Hated but Loved von Bramblerose (Ino x Gaara AU) ================================================================================ Kapitel 28: Kapitel 28 ~ Deep Down ---------------------------------- Kapitel 28 ~ Deep Down Es gibt ein Sprichwort, das lautet Zeit heilt alle Wunden. Doch das traf weder auf Ino zu, noch auf Gaara. Vier Wochen waren vergangen und trotzdem hatte sich Gaara nicht verändert... bzw. er war nicht mehr der Gaara, den Ino lieben gelernt hatte. Akemi sagte ihr immer wieder, es läge wohl daran, dass man ihn verschleppt hatte, doch für Ino dauerte dieser Zustand schon so lange an.... sie verstand es nicht. Gaara war freundlich, fast so wie immer, nur viel zu ernst und ruhig war er geworden und er klebte nicht mehr an Ino. Schon wieder hielt er sich von ihr fern und seine leicht perverse Ader war völlig verschwunden. Woran das lag ahnte Ino, aber sie hatte Akemi nichts erzählt, das hätte sie nur noch mehr bedrückt, dabei war Akemi schon so um Inos und Gaaras Wohl besorgt. Der Junge wirkte noch immer so krank und unruhig, dabei bemühte sich Ino wirklich, aber er ließ sie nicht mehr an sich ran, noch weniger als vorher. Er hielt sich immer mehr von ihr fern und sagte ihr immer wieder ihre Liebe sei eine Illusion. Ino verdrängte die Wahrheit in dieser Aussage... damals hatte sie nichts gehabt. Sie hatte nur die Wahl gehabt zwischen einem Leben, wo man sie ignorierte und geringschätzte und schlecht behandelte und dem Leben, wo es wenigstens einen Mensch gab, der sie auf kranke und perverse Weise mochte. Doch Ino versuchte diesen Gedanken zu verdrängen. Vielleicht wollte sie sich einreden, dass sie Gaara liebte, aber wenn, dann nur zur Hälfte, denn wenn sie ehrlich zu sich war, wusste sie das es nicht stimme. Sie liebte ihn, aber sie wusste auch, das ein Teil von ihr ihn immer hassen würde. Es war Ironie, dass diese Gedanken genau jetzt wieder in ihr hochkamen. Sie verstand seine Situation, sie war schon Mal in der gleichen gewesen, doch er hatte wenigstens Menschen, die ihn umsorgten! Warum wollte er nur so verdammt stark und tapfer sein? Es war so leicht zu durchschauen, dass er niemandem auf die Nerven gehen wollte, doch er sorgte nur dafür, dass die Anspannung im Haus anhielt. Aber weder Akemi noch Ino konnten das verstehen. Auch Gaara gab sich Mühe... Mühe darin zu verheimlichen, dass er in den ganzen vier Wochen zu seinem Vater gegangen war und das er immer schwächer wurde. Als er beim ersten Mal, geheilt durch Ino, zurückkam, war sein Vater ausgerastet, da nun die ganzen Tests umsonst gewesen waren und man so nie die Wirkung herausfinden würde. Es verletzte Gaara, das zu hören und es verletzte ihn auch, Ino und Akemi anzulügen. Vor allem Ino...die sich so um ihn sorgte und so fürsorglich war, dabei hatte er es nicht verdient, dass wusste Gaara nun am besten. Er hatte die Liebe dieses Mädchen nicht verdient.. er wollte sie nicht. Er tat das alles doch nur, damit sie und seine Mutter in Sicherheit waren. Er würde lieber sterben, als das ihnen etwas zustieß. Vor allem Ino... er war verantwortlich für sie und konnte doch nichts für sie tun. Er hatte ihr Leben zerstört, also war es seine Aufgabe, ihr ein neues Leben zu geben, oder nicht? Um seine „Ausflüge“ zu vertuschen, musste er den beiden Frauen im Haus aber eine Erklärung abliefern... und die fand er darin, dass er im Keller des Hauses für sich alleine seine Fähigkeiten trainieren wollte und versuchen wollte, das Monster in ihm zu bändigen. Ein guter Vorwand, um die beiden nicht dabei zu haben.... ein guter Vorwand, um sich aus dem Kellerfenster zu stehlen und über das Feld hinterm Haus auf die Waldstraße zu gelange, wo jeden vierten Tag er schwarze Van wartete, der Gaara abholte und nach Konoha brachte. Aber Ino war auch nicht dumm, sie merkte natürlich, dass da etwas nicht stimmen konnte, sie merkte es jedesmal, wenn Gaara in den Keller verschwinden wollte, denn anstatt motiviert zu sein, sah er so blass aus, als könnte man ihn überfallen. Er war in der Tat noch sensibler als Ino....es wunderte sie, wenn sie an den bösen Gaara dachte, aber sie verstand es. Das Ino mit Gaara reden musste, bemerkte das Mädchen an dem Tag, da sie einmal in den Wintergarten ging und sich tierisch erschrak. Die Pflanzen, Gaaras ein und alles, waren fast alle verdorrt und am sterben. Es war ein schrecklicher grauer Anblick im Vergleich zu dem sonst grünen Bild, das sich hier abgab. Es war früher nachmittag und Akemi backte wie jeden Samstag Kekse. Ino schlich sich verwirrt aus dem Wintergarten zurück und schaute ins Wohnzimmer. Gaara saß vor der Terrassentür und starrte hinaus in den Garten. Viel Zeit hatte er von dem heutigen Tag nicht mehr über... Ino zögerte, dann kam sie aber doch zu ihm und setzte sich lautlos neben den Jungen. Gaara starrte ausdruckslos vor sich hin und drehte Ino erst den Kopf zu, als diese nach seiner Hand griff um sie sanft zu drücken. „Hey Gaara...“, lächelte sie. „Alls ok bei dir? Ich dachte.... na ja.. du sitzt in letzter Zeit so oft im Haus, möchtest du nachher nicht mit mir einen Spaziergang machen....das haben wir ewig nicht gemacht.“ Das war ein Vorsichtiger erster Anlauf und sie blinzelte ihn erwartungsvoll an und suchte in seinen Trüben Augen ihren Gaara., den Teil von ihm, den sie liebte, aber sie fand ihn nicht. „Ich trainiere später.“, erklärte er nur dumpf und sah wieder hinaus. Seine Hand entwand er ihrem Griff und sah sie dabei nur noch einmal kurz an. „Und wie nicht jetzt sofort? Moby würde sich auch freuen.. und ich mich auch.“, lächelte sie weiter und strich beruhigen durch Gaaras Haare. Sie konnte sich nicht an die zeit erinnern, wie sie damals ausgesehen haben musste, als man ihr diese Greultaten angetan hatte, aber Gaara kämpfte sehr lange damit und es beunruhigte Ino. Gaara zog aber wieder den Kopf weg und legte Inos Hand in ihren Schoß. „Es geht aber nicht... bitte Ino, lass das. Ich hab dir gesagt, ich möchte das nicht.“, murrte er nervös und sah weiterhin hinaus. „Wir...wir sind uns gar nicht mehr nahe.. und du... na ja du bist so anders als früher. Magst du mich denn gar nicht mehr?“ Bei den Worten ertönte ein mattes Grollen aus Gaaras Brust und er sah Ino an. „Natürlich mag ich dich... das ist es nicht.“, zischte er und schluckte. Sein Tonfall war eigenartig und sein Blick wich ihrem aus. „Es ist nicht gut für dich, wenn du an mir hängst oder an diesem Ort.“ „Ich lasse mich nicht wegschicken.“, beharrte Ino aber schnell und schüttelte finster entschlossen den Kopf. „Gaara ich liebe dich! Ich bin gerne bei dir.“ „Das tust du nicht...“, setzte er wie so oft an, mit einer schrecklich monotonen Stimme. „Wie kannst du mich lieben, oder diesen Ort. Ich habe dich hier gefoltert.... dich vergewaltigt. Rede dir das bitte nicht mehr ein.“ Ino ballte die Fäuste und presste die Lippen aneinander. „Gaara bitte...“, flüsterte sie und lehnte ihren Stirn an seien Schulter, ihre eine Hand in seinen Ärmel krallend. „Bitte denk nicht mehr an deinen Vater...es war schlimm, es war sehr schlimm, nicht wahr? Aber es hat nichts mit uns zutun. Du leidest schon genug. Aber... wenn du mir nun verbietest dich zu lieben.... was soll ich denn dann machen. Du bist nicht wie früher, ich verstehe dich... einen teil von dir...werde ich immer hasse und ich werde auch irgendwo immer Angst vor dir haben, aber lass die tat deines Vaters nicht zwischen uns stehen!“ „Es gibt kein uns.“, erklärte Gaara matt und schloss die Augen. Sein Körper begann zu beben und dann änderte sich sein Ton und er klang unruhig. „Ich verstehe nicht, wieso du noch hier bist. Was dich bei mir hält, warum du all diese Dinge tust. Du schläfst sogar mit mir... freiwillig! Und du sagst du wärst glücklich... oder das du mich liebst. Was denkst du dir dabei...“ Er starrte sie mit einem unheimlichen Blick an und Inos herz begann zu pochen. „Ich...“, sie schluckte und sah zu Boden. Es gab etwas, was Ino niemals aussprechen würde, darum drückte sie sich an ihn. „Du bist nicht der, der mir das angetan hat... das war das Monster in dir.“, erklärte sie schnell und zeigte somit, wie sie damit umging, wie sie verdrängen konnte. „Du hast danach so vieles getan, so viel Gutes und mir dein wahres Ich gezeigt... darum liebe ich dich...bitte, lass mich dich lieben. Und sei wieder wie früher, Gaara. Ich will, dass du mich wieder begehrst.. egal ob es mir gefällt oder nicht.“ Die dunkel umrandeten Augen des Jungen verengten sich und er senkte den Kopf. „Und was ist mit diesem Gaara?“, zischte er und drehte sich zu um sie zu Boden zu drücken. Furchtbar stark drückte er seine Arme durch und stürzte sie auf Inos Schultern ab, so dass diese an den Boden genagelt war. „Was ist mit diesem Gaara? Mit dem, der dich in der Nacht in dem Wald überfallen hat? Der dir die Kleider vom Leib gerissen hat? Der dich geschändet hat? Dieser Gaara...das bin ich auch! Also hör auf das immer zu behaupten! Niemand könnte die Person lieben, die dir das angetan hat! Genau wie ich meinen Vater hasse!“ Io schluckte und sah zu ihm hoch. Sie rührte sich nicht. Im Grunde wusste sie, dass sie eigentlich nur egoistisch war, aber sie wollte aus nur einem Grund, dass es Gaara gut ging. Natürlich sorgte sie sich, aber hauptsächlich wollte sie, dass er ihr wieder seine ganze Aufmerksamkeit zuwandte. Sie wollte im Mittelpunkt stehen, in seinem Mittelpunkt, aber wenn er nur an diese 3 Tage dachte und so sehr darunter litt, würde er nicht mehr so sein! Ja, zum Teufel! Sie hasste ihn und sie fand, er hatte verdient was man ihm angetan hatte, das man ihm dasselbe wie ihr angetan hatte! Sie wünschte, er hätte ihr alle Details erzählt, damit sie von seinen Qualen wusste und es sich vorstellen konnte. Er wusste ja nicht, dass das Lächeln, was sie ihm manchmal schenkte Eichi galt.... das es Genugtuung war! Und ja... der einzige Grund, wieso sie mit Gaara schlief war der, dass sie nur eine Frau war. Am Anfang hatte es ihr unglaubliche Angst gemacht, aber er schafft es ihre Lust zu entfachen, also sollte er sie auch gefälligst befriedigen! Es war nicht mal schön, es tat immer irgendwie weh...... Aber er hatte ihr Leben zerstört, also verlangte sie, beim Henker, dass er dafür grade stand und ihr neues Leben so verbesserte, dass sie darin glücklich sein konnte! Sie litt mit ihm, natürlich, aber sie war es auch über, dass er immer nur betrübt dasaß, da sie nun mal nichts tun konnte! Und für diese Gedanken, die sie tief in ihrem Inneren trug, hasste sie sich, weil es sie auf dieselbe Stufe setzte, auf dem Gaara und Eichi standen. Und ihre Liebe? Die galt dem Gaara, der genau das tat. Der Gaara, der sie ein den Himmel hob, sie begehrte, sie mit Komplimenten überhäufte, der sie befriedigte, der, der sie allem anderen vorzog und der sie beschützten sollte. Der Gaara, der neben ihr lag und sie beim Schlafen bewachte, der mit ihr spazieren ging, der Gaara, der immer so lächelt, aus einer Mischung von Unschuld und Naivität und Trauer. Und nicht dieser Trauerklos. Was sollte sie sagen? Er hatte sie über Wochen lang misshandelt und sie hatte sich zusammengerissen.. es hatte so viel Kraft gekostet sich ihm langsam anzunähern... ein halbes Jahr lang, da sie fast ununterbrochen seine Nähe hatte erdulden müssen, ehe sie es nicht mehr anders aushielt. Sie musste bei ihm sein, sie wollte bei ihm sein. Aus irgendeinem Grund sah sie sich als sein Eigentum an, darum liebte sie ihn, darum brauchte sie ihn, darum sollte er wie früher sein und lächeln! Darum sorgte sie sich so sehr um ihn.. sie wollte das er lächelte und es überwinden konnte, so wie sie es getan hatte. Das sie so fühlte, so gehässig war und es ihm gönnte änderte nun mal nichts daran, dass sie sich in ihn verliebt hatte.... Gaara neben ihr Schüttelte nur den Kopf und stand auf. Ino schluckte und erhob sich ebenfalls mühsam. „Es wäre doch nur ein Nachmittag.... ich sorge mich um dich, ich will dich wieder so, wie du früher warst...“, flüsterte Ino und sah ihm nach. Gaara drehte sich auch wieder um, doch diesmal war sein Blick eindeutig genervt und Ino versteifte sich. „Willst du, das beim Nächsten Mal einer von euch totgeschlagen wird? Nein oder?! Beim Nächsten mal soll ich euch doch beschützten können,. Nicht wahr? Also lass mich bitte endlich in Ruhe damit!“, zischte er. Ino klammerte sich in den Rock den sie trug und sah zu Boden. Das wiederum verletzte sie. Sie schluckte die Tränen runter und folgte ihm, nach seiner Hand tastend. „Gaara... ich mach mir solche Sorgen...und Akemi auch...“, erklärte sie sanft und streichelte seine Hand. „Vier Wochen ist es jetzt her... und du entfernst dich immer weiter. Lass es wie früher werden, ich bitte dich! Mir zu liebe.... bitte! Ich vermisse dich!“ Gaara blinzelte auf sie runter und ein Schatten huschte auf sein sonst regungsloses Gesicht. Er sah sie mit einem durchdringenden Blick an, der ihr etwas entgegen schrie, aber Ino kam es so vor, als stände sie zu weit weg, um das Signal zu verstehen, um einen Hilferuf aufzufangen. Ganz so.. als sendeten sie plötzlich auf zwei unterschiedlichen Frequenzen. Gaaras plötzliche Einsicht darüber was er Grausames getan hatte, zerstörte alles, was Ino sich so krampfhaft und liebevoll aufgebaut hatte. Sie wusste nicht, wohin Gaara musste, oder das er sie dadurch nur beschützten wollte. Weder sie noch Akemi ahnten, dass sie ständig in Gefahr waren, darum konnten sie es nicht verstehen. Gaara sah Ino noch eine Zeit an und streichelte dann ihre Wange. „Ich...“, fing er zittrig an, zog sich dann aber zurück. Ino wusste nicht, wie er sich fühlte, was es in ihm auslöste, welche Angst und welches Chaos in seinem Kopf war. Er konnte nicht so tief denken wie Ino, für so viele Gefühle hatte sein Herz kein Platz mehr, er konnte sich nur noch auf drei Dinge konzentrieren. Die Angst vor Konoha, den Wunsch Ino und Akemi zu beschützten und darauf, sich selber im Zaum zu halten, wegen einer ganz besonderen Sache..... aber er musste schweigen! Er und Ino standen sich gegenüber, dann lächelte er wieder so unglaublich Sanft, dass Inos herz automatisch höher schlug. „Ich geh jetzt runter... und stör mich nicht! Es tut mir leid, aber es ist besser so!“ Dann schloß er schweren Herzens die Tür hinter sich als er in den Keller ging und Ino hörte, wie er abschloss. Er horchte eine Zeit, dann tapste er die Treppen hinunter. Er konnte sich nicht auf noch mehr einlassen, sein Körper war dabei zu sterben, so fühlte es sich an. Er war unruhig, da seine Dosis im Körper längst abgebaut war und nach mehr schrie. Ihm war so furchtbar heiß und doch fühlte er den unangenehmen Schauer auf dem Rücken. Sein geschundener Körper...wie er nun unter der Kleidung aussah wusste weder Ino, noch Akemi und es war gut so. Die Frage war nur.. wie lange er es noch aushielt? Jetzt, da die beiden oben waren, konnte er die Maske die er in ihrer Gegenwart aufhatte, endlich abschrauben und sich kurz dem Ohnmachtsgefühl hingeben, dass er die ganze Zeit krampfhaft zurückhielt. Er hatte Angst zu gehen, er wollte oben bei Ino sein, aber wenn er bei ihr war, tat er ihr nicht gut. Er wusste gar nicht mehr wohin er sollte. Seine Augen waren so offen wie noch nie und sein Verstand lief auf Hochtouren... darum konnte er nicht mehr bei Ino sein, dazu hatte er kein Recht. Und seiner Mutter brach er das Herz, in dem er so war, wie er jetzt war. Trotzdem musste er nun los... er musste sich aus dem Kellerfenster schleichen und zu den Leuten seines Vaters...sie warteten sicher schon auf ihn. Wie einen Gefangenen würden sie ihn abtransportieren und nichts anderes war er: Ein Gefangener. Es fiel ihm so unglaublich schwer und er brachte es kaum über sich, dennoch tat er genau das und stahl sich heimlich aus dem Haus. Etwas in ihm drängte ihn auch dazu. Sein anhängiger Körper brauchte dringend einen neuen Schub, seine Hände zitterten bereits und ihm wurde schlecht. Das war die einzige Erleichterung... er würde von dem Drang in sich befreit. Der Rest war Angst. Ino stand nur noch kurz vor der Tür und sah sie an. Sie hasste diese Tür und den Keller, darum würde sie Gaara bestimmt nicht folgen. Bedrückt zog sie sich zurück und schlich leise hoch ins Schlafzimmer. Seit sie gemeinsam in einem Bett geschlafen hatten war so lange Zeit vergangen.... irgendwie lief mal wieder alles schief. Traurig ging sie zum Fensterbrett und entschloss sich der kleinen Blumen die dort stand etwas Wasser zu geben. Gaaras Geburtstagsgeschenk von Akemi... selbst an dem Tag war er nicht so gut drauf gewesen und war trainieren gegangen. Natürlich war der Rest des Tages, als er wieder zu ihnen hochkam schön gewesen, aber trotzdem fehlte Ino das, was sie brauchte um hier glücklich zu sein. Sehnsüchtig strich sie über die Blütenblätter und seufzte. Geistesabwesend starrte sie vor sich, dann zuckten ihre Augen und sie hinaus. Er glaubte sie nicht was sie sah, dann war sie sich aber sicher. „Was?“, brachte sie hervor und schob die Gardine beiseite. Gaara ging weg.... sie sah ihn wie er über das Feld lief, hinein in den Wald. Erschrocken blinzelte sie und sie wurde nervös. //Er geht weg...wieso geht er fort?! Gott...was wenn er nur keine Lust mehr auf mich und Akemi hat! Was wenn er eine andere hat und mich betrügt...!//, dachte sie sofort dummer Weise, biss sich aber auf die Lippen. //Mist...dazu müsste ich mit ihm zusammen sein.... aber wohin läuft er bloß... tut er das etwa immer wenn er sagt er trainiert...aber ich höre ihn doch oft im Keller!// Langsam setzte sich Inos aufs Bett und sah auf ihre Hände. Hatte sie einen Fehler gemacht? Gaara hatte ein gutes Gespür...was wen er von ihren Gedanken wusste? Das es ihr nicht so leid tat, wie es sein sollte? Sie war auch ein Dummkopf! Egal wer er war... im Grunde hatte niemand es verdient, dass sein Vater ihm das antat! //Vielleicht bekommt er von mir auch nicht mehr, was er will? Er schläft ja nicht mehr mit mir...er begehrt mich nicht mehr... ich muss ihn fragen wenn er wieder kommt! Ich hab Angst! Wenn er mich verstößt was mache ich dann?! Er sagte meine Liebe sei dumm...was wenn er denkt es wäre besser, ich gehe fort! Was tue ich dann.. was? Wohin soll ich gehen?! Ich will bei ihm bleiben! Ich will bei meinem Gaara sein...// Diese Unruhe in ihr wuchs an und sie begann unruhig auf und ab zu laufen. Hatte sie mit ihren Gedanken einen Fehler begangen? Nein hatte sie nicht! Er konnte niemals wissen was sie dacht...aber das war doch auch egal! Was tat er nur.. wohin war er gegangen? Kurz darauf hörte sie die Treppen quitschen und Akemi stand in der Tür. „Ino-chan? Die Plätzchen backen jetzt, hast du Lust, sie nachher mit mir zu verzieren...?“, dann stockte die junge Frau aber. Als sie näher zu Ino trat, sah sie wie aufgelöst das Mädchen war. Ino erschrak auch leicht bei Akemis auftreten. Sie riß sich zusammen, dann tapperte sie aber doch zu der älteren Frau und drückte sich unverfroren an sie. „Akemi-san....“, flüsterte sie leise. „Ich hab Angst....“ „Ino?! Was hast du denn.. wieso bist du so bedrückt?“ „Gaara er... ich glaube ich....“, aber mehr kam sie nicht heraus. Sie wollte nicht unnötig etwas aufwühlen, was womöglich fr sie oder Gaara schlecht war, darum zog sie es vor sich etwas bei Akemi zusammen zu kauern, denn sie vertraute dieser Frau. Akemi war wirklich ein Goldstück, anders konnte man es nicht sagen, denn sie kümmerte sich um Ino wie um ihre eigenen Tochter und tröstete sie. Gaara war unterdessen wieder unterwegs. Er wusste nichts davon, dass Ino von seinem Ausflug mitbekommen hatte und nun saß der Junge in dem dunklen Van, der sehr schnell nach Konoha fuhr. Bei ihm waren zwei Anbu, aber Gaara ignorierte sie sondern starrte auf seine zittrigen Hände. Es war fast, als könnte er mit bloßem Auge sehen, wie das Blut durch seine Adern gepumpt wurde und wie diese unter seinem Puls vibrierten. Es war unheimlich, darum schloss er eiligst die Augen und versuchte wie immer einfach auszublenden was folgen würde. Genau wie seinen noch immer schmerzenden Körper, der unter den Medikamenten seinen Vaters und den Eingriffen litt. An die Hitze und Kälte Wellen die über ihn hereinfielen versuchte er sich zu gewöhnen, oder an das Dröhnen seines Kopfes, als würde ein Staubsauger direkt neben seinem Kopf auf Hochtouren laufen. All das ignorierte er, wenn er mit Ino und seiner Mutter zusammen war, es war besser für sie, als das sie sich noch mehr sorgten. Besser er saß still da, als dass er sich windend im Bett die tage und Nächte um die Ohren schlug. Die unheimlichen Tagträume von der Tat seines Vaters ganz zu schweigen. Er war schlicht am Ende, er fühlte es, sein Körper und sein Gewissen wollten nicht mehr, es war zu viel. Die Fahrt nach Konoha dauerte etwa Zwei Stunden, da der Wagen langsam fuhr. Normaler Weise fuhren sie immer übers Land, so dass sie innerhalb von einer Stunde da waren, Gaara blieb etwa 2 oder 3 Stunden und sie fuhren eine Stunde zurück. Ein Wunder, dass weder Ino noch Akemi bis jetzt davon was mit bekommen hatten.... Gaara grauste es bereits, als der wagen, so wie immer, in die Einfahrt der Villa einbog und lehnte sich zurück. Ihm war sehr heiß und er schwitzte wieder, sein Atem ging unruhig. Sein Vater hatte nicht gelogen... Gaaras Schmerzempfindlichkeit war angestiegen, darum war es eine Tortour für ihn. Das Auto machte halt und Gaara sah auf. Sie waren wieder in der Halle, aber sein Vater erwartete ihn nicht. Der Junge blinzelte, dann stieg er mühsam aus dem Wagen und sah sich um. Alles um ihn herum schien sich zu drehen, so machte es sich bemerkbar, wenn er nicht bald wieder einen neuen Schub bekam. Die Anbu begleiteten ihn auf dem Weg zu Eichis Büro, denn dahin wurde er diesmal zitiert. Es war eine Erleichterung, nicht sofort in Saal 2 gebracht zu werden, also ließ sich Gaara den Gang hinunter und durch die Büro räume schieben und taumelte dabei vor sich hin. Wenigstens nahm er die Gefahr, die von hier ausging nicht mehr so ernst wie früher, er konnte es eh nicht abwenden. „Geh zu Büro von Dr. Soichiro, er erwartet dich bereits!“, gab ihm dann einer der Anbu die Anweisung und die beiden Maskierten ließen ihm auf halben Weg alleine. Gaara seufzte. Sich an der wand haltend und an den anderen Kollegen seines Vaters vorbei tapsend, suchte er sich den Weg in die Höhle des Löwen. Es war schon erstaunlich... nur wenn er vor ihnen lag, als ihr kleines Tierchen, nahm man ihn wahr. Etwa 10 Minuten später war Gaara an seinem Ziel angekommen, das Büro seines Vaters. Ein Schauer ließ ihm über den Rücken und er stützte sich an der Wand ab. Noch immer schwankte er umher und versuchte sich zu beruhigen. Schnell kniff er die Augen zusammen, in der Hoffnung wenn er sie wieder öffnete, würde sein Blick klarer sein, aber es drehte sich noch immer alles um ihn herum. Die Tür zum Büro war einen Spalt offen und Gaara zögerte, ehe er hinein ging. Vorsichtig lugte er um die Ecke und spähte hinein in das Zimmer. Sein Vater saß an seinem Schreibtisch, er war alleine. In der Hand hielt er einen Fotorahmen, den er ausdruckslos betrachtete. Er seufzte leise und stellte das Bild vor sich, was auch immer darauf abgebildet war, beinahe sanft strich er darüber, dann lehnte er sich nachdenklich zurück. Nur Gaara wusste, welches Bild schon seit Ewigkeiten auf diesem Schreibtisch stand....welches Familienfoto. Eichis dunklen Augen glitten zur Tür und sofort wich Gaara zurück, so dass man ihn nicht sehen konnte. Schnell genug war er aber trotzdem nicht gewesen, denn sein Vater hatte ihn sehr wohl bemerkt. „Komm rein.“, befahl er müde und Gaara folgte. Leise schlich er in das Zimmer, stürzte sich aber wieder an der wand ab. Der Käfig stand noch immer Vorort, was den Jungen beunruhigte. „Da bin ich.“, murmelte er leise. „Das sehe ich, mein Sohn.“, erklärte Eichi nur und kritzelte etwas auf seine Unterlagen. Gaara blinzelte und wurde zappelig. Wieso ließ er sich so viel Zeit! „Ich...!“, fing Gaara darum an, biss sich aber auf die Zunge. Er würde doch nicht betteln? Der Mann ihm gegenüber hob den Blick und Gaara gefror zeitweilig. Er ertrug keinen Augenkontakt mehr, beschämte ihm immer mehr. Er hasste sich einfach. „Nun...was auch immer. Du kannst dich glücklich schätzten, denn heute...! „Hör auf zu reden und gib es endlich her!“, zischte Gaara erstaunlich laut und fordernd und funkelte ihn an, so gut er konnte. Er schaffte es nicht, sich auf das erstaunte Gesicht seines Vaters zu fixieren, denn ihm war schrecklich schwindlig. „Ich...“, fing er wieder an und kam zwei Schritte vor, dann haute es ihn aber um und es war, als zog man ihm den Boden unter den Füßen weg. Das Dröhnen war zu laut geworden und die Übelkeit hatte ihn besiegt. Es wurde schwarz um ihn und zum ersten Mal seit langer Zeit spürte Gaara wie es war, wenn man bewusstlos wurde. Erst einige Zeit spät, kam Gaara wieder zu sich, da er um sich herum laute Stimmen hörte und ein klingeln in seine Ohren wahrnahm. Er schluckte und versuchte seine schweren Lieder zu öffnen. Um festzustellen, dass er wach wahr, dass er irgendwo auf einer weichen Unterlage lag und zur Besinnung kam, brauchte er etwas. Müde hob er seine Augen und blinzelte. Er sah nur matt die umrisse von einigen Leuten, die lautstark diskutierten und ihn vergessen hatten. Sie bemerkten nicht, dass er wieder zu sich kam und Gaara blieb liegen. Er spürte nun mehr als deutlich, wie schlaff sein Körper sich anfühlte. Vorsichtshalber schloss er die Augen wieder halb und legte sich zurück, verwirrt den Stimmen lauschend, die dort vor ihm stritten. Offensichtlich lag er auf der Liege, die im Büro seines Vaters stand. Dieser stand im Raum vor der Tür, ihm gegenüber waren zwei andere Ärzte, soweit er das erkannte. „Seien Sie nicht albern, Soichiro-san! Wir brauchen ihn!“, erklärte einer von ihnen. „Das weiß ich selber ganz genau! Ich war mir bewusst, wie dringend die Angelegenheit ist, aber nicht unter diesen Umständen, dass sagte ich Ihnen bereits!“, erwiderte sein Vater darauf und klang recht hitzig. „Dann erinnern wir Sie daran, dass sie es waren, der ihn damals vorgeschlagen hat.“ Gaara hörte, dass sein Vater schwieg. „Vorgeschlagen nennen Sie das...“, murmelt seine Stimme dann mürrisch und gefährlich. „Ich denke nicht, das es nun darum geht. Wir werden ihn weiterhin benutzten, aber nicht jetzt.“ „Ach, hören Sie auf! Was stellen Sie sich so, Sie kannten doch die Folgen, die das Medikament auslöst!“ „Genau deshalb bleibe ich bei meiner Meinung, Nakano! Das Mittel ist sehr stark und wir geben es ihm seid 4 Wochen.. sein Körper ist überanstrengt.“ „Was diskutieren wir hier eigentlich... ich verlange, dass Sie ihn wieder zu Bewusstsein bringen und dann bringen Sie ihn den Saal.“, forderte der andere Arzt. „Und ich verlange, dass Sie mich gefälligst in Ruhe lassen! Sie haben Recht.. ich habe ihn damals vorgeschlagen und daher habe ich das Recht über ihn zu verfügen und das wissen Sie. Er ist mein Sohn und ich sage, es ist zu früh dafür! Nicht heute, er ist zusammengeklappt, nachdem wir die Dosis verringert haben! Setzten wir es jetzt ab und fahren fort....“ Die andere beiden lachten kurz. „Seid wann interessieren sie sich für ihren Sohn, Soichiro-san? Führen Sie sich nicht so auf...so kennen wir Sie gar nicht. Geben Sie ihn heraus! Wir haben einiges mit ihm vor, der Bursche ist zäh, er verträgt das, er ist ein Monster.“ „Er ist mein Monster!“, zischte Eichi. Gaara verstand zwar nur die Hälfte, doch er hörte weiter zu und rührte sich nicht. Wieso verteidigte sein Vater ihn? „Ihr Monster, Soichiro, ist Eigentum von Konohas Wissenschaftsabteilung... der Mittelpunkt schlecht hin, ohne ihn läuft nichts. Also abschaffen Sie ihn in den Saal! Auf der Stelle! Ihre Einwände sind unbegründet!“ Eichis Augen funkelten und plötzlich packte er den Mann vor ich am Kragen und zog ihn zu sich hoch. „Ich sagte nein! Ich mache mit einer anderen Einheit weiter und Sie gedulden sich, verstanden!“, zischte Eichi drohend und sprach sehr schnell und laut. „Er übersteht es nicht, wenn wir wie im Plan weiter machen verstehen Sie! Ich wusste nicht, dass seine Zellen dermaßen auf das Mittel reagieren! Und mein Einwand ist nicht unbegründet, weil er sonst sterben wird!“ Dann knallte die Tür und Eichi und Gaara waren alleine im Zimmer. Lodernd stand sein Vater noch eine weile da, dann ging er zu seinem Schreibtisch und setzte sich aufgewühlt auf seinen Stuhl. Er seufzte laut auf und Gaara fragte sich, ob der Moment unpassend war ihm zu zeigen, dass er bereits wach war. Doch bereits nach wenigen Minuten hatte Gaara keine andere Wahl, seine alten Symptome sich bemerkbar machten. Er richtete sich langsam auf und alles drehte sich noch mehr. „Scheiße..“, fluchte er leise und Eichi stand auf. „Du bist wach.“, stellte er fest um kam zu Gaara, der ihn unsicher ansah und an die Wand rückte. Der Arzt schwieg und setzte sich vor die Liege. „Ruhig bleiben. Leg dich hin, du hattest einen Zusammenbruch.“, murrte Eichi knapp und Gaara spurte. Er schob Gaaras Oberteil hoch und setzte sein Stethoskop an. „Atme tief ein.“ Erneut tat Gaara wie befohlen, suchte aber nun den unergründlichen Blick seines Vaters. „Was...was wollten die?“ „Du warst wach?“, herrschte Eichi und Gaara zog den Kopf ein. „Ach was soll‘s... ihre und meine Meinung zur heutigen Sitzungen gingen auseinander, aber ich bin der leitende Arzt, ich sage wo‘s lang geht und nun frag nicht weiter, das geht dich nichts an - Ausatmen.“ Eichi war nicht gut gelaunt, also schwieg Gaara lieber. Zu fragen, ob es einen höheren Sinn hatte, dass sein Vater nicht wollte das er starb, traute er sich nicht und er wollte die Antwort nicht hören. „Dein Puls hat sich wieder reguliert, sehr gut.“ Er stand auf und ging weg und Gaara setzte sich auf. Unsicher sah er sich im Raum um und beobachtete seinen Vater. Zwar mies gelaunt, so war Eichi doch ruhiger als sonst. Er wirkte müde. Als er zurück zu Gaara kam, gab er ihm ein Glas Wasser und eine Pille. Ohne zu fragen nahm Gaara beides an und nahm es fast begierig zu sich, denn darauf hatte er zu lange warten müssen. Kurz darauf lehnte sich er zurück und merkte, wie er sich entspannte und wie alles klarer wurde... es war ein gutes Gefühl und er grinste matt, das konnte er nicht abstellen, so dumm es auch wirken mochte. Es war dieses innerliche Gefühl von Ruhe, aber doch zugleich kam er sich fast hyperaktiv vor und zugleich eins mit seinem Körper, aber auch weit weg und überall um ihn herum. Nachdem er die erste Wirkung hinter sich gebracht hatte, kehrte alles wieder zum normal Zustand zurück und Gaara fühlte sich fast gut. Eichi, der vor ihm stand, Hände in den Manteltaschen und ihn ausdruckslos ansah, schleuderte Gaara sofort wieder in die Wirklichkeit zurück und erinnerte ihn daran, wo er war. Er schluckte und setzte sich aufrecht hin. Der Junge wusste, der Schmerz war gelähmt, auch wenn er noch da war, er spürte ihn nicht und so konnte es bleiben. „Was... tun wir heute. Wieso bin ich hier?“, fragte Gaara leise und Eichi kräuselte den Mund, dann grinste er und wirkte wieder fast so abartig wie sonst aus. Gaara zog den Kopf ein und das Gespräch, das er belauscht hatte war vergessen. „Nicht viel.... du wirst etwas Spaß haben, ich will ein neues Skalpell ausprobieren, aber das kann ich auch hier machen, dann werde wir etwas Wichtiges besprechen und du kannst gehen.“ „Besprechen....?“, murmelte Gaara schwerfällig, doch das war nicht wirklich, was in seinem Kopf an erster Stelle stand. „Spaß....?“ Seine Eingeweide zogen sich zusammen und er rückte automatisch weg. Unsicher starrte er seinen Vater an. „Schau nicht so blöd. Es bleibt bei der Reihenfolge, also...“ Gaara Blick wurde noch entsetzter. „Was meinst du damit..??“, fragte Gaara heiser und starrte ihn an, das Schlimmste ahnend. Aber Eichi rümpfte die Nase. „Offensichtlich ist dir unser kleines Techtelmechtel von neulich noch immer im Kopf, mmh?“, fragte er ausdruckslos und versteckte seinen Blick hinter seinen Gläsern. Gaara schaute ihn ängstlich an, aber Eichi schüttelte den Kopf. „Das war eine einmalige Sache.. denke ich, keine Sorge. Und es geht mir jetzt auch nicht darum, sondern um dich, dass du etwas Spaß hast.“ Sarkasmus war darin zu hören. Eichi ging zu der metallenen Ablage hinter dem Schreibtisch und holte etwas aus einer Schublade hervor, das er Gaara zuwarf. Der zuckte kurz zusammen, fing jedoch einen kleinen Behälter auf. Fragend schaute er zu seinem Vater. „Was...?“ „Wir brauchen deinen Samen.“ Stille herrschte und Gaara starrte seinen Vater an. „Hä? Was...wieso das? Wozu brauchst du... das? Ich kann keine Kinderzeugen, das hast du selber herausgefunden...“, fragte Gaara kleinlaut und wurde tatsächlich verlegen, auch wenn sein Kopf ihm was anderes sagte. „Es geht nicht darum, Nachkommen von dir zu zeugen, du Idiot! Wir wollen etwas anderes herausbekommen und dazu brauchen wir dein Erbgut, hinterfrage nicht immer alles! Mach lieber.“ Gaara starrte ihn weiterhin an. „Du willst, dass ich...?!“ Gaara bemerkte, wie sein Ohren erstaunlich heiß wurden. „Gaara, bist du wirklich so unterbelichtet oder tust du nur so?! Du solltest dankbar sein, das sich nicht zugelassen habe, dass man dich auf den Tisch schnallt! Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass du dir einen runterholst, oder? Also stell dich nicht so an, denke an deine Ino! Passt doch...“ Eichi grinste unheilvoll, aber Gaara konzentrierte sich bestimmt nicht auf Ino, er versuchte sie aus seinem Gedächtnis zu bannen. Ino.... sie war in Sicherheit, das musste er sich ins Gedächtnis rufen, damit er nicht dem Wunsch nachgab, erneut zum Mörder zu werden. Er rührte sich nicht und glotzte zu Boden, während Eichi ungeduldig zu werden schien. „Was.. mach, oder soll ich nachhelfen!“ „Nein!“, kam darum sofort von Gaara und er schüttelte den Kopf. „Nur... vor dir?“ Das war ihm, nach dem was passiert war so unangenehm. Er fühlte sich eh schon gedemütigt genug, wieso musste er immer einen drauf setzten? Er hatte ihm seine Würde doch schon genommen. Eichi verdrehte aber nur die Augen und stand auf. „Ich geb dir wenn‘s hochkommt eine Viertel Stunde...“, zischte der Arzt und verschwand dann hinter der Zimmertür und ließ Gaara mit einer unerfreulichen Aufgabe zurück. Unter Druck kann sogar ein schönes Erlebnis zur Quällerrei werden, wie Gaara nun erfahren musste, trotzdem schaffte er es der Frist seines Vaters nachzukommen. Ohne das ein Funken Stolz in seinem Geist zurückblieb wartete der Junge nach „getaner Arbeit“ auf seinen Vater, der sich doch mehr Zeit ließ verabredet und 10 Minuten später als erwartet ankam. Der Rothaarige blieb schweigend auf der Liege sitzen und starrte vor sich hin, als Eichi hineinkam. „Da wären wir wieder...“, gab er gedehnt von sich. In seiner Hand hielt er ein kleines Bündel und Gaara wusste, welches Folterinstrument sich nun darin verstecken würde. Dann nahm der Arzt den nunmehr gefüllten Behälter, der neben Gaara stand an sich und grinste nur markant. „Ach was. Scheint dir Spaß gemacht zu haben, was? Ist ja einiges dabei herausgekommen.“ Er lachte finster über diesen hohlen Witz und stellte den Behälter beiseite auf die Ablage. Gaara zischte nur verlegen und sah auf den Boden, er hatte keinen Nerv jeden dummen Spruch seines Vaters zu kommentieren. „Du wolltest reden... dann mach das, ich will Nachhause.“, presste Gaara schließlich durch seine Lippe hervor. Es fiel ihm unglaublich schwer ein normales Gespräch mit seinem Vater zu führen und dabei Augenkontakt zu halten. Er sprach ihn auch nur an, da er sich nach dem ruhigen Häuschen irgendwo im Nichts sehnte. Aber sollte sein Vater heute irgendwann eine Funken Güte gezeigt haben, so war dieser bereits erloschen. Eichi zuckte mit den Schultern und lehnte sich an den Schreibtisch. „Glaubst du mich interessiert was du willst? Aber gut... ich hasse langes Durmherum.“ Er raffte die Schultern und vergrub schließlich verschwörerisch seine Hände in den Taschen. „Aber genau darum geht’s... um dein kleines Zuhause.“ Er kam hinüber zu der kauernden Gestalt auf der Liege und strich ihm wieder zu sanft durchs Haar, dass Gaara fast die Galle hochkam. //Beruhige dich...//, sagte ihm sein Gewissen, das noch immer Inos Stimme trug. //Reiß ihm nicht den Arm ab...das endet böse.. ruhig bleiben.. ich muss ruhig sein.// Eichi hockte sich vor ihn und starrte Gaara mit einem unheimlichen Blick an. „Deine süße kleine Ino...Zuhause in deinem sicheren Nest. Ich hab Dank dir so viel heraus gefunden.. wir sind mit der ersten Einheit fertig.. die Zweite dauert noch etwas. Du musst einiges abbauen in deinem Inneren.“ Er lachte hämisch und Gaara verengte die Augen. Alleine Inos Name ließ ihn hellhörig werden. „Aber, weiß du Gaara...das reicht nicht... wir haben viel entwickeln können, Medikamente, Drogen, Gifte... und natürlich auch andere Erkenntnisse, dank dir und deinem erstaunlichen Körper.“ „Erstaunlich entstellten Körper!“, zischte Gaara sofort und dachte an das, was er unter seinen Kleidern verbarg und was er angerichtet hatte. Für diese unverschämte Bemerkung handelte er sich eine Ohrfeige ein und biss sich auf die Lippen. Er sollt doch ruhig sein! „Gut.. dann eben Karten auf den Tisch! Das was wir entwickelt haben, ist mir zu wenig! Ich will mehr wissen! Noch viel mehr, aber du kannst mir nicht mehr helfen. Erstens.... ich will ein neues Objekt...ein Gegenstück zu dir, du bist ein besonderer Mensch, ein ausgebildeter Ninja, ein Monster, doch wie wirken unsere Medikamente auf normale Menschen?“ Gaaras Magen drehte sich um und mit flackernden Augen beäugte er seinen Vater. „Zweitens... ich hätte als Arzt zwar genügend Geld um mir ein Mädchen zu kaufen, doch wo wäre da der Spaß und die Dramatik? Also hör zu... ich will Ino! Ich will sie hier im Labor haben! Alle Welt denkt sie sei tot, es gibt nur wenige Menschen die noch wissen dass sie lebt!“ Er packte Gaara am Kragen und zog ihn zu sich. „Du wirst mir Ino herholen! Du wirst sie freiwillig herbringen und tust das nicht.. hohle ich sie mir!“ Gaara stockte und er starrte zu seinem Vater, erst nach ein paar Minuten, verstand er was er da verlangte! „Was...? Nein! Das ist gegen den Deal! Gegen die Abmachung!“, ereiferte er sich entsetzt und stand auf. „Es hieß ich tu was du willst, dafür lässt du Mama und Ino in Ruhe! Bitte!“ Der Junge bemerkte, wie schnell sein Herz zu pochen begann und er sein Körper erbebte. Angst loderte auf, doch diesmal war es nicht der Selbsterhaltungstrieb in ihm, sondern die Sorge um Ino. „Der Deal ist hinfällig, da ich dich nicht mehr brauche! Ich brauche die Kleine nun mal und was du dazu sagst interessiert die meisten hier herzlich wenig!“ Um Gaaras Füße begann etwas wie ein kleiner blasser Kreis zu lodern und er schüttelte den Kopf, von Eichi zurücktretend. „Du dämliches Schwein! Du lässt Ino in Ruhe! So war die Abmachung! Du kannst das von mir nicht verlangen! Ich kann doch nicht...!“, grollte Gaara und ballte die Fäuste. Sein Vater konnte das doch nicht verlangen! Er konnte Ino nicht freiwillig hier her führen und sie an Eichi ausliefern, so dass sie die Plätze tauschten! Eichi blieb aber unerbittlich und verschränkte die Arme. „Mein letztes Wort. Du bringst sie, oder ich hole sie und DAS wird unschön, glaube mir!“ „Das kannst du nicht machen...“, zischte Gaara und sah Eichi hilflos an. Dieser packte den Jungen aber und hämmerte ihn mit dem Rücken an die Wand, das es krachte und Gaara aufkeuchte. „Hör mir mal gut zu! Ich bin eigentlich ein sehr sozialer Mensch, ich lasse dir die Entscheidung. Bringst du sie nicht her, ohne dass es einen Aufstand gibt, dann komme ich mit meinen Männern und es wird Blut fließen! Und zwar nicht nur ihres, oder deines!“ Die Finger des Rothaarigen bohrten sich in die Wand und er versuchte sich zu konzentrieren, um seinen Sand zu sammeln. Das durfte er nicht zulassen, das nicht auch noch! Weder seine Mutter, noch Ino durften je so leiden, sollten je das durchmachen! Er kniff die Augen zusammen. Automatisch flimmerte Inos Gesicht vor seinen Lieder auf und er schluckte. Er war doch Schuld an all dem, er durfte es nicht schlimmer machen! Das durfte er nicht! Aber kaum da Soichiro sah dass sich Sand um seine Füße im Schneckentempo sammelte, trat er zurück und lachte. Er lachte Gaara aus. „Wie erbärmlich du doch bist! Willst du mir damit drohen? Willst du mich angreifen, oder mich töten? Was kannst du schon...das Jutsu was das Monster in dir versiegelte ist eine komplette Fehlkomposition, was kannst du schon? Nichts!" „Rührst du sie an, töte ich dich! Dich und deine ganzen Leute hier und vernichte dieses Labor und eure tolle Arbeit!“, drohte Gaara dann tollkühn und seine Stimme wurde lauter. „Du weißt so gut wie ich, was in mir lebt und lasse ich das frei, wirst du zur Rechenschaft gezogen und musst für alles bezahlen!“ Gaara schluckte. „Nimm lieber weiterhin mich, schlag mich, tu mit mir was du willst...aber lass die anderen beiden endlich daraus!“ „Immer dasselbe...das wird langweilig, du und dein Gefasel, du bist noch schlimmer als Akemi!“ Dann, plötzlich, donnerte er Gaaras Kopf gegen die Wand und drückte seine Hand auf Gaaras Gesicht. „Die mir gehörte! Akemi war meine Frau und gehörte voll und ganz mir.. bist du auf der Bildfläche erschienen bist und sie sich immer mehr auf deine Seite geschlagen hat! Du bist nicht unser Kind gewesen.. du hattest nicht das Recht unsere Familie kaputt zu machen!“, zischte Eichi dann und Gaara sah zu ihm hoch soweit er konnte. Der Junge ballte die Fäuste und erneut sammelte sich Sand, den der Arzt aber einfach wegschlug. „Lass das, denkst du ich hab Angst vor etwas Sand? Du bist zu dumm, um irgend etwas zu kontrollieren, oder die Macht in dir freizusetzen, außerdem weißt du, ich bekomme grundsätzlich was ich will!“ „Du.. wirst sehen...wer dumm ist! Was wenn ich einfach meiner Ohnmacht nachgebe, wenn ich mich nicht mehr konzentriere um wach zu bleiben und einfach einschlafe...direkt vor dir...dann kannst auch du nichts mehr tun!“, zischte Gaara und kniff die Augen zusammen. Es war lange her, seid Wut seine Angst vertrieb, doch wieder lachte Eichi. Jedes Mal wenn er ihn auslachte zerrte es an seinem Selbstwertgefühl und er fühlte, wie er schwächer wurde. „Von mir aus... verwandle dich, aber was wird deine Ino dazu sagen? Wenn sie erfährt das der tolle Gaara halb Konoha zerstört hat und dich sieht. Als riesiges, ekelhaftes Monster! Du bist dann unzähmbar und du weißt, dass dieses dumme Gör trotz allem an ihrem Vater und Kimi hängt. Genau wie du an mir hängst und es nicht wagen würdest mich anzugreifen!“ Gaaras Augen zuckten und er wusste, dass Eichi die Wahrheit sagte. Er würde alles zerstören, er würde auf niemanden Rücksicht nehmen... und nein, er könnte seinen Vater nicht töten, sein Gewissen, das diesmal wie seine Mutter klang, hinderte ihn daran. „Wenn du sie anrührst...dann reiße ich dir deine Eingeweide raus, ich schwöre es dir!“, sprach er trotzdem voll bitterem Ernst. Die Vorstellung, dass er auch mit Ino dasselbe tun würde wie mit ihm machte ihn einfach nur rasend. „Paha! Bring mich nicht zum lachen! Ich sagte schon, du kannst mich nicht töten und dir wäre es doch egal, was mit der Kleinen passiert, solange du deinen Willen hast. So war es doch als damals, solange es Mami gut ging durften andere leiden, oder? Ich kann mir gut vorstellen, was du schon so alles mit ihr gemacht hast und ich werde es nur vertiefen. Aber ich bin auch ein Gentleman, ich werde nett zu dem Mädchen sein. Sie kann ich ja betäuben, dann bekommt sie nicht mit was ich mir ihr mache! Und wer weiß...vielleicht schicke ich dir und Akemi ein Video davon? Dann habt ihr euren Spaß! So was magst du doch!“, zischte Eichi gehässig und drängte Gaara an die Wand, dass dieser auch ja keinen Angriff starten konnte, er hatte Glück, dass Gaara ihn tief im Inneren fürchtete. „Du wirst sie mir herbringen...das ist sogar besser für sie. Sie muss tagtäglich dein Gesicht ertragen, der, der ihr das alles eingebrockt hat. Was denkst du wie tief der Hass geht...mmh? Was ist mit dir, du hasst mich doch auch, oder? Noch schlimmer muss ihr Greul gegen dich sein! Und sie ist dir doch auch egal, sonst würdest du sie gehen lassen! Bring sie zu mir und sie kann endlich mal von Nutzen sein! Ich sehe es dir doch an...armer Gaara... du denkst an deinen Schmerz oder? Den Schmerz den du erleidest, weil du ihr wehgetan hast, aber dabei geht es dir auch nur um dich, du bemitleidest dich selber, weil du genauso bist wie ich. Du bist nun mal mein Sohn. Ino ist dir egal, solange es dir gut geht. Wie einfach wäre es für dich, wenn Akemi und deine Ino alles vergessen könnten mmh, dann würdest du fein dastehen! Also... ich sage es nur noch ein mal: Gib sie mir! Was willst du noch mit so einem lästigen Mädchen, sie es ein, bei mir ist sie besser aufgehoben als bei einem Monster wie dir!“ „Das darfst du nicht tun!“, rief Gaara dann aber schließlich und funkelte Eichi an, das der Arzt sofort wusste dass er es sich Bildlich vorgestellt hatte. Inos Lächeln, das sich in eine verängstigte Grimasse wandelte und ihr schöner kleiner, zierlicher Körper weiter entstellt war, als seiner. Es tat ihm weh, diese Worte zu hören und er wollte ihnen nicht glauben. Die Stimme von Eichi war so einnehmend und klang fast überzeugend, doch es gab etwas, dass konnte er nicht einfach weg reden. Nämlich Gaaras Gefühle. Auch wenn er ihr wehgetan hatte, es war besser sie täglich vor Augen zu haben um zu bereuen, als sie wegzugeben, damit er Ruhe hatte! Er wollte Ino bei sich haben, seinen Fehler gut machen, das musste er einfach! Er konnte nicht zulassen, dass man sie hier auf einen Tisch schnallte, wenn sie doch in seinem Bett liegen konnte, mit diesem süßen Gesichtsausdruck wenn sie schlief, oder wenn sie ihn so besorgt und mitfühlend anschaute. Sie war so unglaublich liebevoll und hatte alles runter geschluckt und redete sich fest ihre Liebe zu ihm ein, dabei war ihre Liebe völlig falsch. Sie war es, die keinen Grund zur liebe hatte. Sie hatte ihn damals umarmt, als er verängstigt war, während er ihr so viel Schlimmes angetan hatte. Er wollte sie um jeden Preis beschützten, er wollte das Mädchen, dem er so wehgetan hatte beweisen, dass er es bereute, dass er es gut machen konnte, dass er.... Eichi grinste weiterhin grimmig, während Gaara fortfuhr und schneller sprach als er dachte. Sein Inneres war aufgewühlt und dieses Ultimatum öffnete ihm klar die Augen. „Du wirst ihr nichts antun, weder Mama noch ihr...das erlaube ich dir nicht! Das darfst du nicht! Nicht schon wieder. Und ich werde mich dagegen stellen und sie beschützten, auch wenn du mich töten willst! Ich liebe sie! ich liebe Ino...“ Stille herrschte. Eine sehr lange zeit und Eichi musterte Gaara, dann blinzelt er. Sein Blick wurde abschätzend, wie das Lächeln auf seinen Lippen. „Ach so... natürlich.“, flüsterte er sarkastisch. „Hast du dich in den kleinen Engel verliebt, der dir ein sicheres Heim gibt, ja? Pah...du willst mir was von Liebe erzählen? Du weißt doch nicht mal, wie man das schreibt! Denkst du ernsthaft, du hast bei ihr Chancen? Sie ist Klassen höher als du, zudem eure Vergangenheit ist nicht grade vorteilhaft um eine Beziehung anzufangen...als hättest du davon eine Ahnung. Woher will etwas wie du schon wissen, was eine Frau braucht und was nicht...bei dir hält sie es eh nicht mehr lange aus, sieh dich doch an. Du kannst noch so viel jammern und betteln, bald wird sie hier bei mir sein, mit deinem Willen oder ohne deinen, die Frage ist nur wie wir es anstellen. Ich kann in Frieden kommen, oder aber mit Gewalt, um zu holen was ich will!“ Gaaras Atem ging schnell und er glotzte seinen Vater nur an. Seine Worte einfach auszublenden ging nicht. Da sagte er, was er fühlte und er wurde verhöhnt, doch das war nicht unbedingt das, was Gaara beschäftigte. Sein Blick wanderte zu Boden und haftete an dem Teppich des Raumes. So hatte er es noch nie ausgesprochen Seinem Gefühl...der Zuneigung zu Ino den Namen Liebe zugeben, sich anzumaßen das zu behauptet war ein starkes Stück. Ja... er hatte sich in Ino verliebt... und das schon vor so langer Zeit, aber das war etwas anderes als ihre Liebe zu ihm. Er war nicht derjenige, der von dem anderen misshandelt worden war. Er hatte niemals eine dunkle, böse Ino kennengelernt und sie würde ihm niemals körperlich überlegen sein... sie war so sanft und zart und liebevoll...so wie sie sich gab war es, wie Eichi es sagte, sie war ein kleiner Engel. Aber was war mit ihren Gefühlen, den Gefühlen die er verletzt hatte... was war mit dem, was sie nicht zeigte... Er hatte kein Recht sie zu lieben, dabei tat er es und dafür gehörte er doppelt bestraft. Er kannte sie nun schon über ein halbes Jahr... er hatte so viele Seiten von ihr kennengelernt, so viel von ihr gehört... das hatte sie einfach nicht verdient gehabt. Er starrte zu Boden und schließlich ließ Eichi ihn so. Da der Junge vor ihm nicht antwortete, ging er davon aus, seine Botschaft war angekommen. „Sehr gut...also pass auf, ich mach es dir leicht. Kommst du das nächste Mal OHNE Ino hier her, komme ich und hole mir sie und Akemi und du siehst keinen der beiden je wieder. Und nun...“ Er reckte sich und wandte sich an. „Kommen wir zum neuen Skalpell...“ Gaara sackte allerdings an der Wand hinunter, bis er am Boden saß. Die Fäuste hatte er geballt und die Zähne aufeinander gebissen. ER konnte das doch nicht entscheiden.... sein Vater würde diese Drohung wahr machen, aber was sollte er dagegen tun? Er brauchte einen plan, eine Ausrede, einen anderen Vorschlag.... aber was ? Gaara stolperte geräuschvoll durchs Kellerfenster und kam hart auf dem Rücken auf. Er fluchte und riß sich zusammen. Er war am Ende seiner Nerven angelangt, sein verstand suchte noch immer nach einem Ausweg, als er sich in dem dunklen kalten Keller aufrappelte und verwirrt um sich blickte. Er war alleine... Über sein Gesicht rannen noch Tränen der Verzweiflung, denn das Ultimatum stand. Entweder er würde Ino mitbringen, oder Eichi würde sich sie und Akemi holen.... was war das für eine Wahl! Vor Angst und Hilflosigkeit bebte sein Herz und sein Körper zitterte noch schlimmer als sonst, wenn er zurückkam. Was er jetzt hatte waren 48 Stunden.... was sollte er tun? Erschöpft ging er zur Treppe um sich dort geistesabwesend niederzulassen. Was sein Vater mit dem neuen Skalpell angerichtet hatte ließ ihn schon fast kalt in seiner Sorge. Eichi und seine Leute waren im einfach haushoch überlegen. Er durfte Ino und Akemi keine Angst machen, er durfte nichts sagen! Aber wenn er nichts sagte, wie würden sie dann reagieren, wenn er sie mitschleifen würde, oder wenn Eichi sie holen würde? Sprach er aber doch darüber, würde raus kommen, wo er die ganzen Wochen war, was wieder zu Aufregung führen wollte. Er saß tief in einer Zwickmühle... es verstörte ihn. Nach einigen Minuten, in denen er versuchte sich zu beruhigen, entschloss er sich aus dem Keller aufzutauchen, er durfte nicht zu lange hier unten sein, das war verdächtigt. Der Junge rappelte sich auf und ging bebend hinauf in das Haus. Es war wie immer hell und warm und freundlich.. es roch nach Keksen... Gaara wurde schlecht von dem Geruch, aus Angst, es könnte bald mit dem Frieden hier vorbei sein. Seine Mutter und Ino waren nicht zu sehen. Er schlich schnell an der Wand entlang um sich im Bad zu verstecken, wenn sie ihn und sehen würden, würde sein Gesichtsausdruck Bände sprechen! Aber das öffnen der Kellertür blieb natürlich nicht verborgen. Ino, die in der Küche saß und somit außerhalb von Gaaras Sichtweite war, hatte sie gehört, war aufgestanden und sah, wie sich der Rothaarige die Treppe hoch stehlen wollte. „Gaara!“ Ihr Herz machte einen zweideutigen Sprung. Wo war er wirklich gewesen...diese Frage hatte Ino den ganzen Nachmittag gequält. Gegen ihre Vernunft war sie in den Keller gegangen um sich zu überzeugen...er war nicht dagewesen. Als Gaara jedoch ihre Stimme vernahm, zuckte er heftig zusammen und eilte sofort die Treppe hoch, ohne Ino anzusehen. Das Mädchen schluckte und krallte sich in ihren Rock. Rasch ging sie ihm nach. „Gaara...warte bitte! Ich.. ich muss dich was fragen!“ Doch er war zu schnell und schaffte es, sich im Bad einzuschließen, ehe er Ins Gesicht sehen musste. Verunsichert blieb sie aber vor der Badezimmertür stehen und starrte die weise Tür an. „Gaara? Wo.. warst du?“, fragte sie trotzdem weiter. Sie musste es wissen. Zusammen mit Akemi hatte sie auf seine Rückkehr gewartet und nun brauchte sie eine Antwort. Gaara hinter der Tür bis sich auf die Lippe. Er lief schnell durch den Raum und stellte die Dusche auf Volldampf an. Es sollte so aussehe, als habe das Geräusch des Wassers die Frage übertönt. Ino konnte es nicht anders wissen, darum nahm sie genau an. Sie seufzte schwermütig und ging wieder in Gaaras Schlafzimmer um dort auf ihn zu warten. Irgend etwas stimmte nicht.. es hatte von Anfang an nicht gestimmt. Was hatte Gaara nur so, dass er sich heimlich davon stahl und ihr aus dem Weg ging? Hing es noch immer an Eichi....war es wegen ihrem Gespräch? Oder wegen ihren falsche Gedanken...? Gegen Gefühle konnte man doch nichts machen... Ungeduldig wartete sie und wippte mit ihrem Bein auf und ab. Wie jedes Mal ließ sich Gaara zeit im Badezimmer, aber sie wartete weiter. Nach einer halben Stunde, verstummte dann endlich der Wasserhahn und Inos glasige Augen hoben sich erwartungsvoll. Innerlich stellte sie sich auf das Schlimmste ein...er hielt es bei ihr nicht mehr aus und wollte woanders hin.... wie unfair von ihm! Wenn dann sollte sie das sagen und nicht er! Die Badezimmertür öffnete sich und warme Luft strömte auf den Flur, erreichte Ino aber nicht. Sie sah nur Gaaras schemenhafte Gestalt und erhob sich. Doch anders als gehofft, begegneten sich ihre Blicke nicht, sondern Gaara flüchtete erneut. Er tapste verwirrt ins Nebenzimmer, das sonst nie gebraucht wurde und wich einer Konfrontation mit Ino aus. Das Mädchen ließ sich aber nicht abschütteln. Wieder folgte sie ihm und stellte sich ihm in den weg. „Gaara! Jetzt warte! Bitte...wo...wo warst du, sag es mir!“, forderte sie und griff nach Gaaras Hand. Erschrocken darüber, dass Ino so plötzlich vor ihm auftauchte erstarrte Gaara und ging einen Schritt zurück. „Im Keller...“ war seine verweinte Antwort und Ino bemerkte auf der Stelle, dass seine Stimme anders klang als sonst. Er drehte sich weg um nun in sein Zimmer zu flüchten, Augenkontakt vermied er, er wollte nicht, dass sie sein Gesicht sah... Hektisch entwand er sich von ihrer Hand und taumelte den Weg in sein Zimmer davon, seinen Körper verbarg er unter einem langen Bademantel. Er musste sich schleunigst beruhigen, damit sich Ino beruhigte, damit alles für sie in Ordnung war, damit sie glücklich sein konnte, bis er eine Lösung gefunden hatte! Ino war aber nicht dumm, sie sah seien Körperhaltung und wie seine Augen ruhelos umher flackerten. Es beunruhigte sie tief und sie sorgte sich. „Lüge...mich nicht an, Gaara.“, flüsterte sie leise und zog den Kopf ein. „Du.. siehst fertig aus...sehr und ängstlich.. außerdem ich.. ich dich gesehen...“ Gaara stockte und sah sich über die Schulter. Sein Inneres gefror. Wusste sie etwa Bescheid? „Du...du bist aus dem Haus gegangen...wo bist du gewesen? Bist du immer fort, wenn du sagst du gehst in den Keller?“ Sie schluckte und sah ihn prüfend an, aber er wich ihrem Blick aus. Hastig schüttelte der Junge vor ihr den Kopf und lächelte mehr als nervös. Das glatte strahlende, aber auch aufgesetzte Lächeln der letzten Woche konnte er nicht mehr aufrechterhalten. Ino selber erstarrte, da sie sah, wie sich Tränen auf Gaaras Gesicht sammelten, als er unruhig zum Schrank tapste und sich Klamotten hervor kramte. „Unsinn, Ino! Mir geht’s gut! Ich war nirgendwo! Verstanden!“, grinste er apathisch und als er die Hand hob um nach dem Stapel von Pullis zu greifen, sah Ino, wie seine Hand zitterte. Sie klammerte sich in den weichen Stoff ihrer Kleidung, der ihr jetzt viel kratziger vorkam und bemerkte, wie sie immer unruhiger wurde, je länger sie ihn beobachte. Da stimmte etwas ganz und gar nicht, ihre Intuition verriet ihr das. Als sie nun beide schweigend im Schlafzimmer standen, warf Ino einen kurzen Blick auf die Treppe, wo unten in der Küche Akemi noch saß. Es war ganz still geworden und sie nahm an, dass die junge Frau aufmerksam lauschte. Akemi hatte selber zu große Angst um Dinge zu hinterfragen, das hatte Ino gelernt, sie wollte es ihrem Sohn nicht noch schwerer machen... aber Ino glaubte, das wäre falsch. Zögernd schob sie schließlich die Tür zu und beide befanden sich fast in derselben Situation wie vor einigen Wochen, da Gaara von seiner Entführung zurückgekehrt war, nur, dass der Auslöser diesmal ein völlig anderer war. „Gaara. Sag mir, wo du warst.“, verlangte sie mit bebender Stimme und würde sich nicht zurückweisen lassen, diesmal nicht! Ihr Blick wandere auf den Boden und haftete sich auf dem hellgrauen Teppich unter ihren Füßen. „Ich.. mache mir wirklich Sorgen. Du fasst mich seid Wochen nicht mehr an, du redest weniger.. du bist so aufgesetzt und jetzt.. ist es wahr? Schleichst du dich alle paar Tage aus dem Haus und bist danach jedes Mal fertig.“ Vorsichtig hob sie den Kopf. Gaara stand mit dem Rücken zu ihr und tat so, als wäre sie gar nicht da. Langsam ging sie näher zu ihm und strich über den Bademantel. „Sag mir doch bitte was los ist... weißt du noch? Du kannst mir vertrauen... ist es noch wegen deinem Vater, wenn ja verstehe ich das.“ Gaara allerdings zuckte zurück und drehte sich gehetzt um, um Ino anzufunkeln und sie von sich zu schubsen. „Es geht mir gut verdammt! Alles ist in Ordnung! Es ist immer alles in Ordnung, und es wird alles in Ordnung sein!“, herrschte er aufgebracht, mied aber ihren Blick. Ino fuhr in sich zusammen, als Gaara sich so schnell umdrehte und kniff kurz die Augen zusammen. Ihr Herz pochte schneller und sie schaute wieder zu ihm. Er log! Er log und diesmal konnte er niemanden vom Gegenteil überzeugen! Genau das wollte sie ihm grade sagen, da stockte sie und starrte auf den Bademantel. Er war zwar ziemlich fest verschnürt, aber gab einen flüchtigen Blick auf Gaaras Brust preis. Unter einem übermächtigen Zittern begann ihr Körper sich zu verkrampfen. Schließlich, ohne Vorwarnung, kam sie auf Gaara zu und riß ihm förmlich den Bademantel weg, dass sein Oberkörper freigelegt wurde. Beide, sie und auch Gaara wichen voreinander weg, während sich Gaara in die hinterste Zimmer Ecke verkroch und leise zischte. Auch Ino stolperte Zurück und fiel dabei fast auf das Bett. „N...nein....!“, brachte sie hervor und ihr wurde mit einem Schlag bewusst, was hier vor sich ging. Gaara sah schrecklich aus, schlimmer als vor über einem halben Jahr, schlimmer als vor einigen Wochen, als er von Eichi zurückgekehrt war. Voller Entsetzten glotzte sie ihn an und konnte nur den Kopf schütteln. Gaara zischte weiter und zog sich eiligst den Bademantel wieder über um seinen Körper zu verhüllen, er drehte den Kopf weg und biss sich zutiefst verärgert und beschämt auf die Lippe. Da war s! Nun war es doch soweit.. sie würde eine Erklärung wollen... ganz sicher! Sein Körper fühlte sich immer schwerer an, bei der Vorstellung, alles erklären zu müssen. Ino allerdings musste den Schock über diese Erkenntnis erst mal verdauen, dann rappelte sie sich wieder auf und kam zu ihm, beide Hände leicht von sich gestreckt, als wäre sie blind und müsste sich im dunkeln vortasten. „Nein...nein...“, sagte sie wieder und hörte selber, wie hoch und zittrig ihre Stimme nun klang. „Sag mir bitte nicht, dass....“ Sie brach ab und musste sich fassen. „Wo bist du gewesen? Wo warst du die letzten Wochen? WO?“ Sie wollte die Wahrheit nicht hören, sie verstand allmählich, wieso Gaara alles runter schluckte, sie wollte nicht hören, wo er gewesen war. Und Gaara erfüllte ihr diesen Wunsch. Lange Zeit kam nicht ein Wort über seien Lippen, dann sackte er an der Wand zusammen und schaute auf Inos Füße. „Nirgendwo...“, hauchte er, dann schob er sachte seine Finger in seinen Haarschopf. Er wollte nur ein, Ino und seine Mutter beschützten.... es war einfach zu gefährlich gewesen, doch Ino konnte das nicht verstehen, niemand konnte ihn verstehen. „DU WARST BEI IHM!!“, schrie Ino dann aufgebracht und warf sich fast vor ihm auf den Boden um hastig zu ihm zu graben und ihm den Bademantel von den Schultern zu zerren. Gaara wehrte sich dagegen, aber Ino war verbittert und ihr Entsetzten machte sie stark, so das Gaara kapitulierte und sie machen ließ. „Du warst bei deinem Vater! Die ganze Zeit! Und du hast uns nichts gesagt! Das war der Grund! Das war es... und ich war so blind! Wieso...warum Gaara!“ Hektisch versuchte sie ihr Chakra zu konzentrieren und war zapplig in der Bemühung so schnell wie möglich die Wunden zu heilen, die Gaaras Körper zusetzten. Viele davon waren nicht lebensbedrohlich, das sah ihr geschultes Auge, aber genügend davon hatten sich entzündet! „Wieso sagst du nie was...was war der Grund...warum sagst du nie nur ein Wort, wenn was los ist!“, fluchte sie leise vor sich hin. Sie kannte den Grund nicht, sie wusste nur, dass das der Grund für Gaaras Verhalten war, er musste es nicht bestätigen, sein Schweigen sagte schon mehr, als tausend Worte. Zornes Tränen und zugleich Tränen des Entsetzten rollten über ihre Wangen, sie wollte sich nicht vorstellen... nein, sie konnte sich gar nichts vorstellen, sie sah nur Gaara vor sich und wusste, sie musste ihn schnell heilen. Doch auch dieses Mal wurde Ino plötzlich von Gaaras Verhalten überrascht, denn er packte ihre Hände, als grünes Chakra aufleuchtete und blickte sie entsetzt an. „Nein...nicht!“, brachte er hitzig, aber wirr hervor. „Du darfst nicht heilen! Du kannst nicht heilen...es wäre besser wenn du nicht heilen kannst!“ Ino aber entwand sich Gaara und verpasste ihm eine Ohrfeige. „Halt den Mund!“, giftete sie ihn an, ohne zu verstehen, wieso er das sagte. Ihre Hand blieb aber auf seiner pochenden Wange liege und sie sackte vor ihm zusammen, leise aufschluchzend „Sei Wochen...seid Wochen tut er dir Schlimme Dinge an...hab ich recht? Und du sagst mir nichts...und machst mir solche Sorgen... und ich denke auch noch.. ich war so dumm! Was wäre passiert, wenn er dich getötet hätte! Wir hätten nichts gewusst... ich du Akemi.. wir können doch nichts tun...Gaara! Wieso...warum sagst du nichts! warum hast du dich davon geschlichen, ich hatte gehofft das damals wäre das letzte Mal gewesen, ich bin zu naiv, oder!“ Sie schluckte und muss sich selber eine Pause gönnen. Gaara schwieg und schüttelte nur den Kopf, auf die Ohrfeige hin zuckte er nur leicht zusammen und sah Ino dann verständnislos, aber mit einem eigenartigen Blick an. Ino verengte die Augen und blinzelte. Ihre Unterlippe zitterte, darum biss sie drauf du ließ den Kopf senken. Ihre Hand rutsche von seiner Wange hinunter auf seine Brust. „Ich verstehe das nicht.. bitte, sag doch was, erkläre es mir! Was ist passiert...wieso?“ „Er....“, würgte Gaara dann. „Er hat mir gedroht... er wollte euch töten, wenn ich nicht freiwillig komme...wir sind immer unter Beobachtung...wenn ich nicht tue was er sage.. kommt er und holt euch.“ Er hob die Hände und drückte sie vor die Augen. „Er hat... zu viele Leute hinter sich.. ich bin nicht stark genug, euch zu retten...darum...!“ Entrüstet musste Ino lauschen und schüttelte nur den Kopf. „Unter... Beobachtung...“, wiederholte sie, ohne wirklich wahrzunehmen was das hieß. Ihr Kopf hob sich und sie hatte wieder Gaaras Körper vor Augen. Ohne es zu merken, analysierte der Medi- Nin in ihr seine Verletzungen und Narben. Sie schluckte und beruhigte sich etwas, dann heilte sie ihn, egal was er sagte. „Du.. bist so ein Arschloch!“, zischte sie dabei. „Anstatt zu reden...so dass wir gemeinsam eine Lösung finden, lieferst du dich auf Gedeih und Verderb aus! Was ist mit uns...diese Wunden hier.. Gaara weißt du nichts... sie sind frisch und entzündet.. nur wenige Tage und du wärst gestorben... und ich wäre alleine und Akemi auch und wir hätten nichts gewusst!“ Gaara lehnte sich zurück und atmete aus, als er das erleichternde Chakra aus seiner wunden Haut spürte. Er wusste nichts zusagen und versuchte sich zurückzuhalten, denn das war ja nur der Anfang. „Ich hatte doch keine Wahl.... Besser ich als ihr.“ Verbohrt schüttelte Ino den Kopf. „Nein“, fauchte sie mit aller Ernsthaftigkeit die sie besaß. „Damit ist nun Schluß, nie mehr tut er dir was und diesmal ist es endgültig, du dämlicher blöder Idiot! Du ....ich sage nicht, du hattest es nicht verdient, aber du hattest es nicht verdient!“, sagte sie wirr und ein bisschen kam eigener Gerechtigskeitsgedanke hervor. „Ich... ich wollte, dass du leidest, am Anfang, dass man dir Böses antust, dass du genau weißt, wie man sich fühlt, aber doch nicht so lange...du hast immer so eine Angst.. du bist viel labiler als Ich... und ich liebe dich! Das kannst du uns doch nicht einfach antun, statt dessen....schweigst du.. und gehst zu ihm.. und nun hat er wieder das mit dir gemacht!“ Langsam hob Gaara den Kopf und Ino sah die bodenlose Angst und Verzweiflung, die darin gefangen schien. „Ich.... Ino...das ist nicht...“, er schluckte. Das war nicht alles....aber wie sollte er das sagen? Wenn sie so sprach kam das alles in ihm hoch, weil er wusste sie hatte Unrecht, weil er wusste, es würde immer so weitergehen und in zwei tagen würde Eichi vor ihnen stehen, es war eine Frage der Zeit, das heilen brachte gar nichts, es machte es nur schlimmer. Er wusste, was Ino ihm gewünscht hatte, denn er war nicht dumm, er konnte alles was sie dachte oder sagte nachvollziehen, aber es änderte doch auch nichts an der Realität! Und Ino würde, seine Ino würde von ihm fort genommen.... Ino erstarrte, als Gaara urplötzlich zusammen fuhr und dann nach ihr schnappte. Sie verkrampfte sich, als ihr Gesicht an seine kalte Schulter gedrückt wurde und sich seine Finger förmlich in ihre Kleider krallten, dass es sie erschreckte. „Ino!“, stieß er darauf sehr laut hervor und drückte Ino so fest an sich, als versuche er, sie in seinen Körper zu drücken, damit sie darin sicher wäre. „Was soll ich tun! Was nur...was soll ich noch machen.. ich weiß es einfach nicht!“ Das Mädchen blieb eine Weile ratlos und erschrocken so sitzen, dann erwiderte sie diese grobe Umarmung. „Dich beruhigen... und dann finden wir eine Lösung. Du musst nicht mehr zu ihm um uns zu schützten...“ Er war so ein Dummkopf, sich zu opfern, damit er Akemi und sie schützten konnte.... er hatte sie schützten wollen. Ino konnte nicht anders und auch wenn der Moment ungünstig war, es freute sie, das zu hören. Gaara jedoch schüttelte heftig den Kopf und Tränen sickerten in Inos blonden Schopf. „Nein.. nein, das meine ich nicht.. er kommt dich holen...er kommt her und nimmt dich mit!“, flüsterte Gaara leise und seine Stimme wurde krächzend. Und je leiser Gaaras Stimme wurde, desto langsamer schlug Inos Herz bei diesen Worten. Die Umarmung, die sie beschützend erwidern wollte, wandte sich um und sie klammerte sich leicht an ihn. „Was...sagst du da?“ „Er sagt...wenn ich dich nicht übermorgen mitbringe ins Labor, dass er euch tötet...dich und Mama! Er will...dass du meinen Platz einnimmst! Was soll ich machen... ich habe keine Chance gegen ihn oder seine Leute! Er nimmt dich mir weg! Ich hab Angst.. ich hab so Angst ich wollte das alles doch nicht, aber ..ich wurde gezwungen... ich weiß nicht, was passiere wird, was ich tun soll.. ich kann das nicht zulassen! Ich muss euch doch beschützten!“ Ino schwieg lange, sie war einfach nicht in der Lage, darauf zu antworten, dass musste sie verarbeiten. Eichi hatte Gaara also erpresst.... und würde herkommen, wenn Gaara sie nicht auslieferte... „Es...ging also wieder um uns? Um mich und Akemi, er hat uns wieder als Druckmittel benutzt!“ Ohne es zu wollen, stieg eine unglaubliche Wut in Ino an und sie versuchte sich zurückzuhalten, aber es gelang ihr nicht. „Und....WIESO REDEST DU DANN NICHT MIT UNS DARÜBER?!“, giftete sie lautstark und war drauf und dran ihm noch eine Ohrfeige zu verpassen. „Es ging um uns! Es ging uns auch etwas an, du Idiot! Du musst das auch nicht entscheiden.. vor allem nicht alleine! Sieh dich doch an... du siehst halb tot aus! Was wenn du wirklich an den Entzündungen gestorben wärst! Und dann wäre das alles nicht wichtig gewesen, dann wäre er auch so gekommen.. und wir wären ihm ausgeliefert! Ich dachte du wärst so klug, wieso triffst du dann egal was du tust immer die falschen Entscheidungen!“ Sie schluckte die Tränen runter, die noch immer flossen und versuchte ihn weiter zu heilen, doch ihre Hände zitterten so stark, dass auch ihr Chakra zu flimmern begann. „Egal worum es geht, wie schwer es ist, wie grausam und wie viel Angst du hast.. REDE! Das hab ich auch immer versucht... rede mit mir verdammt! Das ist meine Aufgabe! Die Aufgabe die du mir gegeben hast! Also sorge dafür, dass ich darin aufgehe!“ Gaara aber schüttelte den Kopf und es brachte Ino noch um den Verstand, seine Gefühle lagen diesmal so offensichtlich vor ihren Füßen, dass sie es einfach nicht glauben wollte, dass er selbst jetzt noch den Schein wahre wollte. Er wollte sein Angst zurückstecken, womöglich noch für sie, aber das war falsch. Wann immer einem Menschen schlimme Ding passierten, egal um wenn es sich dabei handelte, man musste es aussprechen, damit die Täter zur Rechenschaft gezogen werden konnten und will man sonst innerlich daran kaputt ging. Ino hatte das eingesehen, sie hatte es verarbeitet und ihre Rache in Eichis Taten gesehen... aber es tat so weh, es machte ihr Angst daran zudenken, dass er alleine damit hatte kämpfen müssen, nur um sie zu schützen. Gewissenbisse in ihr kamen auf und sie schluchzte wieder laut. Selbst Gaara konnte sich nicht beruhigen. Die Stummen tränen die über seien Wangen rollten ließen es nicht zu. „Reden...reden, was bringt einem das! Es macht doch auch nichts ungeschehen! Es bringt nur Aufruhr! Und es wird wieder passieren!“, flüsterte er Kraftlos und hob den Kopf. „REDEN! Was denn?! Davon was er getan hat.. das er mich mit noch schlimmeren Dingen zerschnitten hat, nicht nur meinen Körper? Mich geschlagen hat oder vergewaltigt hat... sein Zeug an mir ausprobiert hat! Ist doch alles egal...“, sagte er dann lauter und aufgewühlt. Er wollte das nicht wahrhaben, dass sah Ino ihm an, doch wer wollte so eine Wahrheit schon anerkennen? „Und euch auch noch Sorgen machen! Ich bin nicht schwach, ich brauche keine Hilfe, kein Mitleid und ihr auch nicht! Ich falle niemanden dadurch zur Last, nur weil es mir schlecht geht! Anderen gehts auch schlecht... viel schlechter...ich hab kein recht mich zu beschweren!“ Er hob wieder die Hände und ballte sie zur Faust, um sie dann gegen seine verzweifelten Augen zu pressen. „Und...und du.. er wird dich holen, wenn ich.. ich dich nicht mitbringe und Mama töten... und dann dich irgendwann wegen deiner Fähigkeit! Ich soll dich ausliefern, aber das kann ich nicht! Das darf ich nicht! Ich weiß nicht was ich tun soll!“, schluchzte er dann auch laut und Ino ließ das Chakra kurz erlöschen um ihn zu mustern. Sie sah ihm an, dass er seine Worte ernst meinte dass er einfach glaubte, Eichi sie ihm gegenüber zu übermächtig. Dabei war es doch Gaara, der besondere Fähigkeiten hatte.. so wie Ino auch? Nur wegen ihren Heilfähigkeiten? Was war so besonders daran, viele Medi-Nin konnten das. Und Gaara... konnte er so verzweifelt sein? Sich einzureden er habe kein Recht auf Mitleid oder Angst, dahinter steckte noch mehr. Nur für sich und Akemi...damit die beiden keine Angst haben brauchten, weil er sie diesmal um jeden Preis hatte beschützten wollen, hatte er alles runter geschluckt, war an einem Tag hier in Frieden gewesen und am Tag darauf in Angst. Das war alles andere als Fair... Ino schaute zu Boden. Auf dem Teppich sah man ein paar dunkle Flecken, verursacht durch ihre Tränen. Sie sah aus den Augen winkeln, wie Gaara das Gesicht hob und sie fixierte, bis er schließlich ihre Wange streichelte. „Ich kann das nicht entscheiden.. ich darf dich nicht ausliefern, ich hab Angst dich zu verlieren....ich muss dich beschützten... weil.. ich dich liebe..“ Es kam Ino wie in Zeitlupe vor, da sie ihren Kopf hob um Gaaras Blick zu suchen. Als sie diese Worte hörte fühlte sie gar nichts, sondern sah schnell wieder zu Boden. Sie hatte sich diese Worte gewünscht. Geliebt zu werden war ihr größter Traum, selbst wenn er diese Worte sagte, er der sie durch seine taten an sich gebunden hatte und den sie trotzdem liebte. Warum fühlte sie nun nichts außer einer ängstlichen Leere? „Du liebst mich ja...“, murmelte sie ausdruckslos und so leise, dass sie hinterher nicht wusste, ob sie es wirklich laut ausgesprochen hatte.. „Du liebst mich so sehr, dass du mir nicht vertraust und dein Leben aufs Spiel setzt und riskierst, dass ich dich nie wieder sehe, dabei weißt du, wie ich zu dir stehe? Ohne.. das ich wusste was vor sich geht, ohne mich vielleicht verabschieden zu können... verstehst du das unter Liebe?“ Sie wischte sich die Tränen weg und begann ihn wieder zu heilen. Zu mehr war sie nicht in der Lage. Der Gedanke lähmte sie. Ja, endlich wurde sie geliebt von ihm, ihr Ziel hatte sich erfüllt, wenn sie seinen Worten glauben konnte... aber unter welcher Bedingung er ihr das offenbart hatte war einfach schlimm gewesen. Gaara senkte den Blick und kauerte sich zusammen. Ino wusste, dass er dachte er habe einen Fehler gemacht ihr das zu sagen und sie wollte ihn nicht enttäuschen. Wenn Gaara ihr jetzt sagte, er würde sie lieben, bedeutete das, dass er mit dem Schlimmsten rechnete? Das er Angst hatte, sie könnte es nie wissen? Das hatte er schon oft getan... Aber Gaara wusste schon gar nicht mehr was falsch oder richtig war. Er hatte geglaubt, dass diese Neuigkeit Ino vielleicht freuen würde, aber es war eine unerwartete Reaktion gewesen. „Hätte ich denn einfach zulassen sollen, dass er zurück kommt.. ich musste doch was tun...“, suchte er wieder leise Ausflüchte, aber Ino reagierte nicht. Sie ging ihren eigenen Gedanken nach und musste einen Entschluss fassen. Eichi Soichiro. Er war der Auslöser für das alles. Er hatte Gaara zudem gemacht was er war, er hatte den bösen Gaara erschaffen, er hatte ihren guten Gaara fast vernichtet und zu einer verunsicherten Gestalt gemacht... und er erpresste sie alle.. ohne ihn würde es ihnen gut gehen, aber wenn er nicht bekam was er wollte, würde er wohl niemals aufhören. Gaara und Akemi würden nie frei von ihm sein... du Ino könnte niemals glücklich werden, wenn die beiden nicht glücklich waren. „Wann... sollst du mit mir kommen?“, fragte Ino und sah Gaara direkt ins Gesicht. „Übermorgen oder....“ Sie nahm die Hände von seiner Brust und musterte seinen etwas gesünder aussehenden Oberkörper. Er war außer Lebensgefahr. Langsam setzte sie sich auf unter Gaaras verwirrten Augen. „Dann...werde ich jetzt gehen. Sag mir wie ich zu ihm komme. Ich weiß du wolltest es nur richtig machen, aber ich habs dir schon gesagt, du hättest mit mir reden sollen, vor allem...wenn du mich wirklich liebst. Ich dachte es läge an mir.. das ich wieder Schuld wäre, dabei ging es nur darum uns zu schützten...das war falsch. Du hast das alles allein tragen müssen, darum werde ich gehen. Ich gebe ihm was er will, damit du keine Angst haben musst, damit ich den Gaara wieder haben darf, den ich liebe, den ich brauche.. auf den ich angewiesen bin, wenn ich überleben will.“ Gaara starrte sie entsetzt an und zog sich an der rauen Wand hoch. „Was... was redest du da? So ein Unsinn, denkst du ich lasse dich gehen? Wenn.. wenn du unbedingt willst da sich rede von mir aus. Du und Mama ihr seid alle gleich, warum soll ich über diese Dinge sprechen...reicht es nicht, dass ich sie einmal erleben musste. Was willst du hören?!“ „Jetzt ist es zuspät, jetzt will ich gar nichts mehr hören, Gaara. Ich kann dich nicht hassen.. nicht mehr, ich hab es so sehr versucht, aber je mehr du gelitten hast, desto mehr hab ich gelitten.. und jetzt liebe ich dich, weil ich nirgendwo anders hin kann, du hast mir ein neues Zuhause gegeben und das werde ich mit all meiner Macht schützten. Ich hab dich vermisst... vor allem nachts. Du wolltest nicht mehr kuschen, mir nicht mehr nahe sein, dabei brauche ich das... ich brauche das so sehr, wir waren nicht mehr spazieren, du warst ja im „Keller“. Anfangs dachte ich wirklich, es läge noch am ersten Mal, als er dich geholt hat und dann als du wieder hier warst, dachte ich, ich wäre Schuld. Ich habe immer alle vergrault die mir was bedeuten, erst Papa, dann Shikamaru und dann meine eigene Schwester... es muss an mir liegen.“ Sie machte eine Pause und sah ihn weiterhin an, auch wenn sie ihren zitternden Beinen gerne nachgegeben hätte, sie blieb aufrecht stehen. „Also du heute weg bist und ich dich gesehen hab, dachte ich, du gehst vielleicht zu einer anderen, ich dachte, ich würde auch dieses Zuhause verlieren, wo man mich einfach bedingungslos akzeptiert hat. Akemi behandelt mich wie ihr Kind.. und du.. du hast mir so viel Aufmerksamkeit geben, als wäre ich unglaublich wichtig. Und was tust du? Ich hab mich alleine gefühlt... und jetzt stehst du hier und erzählst mir so was und ich sehe, wie du völlig verletzt bist und mir sagst du liebst mich? Hättest du mir...das nicht von Anfang an sagen können? Dann hätten wir gemeinsam überlegt, ich hätte dich heilen können aber so hast du keinem geholfen, auch wenn du es gut gemeint hast.“ Sie streichelte mit einem kränklichen Lächeln Gaaras Gesicht und drehte sich dann von ihm weg, um zur Tür zu gehen. „Diesmal regle ich das... pass du auf Akemi auf und sag ihr alles, was du mir gesagt hast. Ich geh zu ihm und sorge dafür, dass er euch in Ruhe lässt! Ich werde dafür sorgen, dass er dich nie wieder anfässt.. und wen ich mich ihm hingeben muss! Ich lasse mir das hier nicht kaputt machen, so krank das auch sein mag!“ Ohne ein weiteres Wort drückte sie dann die Tür auf, um im Flur zu verschwinden. ~~~~~~~~~~~~~~ Anm.: Mit dem nächsten Kapitel wird die Erste von ca. 5 Sagen vorbei sein... eigentlich waren dieses Kapitel und das folgende [Coming Undone (= Auseinander Fallen)] ein ganzes großes Chapter...aber es wäre zu viel Lesestoff, was zu anstrengend ist. Viel Konversation ich weiß...tut mir leid^^‘ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)