Diamonds and Rust von Shirokko (Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...) ================================================================================ Streit ------ Titel: Diamonds and Rust Kapitel: Begegnung 112: Streit Autoren: abranka und Shirokko Pairing: Draco / Harry Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht… Den Rest solltet ihr schon selbst lesen… Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr. Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da. Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer. Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung. Edelkitsch garantiert. Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt. Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Falco – Out of the dark. Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum. Begegnung 112: Streit Harry erwachte sehr früh am Morgen. Ihm war warm und er hatte einen seltsamen Traum gehabt. Einen sehr seltsamen Traum, der wie hinter Schleiern verborgen lag. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es gar kein Traum gewesen war, aber dafür war er zu schrecklich gewesen. Wie hätte er das tun können? Er bewegte sich leicht, merkte, dass er zwischen den beiden Slytherins lag und hielt im nächsten Moment wieder inne, hielt still, um sie nicht zu wecken. Es war noch zu früh. Noch nicht einmal hell. ~*~*~*~ Blaise wurde durch die leichte Bewegung in seiner Seite geweckt. Er blickte auf und sah, dass Harry auch wach war. Matt schloss er die Augen wieder. Sein Kopf tat weh und seine Augen brannten. Am liebsten wäre er einfach liegen geblieben und hätte sich dieser Illusion hingegeben, doch das konnte er nicht mehr. Schließlich setzte er sich auf und weckte mit dieser Bewegung auch Draco, dessen Hand sich in den Bund seiner Schlafanzughose verkrallt hatte. „Was issn?“, murmelte der Blonde verschlafen und blinzelte zu Blaise empor, der aussah, als wenn er einen Albtraum gehabt hätte und noch immer Bauchschmerzen besaß. „Wir müssen reden.“, antwortete Blaise fest. „Und dieser Zeitpunkt ist genauso gut wie jeder andere.“ Jetzt merkte Draco auf. Der gestrige Abend! Blaises seltsames Verhalten, Dumbledore, der Harry brachte... Schlagartig war er hellwach. ~*~*~*~ Harry bekam Panik, als der ernste Unterton sich mit seinem Traum, der bei näherem Hinsehen kein Traum gewesen war, mischte. Er war blass, aber gefasst, als er sich aufsetzte. Wie war er überhaupt hierher gekommen? Er konnte sich gar nicht daran erinnern, nach Hause gekommen zu sein. ~*~*~*~ „Ich habe gestern gehört, was du Mione gesagt hast, Harry.“, begann Blaise schonungslos und unumwunden. Auch Draco hatte sich jetzt hingesetzt und sah zwischen den beiden anderen Jungen hin und her. Harry war leichenblass und Blaise stand ihm darin überhaupt nicht nach. Sie sahen beide auf ihre Art fertig aus. „Willst du von selbst etwas dazu sagen oder soll ich fortfahren?“ Der schwarzhaarige Slytherin blickte den Gryffindor fest an, obwohl er sich innerlich viel zu schwach für ein Gespräch dieser Art fühlte. ~*~*~*~ Harry wurde, wenn das überhaupt möglich war, noch ein wenig blasser. Er hatte es gehört? So richtig? Alles? Oh nein. Alles, bloß das nicht! Er senkte den Kopf. Jetzt war eh alles vorbei. In diesem Fall... Wenn Blaise verstanden hatte, dann war es doch okay. Und weil er ihm nicht zumuten wollte, mit jemandem zusammenzuwohnen, der ihn nicht liebte, würde er eben wieder zurück in den Gryffindorgemeinschaftsraum gehen. Dort war er inzwischen doch wieder willkommen. Er würde gehen, damit die beiden hier glücklich werden konnten. Es würde Draco wehtun und das Resultat daraus war… Ein trauriges Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Wenn das… Wenn das so ist, dann werde ich besser gehen. Du weißt ja dann, warum ich…“ Seine Kehle wurde eng, nahm ihm die Stimme, so dass das Lächeln breiter wurde - und dann komplett verschwand. Hermiones Worte hingen noch in seinem Ohr. Er würde sie nicht mehr mir dem Lächeln belügen. Nicht seine Freunde. „Es tut mir Leid…“, wisperte er tonlos. ~*~*~*~ „Du bist ein Idiot!“, sagte Blaise hart. „Ein gottverdammter Idiot! Du hättest nur irgendetwas sagen müssen und wir hätten diese beschissene Situation nicht! Es darf dir auch Leid tun, verdammt!“ Seine dunklen Augen funkelten Harry zornig an. Gleichzeitig lag aber auch deutlich erkennbarer Schmerz darin. „Ein Wort von dir und ich wäre jederzeit gegangen! Ein verdammtes Wort! Aber du hast mich angelogen! Du hast Draco angelogen! Wofür denn? Weil du diesen Unsinn wirklich glaubst, den du von dir gibst? Deswegen?“ Seine Stimme überschlug sich fast. „Langsam.“ Draco ging hart dazwischen. „Sagt mir gefälligst, was hier los ist.“ „Das soll er dir sagen.“ Blaise nickte zu Harry hinüber und fügte hinzu: „Sei wenigstens in diesem Moment ihm gegenüber ehrlich. Das hat er doch wenigstens verdient, oder?“ ~*~*~*~ Harry blickte zu Blaise, dann zu Draco. „Es ist wahr, Blaise.“, sagte er leise, wandte erst danach wieder seinen Blick dem Schwarzhaarigen zu. Dracos Augen, die auf die Wahrheit warteten, sie waren fast zuviel, aber er würde es ihm kaum sagen können. Er hatte ein Versprechen gegeben, von dem er wusste, dass er es nicht würde halten können. „Es ist alles wahr. Und hätte ich gewollt, dass du gehst, dann hätte ich es schon gesagt.“ ~*~*~*~ Blaise schnaubte leise. „Mitleid? Glaubst du wirklich, dass ich je dein Mitleid wollte?“ Er stand auf. „Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie verdammt weh das tut? Hast du irgendeine Ahnung?“ Er wollte fortfahren, doch Draco unterbrach ihn. „Sagt mir jetzt verdammt noch mal, worum es eigentlich geht!“ Der Blonde funkelte sie beide mit sturmgrauen Augen an. „Auf der Stelle!“ Blaise warf einen kurzen Blick zu Harry hinüber. „Die Kurzfassung ist, dass er diese ganze Dreiergeschichte nur mir und dir zuliebe mitgemacht hat. Mir zuliebe, weil er mir nicht wehtun wollte, und für dich... Weil du sein Ein und Alles bist. Er war sogar eifersüchtig! Und er bringt doch keinen Ton über die Lippen!“ Draco blickte verblüfft zu Harry hinüber. War das wahr? War das... „Er glaubt, dass er bei dem Kampf sterben kann. Und er will, dass du wenigstens mich hast. Also komm bloß nicht auf die Idee, an seiner Liebe zu dir zu zweifeln. Er macht diesen ganzen Mist hier nur für dich. Er hat dich letztlich nur angelogen, weil er wollte, dass es dir gut geht.“ Blaise musste wider Willen heiser lachen. Draco starrte sie beide stumm an. Ihm fehlten jetzt wirklich die Worte. ~*~*~*~ Und Harry wäre am liebsten im Boden versunken. Jetzt fühlte er sich bloßgestellt, aber er konnte wohl kaum meckern. Er hatte Blaise so ziemlich das Gleiche angetan. Nur wesentlich gemeiner. Mitleid… Ja, das war es irgendwie schon gewesen. Zu Anfang. Er hatte es nicht gewollt, aber dennoch hatte er das für richtig gehalten. Und hätten sie es nicht herausgefunden, wäre auch alles gut gewesen. Nur war es das jetzt eben nicht. Der Gryffindor zog die Beine an und schlang die Arme um den Körper, machte sich ganz klein, kauerte sich zusammen, weil er den Blick des wütenden Schwarzhaarigen nicht ertragen konnte. Er schämte sich für das, was er getan hatte. Es tat ihm leid, aber mit einer neuen Entschuldigung würde die erste an Bedeutung verlieren. Wobei es dafür eh keine Entschuldigung gab. Wie sollte er einen solchen Schmerz auch wieder gutmachen? Hinter ihm klingelte der Wecker, doch er achtete nicht auf ihn. Er hörte ihn nicht einmal. Merkte nicht, als er wieder aufhörte. Blaise hatte vergessen, zu erwähnen, dass er keine Hoffnung auf einen Sieg hatte, dass er Angst davor hatte, jene Schmerzen, jene Demütigung erneut erleben zu müssen. Wobei, das hatte er noch niemandem gesagt. Und vielleicht sollte er das auch nicht erwähnen. … Noch mehr Lügen. Dinge, die nicht gesagt wurden, weil er niemanden vor den Kopf stoßen wollte. Er war ein Feigling. ~*~*~*~ „Hast du dazu gar nichts zu sagen?“, fragte Draco rau und sah Harry bittend an. Dieses Gespräch tat weh. Die Erkenntnis, diese Worte, alles. Alles tat einfach nur höllisch weh. Blaise winkte matt ab. „Ich werde gehen.“ Er wandte sich ab und hatte sich innerhalb einer Minute angezogen. Seine Sachen wanderten mit einem simplen Packzauber in eine Tasche. Draco sah ihm hilflos zu und blickte dann wieder Harry an. Er wollte etwas sagen, aber er wusste nicht was. Er wollte etwas tun, aber er wusste nicht was. ~*~*~*~ Harry antwortete nur leise auf die Worte und ziemlich verspätet. „Nein.“, flüsterte er brüchig. „Er hat doch alles gesagt.“ Und er wurde noch ein wenig kleiner, krampfte sich zusammen. Er wollte nicht, dass Blaise dahin zurückging, wo er in Gefahr war, jederzeit von einem verrückt gewordenen Voldemort-Sympathisanten angegriffen zu werden. Aber er hatte wohl kaum das Recht, ihn zurückzuhalten. Nicht mehr. Nicht nach seinem absoluten Fehlschlag. ~*~*~*~ Draco streckte die Hand nach ihm aus, aber zog sie dann doch zurück. Harry igelte sich so ein, dass er das Gefühl hatte, dass er ihn stören würde. Sein Kopf wandte sich zu Blaise um, der sein Gepäck jetzt schrumpfte, um es in seine Umhangtasche zu stopfen. „Blaise. Du willst wirklich gehen?“ „Ja. Es tut mir Leid, Draco. Ich liebe dich. Aus ganzem Herzen. Ich liebe auch Harry. Ich würde gerne mit euch zusammen sein, aber es funktioniert nicht. Es funktioniert einfach nicht.“ Er lehnte sich seufzend gegen eine der Streben des Himmelbettes. „Mein Herz fühlt sich an, als wenn es einmal durch einen Muggelfleischwolf gedreht und dann zerfetzt worden wäre. Ich kann hier nicht bleiben. Es tut zu weh.“ Seine Stimme war erstickt und in den dunklen Augen glitzerten Tränen. In Draco krampfte sich alles zusammen. Er begriff auf einmal, wie viel ihm Blaise wirklich bedeutete. Aber zugleich wurde ihm klar, dass er Harry viel zu sehr liebte, um jemals eine Entscheidung gegen ihn zu treffen. Und um eine Entscheidung von ihm ging es jetzt. „Okay.“, flüsterte er heiser. „Okay...“ ~*~*~*~ Harry hörte die Worte, ohne sich zu rühren. Blaise wollte gehen. Er liebte sie. Beide. Immer noch. Obwohl er ihm das angetan hatte. Und das machte seine Tat noch schrecklicher. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hatte ihn dazu gebracht, sich in ihn zu verlieben. Mit Lügen. Nur mit Lügen. Er hatte ihm weh getan, hatte ihm das Herz zerfetzt. Und jetzt ließ er ihn blutend zurück. Wie konnte er das verantworten? „Vielleicht sollte lieber ich gehen. Schließlich hab ich nichts anderes verdient.“, murmelte er. ~*~*~*~ „Nein.“ Es war Blaise, der als erster antwortete, obwohl Draco das gleiche Wort auf den Lippen hatte. „Nein.“ Blaises Stimme wurde weicher. „Ihr gehört zusammen. Das hier, mit mir... Das war nur ein dummer kleiner Traum. Eine Seifenblase, die irgendwann zerplatzen musste.“ Draco schloss die Augen und senkte den Kopf. Blaise trat zu Harry und gab ihm einen leichten Kuss auf den Haarschopf. Er wollte noch etwas sagen, doch jedes vergebende Wort wäre viel zu früh gekommen. Er brauchte Zeit. Zeit, um das hier zu verarbeiten und sein Herz irgendwie zum Schweigen zu bringen, damit es nicht mehr so laut schrie. Auch zu Draco lehnte er sich hinüber und wollte ihn auf die Stirn küssen, doch der Blonde zog ihn an sich, gab ihm einen letzten leidenschaftlichen, verzweifelten Abschiedskuss auf den Mund. Blaise lächelte ihn traurig an und wich dann zurück. Draco ließ ihn gehen. „Wir sehen uns im Unterricht.“, murmelte er und wandte sich ab. Seine Lippen prickelten noch von Dracos Kuss. Er hatte die Leidenschaft und die Verzweiflung richtig schmecken können. Und doch... Dracos Entscheidung war so eindeutig, wie er sie erwartet hatte. Er würde bei Harry bleiben. Und so war es letztlich richtig. ~*~*~*~ Als die Tür hinter ihm zufiel, zuckte Harry zusammen, doch ansonsten rührte er sich nicht. Er fühlte sich so schuldig wie noch nie. Nein, er fühlte sich so schuldig, wie er es im letzten Sommer gefühlt hatte. Als Voldemort wieder auferstanden war. Von den lebenden Toten auferstanden. Blaise war zu den einsamen, verzweifelten Liebenden zurückgekehrt. Durch seine Schuld. Er war wirklich ein lausiger Freund. Und das nur, weil er nicht zwei Menschen lieben konnte. Weil er dazu unfähig war. Ihr gehört zusammen. Blaise hatte gut reden. Darum war es doch gegangen, genau darum. Dass sie wahrscheinlich eben nicht mehr so viel Zeit haben würden! ~*~*~*~ Draco blickte noch einen Augenblick auf die geschlossene Tür und sah dann Harry an. „Komm her.“, flüsterte er heiser und schlang die Arme um den Gryffindor, drückte ihn fest an sich. Es tat so elend weh. Auch wenn es vielleicht falsch war. Er hielt den Menschen in seinem Arm, den er am meisten auf dieser Welt liebte. Und doch schmerzte ihn Blaises Gehen so sehr... Er schmiegte die Wange an Harrys Haarschopf und konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. Er kämpfte dagegen an, doch irgendwann fanden sie doch ihren Weg. ~*~*~*~ Harry ließ sich umarmen. Weil er fühlte, dass Draco das brauchte. Ihm selbst wäre es lieber gewesen, wenn er ihn von sich gestoßen hätte. Dann hätte er sich schlecht fühlen können, aber so fühlte er sich richtig elend. Weil er die Trauer Dracos fühlen konnte. Ihm hatte er auch etwas genommen. Er hatte ihn gar nicht verdient. Und er war gleichzeitig so glücklich, dass er ihn hatte, dass er ihn nicht doch verstoßen hatte… Erst nach einiger Zeit lehnte er sich wirklich gegen den anderen, dennoch blieben seine Augen trocken. Er hatte das Gefühl, dass er weinen sollte, aber es ging nicht. Es war nicht real, das war es, was sein Geist ihm mitteilte. Es war nicht real genug, um es jetzt schon zu begreifen… ~*~*~*~ Draco drückte den Gryffindor fester an sich. Seine Hände krampften sich regelrecht in seinen Schlafanzug und er suchte verzweifelt Halt. Es fühlte sich so falsch an. Er sollte glücklich sein. Weil er Harry hatte. Und doch tat Blaises Abwesenheit so weh... Er hatte sich doch einer Illusion hingegeben. Dieses eine Mal. Obwohl er es doch nie gewollt hatte. Und es war eine Illusion gewesen. Er hätte es wissen müssen. Er hätte es sehen müssen. „Es tut mir Leid.“, kam es ihm schließlich leise über die Lippen. „Es tut mir Leid, was geschehen ist. Es war auch mein Fehler.“ ~*~*~*~ Harry vernahm die Worte, doch es war nicht so. Klar, Draco hatte damit angefangen, er hatte Blaise immer näher an sich heran gelassen, aber im Endeffekt war er es gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass Blaise bei ihnen blieb. Ihn immer weiter eingeladen hatte. Er war ein Idiot. Wie Blaise es gesagt hatte. „Ich wünschte, ich könnte ihm helfen…“ ~*~*~*~ Draco hob Harrys Kinn an und gab ihm einen weichen Kuss. „Du bist ein toller Mensch.“ Er lächelte und fuhr sich dann über die Augen, um die Tränenspuren zu tilgen. „Du willst immer noch das Beste für ihn. Du hast wirklich ein großes Herz. Aber darüber darfst du dein eigenes nicht vergessen. Sei egoistisch. Denk an dich. Versprich mir das.“ Denn letztlich war dieses ganze Desaster nur daraus resultiert, dass Harry nur an andere gedacht und seine eigenen Bedürfnisse untergeordnet hatte. ~*~*~*~ Harry zuckte mit den Schultern. „Wie soll ich das tun?“, fragte er leise. „Wenn ich nur an mich denke, bin ich morgen mit dir hier verschwunden und würde mich irgendwo verkriechen!“ ~*~*~*~ Draco seufzte leise und lehnte seine Wange an Harrys Schulter. „Wir würden in den Untergang rennen. Und das weißt du. Auch wenn Voldemort nur die Hälfte dieser Prophezeiung kennt, wird er dich haben wollen. Er wird dich jagen, wird uns jagen. Und dieses Leben ist nicht erstrebenswert, oder? Uns bleibt letztlich nur zu kämpfen.“ Er seufzte erneut, diesmal noch tiefer. „Und so haben wir wenigstens etwas Zeit zusammen. Etwas Zeit, in der wir noch nicht um unser Leben kämpfen können, in der wir Teenager-Dramen leben, lachen und weinen, Sex haben und einfach... leben.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Du sollst nicht allein an dich denken, sondern auch an das, was das Richtige ist. Was in deinen Augen das Richtige ist.“ Er hielt kurz inne und fuhr dann fort: „Ich weiß, du hast es bei Blaise auch geglaubt, aber du hast einen Fehler gemacht. Einen, der für uns alle schmerzhaft ist. Verdammt schmerzhaft sogar.“ Er biss sich auf die Unterlippe und kämpfte das Gefühl nieder, erneut heulen zu müssen. „Aber das, was du uns dreien schuldig bist, ist, dass du daraus lernst und deine Wünsche formulierst. Harry, nicht ich bestimme über diese Beziehung zwischen uns, sondern wir beide. Du hast dein Okay gegeben. Und du hast mich angelogen. Wissentlich und in voller Absicht. Und das tut mir verdammt weh. Ich liebe dich bei weitem genug, um es dir zu verzeihen, aber es ändert nichts an dem Schmerz.“ ~*~*~*~ Wieder nickte Harry. Er hatte Recht. Dass Voldemort sie jagen würde, dass Verstecken nichts brachte. Dass er ihn angelogen hatte… Er barg sein Gesicht an Dracos Schulter. „Ich versuche das.“, wisperte er tonlos, freudlos. „Ich werde das versuchen, mit dem Lernen.“ Draco sagte das so einfach. Er sollte seine Wünsche formulieren. Er sollte daraus lernen. Er hatte daraus gelernt. Aber wahrscheinlich meinte Draco nicht die Erfahrung, dass man Geheimnisse besser niemandem anvertraute. Wahrscheinlich meinte er eher, dass man nichts nur aus Großherzigkeit machen sollte. Dass man mit dieser Gedankenlosigkeit, diesem Mitleid andere verletzen konnte. Einschließlich sich selbst. Dabei hatte er es wirklich gut gemeint - nur manchmal reichte das eben nicht. Für die Lügen gab es keine Entschuldigung. Er hatte es ja wirklich mit voller Absicht gemacht. Und es half eben nichts, dass er es gut gemeint hatte. Er konnte nur in Zukunft so etwas nicht mehr tun und ihn nicht mehr anlügen. „Es tut mir unendlich Leid, aber das reicht einfach nicht.“, murmelte er noch leiser, kaum noch ein Bewegen der Lippen. ~*~*~*~ „Es ist ein Anfang, Harry.“ Zärtlich strich Draco ihm durch die wirren Haare. „Dass du es erkannt und begriffen hast, das ist das wichtigste. Und ich denke, Blaise wird deine Entschuldigung auch annehmen. Sobald er bereit ist, dir zuzuhören.“ Dass dieser das gerade vermutlich nicht war, war nur logisch. Er war am meisten von allen verletzt worden. Der Blonde lehnte seine Stirn erneut gegen Harrys Schulter. Auch ihm tat das alles unglaublich weh. Und doch war er ohne zu zögern bereit, Harry zu verzeihen. ~*~*~*~ Harry schwieg. Blaise und ihm verzeihen? Wie sollte das gehen? Er starrte weiter in die Richtung der Badtür, ohne sie zu sehen. In ihm war alles taub, alles leer. Er war wie betäubt und etwas in ihm zog sich immer weiter zurück, zog die Vorhänge zu, um die Außenwelt auszuschließen. Er machte immer alles falsch. Immer traf er falsche Entscheidungen, suchte sich das tiefste und größte Fettnäpfchen, um mit voller Länge hineinzuschlagen. Da wäre es doch im Grunde besser, wenn das aufhörte, wenn er sich die Möglichkeit nahm, in solche sozialen Fallen zu treten. Wenn sein Handeln keine Folgen mehr für andere hatte, dann würde er ihnen auch nicht weh tun. ~*~*~*~ „Hey...“ Draco richtete sich wieder auf und fasste Harry am Kinn, um seinen Kopf zu sich zu drehen. „Jetzt rede dir nichts ein, okay?“ Es war in den grünen Augen regelrecht zu lesen, dass sich der Gryffindor gerade vollständig selbst fertig machte. „Du bist trotz allem ein wundervoller Mensch, aber du musst sehen, wo die Grenzen der Menschen sind. Wo dein guter Wille fehl am Platz ist und es absolut notwendig ist, deine Wünsche und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Liebe ist solch ein Spielfeld. Okay?“ Draco hätte nie erwartet, dass er solche Worte einmal sagen würde, aber doch tat er es. Er war sich in den letzten Monaten der Spielregeln dieses Etwas namens Liebe sehr bewusst geworden - und seine Erkenntnisse reichte er jetzt weiter. Er, der doch niemals gedacht hätte, dass er jemanden lieben könnte. Das war schon irgendwie verrückt. Aber das war auch die letzte Nacht gewesen - und dennoch war sie geschehen. ~*~*~*~ Harry blickte ihn an, dachte kurz über die Worte nach und dennoch nickte er nur. Er war nicht bereit, solche Worte jetzt zu verarbeiten. Ihm ging viel zu viel im Kopf herum. Und irgendwo in seinem Gedankenchaos ging Rons Gedankenbuch-Frage unter, ob er noch mal zum Unterricht kommen wollte. ~*~*~*~ Draco seufzte leise und schlang seine Arme erneut um den Gryffindor. „Wir bleiben erst mal hier, oder?“, fragte er leise. „Lust auf Eiscreme? Den Zauber bekomme ich auch noch hin.“ Und Eiscreme war immerhin eine gute Möglichkeit zur Frustrationsverarbeitung - und half bekanntlich bei Liebeskummer und sonstigen Problemen. Den Zauber hatte Pansy ihm kürzlich beigebracht. Er war nett und praktisch – schließlich musste man dann nicht extra in die Küche gehen. ~*~*~*~ Harry lehnte sich wieder gegen ihn und schüttelte den Kopf. Ihm war innerlich jetzt schon viel zu kalt, da brauchte er nicht noch was Kaltes in seinem Bauch. „Du bist viel zu lieb zu mir.“, sagte er schließlich leise und ließ seine Stirn gegen seinen Arm fallen. „Ich hab das nicht verdient. Blaise bräuchte viel eher Trost.“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Blaise hatte den Raum der Wünsche langsam hinter sich gelassen. Es war ein seltsames Gefühl, zum Slytherinkerker hinunterzugehen, um dort wieder zu bleiben. Er war müde. Er wollte sich einfach nur eine Decke über den Kopf ziehen und schlafen, bis dieses eisige Gefühl in seinem Herzen aufhörte und der Schmerz verschwand. Er hatte Glück - die meisten Schüler hatten den Kerker bereits verlassen und waren beim Frühstück. Im Schlafraum der Fünftklässler war auch niemand - bis auf Goyle, der verloren auf seinem Bett hockte. „Hey...“ Blaise ließ sich auf sein eigenes Bett fallen und blickte zu dem grobschlächtigen Jungen hinüber. Er sah traurig aus, auch wenn seine Augen nun überrascht auf Blaise gerichtet waren. „Hey. Bist du wieder hier?“ „Hm...“ Blaise ließ sich zurückfallen, holte die geschrumpfte Tasche hervor und vergrößerte sie wieder. „Warum?“ „Manche Dinge funktionieren eben nicht.“ Blaise setzte sich wieder auf und blickte Goyle nachdenklich an. Der andere Junge hatte nichts auf seine Bemerkung geantwortet und warf nur einen traurigen Blick hinüber zu Crabbes Bett. Auch ihm musste es dreckig gehen, hatte er doch sozusagen seine zweite Hälfte verloren. „Bist du dir sicher mit der Seite, die du gewählt hast?“, fragte Blaise leise. Ihm kam gerade eine Idee. Eine, die er umsetzen sollte. Sie besaßen schließlich mehr Verbündete, als sie im Moment glaubten. Nicht nur sie sechs waren da. Nein, da waren auch noch die Weasley-Zwillinge, ihre Schwester, Longbottom, Montague und eben auch Goyle. Damit konnte man noch etwas mehr aufbauen. Und vermutlich gab es noch andere. Noch mehr. Goyle nickte leicht. „Ich habe Angst vor Du-weißt-schon-wem.“, murmelte er kaum hörbar. „Gregory, ich glaube, ich habe da eine Idee. Und solange wir zwei hier gemeinsam im Schlafraum sind, können die beiden anderen Deppen uns nichts!“ Blaise lächelte leicht und fragte sich, woher er gerade diese Zuversicht nahm und wie er es schaffte, sich jetzt auf etwas anderes zu konzentrieren. „Aber jetzt sollten wir erst einmal zu Arithmantik gehen.“ Obwohl er dazu keine Lust hatte, ihm schlecht war und er sich unglaublich beschissen fühlte, zwang er sich dazu. Es brachte nichts, wegzurennen. Man musste sich allem stellen. Und er würde sich diesem Schmerz beim Anblick von Harry und Draco stellen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Draco kraulte Harry sanft den Nacken. „Vielleicht... Aber ich bin bei dir.“ Er gab ihm einen leichten Kuss und schmiegte sich etwas näher. Still blieben sie so sitzen. Irgendwann meckerte Hermione in seinem Kopf, dass er doch zu Arithmantik kommen solle - und darauf hinwies, dass selbst Blaise da war, obwohl er aussah, als wenn er jeden Moment umkippen würde. Draco ignorierte sie und erst, als sie darauf hinwies, dass doch jetzt schon Stunden vergangen seien und sie zu ihrem neuen Unterricht in Verteidigung gegen die Dunklen Künste auftauchen sollten, konnte er sich dazu bringen, sich zu bewegen. „Komm. Ein paar Flüche werden dir jetzt gut tun.“ Zärtlich strich er Harry durch die Haare. „Du willst Lupin doch nicht warten lassen, oder?“ ~*~*~*~ Eigentlich wollte er sehr gerne, aber Draco hatte Recht. Remus hatte es nicht verdient, dass er nicht kam. Schließlich war er da, um ihnen zu helfen, um sie vorzubereiten. Schwach zuckte Harry mit den Schultern, nickte, schüttelte den Kopf. Es war ihm so was von egal. Er fühlte sich nicht mal in der Lage, einen Spruch laut zu sprechen. Aber wie gesagt, Draco hatte Recht. Es musste weitergehen. Zumindest bis alles vorbei war. Langsam bewegte er sich, streckte seine Beine aus und schenkte seinem blonden Freund ein schwaches Lächeln. „Okay.“ Er rutschte vom Bett herunter, verharrte dort einen Moment, bevor er sich umwandte und Draco noch einmal ansah. „Danke.“, sagte er. „Dass du mich nicht hasst.“ Aber von den anderen konnte er das wohl nicht erwarten. Vor allem nicht von Blaise. ~*~*~*~ Draco schüttelte lächelnd den Kopf. „Harry, ich bin gar nicht mehr in der Lage, dich jemals wieder zu hassen.“ Er richtete sich auf. „Du gehst duschen, damit du einen klaren Kopf bekommst.“ Er wuschelte dem Gryffindor durch die Haare und schob ihn entschlossen in Richtung Bad. Er selbst wollte Zähne putzen und brauchte auch dringend eine Dusche. So konnte er nebenbei auch aufpassen, dass Harry sich auch wirklich fertig machte und nicht irgendwann in Lethargie verfiel. ~*~*~*~ Harry tat, was Draco vorschlug. Er hatte nicht wirklich die Kraft sich gegen diesen Vorschlag zu wehren. Und auch nicht die nötige Kapazität, um sich darüber Gedanken zu machen, ob es überhaupt nötig war. Die Dusche jedenfalls tat gut. Sie wärmte ihn ein wenig. Hatte er zumindest das Gefühl, auch wenn er sich nicht sicher war. Dann duschte Draco noch kurz und diesmal brauchte er gar nicht lange. Wahrscheinlich lag es an Hermiones Drängen, dass sie noch fünf Minuten hatten. So oder so, sie kamen zu spät. Harry hatte Dracos Hand genommen; still und ruhig war er ihm gefolgt, bis sie in der Großen Halle ankamen, wo sich alle Fünftklässler der Schule versammelt hatten. Alle Blicke richteten sich auf sie, doch es kümmerte Harry nicht, bekam er es doch kaum mit. Er sah Blaise bei Pansy, Ron und Hermione stehen und wollte plötzlich einfach nur gehen. Er konnte es nicht ertragen, hier bei Draco zu sein, während Blaise allein war. ~*~*~*~ Draco bemerkte Harrys leichte Rückwärtsbewegung und zog ihn energisch mit nach vorne. „Entschuldigen Sie die Verspätung, Sir.“, wandte er sich an Lupin, denn dieser war schließlich für den Unterricht verantwortlich. Tonks und Snape sollten ihm nur assesstieren. Ein Umstand, über den Draco gerade sehr froh war, denn das hieß, dass er sich wenigstens nicht bei Snape entschuldigen musste. „Kein Thema, Jungs!“ Remus lächelte sie beide freundlich an und wandte sich dann an die gesamten Schülerschaft. „Also, wir werden in Zweierpaaren erst einmal ein paar simple Kampf- und Verteidigungszauber üben. Severus kümmert sich um diese Gruppe…“ - er malte mit dem Zauberstab einen goldenen Kringel um ein Drittel der Schüler - „…Tonks sich um diese…“ - erneut ein goldener Kringel - „Und ich werde mich um den Rest kümmern.“ Der Rest schloss glücklicherweise sie mit ein - genauso auch Blaise, Ron, Hermione und Pansy. Während sich Snape und Tonks ihren Gruppen widmeten und diese in unterschiedliche Ecken der Halle führten, verblieb Lupins Gruppe dort, wo vorher die Lehrertische gestanden hatten. „Also, bildet bitte Zweiergruppen. Draco, Harry, verteilt euch. Harry, du gehst mit... ah... mit Blaise zusammen, Draco, du bitte mit Ron. Und Hermione, kümmerst du dich um Neville? Großartig. Denkt daran: Einfache Kampf- und Abwehrzauber, die ihr bisher gelernt habt!“ ~*~*~*~ Harrys Augen weiteten sich entsetzt. Seine Hand krallte sich in Dracos, im ersten Moment kurz davor zu flüchten, doch dann ließ er ihn los. Mit Blaise üben… Abwehrzauber. Kampfzauber. Angriff? Er sah auf seinen Zauberstab hinab, den er automatisch gezogen hatte, als er die Worte gehört hatte. Er konnte ihn doch nicht angreifen, nicht auch noch körperlich verletzen! ~*~*~*~ Draco drückte Harrys Hand leicht und versuchte ihm, etwas Zuversicht zu geben. „Nur Mut.“, sagte er leise, dann löste er sich bedauernd von ihm, um zu Ron hinüberzugehen, der das ganze Geschehen mit Argusaugen verfolgt hatte. Selbst er merkte, dass da doch etwas ganz und gar nicht stimmte. Nicht nur Harry hatte bei Lupins Vorschlag entsetzt gewirkt, auch Blaises blasses Gesicht war noch einen Tick weißer geworden. Und doch schritt er mit forschem Schritt auf Harry zu. Er lächelte leicht, nickte ihm zu und ging dann auf den vorgegebenen Abstand. Sein Herz schlug so heftig gegen seinen Brustkorb, wie ein kleiner Vogel, der verzweifelt entkommen wollte. ~*~*~*~ Harry hatte das Nicken zur Kenntnis genommen, sein blasses Gesicht, die unergründlichen schwarzen Augen. Er konnte den Schmerz fühlen. Er konnte fühlen, was in ihm vorging. Er bildete sich ein, dass dieser Schmerz in seiner Brust wohnte. Ein beklemmendes Gefühl, das Herz schwer wie Blei, zersprungen in tausend Scherben, jede einzelne zersplittert in hunderte von Splittern, die ins Fleisch schnitten und dieses bluten ließen, die Eingeweide kalt und erstarrt, der Kopf voller Fragen. Gefühle, die seine waren, die er für die von Blaise hielt. Die Schuldgefühle in ihm wachriefen, sie aus der Tiefe seiner kleinen Welt hervorzerrten und ihn damit zu ertränken drohten. Was sollte er sagen? Wie konnte er erwarten, dass er ihm verzieh? ~*~*~*~ „Hat jeder seinen Partner? Wunderbar!“ Lupin wuselte durch die Reihen. „Also, dann fangt mit einem einfachen Entwaffnungszauber an!“ Blaise hob seinen Stab. Was konnte er schon anderes tun? Er hatte den Anweisungen nachzukommen, also... Und es war besser so. Dann dachte er nicht nach, sondern konzentrierte sich allein auf dieses Duell. Auch wenn allein der Anblick seines Duellpartners weh tat. „Expelliarmus!“ Wahrscheinlich war der Fluch für Harry ganz einfach zu blocken und so stellte sich Blaise automatisch auf eine entsprechende Reaktion ein. ~*~*~*~ Harry hatte nicht einmal Lupins Worte wirklich wahrgenommen, hatte wie hypnotisiert auf seinen Zauberpartner gesehen. Dessen Worte hatten ihn nicht erreicht, die Geste schon. Er hatte nicht reagieren können, als er auch schon getroffen wurde. Seinen Fingern wurde der Zauberstab entrissen und er wurde in die Luft geschleudert. Ein paar Meter weiter kam er wieder auf, schlitterte noch ein kleines Stück und blieb liegen. Drei Augenblicke, bis er sich soweit gefasst hatte, dass er sich aufsetzte und seine Brille gerade rückte. Die Stille in der Gruppe war beinahe greifbar. ~*~*~*~ Remus blickte Harry entgeistert an. Gerade von ihm hatte er erwartet, dass er diese Flüche mit Leichtigkeit blocken konnte! „Alles okay?“, erkundigte er sich besorgt. Draco hatte gedankenschnell Rons Fluch geblockt und blickte nun ebenfalls besorgt zu Harry hinüber. Doch das größte Entsetzen zeichnete Blaises Gesicht. Denn das letzte, womit er gerechnet hatte, war, dass Harry diesen Fluch nicht blockte und voll getroffen wurde. Kreidebleich presste er die Lippen zusammen und schlug die Augen nieder. Am liebsten hätte er einen anderen Partner für Harry vorgeschlagen, doch das würde nur noch mehr Getuschel auslösen, als sie jetzt ohnehin schon hatten. Verdammt, am liebsten wäre er einfach weggerannt! ~*~*~*~ Harry blickte Remus an, ließ sich schließlich von ihm aufhelfen. „Mir ist nichts passiert.“, sagte er leise. „Alles okay.“ Dann blickte er Blaise an, leicht zerknirscht. Auch er konnte sehen, wie diesem der Schock in den Gliedern hing. „Entschuldige…“ Er presste die Lippen aufeinander. Er musste sich endlich zusammenreißen, damit das ganze hier nicht vollkommen aus den Fugen geriet! „Mach es gleich noch mal, diesmal werde ich blocken…“ Blaises Worte huschten durch seinen Geist. Du hättest nur irgendetwas sagen müssen und wir hätten diese beschissene Situation nicht! - Mitleid? Glaubst du wirklich, dass ich je dein Mitleid wollte? Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie verdammt weh das tut? Und was machte er? Er hatte schon wieder Mitleid mit ihm. Er tat es schon wieder, zog sich zurück und verletzte ihn dabei. Er war wirklich ein Idiot. ~*~*~*~ Remus nickte zufrieden und forderte die anderen dazu auf, ihr Training fortzusetzen. „Okay. Konzentrier dich aber, ja?“ Blaise lächelte Harry schief zu. Mit einem Accio rief er Harrys Zauberstab zu sich und reichte ihm diesen. Dann trat er erneut zurück und hob den Stab. Sobald der Gryffindor bereit war, wandte er den Entwaffnungszauber erneut an, diesmal wieder darauf vorbereitet, dass Harry kontern würde. ~*~*~*~ Harry zog sein Schild hoch und der Spruch prallte davon ab, verpuffte im Nichts. Einer der speziellen Blocks, die sie schon gelernt hatten, damit der abgeprallte Spruch nicht am Ende noch einen Freund treffen konnte. Er war regelrecht erleichtert, dass es funktioniert hatte. „Jetzt… jetzt ich, okay?“ Kein Mitleid, rief er sich in Erinnerung. Er will keines, ich muss das akzeptierten! ~*~*~*~ Blaise nickte und bereitete sich innerlich darauf vor, den nächsten Fluch zu blocken. Nur die Art des Schutzschildes würde davon abhängen, was Harry jetzt für einen Spruch wählte. Lupin hatte sich zu ihnen gesellt, nachdem er Hermione von einem schief gegangenen Expelliarmus befreit hatte, der sie dazu gezwungen hatte, ihrem Zauberstab robbenderweise durch die Halle zu folgen. Neville war darüber sehr betroffen gewesen. ~*~*~*~ Harrys Blick wurde entschlossen, als er Blaise ansah. Dann ein kurzer Blick zu Lupin, bevor er zauberte. Ein leichter Angriff, den sie erst gestern gelernt hatten, als wolle er sich darauf einstimmen, Blaise darauf einstimmen. Es war ein Zauber, der seinem Opfer Hasenohren und Hasenpfoten verpasste, mit denen man keinen Zauberstab mehr halten konnte. Ein sehr nützlicher Zauber, wenn man bedachte, dass es darum ging, Menschen effektiv als Gegner auszuschalten. ~*~*~*~ Blaise blockte erfolgreich und schickte Harry sofort den nächsten Fluch entgegen. Keine Zeit zum Nachdenken lassen. Das war erstens der Trick bei einem ernsten Duell und zweitens auch genau das, was er jetzt brauchte. Er durfte nicht darüber nachdenken, wem er da gerade gegenüberstand. Seine Antwort bestand in der bereits bekannten Donnerfaust. Er bekam nicht mit, dass Lupin Madam Pomfrey begrüßte und dann zu Seamus hinüberschickte, der eine blutige Nase bei einem Angriff Pansys davongetragen hatte. Das Slytherinmädchen hatte ihn eindeutig überrascht. ~*~*~*~ Harry erkannte den Zauber, bewegte sich zwei Schritte zur Seite und zauberte die Antwort: „Melliesatio.“ Er hob die Hand, um dem Lichtblitz vorzubeugen, der kommen würde, und zauberte noch in das helle Gleißen, das wahrscheinlich alle Umstehenden blendete, den Feuerzauber, der Kerzen anzünden konnte, auf Blaises Umhang. Es tat weh. Jeder einzelne Spruch gegen diesen Jungen war eine Qual für die Seele, aber er machte weiter. Solange Blaise – oder Lupin – nicht signalisierte, dass es genug war, würde er das hier weiterführen. Es war seine Art der Entschuldigung. Wie Draco damals gesagt hatte: Kämpfe. Gib nicht auf. Er hatte Blaise nicht nur verletzt, er hatte ihn auch enttäuscht. Er hatte ihm, wie auch Hermione, seine eigene Hoffnungslosigkeit aufgebürdet. Er wollte nicht verlieren. Und er würde ihnen zeigen, dass er sich bemühte. Dass er wirklich kämpfen würde und trotz verlorener Hoffnung nicht aufgeben würde. Und sei es nur, weil Draco nun niemanden haben würde, der ihn auffing, wenn er starb. Also durfte er nicht sterben. Er würde dafür kämpfen. Dafür würde er lernen, nicht zu verlieren. Ein doppelter Schritt nach links und er schickte den Examen ictus hinterher, den Bienenschwarmstich-Zauber. ~*~*~*~ Blaise hatte sich mit einem Sichtschild geschützt und somit sehen können, dass Harry mit einem Feuerzauber auf seinen Umhang gezielt hatte. Als Antwort schickte er ihm eine Wasserwand entgegen. Außerdem sprang er noch beiseite, um dem Bienenschwarm auszuweichen. Die Biester verpufften an seinem Schutzschild. Als Erwiderung schickte er Harry die Kaktusstacheln entgegen und - als kleine Überraschung - knapp daneben gerichtet, dorthin, wohin Harry vermutlich ausweichen würde, ein Expelliarmus. ~*~*~*~ Harry sah die Kaktusstacheln kommen und blockte sie, wich tatsächlich aus, genau in die Schussbahn des Expelliarmus. Er sah sich selbst schon zum zweiten Mal durch die Luft fliegen, wollte die Augen schließen, um sich selbst seinem Schicksal zu ergeben… Kämpfe! Aber das, was du uns dreien schuldig bist, ist, dass du daraus lernst. Und deine Wünsche formulierst. Er würde seinen Wunsch formulieren, auch wenn er wusste, dass dieser Wunsch vermessen und kaum zu erfüllen war. Er würde Blaise zeigen, dass er einsah, den Fehler gemacht zu haben, dass er ihn bat, zu sehen, dass er sich ändern würde, dass er es versuchen würde, dass er darauf hoffte, dass ihm vergeben wurde! Seine Hand bewegte sich ohne sein Zutun, seine Lippen konnten dem Zauberschild nicht folgen. Und auch seinen nächsten Angriff schickte er wortlos auf die Reise. Keine Chance, sich auf Worte einzustellen. ~*~*~*~ Blaise sah den Fluch kommen, aber es fehlten die Worte, die ihn ankündigten. Stummmagie! Das hieß, dass Harry wirklich auf alles zurückgriff, was es gab. Nur konnte er den Spruch so kaum perfekt blocken. Also blieb nur... Er zog den allgemeinsten Schutzzauber hoch, den sie kannten. Er kostete viel Kraft, hielt dafür aber nahezu alles ab - auch wenn jeder Fluch, der daran abprallte, unglaublich viel Energie kostete. „Staminieus! Plagam infligere! Expelliarmus! Pugnusmellie!“, schickte er Harry einen wahren Fluchregen entgegen. Erst den Spinnenfadenfessler, dann den Schubsfluch, den Entwaffnungsfluch und erneut die Donnerfaust. ~*~*~*~ Harry tat es Blaise nach, schützte sich mit einem Schild, das kaum standhalten konnte, wenn er noch einen weiteren Zauber wirkte. So ließ er die Donnerfaust durch, klammerte sich an seinen Zauberstab, biss die Zähne zusammen, als er die Schmerzen ertrug, die ein Treffer dieses Zaubers bewirkte. Noch bevor sie wirklich vergangen waren, schickte er Blaise eine Kette aus Fulminictus - Donnerkeilen. Vor kurzem hatte er herausbekommen, wie man diesem Zauber einen Drall gab, sodass er den Gegner trotzdem traf, wenn man an ihm vorbeizielte, so schickte er ihn los, einen frontal, zwei nach links, zwei nach rechts, einen zwischen die Füße. Und obendrein den Feuerfunkenfluch, den er von Pansy gelernt hatte. ~*~*~*~ Blaise gelang es, immerhin zwei der Flüche zu blocken, dem Rest musste er ausweichen. Er sprang schließlich wie ein Kaninchen zur Seite und schlug Haken. Gerade noch konnte er ausweichen. Dafür erwischten ihn die Funken an den Füßen, sodass er herumhopste, um die Flammen wieder auszutreten. Noch während er herumhampelte und die mittlerweile zuschauenden Schüler zum Lachen brachte, schickte er Harry erneut eine Wasserwand entgegen. Dicht darauf folgte der Ventustempestas, der Sturmböenzauber, der den Umstehenden es sofort schwer machte, auf den Beinen zu bleiben. Blaise selbst tänzelte bereits erneut zur Seite und jagte noch eine Mischung aus anderen Flüchen, die sie gelernt hatten, von der Ganzkörperklammer über einen Aufheiterungszauber bis zum Expelliarmus hinterher. ~*~*~*~ Harry bekam die Böe komplett ab, ihm peitschte das Wasser ins Gesicht, aber was machte das schon? Wind und Wasser - sie hatten das geübt. Er liebte den Wind und das Wasser, weil sie ihm zeigten, dass sie lebendig waren. Seine Augen mit einem Arm schützend und sich dem Wind entgegenstemmend blockte er die Zauber komplett, zog immer neue Schilde hoch, für beinahe jeden der Zauber einen anderen, wie sie es seit Wochen trainierten. Es war wirklich erstaunlich, wie sehr dieses Kindertraining gewirkt hatte. Er hatte sogar noch Zeit, seinen eigenen Angriff zwischendurch zu schicken. Und zauberte dann den Spiegelzauber, der Blaise einen ganzen Schwung seiner Zauber zurückschickte. Außerdem hatte er noch einen Zauber, den er bisher keinem hatte zeigen können. Vielleicht war das der richtige Zeitpunkt, doch dieser Zauber bewegte sich an der Grenze zu dem, was gegen Freunde fair war. Ob Blaise ihm das übel nehmen würde, wenn er das tun würde? Aber wahrscheinlich nahm er ihm das ganze Duell schon übel, da konnte er doch gar nichts mehr verlieren… ~*~*~*~ Blaise musste darum kämpfen, seine eigenen, reflektierten Zauber irgendwie abzublocken oder eben erneut zurückzuschicken. Sein Stand wurde immer schwerer. Seine Kraft näherte sich gerade dem Ende, aber er musste standhalten. Er musste. In einer Schlacht konnte er schließlich auch nicht einfach so müde werden. Aber was er jetzt noch als Asse im Ärmel hatte, das waren schwarzmagische Sprüche und die würde er jetzt nicht verwenden. Nicht gegen Harry. Nicht hier und jetzt. Er zwang sich dazu, irgendwie den Schild aufrechtzuerhalten und dadurch noch einen Fluchregen zurückzuschicken. Zauber um Zauber wurde schwächer, aber das hieß nicht, dass er aufgeben würde! ~*~*~*~ Und Harry wirkte den Spruch, den noch niemand kannte. Er zog einen Kreis mit dem Stab, ein leuchtendgoldner Ring erschien vor seinem Körper, flimmerte in schillerndem Licht. Weiße Magie in Reinstform. Wie der Glühwürmchenzauber. Mit dem Stab zog er ihn dem ersten Angriff entgegen, der geradewegs hindurch zu schießen schien, doch er wurde von dem Wirbeln aufgefangen, integriert. Der nächste Zauber ebenso, genau wie die folgenden. Seine Augen waren dunkel, spiegelten das funkelnde Leuchten des Zauberrings. Er spürte, wie die Zauber schwächer wurden. Er spürte es. Er selbst wurde ja auch schwächer, auch wenn er diese Schwäche nicht zulassen würde, bevor er zusammenbrach, aber er spürte sie. Dieser Zauber war Kräfte zehrend, wie alle aus diesem Buch. Er sollte es bald beenden. „Blaise!“, rief er und es waren die ersten Worte, die er direkt an ihn wendete. „Errichte deinen stärksten Schild!“ Er gab ihm noch genau anderthalb Sekunden, dann entfesselte er die Energie aus Blaises Angriffen auf einen Schlag mit einer dem Wirbel entgegengesetzten Bewegung. Der Ring brach in sich zusammen, ballte sich zu einer winzigkleinen, goldnen Kugel, deren Innerstes hellweiß glühte, dann schoss sie auf Blaise zu. Automatisch, denn die Energie suchte ihren Ursprung, um diesen zu vernichten. Er wusste, dass Blaise den dazugehörigen Schild kannte, er hatte gesehen, wie er ihn wirkte, doch er hoffte ehrlich, dass er blocken konnte. Von dieser Kugel getroffen zu werden, konnte je nach Energieeinsatz tödlich enden - Verteidigung in ihrer effektivsten Form. Schon als die Kugel losschoss hatte er den Zauber des Schildes selbst auf den Lippen. Wenn Blaise nicht schnell genug war, dann würde er diesen Zauber sprechen. ~*~*~*~ Blaise riss den Schutzzauber hoch und wusste sofort, dass er nicht reichen würde. Der Schild war niemals stark genug, um diese Energie aufzuhalten. Niemals. Seine dunklen Augen blickten dennoch gefasst der heranrasenden Kugel entgegen. Wenn es schon sein musste, dann wollte er wenigstens mit offenen Augen dem Desaster entgegensehen. Er konnte deutlich hören, wie Hermione aufstöhnte, und einen leisen Aufschrei von Pansy vernahm er auch. Sie ahnten, was gerade geschah. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Draco und Ron ihre Zauberstäbe hoben, doch sie würden nicht schnell genug sein. Gut, dann würde es eben so enden. Das war auch in Ordnung. Er ließ den Schild fallen. ~*~*~*~ Harry riss seinen Schild hoch, als er den falschen erkannte, wusste auch, dass das knapp werden würde, doch er war bei weitem nicht der einzige. Drei weitere starke Schilde schoben sich zwischen Blaise und den Angriff und das kleine Geschoß zerplatzte mit einem hübschen Klirren und einem gewaltigen, harmlosen Funkenregen daran. Kurz darauf bildeten sich wieder zwei Schilde, verschwanden aber ganz schnell wieder. Es herrschte Stille in der Großen Halle, ausgelöst von drei Lehrern, die jetzt in einer Art Kreis um die beiden Duellanten herumstanden. Tonks war entsetzt still, Remus konnte es offensichtlich nicht fassen, dass Harry dieser Zauber bekannt war, und Snapes Ausdruck war unleserlich. Harrys ebenfalls. Er hatte das Aufgeben gesehen. Er hatte gesehen, wie Blaises ungenügender Schutz gefallen war. Und er konnte es nicht fassen. „Warum hast du das getan?“, fragte er düster. Da riss er sich zusammen und Blaise fiel nichts Besseres ein, als seinem schlechten Beispiel zu folgen? Ja, ging’s denn noch? ~*~*~*~ Blaise starrte verblüfft auf die glühenden Schutzzauber erst einer, dann drei und dann noch mal zwei. Bei den letzten beiden handelte es sich definitiv um Rons und Dracos Zauber, denn die beiden lehnten nun erschöpft nebeneinander. Bei Harrys Worten schlug der Slytherin die Augen nieder. „Frag nicht.“, murmelte er leise und spürte, wie jetzt langsam jedes bisschen Kraft aus ihm wich. Müde fiel er auf die Knie. „Frag nicht.“, wiederholte er leise. Da war der Schmerz wieder. Er schlug mit brachialer Gewalt zu. Mühsam brachte er die aufkommenden Tränen unter Kontrolle, blinzelte sie weg. Aber Schmerz lag in seinen Augen, als er Harry entgegensah. Er konnte ihn nicht wegbekommen. Es gab keine Möglichkeit dazu. ~*~*~*~ Harry zuckte zurück. Tränen. Blaises Augen schwammen vor Tränen. Was hatte er nur getan? Warum zum Teufel hatte er diesen Zauber angewendet? Warum? Blaise hatte das doch gar nicht verdient. Das war doch einfach nur… Er war echt das Letzte! Zaghaft machte der Schwarzhaarige einen Schritt vorwärts, kam ganz langsam zu ihm. Er wollte ihn in die Arme nehmen, wie er es sonst immer gemacht hatte, wenn er ihn hatte trösten wollen, ihm beruhigend den Arm auf die Schulter legen, aber das konnte er jetzt nicht mehr tun. Das Recht dazu hatte er auf Ewig verloren. Er fiel vor ihm auf Knie, blickte ihn einfach an, Schmerz in den grünen Augen, die all seine Hilflosigkeit ausdrückten. „Ich bin wohl wirklich ein Idiot.“, wisperte er. „Erst tu ich dir weh und dann dieser Spruch. Ich wollte das nicht. Ich hab das sicher nicht so gemeint. Ich wollte dir nur beweisen, dass ich mich… ändern will.“ Die Worte waren immer leiser geworden, aber dennoch in der ganzen Halle zu hören. Sie hallten förmlich aus allen Ecken wider. ~*~*~*~ „Worauf wartet ihr noch? Wieder zurück ans Training!“, befahl Lupin in diesem Moment und sorgte dafür, dass sich der Schülerhaufen größtenteils auflöste. Die neugierigen Blicke belohnte er mit einem knappen „Hier gibt es nichts zu sehen und nichts zu hören! Macht weiter!“. Blaise erwiderte Harrys Blick traurig und zwang sich dann zu einem Lächeln. „Es ist gut, dass du versuchst, daraus zu lernen. Wirklich gut.“ Er streckte die Hand aus und strich ihm zögernd über die Wange. Diese Berührung tat erst recht weh. Er spürte, wie seine Unterlippe zu zittern begann. „Entschuldigt mich.“ Die Worte kamen ihm gerade noch über die Lippen, ehe er aufsprang und Richtung Tür stürmte. ~*~*~*~ Harry blickte ihm nicht nach, sondern sah zu Boden. Die Berührung, der Blick… Blaise litt so sehr darunter. Er konnte es noch so sehr zu verstecken suchen, er konnte es sehen, als wäre es auf seine Stirn geschrieben. Hermione blickte Blaise nach, verspürte den Wunsch, ihm nachzukommen. Sie hatte verstanden, was passiert war. Diese eine Geste, das Wissen über den gestrigen Tag und Harrys Worte… Blaises Herz war zerbrochen. Es war genau das passiert, was er hatte verhindern wollen. Er brauchte Beistand. Dringend! Schon wollte sie gehen, als Ron an ihr vorbeilief und schneller aus der Großen Halle verschwunden war, als man ihn hätte aufhalten können. Wer hätte das auch von ihm erwartet? ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Out of the dark Hörst Du die Stimme, die dir sagt Into the light I give up and close my eyes Out of the dark Hörst Du die Stimme, die dir sagt Into the light I give up and you rest your tears to the night ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ ----------__-----------__------------__-----------__-----------__------------ Shirokko: Funkenregen? Habt ihr gesehen? *leuchteaugenhat* *erstarrt* … Ich weiß, das ist nicht das, was ihr hören wollt. Ihr wollt wahrscheinlich wissen, was das für ein Zauber war, dass er tödlich ist, obwohl es Weiße Magie ist… Und ihr wollt wissen, was jetzt mit Blaise passiert, was aus der Gruppe wird… Aber ich fürchte, dazu können wir euch nichts sagen… Es ist so kompliziert, was hier passiert… Ich blicke da gerade nicht durch. Gedankencrash folgt auf Gedankencrash. Es ist einfach nur noch zum Heulen. abranka: *shi-chaninallenpunktenzustimm* Es ist kompliziert... Das Schreiben dieser Szenen war komisch... Es hat weh getan und das, obwohl es an sich Spaß macht, Charaktere zu quälen... Shi: Das eine schließt das andere sowieso nie aus. Aber Charas quälen geht immer noch vor, bin ich der Meinung! *wichtigtuerischnickt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)