auch so. Ein Glück, dass Ren den Bannkreis aufgebaut hatte, zu etwas war dieser Mann also doch nütze. „Was weiß ich. Ist mir doch egal. Ich hab nur langsam keine Lust mehr...versteh mich nicht falsch, aber im Moment ist es allein meine Kraft die das Vieh hält, also...wenn du so freundlich wärst.“ Voller Sarkasmus sah sich Ren über die Schulter. Für einen Moment sah Ino, dass seine rechte Hand ein Sigel geformt hatte. Die Linke Hand streckte er aus und er legte Zeigefinger und Mittelfinger auf die Linie, die zu Ino führte. Ohne Vorwarnung leuchtete diese auf und Ino keuchte laut auf und krümmte sich nach vorne. Die kühle Stelle auf ihrem Bauch wo die Zeichen waren brannte nun wie Feuer und sie spürte schmerzend, wie Ren ihr ihre Kraft und ihr Chakra absog. Sie beugte sich vorne über und schlang die Arme um sich. Es war als streckte er seine Hand nach ihr aus, griff in ihren Körper und riß etwas Wichtiges aus ihr heraus. Sie wollte sich dagegen wehren, aber es funktionierte nicht. Erst brannte ihr Körper wie Feuer, so heiß war ihr, dann erkaltete und sie begann zu zittern. „Hör auf dich zu wehren sonst wird das nichts! Wenn ich noch mehr Kraft anwende, zapfe ich deine Lebensenergie gleich mit an und so klein wie du bist, bist du dann Mausetot!“, drohte Ren laut und ungeduldig und In versuchte sich zu fügen. Es war für Gaara! Wenn sie durchhielt, egal wie sehr es schmerzte, dann wäre er ganz frei! Frei von diesem grinsenden Mordlustigen Vieh! Stück für Stück entzog der Kazekage ihr ihre Kräfte, bis das Mädchen aufschrie, erschöpft zur Seite fiel und sich nicht rührte. Sie keuchte noch immer und kauerte sich zusammen, damit sie ihren zuckenden Körper wieder irgendwie unter Kontrolle bringen konnte. Ihr Verstand fühlte sich benebelt an und sie schloß die Augen. Nur benommen konnte sie erkennen, dass etwas vor sich ging, das Ren wohl ihr Chakra auf Gaara richtete, das der Bannkreis noch heller strahlte du das eine große Menge an Sand an die Zimmerdecke schoß, aber mehr sah Ino nicht mehr. Ihr zitternder Körper fiel in sich zusammen und sie verlor das Bewusstsein. Ihr Schädel hämmerte und sie fühlte sich an, als platze sie jeden Moment oder würde auseinanderfallen. In ihr war nichts, nur heiße Lava. Als hätte man ihre ganze Energie und ihre Reserven nur mit einem Fingerdeut aus ihr heraus gezerrt... und wieder so plötzlich! Alles geschah zu schnell hintereinander.. sie verstand gar nicht,. Was geschehen war. ~~~~~~~~~~~~~ „Ino! Ino wach auf! Komm zu dir.. wach schon auf...!“ Das hörte das Mädchen nun schon die ganze Zeit und sie starrte auch schon seid einigen Minuten in das Gesicht, das sich vor ihr aufgetan hatte. Das Bewusstsein hatte sie wieder erlangt, doch es war, als fuhr ihr Körper erst ganz langsam wieder hoch und musste jedes einzelnen Programm neu starten, wie bei einem Computer. Das Gesicht vor ihr erkannte sie darum auch nur langsam. Ihr ganzer Körper war taub und sie fühlte ich so schwach wie noch niemals zu vor. Als hätte sie keine Knochen im Körper sondern wäre nur eine Hülle, gefüllt mit nichts. Und es war kalt, ihr Körper zitterte schrecklich. Dann kniff sie die Augen zusammen und langsam kamen Erinnerungen hoch und ihr Gedächtnis schien wieder zu funktionieren, auch ihren Körper nahm sie wieder wahr. Sie bemerkte, dass sie noch immer auf einem harten, unebenem Boden lag und das es dunkel um sie herum war. Aber zum Glück war das nicht das einzige was sie spürte. Sie fühlte einen warmen, aber bebenden Körper nahe bei sich und zwei Arme, die sie an diesen Körper drückten. Vorsichtig reckte sie die Hände und suchte ihre Stimme. „Gaara?“, murmelte sie, dann schüttelte sie sich. Irgendwo rechnete sie damit, dass sie angegriffen würde, wenn sie diesen Namen sagte, aber nichts passierte. „Gaara... ist er tot?“ Seltsam, sogar ihre Stimme fühlte sich taub und hörte sich heiser an, so kam es Ino jedenfalls vor, als sie diese ersten Worte formte. Shukaku! Rasch öffnete sie die Augen und sah wieder in dieses Gesicht. Gaaras Gesicht! Gaara lebte noch! Gaara ging es gut! Hastig wolle sie sich aufsetzten, was sich als Fehler erwies`, denn sie sackte sofort wieder in sich zusammen und quiekte leise. Ihr Rücken tat weh und ihr Inneres brannte noch immer, dabei war ihr kalt. „Psscht! Schon gut! Nicht aufregen! Du bist ohnmächtig geworden und warst ne ganze Zeit lang weg...“ Mit einer sanften Berührung streichelte er ihren Kopf. Erst jetzt sah das Mädchen, das sein Blick besorgt war, aber zu ihrer großen Erleichterung waren es Gaaras Augen die sie ansahen. Helle, grüne Augen! Und Shukaku? Was war mit ihm geschehen? Und wieso was sie ohnmächtig? Ob sie lange weggetreten war? Und wieso benahm sich Gaara so wie immer...das tat er doch? Zu viele Gedanken schwirrten in Inos Kopf herum, so dass sie den Kopf hielt und nur aufseufzte. „Ist er tot?“, fragte sie wieder und klammerte sich mit der anderen Hand an Gaaras Oberteil. Moment? Er trug wieder sein Oberteil? Müde öffnete Ino die Augen und erkannte, dass auch sie wieder angezogen war. „Mein Shirt...“ „Ich konnte dich schlecht hier so liegenlassen. Ich hab dich angezogen.“, murmelte Gaara und hielt sie noch immer fest. Ino stierte ihn weiter an und langsam wurde alles klar. Offensichtlich konnte sie nun auch wieder die Gesichtsausdrücke ihres Gegenüber verstehen, denn Gaara schaute nicht nur besorgt aus, er sah auch so aus, als würde er jeden Moment rückwärts ins Grabfallen und nie wieder aufwachen. Er war blass, durchgeschwitzt und sah fertig aus. Erschrocken richtete sie Ino auf und faste nach seiner Hand. „Gaara! Geht’s dir gut.. was ist denn passiert.. ich bin ohnmächtig geworden? Shukaku?! Ist er weg...ist er tot?“ Sie dachte an dieses Grinsen und an den kalten Blick, der sie aufgespießt hatte und es schüttelte sie. Sie hielt sich die Seite, starrte aber weiter in Gaaras Gesicht. Dieser seufzte und schüttelte erleichtert den Kopf. Er antwortete zwar nicht sofort, aber das ließ Ino Zeit, um den Kazekage zu bemerken, der noch immer bei ihnen war. Genauer gesagt befanden sie sich auch immer noch in diesem Raum und Ren lehnte an dem Altar und schien sich eine Kippe angezündet zu haben. Es war ein verzerrendes Bild, darum schluckte sie und sah wieder zu Gaara. „Es...es hat doch funktioniert, oder?“ Gaara grinste sie kränklich an und nickte übermüdet. „Als er deine Kräfte angezapft hat war das zu viel für dich...zu viel Energieverlust....!“, erklärte Gaara leise. „Du bist so klein und auch wenn du rein bist, deine Kraft war fast zu wenig. Aber Shukaku ist weg. Na ja, er ist hier drin...“ Knapp deutete Gaara auf seine Brust, sah Ino aber weiter an. „Aber irgendwie ist er auch nicht mehr da...ich höre ihn nicht mehr.. ich fühle ihn kaum noch....er ist fort, hinter Schloß und Riegel und hat keine macht mehr über mich. Es it ein starkes Siegel, stärker als das von Naruto Uzumaki aus deinem Dorf. Bei mir kann nicht mal Chakra durchsickern. Alles ist in Ordnung.“ Ino seufzte laut auf und ließ sich gegen Gaaras Arme fallen. Erfreut über diese Neuigkeiten und dann Gaaras Grinsen zu sehen, dass war eine Wohltat. Das lange warten hatte sich gelohnt und auch wenn Ino wohl zur großen Show bewusstlos gewesen war, es kümmerte sie nicht. Das Wichtigste war, Shukaku war fort, Gaara war von ihm befreit. Das Vieh war zwar nicht tot, aber es war weg! „Endlich! Er ist weg! Beide sind sie weg!“, flüsterte das Mädchen und umarmte Gaara sachte, ehe sie seine Wange küsste. Aus den Augenwinkeln sah sie zwar Gaaras Vater, aber der kümmerte sie jetzt nicht mehr. „Gehen wir nach hause? Ja.. ich will hier weg.. ich fühle mich nicht so gut.“, murmelte sie in Gaaras Ohr und der nickte. „Ja, wir gehen jetzt. Ich bin auch gerädert.“ Es war schwer zu bemerken, ob es über Gaaras Kräfte hinausging, aber eine Sekunde später stand er auf und hob das Mädchen einfach hoch, um sie zu tragen. Offensichtlich hatte es Ino wohl stärker erwischt als Gaara? Oder kam die böse Überraschung erst noch? Als die beiden standen, kam ein genervtes Seufzen aus der Ecke. „Na endlich! Ich dachte schon, ihr wollt hier übernachten! Los, bewegt euch rauf... ich hab euren Kitschkram satt!“, meldetet sich das Dorfoberhaupt charmant zu Wort und stapfte an den Beiden vorbei, die Treppe hinauf. Ino blinzelte ihm nach, drückte sich aber an Gaara. Sie erwiderte nichts darauf, genau wie der Rothaarige, sah diesen aber fragend an. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ich denke ja. Du machst mir mehr sorgen. Ich bin bloß müde.“ Ren verschwand die Treppe hinauf und Ino hörte anhand seiner schweren Schritte, dass er mies gelaunt war. Das Mädchen seufzte und drückte sich an Gaara, der sie die Treppen hinauf trug, aber sonst nicht mit ihr sprach. Neugierig beobachtete sie ihn währenddessen und versuchte festzustellen, ob sich etwas geändert hatte, aber dem war nicht so. Gaara sah wie immer aus. Seine strubbeligen roten Haare, seine hellen Augen und die schwarzen Ränder darum – er war wirklich wie immer, nur müde. „Ich bin auch nicht zu schwer...?“, murmelte sie, aber Gaara schüttelte wieder den Kopf. „Quatsch. Erschreck mich nie wieder so, du blöde Kuh! Einfach wie tot dazu liegen!“ Er schluckte und Ino sah wie sich seine Augen verengten. Für ihn war es ein Schock gewesen, nachdem er endlich wieder halbwegs zu sich gekommen war und Ino ihm gegenüber gelegen hatte und zuckte, schrie und sich sonst nicht rührte. Sie schloß die Augen und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. „Tschudligung...“ Der Kazekage ging ihnen voraus, ohne groß auf das Paar zu achten. Er war genervt, fühlte sich schlapp und war noch immer angespannt. So eine Versieglung war kein Zuckerschlecken, egal wie es ausgesehen haben sollte. Und ein Danke hatte er auch nicht gehört! Undankbares Pack, dabei hatte er so viel für sie getan. Sie hatten nur Glück, dass Inoichi einen Plan hatte... diesmal einer, der hoffentlich funktionierte. Oben angekommen öffnete er die Tür in sein Büro und mattes Tageslicht kam ihm entgegen. Seufzend reckte er die Schultern und schirmte kurz das Gesicht mit der Hand ab, ehe er sich durchs Haar fuhr und die Kippe zu Boden warf, um diese zu auslöschen. „Wo sind sie!“, war das Zweite, was ihm entgegen flog und das Dritte war eine aufgebrachte kleine Frau, die von ihrem Stuhl ungeduldig zu Ren lief und sich vor ihn stellte. Akemi hatte gewartet... es war nun zwei Stunden her und sie hatte nichts gehört, gar nichts, sie hatte nur warten können. Und nun war Ren alleine zurückgekommen und sie konnte sich nicht mehr halten. Sie sorgte sich so sehr und hatte Angst um die beiden, schließlich hatte sie allen Grund Ren nicht zu vertrauen. „Wo sind Gaara und Ino! Ist alles glatt verlaufen?!“, rief sie weiter und zerrte an Rens Robe und starrte zu ihm empor. Der Kage jedoch verengte nur seine Augen, stieß ihre Hände von sich und sah sie kalt an. Akemi... pah! Er grinste sie kalt an und zuckte dann mit den Schultern. Eigentlich hatte er keinen Grund ihr eins rein zu würgen, aber es machte ihm einfach Spaß diese Frau zu verarschen. Erneut zuckte er mit den Schultern und machte eine theatralische Geste. „Wenn du so direkt fragst, Shukaku ist tot....“, erklärte er. „Es tut mir leid, aber Ino und Gaara hat es auch erwischt. Die Kräfte die von dem Bijuu ausgegangen sind waren zu stark. Er hat erst Inos Kraft ausgezerrt und dann konnte Gaara ihn nicht halten und er hat sich selber vernichtet.... ich sagte ja, es wäre riskant. Selber Schuld.“, log er sie weiter direkt an und seufzte wieder, dann begab er sich zu seinem Schreibtisch um sich darauf nieder zu lassen. Akemi ließ er an der Stelle stehen und sah sie nicht groß an. „Was denkt ihr auch... kommt hier auf einmal an und verlangt so etwas von mir. Du hättest ihnen das ausreden müssen. Immerhin bist du doch ihre Mutter... was für ein schlechtes Vorbild du doch bist, Akemi-chan. Tja, tja tja...!“ Absolut fassungslos über diese Worte verharrte die blonde Frau und starrte einen Moment nur auf die Tür, aus der Ren gekommen war. Dann schluckte sie und drehte sich langsam zu ihm. „Was...was sagst du da?“, hauchte sie entsetzt und ihre Augen wurden immer größer. Gleichzeitig wich sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht und sie regte sich kein Stück mehr. Gutgläubig wie sie war glaubte sie ihm diese Geschichte natürlich, denn tief in ihrem Inneren hatte sie sich genau davor gefürchtet, dass Ino oder Gaara bei dieser Aktion etwas zustoßen würde. Sie konnte ja nicht wissen, dass Ino und Gaara nur etwas gemächlicher die lange Treppe hinauf kamen und sich darüber keine Gedanken machten. Einen Moment war sie einfach sprachlos und ihr Herzschlag änderte sich von 0 auf 100. Ihrem Gaara und ihrer Ino sollte etwas zugestoßen sein? Der Versuch hatte nicht geglückt? Nein! Das konnte nicht wahr sein! Er log! Er log ganz sicher! Er belog sie schon wieder! Dann, urplötzlich, ging sie auf den Kazekage los, trat ihm mit all ihrer Kraft gegen das Schienbein, packte seinen Kragen und zog ihn zu sich runter. „WAS HAST DU ARSCHLOCH MIT MEINEN KINDERN GEMACHT!“, brüllte sie ihn ängstlich und entsetzt an und schüttelte seinen Kragen so stark sie nur konnte, selbst wenn ihre Hände bebten. „Ich wusste doch dir kann man nicht trauen! Erst nimmst du mir meinen Mann weg, gehst mit ihm ins Bett und nun willst du mir sagen du hast meine Kinder getötet!“ Tränen der Angst traten in ihre Augen und sie glotzte nur in Rens glattes Gesicht, dann schubste er sie von sich. „Mach mal halblang! Ich hab gar nichts gemacht!“, murrte er und zog ein Gesicht, solche gefühlsduseligen Szene hasste er wie die Pest, trotzdem verpasste es ihm ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit, sie so am Boden zu sehen. „Ehm...was?“ Akemi zuckte zusammen und fuhr herum, als sie eine Stimme hörte. Grade in dem Moment, da sie sich am Kazekage ausgelassen hatten, waren Ino und Gaara in das Zimmer getreten und Gaara setzte Ino vorsichtig auf die Füße, stützte sie aber weiter. Die beiden hatten nur plötzlich Akemis laute Stimme gehört und sahen nun das sie weinte. Weder Ino noch Gaara verstanden grade, was Akemis Vorwürfe Ren gegenüber bedeuten sollten, aber es war ganz klar, dass dieser ihr etwas Gemeines gesagt hatte, damit sie so aus der haut fuhr. „Akemi? Was ist los?“, fragte Ino und auch Gaara machte einen Schritt auf seine Mutter zu. „Was ist passiert? Wieso weinst du Mama!“, erkundigte sich Gaara und seine Haltung wurde abwertend Ren gegenüber. Akemi aber konnte nicht antworten, entsetzt und zugleich schrecklich erleichtert stand sie bei Ren und ließ ihn langsam los. „Ino...Gaara...“, brachte sie hervor, schluckte schwer und erkannte in dem Moment, dass sie Ren auf dem Leim gegangen war. Wütend drehte sie sich zu dem Kage und rammte ihm ungehalten ihr Knie direkt zwischen die Beine. Erschrocken, schrie der darum auf und schubste Akemi von sich um am Schreibtisch etwas in sich zusammenzusacken und vor sich hin zu jammern. „Mistkerl! Du hast mich angelogen!“, rief sie und rannte dann zu Ino und Gaara um beiden um den Hals zu fallen. „Gott sei dank! Ihr lebt doch noch! Ich bin so blöd, ich glaube ihm auch noch! Es tut mir so leid! Ino-chan! Gaara-kun! Ich bin so froh!“, schluchzte sie und drückte die beiden so gut es ging an sich. Aus dem Grund musste Gaara auch kurz von Ino ablassen und faste seine Mutter sanft bei den Schultern. „Natürlich leben wir noch, was glaubst du denn. Alles ist ok.“ Finster hob Gaara den Kopf und sah zu Ren. Er hasste es, wenn seine Mutter weinte und er war sich sicher, dass Ren etwas damit zutun hatte. „Gaara hat Recht Akemi, alles ist in Ordnung, wir sind nur geschafft, mach dir bitte keine Sorgen!“, versuchte dann Ino ihr Glück und wollte Akemi beruhigen. Dennoch gab es etwas, was das Mädchen grade beschäftigte. Es waren nur Wortfetzen gewesen, trotzdem hatte Ino den letzten Satz von Akemi sehr genau gehört. Was meinte sie mit >ihrem Mann