Red Eyes von michitan (~made by Michi Yuki&Yami~) ================================================================================ Kapitel 5: Secrets ------------------ Kapitel 5: Secrets Ein kalter Luftzug lief über meine Haut. Erschrocken schlug ich meine Augen auf. Müde zog ich die Decke weg von mir. “Hm...” Ich drehte mich im Bett um und sah... niemanden. Verwirrt setzte ich mich auf und schaute mich um. Das fahle Mondlicht trat aus dem kleinen Schlitz durch die offene Tür in den Raum, indem ich mich befand. Man konnte den aufgewirbelten Staub in der Luft fliegen sehen. Es müsste schon Nacht sein... Langsam stand ich auf. Zwar war es dunkel, aber ich konnte noch die Umgebung erkennen. Mit schnellen Schritten lief ich die Treppen hoch und drückte die Tür auf. Ich fröstelte. Das Fenster war noch immer offen und kalte Winde erfüllten den Raum. Die weißen Vorhänge flogen in die Lüfte. Wieder nahm ich den Geruch von Rosen wahr. Wo ist Devin? Ich streifte langsam in die Mitte des Wohnzimmers. Ein schwarzer Schatten stand im Türrahmen. “Gut geschlafen?” Ich schaute neugierig auf. “Devin...”, erwiderte ich leise und blieb stehen. Erst jetzt bemerkte ich, wie Devin mich von oben bis unten musterte. Warum sah er mich denn so an und grinste dabei? Zögernd schaute ich an mir runter. Ich stand tatsächlich nur in einem Nachthemd bekleidet vor ihm... Wie peinlich! Eine leichte Röte zierte meine Wangen. Betreten schaute ich zu Boden... Das darf doch nicht wahr sein. Wie konnte ich nur mit einem Nachhemd hier rumspazieren! Ich schluckte schwer. Zuckend schielte ich zu Devin, als er zielstrebig auf mich zu kam. Reflexiv trat ich einen Schritt zurück. Er stand genau vor mir und hob mein Kinn sanft an, sodass ich in seine violetten Augen sehen konnte. Sie waren wunderschön. Ich hielt den Atem an. Devin beugte sich langsam zu mir runter und flüsterte mir ins Ohr: "Weißt du eigentlich, dass du noch süßer aussiehst, wenn du schläfst?... Fast wie ein Engel." Ich blinzelte schüchtern . “...” Devin nahm meine Hand und zog mich mit. “W-wohin...?”, weiter kam ich nicht. “Wir brechen bald auf.” Er lächelte mich an. “Oder möchtest du etwa so leicht bekleidet reisen?” Beschämt wich ich seinem Blick aus. Wir liefen beide wieder durch diesen engen, grauen Flur. "Hier." Er öffnete den Holzschrank vor uns, welcher alt und von einer dicken Staubschicht bedeckt war. Grinsend schaute Devin mich an. “Bedien dich...” Ich drehte mich um und linste rein. Überrascht nahm ich ein schwarzes Kleid hervor. “A-aber...” Ich nahm weitere Kleidungsstücke raus. Nicht zu fassen. Das sind die Sachen aus... aus dem Internat. Verzweifelt biss ich auf die Unterlippe. Ich will zurück. Aber wie sollte es gehen? Es war unmöglich. Ich stand auf und wand mich zu dem Schwarzhaarigen. “Soll ich dir helfen?”, fragte er mich höflich und lächelte. “Was...? Ich... Nein! Geh raus...!” Ich stotterte. Man merkte mir meine Nervosität an. “Nun... eigentlich lass ich mir von niemanden was sagen. Sagen wir, du bist eine Ausnahme.” Devin streichelte über meine geröteten Wangen und verschwand aus dem Raum. Einige Zeit später stand ich fertig und bereit vor dem Spiegel. Ich trug meine schwarze Schuluniform. Sie war relativ schlicht und ging mir bis zum Oberschenkel. Typisch für japanische Uniformen. Weiße Stulpen und normale Straßenschuhe zog ich mir dazu an. Fertig... Ich seufzte leise und richtete meine Haare wieder in Ordnung. Was wird nun auf mich zu kommen? Mein einsamer Blick schweifte aus dem Fenster hinter mir. Es hatte bereits aufgehört zu schneien. Nässe und Kälte bedeckten die Umgebung. Ich drehte mich zu der Tür und zögerte. Verwirrt schaute ich zu Boden. Ich habe Angst. Aber ich musste dadurch. Gab es noch ein Weg wieder nach Hause zu kommen? “Bist du fertig?” Ich zuckte erschrocken zusammen, als hinter der Tür eine ungeduldige Stimme ertönte. Langsam nickte ich, obwohl ich wusste, dass Devin es nicht sehen konnte und öffnete die Tür. Devin lächelte mich sanft an. Er drehte sich um und machte eine Handbewegung, die andeutete, dass ich ihm folgen sollte. “Ich möchte dich in dein neues Vampirleben einführen.” Sofort blieb ich kurz stehen, lief ihm aber dann zögernd hinterher. Gerade wollte ich was sagen, doch er unterbrach mich und fuhr fort. “Wir werden zum Alten Tempel gehen.” Ein alter Tempel? “Was... was machen wir da?”, fragte ich leise und ein Funken Neugier war in meinen Augen zu sehen. “Das wirst du schon sehen.”, sagte er daraufhin und nahm meine Hand. Wir liefen aus der alten Villa und mein Begleiter blickte in den Himmel. Plötzlich erschienen wieder zwei gewaltige Dämonenflügel aus seinem Rücken. Bei dem Anblick stellten sich meine Nackenhaare auf und ich schluckte trocken. Devin schnaufte und zog die kalte Nachtluft in seine Lungen. Er blickte zu mir und lächelte. “Ich muss dich wohl oder übel wieder tragen.” Der Schwarzhaarige zog mich an seine Brust. Leicht nervös lies ich es über mich ergehen. Devin nahm mich wieder in die Arme. Peinlich berührt versuchte ich ihm nicht in die Augen zu starren. Seine mächtigen Flügel begannen auf und hab zu schwingen. Verzaubert blickte ich in die weite Welt. Es war ein wunderschönes Gefühl zu fliegen... Meine Gedanken schweiften langsam zu Devin. Wo war dieser alter Tempel? Was wollte er dort? Devin flog weiter durch die helle Nacht. Der Mond schien grell auf uns. Mit einem Seufzen schmiegte ich mich an seine Brust. “Die Nacht ist wunderschön, nicht wahr?” Ich schaute auf und sah in seine violett getränkten Augen. Ich nickte nur leicht. Er schaffte es immer wieder mich schwach zu machen... Bei dem Gedanken färbten sich meine Wangen rot. Nein, ich war nicht ver-!!! Wag es ja nicht daran zudenken! Leicht gereizt blickte ich in den wolkenlosen Nachthimmel. Was ich nicht wahrnahm war Devins Grinsen im Gesicht, als er bemerkte, dass meine Gedanken langsam abdrifteten. Plötzlich und ohne Vorwarnung fuhr ein kalter Wind durch meine langen Haare und ich sah wie wir uns langsam zur Erde bewegten. Aus der Ferne sah ich alte Ruinen. Manche waren fast völlig zerstört, nur die Grundmauern konnte man noch erahnen. Zwischen den Ruinen konnte man einen riesigen Tempel sehen, der im Gegensatz zu den Ruinen noch recht gut erhalten war. Ich schätzte, dass die Steine aus dem der Tempel bestand, früher einmal weiß gewesen waren, jetzt jedoch eher einem Gelbton glichen. Der Tempel sah ziemlich alt aus, was sich nicht nur wegen der Farbe erahnen ließ, denn bei näherem Betrachten konnte ich alte Zeichen auf einem riesigen Tor erkennen. Eine lange Treppe erstreckte sich vor dem Gebäude. Zwischen den vielen Stufen wuchs das Unkraut in scharen. Sanft landete Devin auf seinen Füßen. Ich blickte ihn an, als er mich runter lies. “Was... wollen wir hier?” Devin ignorierte daraufhin meine Frage und stand nun vor der Treppe, die über uns empor ragte. Ich verstummte. Jemand kam aus dem Tempel und bewegte sich auf uns zu. Was macht ein Mensch hier in dieser gottverlassenen Einöde? Die Gestalt blieb stehen. Helle Mondstrahlen schienen auf ihn. Ich zuckte zusammen, als ich in seine Augen blickte. Sie sind vollkommen weiß und leer... Es war als ob ich in eine verschneite Winterlandschaft blickte. So kalt und ausdruckslos wand sich sein Blick zu mir. Irrte ich mich, oder huschte ein Hauch von Verwirrung in sein ausdrucksloses Gesicht? Devin bewegte sich nicht, als der Unbekannte die Stufen runter ging. Beunruhigt ballte ich meine Hand zu einer Faust. Sollte ich lieber weg rennen? Oder einfach nur abwarten? Fragen über Fragen, doch ich wusste, niemand würde sie mir beantworten. Seit ich entführt wurde... scheint es mir ziemlich egal zu sein, ob ich sterbe oder lebe. Es hatte keinen Sinn für mich. Keiner will ein Halbvampirmädchen wie mich aufnehmen. Vielleicht ist es auch besser so hier zu sein...? Ich entkam flüchtig meinen Gedanken, als der Fremde auf mich zu kam. Bei jedem Schritt, den er näher kam wurde mir bewusst, dass es sich hier auf keinen Fall um ein menschliches Wesen handeln konnte. Ich spürte eine seltsame Aura, die von dem Fremden ausgehen musste. Ich kannte das Gefühl doch ich kam einfach nicht drauf woher… Nun stand der Fremde direkt vor mir. Zwei Stufen trennten uns nur noch und seine kalten Augen waren immer noch starr auf mich gerichtet. Devin stand wenige Schritte hinter mir und machte immer noch keine Anstalten den Fremden zu stoppen. Ich blickte nach unten. Dieser Typ kam mir unsympathisch vor. Langsam aber sicher kroch die Angst an mir hoch, während mein Herz laut pochte. Ich spürte seinen starren Blick auf mir. Ich zuckte regelrecht zusammen, als er langsam die Hand bewegte und mein Kinn anhob, sodass ich in seine weißen, kalten Seelenspiegel guckte. “N-nein…”, ich stockte. Schlagartig wurde mir bewusst, was das für eine seltsame Aura war. Wie konnte ich es vergessen! Das seltsame Gefühl hatte ich gespürt, als ich Devin das erste mal getroffen hatte. Ich stand vor ihm…. vor einem Vampir. Sein Grinsen wurde breiter, als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich blinzelte leicht, als ich etwas Funkelndes sah, das vom Mond reflektiert wurde. Entsetzt zuckte ich zusammen, als ich bemerkte, dass dies seine Eckzähne waren. Mit geweiteten Augen stierte ich diese an. Augenblicklich wurde ich von meiner Starre weggerissen, als mich jemand wegdrückte. Ich wollte aufschreien. Es ging alles zu schnell. Doch mein Hals war so trocken. Devin…?, dachte ich verwirrt. Aber ich war froh, dass er mich aus dieser Situation gerettet hat. Mal wieder… Ich seufzte innerlich. Der Unbekannte blickte den Mann vor mir ausdruckslos an. Ich sah von der Seite in violettglänzende, wütende Augen. “Was willst du Yoru?” fragte Devin in einer ruhigen Stimme den Mann. Yoru heißt er also… Dieser sagte nichts und sah Devin weiterhin kalt an. Mein Blick sank leicht zu Boden. Warum hat Devin mich hierher gebracht? “Ich will dich in das Leben eines Vampirs einführen.”, das hatte der Schwarzhaarige mir erzählt... Was hat das zu bedeuten?! “Mir dieses Mädchen anschauen.”, sprach Yoru nach einer kurzen Weile, ”Sie ist also die Nachfolge von ihm.” Bei dieser Aussage stockte ich leicht. Wer war... mein Vater? Jeder sprach von ihm, jeder kannte ihn. Wieso ich nicht? Verwirrt zupfte ich an meiner Schuluniform. Devin nickte leicht, drehte sich zu mir um und nahm meine Hand. “Hm?” Ich legte mein Kopf schief und sah vor dem Tempeleingang schwarze, langziehende Schatten, die ebenfalls auf uns zu kamen. Mein Blick wand sich wieder zu Devin. Er war leicht in Gedanken versunken. Was war bloß los? Ich versteh die Welt nicht mehr. “Yoru!”, ein Echo ertönte in der Ferne. Ein blondes Mädchen rannte auf ihn zu und krallte sich mehr oder weniger stürmig an seinem Arm. “Wo warst du?” Sie sah ihn vorwurfsvoll an, erwartete jedoch keine Antwort mehr, als sie zu Devin und mir blickte. Abrupt ließ sie ihn los und errötete leicht. Nicht zu fassen. Hier findet doch tatsächlich ein Vampirtreffen statt?! Ich blieb stumm und wartete. Auf was wusste ich nicht. “Gehen wir. Es bringt nichts.”, seine kühle Stimme unterbrach meine Gedankengänge. Ich setzte einen überraschten Blick auf und sah ihn fragend an. Aber ich hatte nichts einzuwenden. Wieso auch. Devin zog an meiner Hand und wir liefen an zwei toten Bäumen vorbei. “Nicht so schnell!”, ertönte eine ernste Stimme, woraufhin mein Begleiter stehen blieb. Ich drehte mich um und erkannte... Moment... Es war Shinya. Mit verschränkten Armen stand er einige Meter von uns entfernt und grinste höhnisch. “Möchtest du uns nicht die Kleine vorstellen?”, fuhr er fort. Nun kamen [vier] weitere Vampire dazu, direkt neben ihm. Auf dem ersten Blick schien es so, als sei Shinya der Gruppenleader dieser Vampire hier. Devin drehte sich um. Sein Blick war starr auf Shinya gerichtet. Wenn Blicke töten könnten... In dem Moment hatte ich etwas Angst vor ihm bekommen, doch ich versuchte nichts anmerken zu lassen. Vergeblich. Leicht zitternd schaute ich mir die Gegend an. Es war so öde und Glatteis breitete sich wie Wasser auf Fliesen aus. Für eine kurze Minute vergaß ich die Zeit. “Sag bloß, du musst diesen Halbvampir die ganze Zeit beschützen?!”, ich zuckte leicht zusammen, als man mich von meinen Gedanken weggerissen hat. Ein blondes Mädchen verschränkte sich die Arme neben Shinya. Irritiert legte sich mein Blick auf Devin. Dieser nickte leicht. Meine Augen weiteten sich. Wütend biss ich auf meine Zähne. “Kann mir mal einer sagen, um was es hier geht???”, rief ich energisch durch die Menge. Augenblicklich erhielt ich alle Aufmerksamkeit. “Du hast es ihr noch nicht erzählt?”, fragte ein weißhaariger, junger Mann mit einer ruhigen Stimme. Der Schwarzhaarige neben mir machte keine Mimik. “Das kommt noch...”, sagte er gelassen und schloss kurz seine Augen. Shinya schnaubte leise: “Denke ja nicht, dass du nun ein glückliches Leben führen wirst...”, Ich wusste nicht mit wem er sprach, aber ich wurde daraus nicht schlau. “Halt’s Maul, Shinya.”, sagte Devin leise mit einem bedrohlichem Unterton. Der Angesprochene blieb unbeeindruckt und ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Sein Blick wich zu mir. “Was willst du denn mit diesem Loser, Süße?” Ich blickte ihn verwundert an, sagte aber nichts dazu. Was hätte ich auch sagen sollen Meine Finger verkrampften sich. Ich war sehr nervös und versuchte seinem Blick zu entkommen. Shinya grinste noch breiter, falls das überhaupt möglich war. Nach Hilfe suchend schaute ich zu Devin, welcher nicht reagierte. Zu gern hätte ich gewusst was er dachte… Und während ich überlegte, was nun passieren könnte, packte er mich blitzartig am Handgelenk und zerrte mich mit sich. Erstaunt über Devins Sinneswandel konnte ich gar nicht anders reagieren, als mich mitziehen zu lassen. Was ist denn mit dem los? Hinter uns hörte ich noch ein Mädchen, die auch zu Shinyas Clique gehörte, rufen: “Na hat der große Devin etwa Angst?!” Das Lachen nach dieser Aussage drang an unsere Ohren. Ich spürte wie Devin den Druck auf meine Hand verstärkte. Langsam hob ich den Blick und schaute in Devins wutverzerrtes Gesicht. Große, kahle Bäume warfen Schatten auf uns. Unzählige Bäume zogen an uns vorbei wie die Zeit. Ich biss auf meine Unterlippe, natürlich nur leicht, weil sie noch verwundet war, als ich mich selbst wehgetan hatte... Ein leises Seufzen entwich meinem Mund. Ich musterte Devin leise, jedoch konnte ich sein Gesicht nicht erkennen. Seine Haare flatterten wild im Wind, während ich das Rauschen des Windes wahrnahm. Leicht benommen blickte ich zu Boden, während er mich immer weiter in den Wald mitzog. Ich spürte meine linke Hand kaum... Seine kalte Hand hatte die ganze Zeit meine zusammen gequetscht und ich wettete, dass sie ziemlich blass wurde... Hoffentlich stirbt sie nicht ab... Meine Gedanken trieften nur so vor Ironie. Das wunderte mich nicht, schließlich bin ich mit einem Vampir unterwegs... "Nicht so fest", murmelte ich. Sein Griff lockerte sich sofort. Eigentlich fragte ich mich schon die ganze Zeit über, weshalb er meine eigentlich noch festhielt. Hatte er etwa Angst ich würde ihm weglaufen? Falls es das war, konnte Devin mich getrost loslassen, schließlich war ich nicht so dumm, jetzt noch, wo wir doch schon einen beträchtlichen Weg zurückgelegt hatten und der langsam aufkommende Nebel immer dichter wurde, an Flucht zu denken. Ich fragte mich, warum Devin die ganze Zeit schwieg. Es sah so aus, als hätte er sich was vorgenommen und würde zielstrebig dies auch durchnehmen. Ich hielt meinen Atem kurz an, damit ich die Gegend besser wahrnehmen konnte. Hatte ich nicht eben das Plätschern von Wasser wahrgenommen? Der Nebel verschwand langsam und je weiter wir gingen, desto lauter wurde das Rauschen. Nun erkannte ich das tiefschwarze Meer, das in der Ferne endlos aussah... Wie ein Loch, in das man fallen konnte und nie aufprallen würde. Kalter Wind brachte die Wellen zum tanzen, wild in einem unbekannten Takt... Benommen zog ich die kalte Nachtluft in mich ein. Was wollte er hier? Bei dem Gedanke ließ Devin mich los und legte beide Hände auf meine Schulter, sodass ich gezwungen in seine leuchtenden violetten Augen schauen musste. “Kaori, bleibe hier. Ich muss dringend was erledigen.”, seine Stimme war ruhig, doch sein Blick passte nicht. Er war wie in einem Rausch. Mit einem verwunderten Blick sah ich ihn an. “Na gut...”, brach ich nur raus. Eigentlich wollte ich ihm große Vorwürfe an den Kopf schmeißen. Fragen warum er mich hierher gebracht hat und was er jetzt vorhatte... Devin zog seine Augenbraue hoch, lächelte aber dann. War er überrascht über meine gleichgültige Aussage? Augenblicklich drehte er sich um und verließ die Gegend. Erst jetzt erkannte ich in der Ferne ein schlafendes Dorf. Was hatte er vor? Als ob ich hier stehen bleibe und auf dich warten werde... Ich blieb alleine am Strand zurück. Meine Haare wirbelten im Wind. Es war wirklich angenehm, obwohl es doch kalt war. Devin war fast aus der Sichtweite. Die Neugier packte mich. Jetzt oder nie! Ich beschloss ihm zu folgen. Also lief ich los, mein Blick zu Boden gerichtet, wo Fußspuren von dem Vampir abgebildet waren. Der Sand knirschte leise, doch das Rauschen des Meeres übertönte das Geräusch fast. Ich fragte mich, ob er es bemerken würde. Schließlich konnte er die Auras von Menschen und Vampir spüren. Doch Devin ging weiter, ohne einmal nach hinten zu schauen. Beruhigt schlich sich ein Lächeln in mein Gesicht. Nicht länger verließ auch ich den Strand. Die Äste der Bäume warfen Schatten auf den Boden und mich überkam das Gefühl verfolgt zu werden. Ein kalter Schauder lief mir über den Rücken. Hör auf dir selbst Angst ein zu jagen!, schrie ich innerlich. Das war wohl wirklich der schlechteste Zeitpunkt. Mein Blick erhob sich wieder. In der Ferne sah ich den langgezogenen Schatten von Devin. Leise, wenn es schien, als ob die Zeit stehen bliebe, konnte ich die Schritte von dem Vampir lauschen. Die einzigste Lichtquelle war nur der Mond, der hoch über dem Himmel lauerte. Stumm betrachtete ich den Mond. Kam es mir nur so vor, oder warum war er diese Nacht so unglaublich groß? Für einen Moment hielt ich inne. Ich vermisse dich... Natzuki. Warum musste ich mich wieder an zu Hause erinnern? War ich denn da jemals wirklich glücklich gewesen? Betrübt senkte ich meinen Kopf und machte einen weiteren Schritt. Meine Augen weiteten sich. Ich stand alleine auf der Straße. Mitten in der Finsternis. Das Schlimmste war jedoch... Devin war verschwunden. Wie konnte ich ihn bloß aus den Augen verlieren?!! Nein, ich musste ihn finden. Ich wollte wissen, was er vorhatte! Verzweifelt beschleunigte ich meine Schritte, die leise in der Nacht schallten. Alte Bänke standen auf der rechten Straßenseite. Hier war es unmöglich für ein Auto durchzufahren. Gedankenverloren lief ich einige Treppen runter. Ich zuckte leicht zusammen, als eine der Straßenlaterne flackerte und schließlich die Gegend erhellte. Ein großer, weißer Brunnen stand mitten auf dem Dorfplatz. Aber keine Spur von Devin war zu sehen. Bedrückt ließ ich mich auf den Brunnenrand fallen. Wo soll ich bloß weitersuchen? Soll ich lieber zurück zum Strand laufen und dort auf ihn warten? Der Atemdunst versperrte mir leicht die Sicht. In dem Moment nahm ich einen spitzen Schrei einer weiblichen Stimme wahr. Erschrocken stand ich auf und blickt um mich herum. Was war das? Doch der Schrei verschwand schon gleich eine Sekunde später. Entschlossen ging ich weiter. Ich wusste nicht wieso, aber Devin musste wohl oder übel in der Nähe sein. In der Ferne sah ich zwei vermummte Personen. Sie standen eng beieinander. Was... soll das? Verwirrt blieb ich stehen. Das Licht der Laterne hatte mich verraten. Aber warum reagieren sie nicht? Die schwarzen Wolken entfernten sich vom Mond, der seine Strahlen sofort auf die Erde ließen. Nun erkannte ich sie. Es war ein Mann mit längeren Haaren. Er war umhüllt von einem langen Mantel... Ein Blitzschlag fuhr durch meinen Körper. Es war Devin. Seine spitzen Zähne krallten sich in den Hals der braunhaarigen Frau. Ihre Augen waren unnatürlich weit geöffnet. Mein Atem ging schneller. Ich spürte wie mein Herz laut pochte. Mit einem erschrockenen Blick beobachtete ich die Szene. Sollte ich lieber wegrennen? Oder hatte Devin bereits meine Anwesenheit bemerkt? Erstarrt traf mein Blick auf seine violetten Augen. Devin hatte sie losgelassen, die nun bewusstlos auf dem Boden lag. Er drehte sich zu mir um und ging mit gemäßigten Schritten auf mich zu. Was passierte nun? Meine Hände verkrampften sich an der Kette von Natzuki. Nur noch ein Schritt entfernte ihn von mir. Zaghaft machte ich kehrt, doch Devin griff nach meiner Hand und hinderte den Fluchtversuch. “Das solltest du eigentlich NICHT sehen.”, sprach er in einer gedämpften Stimme. Ich schwieg weiterhin. Mein Blick verriet ihm, dass ich Angst bekommen habe. Plötzlich zog er mich an seine Brust und hob mein Kinn an. Der Geruch von Blut stieg mir in die Nase. Tatsächlich lief eine Blutspur von seinen Lippen herab. Mir wurde schlecht. Ich wäre zu Boden gefallen, wenn der Vampir mich nicht festgehalten hätte. Er wirkte bedrückt. Mir schien, dass seine Augen noch heller leuchteten als sonst... “Lass mich nicht alleine.” Doch das war erst der Anfang meiner unverhofften Reise. __________________________________________________________________________ Kapitel 5 ~Ende~ Princess_Yin: GOMENASAI GOZAIMASU!!! X___X Princess_Yang: *nod* Gomen für die Verzögerung! Es gab da so einiges, dass uns aufgehalten hat!! >D Princess_Yin: Da stimme ich dir nur zu! úu; Auf jeden Fall wird unser FF nicht abgebrochen, weil wir nämlich bereits wissen... Princess_Yang:... wie es zu ende gehen soll! Wir ham ziemlich viele Ideen auf Lager... Princess_Yin:... aber wenig Zeit! Wir geben unser Bestes! >///< Bis dahin schreibt schön fleißig Kommis!!! >DDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)