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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Im Nebel

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 52: Im Nebel
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Runrig - Only the Brave
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 


 

Begegnung 52:

Im Nebel
 

Harry erwachte am nächsten Morgen durch ein leises Piepsen an seinen Ohren. Was war denn das? Penetrant, aber überhaupt nicht laut! Grummelnd blinzelte er ins helle Licht. Er wollte nicht. Ganz und gar nicht.

Dann begriff er, dass es der Wecker war, den er gestern gestellt hatte. Er bekam irgendwas zu fassen und warf es nach dem Störenfried, der krachend zu Boden ging, aber beileibe nicht aufhörte zu piepsen. Harry seufzte.

„Dray?“, flüsterte er leise. Ein Wunder, dass der Junge noch nicht aufgewacht war, wo er doch noch immer halb auf ihm lag. Da musste er den Ruck doch gespürt haben… Aber so war es eh viel schöner. „Hey, Dray. Aufwachen…“
 

~*~*~*~
 

Draco murmelte leise etwas Unverständliches und zog Harry wieder an sich. Er meinte zwar, etwas gehört zu haben, weigerte sich aber schlichtweg, wirklich wach zu werden. Es war zu schön hier. Viel zu angenehm. So schön warm... So schön... kuschelig...

Nein, nicht aufstehen. Niemals... Sondern stattdessen für immer hier liegen bleiben... Eingefroren in der Zeit...
 

~*~*~*~
 

„Erzähl du mir noch mal, dass ich nicht wach werden kann.“, lachte Harry leise.

Er blickte auf das Gesicht hinunter, das halb von wildem, blondem Haar verdeckt wurde und lächelte. Schöner Draco. Wie ein Engel so blass und unschuldig. Wie ein echter Engel. …mit gebrochenen Flügeln. Und wer war schuld daran? Sein Vater, der sie ihm gebrochen hatte, damit er ihn irgendwann in die Hölle hinab stoßen konnte. Frevel. Wenn er für seine Sünden nicht eh schon den Tod verdient hatte, dann dafür auf jeden Fall.

Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln. Er hob den Kopf ein wenig, um das Ohr besser erreichen zu können. „Hey, Engelchen. Bist du nicht sonst Frühaufsteher?“ Seine Finger nahmen die Tätigkeit der Nacht wieder auf, doch diesmal viel näher am Ohr, zupften einmal am Ohrläppchen, dann pustete er sanft hinein. Es war wirklich ein Wunder, wie er das schaffte in seiner Position.
 

~*~*~*~
 

Ein leises Grummeln kam Draco über die Lippen, als Harry in sein Ohr pustete. Dabei konnte nun wirklich niemand weiterschlafen... Er blinzelte und blickte den Gryffindor an, dessen Gesicht seinem eigenen so nahe war. Seine grauen Augen blieben einen Augenblick lang an Harrys Lippen hängen. Draco musste sich dazu zwingen, wegzusehen und jetzt nichts zu tun, was er hinterher womöglich bereuen würde...

„Du wurdest heute Nacht auch nicht als Todesser gebrandmarkt, Kätzchen.“, gab der Blonde zur Antwort und setzte sich auf. So langsam kam er dem Zustand, den man gemeinhin als ‚wach’ bezeichnete, sogar recht nahe... Ein Blick auf den Wecker zwang ihn auch akut dazu. Der Slytherin stöhnte leise auf. Er hatte wirklich keine Lust auf Warrington und Pucey... Die beiden so früh am Morgen abzubekommen, war doch wirklich nicht fair...
 

~*~*~*~
 

Harry blickte ihn an. Das erklärte die Einschlafschwierigkeiten nachts. Armer Kerl. Er richtete sich ebenfalls auf und krabbelte vor ihn, um ihn ansehen zu können. „Du hättest es mir sagen können.“, sagte er leise. „Darüber reden hilft mehr, als es totzuschweigen.“
 

~*~*~*~
 

Draco zog die Schultern hoch. „Das nächste Mal, Kätzchen. Okay? Mit allen schrecklichen Details...“ Er schwieg einen Augenblick. „Ich konnte in dem Moment einfach nicht...“ Ein schwaches Lächeln glitt über seine Lippen und er streckte die Hand nach Harry aus, fuhr ihm sanft über die Wange und ließ seine Fingerspitzen an dessen Kinn verhaaren.
 

~*~*~*~
 

Kätzchen… Schon wieder. Wie oft hatte er das jetzt schon gesagt? Oft genug. Schien wohl sein Spitzname für ihn zu sein… Netter Gedanke. Dass er es ihm wert war. Blaise oder Pansy hatte er ihn noch nie mit einem Spitznamen rufen hören.

„Okay.“, gab er zurück und lächelte. „Versprochen?“ Er hob die Hand mit dem kleinen Finger. Eine alberne Geste, aber jetzt gerade war das egal. Er hatte grade das Bedürfnis zum Übermut.
 

~*~*~*~
 

„Versprochen.“ Draco hakte seinen kleinen Finger hinter Harrys und lächelte sanft. „Und jetzt muss ich los... Sonst bringt Montague mich um...“ Er seufzte leise, stand auf und streckte sich in einer einzigen, fließenden Bewegung.

Zauberstab... Ah, auf dem Tisch. „Accio Sportzeug.“ Gut, dass er das Fenster gestern aufgelassen hatte... Er fing die Sachen ab, lächelte Harry zu und verschwand im Badezimmer, nur, um zwei Minuten später wieder rauszukommen.

„Hast du’s gut, dass du da jetzt noch nicht rausmusst...“ Draco seufzte leise und streckte sich einmal mehr. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er stark nach dem Kiefernöl roch. Das würde dafür sorgen, dass er beim Laufen an Harry dachte... Wenn er das nicht ohnehin getan hätte. „Bis später!“ Ein letztes strahlendes Lächeln zu dem Gryffindor, dann verschwand er durch die Tür. Zeit für das Ausdauertraining...

Er hatte schon keine Lust darauf, als er Blaise kurz vor dem Portal traf.

„Na, gut geschlafen?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige. Dracos Antwort bestand in einem leisen „Hm“ und das war auch erst einmal alles, was er von sich gab.

„Schlechte Laune?“, hakte Blaise schließlich nach, als sie am See ankamen und dort auf die restlichen Mannschaftsmitglieder warteten.

„Die kommt gerade.“ Draco deutete zu Warrington und Pucey, die gerade gemeinsam mit den anderen dreien zu ihnen herunterkamen.

Montague forderte das übliche: Vier Runden um den See.

Draco und Blaise trabten wie gewohnt am Anfang hinter den anderen her, was ihnen von Warrington spöttische Bemerkungen einbrachte. „Oh, halten die beiden Süßen da hinten etwa Händchen? Hängt ihr so aneinander?“

Sie ignorierten ihn und nach fünfzehn Minuten hatten sie aufgeschlossen, ohne bei weitem so abgekämpft zu sein. Warrington schnaubte und warf Draco immer wieder Seitenblicke zu. „Kannst du nicht schneller, Malfoy? Ist das alles, was du zu bieten hast?“

Wieder keine Reaktion des Blonden. Sein Blick war starr auf seine Füße gerichtet.

„Stumm geworden? Oder zu geschafft von der heutigen Nacht? Wer war es denn diesmal? In Zabinis Bett warst du ja jedenfalls nicht...“

„Du hast offenbar zuviel Luft...“, knurrte Draco und zog das Tempo an. Blaise fiel damit zurück, während Warrington sich entschloss, mitzuhalten. Ohne dass er weiter darüber nachdachte, entstand ein Wettrennen. Sie belauerten sich gegenseitig, warteten darauf, dass der andere Schwäche zeigte... Warrington war gut. Er konnte locker mit Montague mithalten... Und mit ihm selbst auch, wie der Vertrauensschüler feststellen musste. Dennoch: Geschlagen geben würde er sich sicher nicht...

Am Ende mobilisierten beide ihre letzten Kräfte für einen Sprint auf der Zielgeraden, den Draco für sich entscheiden konnte, mit ungefähr zehn Meter Vorsprung. Er grinste Warrington triumphierend an, der ihm einen giftigen Blick zurückgab.

„Weglaufen kannst du wenigstens, Schwuchtel...“, knurrte der grobschlächtige Junge und wandte sich ab.

Draco rollte die Schultern und wartete noch auf Blaise, damit sie zusammen aufbrechen konnten. Montagues lobende Worte nahm er kaum noch zur Kenntnis. Der Kapitän bemühte sich offenbar, in diesem Wettstreit eine positive Auswirkung auf das Training zu sehen. Grenzenloser Optimismus, wie Draco fand, denn früher oder später würde es garantiert wieder knallen. Und dann richtig... Denn weder war Warrington bereit, aufzugeben, noch würde er selbst jemals einlenken.
 

~*~*~*~
 

Harry lächelte und ließ sich auf das Bett zurücksinken. Zu gerne wäre er jetzt mitgelaufen, aber das ließ sich ja schlecht machen. Erstens nicht mit den Slytherin zusammen, weil die meisten dort ihn nicht leiden konnten, zweitens nicht, weil Draco in diesen kurzen Sachen vor ihm rumrennen würde. Da war das mit Konzentration aufs Laufen eh nichts.

Harry stand eine Viertelstunde später auf und zog sich an, weil er von Hermione eine Gedankennachricht bekommen hatte, dass sie sich zum Frühstück trafen. Dieses verlief ziemlich lustig, denn Hermione hatte den Zwillingen jeweils eines der Gedankenbücher gegeben und sie bombardierten ihn mit Stuss, dass sich die massiven Tische hätten biegen müssten… Sie taten es nicht. Zum Glück.

Irgendwann bekam er auch von Neville und Ginny eine Nachricht, dass es ihnen leid täte, dass sie sich von der breiten Masse würden einschüchtern lassen, also hatte er den halben Morgen damit zu tun, die zerknirschten Schüler zu beruhigen.

Verwandlungen lief ausgesprochen seltsam, denn Professor McGonagall hatte letztendlich ihre Schildkröten Schildkröten sein lassen. Jetzt lernten sie, wie man kleine Sachen noch kleiner machte. Ein nützlicher Zauber, wenn man dann auch noch lernte, wie man etwas größer machte, aber das kam später, hatte sie gesagt.

Einmal blickte sie recht irritiert, als sie Claire auf Blaises Tisch sah und fragte, ob er den Spruch so liebe, dass er ihn noch immer zaubere, aber Blaise erwiderte nur, dass es seine Schildkröte sei, dann ließ sie ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck zufrieden, während fünf Schüler einen halben Lachanfall hatten.

Und dann kam der Unterricht bei Snape. Schrecklich, wenn Harry daran dachte, dass er diesem… wütenden, weil in seiner Ehre verletzten Snape die Frage nach Zutaten für den Felix Felicis fragen musste… dass er ihm allein unter die Augen treten musste… Aber er hatte ja Glück, denn Draco würde bei ihm sein. Und Blaise hatte versprochen, Ron unter Kontrolle zu halten, damit der nicht einfach loslachen würde, wenn er Snape sah… Am liebsten wäre Harry geflohen.

Doch dann betraten sie gemeinsam den Kerker, in dem noch nicht zu viele Schüler waren. Und trotzdem ging die Atmosphäre recht schnell abwärts… Offensichtlich waren die Gryffindors und Slytherins einmal einer Meinung, was ihre Antipathie ihnen gegenüber anging… Harry seufzte. Warum konnte man die nicht einfach verbannen… in einen dunklen Raum - zusammen mit Fluffy.
 

~*~*~*~
 

Draco war froh, dass Verwandlungen recht schnell vorüberging... Und heute keine Schildkröten. Welch eine Ironie, dass McGonagall diesen Weg gerade dann verließ, wo sich Blaise an die panzertragenden Reptilien gewöhn hatte...

Danach allerdings... Zaubertränke. So langsam konnte Draco wirklich verstehen, wie man dieses Fach hassen konnte. Und es war sein Lieblingsfach gewesen... Gut, das war es irgendwie immer noch. Das Problem war nur, dass er mit dem Lehrer nicht mehr konnte, der zufälligerweise auch noch der Hauslehrer von Slytherin war... Irgendeine Gemeinheit würde er sicherlich ausbrüten... Vor allem nach der Katzengeschichte bei der letzten Trainingsstunde. Draco seufzte leise und ließ sich auf seinen Platz fallen. Das konnte ja noch heiter werden...

Kurz warf er einen Blick zur Seite und schenkte Harry ein warmes Lächeln. Und irgendwie... gab ihm der Anblick des Gryffindors Kraft.
 

~*~*~*~
 

Harry lächelte gerade aufmunternd-ironisch zurück, wollte noch etwas dazu sagen, dass sie ja zusammen waren und ihnen zusammen nicht einmal Snape etwas konnte, da kam der Giftmischer auch schon. Der schwarzhaarige Lehrer rauschte mit einer Eile durch die Reihen, dass man meinen könnte, er hätte schlechte Laune. Harry befürchtete wirklich das schlimmste und bereitete sich innerlich auf eine schreckliche Stunde vor, die der ersten in nichts nachstehen würde, aber als Snape sich umdrehte, war sein Gesicht entsprechend normal. Keine besonders tiefe Stirnfalte, kein übermäßig kaltes Funkeln in den Augen, kein… Lächeln auf dem Gesicht, das einem das Blut in den Adern gefrieren ließ… Er ging einfach nur die Anwesenheit durch und ging dann dazu über, ihnen zu erklären, was sie an diesem Tag brauen sollten und wie sie es am schlechtesten machen konnten. Wie immer eben… Wie vor diesem Schuljahr.

Und dann, als sie ihre Kessel langsam füllten, war der schon fast befürchtete Blick doch noch da. Da stand er plötzlich hinter ihnen und das mit all den Schreckensmöglichkeiten, zu denen er fähig war.

„Ich freue mich schon auf den morgigen Abend.“, erklärte er leise und Harry rann ein eiskalter, lähmender Schauer über den Rücken. Ihm lag zwar schon etwas auf der Zunge von wegen ‚Das freut mich aber!’ oder auch ‚Ich mich nicht.’, aber das konnte er nicht sagen. Snapes Präsenz wirkte dahingehend wirklich effektiv.

Und dann war er auch schon wieder weg. Kläglich sah Harry zu Draco hin. „Ich will nicht…“, wimmerte er fast schon. Irgendwie versprach das die Hölle zu werden.
 

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„Ich auch nicht... Aber welche Wahl haben wir?“, gab Draco zurück. Auch er hatte Snapes Worte vernehmen können. „Hey, aber wenn wir zusammen sind, kann er uns nicht unterkriegen. Denk daran.“ Er lächelte Harry noch einmal aufmunternd und bekräftigend zu, dann machte er sich daran, seinen Trank zu retten. Beinahe hätte er schon wieder Mist gebaut... Bei Merlin! Das war doch langsam zum Wahnsinnig werden! Seine Gedanken hingen ja nur noch bei Harry und hinderten ihn nahezu vollkommen daran, diesen dämlichen - und an sich recht einfachen - Trank fertig zu stellen...

Er sah immer wieder zur Seite und bemerkte irgendwelche neuen Details an Harry. Dass ihm gerade eine Haarsträhne nahezu waagerecht vom Kopf abstand, dass seine grünen Augen in diesem Halbdunkel und dem Feuerschein faszinierend funkelten, dass diese Lichtverhältnisse seine Lippen dazu brachten, noch interessanter zu glänzen...

Am Ende war Draco sehr froh, dass er den Trank überhaupt fertig bekommen hatte. Es war zwar kein Meisterwerk, aber immerhin... Langsam füllte er die Phiolen für Snape ab. Jetzt stand noch die Frage nach den Zutaten vor der Tür...

„Sollen wir ihn zusammen danach fragen? Oder soll ich das lieber allein machen?“
 

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Harrys Trank war nichts geworden, aber das störte ihn nicht wirklich. Es war immer so gewesen und keine große Überraschung. Außerdem konnte er sich nicht konzentrieren. Wenn es nicht Snape war, der ihn ablenkte, weil er fast fröhlich die Schüler zusammenstauchte und Spaß dabei zu haben schien, dann war es Draco, weil er ihn schon wieder ansah. Wie sollte man sich denn darauf konzentrieren, etwas ins Wasser zu werfen und dieses auch zu treffen, wenn die Nerven aufgrund beider Tatsachen zum Zerreißen gespannt waren? Am Ende hätte nicht viel gefehlt und er hätte einen Kopfsprung in seinen Kessel gewagt, der lilagrünlich schimmerte und so komische Blasen warf, nur um sich zu beruhigen…

Dracos Frage ließ ihn aufsehen. Sein Gesicht verfinsterte sich. „Damit du ihm Gelegenheit gibst, dich mit den Füßen von der Decke hängen zu lassen? Vergiss es, wir gehen zusammen!“, meinte er, sich an Dracos Provokationen am Freitag erinnernd. Er lächelte ihn an und zwinkerte mit den Augen. „Außerdem kneife ich nicht vor Menschen, die mir ans Leder wollen.“
 

~*~*~*~
 

„Okay...“ Draco grinste. Typisch Gryffindormut. Aber eigentlich war er ganz froh drum. Das mit Snape und ihm, das konnte gerade sehr leicht eskalieren, denn sie standen sich beide letztlich in Sachen Sturheit in nichts nach...

Er nahm seine Phiolen und stand auf. Die meisten anderen Schüler waren bereits verschwunden, nur der Rest ihres Sextetts wartete noch auf die beiden Nachzügler. „Na, dann bringen wir das mal hinter uns.“ Draco bemühte sich um so etwas wie Optimismus, scheiterte daran jedoch recht kläglich.
 

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„Hey, umbringen wird er uns schon nicht… Damit wartet er, bis wir das getan haben, weshalb er uns trainiert.“, lachte Harry und schon nahm er seine Phiolen, um sie auf den Lehrertisch zu stellen. Sie fielen zwischen diesem Mischmasch an Farbgebungen nicht wirklich auf, außer dass sie besonders schön schimmerten… Er konnte stolz auf sich sein.

Aber dann war es mit dem Galgenhumor vorbei, denn Snape ignorierte ihre Anwesenheit wirklich partout. Keine Chance von ihm angesprochen zu werden wie sonst… Harry würgte. Na toll. Aber im Endeffekt schaffte er es doch, einigermaßen fröhlich zu fragen. Und dabei war es wahrscheinlich wieder das freundliche, falsche Lächeln, das ihn rettete.

Snape starrte sie Sekundenlang an, bevor er mit einem bissigen „Ihr wartet hier!“ in den hinteren Gefilden seines Reiches verschwand, die für Schüler absolut verboten waren. Als er wiederkam, drückte er nach einem recht hoffnungslosen Blick auf Harry Draco die kleine Schachtel in die Hand und warf sie dann ohne weitere Umstände hinaus.

Harry raufte sich die Haare. „Dieser… Kerl!“, fluchte er. „Giftmischer! Fledermaus! Kellerratte! Wieso ist der so blöd? Warum kann er nicht so freundlich sein, wie er es bei diesem Verhör unten war?“ Denn da war er freundlicher gewesen als je zuvor… Wenn man das denn so nennen konnte.
 

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„Ist doch egal...“ Der Blonde zuckte mit den Schultern und verstaute die Schachtel in seiner Tasche. Er hoffte nur, dass Snape ihnen genügend Zutaten für mehrere Versuchsreihen gegeben hatte.... „Er hat uns weder umgebracht, noch sonst verhext. Also: Abhaken und fertig.“
 

~*~*~*~
 

„Und seine Drohung für morgen?“, fragte Harry, dann seufzte er, als sie Fragen überschwemmten, was für eine Drohung er meinte, wo Snape doch seit Wochen das erste Mal einigermaßen umgänglich zu ihnen gewesen war.

Sie gingen wieder hinaus zur Weide, wo sie die gesamte Mittagspause verbrachten. Hermione fragte doch tatsächlich von sich aus, ob sie den Potenzialzauber am Abend probieren wollten, aber so gerne sie das auch angenommen hätten, an diesem Tag war die einzige Möglichkeit, den Felix Felicis in dieser Woche zu starten. Harry ärgerte sich darüber zwar, aber er sah es ein… irgendwo am Rande der Enttäuschung, dass ihnen ausgerechnet Snape dazwischenfunkte und dazu nicht einmal mehr anwesend sein musste!

Das Thema regte ihn noch immer auf, als er und Ron sich längst zum Wahrsagen aufmachten. Er hatte einen positiven Nebeneffekt festgestellt dabei: Wenn er sich über den Felix Felicis und Snape aufregte, musste er sich nicht mit Draco beschäftigen, der ihm irgendwie anders vorkam. Schon bei Zaubertränke hatte er es gemerkt, dass sich da etwas verändert hatte, was er nicht benennen konnte. Draco war… anhänglicher geworden? War es das? Eigentlich nicht, denn er klammerte nicht halb so sehr wie Hermione, als das Schneiden der Gryffindors angefangen hatte, aber irgendwie fand er keine andere Bezeichnung dafür. Das machte ihn nervös, weil viel Aufmerksamkeit mit dieser Änderung verbunden war. Und damit er sich nicht damit und dem kleinen Monster in seinem Magen auseinandersetzen musste, beschäftigte er sich mit Snape.

Und wenig später mit Professor Trelawney, denn sie hatte wieder mal beschlossen, ihm seinen baldigen Tod vorauszusagen. Als er ihr entschlossen mitteilte, dass sie ihm das nicht zu sagen bräuchte, da er nicht vorhatte zu sterben, starrte sie ihn nur durch ihre dicken Brillengläser an und startete im nächsten Moment ein solches Feuerwerk an Schutzmaßnahmen, dass er sich doch glatt in Snapes Unterricht zurückwünschte. Warum konnte sie damit nicht aufhören?

Ron hatte irgendwo bei ‚Trage immer etwas Oranges bei dir!’ zu kichern begonnen und auch nicht aufgehört, als sie dazu überging, was er essen sollte, um sich vor dem Bösen fernzuhalten. Da hatte Harry genug.

„Professor. Ich denke, dass ich ausreichend gegen das Böse geschützt bin.“, sagte er und brachte sie damit zum Verstummen. Perplex starrte sie ihn an und auch in der Klasse, die trotz Gelöbnis ihn zu ignorieren begierig gelauscht hatte, schien fragen zu wollen, wie er auf diesen angesichts ihrer Vorhersagen wahrwitzigen Gedanken, er sei ausreichend vor dem Tod geschützt, kam. Harry antwortete, ohne sie zu beachten, dass er doch im Hause Gryffindor und mit Ron an seiner Seite doch mit genügend Rot umgeben sei, um das Böse dauerhaft von sich fernzuhalten und rezitierte kurzerhand Hermiones Statement zu seinem Buch.

Und es wirkte tatsächlich insofern, als dass sie ihn danach in Ruhe ließ. Und zu seiner unendlichen Erleichterung und auch zu Rons machte er an diesem Tage keine Vorhersagen.

Nach dem Unterricht verabschiedete er sich von seinem Freund, der weniger begeistert ebenfalls ein Date mit Blaise hatte, was letztendlich nicht mehr wirklich an dem Schwarzhaarigen lag sondern eher an der Aufgabe und Hermiones gestrigem Training, um das vorzuarbeiten, was er mit Blaise voraussichtlich heute tun würde. Harry jedenfalls beeilte sich deutlich, um nicht zu spät zu kommen, da er noch Bücher aus seinem Schlafsaal holen musste und der Weg vom Wahrsageraum doch ziemlich lang war.

Als er beim Raum der Wünsche ankam, war er sichtlich außer Puste.
 

~*~*~*~
 

Konnte ihm mal bitte irgendjemand sagen, wie er diesen Zwang, Harry ständig ansehen zu müssen loswerden konnte? Langsam machte dieses Verlangen Draco wahnsinnig. Er hatte mittags ja schon kaum etwas runterbekommen, aber jetzt saß er in Arithmantik und starrte Löcher in die Luft. Professor Vektra hatte ihn nun schon zum dritten Mal aufgerufen und er hatte ihre Frage nicht beantworten können, weil er mit seinen Gedanken schlichtweg weit weg war. Derzeit gerade in dem Wahrsageklassenraum von Trelawney...

„Mach wenigstens den Versuch so zu tun, als wenn du dich konzentrierst...“, raunte Blaise ihm schließlich zu, was Draco auch tat, indem er sinnlose Zeichen auf ein Blatt Papier malte. Dadurch wirkte er wenigstens so, als wenn er mitschreiben würde. Nicht, dass das irgendetwas besser machen würde. Er fühlte sich, als wenn er langsam durchdrehen würde... Nicht gut. Gar nicht gut...

Innerlich schlug er drei Kreuze, als der Unterricht endlich vorbei war.

„Sehen wir uns nachher noch?“, erkundigte sich Pansy, während sie aufstanden. Draco zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht... Wir müssen noch den Zaubertrank aufsetzen...“

„Okay. Aber du solltest dich zwischendurch mal im Gemeinschaftsraum sehen lassen. Es sieht so aus, als wenn du das Feld gegenüber Warrington und Pucey räumst. Und das ist nicht gut...“ Das Mädchen lächelte und legte ihm die Hand auf den Arm. „Und pass auf, dass sie dich nicht zu irgendwelchen Dummheiten verleiten, Draco, okay?“

Der Blonde nickte. „Klar. Mit dem Bann auf meinem Stab minimiert sich das Risiko eh...“ Er grinste sie zuversichtlich an und wandte sich dann um. Der Raum der Wünsche wartete auf ihn. Und damit Harry.

Wahrscheinlich war er noch nie so schnell zu dem Raum gelaufen... Er war der Erste, Harry war noch nicht hier. Und das bedeutete, dass er schon mal die zwei Kessel für die erste Versuchsreihe aufbauen konnte. Snape war zum Glück relativ großzügig mit den Zutaten gewesen. Nur wenn sie eine dritte Reihe starten mussten, würde es notwendig sein, ihn noch einmal um Nachschub zu bitten... Zum Glück. Apropos Glück: Das würden sie hinterher hoffentlich sehr ausgiebig haben...
 

~*~*~*~
 

Als Harry ankam, war klar, dass Draco wohl schon da war. Und er hatte wohl auch schon angefangen. Der ganze dritte Korridor war mit einem eigenartigen Nebel durchzogen, von dem wahrscheinlich niemand würde sagen können, woher er kam. Aber das bedeutete auch, dass er jetzt nicht mehr so ohne Weiteres in den Raum konnte. Er würde klopfen müssen, weil er nicht wusste, ob Draco etwas in dem Raum verändert hatte. Am Ende stand er in einem anderen Raum als Draco und sie standen sich doch genau gegenüber, ohne einander sehen zu können, weil sie eben nicht im gleichen Raum waren, sondern in unterschiedlichen… Komische Vorstellung…

Aufgrund von Ermangelung einer Tür klopfte er gegen das Bild, was den Troll dazu brachte, wie irre auf und ab zu springen und zu knurren, wobei das rosa Tutu fröhlich wippte. Harry starrte ihn an. Sah aus wie das Vieh in Dracos Kartenspiel, das das Herzass trug…
 

~*~*~*~
 

Klopfen? Draco hob überrascht den Kopf. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er hier eine richtige Wagenladung an Nebel fabriziert hatte. Das dürfte draußen auf dem Gang sicher lustig aussehen... Klopfen konnte ja nur Harry. Wer sonst? Niemand sonst schien ja von diesem Raum hier zu wissen - okay, außer Dumbledore, aber es war unwahrscheinlich, dass dieser hier auf einmal vor dem Bild stand.

Draco legte die frisch geschnittenen Zutaten beiseite. Gut, er hatte noch Zeit... Im Moment verdampfte nur etwas Wasser mit einigen pulverisierten Mondblumen... Harmlos also. Und nur die erste Stufe auf dem langen Weg zu dem fertigen Trank.

Der Blonde ging zur Tür und öffnete. Mit einem Lächeln begrüßte er Harry. „Hey...“

Dann zog er ihn auch schon in den Raum hinein. Er hatte Schritte gehört und einen empörten Aufschrei über den Nebel auf dem Gang. Bei seinem zu schnellen Zurückweichen kam er aus dem Gleichgewicht, rang noch einen Augenblick um dasselbige und landete schließlich auf dem Fußboden. Der Slytherin sah einen Augenblick lang Sterne, als sein Kopf mit dem Stein engen Kontakt aufnahm. Keinen Wimpernschlag später wurde ihm die Luft aus den Lungen gepresst, als Harry auf ihm landete, der natürlich während seines eigenen Freiflugs nicht losgelassen hatte.
 

~*~*~*~
 

Harry traute sich nur langsam wieder, die Augen zu öffnen. Er war weich gelandet, aber… Im nächsten Augenblick war er knallrot. Das Biest in seinem Körper begehrte auf, schickte elektrische Schläge durch seine Nerven und ließ seine Finger und seinen Magen wie verrückt kribbeln. Zu nah! Viel zu plötzlich viel zu nah!

Der Gryffindor hatte überhaupt keine Chance gehabt, als nachgeben, hatte ja nicht einmal damit gerechnet, gezogen zu werden. Seine erste Reaktion war gewesen, dass er die Augen zusammenkniff und sich festklammerte, denn sein Gleichgewicht war nicht mehr vorhanden gewesen. Und jetzt war er wie erstarrt. Er wollte ja runter von ihm, wollte flüchten, aber diese Idee scheiterte einfach daran, dass seine motorischen Nerven auf taub geschaltet hatten. Wie hypnotisiert starrte in das Gesicht Dracos. Blass… schön…

Hilfe!
 

~*~*~*~
 

„Sorry...War wohl zu stürmisch...“ Draco grinste verlegen, dann wurde auch er still. Wie ein hypnotisiertes Kaninchen blickte er den Gryffindor an. Diese strahlenden grünen Augen zogen ihn voll und ganz in ihren Bann. Er konnte gar nichts mehr denken. Gar nichts... Nur noch ihn ansehen... Ohne weiter drüber nachzudenken, legte er die Arme um den Jungen und zog ihn näher an sich...

In dem Augenblick zischte es und Draco fühlte sich unsanft zurück in die Wirklichkeit katapultiert.

„Argh, der Trank.“ Er schob Harry so sanft, wie es in diesem Anflug von Hektik ging, von sich herunter und hechtete zu dem Tisch hinüber, um in die beiden Kessel Wasser nachzufüllen. So viele Mondblumen hatten sie nur auch nicht zur Verfügung, dass sie damit unvorsichtig sein konnten...
 

~*~*~*~
 

Harry starrte ihm nach. Was war das gewesen? Einen Moment lang… da hatte er sich gefühlt, als hätten sie wieder gezaubert. Er war gefangen gewesen von den Augen, von Draco, von der Situation… und hatte sich gefühlt, als würde er schweben. Obwohl er Draco wirklich überdeutlich gespürt hatte…

Und Draco hatte ihn tatsächlich umarmt… Obwohl er viel eher einen Witz hätte reißen sollen oder schimpfen, wie es jeder andere getan hätte…

Noch immer wie in Trance stand er auf und kam zu ihm hinüber, beobachtete Momente, wie der Blonde herumhastete, ließ die Hektik auf sich wirken, um selbst wieder zurück dahin zu finden, wo er gewesen war, bevor er ihm so nahe gewesen war: Realität.

Verdammt, es war Realität, dass sie Freunde waren, mehr nicht! Da war einfach nicht mehr! Basta!

Er warf seine Sachen auf den freien Sessel und krempelte sich die Ärmel hoch. „Was kann ich tun?“, fragte er mit fester Stimme. Er war fest entschlossen, sich durch das gerade nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Immer schön realistisch bleiben!
 

~*~*~*~
 

Draco blickte auf. Ihm war noch immer etwas komisch im Bauch. Dieser Moment gerade... Er hätte sich hinreißen lassen. Hätte sich wirklich hinreißen lassen...

„Die Anleitung, die wir zusammengeschrieben haben, liegt dort vorne. Schneid schon mal die anderen Zutaten vor...“ Er selbst widmete sich - wenn auch mit seltsam zitternden Händen - den Stängeln vor sich. Ein paar Mal musste er wirklich aufpassen, dass er sich nicht versehentlich in die Finger schnitt...
 

~*~*~*~
 

Harry nickte und tat, wie ihm geheißen. Genaue Anleitung… und dennoch war es nicht einfach. Obwohl er sich immer wieder in Erinnerung rief, dass die Realität anders aussah, kam ihm die Situation vorhin in Erinnerung. Irgendwas war anders gewesen. Und er hatte sich den Tag über nicht geirrt. Dracos Blick… war anders geworden. Intensiver… oder kam ihm das nur so vor? Bildete er sich das ein?

Es musste so sein. Einbildung, das hatte ja sogar Snape indirekt gesagt, war eine starke Macht. Wenn er jemanden mit Hilfe seiner Gedanken aus seinem Kopf aussperren konnte, also mit Gedanken gegen Magie gehen konnte, dann konnte er sich auch einbilden, dass Draco plötzlich ebenfalls etwas für ihn empfand. Aber wie dieser selbst gesagt hatte: Bei der Familie war das einfach nicht mehr möglich, weil man sich selbst das Herz herausriss, um nicht mehr leiden zu müssen… Der Gedanke machte ihn traurig.

Er schnitt die Zutaten, wie die Anleitung es verlangte, und überließ es Draco, sie in die Kessel zu geben. Nur bei dem Wachtelei, da bestand er drauf, dass er es machen wollte. Eier waren lustig, wenn sie in warmes Wasser gegeben wurden, dann wurden sie fest und weiß und dann war es ausnahmsweise keine Magie.

Dieses wurde gar nicht. Es löste sich in der Suppe auf und ward nicht mehr gesehen. Enttäuschend…

Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, dass sie nichts mehr tun konnten. Erst in achtundvierzig Stunden und zwar punktgenau mussten sie einmal umrühren, solange sollte es heiß sein aber nicht mehr köcheln. Es war neun.

Harry ließ sich in den Sessel fallen und lehnte den Kopf in den Nacken. „Blöder Trank.“, murrte er. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass sie jetzt über drei Monate lang dieses… tamagotschiähnliche Zeug am Hals haben sollten und ihren Zeitplan auf Teufel-komm-raus danach richten mussten. Das würde mit Sicherheit noch lustig werden…
 

~*~*~*~
 

Draco lachte leise und ließ sich Harry gegenüber auf dem Sessel nieder. „Nein, das ist definitiv kein blöder Trank. Er wird hinterher Glück bringen und das ist definitiv gut...“ Er lehnte sich zurück und schloss für einen Augenblick die Augen. Die Arbeiten an dem Trank waren anstrengend gewesen, auch gerade weil er trotz allen Fortschritten, die Harry in den letzten Wochen gemacht hatte, immer im Blick hatte behalten müssen, was dieser tat. Und nebenbei auch noch sich selbst kontrollieren musste, um sich nicht allein durch Harrys Anwesenheit von dem Trank ablenken zu lassen.
 

~*~*~*~
 

„Glück…“ Harry seufzte. „Ja, das brauchen wir noch früh genug.“ Spätestens wenn sie wirklich taten, was sie planten. Wobei ihm einfiel, dass Draco die kleinen Sprüche bei Gelegenheit wohl auch noch mal lernen sollte.

„Hast du schon was für Creevey gefunden?“, fragte er stattdessen. Heute in der Mittagspause hatte er diesen wieder mit seiner Kamera gesehen und hätte ihn am liebsten gleich an die Decke geklebt, aber so auffällig ging es natürlich auch nicht.
 

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Ein wenig widerwillig öffnete der Blonde wieder die Augen und blinzelte Harry an. „Ich bringe das Buch von meiner Runde mit. Dann kannst du selbst nachsehen, ob du was findest...“ Er blickte auf die Uhr. Verdammt, er musste schon wieder los, auf seine Runde.

„Ich muss…“ Seufzend stand er auf und streckte sich. „Du bist noch hier, wenn ich wiederkomme, oder?“ Plötzlich verspürte er Unsicherheit. Er wollte gerne hierher zurückkehren... Nein, nicht nur gerne, er wollte es unbedingt.
 

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„Klar.“ Harry blinzelte ihn irritiert an. Warum sollte er denn nicht? Gab es dafür einen Grund? Dann grinste er und winkte. „Ich warte, du machst die anderen zur Schnecke. Und wenn du deine Würdenträger siehst… schöne Grüße an sie!“
 

~*~*~*~
 

Draco lächelte erleichtert. „Okay... Werde ich ausrichten.“ Damit war er auch schon aus der Tür raus. Am besten brachte er dann auch gleich seine Sachen für morgen mit... Dann musste er nicht immer den Accio-Zauber benutzen.

Der Blonde erreichte die Kerker erstaunlich unbehelligt. Das änderte sich jedoch sofort, als er den Slytheringemeinschaftsraum betrat.

„Draco!“ Drei strahlende Erstklässler stürmten auf ihn zu. „Toll, dass du...“ Ehe die drei noch etwas sagen konnten, war Warrington bei ihnen und dem Vertrauensschüler.

„Sieh an... Die schwule Schlange kriecht ins Nest zurück... Keinen anderen Schlafplatz gefunden? Kein Bett, das dich vermisst? Oder machst du deine Runde weiter?“, provozierte ihn der Siebtklässler gehässig.

„Nun, ich muss mir darum wenigstens keine Gedanken machen. Dich würde doch selbst Pucey von der Bettkante schubsen. Wobei... Wahrscheinlich ist der mindestens genauso verzweifelt...“

Draco reagierte schneller, als er denken konnte, und so ging Warringtons Schlag gerade noch ins Leere. Einen Augenblick später hielt er seinen Zauberstab an die Schläfe des älteren Jungen. „Du solltest wirklich aufpassen, was du sagst. Ansonsten liegst du schneller wieder auf der Krankenstation, als dir lieb ist. Und jetzt geh mir aus dem Weg.“ Dracos Stimme war kalt wie Eis.

Der Siebklässler wich langsam zurück, in seinen Augen glühte unverhohlen blanker Hass. Im Hintergrund konnte Draco Blaise und Pansy sehen... Und etwas daneben Montague, der nicht gerade glücklich aussah über das, was seine beiden Mannschaftsmitglieder gerade taten.

Einen Moment lang funkelte der Blonde seinen Gegner noch an, dann schritt er an ihm vorbei in seinen Schlafsaal. Schnell suchte er seine Sachen zusammen und stopfte sie in eine Tasche. Mit dieser über der Schulter verließ er den Schlafsaal keine fünf Minuten später.

„Flüchtest du etwa? Oder doch noch ein nettes Bett gefunden?“, höhnte Pucey, trat ihm aber nicht entgegen.

„Keine Sorge. Ich komme wieder. Immer dann, wenn ihr das nicht erwartet. Und ich werde euch jedes Mal mit Freuden in eure Schranken weisen. Seht euch doch mal an. Ein Sechstklässler und ein Siebtklässler... Und ihr lasst euch von einem Jüngeren aufhalten. Erbärmlich.“

Die beiden schnappten empört nach Luft und setzten zu Erwiderungen an, doch der Blonde war schon aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden. Er machte seine Kontrollrunde noch zu Ende und kehrte dann zu dem Raum der Wünsche zurück. Diesmal kam es ihm beinahe noch mehr wie eine Rückkehr nach Hause vor... Im Haus Slytherin fühlte er sich jedenfalls definitiv nicht mehr wohl.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

The days of summer came

Days of many heartache

Not to love is not to live

Not to live is not to feel no pain

So unlock this heart of stone

Teach me the ways of mystery

In the places were they say

Only the brave can walk alone

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abranka:

*g* Und wieder Funken überall... Lebt ihr noch? Oo

Nicht, dass wir euch in dem Nebel erstickt und mit den ganzen Funken angezündet haben...
 

Shirokko:

*aufmerkt* Angezündet? Wer hat wen angezündet? Warum weiß ich davon nichts? Das ist mein Privileg!



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  Little-Miss-Liddell
2014-05-08T13:17:54+00:00 08.05.2014 15:17
Schönes Kapitel! Haben sie jetzt also den Trank angefangen...Na mal sehen, was da noch alles schief gehen wird.^^

Lg Miss Liddell
Von: abgemeldet
2008-03-02T17:29:33+00:00 02.03.2008 18:29
Hey hey^^

Ich bin der Hase und weiß von nix, oder wie? *lach*
Jaja... im Nebel sieht man wenig, mit anderen Worten wäre es da ja sehr interessant gewesen, wenn man da auf einmal Sachen entdeckt hätte, die man gar nicht entdecken wollte. *lach*
Aber nein... ihr lasst die beiden brav keusch bleiben. Brave Mädchen. *euch pat*

Joa... recht kurzes Kap, aber irgendwie hab ich mir wieder mal voll viel auf den Zettel geschmiert. Ich mach nämlich immer schön fleißig nebenher Notizen, damit ich nie irgendwas vergesse. *hrhr*
Als erstes hab ich mir gleich nen tollen Satz notiert.
>>>Wie ein echter Engel... mit gebrochenen Flügeln.<<<
Da findet man im internet immer so wunderschöne Bilder, wenn man so Suchbegriffe eingibt. Mich hat es eher an ein anderes Zitat erinnert, was ich auch ma irgendwo gelesen habe.
'Ich halte die Fäden in der Hand, auch wenn meine Finger noch taub sind.'
Würde ich hier auch sehr passend finden, wenn man mal bedenkt, wie sich die ganze Lage so entwickelt. Tjajaaa... Draco wird geprägt von vielen Seiten. Ich bin echt gespannt, wie er am Ende ist, wenn alles vorbei ist. Welchen Stand er da erreicht hat. Ich bin wirklich gespannt.
*smile*

Was mir auch aufgefallen ist...
Ihr schildert Draco so ungemein anziehend und elegant. Wenn man oftmals so Beschreibungen von euch liest, was er gerade tut, dann wirkt das alles wie die Reinkarnation von Eleganz und Anmut. Grad, wenn er sich so streckt und das so fließende Bewegungen sind. Eigentlich wirkt man ja frühs nicht sonderlich anmutig, wenn man grad aufgestanden ist, aber bei ihm scheint das immer ganz gut zu klappen, mit den fließenden, nicht knackenden Bewegungen in der Frühe^^
Na, er ist ja auch noch jung. Und hübsch isser auch. *Dracofahne langsam ma auspack*
Ja... sie hat auf sich warten lassen, ich weiß, aber Blaise... ist halt noch nen bisschen toller. XD *blaise groupieschild hochhalt*

Und wo wir grad bei dem Typen sind. Da hab ich nen Fehlerchen gefunden, wo die Handlung bei Verwandlungen abgeht.
>>>...wo sich Blaise an die panzertragenden Reptillien gewöhn hatte...<<<
Da fehlt ein 't' bei gewöhnt^^ Aber sonst wieder fehlerfrei. Ihr seid echt gut. Passiert wirklich selten, dass ich so wenig an Fehlern finde und dann nur Sachen, die man echt voll unter den Teppich kehren kann^^
Das deprimiert mich irgendwie. T__T

Joa... ansonsten scheinen ja alle irgendwie komisch rumzuspielen in dem Kap. Draco entdeckt auf einmal voll die vielen Details an Harry, was einem wohl nur auffällt, wenn man verknallt ist und Snape wiederum rennt fröhlich und mit lauter Spaß durch die Klasse. Gut... der Spaß ist ja nicht sonderlich abwegig, weil er ja eigentlich immer Spaß hat, wenn er seine Schüler quält.
Aber fröhlich?! Omg... das ist zu viel. Das muss ich ersma verdauen. >_< Ich versuch grad mir das vorzustellen. Es fällt mir sehr schwer. Aber irgendwie... stell ich es mir lustig vor. Wäre da ne Katze gewesen, wäre er sicher nicht mehr so fröhlich da rumgesprungen. *lach*

So... noch was? *Zettel anglubsch*
Ach ja... am Ende. Das hat mich etwas verwirrt. Na was heißt verwirrt!? Ich hab mich nur etwas gewundert. Als Draco den Gemeinschaftsraum betritt und die Erstklässler ihm da entgegen fliegen, da tritt ja gleichzeitig auch Warrington auf, oder? Mich hat echt gewundert, dass die Kleinen da keinen Senf dazu abgegeben haben, wo sie Draco doch sonst so in Schutz genommen haben.
Und auch Blaise und Pansy waren sehr unbeteiligt. Und dann geht Draco einfach, ohne die Kleinen nochma zu patten? Also das geht echt nicht. Die sind doch so süß... die kann er doch net einfach stehen lassen. T_____T
*die kleinen tröst*
*draco ne kopfnuss verpass*
Naja... Harry ist halt wichtiger. Hach jaaaa~ Bin ja gespannt auf das nächste Kap. 'Erkenntnis'. Irgendwe hab ich das dumme Gefühl, dass das das Kap war, wo ich den Kuss gelesen hab. Oder erst das danach. Äh... *kopp kratz*
Na ich werds ja sehen. *wusel*

jenki
Von:  Yujianlong
2008-01-22T19:03:02+00:00 22.01.2008 20:03
*Reste des Beissrings ausspuckt*
Abby, ich brauch 'nen neuen! >.<

Schönes Kap. Auch wenn ich vor lauter beissen kaum noch zum lesen kam. XP
Mein Gooooooott.. Ich hasse diesen Zaubertrank. Konnte der nicht noch ein bisschen warten? WarumWarumWarum!!!!! *heul*
Schnell weiter!! Sonst dreh ich durch! X.x
Von:  Engelchen_Fynn
2008-01-22T07:44:40+00:00 22.01.2008 08:44
Frag mich ja ob die zwei überhaupt noch die Kurve kriegen. *seufz*
Na ja, jedenfalls ein super Kapitelchen. ^^
Weeiiiteer! ^-^

Cu
Von: abgemeldet
2008-01-21T18:59:58+00:00 21.01.2008 19:59
Hi zusammen,
gerade am vorletzten Kapitel hat man gemerkt, dass ihr zu zweit schreibt. Auch wenn eure Stile sich gut ergänzen merkt man dennoch die kleinen Unterschiede. Gerade wenn der eine mit bestimmten Bemerkungen etwas plant und der andere geht dann doch nicht darauf ein. Was nicht unbedingt schlecht ist, weil man so den Fortgang der Geschichte nie voraussagen kann.

Allerdings hat dies auch einen großen Nachteil. Ich für meinen Teil hatte das Gefühl, dass ihr in den letzten Kapitel beide auf den Kuss hingearbeitet habt, im letzten Moment aber unsicher geworden seid. Ich denke, ihr habt nicht nur verschiedene Vorstellungen, wie dieser Kuss aussehen soll, sondern ihr habt auch Angst davor ihn nun doch endlich geschehen zu lassen. Dass ihr ihn nicht so beschreiben könnt, wie er sein sollte, deshalb will keine von euch den Anfang machen. Oder um es in fußballerisch auszudrücken: Ihr macht ständig Vorlagen, traut euch aber den Torschuss nicht zu.

Einerseits verständlich, andererseits beginnt es mich langsam zu frustrieren. Langatmigkeit führt schnell zu Langeweile, das ist das Problem! Kommt zum Punkt und baut lieber zwei oder drei Höhepunkte ein, als den einen bis zum geht nicht mehr auszureizen. ;)

Liebe Grüße und bis zum nächsten Kapitel,

Manya
Von: abgemeldet
2008-01-21T14:36:28+00:00 21.01.2008 15:36
Man! man sitzt hier ja wie auf heißen Kohlen... >.<
Die beiden sind echt Herzallerliebst, auch wenn die beiden sich ganz schön zeit lassen xDDD
Tolles Kap^^ freu mich auch schon aufs nächste ;)
Lg,
Riku
Von:  schmusekatze
2008-01-20T19:24:44+00:00 20.01.2008 20:24
und wann passiet es endlich
is ja zum haareraufen
Von: abgemeldet
2008-01-20T17:09:45+00:00 20.01.2008 18:09
Wie langa noch? WIE LANGE NOCH?
meine Nerven... immer wieder wenn ich denke, okaaay, jetzt isses soweit..fehlalarm.
ich liebe euch..^^
Von:  Shogikoneko
2008-01-20T15:31:59+00:00 20.01.2008 16:31
aus ausdauertraining wird n wettlauf na super*lach*
arrr ein erster kleiner versuch von dray und dann stört dieser trank*grummel*
ihr macht mich noch wahnsinnig xDDDD
*schnell weiter elsen will*
Von: abgemeldet
2008-01-20T14:49:21+00:00 20.01.2008 15:49
oh ja das kann man wohl laut sagen, die Funken sprühen nur so förmlich,
so ein erotisches knistern zwischen den beiden *kicher*
aber einer könnte wirklich mal langsam zu potte kommen oder??
ich mein, alle anderen habens doch schon längst bemerkt*kopfschüttel*
die zwei sind schon ein unikat, aber wirklich, aber total süß
zusammen^^ wenn es den Raum der Wünsche nich geben würde!!!
schreibt ganz schnell weiter, ach was sag ich denn da, das tut ihr ja sowieso XD also bis donnerstag, spätestens freitag


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