Sunset over Egypt von Sennyo (Even if tomorrow dies) ================================================================================ Kapitel 22: Reue ---------------- Es war nicht einfach, Teana davon zu überzeugen, dass dieser Krieg unausweichlich war und dass daher alles nötige getan und in die Wege geleitet werden musste. Unzählige bittere Tränen flossen ihr Gesicht hinab, unaufhaltsam. Atemu konnte nichts anderes tun, als sie in seinen Armen zu halten und ihr immer wieder Mut zuzusprechen. Niemals würde er dieses zerbrechliche Geschöpf allein lassen, kein noch so starker Gegner würde ihn davon abhalten, zu ihr zurück zu kommen. Schließlich versiegten ihre Tränen. Sie atmete mehrfach tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Es war doch einfach kindisch, wie sie sich benahm, sie wusste genau, dass er gar nichts dafür konnte, und doch machte sie ihn dafür verantwortlich. Sie würde auf seine Rückkehr warten, würde jeden einzelnen Tag ohne ihn ertragen und stark sein. Damit der Gedanke an sie Atemu Kraft geben konnte, würde sie nicht mehr verzweifeln. Sie würde sich alle Mühe geben um ihn zu unterstützen, sie wollte nicht mehr schwach sein. Wieso nur liefen schon wieder Tränen über ihre Wangen? Teana konnte es nicht verstehen und sie konnte es auch nicht aufhalten. Überrascht und überfordert zog Atemu sie an sich und strich ihr sanft über den Rücken. Er schaukelte sie vorsichtig in seinen Armen hin und her, sah sie besorgt an. Wie sollte er sie nur beruhigen? Was konnte er tun? Es musste doch etwas geben. Es war wirklich nicht zu glauben. Die Kriegsvorbereitungen und Seths Ernennung hatten all seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und all seine Zeit in Anspruch genommen. Teana war viel zu kurz gekommen, auch als Pharao wollte Atemu nicht akzeptieren, dass sie so sehr darunter zu leiden hatte. „Es tut mir so Leid“, schluchzte Teana leise an seine Schulter und versuchte sich ihr Gesicht trocken zu wischen – vergeblich. Atemu schüttelte verwirrt den Kopf. „Was tut dir Leid?“, fragte er besorgt, strich ihr durch ihr glattes, braunes Haar. „Ich bereite dir Sorgen...“, weinte die Prinzessin, „Ich kann dich gar nicht unterstützen...“ Sie wollte all das eigentlich für sich behalten, aber es gelang ihr einfach nicht. All ihre Sorgen, all ihre Ängste... Wie sollte sie das nur überstehen? Während sie allein auf ihn wartete... Sie hätte alles dafür gegeben, wenn sie sich nur nicht so einsam und hilflos gefühlt hätte. „Das stimmt doch nicht!“, Atemu riss sie aus ihren trüben Gedanken, schüttelte sie leicht. „Du unterstützt mich sehr, allein deine Anwesenheit macht mich doch glücklich!“ Er musste sie unbedingt davon überzeugen, ihr weinendes Gesicht gefiel ihm überhaupt nicht. Sie war sonst so wunderschön und strahlend, ließ alle anderen in ihrem Schatten erblassen, doch nun schien all ihr Glanz in sich zusammenzuschrumpfen, all das Licht, das sonst aus ihren Augen strahle, verblasste. Er wollte ihr Lächeln wiedersehen, wollte sie von neuem erblühen sehen, bevor er sich dem unausweichlichen stellen musste. Teana jedoch blieb skeptisch. „Ist das so?“, fragte sie und lächelte schwach. Sie wollte seinen Worten so gern Glauben schenken, doch sie konnte es sich einfach nicht vorstellen. Wieso wollte er dann sein Leben einfach wegwerfen? „Ich mag diese doofe Etikette nicht!“, zischte Mana aufgebracht und setzte sich zickig auf Seths Bett. „Ich will bei dir bleiben!“ Der Priester sah sie ernst an. „Darüber haben wir nicht zu entscheiden...“ Grimmig und beleidigt starrte Mana auf den Boden, sie suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, die Zeit anzuhalten um Seth unzählige Beleidigungen und Entrüstungen an den Kopf zu werfen. „Und was ist, wenn zwischendurch die Nebelviecher wieder auftauchen?!“, fauchte sie ungehalten, „Die darf ich dann wieder bekämpfen?“ „Drei gegen einen ist ein wenig unfair, meinst du nicht?“, antwortete Seth kurz angebunden und leicht verärgert. All das war schließlich nicht seine Entscheidung gewesen und wenn man davon absah, dass er sich dem Willen des Pharaos widersetzen würde um ebenfalls in die Schlacht zu ziehen, hatte er auch keinen Einfluss darauf. Sauer blickte Mana in seine eisblauen Augen. „Ach, und du meinst darauf achten die, ja?“, giftete sie sarkastisch zurück. „Nein“, antwortete Seth schlicht. Aber er hätte darauf achten müssen... Der Hohepriester wühlte in den Unterlagen umher, ging nicht auf Mana ein, die beleidigt daneben stand. Es war besser, wenn sie weit weg war vom Kriegsgeschehen, und wenn sie ihn dafür hasste. Er versuchte ein weiteres Mal, Atemus Pläne nachzuvollziehen, scheiterte von neuem daran. Irgendetwas störte ihn daran, doch so unkonzentriert und nachdenklich, wie er es jetzt war, kam er einfach nicht darauf, was es war. Er seufzte leicht, schwieg. Mana war in der Zwischenzeit zum Fenster gegangen und starrte hinaus – eine Eigenschaft, die sie in all der Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, von Steh übernommen haben musste. Ihr Wut war verschwunden, ebenso schnell wie sie aufgekommen war, ihr Blick verschwamm, sie schloss die Augen und silbern glitzernde Tränen fielen wie Eiskristalle zu Boden. „Entschuldige“, flüsterte die Brünette kleinlaut, „Ich mache dir das alles nur unnötig schwer... Ich weiß doch, dass es deine Pflicht ist und ich will auch nicht, dass die anderen dich als schwach ansehen, denn das bist du nicht...“ Ihre Stimme versagte, weinend sah sie zu Seth, der nur kopfschüttelnd dastand und ihr seinen Arm hinhielt. Mana zögerte keine Sekunde, sondern warf sich regelrecht auf seinen Schoß. Sie drücke sich fest an ihn. „Ich habe so viele Freunde verloren...“, schluchzte sie, „Ich will dich nicht auf noch verlieren!“ Der Priester drückte sie an sich, grummelte stumm vor sich hin. Den größten Fehler hatte er bereits begangen. Niemals hätte sie sich mit Akim anfreunden dürfen. Er hätte das unter allen Umständen verhindern müssen... Viel Leid wäre ihr erspart geblieben... „Mana, du wirst mich nicht verlieren“, sagte er mit fester Stimme, und wiegte sie leicht in seinen Armen. „Meinst du wirklich, ein paar Libyer würden mich klein kriegen?“ Er versuchte so viel Witz in diese Worte zu bringen wie möglich. Allein der Gedanke, er könnte nicht zurückkommen, sollte ihr lächerlich erscheinen, unwürdig, die Zeit damit zu vergeuden. Mana lächelte schwach. Dieses unglaubliche und völlig übertriebene Selbstbild mochte sie so an Seth, auch oder gerade weil es mit dem realen Seth so wenig zu tun hatte. „Das können sie nicht, stimmt“, stimmte Mana zu, „Schließlich bist du ein allwissender Hohepriester!“ Sie betonte das letzte Wort ganz besonders, es gefiel ihr, so mit seinem Ego zu spielen, es machte ihr Mut. „Hohepriester, ja“, antwortete Seth und strich ihr übers Haar, „Allwissend... ich weiß nicht...“ Nachdenklich betrachtete er sie. „Wenn ich allwissend wäre, dann hätte ich doch gegen die drei nicht so schlecht ausgesehen, oder?“ Wenn er allwissend wäre, wäre Akim niemals in ihre Nähe gekommen... Mana sah ihn ernst an. Sie wollte nun nicht weiter darüber grübeln, und auch er sollte es nicht tun. Sie wollte nicht wieder weinen müssen. „Das mag schon stimmen“, meinte sie schließlich und legte den Kopf schief. „Aber darüber brauchst du dir jetzt keine Gedanken machen, ja?“ Der Priester genoss ihre Nähe, blieb aber dennoch nachdenklich. „Nun ja“, sagte er ruhig, „Wenn ich nicht darüber nachdenke... Wer tut es dann?“ „Irgendwer wird das schon machen“, antwortete Mana leicht quengelnd, „Also brauchst du das wirklich nicht zu tun.“ Musste er jetzt so zurückgezogen sein? Konnte er das Thema nicht einfach auf sich beruhen lassen? „Irgendwer...“, wiederholte Seth leise und stoppte sich dann. Irgendwer konnte der Falsche sein... Dennoch sah er schließlich auf. „In Ordnung“, sagte er resignierend, „Also zurück zum Schlachtplan?“ Der Priester setzte sich wieder an seinen Tisch und zog Mana auf seinen Schoß. Er wollte sie auf keinen Fall weiter beunruhigen, seine Gedanken waren seine Sache, nichts was zu erörtern sich lohnte. Nicht jetzt jedenfalls. Sein Blick fiel wieder auf die Unterlagen, er durchwühlte sie und zog eine Karte hervor. „Hier“, sagte er und zeigte auf die Karte, „Wenn die Truppen von hier aus angreifen... Und das libysche Herr ihnen überlegen ist...“ Er brach ab. Dann hatten ihre Truppen keine Möglichkeit zu entkommen. Wieso nur wollte Atemu sich einkreisen lassen? Auch Mana betrachtete die Karte skeptisch. „Dann werden unsere Truppen durch den Nil in die Enge getrieben und die Libyer würden uns von Süden und von Norden einkesseln...“ Sie drehte sich auf seinem Schoß um und sah ihn entgeistert an. Das war Atemus Plan? Das war doch viel zu gewagt, viel zu leichtsinnig! Was dachte er sich nur dabei? In seinem Gesicht konnte Mana lesen, dass Seth ganz genau so dachte wie sie, und er bestärkte sie dadurch in ihren Spekulationen. Sie betrachtete wieder die Karte. „Das libysche Heer kommt von Westen, hier reißt es ab und kommt keine Verstärkung mehr nach...“, sie zeigte auf die Stelle, die sie meinte und wies dann auf den Nil. „Wenn man sie also in die Enge treiben würde... und unsere Krieger mit Schiffen ebenfalls den Nil absichern, hätten wir mehr Chancen. Schließlich können wir selbst im Morast kämpfen!“ Endlich zahlte es sich aus, dass sie sich als Kind immer in geheime Besprechungen geschlichen hatte um zu lauschen. „Und unterwegs“, fuhr sie fort, „könnte man durch andere Dörfer ziehen, die Truppen stärken und mehr Männer einziehen!“ Ohne es zu wollen, war Seth fassungslos. Beeindruckt sah er Mana an. Woher hatte sie diese Fähigkeit zu strategischem Denken? So etwas hatte er nicht von ihr erwartet. Er nickte. „Das könnte tatsächlich funktionieren“, meinte er, „Dennoch, ungefährlich ist das nicht. Wenn das libysche Heer sich auf eine Stelle konzentriert, werden unsere Truppen getrennt...“ Mana blinzelte verwirrt. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihre wilden Theorien ernst nahm und schon gar nicht, dass er so beeindruckt schauen würde. Beflügelt von diesem Erfolg, dachte sie weiter darüber nach. „Dann schicken wir Truppen über den Nil nach Unterägypten, den Nil herunter bis zum Delta.“ Sie betrachtete die Karte um ihre Aussagen zu festigen. „Transportschiffe dürften wir genug haben. Auf die restlichen Truppen treffen sie bei Kairo und ziehen sich dann dort von Norden und von Süden zusammen. Dann ist es theoretisch egal, ob wir getrennt werden...“ Mana sah Seth mit großen Augen an. Dieser nickte nachdenklich. Theoretisch... Ja, theoretisch war vieles möglich. In der Realität sah all das oft ganz anders aus. „Es geht aber auch um die Moral der Männer...“, gab er zu bedenken, „Und wir wissen immer noch nicht, wie groß das libysche Heer tatsächlich ist. Wenn sie uns zahlenmäßig weit überlegen sein, dann sieht es schon wieder schlechter aus...“ Falls es überhaupt schlechter ging. Dass Atemu ihn zu seinem Nachfolger ernannt hatte, ihn den er zuvor immer und immer wieder in seine Schranken verwiesen hatte, war kein Zufall. Ihm musste die Stärke des Heeres bekannt sein, lange genug hatte er mit dem Boten Xerxes gesprochen und im Gegensatz zu ihm hatte der Pharao wahrscheinlich einen weit ausführlicheren Bericht bekommen. Und nicht nur das libysche Heer machte ihnen Probleme... Noch immer gab es kein Zeichen von Meira, Cyrus oder Akim. Seth seufzte unhörbar, doch es gelang ihm nicht, es vor Mana zu verbergen. Akim. Wie nur hatte das alles überhaupt geschehen können? Gedankenverloren starrte Seth vor sich hin. „Mana?“, fragte er schließlich und schien mit seinen Gedanken an einem völlig anderen Ort zu sein, was die Angesprochene stutzig werden ließ. „Vermisst du Akim?“ Völlig perplex starrte sie Seth an. Wie kam er jetzt darauf? Hatten sie nicht eben noch über den bevorstehenden Krieg gesprochen? War das nicht wichtiger? Sie hatte diese Frage nicht erwartet, und schwieg eine Weile darüber. „Nein...“, sagte sie leise, „Er ist doch schließlich noch da...“ Es war ja nicht so, dass er tot wäre... Sie zögerte. Er war immerhin ihr Freund gewesen, sie war praktisch mit ihm aufgewachsen. „Ein wenig vielleicht...“, gab sie kleinlaut zu. Traurig seufzte Seth. „Kannst du mir jemals verzeihen?“, fragte Seth und verwirrte das Mädchen damit noch mehr. „Dass du mir das nicht erzählt hast?“, fragte sie und lächelte schwach. „Das habe ich doch schon längst...“ Doch der Priester schüttelte nur den Kopf. „Nein, Mana..“, sagte er und atmete tief durch, „Ich bin Schuld daran, dass du so leiden musstest...“ Er vermied es, sie anzusehen. Mana stockte leicht, grinste dann unsicher. „Was redest du für einen Blödsinn?“ „Keinen Blödsinn....“, widersprach er, „Mana, es ist die Wahrheit... Ich habe gewusst, wer Akim war...“ Nervös stand Mana da, sie hatte eine leichte Gänsehaut, sah ihn zweifelnd an. Wovon redete er da? „Ich habe es gewusst“, wiederholte der Priester, und ich habe es trotzdem zugelassen, dass du ihn besser kennenlernst... Ich dachte, er hätte vergessen... Er hatte vergessen sollen... Ich weiß nicht, was den Zauber gelöst hat...“ Seth erklärte es einfach nur. Er hatte dieses Geheimnis niemals teilen wollen, doch etwas vor Mana zu verbergen, war alles andere als einfach. Außerdem hatte sie ein Recht darauf, es zu erfahren. Es war der Grund für ihr Leid... „Welchen Zauber?“, fragte Mana entgeistert und machte unsicher einen Schritt zurück. Seth sah sie mit stumpfen Blick an. „Ich habe sein Gedächtnis gelöscht...“ Mana sah ihn entsetzt an. Er log, das konnte nicht wahr sein. Sie zitterte leicht. Akim... Seth hatte sein Gedächtnis gelöscht?! Niemals! „Hast du nicht“, sagte sie verzweifelt, „Du lügst!“ Der Priester hatte so etwas erwartet, doch das machte die Sache nicht besser. „Es ist die Wahrheit...“, erklärte er von neuem, drehte sich nicht um und sackte dennoch leicht in sich zusammen. „Mit dem Millenniumsstab habe ich... vor sechs Jahren sein Gedächtnis gelöscht.“ Mana schüttelte energisch den Kopf, ging wieder auf ihn zu, blieb dann stehen und blickte ihn ausdruckslos an. „W-warum?“ fragte sie verständnislos, zweifelnd. Wie viele Seiten hatte dieser Mann? Wie viele Geheimnisse blieben verborgen hinter seiner eiskalten Maske? Seth wusste nicht genau, wie er es erklären sollte, doch eines war ihm ganz gewiss klar. Nun hatte er es durchzustehen, es führte kein Weg daran vorbei. „Weißt du... Ich war wahrscheinlich einfach von ihm fasziniert...“ Mana biss sich auf die Lippe. „Fasziniert?“, fragte sie fassungslos und Seth nickte. „Die Macht des Nebels...“, erklärte der Priester kurz angebunden, „Ich wollte sie damals für mich, aber...“ „Aber?“ Mana wusste nicht genau, ob sie es wirklich wissen wollte, doch nie zuvor hatte sie Details aus seiner Vergangenheit erfahren. Der Priester fuhr fort: „Aber er war zu stark für mich...“ Seth gab es nur ungern zu, und doch war das der Grund. Mana antwortete nicht. Sie schüttelte noch immer ihren Kopf, zuckte mit den Schultern. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. „Klingt nach einer billigen Ausrede, nicht wahr?“, meinte Seth geringschätzig und ergriff ihre kalten Hände. Sie musste verstehen... „Er hätte mich getötet... wenn ich nicht schneller gewesen wäre...“ Das Mädchen nickte langsam, doch ihre Sprache schien sie nicht wiedergefunden zu haben. Sie seufzte leise. Der Schatten der Vergangenheit lastete schwer über ihnen und auch die Zukunft war mehr als ungewiss. „Es tut mir Leid, Mana...“ Er strich ihr sanft über die Wangen, wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. Was er getan hatte, war grausam gewesen, gar keine Frage, auch wenn er es getan hatte, um sein eigenes Leben zu retten. Die Macht der Nebel hatte ihn davon abgehalten zu töten, er hätte es ohne Zweifel vermocht. „Aber ich verstehe es selbst nicht“, sagte Seth seufzend, „Der Zauber hätte ewig halten müssen...“ Mana sah ihn an, zuckte leicht zusammen. Auch wenn sie dadurch einen Freund verloren hatte, niemand sollte hier am Hof sein, nur weil er versklavt worden war... Vielleicht war es also nicht schlecht, dass dieser Zauber gebrochen worden war, wie auch immer das geschah. „Ist doch jetzt auch egal“, sagte sie schließlich mit zitternder Stimmer, „Keiner von uns kann das rückgängig machen.“ Vielleicht war es egal, vielleicht war es das nicht. Viel wichtiger war Seth im Augenblick, dass Mana ihm verzieh, dass er sie in eine solch unglückliche Situation gebracht hatte. Mana kuschelte sich leicht an Seths Oberkörper, hielt sich an ihm fest. Wenn sie ihm nicht verzeihen würde, wäre sie ganz allein. Was also blieb ihr anderes übrig? Sie liebte ihn doch – ungeachtet davon, was er getan hatte. „Du hast dich doch verändert“, sagte Mana und lächelte schwach. Nein, sie wollte nicht an ihm zweifeln. Er hatte viele Fehler gemacht in der Vergangenheit und trotzdem hatte sie sich in ihn verliebt. „Ich vertraue dir...“ „Danke...“, antwortete Seth. Er war sich sicher, dass er ihr Verständnis nicht verdiente, doch er kam nicht mehr dazu, ihr zu widersprechen, denn in diesem Moment klopfte es an der Tür. Unterwürfig trat ein Diener ein, verbeugte sich sogleich. „Mein Herr“, sagte er und blickte dabei noch immer zu Boden, „Die Lehrer sind eingetroffen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)