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Sunset over Egypt

Even if tomorrow dies
von

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Triumph

Erschrocken war Atemu aufgesprungen, starrte fassungslos zu Seth, Mana und die sie umgebene Menge. Er traute seinen Ohren nicht, war unfähig zu begreifen, was so eben geschehen war.

Mana war nicht minder überrascht. Doch im Gegensatz zum Pharao fing sie an übers ganze Gesicht zu strahlen, als sie verstand, was die Worte bedeuteten, die Seth da ausgesprochen hatte. Überglücklich fiel sie in seine Arme; sie hatte mit vielem gerechnet, doch das hier übertraf alles, was sie sich hätte ausmalen können. „Jaa...“, antwortete sie erst leise, und sah ihn an, bevor sie sich wiederholte. „JAAA!“

Jeder sollte sie hören, jeder sollte sie ansehen, ihr war es gleich, für sie zählte nur noch dieser Moment.

Seth schloss das Mädchen erleichtert in die Arme, küsste sie schließlich vor aller Augen. Die Menschenmassen um ihn herum jubelten und polterten, nein, es würde keine Gerüchte geben.

Tränen der Freude glitzerten in Manas Augen, als sie ihre Arme um des Priesters Nacken schlang um seinen Kuss zu erwidern, sie hatte alles was war bereits vergessen.

Er hob sie hoch, löste den Kuss und trug sie durch die Masse zum Tisch des Pharaos, an dem auch sein Platz war. Unterwegs herrschte er einen der Diener an, der sofort reagierte und einen weiteren Stuhl für Mana aufstellte, so dass sie sich an seiner Seite setzen konnte.

Sein Blick blieb an ihren strahlenden Augen hängen. Er lächelte. „Ich liebe dich, Mana“, flüsterte er ihr zu.

„Wirklich?“, fragte sie nach und bekam eine Gänsehaut. Sie konnte all das überhaupt nicht glauben, hatte sich diese Worte so sehr gewünscht und doch nicht gewagt darauf zu hoffen. „Ich liebe dich auch“, hauchte sie ihm ins Ohr, während sie sich an ihm festhielt.

Lächelnd sah er sie an. „Meinst du wirklich, ich würde so einen Aufstand veranstalten ...“, er sah sich bedeutungsvoll im Thronsaal um, „Wenn ich das nicht ernst meinen würde?“
 

Neben Atemu war auch Teana aufgestanden, sie sah kurz überrascht in die Menge und fiel dann in den Applaus mit ein, der begeistert von allen Seiten dröhnte. Sie lächelte und sie hörte nicht auf zu lächeln, als Atemu nun sie entgeistert anstarrte.

„Du jetzt auch?“, fragte er verwirrt. Man sah ihm deutlich an, dass er völlig durch den Wind war. Auch er sah das junge Paar an. Und fing an zu klatschen. Was blieb ihm noch anderes übrig? Sollte er sich als Pharao dem Volk widersetzen?

Teana lächelte ihn an. „Sie dir dein Volk an“, sagte sie lieb, und hörte dabei nicht auf zu klatschen, „Er hat alles richtig gemacht. Jetzt werden sie Mana akzeptieren.“

War es das, was er wollte? Gönnte er Seth diesen Triumph?

Atemu seufzte unmerklich. „Ja, er hat ihnen auch die richtige Dramatik verpasst“, antwortete er und musste nun doch leicht grinsen. „Und sie haben alle genug Unterhaltung bekommen, ich muss sagen, alle Achtung!“ Gegen seinen Willen war Atemu beeindruckt. Hätte er so etwas für Teana auch getan?

Aber ...

Teana war schließlich eine Prinzessin, das änderte alles.

„Er lässt sich halt doch nichts vorschreiben“, neckte sie, „Du hast einfach keine Autorität ihm gegenüber.“ Sie konnte kaum verbergen, dass ihr die Show gefallen hatte, auch wenn sie natürlich wusste, dass sie es Atemu gegenüber besser nicht äußerte.

Ebenfalls belustigt betrachtete er sie. „Nein, und das, obwohl ich der Pharao bin ...“

Niemand anderes konnte es sich erlauben, sich so dermaßen dreist über seine Anweisungen hinweg zu setzen, wie Seth es tat. Immer wieder gelang es ihm, sich die Regel und Richtlinien so hinzudrehen, wie es ihm am besten passte.

Teana lächelte, als sie seine Gedanken erriet. „Solange wenigstens alle anderen auf dich hören“, meinte sie beschwichtigend und nahm seine Hand.

In dem Moment setzte sich der Hohepriester wieder an seinen Platz, noch immer war kein Ende des Jubels und der Begeisterung im Raum abzusehen. Seth war zufrieden mit sich, Mana hatte neben ihm Platz genommen und saß nun zum ersten Mal in ihrem Leben am Tisch des Pharaos, der zwar von Kindheit an ihr Freund gewesen, und doch immer durch seinen Stand von ihr getrennt war.

Vergnügt lehnte sich Seth zu Atemu. „Es tut mir Leid, aber ich habe meine Pläne geändert“, sagte er und lächelte zufrieden.

Der Pharao schmollte. Er hätte damit rechnen müssen, dass Seth seinen Triumph voll auskosten wollen würde. „Das haben wir bemerkt, ich muss sagen, du hast eine gehörige Portion Mut, Cousin“, erwiderte er, „Vor allem mir so zu widersprechen ... Ich fühle mich permanent ziemlich ignoriert.“

Er hatte es einfach sagen müssen, natürlich war es genau das, worauf Seth aus war, und trotzdem.

Atemu erhob sich, lächelte jedoch kurz zuvor noch einmal seinen Cousin und nun Mitregenten an. „Nun“, hob er seine Stimme, und der Jubel verstummte schlagartig als das Wort des Pharaos ertönte, „Darf ich nun auch einen Augenblick um Aufmerksamkeit bitten?“ Er drehte sich zu Mana und Seth. „Meine Freunde, ich freue mich, euch als Erster und als Pharao, meine besten Wünsche auszusprechen! Die Götter mögen über euch wachen, euch beschützen und geleiten!“

Lächelnd erhob er sein Glas, wartete einen Moment, damit sein Volk es ihm gleichtun konnte und sprach dann seinen Toast aus. „Auf euch! Und auf die Liebe!“
 

Um ihn herum wurden die Gläser erhoben. Kisara saß still an ihrem Platz. Sie hatte die Szene beobachtet und mehrmals geschluckt. Es war typisch für Seth, soviel Aufmerksam wie möglich auf sich zu ziehen, sie hatte ihn sofort in seinen Handlungen wiedererkannt. Sie selbst hatte nur wenig geklatscht, ebenso die junge Priesterin, die an ihrer Seite saß. Dennoch erhoben beide, Kisara und Adalia ihre Gläser mit den anderen um Seth und Mana zu feiern. Die übrigen Priester, darunter die Priester Shada und Karim, die ihrem Tempeldienst für diesen Tag entsagt hatten, waren zwar ebenso skeptisch, aber weniger missvergnügt über diese spontane Wendung der Ereignisse.

Erst jetzt nahm Mana die große Menge wieder war, die sie bisher vor Aufregung einfach nicht gesehen hatte. Sie errötete, soviel Aufmerksamkeit war sie nicht gewöhnt und es war ihr unangenehm, dass sie so im Mittelpunkt stand.

Seth genoss die Feier. Er verneigte sich dankend vor Atemu und er verneigte sich ebenfalls leicht vor der Menge. Auch er hatte das Glas erhoben, hielt es schließlich Mana hin.

„Habe keine Angst“, flüsterte er ihr zu, als er ihren Blick auffing, „Ich bin bei dir.“

Sie lächelte, ehe auch sie sich vor dem Pharao verneigte. „Ich und Angst?“, fragte sie selbstsicher, erhob ihr Glas und sah in Seths eisblaue Augen. „Auf uns, oder?“, fragte sie kichernd.

Er nickte. „Auf uns!“ Er trank einen Schluck aus dem Glas, setzte es wieder ab und ließ seinen Blick durch den ganzen Raum schweifen. Er war mehr als zufrieden mit dem Verlauf, besser hätte er es gar nicht planen können. Der Applaus, der immer wieder ausbrach, entschädigte ihn mehr als genug für die Schwierigkeiten, die es gegeben hatte.

Noch immer voller Unbehagen, dass sie nun allerdings besser zu verbergen schaffte, sah auch Mana sich um. Der Blickwinkel war eigenartig, und doch war sie so glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben. Vor nur einer Stunde hätte sie jeden, der ihr diesen Verlauf prophezeit hätte, einen Lügner genannt.

Und doch, der Tag war lang und sie war müde, und so konnte sie sich ein Gähnen nicht verkneifen.

Seth blieb es nicht verborgen, er lächelte erst, und räusperte sich schließlich unauffällig. „Das gesamte Volk sieht dir zu“, flüsterte er Mana zu, die sofort erschrocken aufblickte. „Echt?“, fragte sie und hielt sofort die Hand vor ihren Mund. Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. „Meinst du, das ist sehr schlimm?“, fragte sie naiv.

Er schüttelte den Kopf, wünschte sich, er hätte ihr die Etikette vorher bereits erklärt. Andererseits wäre überhaupt keine Zeit dafür gewesen. Sich das Grinsen gerade so verkneifend, lächelte er sie an. „Nein, aber du solltest dich nun zusammenreißen“, antwortete er, „Sie kriegen sonst ein schlechtes Bild von dir.“

Mana nickte verstehend und gleichzeitig alarmiert. Sie setzte sich gerade hin und versuchte sich mühevoll an alles zu erinnern, was Mahado ihr jemals über die unzähligen Sitten und Benimmregeln erklärt hatte. Und doch konnte sie sich das Kichern nicht verkneifen, sie war einfach zu glücklich um ernst zu sein.

„Weißt du, wie schwer das ist, sich zusammenzureißen, wenn alles hin und her wackelt?“, lachte sie leise, „Ich trinke nie wieder irgendwas, und schon gar keine zehn Bier...“

Ernst sah ihr sie an, und räusperte sich von neuen. „Das sollten wir ein anderes Mal besprechen, jetzt ist nicht der passende Zeitpunkt dafür“, sagte er, und blickte wieder in die Menge. „Wir beide repräsentieren nun, genau wie Atemu und Teana, dieses Volk, das muss dir klar sein!“

Mana sah ihn verwundert an, verstand kaum die Gewichtung dieser Worte. Sie nickte stumm, erwiderte jedoch nichts weiter.
 

Sie würde es schon noch hinkriegen ... Zuversichtlich zweifelte Seth an seinen eigenen Gedanken. Er drehte sich zum Pharao um, lächelte ihn an. „Verläuft doch alles nach Plan, oder?!“

Er erntete nichts als einen skeptischen Blick. „Meint Ihr, ja?“, erwiderte Atemu und wusste, er hatte es noch nicht durchgestanden.

„Findet Ihr nicht?“, hakte Seth nach und fügte stolz hinzu: „Mein Plan hat fehlerfrei funktioniert.“

Atemu nickte. Ja und der Pharao wird komplett ignoriert, dachte er und schaute in die Menge. „Ich hätte wissen müssen, dass Ihr euch nicht so einfach meinem Willen beugt“, gab er schließlich zu und sah Seth wieder an.

„Das müsst Ihr nicht persönlich nehmen“, versuchte Seth ihn aufzubauen, „Das hat nichts mit Euch zu tun.“

Nun war es der Pharao, der lächelte. „Ach nein?“, fragte er spöttisch, „Es war einfach die Tatsache, dass Ihr Euch keinem Anderen unterwerft, und sei es auch der Pharao ... Und dann muss natürlich eine theatralische Show inszeniert werden, damit Ihr eure Aufmerksamkeit bekommt.“ Leicht gelangweilt zählte er es auf, es war einfach so typisch für Seth, dass es ihn fast wunderte, wieso er nicht mit eben so etwas gerechnet hatte.

„Die theatralische Show, wie Ihr es nennt“, sagte Seth voller Genugtuung, „war nötig, damit Ihr Euch nicht in meinen Weg stellt, mein Pharao. Euer Standpunkt war eindeutig und auch meiner war es. Ich hatte Euch gesagt, ich werde mich dem Willen des Volkes beugen“, nicht länger konnte er das Grinsen unterlassen, „Nun, seht es an, es feiert, es lacht. Dies ist der Wille des Volkes.“

Atemu setzte an um etwas zu antworten, schloss aber den Mund wieder, bevor ein Laut seine Lippen verlassen hatte. Er nickte zustimmend und auch er grinste. Während er einen weiteren Schluck aus seinem Glas nahm, dachte er nach.

Er stockte.

„Und was ist mit der Tatsache, dass Mana noch immer eine Priesterschülerin ist?“, fragte er schließlich leicht beunruhigt.

Triumphierend lächelte Seth. Die Bombe hatte er noch platzen lassen wollen, ehe er Atemu seine Ruhe ließ. „Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht“, sagte er freudig, „An unserem Hof gibt es keine Priesterschülerin, die auf den Namen Mana hört.“

Atemu zog die Stirn kraus, sah seinen Cousin skeptisch an, und dabei seitlich an ihm vorbei zu Mana. „Ach nein?“

Überlegenes Kopfschütteln war die Antwort, als Seth Atemus Blick verfolgte. „Mana ist tragischer Weise vor ein paar Augenblicken durch ihre Prüfung zur Priesterin gefallen“, sagte Seth lächelnd.

„Damit ist ihre Ausbildung beendet ...“, beendete Atemu seinen Satz. „Ihr habt an alles gedacht, wenn ich mich nicht irre.“

Abschätzend musterte er ihn. „Sie scheint Euch einiges zu bedeuten, bei dieser Vorstellung hätte einiges schief gehen können ...“

Woher nahm Seth nur die Sicherheit und die Gelassenheit mit der er sich über alles hinwegsetzte?

Ernst blickte der Priester auf das Glas in seiner Hand. „Selbstverständlich, ich war mir des Risikos völlig bewusst.“ Gelassen lehnte er sich zurück. „Aber ich vertraue meinem Volk“, sagte er bestimmt, „Es heißt doch schließlich, nur wer wagt, gewinnt.“

Unerwartete Strenge legte sich auf Atemus Züge. „Seid Ihr nicht ein wenig voreilig?“, fragte er und hob die Augenbrauen, „Mein Volk Euer Volk zu nennen?“

Vielleicht war es ein wunder Punkt, doch es war ein Fehler, den Seth keinesfalls begehen wollte. „Ist dieses Volk etwa ein Eigentum?“, fragte er zu seiner Verteidigung, „Ich bin ein Teil dieses Volkes, aus diesem Grund nannte ich es mein Volk.“

Atemu seufzte. Erneut hatte er seinem Priester nichts entgegen zu setzen.
 

Nach all der Aufregung langweilte Mana sich. Sie hatte versucht, die Vorschriften im Kopf durchzugehen, doch es bereitete ihr Schmerzen und so ließ sie es bleiben.

Sie wusste nicht, was sie tun durfte, konnte oder sollte und so schaute sie immer wieder im Volk umher, ohne jedoch etwas Interessantes zu erblicken. Hin und wieder lächelte sie ein paar Leute an, doch das allein reichte ihr nicht, um sich zu beschäftigen. Fast wünschte sie sich den jungen Priester zurück, mit dem sie vorhin getanzt hatte. Es schien ihr, als seien seitdem Jahre vergangen.

Sie hatte große Mühe sich wach zu halten und nicht auf der Stelle einzuschlafen.

„Ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst so abwesend.“ Seths Stimme riss sie aus ihren Gedanken, und zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

„Ja“, antwortete sie leise, „Ich kann das alles nur noch nicht wirklich glauben, weißt du?“

Auch Seth lächelte. Nein, auch er konnte kaum glauben, was an diesem Tag alles geschehen war. Und trotzdem. Für sie, die sie noch nie in den süßen Genuss des Geschmackes der Macht gekommen war, musste all das noch viel fantastischer, viel unwirklicher erscheinen.

„Du wirst dich da sicher dran gewöhnen“, antwortete er zuversichtlich, „Das ist nur eine Frage der Zeit.“

Mana grinste frech. Nun, da sie wieder etwas tu tun hatte, waren auch ihre Lebensgeister wieder erwacht. „Glaubst du, ich werde mich jemals an dich gewöhnen?“, fragte sie und achtete darauf, dass nur er ihre Worte hören konnte.

„An mich?“, Seth sprang sofort auf ihre Provokation an, „Es wäre besser für dich!“

„Ach ja? Weswegen?“

Von oben herab sah er sie an, wirkte dadurch um einiges größer als er ohnehin schon war. „Glaube mir, es wäre besser für dich“, sagte er und verschränkte die Arme. „Oder willst du mich etwa kennenlernen?“

Mana sackte leicht auf ihrem Stuhl zusammen, sie kam sich unwahrscheinlich winzig vor. „Ich sage ja schon nichts mehr“, sagte sie kleinlaut.

„Hast du etwa Angst vor mir?“, fragte der Hohepriester, ohne jedoch seinen überlegenen Blick abzuwenden.

Grinsend schüttelte Mana den Kopf. Sie hatte gewusst, dass Seth so reagieren würde. „Nein!!“, meinte sie und biss sich auf die Zunge. „Ich habe mich nur gefragt, ob du weißt, wie unglaublich unförmig du von hier unten aussiehst.“

Seth sah sie verblüfft an. Damit hatte er nicht gerechnet. Skeptisch betrachtete er ihr strahlendes Gesicht, sein Blick fiel auf ihr dunkles Haar, das er so mochte und das so widerspenstig jeder Frisur entsagte.

So sprach niemand mit ihm, nicht einmal Mana ... Sie würde schon sehen, was sie davon hatte ...

„Ist das so?“, fragte er und guckte böse. „Da bist du dir ganz sicher?“

Mana grinste, tat so, als würde sie konzentriert nachdenken und drehte sich dann leicht. Auf diese Weise konnte sie ihn von einer anderen Seite her sehen.

„Du hast Recht“, meinte sie neckisch, „Von hier aus siehst du noch ein Stück schlechter aus.“

Grimmig grinste Seth sie an. „Überlege dir gut, was du sagst, du solltest ein Vorbild sein“, sagte er streng und verwies wieder auf die Menge.

Sofort setzte Mana sich wieder gerade hin.

„Ein Vorbild also?“, fragte sie, „Nun Seth, ich denke, die meisten des Volkes werden mir bei dieser Tatsache zustimmen, würden sie nur die Gelegenheit dazu bekommen.“ Sie grinste vor sich hin.

„Die meisten“, korrigierte der Priester sie, „des Volkes würden es überhaupt nicht wagen, so etwas auch nur zu denken.“ Sein Blick fiel unmissverständlich auf seinen Millenniumsstab, „Und du solltest dir deiner Position nicht zu sicher sein, ein Wort von mir und du wäschst demnächst die Teller.“

Manas Lächeln erstarb. Stockend sah sie ihn mit großen Augen an. War das sein Ernst? „Nicht wirklich, oder?“, säuselte sie flehend, „Ich wollte dich doch nur ärgern! Ich meinte das doch nicht ernst, das weißt du hoffentlich!?“

Seine unbarmherzige Art hatte sie erschrocken, sie wusste kaum, wie sie ihn wieder beschwichtigen sollte. Nun lag es an Seth, zu lächeln.

„Vergiss nicht, dein ‚kleiner‘ Aufstieg hatte seinen Preis“, ermahnte er sie.

Mana nickte. „Ich werde jetzt ganz artig sein“, beteuerte sie, „Bist du mir sehr böse?“

Seine Antwort überraschte sie in dem Maße, wie sie ihn amüsierte. „Nein, ganz und gar nicht“, entgegnete Seth lächelnd. Sie würde schon sehen, was sie davon hatte ...
 

Der Morgen brach an, und das Fest neigte sich dem Ende. Wie er es erwartet hatte, langweilte Seth diese Festlichkeit, unabhängig davon, dass sie ihm zu Ehren stattfand.

Der Abend war nicht weiter ereignisreich, Seth hatte sich eine Weile angeregt mit Xerxes, dem Gast von der libyschen Grenze, unterhalten und schließlich, als er schon befürchtete hatte noch ewig hier sitzen zu müssen, erhob sich Atemu.

„Meine lieben Freunde!“, sagte er und breitete seine Arme aus, wie um sie alle zu umarmen. „Ich hoffe, ihr hattet einen wunderbaren Abend voller Freude und Tanz!“ Und Überraschungen, setzte er bei sich noch hinzu. „Nun hoffe ich, dass ihr gut nach Hause kommt, denn das Fest neigt sich seinem Ende. Lasst es euch gut ergehen und auch den morgigen Tag so fröhlich begrüßen, wie wir den heutigen beenden. Die Götter mögen über euch wachen!“

Atemu lächelte in die Runde, erntete Beifall von allen Seiten. Er mochte es zu seinem Volk zu sprechen, es gab ihm eine Art von Vertrautheit und Nähe, die er sehr schätzte.

Er setzte sich um Seth, dem Ehrengast, die letzten Worte zu überlassen, wohlwissend, wie sehr dieser danach getrachtet hatte.

Seth jedoch war alles andere als hingerissen von der Idee, wieder zum Volk zu sprechen, nun jedoch, da er an Atemus Wort gebunden war, blieb ihm keine Wahl.

Notgedrungen stand er auf, richtete das Wort an seine Gäste. „Ich danke euch, dass ihr diesen Tag mit mir gefeiert habt und hoffe, ihr habt ihn genauso genossen wie ich!“

Er war zwar nicht gewillt große Reden zu schwingen, doch wusste er, was sich gehörte, und dass es seine Pflicht war. Er erhob sein Glas. „Auf euch!“, sagte er und nahm einen Schluck.

Applaus ertönte um ihn herum, er wusste die Massen gekonnt zu begeistern. Unmerklich verdrehte er die Augen ob des Schmierentheaters, doch zeitgleich genoss er es in vollen Zügen, im Mittelpunkt zu stehen.

Nur der Pharao schien Seths ungewollte Ansprache zu durchschauen. Er erhob ebenfalls sein Glas, beschloss dann jedoch, den Priester nicht mehr darauf anzusprechen. Wortduelle waren heute gewiss nicht seine Stärke gewesen und es sollte keinen weiteren Anlass für Seth geben, seine Überlegenheit zu demonstrieren.

Nach und nach legte sich der Beifall und die Gäste gingen. Atemu hatte nur noch Augen für Teana, die sich kaum noch wach halten konnte. Solch lange Tage erschöpften die schwangere Prinzessin ganz besonders.

„Du gehörst ins Bett“, sagte er mitfühlend, half ihr aufzustehen und geleitete sie nach draußen.

Seth und Mana blieben zurück.

„Können wir nun auch gehen?“, fragte sie schüchtern nach einer Weile und blickte ihn hoffnungsvoll an.

Seth nickte und stand auf. Er bot ihr seinen Arm an und fragte: „Kommst du?“

Mana ließ sich kein zweites Mal bitten und hakte sich geschickt bei ihm ein. Doch schon nach wenigen Schritten verlangsamte sie ihr Tempo. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, fasste sich kurz an den Kopf und gähnte unterdrückt.

Seth schüttelte den Kopf. In diesem Tempo würden sie niemals ankommen. Und so hob er sie erneut auf seinen Arm und trug sie durch die Gänge.

„Entschuldige ...“, murmelte sie verlegen, „Es war ein ereignisreicher Tag ...“

Und noch bevor er antworten konnte, hatte die Müdigkeit sie übermannt und sie war in seinen Armen eingeschlafen.

Als Seth schließlich in seinem Gemach angekommen war, verschloss er die Tür und holte sie aus ihrem Gewand. Verschmitzt lächelnd betrachtete er sie und legte sie in sein Bett.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-10-01T16:55:11+00:00 01.10.2008 18:55
ehm.. xD O cool wie Seth den Pharao verarscht, das ist wirklich geil! Hast du fein gemacht, meim Kompliment! Aber was macht der jetzt mit seiner verlobten?! sie schläft, dass wäre ziemlich frech oder? XD Naja, aber Seth genießt den ganzen abend ja schon.. mh, mal schaun xD
Von: abgemeldet
2008-10-01T16:12:45+00:00 01.10.2008 18:12
Und jetzt sind sie verlobt xD so schnell kann das gehen! oh sind die süß xDDD Atemu und teana sind auch voll toll xD was hat Atemu denn?! Und was zum Teufel hat seth jetzt mit Mana vor?! *__*
Von: abgemeldet
2008-06-25T19:26:16+00:00 25.06.2008 21:26
So, nun schreib ich dir auch ein Kommi. Also erstmal.. sehr gelungenes Kapiel xD *schniff* Das is sooo toll *__*

<„Jaa...“, antwortete sie erst leise, und sah ihn an, bevor sie sich wiederholte. „JAAA!“<
*fiiiiep* *__* Sie sind verlobt, ich find das sooo süüüß

<„Er lässt sich halt doch nichts vorschreiben“, neckte sie, „Du hast einfach keine Autorität ihm gegenüber.“< teana ist ja sooo aufbauend xD voll niedlich. Aber wann hatte er denn mal Autoriät? xD

<Vergnügt lehnte sich Seth zu Atemu. „Es tut mir Leid, aber ich habe meine Pläne geändert“, sagte er und lächelte zufrieden.
Der Pharao schmollte[...]„Vor allem mir so zu widersprechen ... Ich fühle mich permanent ziemlich ignoriert.“< Seth is soooo toll *sethfahne schwenk* xD Aber aemu ist auch cool. Eigenlich nicht so positiv als Pharao immer ignoriert zu werden oder?

<Zuversichtlich zweifelte Seth an seinen eigenen Gedanken.< Ich mag das!!! Das hassu sooo toll gemacht xD

<Als Seth schließlich in seinem Gemach angekommen war, verschloss er die Tür und holte sie aus ihrem Gewand. Verschmitzt lächelnd betrachtete er sie und legte sie in sein Bett.< Naaa was macht er mit ihr was macht er mit ihr? xDD *hibbel*

Ein sehr wunderbares und langes kapitel!! das has du richi gu gemacht, die stimmungen sind toll rüber gekommen!! Mach weiter so ^^ es ist einfach cool ^^ *kiss*



Von:  TeaGardnerChan
2008-06-18T16:15:14+00:00 18.06.2008 18:15
*.*
Die beiden sind einfach so süüüüüüüüüüüüüß zusammen und sie haben es verdient endlich zu einander gefunden zu haben ^^
Einfach nur klasse gemacht mausi.

An alle:
SCHREIBT DOCH MAL KOMMIS!!!


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