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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Treffpunkt Sirius

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 79: Treffpunkt Sirius
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Richard Marx – Days in Avalon.
 

Viel Spaß beim Lesen. Morddrohungen, Liebesbriefe und Kritik bitte in den Kommentaren äußern und wir hoffen auf wirklich viele Kommentare, wobei diesbezüglich eher auf solche der fördernden Art, solche, die uns weiterhelfen, uns und unseren Stil zu verbessern.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 


 

Begegnung 79:

Treffpunk Sirius
 

Lange schlief Draco nicht. Ein äußerst penetrantes Zerren an seinen Haaren weckte ihn schließlich. „Was...?“, murrte er und blickte eine kleine Eule an. Pomfreys Eule.

„Harry...“, murmelte er leise, machte sich aus Blaises Umarmung frei und stand auf.

„Was ist?“, sagte der Schwarzhaarige schläfrig.

„Muss zur Krankenstation...“ Draco zog bereits seine Hose an.

„Warum?“

„Harry braucht mich...“ Ja, vielleicht brauchte er ihn doch. Wenigstens ein bisschen...

Blaise seufzte leise und zog die Decke wieder hoch. „Bis morgen...“

Einen Moment lang blinzelte der Blonde verwirrt. Das hatte jetzt aber reichlich komisch geklungen... Aber egal. Was zählte, war Harry.

Keine Minute später war er auf dem Weg zur Krankenstation, wo ihn Madam Pomfrey bereits erwartet. Harry wälzte sich wieder im Bett und stöhnte leise. Erneut hatte er sich die Narbe blutig gekratzt.

„Vielleicht... sollten Sie dauerhaft hier bleiben.“, stellte die Medihexe fest. Wenn das wirkte... Dann war sie wirklich überzeugt, dass Draco Malfoy so etwas wie ein menschlicher Traumfänger für Harry Potter war.

Draco trat zu dem Bett, streifte die Schuhe ab und kroch zu Harry unter die Decke. Sachte zog er ihn in seine Arme. „Hey, Kätzchen... Ich bin doch da...“
 

~*~*~*~
 

Harry beruhigte sich tatsächlich wieder, kaum dass Draco bei ihm war. Einmal rieb er noch über seine Stirn, wie um ein lästiges Insekt zu vertreiben, dann seufzte er und kuschelte sich an ihn. Seine Lippen bewegten sich lautlos, dann war Ruhe.

Mme Pomfrey schüttelte den Kopf. Das war doch wirklich mal unfassbar, oder? Wenn sie das irgendjemandem erzählen würde, würde es sicher keiner glauben. Sirius ausgenommen, denn der hatte es gesehen.

Die Blaulichthexe ließ die beiden Jungen für den Rest der Nacht alleine, kam erst am nächsten Morgen zu ihnen, um Draco zu wecken und ihm und Sirius ein Frühstück zu bringen. Sie ließ ihm die Wahl: Training oder hier bleiben. Sirius schlief noch. Er war sogar nach Draco erst gekommen, weit nach Mitternacht.
 

~*~*~*~
 

Draco sah Harry nur an und lächelte leicht. „Hier bleiben...“ Er stockte. „Kann ich mir Ihre Eule leihen?“

„Natürlich.“ Pomfrey lächelte und ging fort, um Kalliope zu holen. Draco kritzelte in der Zwischenzeit mit Harrys Feder eine kurze Nachricht an Blaise auf ein Stück Papier. Sobald die Medihexe wieder da war und die Eule auf seinen Arm hopste, reichte er dem Vogel den Zettel, den dieser in den Schnabel nahm und dann damit davonflog.

Keine zehn Minuten später erklang Blaises Antwort in seinen Gedanken. *Dachte ich mir schon.* Draco musste erneut lächeln. Es tat gut zu wissen, dass Blaise da war...
 

~*~*~*~
 

Im Bett nebenan bewegte sich der Insasse, setzte sich letztendlich auf. Sirius blickte den Blonden an, sein Blick verschlafen und müde und nicht ganz klar. Seine schwarzen Augen blinzelten ein paar Mal, dann grinste er wieder. „Du bist ja schon wieder da? Hab dich gar nicht kommen gehört.“ Er streckte sich einmal und gähnte herzhaft.
 

~*~*~*~
 

„Du warst noch nicht da, als ich kam... Scheint eher, als wenn du mich übersehen hast, als du aufgetaucht bist.“ Draco grinste. Er saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Bett und Harry missbrauchte seinen Oberschenkel als Kopfkissen. Eine Hand hatte der Blonde in Harrys Haar vergraben und kraulte ihn sachte.
 

~*~*~*~
 

Sirius blinzelte wieder, dann ließ er sich stöhnend in sein Kissen zurücksinken. „Oh Mann. Diese Frau kann einen aber auch fertig machen!“, jammerte er und schielte im nächsten Moment zu seinem Irgendwie-Neffen hinüber. „Das wirst du auch noch feststellen: Tonks kann einen in den Wahnsinn treiben, wenn Remus nicht da ist.“
 

~*~*~*~
 

„Ich kenne sie bisher nicht anders...“ Draco musste lachen und wurde einen Augenblick später ernst. „Und dabei ist sie meine Cousine...“ Er stockte. „Schon komisch, dass die Familie einerseits so hochgehalten werden kann und doch einige Personen einfach ausgeblendet werden...“
 

~*~*~*~
 

Sirius seufzte. „Das war schon immer so. Mein Onkel wurde ausgeschlossen, weil er es wagte, seinem flüchtigen Neffen Gold zu geben, damit ich überlebte, dabei war er vorher sehr angesehen.“ Er setzte sich auf. „Du wirst auch ausgeschlossen werden.“, erklärte er ernst, dann grinste er. „Aber so schlimm ist das gar nicht. Man wird dadurch kein anderer Mensch und es ist doch beruhigend zu wissen, dass so eine Familie nichts mehr mit einem zu tun haben will, dann hat man zumindest seine Ruhe.“

Sein Blick fiel auf Harry, der noch immer schlief. „Er vertraut dir wirklich bedingungslos.“, sagte er leise und lächelte. Seine Stimme klang ein klein wenig melancholisch. „Wenn sein Vater das wüsste, würde er durchdrehen. Ein Malfoy-Sohn…“ Wieder kicherte er leise.
 

~*~*~*~
 

„Ich könnte es ihm noch nicht mal verdenken...“ Mit einem schiefen Lächeln blickte Draco auf den schwarzen Haarschopf auf seinem Schoß hinunter. „Ich habe zu lange... Dinge getan... die ich nicht hätte tun sollen.“ Er seufzte leise. „Und jetzt...“ Er strich Harry weiter durch das Haar, entwirrte einige Strähnen, die sich beinahe sofort wieder verdrehten. Fast, als wenn sie ein Eigenleben hätten... „Ohne Harry... würde ich es nicht schaffen.“
 

~*~*~*~
 

Sirius blickte ihn an. Wahrheit lag in dieser Stimme, in der Haltung, in seinem Blick. Wie süß. Da hatte es also nicht nur Harry voll erwischt. Und offenbar war auch Remus’ Befürchtung, Draco könnte es nicht ernst meinen, vollkommen unsinnig gewesen. Es war erleichternd, das zu wissen.

Sein Grinsen wurde breiter. „Und, konntest du seine Zweifel auslöschen?“, fragte er und sein Blick war ganz eindeutig frech.
 

~*~*~*~
 

Dracos Miene wurde augenblicklich verschlossener. Das war doch... Klar. Wahrscheinlich war Sirius in der Heulenden Hütte gewesen, als Harry und er sich dort unterhalten hatten... Oder Harry hatte es ihm sogar erzählt... Aber so oder so...

„Das geht dich gar nichts an.“, stellte er kühl fest.
 

~*~*~*~
 

Sirius begann zu lachen. Der war wirklich gut! Dass er das so schnell durchschaut hatte! Und wie er gleich an die Decke ging… Wie James. Wie süß!

„Reg dich ab.“, sagte er und griff nach dem Tablett, das Mme Pomfrey für ihn dagelassen hatte. Er hatte Hunger. Und wie. Und frische Brötchen waren genau das Richtige jetzt! „Es ist alles okay und keiner hier will dir was Böses.“ Er blickte auf Harry hinab. „Vielleicht wäre es sinnvoller, euch ein Zimmer zu zweit zu geben, wenn er ohne dich gar nicht mehr schlafen kann.“ Ein theatralisches Seufzen. „Remus wird ausrasten.“
 

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Draco zuckte mit den Schultern. „Es wirkte vorletztes Jahr so, als wenn ihm etwas an Harry liegt... Also lass ihn einmal die Albträume miterleben und er wird kaum noch etwas sagen.“

...Moment mal. Er plante wirklich seine Zukunft? Eine Zukunft mit so etwas wie... einer Familie? Ihm wurde einen Augenblick lang ganz anders und er hielt sich unwillkürlich an Harrys Schulter fest.

Er fühlte sich von Sirius seltsam angenommen, ja, richtig akzeptiert. Das hatte er nicht erwartet. Vor allem nicht mit seiner Vorgeschichte.
 

~*~*~*~
 

„Ich glaube, ich erzähle es ihm lieber gleich. Das sollte Harry wirklich nicht zu oft erleben.“ Stirnrunzelnd sah er den Schwarzhaarigen an, dessen Stirn wieder verheilt war, zweifelsohne Poppys Verdienst.

Dann wurde sein Gesicht düsterer. „Ich hätte da eine Frage im Vertrauen.“, begann er und war sich absolut nicht sicher, ob er das wirklich fragen sollte. Was wäre, wenn Snape davon mitbekam, dass er ihm noch immer misstraute?
 

~*~*~*~
 

„Frag.“ Draco legte den Kopf schräg und musterte den Älteren. Falls ihm die Frage irgendwie unangenehm war, konnte er sich ja immer noch entscheiden, sie nicht zu beantworten...
 

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Sirius musterte ihn einige Augenblicke kritisch, dann seufzte er. „Wäre es zuviel verlangt, wenn ich dich bitte, mir zu sagen, was du persönlich über Snape denkst?“, überwand er sich schließlich. Ob Draco Harrys Meinung bestätigen würde?
 

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Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Wieso sollte es?“ Er dachte einen Augenblick nach und sagte dann: „Er ist... schwer einzuschätzen. Ich habe immer geglaubt, dass er auf der Seite meines Vaters steht, aber... Er hat mir das Gegenteil gezeigt. Er hat verhindert, dass Harry und... er aufeinandertreffen. Und er bildet uns in Okklumentik aus. Nicht, dass er es nett tut, aber... Er scheint es ehrlich zu meinen. Er... bereut offenbar, was er damals getan hat. Frag Harry, wenn er wieder wach ist. Er hat es in Snapes Erinnerungen gesehen...“
 

~*~*~*~
 

Nickend wandte Sirius seine Augen schließlich wieder von ihm, biss endlich in sein Brötchen. Erst als er drei Bissen gegessen hatte, antwortete er. „Ich kann ihn trotzdem nicht leiden.“, erklärte er endgültig.
 

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„Das kann ich nur unterschreiben.“, erwiderte Draco trocken. Snape war wirklich ein elender Mistkerl. Insbesondere dann, wenn man seine Wut auch abbekam...

Er langte ebenfalls nach dem Frühstück auf seinem Nachttisch. Langsam bekam er wirklich Hunger. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal etwas gegessen?
 

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Sirius prustete bei dieser Antwort in seinen Tee. Er blickte wieder zu ihm und seine Augen funkelten amüsiert. Das aus dem Munde eines Malfoy? Wahnsinn! Was hatte Snape nur getan, um diese Meinung bei einem seiner Lieblinge heraufzubeschwören?

„Das Training scheint nicht wirklich zu seinen Gunsten zu verlaufen…“, murmelte er zufrieden und trank breit grinsend weiter seinen Tee. Snape schaffte es doch immer wieder, sich unbeliebt zu machen. Was ein unbestreitbar grausiges Talent.
 

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„Gelinde gesagt. Vor allem nicht, wenn er einen absichtlich demütigen will...“, knurrte Draco und misshandelte sein Brötchen. Das machte ihn wieder wütend. Es gab Dinge, die hatte einfach niemand zu sehen!
 

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Den Blick aus dem Fenster wendend nickte Sirius. Es war immer so gewesen. Snape war immer so gewesen. Die traurige Wahrheit war nur, dass er und James es gewesen waren, die das nur noch gefördert hatten. Das sah er jetzt ein, damals dummerweise noch nicht. Aber na ja.

„Macht ihr Fortschritte?“, fragte er. Harry hatte ihm darüber nie etwas berichtet, aber es interessierte ihn. Snape hatte er nicht fragen wollen.
 

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„Es... geht.“ Draco zuckte mit den Schultern. „Snape ist nicht gerade mitteilsam, was Lob angeht... Aber... es gibt einen Ort, an den er nicht gelangen kann. Einen Ort, den er nicht betreten kann, egal, wie sehr er es auch versucht. Und das ist doch ein Anfang.“ Er lächelte bei diesen kryptischen Worten. „Ich weiß nicht... Es ist schwer. Wie so vieles...“
 

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Sirius nickte, dann blickte er ihn wieder an. „Es ist wirklich schwer.“, lachte er. „Ich habe zusammen mit den anderen Rumtreibern zwei Jahre gebraucht. Wenn du jetzt schon eine Insel hast, die nur dir gehört, dann ist das sehr gut. Mehr als viele in deinem Alter erreichen könnten.“ Er grinste. „Ja, ja. Unsere begabte Jugend…“

Dann machte er sich über sein zweites Brötchen her, bevor er weitersprach. „Aber das ist noch nicht alles. Wenn ihr das erst mal könnt, dann wird es noch viel schlimmer.“ Tja, Dumbledores Trainingsplan sah nicht gerade Schonung vor.
 

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„Toll.“ Draco zog eine Schnute. „Wahrscheinlich sind wir dann schon fertig, ehe wir überhaupt irgendetwas mit unseren... Gegnern zu tun hatten.“ Er schnitt eine Grimasse. Aber natürlich war Vorbereitung notwendig. Dumbledore hatte doch etwas von einer Zeit zu lernen gesagt. Das meinte wohl nicht nur Okklumentik, Potenzialmagie und die Beherrschung seiner Schwarzen Magie...

„Aber...“, fuhr er fort und lächelte jetzt betont optimistisch. „Wir schaffen das.“ Ja, das würden sie. Aber er wusste nicht, ob er mit der Schwarzen Magie fertig werden würde. Das Erlebnis gestern saß ihm noch zu sehr in den Knochen.
 

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Sirius lachte erfreut. Ja, das hörte man doch gerne. Vielleicht war er mit Dumbledores Plan nicht einverstanden, weil sein kleiner Schützling da eine ziemlich gefährliche Rolle spielte, aber es schien, als wären die Jungen selbst ziemlich zuversichtlich. Wenn selbst Draco, den er ziemlich pessimistisch eingeschätzt hatte, daran glaubte…

„Ich werde mal darauf vertrauen.“, lächelte er. „Auf jeden Fall sind wir ja auch noch da. Allein seid ihr also nicht.“ Dann schob er sich den letzten Bissen seines Brötchens in den Mund.

„Sag mal. Was ist das mit der Schwarzen Magie?“, fragte er nach einiger Zeit leise, nachdem Draco nicht geantwortet hatte. „Tonks war richtiggehend verängstigt und das ist sie unter normalen Umständen nie…“ Das war etwas, was ihn wirklich beschäftigte, schließlich wandte Draco diese Kraft auf Harry an und den wollte er sicher nicht wegen so was verletzt sehen.
 

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Dracos Blick wurde leer. „Ich habe gestern... die Kontrolle verloren. Ich war... zu wütend...“ Schon einmal war er so wütend gewesen... Als er Snape...

Oh bei Merlin. Wenn er das getan hätte! Das Bild der zerfetzten Puppe schoss durch seine Gedanken und er wurde blass. Das war... Nein. Das durfte nicht passieren...

Ein Zittern durchlief ihn und er hielt sich an Harry fest, spürte seine beruhigende Wärme, suchte die Nähe. Er brauchte ihn. So dringend. So erbärmlich dringend...
 

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Sirius sah das Zittern aus den Augenwinkeln. Draco schien sich das wirklich zu Herzen zu nehmen, dabei könnte er froh sein, dass er so eine große Macht besaß… Er konnte die angehende Angst der Erkenntnis förmlich riechen…

Und dann sah er etwas, was ihn direkt gleich zweimal hinsehen ließ. Harrys Hand… Der Junge hatte sich die ganze Zeit über nicht einmal bewegt, aber jetzt bewegte sich seine Hand. Sie krallte sich in den Ärmel von Dracos Hemd und er runzelte die Stirn. Das war doch wohl… Ein neuer Albtraum? Oder bekam er Dracos schlechtes Gewissen etwa im Schlaf mit?
 

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Draco griff nach Harrys Hand, drückte sie fest. Langsam wurde sein Atem ruhiger und irgendwie erlangte er seine Beherrschung zurück.

„Es... passiert nicht, wenn ich gegen Harry antrete...“, erklärte er leise, denn er wollte nicht, dass Sirius glaubte, dass er seinen Freund in Gefahr bringen würde. „Dann kann ich es kontrollieren. Wegen ihm kann ich es kontrollieren.“ Abrupt hob er den Kopf und blickte den Animagus an. „Aber wenn... diese Wut freie Bahn hat...“ Er führte den Gedanken nicht weiter aus. Das musste er wohl auch nicht. „Das macht mir Angst...“, fügte er leise hinzu. Damit gestand er es schon zum zweiten Mal ein. Zum zweiten Mal und das gegenüber einem Menschen, den er kaum kannte – und der ihn kaum kannte. Und der ihn doch irgendwie angenommen hatte...
 

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Sirius runzelte die Stirn. Das kam ihm irgendwie bekannt vor. Sehr bekannt. Remus hatte auch etwas in sich, das ihn wütend machte. So wütend, dass er alles damit zerstören konnte. Alles, was sich ihm in den Weg stellte. Einzige Möglichkeit, dann bei ihm zu sein, war die Tiergestalt des Animagus, die sie für ihn angenommen hatten, als sie noch zur Schule gingen. Es schien fast so, als wäre Harry so etwas wie der Ruhepol von Dracos innerem Dämon.

Der schwarzhaarige Mann lächelte milde, nippte wieder an seinem Tee. Das war beruhigend zu wissen, dass dieser Junge nicht allein damit war, so wie es Remus gewesen war, bevor sie sein Geheimnis entdeckt hatten.

Schon komisch, dass er Draco schon soweit ins Herz geschlossen zu haben schien, dass er froh für ihn war, dass er nicht alleine war… Aber der Junge hatte es auch einfach mal nicht einfach, wenn er Harry Glauben schenken durfte.

„Ich werde schauen, dass ich eine Möglichkeit finde, wie ich dir helfen kann.“, versprach er leise, eigentlich mehr sich selbst.
 

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Dracos graue Augen weiteten sich überrascht. Das war nun wirklich das letzte, womit er gerechnet hatte.

„Danke...“, wisperte er leise und schlug die Augen nieder. Er blickte auf die verschlungenen Hände von Harry und ihm. Harry war da. Zeigte ihm ganz deutlich, dass er da war. Wie konnte er da noch Zweifel hegen? Aber er bekam dieses Gefühl einfach nicht weg... Genauso, wie er sich jetzt unwillkürlich fragte, ob Sirius das für ihn tun wollte – oder weil er dummerweise der Junge war, in den sich sein Patenkind verliebt hatte...
 

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„Keine Ursache. Eigennutz, würde ich sagen.“ Er lachte, meinte es nicht im Geringsten so.

„Aber sag mal, habt ihr eigentlich schon eine Ahnung, wie ihr euer Wissen über Snapes Katzen-Phobie ausnutzen wollt?“ Schalk blitzte in seinen Augen auf.
 

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Etwas in Draco krampfte sich zusammen. Ein Scherz. Klar, natürlich war es ein Scherz. Nichts weiter. ...oder?

„Noch nicht...“ Draco zuckte mit den Schultern. „Aber verdient hat er es sich mittlerweile...“ Seine grauen Augen blitzten verheißungsvoll auf, als er an all die Demütigungen dachte. Und an das unsinnige Duell, dass der Lehrer mit Harry ausgefochten hatte. Oh ja, verdient hatte er es definitiv!
 

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„Er hat es immer verdient!“, korrigierte Sirius gespielt entrüstet. „Aber dass ihr noch nichts getan habt… Also echt! Die Gelegenheit und ihr lasst sie einfach so verstreichen…“ Kopfschüttelnd stellte er sein Tablett zurück auf den Nachttisch und setzte sich Draco dann gegenüber, um ihn direkt fixieren zu können. Das konnte doch nicht wahr sein. James wäre entsetzt, dass sein Sohn nicht in seine Fußstapfen treten wollte.

„Fangen wir an zu überlegen. Was habt ihr für Möglichkeiten…“ Eine kurze Pause. „Lesen tut ihr nicht in seinem Unterricht, oder?“
 

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Draco betrachtete Sirius aufmerksam. Schalk sprach aus seinen tiefen, dunkelgrauen, beinahe schwarzen Augen. Er bekam gerade eine ziemlich gute Idee davon, wie Sirius wohl als Schüler gewesen sein musste. Der Albtraum eines jeden Lehrers!

„Hin und wieder... Im Moment wäre es nur ungeschickt, weil er seine Wut jedes Mal beim Training an uns auslassen würde.“ Draco verdrehte die Augen. „Und ehrlich: Noch mal mag ich ihn in gewissen Dingen nicht rumschnüffeln haben, nur, weil ich ihn gereizt habe...“ Er überlegte einen Augenblick. „Nein, es müsste etwas wirklich Großes sein, bei dem er weder Harry noch mir die Schuld geben kann, weil viel zu viele mitmachen beziehungsweise betroffen sind... Aber das ist wohl eher was für die Weasley-Zwillinge.“
 

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„Ach ja.“ Sirius grinste. „Harrys Vorgänger mit der Rumtreiberkarte. Ja, die würden das natürlich grandios ausnutzen. Das, was Harry und Ron über sie erzählt haben… Sie machen uns wirklich alle Ehre in ihrem Einfallsreichtum… Okay, das solltest du ihnen also so bald wie möglich stecken, dann bräuchtet ihr ja nur noch zu warten.“ Dann legte er den Finger nachdenklich ans Kinn. „Die Frage ist nur, ob er euch nicht trotzdem die Schuld gibt… Schließlich seid ihr die einzigen, die es wissen konnten, und Harry hat obendrein noch Kontakt zu ihnen. Das macht euch tatsächlich zu Hauptverdächtigen…“
 

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Draco zuckte mit den Schultern. „Das wird sich wohl kaum ändern. Es gibt absolut keine Chance, im Moment aus seiner Schussbahn zu kommen.“ Er dachte einen Augenblick lang nach und fügte hinzu: „Die Zwillinge dürften es schon wissen... Ron hat es ihnen schon gesteckt.“ Er grinste leicht.
 

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Sirius lachte glücklich und klatschte in die Hände. Wow, das würde er wirklich gerne sehen. Von diesen beiden hatte er bisher ja wirklich nur gutes gehört oder gesehen! Aber damit war die Rache für Draco und Harry nichtig geworden. Sie brauchten eine neue Perspektive und wer war da besser geeignet, ihnen ein paar von Snapes schwachen Punkten zu verraten, als er?

In der folgenden Stunde erzählte er Draco von Snapes Lieblingsteddybären, den er früher immer mit im Bett gehabt hatte, von einer unerklärlichen Leidenschaft für Blaubeerpudding, von einem Faible für stille, kühle und sonnige Orte wie dem Birkenhain am See und und und. Er war völlig ausgelassen und fröhlich, fühlte sich in eine Zeit zurückversetzt, wo die Welt noch in Ordnung gewesen war, er noch hier zur Schule gegangen war und wo seine einzige Sorge darin bestanden hatte, herauszufinden, wie man Snape am besten ärgern konnte. Damals war James noch da gewesen und er begann Draco von dem damaligen Jungen zu erzählen, beschrieb ihm Taten und Gedanken, die er gehabt hatte. Er erzählte ihm, dass er früher förmlich in der Potter-Familie aufgewachsen war, häufiger bei James’ Eltern gewesen war als bei seinen eigenen, und er berichtete ihm von den Lehrern damals.

Bis Tonks plötzlich wieder in der Tür stand und ihn mit sich hinausschleifte, weil sie ihm etwas ganz wichtiges zeigen wollte. Grinsend winkte er dem blonden Jungen noch einmal zu, dann war er verschwunden. Verhaftet von seiner Freundin.
 

~*~*~*~
 

Draco hatte bei Sirius’ Bericht immer wieder lachen müssen. Das, was sie alles angestellt hatten – Wahnsinn! Und Harry war wahrscheinlich selig, einen solchen Paten zu haben. Jemanden, der ihm so von seinen Eltern erzählen konnte. Er freute sich. Vor allem für Harry.

Kurz nachdem Sirius schließlich von Tonks entführt worden war, tauchte das Quartett auf und verbrachte den Rest des Tages bei ihnen. Harry schlief weiterhin tief, fest und eng an Draco gekuschelt.

Blaise legte demonstrativ Dracos Gedankenbuch auf dem Nachttisch ab. ‚Meld dich, wenn du mich brauchst’ hieß das und Draco war dankbar dafür.

Sie spielten Zauberpoker, machten Hausaufgaben und irgendwie ging der Sonntag wirklich um. Am Abend kam Sirius zurück und die vier wurden von Madam Pomfrey fortgeschickt. Draco durfte wirklich bleiben. Da lohnte es sich echt, dass Pansy darauf bestanden hatte, ihm einen Schlafanzug mitzubringen. Der eigene war eben doch schöner als der vom Krankenflügel. Nachdem er sich noch eine ganze Weile mit Sirius unterhalten hatte, schlief er schließlich ein – eng an Harry gekuschelt.
 

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Als er am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war das erste, was er sah, das sorgenvolle Gesicht von Albus Dumbledore. Draco setzte sich auf und ließ Harry sachte in das Kissen zurückrutschen. „Ist...“, begann er und der Schulleiter nickte.

„Hagrid ist tot.“

Der Blonde sah auf den schlafenden Jungen neben sich. Nein. Das durfte nicht geschehen sein! Es durfte einfach nicht! ...Harry würde durchdrehen!

Verzweifelt und hilfesuchend blickte Draco Dumbledore an. „Was jetzt?“

„Poppy wird ihn aufwecken...“ Der alte Zauberer seufzte leise. „Das können wir ihm doch nicht vorenthalten. Hagrid war sein Freund...“

Draco nickte nur schwach und strich Harry über die Wange. „Er wird durchdrehen...“, raunte er leise.

Madam Pomfrey erschien auf der Bildfläche und bedachte Dumbledore mit einem ratlosen Blick. Sie war sich offenbar auch nicht ganz sicher, ob das hier jetzt das Richtige sein würde... Dennoch zog sie ihren Zauberstab und wirkte den Spruch, der Harry aufwachen ließ.
 

~*~*~*~
 

Harry fühlte sich, als würde er aus einem dichten Nebel ins Freie treten. Er fühlte sich zerschlagen, wo er doch eigentlich vollkommen ausgeschlafen sein müsste, aber irgendwie…

Er schlug die Augen auf und blickte direkt in blaue, besorgte, dunkle Augen. Mme Pomfrey. Dahinter Dumbledore. Rechts von ihm Sirius. Links spürte er Draco. Was war hier los?

Langsam setzte er sich auf, wachsam und misstrauisch. Warum… warum war er überhaupt auf der Krankenstation? Das war doch nicht normal, zumal er sich gar nicht daran erinnerte, dass er irgendwas Gefährliches gemacht hätte. Hilfesuchend blickte er zu Draco. Was wurde hier gespielt?
 

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„Harry.“ Dumbledore ergriff das Wort. „Du hast beinahe drei Tage lang geschlafen. Wir haben jetzt Montag...“ Seine Stimme war weich und sanft, spendete deutlich Ruhe und wenn Draco nicht gewusst hätte, worauf der Schulleiter abzielen würde, hätte er sich tatsächlich von ihr einlullen lassen. Aber so... Er nahm Harrys Hand und hielt sie fest. Der wirre Ausdruck in den grünen Augen, diese offensichtliche Suche nach Hilfe, diese Orientierungslosigkeit... Er wollte ihm wenigstens soviel Halt geben, wie er konnte.
 

~*~*~*~
 

Der Schwarzhaarige blickte zu dem weißhaarigen Schulleiter, sprachlos. Drei Tage? Drei ganze Tage? Es war… Montag? Echt? „Warum…?“ Seine Stimme war gebrochen, klang rau und zeugte von seiner Unsicherheit.

Und ganz tief in sich wusste er, dass er die Antwort nicht wissen wollte. Ganz tief in sich wusste er, dass er es eigentlich wissen sollte, es aber verdrängt hatte. Drei Tage… Bei dieser Zahl schrillte eine Alarmglocke in ihm los, die ihn in Angst versetzte. Da war doch etwas gewesen, oder?
 

~*~*~*~
 

„Weil du sehr verwirrt warst, Harry. Du hast unter Schock gestanden und wolltest weglaufen. Es war besser für dich, eine Weile zu schlafen...“, fuhr Dumbledore fort. Der Blick seiner blauen Augen war ernst.

Es war ja wirklich nett, wie verständnisvoll Dumbledore war, aber Draco fand, dass er zum Punkt kommen konnte. Das grenzte hier an Folter. Harrys aufgerissene Augen zeigte nur zu deutlich, dass er sich langsam erinnerte – und begriff.
 

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Unter Schock?

Blässe legte sich über seine Wangen, als Harry zu Sirius hinüber sah, der sichtlich angespannt zurückblickte. Warum war Sirius überhaupt da? Wann war er gekommen? Und warum lag er hier in einem Krankenbett? Was…?

Seine Hand krallte sich in Dracos. „Was ist passiert?“, fragte er gepresst. Irgendwie befürchtete er jetzt wirklich das schlimmste. Das Aufgebot, die besorgten Gesichter… Was bitte war geschehen? Er erinnerte sich an gar nichts mehr!
 

~*~*~*~
 

„Du wolltest abhauen. Um Hagrid zu retten, denke ich.“ Dumbledore blickte den Jungen über den Rand seiner Brille hinweg an. „Sirius hat dich aufgehalten, als du den Geheimgang in die Heulende Hütte nehmen wolltest. Wir haben dich hierher gebracht und dann hast du... geschlafen.“

Draco strich sanft über Harrys Hand. Der Griff tat weh, so fest war er. Doch das gab er mit keinem einzigen Ton zu verstehen.
 

~*~*~*~
 

Hagrid retten…

Ganz langsam sickerte etwas in seine Gedanken, das er eigentlich lieber nicht mehr gewusst hätte. Etwas, das er nicht wollte, nicht haben wollte, das er in der Realität nicht anerkennen wollte, denn Dumbledore hatte in der Vergangenheit gesprochen.

Drei Tage…

An dem Tag, an den er sich langsam zu erinnern glaubte, waren es noch drei Tage gewesen. Drei Tage, die er jetzt verschlafen hatte. Warum? Weil Sirius ihn aufgehalten hatte.

Ein einziger Blick zu seinem Paten offenbarte ihm die ganze Wahrheit. Hätten sie ihn aufgehalten und Hagrid wäre jetzt zurück, wären ihre Gesichter nicht so düster. Und das wiederum musste bedeuten…

„Ihr habt ihn sterben lassen.“ Tonlos, stimmlos. Ungläubigkeit spiegelte sich in seinem Gesicht. „Einfach…“ …so. Und ich bin schuld, weil er wegen mir zurückkommen wollte! Das bahnte sich jetzt in sein Gedächtnis. Hermiones und Blaises Worte. Halb gerettet… Und er war schuld.
 

~*~*~*~
 

„Wir haben ihn nicht sterben lassen“, antwortete Dumbledore ruhig. „Es waren... die Umstände. Es kam zu einem Machtkampf unter den Riesen. Hagrid war schon auf dem Rückweg, als ihn... einige Sympathisanten derjenigen, die sich den Todessern anschließen wollten, an der Nordsee erwischt haben. Nahe des deutschen Teils der Insel Usedom. Wäre er geblieben... ist es unwahrscheinlich, dass er die Unruhen überlebt hätte. Harry, Hagrid wusste, auf welche Gefahren er sich bei seinem Auftrag einließ. Du trägst keine Schuld, Harry.“ Er wurde immer bestimmter.

Draco blickte Harry an, legte ihm einen Arm um die Schultern und zog ihn an sich. Diese Fassungslosigkeit... Das war beinahe schon blankes Entsetzen.
 

~*~*~*~
 

Harry bekam von Dumbledores Erklärung nicht wirklich viel mit. Sympathisanten, Nordsee, Unruhen, Rückweg. Das waren die Worte, die wie ein Echo in seinem Kopf Widerhall fanden. Den Rest aufzunehmen war er einfach nicht fähig. Es war auch nicht nötig. Den Grundkern verstand er auch so. Hagrid war tot, weil er zurückgekommen war, und seine Prophezeiung war zutreffend gewesen. Sie war eingetroffen und er hatte es nicht verhindern können. Wie bei Percy. Sie waren beide gestorben. Obwohl sie es gewusst hatten.

„Wo… ist er jetzt?“ Noch immer tonlos, Halt suchend in Dracos Umarmung, sich aber nicht darauf konzentrieren könnend. „Haben… sie ihn gefressen?“ Das war es doch, was Riesen taten, nicht wahr?
 

~*~*~*~
 

„Nein.“ Dumbledore schüttelte den Kopf. „Das Ehepaar Kiwitter, zwei gute Bekannte von mir, hat ihn gefunden und die Riesen verjagen können... Aber sie konnten ihn nicht mehr retten. Wir werden ihn... morgen beerdigen. Hier, am Verbotenen Wald.“ Zum ersten Mal verriet Dumbledores Stimme seine Traurigkeit.
 

~*~*~*~
 

Die Erleichterung ob der Worte floss beinahe sanft unter die bohrenden Schuldgefühle, blieben darunter jedoch verborgen. In ihm herrschte eine seltsame Dumpfheit, es war fast, als schwebte er in einem leeren Raum. Er nahm alles nur noch gedämpft wahr, als würde er einen von Dudleys seltsamen Filmen sehen. Momentan war dieser Film traurig, denn der Hauptcharakter hatte einen Freund verloren. Sirius neben ihm blickte wirklich betreten drein, Mme Pomfrey besorgt, Dumbledore ebenfalls, beiden war die Trauer anzumerken, aber irgendwie kam es ihm so vor, als wäre die ganze Situation nicht mehr als ein bisschen Bedauern für den Held wert, denn so wie in jedem Film würde es doch ein Happy End geben, nicht wahr?

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er die Augen schloss und sich in Dracos Armen fallen ließ. Da, so musste es sein. Der Held hatte jemanden an seiner Seite, der ihn stützte und für ihn da war. Sonst wäre er ja kein Held… Fragte sich dann nur, warum er Draco verdient hatte…
 

~*~*~*~
 

Draco strich Harry sanft über das Haar, hielt ihn fest, kraulte ihm den Nacken. Er fühlte sich ganz elendig hilflos. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Madam Pomfrey den Zauberstab sinken ließ, den sie die ganze Zeit über erhoben gehalten hatte. Sie hatte offenbar wirklich damit gerechnet, dass Harry durchdrehte...

Wenn er ehrlich war, dann er auch. Aber jetzt schien es eher, als wenn Harry vollkommen erschöpft war. Er weinte doch noch nicht einmal... Doch vielleicht war das auch so etwas wie Schock.
 

~*~*~*~
 

Sirius stand letztendlich auf, kam ebenfalls zu Harry, setzte sich auf sein Bett und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er war beinahe ebenso hilflos wie Draco oder die beiden anderen. Keiner sagte mehr ein Wort, denn jeder wusste, dass es nichts bringen würde. Mitleidsbekundungen waren überflüssig, weil Harry unter Garantie wusste, dass sie ebenfalls darunter litten, Unschuldsversicherungen waren nutzlos, weil er sie nicht anerkannte. Also blieb ihnen nur noch Schweigen.

Irgendwann ging Professor Dumbledore hinaus; er musste die schreckliche Nachricht auch noch an die anderen Schüler weiterleiten und diese würden in der nächsten Viertelstunde alle zum Essen in die Große Halle kommen.
 

~*~*~*~
 

Eine knappe Stunde später tauchten die vier Freunde auf der Krankenstation auf. Hermione hatte sichtlich geweint und hing an Rons Arm. Auch der Rotschopf sah sichtlich mitgenommen aus. Selbst Blaise und Pansy, die Hagrid doch weniger Sympathien entgegen gebracht hatten, waren erkennbar blass.

Langsam wurde das Bett voll, doch Draco brachte es nicht über sich, irgendeinen von ihnen wegzuschicken. Das ging doch nicht. Harry lag noch immer in seinem Armen, wirkte mehr apathisch, als alles andere. Hermione drückte sich nun schluchzend an den Schwarzhaarigen. Vielleicht würde sie ihn ja ein wenig aus dieser Apathie reißen... Es war nicht gut, wenn er diesen Schmerz jetzt in sich hineinfraß...

Blaise hatte seine Hand auf das Knie des Blonden gelegt und damit stumm signalisiert, dass er da war. Pansy hatte Rons Hand genommen, versuchte ihm etwas Halt zu geben. Mehr zu tun, als da zu sein, das war im Moment wohl für alle unmöglich.
 

~*~*~*~
 

Irgendwann kam Tonks noch dazu, die sich zu Sirius setzte. Harrys Lächeln wurde breiter. Da, jetzt wurde alles gut. Der Held hatte seine Freunde, sie würden sich nun aufraffen und gemeinsam gegen den Feind vorgehen oder ein neues Leben starten, das besser war als das Alte…
 

Die Freunde mussten am Abend gehen, alle bis auf Sirius und Draco. Die gedrückte Stimmung war nicht aufzumuntern gewesen, auch nicht durch müde Witze oder halbherzige, komische Einlagen. Und Harry hatte sich die ganze Zeit über kaum bewegt, eigentlich nur, wenn Draco seine Sitzposition verändert hatte, gegessen hatte er auch nicht, wie einige der anderen auch. Und am Ende schlief er ohne ein weiteres Wort ein. Das einzige, das wirklich auffällig war, war, dass er weder Draco noch Sirius wirklich loslassen wollte. Der schwarzhaarige Mann löste schließlich die weiße Hand von seinem Mantel und verließ entschuldigend lächelnd ebenfalls den Raum, er kam erst spät nachts wieder, da schlief auch Draco schon. Einen Moment blickte er noch auf die beiden Jungen hinab, lächelte, weil sie ein wirklich herziges, in diesem Moment beinahe unwirkliches Bild abgaben, dann legte auch er sich schlafen. Er würde es zumindest versuchen, auch wenn er nicht daran glaubte, es zu können.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

As I embrace the twilight

The memories surround me

I would have been lost

Sure as the rain comes

If you hadn't found me

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

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abranka:

Hagrid ist tot... Der nächste Tote nach Percy...

Sirius ist cool. ^.^ Ich mag ihn. ^^ Und die Art, wie er mit Draco umgeht. *g*
 

Shi:

*glücklichrumhüpft*

Hagrid ist tot. Hagrid ist tot! *singt*

*hasstdenkerl*

Aaa~armer Harry. *augenverdreht*
 

abranka:

*shikopfnussverpass*

Zeig wenigstens etwas Anstand, auch wenn du Hagrid nicht magst. >.<
 

Shirokko:

*zungerausstreckt*

*wegläuft*

*langenasedreht*

Und wenn ich nicht will?



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shogikoneko
2008-08-16T12:47:55+00:00 16.08.2008 14:47
musste ja so kommen das hagrid stirbt*seufz*
naja alles weitr wird hoffentlich wieder. nur harry trauer endlich richtig >.<'''
Von: abgemeldet
2008-08-01T05:26:36+00:00 01.08.2008 07:26
schön zu sehen das sirius mit draco sich sehr gut verstehet.
bin schon gespannt welche plan die zwillinge woll austüffteln werden um snape eine rein zu würgen.
draco ist das beste für harry und harry für draco.
es tut weh das hagrid nun tot ist.
hoffendlich kommt harry darüber weg.
freu mich wenns weiter geht.
Von:  schmusekatze
2008-07-27T21:29:02+00:00 27.07.2008 23:29
oh mann
freu mich aufs nächste kapitel
Von:  Drachen-Fan
2008-07-26T20:46:14+00:00 26.07.2008 22:46
Hey!

Armer Harry! Jetzt ist schon die zweite Prophezeiung wahr geworden ...
Sirius ist toll. Finde es sehr schön, dass er Draco akzeptiert.
Schönes WE!

LG,
Drachen-Fan
Von:  Kiii-chan
2008-07-26T17:03:42+00:00 26.07.2008 19:03
Hagrid is tot oO *hihi* das war sowas von klar oO
Siri is einfach toll x3 kann ich den haben? *ganz lieb guck*
wie kamt ihr denn darauf Poppy als Blaulichthexe zu betitel?? xD
Ich frag mich, ob harry seine film-gedanken seinen freunden mitteilen wird oO
oder wer noch alles sterben darf *hihi* *das sadistische ich hau 'sei nich immer so sadistisch!'*
freu mich schon auf nächsten freitag ^^
bis denne
MiuHaruko
Von: abgemeldet
2008-07-25T20:06:55+00:00 25.07.2008 22:06
Schönes Kapi, trotz dass Hagrid jetzt tot ist! Armer Hagrid!
Ich bin gespannt wie es weiter geht!
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!

Bis dann,
Little King Leon!
Von:  Chiron
2008-07-25T13:41:53+00:00 25.07.2008 15:41
Hey.
Schönes Kapi..
Ich fand das Gespräch zwischen Sirius und Draco wirklich schön.. Es baut sich langsam ne Verbindung auf..
Inzwischen denke ich fast, dass Blaise auch was von Draco will und Pansy irgendwie von Ron.. Is mir jetzt schon zweimal aufgefallen, dass sie Rons Nähe suchte.. Obwohl sie eigentlich weiß, dass Hermine auf ihn steht..
Hagrid ist also wirklich tot.. Ich mag ihn auch nicht sonderlich, aber Harry macht es traurig, dass er tot ist.. Hoffe, dass Harry sich jetzt nicht zu sehr zurück zieht..
Also, freu mich schon wenns weitergeht..^^
Von:  Engelchen_Fynn
2008-07-25T12:13:38+00:00 25.07.2008 14:13
Ich hab zwar damit gerechnet, aber ich find es trotzdem schade das Hagrid jetzt tot ist.
Na ja, warten wir mal ab wie es weitergeht. Aber eins ist sicher; bei seiner nächsten Prophezeihung rastet Harry sicher völlig aus...

Cu
Von: abgemeldet
2008-07-25T11:35:12+00:00 25.07.2008 13:35
oh nein wie traurig, Hagrid is tot
aber die Scene von draco udn Sirius war schon schön^^
hat beiden sicher gut getan
ich freu mich schon auf das nächste Kapi
Von:  himeChidori
2008-07-25T10:59:52+00:00 25.07.2008 12:59
man etz is hagrid tot -.- aber gut das war eh zu erwarten
ich hoffe das dray nich mehr auf harry sauer is un wenn doch mit ihm drüber redet.. wenn harry wieder denkn kann o.ô
freu mich aufs näxte kapi
*knuff+kekse dalass*
lG Kaddl


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