Konoha Side Stories von Ace_Kaiser ================================================================================ Kapitel 25: Feuerregen 15 ------------------------- 7. Heute Eines musste man Terumi-san lassen, sie kannte ihren Auftritt. Langsam ließ sie den Helm vom Kopf gleiten, nahm die Nadeln aus ihrem Haar und schüttelte es. Eine wahre Flut prächtigen roten Haars entlud sich auf ihre Schultern. Sie wölbte leicht die Lippen, ihre Augen funkelten spöttisch, und ihr selbstsicherer Gang machte klar, wer hier jetzt das Sagen hatte, nachdem sie meine Affenkrieger in Schimpf und Schande nach Hause geschickt hatte. Sie kam auf mich zu, wie ein großer weiblicher Wirbelsturm der Schönheit, und ihr Lächeln war gleichermaßen Verheißung wie Drohung. "Beinahe tut es mir ein wenig leid um dich. Nein, das ist gelogen. Ich hätte gerne noch einmal mit dir gekämpft, ein paar Jahre in der Zukunft, um zu sehen, was für ein Shinobi aus dir dann geworden ist. Aber wir Kiri-Ninja sind da sehr strikt. Ein besiegter Feind muss sterben. Ich meine, ein besiegter Kiri-Nin darf bei uns auch nicht überleben, warum sollen wir dann bei unseren Feinden nachsichtiger sein?" Sie lächelte und hielt an, einen Meter von mir entfernt. "Außerdem warst du ein großartiger Gegner, und nur ein wirklich furioses Ende wird deiner gerecht, Mamoru Morikubo. Fühle dich geehrt von meiner Hand zu sterben." "Terumi-san, ich lasse mich nie bei der ersten Verabredung töten", wandte ich ein. "Das geht gegen meinen Codex." Sie stutzte, und dann begann sie zu lachen. Sie sah mich an, Lachtränen in ihren Augen. Bedächtig wischte sie sie mit einem letzten ächzenden Lachen fort. "Mach es mir doch nicht noch schwerer, Morikubo", sagte sie leise. "Youton: Youkai no Jutsu", flüsterte sie leise, und zwischen ihren Lippen kräuselte eine kleine Rauchfahne hervor. Mit Youton benutzte sie ein Jutsu, das sogar jenen überlegen war, das zwei verschiedene Grundarten mixte. Also Beispielsweise Feuer und Blitz. Sie setzte noch einen obendrauf. Eine derartige Kraft hatte ich noch nie gesehen, war ihr noch nie begegnet. Andererseits hatte ich Sarutobi-sensei auch nie in einer ernsthaften Schlacht erlebt, und wenn es einen Konoha-Shinobi gab, der drei Elemente beherrschen und vereinen konnte, dann sicher der legendäre Professor. Oder Hatake-sensei, der vielgerühmte Copy-Ninja, von dem erzählt wurde, er könne jedes Jutsu, das kein Bluterbe war, kopieren. Sie trat an mich heran, legte beide Hände um meinen Nacken. Ihre Lippen näherten sich den meinen, ich fühlte die Hitze, die sich durch ihr Jutsu in ihrem Mund zu sammeln begann. Sie würde ihre heiße Lava in meinen Rachen schießen. Ich kannte nur einen Ninja, der das überleben konnte, und das war Jiraiya-sama, der ein Jutsu beherrschte, das den Raum beeinflussen konnte. Er hätte die Lava einfach in einen Froschdarm schicken können. Pech für den Frosch, aber gut für ihn. Ich kannte solche Techniken nicht. Mein Ende war besiegelt, vor allem weil mein Chakra bedenklich zusammen geschmolzen war. Na, dann war es ja Zeit für Plan B. Dachte ich zumindest, bis ich eine bekannte Stimme rufen hörte: "RASENGAN!" *** "Nein, die doch nicht!", rief Karin erschrocken und ergriff Kaminari am Kragen seiner Weste, um ihn in seiner Angriffsbewegung zu stoppen. "Diese Soldaten sind die entführten Jungs aus Gentas Dorf! Siehst du denn nicht, dass sie ihre Rüstungen abgelegt haben?" "Das muss mir aber vorher einer sagen!", beschwerte sich der ehemalige Nukenin, und ließ den ersten Burschen, den er sich schon gegriffen hatte, zu Boden fallen. "Nichts für ungut, Kleiner." "Schon okay", ächzte der Junge. "Hätte mir ja auch passieren können." Durch die Tür zum Holzhof traten Kiba und Akamaru ein. Ihnen folgten dichtauf Hinata und Shino. "Wo ist Naruto-kun?", fragte Hinata. "Irgendwo in der Richtung, wo es gerade am Meisten kracht", erwiderte Kiba mit einem breiten Grinsen. "Scheint so, als hätte er sich die stärksten Gegner heraus gepickt." Sein Grinsen erlosch. "Und er wird garantiert nicht teilen! Verdammt!" "Hör auf zu jammern, Kiba-kun", tadelte Hanako. "Wir sind hier noch nicht fertig. Unser Auftrag lautet nicht nur, die Vermissten zu befreien, sondern auch... Uff, Suzume-chan, was tust du denn da?" Suzume hatte Hanako beinahe umgerannt, als sie ihr in die Arme gesprungen war. Nun drückte sie ihr Gesicht in den Kimono ihrer Sempai und heulte Rotz und Wasser. "Es tut mir leid, Hana-chan. Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Es tut mir leid, was ich gedacht habe. Ich wusste doch nicht, dass... Dass..." Sie sah auf, und ihre Heultour setzte sich fort. "Na, was soll's, der Kimono gehört sowieso nicht mir. Habt Ihr meine Uniform?" "Na logo", sagte Kaminari grinsend und reichte ihr ihren Rucksack. "Oh, danke. Suzume, ich verstehe ja, wie du dich fühlst, aber wir müssen dafür sorgen, dass von hier nie wieder ein Überfall ausgehen wird. Das heißt, wir müssen die Burg zerstören. Den Daimyo habe ich schon erledigt. Zumindest für die nächste Zeit... Diesen Schuft." "Hanako, dein Chakra brennt gleich die Küche an", mahnte Karin. Übergangslos beruhigte sich das blonde Mädchen wieder. "Wie dem auch sei, wir müssen jetzt nur noch die Burg vernichten, die Soldaten besiegen, die geretteten Kinder beschützen. Das sind unsere Aufgaben. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Also, los geht es. Shino, Team acht bewacht unsere Geretteten." "Verstanden." "Inari, Ikuko, Ryu, Karin, wir machen mit der Zerstörung der Burg weiter." "Ich glaube", grollte eine tiefe Bassstimme hinter ihnen, "das kann ich nicht erlauben." Der große Soldat trat in die Küche, den Genta Koji genannt hatte. In seiner Rechten hatte er ein gezogenes Schwert. "Ihr habt Harusame-sama besiegt. Darum habe ich keine andere Wahl." Suchend ging sein Blick über die Shinobi. "Also? Wer ist der Anführer?" *** Naruto Uzumaki sprang zwischen mich und Terumi. Sein Versuch, die Frau mit seinem Jutsu zu treffen, endete darin, das er das Gleichgewicht verlor, an ihr vorbei taumelte und gegen eine Hauswand prallte, die zwar die letzten Misshandlungen überlebt hatte, aber nun den Rasengan erlag. Steinsplitter flogen wie kleine Schrapnelle in alle Richtungen davon. Naruto kam auf seinem Gesicht zu liegen, den Hintern in die Höhe gestreckt. Aber er rappelte sich sofort wieder auf. "Kage Bunshin no Jutsu!" Ein Schattenklon entstand neben ihm, und sofort begann er damit, ein neues Rasengan zu formen. "Keine Sorge, Oniichan, ich lasse dich nicht in Stich!" "Das ist nett von dir gemeint, Naruto, aber eigentlich hatte ich die Lage unter Kontrolle", erwiderte ich. "Was? Aber sie hat doch ihr Jutsu... Und du hast da gestanden... Wie jetzt?" In diesem Moment verging ich. Oder vielmehr mein eigener Schattenklon. Dafür tauchte ich direkt hinter Terumi mit Step auf und schlug ihr die Handkante gegen den Hals. Kräftig. Richtig kräftig. Einen normalen Menschen hätte ich damit getötet. Sie aber betäubte ich nur, und das auch nur zum Teil. "Weil ich hinter ihr war. Deshalb." "Oh", sagte Naruto. Das Rasengan versiegte wieder, und sein Schattenklon löste sich auf. Terumi hustete am Boden. "W-wie hast du...?" "Du hast mir geholfen", erklärte ich. "Mein Chakra ist am Ende, und ich war mir sehr sicher, du würdest mich töten. Dann dachte ich, dass du so ziemlich das Gleiche denkst, und glaubst das du deine Beute schon sicher hast, Terumi-chan. Also habe ich, als du dir mit der Lavasäule auf Kasumi-chan selbst die Sicht versperrt hast, einen Schattenklon erzeugt und mich abgesetzt, um dich weiträumig zu umgehen, und im richtigen Moment anzugreifen. Mit Naruto habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet, aber bis dahin hat es ja funktioniert." "Hehe. Tschuldigung, Mamo-oniichan", sagte Naruto grinsend, verlegen eine Hand am Hinterkopf. "Schon in Ordnung, Naruto. Ich konnte sie nur noch mit Taijutsu kriegen und hatte nur einen Versuch. Den hast du mir wohl erleichtert." Ich kniete neben der Kiri-Kunoichi. "Also, Terumi-chan, ergibst du dich?" "I-ich... Ich bin besiegt. Töte mich, Morikubo!" "Was? Hör mal, du hast nur verloren. Es besteht kein Grund, dich umzubringen." "Es macht keinen Unterschied", sagte sie und hustete ausgiebig. "Wenn ich hier nicht sterbe, werden meine Kameraden mich töten. Mit Versagern machen wir kurzen Prozess." "Was für ein Quatsch", murmelte ich. "Dabei sind doch die, die überleben, diejenigen mit neuen Erkenntnissen. Ihr seid ein bisschen blöde in Kirigakure." "Das haben wir schon immer so gemacht", erwiderte sie verärgert. "Wo kommen wir denn dahin, wenn wir das ändern?" Ich prustete leise. "Naruto, warum erzählst du Terumi-chan nicht mal von deinem großen Traum?" "Traum? Oh, ja, gute Idee." Der blonde Junge kam herüber, ging vor Terumi in die Hocke und griente wie ein Honigkuchenpferd. "Weißt du, Terumi-oneechan, mein Ziel ist es, eines Tages Hokage zu werden." "Hokage? Du?" "Er hat Kyun besiegt, oder?", wandte ich gegen ihren Protest ein. "Und er ist noch jung. Er hat noch viel Zeit, bis er Hokage werden kann, und noch mehr Zeit, bevor er es werden muss." Ich schmunzelte. "Außerdem ist er eine Riesenüberraschung für mich, jedes Mal wenn ich ihn wiedertreffe. Er scheint immer stärker zu werden. Und das vor allem durch seine Niederlagen. Wenn er besiegt wird, arbeitet er nur noch härter an sich, um seine Gegner das nächste Mal zu übertrumpfen." "Nicht doch, Mamo-oniichan, lob mich nicht so. Ich werde ja rot." "Hhhh", machte Terumi. "Und warum willst du Hokage werden, Naruto-chan?" Das Gesicht des blonden Jungen wurde ernst. "Ich... Ich hatte bisher kein leichtes Leben. Ich war immer ein Außenseiter, immer das Kind, das alleine leben musste und von allen ignoriert und gehasst wurde. So war das eine sehr lange Zeit, ohne dass ich wusste, warum das so war. Ich..." Hastig bedeutete ich Naruto, nichts vom Neunschwänzigen zu erwähnen. Es hatte diese Kiri-Kunoishi nicht zu interessieren, dass er ein Jinchuriki war, Träger des neunschwänzigen Fuchsdämon. Naruto sah mich für einen Moment irritiert an, als er verdauen musste, dass ich es hingegen wusste. Nachdenklich fuhr er fort. "Ich war immer entschlossen, das zu ändern. Hokage zu werden, um die Aufmerksamkeit der Leute zu erringen. Ihr Vertrauen. Vielleicht ihre Bewunderung. Dafür habe ich hart gearbeitet. Sehr hart. Und diese harte Arbeit hat mir die Freundschaft von Iruka-sensei eingebracht, die meiner Einsatzgruppe, die von Kakashi-sensei, von Mamo-oniichan und vielen mehr." Er richtete sich auf und sah mich stolz an. "Ich will immer noch Hokage werden. Aber nicht mehr für so dumme Sachen wie von jedem auf der Straße erkannt oder bewundert zu werden. Sondern weil ich Konoha liebe und es beschützen will. Dort leben die Menschen, die ich meine Freunde nenne, und viele mehr, die mir Freunde sein könnten, eines Tages. Ich werde Hokage, um sie zu beschützen. Und um Konoha zu ändern. Zu einem Ort, an dem niemand mehr eine Kindheit haben muss, wie ich sie hatte. Ich werde Konoha bis in die Grundfesten erschüttern und wieder errichten. Mit meiner Kraft und mit meinen Freunden." Ich richtete mich ebenfalls auf und hielt Naruto die rechte Faust hin. "Gut gesprochen." "Danke, Oniichan." Er klopfte seine rechte Faust gegen meine. "Und warum erzählst du mir das alles? Der Mizukage wird Änderungen niemals zustimmen." Ächzend drückte sie sich hoch und setzte sich auf. Hilfe von mir wehrte sie ab. "Wir werden uns niemals ändern." "Sicherlich nicht, wenn du dich töten lässt, Oneechan", sagte Naruto verwundert. "Aber wie ist es, wenn du selbst Mizukage wirst, und Kirigakure änderst? Ich glaube, du hast die Kraft dazu." "Was? Ich? Mizukage werden? Aber... Ich habe verloren!" "Und du bringst neues Wissen mit, oder? Und dieses Wissen hat dich stärker gemacht", sagte ich und reichte ihr eine Hand zum Aufstehen. Diesmal griff sie zu, und ich zog sie auf die Füße. "Und es ist angenehmer als Sterben. Nicht unbedingt leichter, aber angenehmer", fügte Naruto hinzu. "Das ist nicht euer Ernst", sagte sie, von einem zum anderen schauend. "Was hast du zu verlieren?", fragte ich spöttisch. "Mehr als sterben kannst du nicht." "Ihr zwei seid doch wohl..." "Also, ich finde die Idee gut", klang Kyuns Stimme auf. "Ruhig, kleiner oranger Blitz aus Konoha. Ich weiß, wann ich besiegt bin. Terumi-chan, was kann uns schon Schlimmes dabei passieren, wenn wir Kirigakure ändern? Das Beste ist, dass du Mizukage wirst. Das Schlechteste, dass du stirbst." "A-aber ich? Mizukage? Und meine Heiratschancen sind dann auch..." "Besser?" Ich grinste. "Immerhin ist so ein Mizukage eine tolle Partie." "Ja, wenn du es so siehst..." "Gehen wir zur Burg hoch. Ich denke, du hast viel nachzudenken, Terumi-chan." Ich legte einen Arm um Narutos Schulter, teils aus Freundlichkeit, teils weil mir nun wirklich mein Chakra ausging. Dann stiegen wir uns mit unseren Gefangenen die Treppe hoch. Ich hoffte, noch lange genug wach zu bleiben, um zu sehen, was meine Leute im oberen Teil der Burg angerichtet hatten. *** Je näher wir der Festung auf der Spitze kamen, desto mehr wunderte ich mich. Die Schäden hielten sich in Grenzen. Das Haupttor war eingedrückt worden, und rund um uns verteilt versorgten sich mehr oder weniger lädierte Soldaten gegenseitig. Sie sahen zu uns herüber, als wir sie passierten, doch keiner machte Anstalten, uns zu attackieren. Wir traten durch das Haupttor ein, stiegen über die Trümmer hinweg, nur um weitere Soldaten zu sehen, die reichlich lädiert waren und sich gegenseitig verarzteten. Inari Asa half bei ihrer Versorgung. "Inari?" Der Medi-Nin sah auf und deutete nach oben. "Audienzsaal, Mamo-chan." Ich runzelte verwundert die Stirn. Die Situation sah ganz danach aus, als hätten wir gewonnen; nur passten einige Dinge nicht dazu. Die Burg hatte viel zu wenig Zerstörungen, und die unverletzten Gefangenen waren nicht inhaftiert und noch immer bewaffnet. Zudem zeigten sie alle Anzeichen von Respekt, wenn wir vier sie passierten. Als wir in den großen Saal kamen, den Harusame für seine Besprechungen und die Repräsentationen reserviert hatte, erwartete mich ein äußerst ungewöhnliches Bild. Meine Ninjas und Soldaten der Burg standen in trauter Eintracht beieinander. Der Riese, den ich schon aus Gentas Dorf kannte, wandte sich zu uns um. "Also?", fragte er unumwunden, "wer hat den Kampf der Shinobi gewonnen?" Drei Finger zeigten auf mich. Ich räusperte mich verlegen. Ich wollte Narutos Anteil nicht unterschlagen. "Konoha", sagte ich also. "Dank Naruto." "Oh", machte der Mann. Koji hieß er, wenn ich mich recht erinnerte. Er trat auf uns zu und zog seine Klinge. "Dann habe ich keinen Grund mehr, mich zurückzuhalten." Ich fingerte mit der Rechten nach meiner Kunai-Tasche. Er würde doch nicht...? Koji nahm das Heft in die Rechte, und das Blatt in die Linke. Er öffnete beide Hände nach oben und bot mir sein Schwert an. "Wir kapitulieren, Morikubo-sama. Der Daimyo ist gefangen, meine Leute zersprengt und verletzt. Ich kann keinen Widerstand mehr organisieren. Die Burg ist gefallen." Ich musterte die Klinge. "Behalte deine Waffe, Koji-san. Mein Auftrag lautet zu verhindern, dass Gentas Dorf je wieder überfallen wird. Das beinhaltet nicht, dass du mir deine Waffe übergibst. Im Gegenteil, ich fürchte, ein anderer wird über dich richten." Der große Soldat musterte mich einige Zeit, dann steckte er die Waffe wieder fort. "Oniichan!" Plötzlich hing Suzume an meinem Hals. Sie schluchzte und schluchzte, aber es schienen keine Tränen fließen zu wollen. Stattdessen strahlte sie mich an. "Ich weiß alles! Hana-chan hat es mir erklärt! Ich habe nie daran gezweifelt, dass du überlebt hast, Akira-onii... Ich meine Mamoru-oniichan. Ich wusste, du würdest mich retten!" Seltsam ergriffen streichelte ich ihr über den Kopf. "Das habe ich dir doch versprochen. Dass Träume wahr werden, weißt du? Aber alleine hätte ich es nicht geschafft. Terumi-chan hat mir geholfen." Die Kiri-Nin räusperte sich verlegen. "Ein wenig vielleicht." Suzume sah sie grummelnd an, dann versenkte sie ihr Gesicht in meiner Uniform und brummelte ein halbherziges Danke. Ich legte ihr einen Arm um die Schulter und drehte sie nach vorne, damit sie sehen konnte, was ab hier passieren würde. "Damit das klar ist: Hier hört jetzt alles auf mein Kommando!", sagte ich scharf ins Rund. Es dauerte ein wenig, aber nach und nach bedeuteten die unverletzten ehemaligen Berater des Daimyo ihre Zustimmung. Es half sicherlich sehr, dass Hanako mit einem furiosen wütenden Blick einige der Nachzügler fixierte. "Wo ist der Daimyo?", fragte ich. Hanako warf mir einen Blick zu, der so voller Wut war, wie ich es selten erlebt hatte. Vielleicht in den Anfangstagen, als sie noch das kleine, sich selbst überschätzende und geldgierige Aas gewesen war. Zumindest hatte ich sie so gesehen. "Oh, er ist sicher verwahrt", antwortete sie unterkühlt. Ich merkte schnell, dass die Wut in ihrem Blick nicht mir gegolten hatte. Dennoch fühlte ich mich wie unter einer Eisdusche. Was zum Henker war hier passiert? Und warum verbrannte ein eigentlich sehr aparter Frauenkimono in einer Feuerschale langsam zu Asche? "Ja, sicher vor dir, Hana-chan", sagte ein junges Mädchen in höfischer Kleidung. Wie aus Protest hatte sie ihr Make-up verwischt und ihre Haar geöffnet. "Ist vielleicht auch richtig so, Tsukasa-chan", erwiderte sie schnippisch. Ein drohendes Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Hanako." "Ja, Mamo-chan?" "Du machst mir Angst." "Entschuldige, Mamo-chan." "Was ist genau passiert?" Sie errötete bis unter die Haarspitzen. Das bildete einen interessanten Kontrast zur goldenen Haarflut. "N-nicht so wichtig. MIR ist jedenfalls nichts passiert!" "Ich bin gespannt auf deinen Bericht", sagte ich, und schritt, Suzume, Naruto, Terumi und Kjun neben mir, auf das Podest zu, auf dem der Daimyo zu residieren pflegte. Dort angekommen packte mich der Größenwahn, und ich setzte mich auf den Feldstuhl, der für Harusame dort aufgestellt worden war. Ein sehr deutliches Zeichen, was die Besitzansprüche über die Burg anging. "Hiermit klage ich Harusame der Korruption an, des Sklavenhandels, der Entführung von Kindern, der versuchten Rebellion gegen den Groß-Daimyo, des Missbrauchs der Ehre von Kiri-Ninjas, und nicht zuletzt des schweren Raubs. Eine Petition wird heute noch an den Groß-Daimyo entsandt werden, und bis dieser Harusame und seine Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht, übernehme ich diesen Platz." Ich sah von einem Berater zum anderen. Nur Koji erwiderte meinen Blick. "Überlegt euch schon mal, was Ihr dem Groß-Daimyo sagen werdet. Und das nur nebenbei, ein gutes Betragen in den Tagen bis zur Ankunft seiner Stellvertreter kann sich positiv auf euer Strafmaß auswirken." Zustimmendes Gemurmel klang auf. Zaghaft, leise, schwammig. "Was sagt man?", donnerte Koji. "Jawohl, Morikubo-sama!", kam es von den Beratern und Soldaten zurück. Ich lehnte mich zurück und grinste. "Einen gibt es da, der schon eine verdammt gute Beurteilung bekommen wird, Koji-san." "Das bin ich nicht wert, Morikubo-sama. Ich... Habe zu lange mitgemacht." "Ihr Leute aus Mizu no Kuni seid merkwürdig. Einerseits seid Ihr so verdammt stolz auf eure Loyalitäten, so stolz, dass Ihr euch ausnutzen lasst. Andererseits gebt Ihr nicht einen Zentimeter nach, wenn man euch fragt, ob euch euer Dienstherr ausgenutzt hat. Ich halte das für ein elementares Problem der Soldaten dieses Landes. Ich werde das mit dem Groß-Daimyo besprechen." Koji musterte mich ungläubig. "Ich... Verstehe, Morikubo-sama." Ich klatschte in die Hände. "Na dann wollen wir doch mal aufräumen, oder?" "Apropos aufräumen!", klang eine erfreute Jungenstimme zu uns herüber. "Tsuyoshi!", rief Tsukasa. "Wo warst du denn?" Der große Junge griente sie an. "Eigentlich wollte ich nach Hiroki und Kaito sehen. Die beiden sind so komplett verschwunden, als hätte die Erde sie verschluckt." Er sah in meine Richtung. "Die letzten der entführten Jungen aus Genta-samas Dorf, die zum Dienst an der Waffe gezwungen wurden, Morikubo-sama." Ich sah zu Karin herüber. Konnte es sein, dass die beiden Wachen, die wir vor dem Tor ausgeschaltet und in einem Erdversteck zwischengelagert hatten, ausgerechnet die beiden Jungen waren, die Tsuyoshi gesucht hatte? Sie wurde ein wenig bleich, vermutlich beim gleichen Gedanken, den ich gerade hatte. Was, wenn wir vorhin die Wachen sicherheitshalber getötet hätten, anstatt sie zu betäuben und zu verstecken? "Ich glaube, ich weiß, wo sie sind. Karin?" "Bin schon auf dem Weg. Ryu, begleite mich." "Ich weiß zwar nicht, worum es geht, aber ich bin dabei", sagte der ehemalige Nukenin verwundert und folgte der jungen Frau. Ich sah Tsuyoshi an. "Du warst bei "eigentlich"." "Was? Oh ja, den hier habe ich erwischt, als er sich gerade absetzen wollte", rief Tsuyoshi fröhlich, und zerrte einen gefesselten Burschen am Kragen seiner Jacke in den Raum. "Kam sich immer mächtig wichtig vor. Und dann schleicht er sich still und heimlich davon, kaum dass sein Herr geschlagen ist." Der junge Soldat warf einen Beutel vor meine Füße, in dem es klimperte. "Zusammen mit einem Sack voller Gold-Ryou." Ich ignorierte den Beutel und erhob mich stattdessen voller Freude. "Na, wer hätte denn das gedacht, dass man sich im Leben immer dreimal sieht? Hallo, Kuni, alter Freund. Versuchst du heute gar nicht, kleine Jungs hinrichten zu lassen oder junge Mädchen zu vergewaltigen?" Mit bedächtigen Schritten kam ich näher, und der gefangene Beamte wurde mit jedem Schritt noch bleicher. "Versuchter Mord, versuchte Anstiftung zum Mord, versuchte Vergewaltigung, Korruption, vorsätzliche Körperverletzung, schwerer Raub, Diebstahl von Staatseigentum. Oh, mein Junge, du hast eine strahlende Zukunft vor dir." Neben mir huschte jemand vorbei, einen Speer in der Hand. Ich griff zur Seite, bekam Suzume am Bauch zu fassen und riss sie hoch. Sie hing in meinem Griff, den Speer in der Hand. "Lass mich!", rief sie empört. "Er hat es nicht anders verdient!" "Natürlich hat er es nicht anders verdient", beschwichtigte ich sie. "Aber in dieser Burg geht es jetzt nach meinen Spielregeln. Und die besagen, dass auf den Mann ein Prozess unter dem Groß-Daimyo wartet. Ich dulde keinen Widerspruch." Zwingend sah ich ihr in die Augen, bis sie fortsah. "Ja, Oniichan", sagte sie missmutig. Ich ließ sie wieder auf die Füße. "Ich bin sehr zufrieden mit dir, Tsuyoshi. Sperr ihn irgendwo ein, wo es feucht und dunkel ist. Ein Ort, an dem er darüber nachdenken kann, wie er in dieser Lage landen konnte." Ich beugte mich vor, sodass mein Gesicht nur eine Handbreit von seinem entfernt war. Angst zeichnete sich überdeutlich in seinem ab. "Und warum schlechte Taten schließlich doch auf einen selbst zurückfallen. Aber..." Ich zögerte und griff in seinen Kimono. "Ah ja. Das nehme ich an mich, als Reparation." Ich deutete in den Gang. "Na los, bring den Schuft weg, Tsuyoshi-kun." "Mit dem allergrößten Vergnügen, Morikubo-sama!", rief der Junge, griff noch ein wenig fester zu und schleifte ihn wieder den Gang entlang. Spontan schlossen sich Soldaten an, nicht um Kuni zu tragen, sondern um beim Ziehen zu helfen. "Sehr beliebt war er anscheinend nicht", murmelte ich. Zustimmendes Raunen ging durch den Saal. Ich ging zu Suzume, und nahm ihr den Speer weg. "Was habe ich dir über Waffen und Mädchen gesagt? Nimm lieber das hier. Das kennst du doch noch, oder?" Ich hielt ihr die silberne Beamtenplakette vor die Nase. Zögernd griff sie zu. "Danke, Oniichan." Ich tätschelte ihren Kopf. "Und diesmal pass besser darauf auf." Schließlich setzte ich mich wieder auf den Sitz auf dem Podest. Das war ungefähr eine Sekunde, bevor mir ins Bewusstsein kam, dass es mit der Eroberung der Burg noch nicht getan war; immerhin wurde von hier aus eines der drei Festlandreiche des Landes des Wassers regiert. Arbeit, die nun an mir hängen blieb. Mist. *** Damals Ich weiß nicht genau was ich erwartet hatte. So eine Art letztes Gefecht vielleicht, bei dem die Übermacht der Konoha-Shinobi mich und meine Gefährten überrennen würde, nach ein paar Minuten erheblichen Widerstands von unserer Seite aus. Was dadurch erschwert werden würde, dass ich nun erst Recht keine Konoha-Shinobi töten wollte. Aber die Wirklichkeit war skurriler, so viel skurriler, als ich mir hätte vorstellen können. Es fing mit einem Grollen an, das eher an ein wildes Tier erinnerte als an einen Menschen. Mit eben diesem Grollen kam Ryuji Nekozumi langsam wieder auf die Füße. "Duuuuuu..." Karin trat einen halben Schritt vor mich, um mich zu beschützen, während mein Verbindungsmann mit wackligen Schritten auf mich zukam. "Duuu..." Ich machte eine abwehrende Handbewegung in Karins Richtung. Das war eine Schuld, die ich ihr nicht aufbürden wollte. Nicht mehr als sie ohnehin schon bereit war auf sich zu nehmen. "Wenn ich daran denke, wie lange und wie verzweifelt ich dich gesucht habe..." Er stand vor mir. Ich stand vor ihm. Er war einen guten Kopf größer als ich, zehn Jahre älter, und benutzte ein Schwert, das andere als Grundlage für ein Dutzend normale Schwerter verwendet hätten. Die Klinge ging zu Boden, und irritiert folgte ich dem Geräusch mit den Augen. Großer Fehler. Plötzlich steckte ich in Nekozumis Griff. Nein, Griff war nicht das richtige Wort. Es war eher eine Art Mischung aus Umklammerung und Umarmung. "Und dann finde ich dich hier, unverletzt. Warum musst du mir so viele Sorgen machen, Mamoru? Warum musst du uns allen so viele Sorgen machen?" "Äh, ich hatte Amnesie?" "Ja, das kleine schlaue, schwarzhaarige Biest hat eindeutig was mit dir angestellt", grollte er. "Aber du scheinst keine Rache zu wollen, oder?" Ich zuckte hilflos mit den Schultern. "Sie ist mir egal, aber..." Nekozumi seufzte und ließ mich fahren. "Schon verstanden. Ich kann das nachvollziehen. Aber..." Er drückte mir den rechten Zeigefinger schmerzhaft auf die Brust. "Aber, Mamoru, für einen Shinobi bist du ein ganz schönes emotionales Weichei, weißt du das?" "Schuldig im Sinne der Anklage", erwiderte ich peinlich berührt. "Also keine Verfolgung? Stattdessen tun wir alles, um die Oto-Nukenin entkommen zu lassen?" "Wir?", fragte ich leicht irritiert. Ryuji griff nach seinem Schwert und stellte sich in unsere Reihe. "Hallo, P-chan. Jetzt weiß ich, wo du die ganzen Tage warst." "Es hat sich so ergeben", sagte die Affenkriegerin. Einer der von mir verprügelten Konoha-Shinobi richtete sich unerwartet auf. Er setzte sich hin und musterte mich. "Ach, verdammt, ich wusste doch, das mir an dem Kampfstil was bekannt vorkam." Jammernd kam er in die Höhe. "Au, mein Rücken. Du warst ganz schön rücksichtslos, Mamo-chan", sagte er tadelnd. "Tut mir leid, Nobu-kun. Ich war nicht ganz bei mir." "Ja, das habe ich gemerkt." Er streckte sich sichtlich und ließ einen weiteren Schmerzenslaut hören. Dann zog er zwei Kunais. "Es geht mir zwar gegen den Strich, die Oto-Nin entkommen zu lassen, aber Befehl ist nun mal Befehl." Verdutzt sah ich den Genin an. "Aber ich habe doch gar nicht..." "Du bist unser Anführer. Ich kann mich nicht dran erinnern, dass Rose-sempai etwas anderes gesagt hat. Du hast einen Befehl geäußert, und, hey, wer bin ich, dass ich rebelliere?" Er reihte sich auf der anderen Seite ein. "Außerdem hast du nur Glück gehabt. Wärst du fünf Minuten später von deiner Amnesie geheilt worden, hätten wir dich eingeseift, nur damit das klar ist." "Eingeseift?", fragte ich. Meine Verwunderung stieg beträchtlich. Nobu grinste schief. "Kommt mal hervor, Leute." Auf dem Feld des Kampfes lösten sich ein paar der geschlagenen Genin auf. Bunshin? Stattdessen öffneten sich drei Erdverstecke, über das Gelände verteilt, davon eines hinter mir. Ein weiterer Genin löste sich aus einem Felsen, ein anderer aus einem Baum. Zudem richteten sich zwei weitere der Bewusstlosen auf. Halunken. Hatten sich versteckt und erholt, um auf ihre Chance zu warten. Ich konnte nicht verhehlen, ich war stolz auf meine Genin. Das hätte sogar klappen können, wenn sich Karin und die anderen nicht auf meine Seite gestellt hätten. Auch diese sieben reihten sich ein. Und ich nahm mir vor, Konoha-Genin sicherheitshalber niemals zu unterschätzen. "Ihr schafft mich, Leute", ächzte ich. "Was denn?", fragte Nobu grinsend. "Das ist immer noch besser, als noch mal gegen dich zu kämpfen." Zustimmendes Gelächter klang auf. *** Nach zwanzig Minuten hatte ich dreißig Shinobi und drei Chunin um mich versammelt. Weitere zehn Minuten, und die Oto-Nin würden es über die Grenze geschafft haben. Ich hatte für ihre Sicherheit nicht ein einziges weiteres Mal kämpfen müssen. Aber ich konnte sie noch einholen, angreifen, aufbringen, und vor ein ehrliches Konoha-Gericht stellen lassen. Ich... Nein, das war keine Option mehr. Ich war alles, aber kein gefühlloser Killer, der seine Aufträge erledigte, ohne selbst zu denken. Ich konnte meine Emotionen nicht ausschalten, wie immer ich es wollte. Oder gar vollkommen Gefühlskalt werden. Es ging nicht. Ich hatte die Oto-Shinobi kennen gelernt, und ich mochte viele von ihnen. In einer anderen Zeit, unter anderen Umständen hätten wir Freunde werden können. Ohne den Einfluss Orochimarus, ohne den Angriff auf Konoha. "Damit das klar ist!", rief ich meinen Leuten zu, "Ihr handelt alle aufgrund meiner Befehle!" "Und was sind das für Befehle, Mamo-chan?", klang Roses Stimme vor mir auf. Sie schälte sich aus dem Erdreich hervor und war nur noch eine Armlänge von mir entfernt. "Hallo, Rose." "Was sind das für Befehle?", hakte sie nach. "Kein Konoha-Shinobi kommt an diesem Punkt vorbei", sagte ich mit zitternder Stimme. "Oh, damit kann ich leben." Sie lächelte mich an. "Kein Shinobi geht weiter als bis auf Mamo-chans Höhe!" Rings um uns flitzten Schatten herbei, benutzten Shinobi Step und standen bald Auge in Auge mit meiner Seite. Keiner hatte seine Waffen gezogen, keiner setzte zu einem Jutsu an. Niemand war aggressiv. Im Gegenteil, es herrschte eine Atmosphäre der Freude, der Erleichterung. Rose indes hatte ihr Lächeln verlernt. Stattdessen verzerrte es sich vor tiefem Weltenschmerz. Tränen flossen ihr über die Wangen. "Dass es dir gut geht... Dass du es raus geschafft hast, als wir alle dachten, du..." Sie umschlang mich wie eine Ertrinkende und begann zu weinen. "Wie konntest du das nur machen, Mamo-chan? Wir hatten alle solche Sorgen um dich! Wie hätten wir denn nach Hause gehen können, ohne dich?" Es war eine peinliche Situation für mich. Rose war sechs Jahre älter als ich, eine persönliche Freundin meiner Schwester, und sie kannte mich, seit ich laufen konnte. Allerdings war sie auch verheiratet, wie die meisten Shinobi in ihrem Alter. Ich wusste, dass sie mich sehr mochte, wie einen kleinen Bruder. So emotional aber hatte ich sie noch nie erlebt. Vorsichtig, sehr vorsichtig, streichelte ich ihr über den roten, kurzen Haarschopf, der so typisch für ihren Namen schien. "Es tut mir leid, Rose-chan. Ich musste mich von Maria retten lassen. Sie hat mir einen Gedächtnisverlust verpasst. Dann hat sie mich die Oto-Nin kennen lernen lassen, und ich kann nicht mehr gegen sie kämpfen. Sie... Sie sind wie wir, und..." "Das geht in Ordnung. Wir haben ohnehin genug gekämpft. Wir brauchen nur noch nach Hause zu gehen. Mit dir, Mamo-chan." Sie schniefte laut und vernehmlich. "Mamo-chan?" "Ja, bitte?" Sie legte ihren Kopf auf meine Brust. "Können wir noch einen Moment so bleiben?" Ich schluckte unterdrückt, denn mehr als fünfzig Augenpaare beobachteten die Szene. Davon war die Hälfte Frauen, und von denen kamen recht eifersüchtige Blicke. Ich wusste nicht, dass Rose so beliebt bei den Genin war. Dann bemerkte ich Hanakos Blick. Sie kam herüber. "Mamo-chan! Wie kannst du das machen, hier vor allen Leuten?" "E-entschuldige, Hana-chan, aber..." "Ich meine, wenn du schon Rose-chan umarmst, warum dann nicht auch noch mich?" "Was, bitte?" "Und mich! Immerhin haben wir dich gerettet!", merkte Karin hastig an. Jemand klopfte mir auf die Schulter. "P-chan?" "Und mich! Ich meine, nicht nur Nekozumi und Rose-chan haben da ein Recht drauf. Immerhin bin ich deine Kontraktpartnerin!" Ich seufzte. "Ihr schafft mich, Leute. Wisst Ihr das?" Ryu Kaminari lachte und klopfte mir auf die Schulter. "Das war der Plan, furchtloser Anführer. Das war der Plan." Natürlich log er. Es gab keinen Plan. Sie machten das aus rein persönlichen Motiven, und dafür improvisierten sie. Ziemlich gut, wie ich zugeben musste. "Mist. Soll ich euch jetzt etwa alle drücken?" "Na ja, nicht alle", bemerkte Ryu grinsend. "Aber einige scheinen das zu wollen. Und vergiss nicht, das ist erst der billige Teil für unsere ganzen Mühen, dich zu finden und zu retten. Ich bin sicher, du wirst sicherlich alle Shinobi, die bei der Zerstörung von Otogakure geholfen haben, zum Essen einladen." Die zustimmenden, teils begeisterten Rufe versetzten mich in Angst und Schrecken für meinen Geldbeutel. Aber vielleicht schuldete ich ihnen wirklich eine Feier. Falls ich den Rat von Konoha überleben würde, denn ich war mir sehr sicher, dass im besten Fall einige unangenehme Fragen auf mich warteten. Im schlimmsten Fall aber die Exekution. Und all das wegen Maria. "Ihr schafft mich, Leute", seufzte ich. "Aber ich beschwere mich nicht." Zumindest hatte ich die Lacher auf meiner Seite. *** Ein paar Kilometer entfernt erreichte die Oto-Kolonne über einen Trampelpfad, der ihre Karren gerade so passieren lassen konnte, die grüne Grenze. Maria erreichte die Nachhut gerade in dem Moment, als der erste Ochsenkarren das Land der Reisfelder verließ. Auf der anderen Seite der grünen Grenze erwarteten sie bereits drei Shinobi. Drei, die sie sehen konnte. Ihre Stirnzeichen waren mit dem Mond-Symbol geschmückt. "Sie sind schon da?", fragte Maria freudig überrascht, und eilte an die Spitze. Als sie neben dem Anführer der Gruppe landete, einem Chunin, spürte sie mindestens neun weitere Shinobi im sie umgebenden Wald. Der Anführer, ein drahtiger, kleiner Bursche, lächelte sanft, als er ihren Blick bemerkte. "Keine Sorge, sie sind nur zu eurem Schutz auf den Flanken aufgestellt. Wir haben die Erlaubnis, das Land unbehelligt zu durchqueren, um nach Getsugakure zu kommen. Ich bin Amir." "Maria", antwortete sie und verneigte sich tief vor dem Getsu-Nin. "Wir sind sehr dankbar dafür, dass Getsugakure sich bereit erklärt hat, uns aufzunehmen. Wir..." "Geschenkt", erwiderte Amir. "Falls du dich erinnerst, wir waren auf der gleichen Chunin-Prüfung. Und du hast unseren Freunden aus Konoha das Leben schwer gemacht." Maria fühlte sich, als hätte ihr jemand eine Eisdusche verpasst. "Das war... Ich..." "Ich erwähne das hier, damit du später nicht überrascht werden kannst. Du und deine Leute werdet euch sehr bewähren müssen, um unser Vertrauen zu verdienen, Maria. Getsugakure ist nur ein kleines Dorf, und wir sind für die Verstärkung dankbar. Wir können fähige Shinobi immer gebrauchen. Und wir sind Profis genug, um das Vergangene ruhen zu lassen, wenn die Situation sich geändert hat. Ich erwarte das Gleiche von euch." "Natürlich", erwiderte sie. "Wir haben uns von Orochimaru losgesagt, und alle Kontakte mit ihm abgebrochen. Die Zerstörung Otogakures spielt uns dabei zusätzlich in die Hände. Davon abgesehen haben wir alle schon seit der Attacke auf Konoha mit ihm gebrochen. Es war Wahnsinn, was er da getan hat, und wir haben den Preis für seine Hybris bezahlt. Das will ich nie wieder für meine Leute. Und ich... Ich..." Sie schluckte trocken. "Wir wollten nicht den einen skrupellosen Herrn gegen den nächsten eintauschen. Deshalb sind wir froh über die positive Antwort aus Getsugakure." Amir lächelte. "Habt Ihr das gehört, Hassin, Khal? Es klingt ehrlich." Der große, dürre Hassin beugte sich leicht vor. "Davon sind wir von vorne herein ausgegangen, oder? Hallo, Maria. Du und deine Leute seid willkommen. Unsere Reise wird nicht sehr lange dauern. Aber wie Amir schon erwähnte, eure Handlungen werden zeigen, wo Ihr steht. Unser Respekt und unser Vertrauen will erworben werden." "Natürlich verstehe ich das. Und ich wünsche mir, dass Ihr uns hart prüft, damit es schon bald kein Misstrauen zwischen uns gibt. Zumindest..." Sie zögerte. "Hm", machte Amir. "Ich habe gehört, du bist meinem alten Freund Mamoru Morikubo begegnet. Er ist jetzt Chunin, nicht wahr?" "Ja", sagte sie. "Und er macht einen guten Job. Er..." "Schon gut. Wir reden später über ihn. Jetzt weise deine Leute ein. Der Pfad wird vorne breiter, und die Karren werden es bequemer haben", sagte Amir. "Wir haben noch genug Zeit für Geschichten." "Aber uns interessiert dieses Jutsu sehr, mit dem du sein Gedächtnis gelöscht hast, Maria", sagte der Dritte, ein dicker, geradezu gewaltiger Getsu-Nin. "Mit dem ich... Was? Habt Ihr uns beobachtet?", fragte sie überrascht. "Khal war immer in eurer Nähe und hat die Situation beurteilt. Du hast das geschickt gelöst, Maria. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn uns eine Horde Konoha-Shinobi bis über diese Grenze verfolgt hätte. Wir hätten euch vielleicht nicht schützen können." "Was Mamo-chan angeht, so..." "Mamo-chan?", fragte Amir amüsiert. "Ich glaube, wir werden einiges zu bereden haben." Er lachte und setzte sich an die Spitze des Zuges. Maria, Hassin und Khal folgten ihm. *** Ein ganz anderer Zug war in der Gegenrichtung unterwegs. Es war der Zug der Konoha-Shinobi, die nun endlich die Vernichtung von Otogakure zum Abschluss bringen konnten. Um zu verstehen, welche Emotionen die meisten dieser Shinobi und jener, die in Konoha hatten zurückbleiben müssen, bewegten, hätte man dabei sein müssen, bei der gigantischen Chakra.-Detonation, die das Ninja-Dorf ausgelöscht hatte. Man hätte neben jenen stehen müssen, die es nur wenige Meter aus dem Gefahrenbereich hinaus geschafft hatten, zu jenen gehören müssen, die vom Druck der Detonation von den Beinen gefegt worden waren. Man hätte sich mit ihnen aus umgestürzten Bäumen, aus Geäst und Büschen befreien müssen, und dann hätte man mit ihnen an den Rand des Kraters treten müssen, der sich dort befand, wo es kurz zuvor noch Otogakure gegeben hatte. Man hätte hören müssen, wie die Genin und Chunin untereinander geredet hatten, wie sehr es ihnen bewusst war, dass viele von ihnen es nicht aus der Gefahrenzone hinaus geschafft hätten, wäre nicht Mamoru Morikubo bereit gewesen, bei Guin auszuharren, um ihn so lange wie möglich daran zu hindern, Otogakure und die Konoha-Shinobi zu vernichten. Man hätte mit ihnen dort stehen müssen, ihre entsetzten Blicke sehen müssen, mit denen sie in den kreisrunden Kessel hinab gesehen hatten, der langsam vom von Süden kommenden Fluss gefüllt wurde. Man hätte sehen müssen, wie sich das Begreifen, knapp dem Tode entronnen zu sein, mit der Trauer mischte, als ihnen bewusst geworden war, warum sie noch leben durften. Und wer sie mit all seiner Kraft gerettet hatte. Man hätte dort sein müssen, die Hoffnungslosigkeit, die Trauer und die Wut spüren müssen. Dann hätte man verstehen können, was die Nachricht angerichtet hatte, P-chan wäre noch nicht wieder auf den Affenberg zurückgekehrt, weil die Beschwörung nicht beendet worden war. Das konnte nur bedeuten, dass Morikubo noch lebte. Aber wo war er? Wie war er entkommen? Das "wo" war für die Genin besonders wichtig. Viele Dutzend von ihnen verdankten ihrem Anführer das Leben, und Undankbarkeit gehörte keinesfalls zum Wortschatz der Shinobi des Landes des Feuers. Nun hatten sie das Unmögliche vollbracht. Sie hatten nicht nur Orochimarus verräterische Ninja-Siedlung zerstört, sie hatten nicht nur Orochimarus Schergen in Schimpf und Schande davon gejagt, sie hatten auch Mamoru Morikubo wiedergefunden und gerettet. Sie hatten den Mann wiedergefunden, der sie in die Schlacht um Oto geführt hatte, und der sie vor der großen Falle bewahrt hatte. Und das war die untertriebene Version. Die Laune in den Reihen der Shinobi war jedenfalls sehr gut, und die Aussicht auf eine gemeinsame Feier mit allen überlebenden Teilnehmern der Strafexpedition stand in Aussicht. Besser konnte es nicht mehr werden. *** Wir hielten an der Grenze zum Land des Feuers an, um eine letzte Pause vor der eigentlichen Heimreise zu machen. Auf der anderen Seite des Feuers hatte der Daimyo die Grenzpatrouillen bereits auf das normale Maß reduziert und die Armee wieder in den regulären Dienst versetzt. Und auf dieser Seite teilten wir uns eine letzte Mahlzeit. "Du bist anstrengend, Mamo-chan", stellte Nekozumi fest. "Und teuer. Deine Extratouren werden mich im Clan einiges an Ansehen kosten." "Das tut mir leid", erwiderte ich, ehrlich besorgt. "Wenn ich das irgendwie wieder gutmachen kann, dann..." "Bah", sagte er und machte eine abwehrende Handbewegung. "Es war meine Entscheidung, und ich stehe zu ihr. Unabhängig von den Konsequenzen. Ich warte nur darauf, das mich jemand aus meinem Clan für weich hält - um ihm das Gegenteil zu beweisen. Hier." Er reichte mir ein Stück Käse. "Eine unserer Spezialitäten." Ich probierte und japste nach Luft. "Scharf!" "Was denn? Der Sieger von Otogakure verträgt keine scharfen Sachen? Dann solltest du bei einigen Frauen in deiner direkten Umgebung..." "Ryuji-tono!", rief Karin hastig und griff nach seiner Hand, um ihn auf die Beine zu ziehen. "Rose-chan hat gesagt, sie muss dich bevor du gehst noch mal ganz dringend sprechen!" "Was? Oh. Na dann bis gleich." Er ließ sich hochziehen und verschwand in Richtung der Chunin. "Was werden sie wohl mit mir machen?", fragte Perine. Sie hockte neben mir, in ein Stück Brot vertieft, in ihrer menschlichen Tarngestalt. Ich sah zu ihr herüber. "Wer ist sie?" "Na, der Rat von Konoha. Ich meine, ich habe direkte Befehle von ihnen missachtet, um dich zu suchen." Sie schluckte trocken. "Ich meine, es waren so dumme Befehle, wie zu einer Untersuchung nach Konoha zurückzukommen, wenn doch die Zeit drängte, um dich zu finden. Aber Menschen sind so... Sind so..." "Hm." Ich konnte ihre Sorge verstehen. Ich kannte die Menschen. Und das nur zu gut. "Das Beste wird sein, wenn wir etwas Gras über die Sache wachsen lassen. Außerdem solltest du ohnehin zum Affenberg zurückkehren, um Ranko-sama zu sagen, dass Ihr mich gefunden habt. Ich werde dich ein andernmal beschwören, P-chan, und dann sicherheitshalber nicht in Konoha." Sie musterte mich eine lange Zeit. "Denkst du denn, du kommst dazu, mich noch einmal zu beschwören?" "Mir wird nichts passieren", prahlte ich. "Was sollen sie auch mit mir machen? Ich meine, wenn sie mich degradieren wollen, gerne! Wenn sie mich ins Gefängnis werfen wollen, jederzeit! Urlaub und viel Ruhe auf Kosten der Stadt, was will man mehr? Um mich hinrichten zu lassen habe ich nicht genügend angestellt. Und das werde ich in Zukunft auch nicht." Ganz so sicher war ich da nicht, aber zumindest war ich fest entschlossen, mich einer Hinrichtung zu entziehen. "Gut, also Gras über die Sache wachsen lassen. Ich..." Sie sah zu Hanako herüber, die etwas abseits von mir saß. Das blonde Mädchen nickte ihr zu. P-chan sah wieder mich an. "Mamo-chan, kannst du mich bitte erst wieder beschwören, wenn ich erwachsen bin? Ich verspreche, ich werde dir dann eine ganz besondere P-chan zeigen können, die ein würdiger Kontraktpartner für dich ist. Ich werde hart unter Ranma-chan und Ranko trainieren, versprochen." "Wie lange dauert es denn, bis du erwachsen bist?", fragte ich nachdenklich. "Bei euch Affen kenne ich mich noch immer nicht so richtig aus." Sie lächelte. "Ein dreiviertel Jahr, vielleicht ein ganzes. Versprichst du mir das? Ich meine, in einem Notfall kannst du mich natürlich jederzeit beschwören, Mamo-chan." "Das weiß ich doch, P-chan. Also gut, ich beschwöre dich das nächste Mal, wenn du erwachsen bist." "Danke." Sie sprang auf und drückte mir einen Kuss auf die rechte Wange. "Ich gehe mich von Hana-chan und Karin-chan verabschieden. Dann kannst du mich zurückschicken." "Okay." Nekozumi kam zurück. Er hatte eine mürrische Miene aufgesetzt. "Was hat Rose-chan denn so wichtiges gewollt?", fragte ich. "Ach, es ist nichts besonderes. Nicht für Konoha, zumindest. Aber es scheint, dass meine Mühe, die ich bei der Suche nach dir aufgewendet habe, doch nicht auf mich zurückschlägt. Eher im Gegenteil. Die Hälfte meines Clans ist ganz aus dem Häuschen, wie es scheint." Er streckte sich. "Veränderungen. Wie lästig. Ich hasse sie." "Sieh Veränderungen nicht als Hindernis, aber immer als Chance. Das hat mir mein Sensei beigebracht." "Dein Sensei ist ein tatkräftiger Mann, wie mir scheint", brummte Nekozumi. "War. Er wurde ein paar Wochen vor dem Angriff auf Konoha ermordet." "Oh, das..." "Ja, ich weiß. Aber damit ist die Geschichte noch nicht beendet. Eines Tages treffe ich seinen Mörder, und dann wird mein Kunai mit ihm eine ausgiebige Unterhaltung führen." Ich seufzte. "Wenn man mich lässt." Nekozumi klopfte mir auf die Schulter. "Keine Sorge. Kein Ninja-Dorf kann es sich leisten, Talent versauern zu lassen. Und Konoha mag ein paar mehr Shinobi haben als andere Ninja-Dörfer, aber das reicht noch nicht, um so mir nichts, dir nichts einen fähigen Chunin kalt zu stellen. Meine Meinung." Er reichte mir die Rechte. "Ich muss dann." "Danke für deine Meinung", sagte ich, griff zu und drückte seine Hand nachdrücklich. "Ich freue mich darauf, dich und deine Mädchen in der Zukunft wiederzusehen", sagte er zuversichtlich. "Und das bald." "Wir werden sehen. Vielleicht bin ich dann aber auch zu beschäftigt." "Und das wäre gut. Denn das bedeutet, dass du immer noch ein Shinobi bist." Er klopfte mir noch mal auf die Schulter, und dann war er per Step verschwunden. Ich erhob mich. "Langsam fertig werden, Leute. Wir wollen nach Hause." Nachdem ich P-chans Beschwörung aufgehoben hatte, machten wir uns auf den Weg nach Konoha. Wir hatten kaum die Grenze überquert, da versperrte uns ein Team ANBU den Weg. Unruhe klang bei meinen Genin auf, aber ich beschwichtigte sie so gut ich konnte. "Mamo-chan", sagte der vorderste ANBU und nahm die Maske ab. "Der Rat erwartet dich so schnell wie möglich in Konoha. Du musst uns begleiten." "Natürlich, Uzuki-sensei." Es war ein geschickter Schachzug gewesen, mir einen ANBU entgegen zu schicken, mit dem ich emotional verbunden war. Ich fragte mich, wie es gerade in Uzuki-sensei aussah. Mein Sensei Hayate war ihr fester Freund gewesen, und sie hatte ihn ebenso verloren wie ich oder Hana-chan oder Karin-chan. Nein, das war so nicht richtig. Für sie musste es noch schwerer gewesen sein. Sogar schwerer als der Tod von Sarutobi-sensei. "Rose-chan, du übernimmst den Rest. Bring die Leute sicher nach Hause." "Das werde ich tun. Aber..." Zweifelnd sah sie mich an. "Es ist sicher nur eine Befragung. Immerhin war ich eine gute Woche verschwunden, oder?", erwiderte ich zuversichtlich, jedoch ohne diese Zuversicht wirklich zu verspüren. "Außerdem reden wir hier von Konoha." "Du hast Recht", antwortete sie leise. "Ich verlasse mich auch dich, Uzuki-sensei." Die schwarzhaarige Frau senkte die Maske wieder über ihr Gesicht. "Wir haben alle unsere Pflichten und Prioritäten, Rose-chan", erwiderte sie, und das war wohl das Schlimmste an Insubordination, das ich jemals wieder von der ANBU zu hören bekam. Die Vierergruppe nahm mich in die Mitte, und gemeinsam machten wir uns auf den Weg. "Ich bin ausgeruht. Wir können normales Tempo vorlegen", sagte ich leise. "Junge, Junge, da hat es aber einer eilig, zu seinem Anschiss zu kommen", kommentierte einer der anderen ANBU. Nun, ein Anschiss war noch kein Kriegsgericht. Zumindest hoffte ich das. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)