Diamonds and Rust von Shirokko (Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...) ================================================================================ Treffpunkt Trockenheit ---------------------- Titel: Diamonds and Rust Kapitel: Begegnung 96: Treffpunkt Trockenheit Autoren: abranka und Shirokko Pairing: Draco / Harry Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht… Den Rest solltet ihr schon selbst lesen… Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr. Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da. Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer. Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung. Edelkitsch garantiert. Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt. Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Josh Groban – Let me fall. Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum. Begegnung 96: Treffpunkt Trockenheit Am nächsten Tag brachten die sechs ihren Unterricht unglimpflich über die Bühne, wobei sich Hermione, Pansy und auch Draco ein wenig darüber wunderten, warum Blaise so schweigsam war. Auf Fragen diesbezüglich antwortete er nicht. Und dann war er weg, als sie sich in jenem Klassenraum mit Ron und Harry treffen wollten. Einfach verschwunden. Und Pansy erklärte ihnen dann, dass Blaise eine Strafaufgabe hatte, die ihn die nächsten Tage wohl beschäftigen würden. Ron war es, der mit der Nachricht ankam, die sie alle interessierte: „Crabbe scheint im Krankenflügel zu liegen. Und meine bescheuerten Brüder sind hellauf begeistert von Blaises ‚Technik’.“ Er rollte mit den Augen. „Sie sind schon den ganzen Morgen dabei, mich gedanklich vollzulabern, dass sie sich in Zukunft in Sachen Strafe an ihn wenden würden. Er sieht furchtbar aus, sagen sie.“ Harry runzelte irritiert die Stirn. „Warum das denn? Was hat er denn gemacht?“ Hermione war nicht minder verwirrt. „Warum hat er ihn angegriffen?“ Nur Pansy schien das zu verstehen. „Kann es sein, dass… dass die Klatscher, die Draco getroffen haben… von Crabbe kamen?“, fragte sie schüchtern in die Runde und im nächsten Moment hingen alle Augen auf Draco. Harry schüttelte den Kopf. „Das ist Blödsinn. Es war ein Unfall, oder nicht? Warum sollte ein Slytherin einen anderen angreifen?“ ~*~*~*~ Draco presste die Lippen zusammen. Wieder... Wie bei Warrington. Warum tat Blaise das? Warum nur? „Es ist... nicht unwahrscheinlich...“, murmelte Draco. Er erinnerte sich wieder an Crabbes triumphierendes Grinsen und den Schläger in seiner Hand. „Kann gut sein, dass Crabbe das mit Absicht getan hat.“ Er blickte in die Runde. „Es wirkte so, aber sicher bin ich mir nicht. Blaise wird es wohl besser gesehen haben...“ Sein Blick wanderte aus dem Fenster. Verdammt! Warum tat Blaise das? Warum...? ~*~*~*~ Er hatte es mit Absicht getan? Sein eigenes Teammitglied? Warum? War… „Bist du etwa aufgeflogen bei ihnen?“, fragte Harry entsetzt. ~*~*~*~ Draco zuckte mit den Schultern. „Oder Crabbe tut sich mit Warrington und Pucey zusammen... Die drei kamen beim Training so harmonisch an.“ ~*~*~*~ Harry nickte nur bekümmert, lehnte sich seufzend ein wenig zurück gegen Draco. Diese Idioten waren echt lästig. Beinahe gab er Blaise Recht damit, was er getan hatte, auch wenn es wahrscheinlich ähnlich grausam gewesen war wie bei Warrington. Hermione zog die blasse Pansy in die Arme. „Vielleicht sollten wir mal mit ihm reden. Wenn er weiterhin Leute verletzt, dann kann es sein, dass er fliegt und am Ende wie Hagrid nie mehr zaubern darf.“ Hagrids Name ging ihr nur schwer über die Lippen, war das Gedenken an den Halbriesen doch noch zu frisch, um unbefangen zu bleiben. ~*~*~*~ „Wenn das passiert, drehe ich ihm eigenhändig den Hals um.“, knurrte Draco ungehalten. „Und jetzt lasst uns das Thema wechseln. Es bringt uns kein bisschen voran und deprimiert uns nur!“, entschied er harsch. Er hatte keinen Nerv mehr, über Blaise zu reden. Und diesen Idioten würde er sich definitiv noch vornehmen! Es konnte doch nicht sein, dass Blaise wirklich so verdammt gedankenlos war! ~*~*~*~ Hermione nickte entschlossen. „Sehe ich auch so. Versuchen wir lieber noch ein bisschen zu lernen. Heute haben wir viel Zeit und diesmal geht es sogar Harry gut genug, um endlich mal wieder die Potenzialmagie auszuprobieren.“ Harry schrak zusammen. Wie bitte? Pot… „Aber ich… Das geht nicht!“ Sie blickte ihn irritiert an. „Warum denn nicht?“ Er wurde rot. „Weil…“ und verstummte wieder. Das konnte er doch nicht sagen! Er konnte doch nicht sagen, was er dachte. Dass es Draco schadete. Dass er ihm schadete. Draco würde das sicher wieder leugnen, wie er es immer tat. Und dann würde es wieder soweit kommen, dass er ganz kalt war und sich unwohl fühlte… „Warum nicht, Harry?“ Hermione blieb hartnäckig. „Du weigerst dich jetzt schon seit Tagen. Was ist denn los? Was ist beim letzten Mal passiert, dass du dich so sehr davor fürchtest?“ Betreten blickte er zu Boden. War doch klar, dass sie das durchschaut hatte. Sie durchschaute doch beinahe alles, warum nicht auch das… Wahrscheinlich wusste sie es längst. „Es ist nicht gut. Diese Magie ist nicht gut.“, sagte er schließlich, leise, aber fest. ~*~*~*~ „Blödsinn.“ Draco schüttelte den Kopf. „Du drückst dich. Aber warum? Okay, ich habe sie noch nicht im Griff, aber das kann ich kaum lernen, wenn du nicht mitspielst...“ Er zog eine Schnute und blickte den Gryffindor fragend an. ~*~*~*~ Harry sah auf und erwiderte den Blick flehendlich, doch er wusste im Grunde, dass er diesmal wohl nicht drum rumkam, es zu sagen. Seinen neuen Grund. Der Grund, warum Draco es noch nicht ‚im Griff’ hatte. Er setzte sich auf, blickte zur Seite auf sein Knie. „Du hast Blaise gesagt, dass du in meiner Nähe deine Kraft nicht entfalten kannst, dass du deswegen nicht mehr mit mir Schwarze Magie trainierst. Wenn wir zusammen diesen Zauber sprechen, dann bist du mir näher als sonst. Viel näher. Wie willst du es jemals schaffen, dem Zaubertief zu entkommen, wenn ich dabei bin? Ich schade dir doch nur, also lassen wir den Zauber komplett sein, ja?“ Er blickte wieder auf. „Bitte, Dray. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass es dir schlecht geht. Das war schon viel zu oft der Fall.“ ~*~*~*~ Draco gab dem Gryffindor eine Kopfnuss. „Depp. Ich kann keine Schwarze Magie zaubern, wenn sie auf dich gerichtet ist, weil ich dich nicht verletzen will!“ Der Blonde schüttelte den Kopf. „Das hat nichts mit Kraftentfalten oder sonst was zu tun, sondern damit, dass ich mich bremse. Und mit der Potenzialmagie hat das erst recht nichts zu tun!“ Irgendwie war es ja süß, dass sich Harry dauernd Gedanken um ihn machte, aber gerade war das einfach nur störend und... beinahe schon richtig lästig. „Harry, wir wollen gegen einen der mächtigsten Zauberer der Welt antreten - wir brauchen diese Magie. Natürlich kannst du noch immer sagen, dass du sie nicht zaubern willst, aber schieb nicht mich als Grund vor. Ich will sie zaubern. Weil es notwendig ist.“ Er atmete tief durch und fügte dann sanfter hinzu: „Bitte, Harry... Lass es uns versuchen, lass es uns lernen...“ ~*~*~*~ Harry blickte ihn perplex an. Weil er ihn nicht verletzten wollte? Nur deswegen konnte er seine Kraft nicht entfalten? Sollte das heißen, dass er sich bei Tonks immer zurückgehalten hatte? Sollte das heißen, dass das Training vollkommen sinnlos gewesen war? „Das glaub ich ja nicht.“ Er war vollkommen baff. „Warum sagst du mir das denn nicht, wenn du solche Probleme hast? Dann hätten wir uns das Ganze bei Tonks doch auch sparen können und du hättest gleich mit Blaise üben können.“ Er stockte, dann wurde er misstrauisch. „Soll das heißen, gegen Blaise hältst du dich nicht zurück? Greifst du ihn etwa an?“ Ohne dass jemand dabei war? „Und wenn es ihn erwischt? Wer hilft euch dann?“ ~*~*~*~ „Schon mal versucht, Strafarbeiten verlegen zu lassen?“ Draco verdrehte die Augen und fuhr sich dann durch die Haare. „Nein... Ich greife Blaise verdammt noch mal nicht an! Hältst du mich wirklich für so bescheuert? Er passt einfach auf...“ Er hielt inne und zwang sich dazu, wieder ruhiger zu werden. „Das Ziel war das letzte Mal eine Rüstung, okay? Falls du dich erinnerst: Ich brauche einen anderen Zauberstab. Und Schutzzauber sind ganz hilfreich. Für herumfliegende Rüstungsteile...“ Jetzt war er beinahe kleinlaut geworden. ~*~*~*~ Harry starrte ihn perplex an. Dann seufzte er. „Okay.“ Auch er war jetzt kleinlaut. „Dann… Ich bin still. Und ich werde Tonks sagen, dass ihr Unterricht sinnlos ist, okay? Dann haben wir keine Verpflichtungen mehr, da aufzutauchen, und sie muss keine Angst mehr vor dir haben, ja?“ Denn ihre Angst war nicht gegangen, das hatte er bemerkt. ~*~*~*~ Draco lächelte weich, nickte und wuschelte ihm durch die Haare. „Und Potenzialmagie? Starten wir einen Versuch?“ ~*~*~*~ Harry nickte nur, in Gedanken sich selbst verdreschend. Er bekam, was Draco anging, momentan echt alles in den falschen Hals, machte sich viel zu viele Gedanken und Sorgen. Was war nur mit ihm los, dass er so aus dem Ruder lief, dass er ständig so besorgt war? „Aber nicht hier, draußen!“, erklärte Hermione und riss ihn aus den Gedanken. Einstimmiges Nicken, dann gingen sie geschlossen nach draußen. „Es ist ein wenig blöd, dass Blaise nicht hier ist, um uns zu helfen, den Schaden zu minimieren, aber dann muss es eben so gehen.“ Sie blickte von einem zum anderen. „Den Aquarius?“ Harry zuckte die Schultern. Ihm war es so was von egal. Vielleicht hatte er jetzt keine Sorge mehr, dass er es war, der Draco schädigte, das änderte aber nichts daran, dass diese Art Magie nicht gut für ihn war. Es war einfach nur bescheuert. „Draco?“ ~*~*~*~ „Okay.“ Draco nickte und hob den Stab. „Wasser haben wir ja definitiv genug... Ihr solltet nur vielleicht einen Luftblasenzauber bereithalten...“ Er schnitt eine Grimasse und trat etwas von Harry zurück, dann hob er den Zauberstab. „Mach dir keine Sorgen, Kätzchen.“ Er strich dem Gryffindor weich über die Wange und lächelte ihn an. „Bereit?“ ~*~*~*~ „Hmhm.“, stimmte Harry unglücklich zu, dann holte er tief Luft, um die Beklemmung abzuschütteln, bevor er zauberte, den Stab direkt auf den See richtete. Draco neben ihm tat es ihm gleich und er spürte die Wirkung. Obwohl sie sich nicht ansahen, sondern nebeneinander standen, fühlte er das Band, das sich zwischen ihnen wob, spürte das Glück, dieses Gefühl, unsagbar glücklich zu sein. Wärme stieg ihn ihm auf, sein Herz wollte überlaufen vor Glück und Wohlbefinden. Wort- und blicklos betrachtete er die riesenhafte Wasserblase, die sich aus dem See erhob, die hunderte von Fäden weiteren Wassers aus dem See zog und wie Wackelpudding waberte. Dann schloss er die Augen, ließ sich fallen. Er hatte keine Kraft mehr. Er wollte nur noch diese Ruhe spüren, wollte Draco nur noch nahe sein. Das Wasser war ihm egal, die anderen waren ihm egal, dass er die Konzentration verlor, war ihm egal, und die Auswirkungen waren ihm egal. Ihm war einfach alles egal. Komplett. Er spürte die Tränen gar nicht, die über seine Wangen liefen. Der Zauber hatte sämtliche Spannungen in ihm gelöst und sie in Tränen aufgelöst. ~*~*~*~ Draco wurde von dem Gefühl erneut überwältigt. Er versuchte, es zu kontrollieren, es nicht so nah an sich heranzulassen, doch er hatte keine Chance. Vielleicht, weil er noch immer aufgewühlt war. Wegen Harry, wegen Blaise. Vielleicht auch einfach, weil er Harry nahe sein wollte, eins mit ihm sein wollte... Er fiel. Obwohl er hatte aufpassen wollen, fiel er erneut. Die Wasserblase wurde größer und größer. Mittlerweile enthielt sie sämtliches Wasser aus dem See und zog noch mehr an. Aus dem Schloss, ja sogar noch aus den Wolken. Der Zauber war vollkommen außer Kontrolle. ~*~*~*~ Hermione erkannte das Desaster als erste, doch sie blieb nicht allein. Ron stob vorwärts, schüttelte Harry und Draco an den Schultern, doch es brachte nichts. Sie reagierten gar nicht. Nicht im Geringsten. Sein Mund war trocken vor Angst. Seine Hände ebenfalls. Und auch sonst fühlte sich seine Haut trocken an. Schrecklich trocken. Und als er Harry ansah, um ihn anzuschreien, schrak er noch mehr zusammen. Der Schwarzhaarige war vollkommen grau im Gesicht, welches überdies eingefallen war. Er wollte schreien, doch es kam kein Ton aus seiner Kehle, sie war viel zu trocken. Ein Wassertropfen löste sich aus Harrys geschlossenen Augen und Ron reagierte. Schneller als er denken konnte, tat er das einzige, das er tun konnte, nachdem seine Magie wegen der Unfähigkeit zu sprechen nichts mehr brachte – er konnte nicht wie Harry stumm zaubern. Er holte aus und schlug ihm auf die Hand, damit er den Zauberstab verlor, was sogar funktionierte, tat bei Draco dasselbe, doch irgendwie… Das Wasser kam nicht herunter. Sie zogen weiter… Hinter ihm blitzten hintereinander zwei Flüche vorbei und Harry und Draco wurden beinahe gleichzeitig steif wie Bretter, rissen die Augen auf und wären wohl vornüber gefallen, hätte er sie nicht festgehalten. Er schauderte, als Haut über Haut rieb und das Gefühl entstand, als würde er mit Papier über Sandpapier reiben. Schrecklich. Gruselig! Dann sah er die nächste Katastrophe auf sich zukommen, denn das Wasser kam herunter. Die Magie war gegangen und die gesamte Blase hatte ihre Schwerkraft wieder. Wie in Zeitlupe näherte sich das Wasser dem Boden. Wenn diese Welle sie erwischte, dann… Hermione und Pansy drückten sich an ihn, beide mit ihren Zauberstäben in der Hand. Sie sahen auch grau und alt aus, doch er konnte sehen, dass sie Magie wirkten, sah die Schilde, die sich zwischen ihnen und dem See aufspannten. Sie konnten die Stummmagie also inzwischen auch… Das Wasser rauschte über sie hinweg, donnerte und toste, strudelte und setzte die unmittelbare Umgebung des Schlosses und des Sees vollkommen unter Wasser. Und Pansy und Hermione hatten sichtlich Mühe die Schilde aufrechtzuerhalten. Sie hatten wirklich Glück im Unglück, denn als sie brachen, war das Wasser soweit zurückgegangen, dass es lediglich ihre Beine umspülte. Die Feuchtigkeit war angenehm, bemerkte Ron für sich. Am liebsten würde er jetzt ins Wasser springen und darin bleiben, bis zu Sankt-Nimmerleins-Tag, doch momentan war es wichtiger, auf die Krankenstation zu kommen. Hermione war da anderer Meinung. „Ab ins Wasser mit ihnen!“, krächzte sie und schob Ron vorwärts, der sich letztendlich Draco vornahm, weil dieser schwerer war und die Mädchen mit Harry wohl weniger Probleme haben würden. Sie könnten auch warten, bis die Starre sich löste, doch das war zu lange. Und er wünschte sich selbst wirklich heftig ins Wasser zu kommen. Er hatte so einen Durst… Es machte Platsch, als er mitsamt Draco ins Wasser sprang. Kühlend und angenehm. Dann fühlte er, wie die Starre nachließ und er musste aufpassen, dass der Kopf des Blonden nicht unter Wasser geriet. Neben ihm kamen Hermione und Pansy mit einem ebenfalls aus seiner Starre erwachenden Harry im Wasser auf, dass es spritzte. Der Schwarzhaarige bewegte sich kaum, selbst jetzt noch nicht, wo er wieder konnte und nass war… ~*~*~*~ Blaise war kurz davor, in die Luft zu gehen, weil ihm Crabbes selbstgefälliges Grinsen unglaublich auf den Wecker ging, als seine fünf Freunde durch die Tür kamen. „Was...?“ Er erstarrte, als er sah, dass Draco eindeutig nicht bei Besinnung war, Harry vollkommen apathisch schien und die fünf eine Tropfspur hinter sich herzogen, die Filch in den Wahnsinn treiben würde. Auf einmal machte dieses seltsame Geräusch von Meeresbrandung draußen Sinn - und diese trockene Luft! „Madam Pomfrey!“, rief er und brachte die Freunde dazu, Draco und Harry auf freie Betten zu legen. Die Medihexe war schnell bei ihnen und kümmerte sich um ihre Patienten. „Sie sind ja vollkommen ausgetrocknet! Zabini - Trank fünf. Sechsmal!“, bellte sie und Blaise wandte sich um, winkte mit einem Accio die entsprechende Tränke zu sich. Schnell begann die Medihexe sie ihren Patienten einzuflößen. Sobald Harrys Wasserhaushalt wieder einigermaßen hergestellt war, strömten ihm die Tränen über das Gesicht. „Granger, Parkinson, beruhigen Sie ihn!“, herrschte Pomfrey sie an. Die Hexe stand so unter Stress und war derart fassungslos, dass sie jegliche Höflichkeit fahren ließ. Dafür war gerade kein Platz. „Zabini, gehen Sie mir zu Hand.“ Blaise war sofort neben ihr und stützte Draco den Kopf, während Pomfrey ihm Phiole um Phiole einflösste. „Noch vier Einheiten.“, entschied sie, die Blaise herbeiwinkte und seinem engsten Freund dann selbst verpassen durfte, während sie wieder nach Harry sah. „Verdammt, was haben Sie nur angestellt?“ ~*~*~*~ Hermione war kurz davor wahrheitsgemäß zu antworten, als Pansy ihr zuvor kam. „Woher sollen wir das wissen? Da draußen war eine riesige Kraft am Wirken! Das Wasser aus dem See hat geschwebt und dann kam es aus dem Schloss und alles wurde trocken und…“ Sie begann zu weinen – eine Kunst, die sie als Kind einst gelernt hatte; auf Kommando losheulen. „…und dann ist er zusammengeklappt und Draco auch und…“ Die braunhaarige Gryffindor starrte sie fassungslos an. Was war das denn? ~*~*~*~ Die Medihexe sah das Mädchen an und reichte ihr mit einem leisen Seufzen ein Taschentuch. „Ist ja gut... Sie sollten auch diesen Trank zu sich nehmen, damit Ihr Wasserhaushalt wieder hergestellt wird...“ Sie winkte Blaise zu sich, der die Tränke kommentarlos überreichte. „Ich schätze, Professor Dumbledore weiß schon über das Geschehene Bescheid, aber ich werde ihm natürlich auch ausrichten, was Sie gesagt haben, Miss Parkinson.“ Pomfrey strich ihr beruhigend über das Haar. Sie blickte hinüber zu Harry, der noch immer weinte. „Beruhigungstrank.“, kommandierte sie und hielt ihn einen Augenblick später in der Hand. Nachdem sie ihn Harry eingeflößt hatte, schlossen sich seine Augen langsam. „Keine Sorge, er wird nur eine Weile schlafen...“ Sie wandte sich erneut Draco zu, der die Augen immer noch geschlossen hielt. „Und er wird irgendwann wach werden...“ Sie seufzte leise. „Ich werde mich mit Professor Dumbledore in Verbindung setzen. Zabini, Sie rufen mich, wenn etwas ist.“ Damit verschwand die Medihexe mit wehendem, weißem Kittel von der Krankenstation. Blaise seufzte leise und ließ sich neben Draco auf der Bettkante nieder. Sein Blick wanderte hinüber zu Crabbe, der sie neugierig bedachte. Mit einem diabolischen Grinsen auf dem Gesicht verpasste er dem anderen Slytherin einen Betäubungszauber, der ihn einige Stunden schlafen lassen würde. Den hatte er vor einer Stunde erst von Madam Pomfrey als Notfalllösung gelernt. Und das hier war ja sozusagen ein Notfall. „Was zum Merlin habt ihr da draußen angestellt? Potenzialmagie, die außer Kontrolle geraten ist?“ ~*~*~*~ Hermione nickte nur und Pansy sah reichlich angeschlagen aus. „Du hättest diese Wasserblase sehen sollen.“, murmelte sie. „Schrecklich groß.“ „Die beiden waren vollkommen ausgetrocknet und wir haben das nicht bemerkt, weil wir hinter ihnen standen.“ Ron schauderte. „Mione hat sie uns dann einfach ins Wasser werfen lassen.“ Pansy schlang die Arme um den Körper. „Dieses Gefühl. Als würdest du vertrocknen… meine Haut war wie Papier. Ich werde Tage brauchen, um sie wieder weich zu kriegen.“ Hermione nickte. „Das verkraftet sie wohl nicht so einfach…“, murmelte sie ansatzweise ironisch. Diese Tatsache war so was von unwichtig… „Der Zauber ging sogar noch weiter, als sie ihre Zauberstäbe nicht mehr hatten, kannst du dir das vorstellen?“ „Und sie haben sich nicht mal angesehen!“ Hermione sprang auf und begann im Kreis herumzulaufen. „Das war sonst doch immer erst der Fall, wenn sie sich in die Augen gesehen haben, aber diesmal standen sie nebeneinander. Mehr nicht! Als wollten sie unbedingt austrocknen!“ Sie schnaubte ärgerlich. „Dabei haben sie diesen Zauber schon einmal gezaubert! Der Aquarius, du weißt schon. Und damals ist nicht so viel passiert. Es kann doch nicht sein, dass sie inzwischen soviel stärker geworden sind, oder? Oder haben wir es damals einfach früh genug unterbrochen? ... Ach verdammt!“ Sie blieb stehen und blickte die Freunde nacheinander an, seufzte schließlich und ließ sich wieder auf Harrys Bett fallen, um sich gegen Pansy zu lehnen. „Die beiden machen mich wahnsinnig.“ ~*~*~*~ „Nicht nur dich.“ Blaise schüttelte den Kopf und strich dem noch immer bewusstlosen Draco durch die Haare. „Verdammt, aber warum ist das diesmal so außer Kontrolle geraten? Das letzte Mal hatten sie doch alles im Griff! Es sei denn...“ Er stockte. „Oh, diese Idioten! Sie haben freiwillig die Kontrolle aufgegeben! Das muss es sein!“ Seine Augen wanderten von Harry zu Draco und wieder zurück. „Aber warum? Aus der Übung können sie doch nicht derart schnell sein... Es muss etwas anderes sein...“ Nachdenklich runzelte er die Stirn. ~*~*~*~ „Harry wollte doch nicht zaubern.“, warf Ron zaghaft ein. Er hockte auf dem einen Stuhl neben Dracos Bett, hatte vorhin Blaise geholfen, um nicht bei Harry im Weg oder nutzlos zu sein, jetzt hatte er nichts mehr zu tun. Hermione blickte ihn an. „Aber er hat doch zugestimmt.“ „Warum wohl?“ Er hob anklagend eine Augenbraue. „Weil alle damit einverstanden waren. Er wollte nicht im Weg sein.“ „Aber…“ „Es ist egal jetzt, es fragt sich doch nur, ob er deshalb nicht widerstehen konnte. Er meinte doch, man bräuchte Konzentration. Wenn die nicht mehr da ist, dann gerät es außer Kontrolle…“ „Warum hat er denn geweint?“, warf Pansy plötzlich die Frage in den Raum. „Ich meine… noch während dem Zauber… da habe ich Tropfen von ihm wegfliegen sehen… oder etwa nicht?“ Hermione zuckte mit den Schultern. Ihr war das nicht aufgefallen. Sie hatte mehr nach oben geschaut. Und nach unten, wo im See ein einziges Gewusel und Gezappel geherrscht hatte, weil die Seebewohner ihre Lebensgrundlage verloren hatten. Ron nickte nur, zuckte aber die Schultern. „Ich habe das auch gesehen, aber warum… Ich kann es dir nicht sagen…“ Er starrte hinab auf seine Hände. Vielleicht können wir sie fragen.“ ~*~*~*~ „Ich glaube nicht, dass du eine Antwort bekommen wirst...“, antwortete Blaise leise und senkte den Blick. Am liebsten hätte er gerade die beiden leblosen Gestalten an sich gedrückt, einfach nur um spüren, dass sie wirklich am Leben waren und es ihnen gut ging. Gedankenverloren strich er weiter durch Dracos Haar. „Harry war schon am Mittwoch in Kräuterkunde so seltsam... Aber... das müssen die beiden unter sich klären...“, sagte er und senkte den Blick. „Ich glaube kaum, dass wir da helfen können oder uns einer von ihnen an sich ran lässt...“ Er wollte noch etwas sagen, wurde aber davon unterbrochen, dass sich eine Hand um die seine schlang. Verblüfft blickte er darauf. „Blaise...?“, krächzte Draco heiser. „Was ist... mit... Harry?“ ~*~*~*~ Sofort waren drei Menschen auf den Beinen und scharten sich um Draco. „Wie geht es dir?“, fragte Pansy besorgt und erfreut. Hermione war praktischer veranlagt. „Brauchst du irgendwas? Willst du was trinken?“ Ron lächelte nur. „Er schläft.“, antwortete er als einziger auf die Frage. „Mme Pomfrey hat ihm ein Beruhigungsmittel gegeben.“ ~*~*~*~ „Wasser...“, antwortete der Blonde schleppend auf Hermiones Frage und schloss bei Rons Worten erleichtert die Augen. Pansys Frage hatte er ignoriert. Was sollte er dazu schon sagen? Er fühlte sich erschöpft, ausgelaugt und ausgetrocknet. Als er die Augen wieder öffnete, hielt ihm Hermione schon eine Flasche Wasser vor die Nase. Kein Glas, eine Flasche. Und das war auch gut so. Selbst als er diese komplett geleert hatte, hatte er noch immer Durst. Aber er war nicht mehr so brennend. Er griff nach Blaises Schulter und wollte sich hochziehen, doch seine Arme versagten ihm den Dienst. Dafür drückte ihn sein Freund sanft hoch und machte sich selbst zu seiner Rückenlehne. So konnte er jetzt auch Harry sehen, der im Nachbarbett friedlich schlief. Beruhigend... ~*~*~*~ „Du solltest dich wieder hinlegen.“, meinte Ron leise, setzte sich selbst wieder. „Ihm geht es gut.“ Pansy nickte heftig. „Er hat Recht. Du bist noch nicht wieder auf dem Damm!“ „Draco, kannst du uns sagen, was da schief gegangen ist?“, fragte Hermione und bekam einen bitterbösen Blick von ihrer Freundin zugeworfen, der sie nicht kümmerte. „Warum konntet ihr die Magie nicht halten?“ ~*~*~*~ Draco verzog leicht den Mund, machte aber keine Anstalten, sich wieder ins Bett zu legen. Er wollte Harry wenigstens sehen... Wenigstens das. Und daran würden sie ihn nicht hindern. „Ich... weiß nicht genau...“, antwortete er langsam. Mittlerweile krächzte er zumindest nicht mehr so extrem, aber er klang noch immer sehr heiser. „Ich habe... die Kontrolle verloren... Irgendwie... ist sie mir entglitten...“ Er strich sich über die Stirn und ließ die Hand dann regelrecht fallen. „Diese Magie ist so... emotional... und vielleicht... war ich... zu aufgewühlt dafür...“ ~*~*~*~ Hermione nickte nur stoisch. Diese Antwort war unbefriedigend, weil sie nichts erklärte, aber andererseits konnte sie von ihm keine wissenschaftliche Erklärung verlangen oder erwarten. Er war müde und fertig und sah aus, als wolle er jeden Moment umkippen. Seufzend ließ sie sich aufs Bett fallen, holte eine neue Flasche Wasser heran, die sie ihm wortlos reichte. ~*~*~*~ Dankbar nahm Draco die Flasche an und leerte auch diese nach und nach. Die Freunde schwiegen. Er spürte, wie Blaise ihm sachte wieder durch die Haare strich und ließ den Kopf schwer gegen seine Schulter fallen. Er war so müde, so kaputt... Aber er wollte den Moment nicht verpassen, wenn Harry wieder aufwachte. Er wollte da sein... Blaise seufzte leise, als Draco nach einer halben Stunde immer noch stur in seinen Armen hing, obwohl er so vollkommen erschöpft war. „Geht mal beiseite.“, entschied er, stand auf und ließ Draco sanft zurücksinken, was dieser mit einem protestierenden Knurren quittierte. Noch nicht einmal richtige Sätze brachte der Junge noch zusammen. Mit einem Wink seines Zauberstabs beförderte Blaise den einen Nachttisch aus dem Weg und schob dann die Betten zusammen. Draco drehte sich beinahe sofort auf die Seite und ergriff Harrys Hand. Dann fielen ihm die Augen auch schon zu. „Kinder...“, murmelte Blaise entnervt und verdrehte die Augen. „Eindeutig Kinder.“ Pansy legte ihm die Hand auf die Schulter und musste grinsen. „Aber zwei niedliche...“ „Vielleicht... solltet ihr jetzt besser gehen. Madam Pomfrey wird garantiert gleich wieder da sein und ich schätze, sie wird nicht erfreut sein, wenn ihr dann noch da seid.“ Blaise seufzte leise. „Ich passe auf und sag Bescheid, wenn etwas ist, okay?“ ~*~*~*~ Hermione blickte ihn besorgt an, dann umarmte sie ihn. „Danke.“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Aber sei nicht zu stark…“ Es war Ron, der sie von ihm wegzog. „Komm, er hat Recht. Wir stören hier und mit der Pomfrey will ich mich nicht anlegen.“ Sie lächelte, wurde leicht rot. War das Eifersucht? Echte Eifersucht? Oder war das Wunschdenken? Aber… es würde doch sonst nicht zu ihm passen, so ein Verhalten, oder? Hermione begann zu grinsen, nickte und hakte sich dann bei ihm unter, winkte Pansy zu sich. Zu dritt verließen sie den Raum, beide Mädchen bis über beide Ohren grinsend. ~*~*~*~ Blaise sah den dreien noch nach, dann ließ er sich neben dem neuen Doppelbett nieder. Er bettete den Kopf auf die Arme und schloss die Augen. Als Madam Pomfrey zurückkam, fand sie die drei Jungen so vor und schüttelte nur den Kopf. Sie fand, irgendwer sollte sie mal dringend darüber aufklären, was das für ein seltsames Beziehungsgeflecht bei der Jugend von heute war. Löblich war allerdings, dass Crabbe wirklich schlief. Bisher hatte er sich hartnäckig geweigert und es vorgezogen, ihren neuen Assistenten zu triezen, doch das schien sich gelegt zu haben. Zufrieden ging sie weiter in ihr Büro. ~*~*~*~ Harry erwachte zwei Stunden später mit einem brennenden Durst. Er wollte aufstehen, spürte Dracos Hand an seiner. Ihm war heiß. Richtig heiß. Und Draco war kaum weniger warm. Er rappelte sich hoch und ließ Dracos Hand los. Kurz ruhten seine Augen auf Blaise, den er nur an dem schwarzen Haarschopf erkannte, da seine Brille nicht auf seiner Nase saß, dann rutschte er vom Bett. Er musste etwas trinken. Dringend. Ihm war so unsagbar heiß… Erst dann registrierte er, dass er auf der Krankenstation war. Wieso zum Teufel…? Und wo war hier etwas zu trinken? Langsam und sich am Bettpfosten festhaltend tapste er zu dem Vorhang in der Hoffnung, dort etwas zu finden. ~*~*~*~ Blaise wurde davon wach, dass irgendetwas neben ihm klapperte. Er richtete sich auf und erkannte in dem Halbdunkel Harry, der bei dem Versuch, durch den Vorhang zu treten, mit diesen komischen Metallringen an der Stange geklappert hatte. „Harry...“, wisperte der Slytherin leise und stand auf, fing den anderen ab. „Zurück ins Bett mit dir... Sag mir, was du brauchst, und ich hole es dir.“ Sanft dirigierte er ihn wieder zu seiner Schlafstätte zurück. ~*~*~*~ Harry taumelte, als er den Halt verlor, hielt sich schließlich einfach an Blaise fest, der ihn auf das Bett setzte. „Wasser…“, murmelte er schwach. Seine Hände krallten sich in Blaises Umhang und er lehnte die Stirn gegen ihn, weil es ihn selbst jetzt noch schwindelte. ~*~*~*~ „Kommt sofort.“ Blaise ließ ihn sanft zurücksinken. Mit einem leisen Accio rief er gleich mehrere Flaschen zu sich, von denen er Harry sofort eine reichte. „Du glühst richtig...“, murmelte er leise. Madam Pomfrey hatte ihm heute auch den ersten einfachen Diagnosezauber beigebracht, den er jetzt zum Einsatz brachte. Leicht erhöhte Temperatur, aber noch nichts Ernstes. Es würde wohl reichen, wenn Harry viel trank. Die Krankenhexe mochte Blaise gerade nicht holen. ~*~*~*~ Harry nahm ihm die Flasche ab und trank, auf einen Arm aufgestützt, langsam, Schluck für Schluck. Schon nach der halben Flasche konnte sein Magen nichts mehr fassen. Dabei hatte er immer noch Durst. Er lächelte Blaise an. „Danke.“, flüsterte er, dann schloss er die Augen wieder. Seine Hand suchte nach Dracos, fand sie ziemlich zielsicher und umklammerte sie. ~*~*~*~ Blaise lächelte weich und strich dem Gryffindor die verschwitzten Haare aus der Stirn. Armer Kerl... Leise stand er auf und machte zwei Handtücher nass, von denen er Harry eins auf die Stirn legte. Nur eine kurze Berührung bei Draco verriet ihm, dass es diesem kaum besser ging. Auch ihm verpasste er ein Handtuch, dann ließ er sich wieder auf seinem Stuhl nieder und beobachtete seine beiden Patienten. ~*~*~*~ Harry seufzte leise, als er das Handtuch auf seiner Stirn spürte. Das tat unglaublich gut. So gut… Und es ließ ihn fast wieder wegdämmern, allerdings… „Blaise, wie geht es dir?“, fragte er leise, die Augen noch immer geschlossen. „Ist alles okay?“ Er meinte seine Strafe, seine Tat… ~*~*~*~ „Es ist alles okay...“ Blaise lächelte und streckte den Arm über Dracos Beine aus, damit er Harry kurz berühren konnte. „Ich darf Strafarbeiten hier auf der Krankenstation machen... Ich glaube, Dumbledore will mich noch zu einem Heiler machen... Es ist unglaublich, was ich heute schon alles gelernt habe.“ Er lächelte leicht. Fast klang das mehr nach einer Belohnung als nach einer Strafe „Aber dafür kann mich Crabbe ärgern... Und ich muss meine Hausaufgaben nachts machen und kann kaum mehr mit euch trainieren, weil ich dauernd hier bin...“ Er stockte. „Aber mach dir keinen Kopf. Ich habe es verdient und es ist gut, dass es so ist... Auch die Drohung, dass er mich das nächste Mal von der Schule schmeißt...“ ~*~*~*~ Harry zuckte zusammen. Beinahe unmerklich, aber dennoch unleugbar. Von der Schule fliegen… „Bitte mach es nicht noch mal.“, sagte er leise, erstickt und mit kratziger, rauer Stimme. „Auch wenn jemand Draco weh tut. Wenn du fliegst, dann wird er daran zerbrechen. Einfach, weil er dich dann nicht mehr sehen kann, wenn er will, weil du dann nicht mehr sicher bist da draußen, weil die Sorgen dann noch größer werden… Und ich… ich will das auch nicht. Ich…“ Er öffnete die Augen, ließ Blaise die Verzweiflung in sich spüren. „Ich hab dich gern, Blaise. Obwohl ich eifersüchtig war, hab ich dich wirklich gern. Es wäre so traurig, wenn du gehen müsstest, weil du… weil du zu grausam wirst...“ ~*~*~*~ Blaise schloss die Augen. Harrys Worte... Sie berührten ihn. Irgendwo ganz tief in ihm drin. Harry hatte Recht. Draco würde es wehtun, wenn er gehen musste. Und Harry... Harry würde es auch wehtun. Und ihm selbst nur umso mehr. „Ich verspreche es dir...“ Er lächelte weich, krabbelte auf die Bettkante und drückte Harrys freie Hand. „Ich mache keinen Unsinn mehr.“ Sachte fuhr er mit dem Daumen über die noch immer leicht trockene Haut. „Ich habe dich doch auch gern...“ ~*~*~*~ Harrys Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er Blaises Händedruck erwiderte, dann seufzte er tief und schloss die Augen wieder. Das war anstrengend gewesen. Sehr. Nur noch eine Frage. „Wie geht es den anderen? Leben sie noch?“ Wenn sie beide schon hier waren, dann war das eine berechtigte Frage, fand er. ~*~*~*~ „Ihnen geht es gut... Sie haben euch wohl das Leben gerettet... Ihr hättet euch sonst vollkommen ausgetrocknet.“ Blaise seufzte leise. „Nur gut, dass sie da waren...“ Er seufzte leise und schmiegte sich ganz vorsichtig an Dracos Rücken. Sonst wurde die Position hier eindeutig unangenehm. Dieser brummte im Schlaf und bewegte sich leicht, doch er wachte nicht auf. ~*~*~*~ Harry seufzte abermals. „Ich muss mich bei ihnen bedanken, wenn ich wieder wach bin…“ Seine Stimme schwebte noch beim Sprechen einfach davon und er schlief wieder ein. Und noch immer ließ er weder Draco noch Blaise los. Irgendwann rutschte er näher an beide heran, so dass aus ihnen ein einziges Knäuel aus Armen und Beinen wurde. Mme Pomfrey sagte nichts dazu, auch wenn sie Blaise nach einiger Zeit weckte, um ihn zu fragen, ob er Abendbrot haben wollte. Sie lächelte sachte und nickte anerkennend für die Idee mit den Tüchern. ~*~*~*~ Blaise lehnte das Abendbrot zwangsweise ab, da er sich aus diesem Knäuel einfach nicht befreien konnte. Irgendwann hatte sich auch Draco etwas gedreht und hielt die beiden anderen Jungen hartnäckig fest. Es gab keine Chance zu entkommen. Und irgendwie... wollte Blaise auch nicht. Auch wenn das wohl absolut falsch war. Nachdem die Medihexe wieder verschwunden war, war er schnell erneut eingeschlafen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Harry erwachte ein weiteres Mal, weil etwas auf ihm landete. Etwas Schweres und Weiches… Ein Kissen. Seltsam. Wer warf denn hier mit Kissen? „Hey! Wachwerden! Ich hab Hunger!“ Murrend setzte sich Harry auf, schwankte leicht und wurde im nächsten Moment zurückgezogen. Draco. Und er hatte wieder – oder immer noch – Durst. „Hey, Blaise!“ Harry zog die Augenbrauen zusammen. „Sei still, dahinten!“, zischte er, während er sich aus der Umarmung herauskämpfte. „Blaise schläft und das sollte er auch dürfen!“ Wer war das nur? Er griff zu seiner Wasserflasche und trank vorsichtig daraus, als er Crabbes Stimme bei seinem nächsten Satz erkannte. „Er hat sich um mich zu kümmern!“ Der Schwarzhaarige war noch nie schneller auf Hundertachtzig. Er warf die Decke, die nun über ihm lag, zur Seite und stand auf, ging zu dem nörgelnden Fettwanst hinüber und stellte sich außer Reichweite vor ihn hin. „Er hat gar nichts! Du hast dich nicht um Draco gekümmert, obwohl du ihn so vom Besen gefegt hast, dass er fast daran gestorben wäre! Du hast dich nicht darum gekümmert, ob er zur Krankenstation kommt oder nicht, und du hast dich auch nicht nach seinem Wohl erkundigt, also stell hier keine Ansprüche. Wenn du Hunger hast, dann wirst du bis zum Morgen warten müssen, dann kriegst du auch etwas!“ ~*~*~*~ Draco wurde von dem Gezeter wach. „Komm wieder ins Bett, Harry...“, murrte er ungehalten. „Das ist der Fettwanst nicht wert... Und noch mehr Kissen wird die feige Sau wohl kaum haben...“ „DU!“ Crabbe kreischte auf und griff nach seinem Zauberstab. „Mr Crabbe!“ Madam Pomfrey stand in der Tür und funkelte ihn zornig an. „Sie schlafen auf der Stelle, ansonsten schicke ich Sie schlafen! Und lassen Sie gefälligst meine anderen Patienten in Ruhe!“ Kleinlaut schwieg der Slytherin. „Und Sie, Mr Potter, ab ins Bett. Und trinken Sie noch etwas.“ Sie schickte noch einen wütenden Blick zu Crabbes Bett, doch der Junge schwieg jetzt. ~*~*~*~ Harry nickte und tat, was sie verlangte, nahm sich vom Nachttisch eine neue Flasche Wasser, bevor er wieder unter die Decke kroch. Er schraubte sie auf, trank, bis sich sein Magen beruhigt hatte, und fühlte sich daraufhin gleich besser. Er hielt Draco die Flasche hin. „Auch?“ Ganz leise sprach er, um Blaise nicht zu wecken. ~*~*~*~ Draco nickte still und leerte den Rest der Flasche. „Schlaf weiter...“, murmelte er leise und gab Harry noch einen weichen Kuss auf die Lippen. Den einen Arm fest um Blaise geschlungen und mit dem anderen den Gryffindor an seine Brust gezogen, schlief er schnell wieder ein. ~*~*~*~ Harry nickte nur, lauschte dem Atmen neben sich, Blaises weichem und Dracos schwerem. Er war noch immer durstig… und ihm war noch immer zu warm. Aber schlafen konnte er nicht. Crabbes Augen konnte er ganz deutlich auf sich spüren, wusste einfach, dass der Kerl sie beobachtete. Er wollte das nicht. Es nervte ihn. Aber im Endeffekt schlief er doch wieder ein, nämlich in dem Moment, wo Crabbe es müde wurde, ihm Löcher in den Rücken zu starren. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So let me fall If I must fall I won't heed your warnings I won't hear them ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ ----------__-----------__------------__-----------__-----------__------------ Shirokko: Wasser, soooo viel Wasser! Und alles in der Luft. Die armen Wassermenschen! *lach* Der arme Kraken! Der war Glibberpudding am Seegrund, wetten? Und dann wurden sie alle von Wasser erschlagen! Und Hogwarts wurde gegossen! Wahrscheinlich sind alle Kaninchen im Umkreis von zwei Kilometern ertrunken! *strahlt* So viele Leichen! abranka: Sie ziehen Katastrophen an... Ganz eindeutig... *nick* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)