Diamonds and Rust von Shirokko (Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...) ================================================================================ Regenbogen ---------- Titel: Diamonds and Rust Kapitel: Begegnung 50: Regenbogen Autoren: abranka und Shirokko Pairing: Draco / Harry Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht… Den Rest solltet ihr schon selbst lesen… Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr. Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da. Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer. Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung. Edelkitsch garantiert. Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt. Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Linkin Park - In Between Viel Spaß beim Lesen. Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum. Begegnung 50: Regenbogen Ron tat es bei Harry auf der anderen Seite Blaise nach, während sich Hermione ihnen gegenüber setzte. Pansy stand noch, als Harry den Kopf hob und Ron ansah. Ausdruckslos. „Was bist du? Eine Puppe?“, fuhr dieser auf und bekam von Hermione einen vernichtenden Blick geschickt. Grummelnd verschränkte er die Arme vor der Brust. Das Mädchen seufzte. Sie wollte nicht. Sie wollte das nicht machen… „Harry? Draco? Wollt ihr nicht einfach darüber reden?“, begann sie zögerlich. ~*~*~*~ Aufmerksamkeit... Danach war ihm nun gerade wirklich nicht. Draco hob den Kopf und blickte Hermione an. Die grauen Augen waren unergründlich. „Worüber?“ „Was mit euch los ist. Bei Merlin, ihr seht aus, als wenn... als wenn die Welt gerade untergeht.“, knurrte Blaise. ~*~*~*~ Harry sah an Draco vorbei Blaise an, dann Draco selbst. „Die Welt geht nicht so schnell unter. Noch sind wir nicht tot.“, sagte er düster, bevor er wieder Blaise ansah. Er hatte das ein bisschen falsch verstanden und es auf Voldemort bezogen. Denn da waren seine Gedanken gewesen. Dass er Dobby vielleicht wieder bekommen konnte, wenn Voldemort tot war, wenn er begriff, dass Draco doch auf seiner Seite stand, dass er ihm nicht mehr gefährlich werden würde… Hermione und Ron luchste diese Antwort ein Stirnrunzeln ab. Was sollten diese Worte? ~*~*~*~ „Dann benehmt euch auch verdammt noch mal so. Hallo! Ihr seid lebendig, die Sonne scheint! Okay, schön, Stress mag auch sein, aber darüber kann man reden und den aus der Welt schaffen! Oder etwa nicht?“ So langsam regten die beiden Blaise wirklich auf. Draco zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung...“ „Nein, nicht ‚keine Ahnung’. Die richtige Antwort lautet ‚Du hast Recht, Blaise.’“, fauchte der Schwarzhaarige und wandte sich dann an Harry. „Harry, bist du sauer auf Draco?“ Der Blonde zuckte zusammen. Hey, woher wusste Blaise das? Pansy sah dem ganzen Geschehen mit einer morbiden Faszination zu. Diesmal verdiente Blaise definitiv die Bezeichnung resolut. ~*~*~*~ Auch Hermione starrte Blaise leicht beeindruckt an und beschloss dann, dieses Gespräch Blaise zu überlassen. Und dann wurde sie gezwungen, Harry anzusehen, denn dieser antwortete. Und zwar vollkommen unerwartet. „Nein, warum?“ Ron neben ihm ließ die Hand gegen die Stirn klatschen. Das war doch nicht zu fassen. Warum dann diese Grabesstimmung? ~*~*~*~ Draco hatte das Gefühl, gerade überfahren zu werden. Harry war nicht auf ihn sauer? Gar nicht? Aber... Eine ganze Lawine kullerte von seinem Herzen. „Siehst du. Also, fang dich wieder!“, forderte Blaise Draco auf. Der Blonde nickte schwach. Klasse, irgendwie wurde das hier gerade etwas peinlich. War er etwa jetzt schon so weit, dass er sich wegen nichts so fertig machen konnte? Scheinbar. Blaise wandte sich indessen wieder an Harry. „Weil der junge Mann neben dir nämlich diesem Irrglauben aufgesessen ist und es jetzt zumindest ihm besser gehen wird. Das kleinere Problem wäre damit gelöst und damit kommen wir auch gleich zu dem größeren. Ihr wart gestern in der Küche und es hat zwischen Draco und Dobby geknallt, nicht wahr?“ Draco schnaubte leise. „Nein, du sagst jetzt erst mal nichts. Ich will Harry hören.“ Blaise funkelte den anderen Slytherin an, der daraufhin gehorsam schwieg. Sowieso war er gerade viel zu glücklich, dass er sich diesen ganzen Mist nur eingebildet hatte, als dass er jetzt auf Blaise wütend werden wollte. Behutsam legte er Harry den Arm um die Schulter. Vermutlich konnte dieser ein wenig Unterstützung bei Blaises Aufklärungsarbeit gebrauchen. ~*~*~*~ „Ja.“, kam es leise von Harry. Mehr nicht. Aber sowohl Ron als auch Hermione blickten Blaise beeindruckt an. Er schaffte es, Harry zum Reden zu bringen. Respekt. Allerdings… wenn sie ehrlich waren… Sie würden ihm gerade auch nicht widersprechen. ~*~*~*~ „Okay... Hat Dobby noch irgendetwas gesagt? Die Hauselfen haben Ron und Mione nur erzählt, dass er abgehauen ist. Die habt ihr ganz schön erschreckt... Weißt du, wenn mein Gefühl mich nicht trügt, dann geht es dir wegen Dobby so beschissen...“ Blaise funkelte Draco kurz an, ehe er sich mit einem deutlich sanfteren Ausdruck wieder an Harry wandte. „Mir geht es nämlich auch immer sehr bescheiden, wenn Pansy und Draco sich fetzen...“ Draco senkte den Blick. Und damit war er dann doch wieder schuld... War ja klar. Er brachte eben doch nichts anderes als Schmerz und Ärger... ~*~*~*~ „Nein.“ Und nach kurzer Zeit: „Vielleicht doch, aber… nicht so. Sie dürfen sich ja streiten. Sie haben doch jedes Recht dazu.“ Harry versteckte seinen Kopf wieder zwischen den Knien. „Ist nicht so schlimm…“ Sollten sie doch einfach nur still sein und ihn in Ruhe lassen. Vielleicht… vielleicht kam ihm dann doch noch eine Idee, wie Dobby ihm vielleicht verzieh… Ron knurrte. „Kannst du dich vielleicht mal klar ausdrücken?“, fragte er grantig. „Nein, vielleicht doch, nicht so schlimm... Entscheide dich mal!“ ~*~*~*~ Blaise ignorierte den Rotschopf. „Aber es tut dir weh, wenn sie sich streiten. Und es tut dir weh, dass du das Gefühl hast, dich entschieden zu haben, weil du jetzt neben Draco sitzt... Und es tut dir weh, weil Dobby dich nicht verstanden hat. Weil er nicht glaubt, dass Draco nicht mehr derselbe ist, auch wenn er wirklich alles getan hat, um diesen Eindruck zu untermauern...“ Blaise legte dem Gryffindor sanft die Hand unters Kinn und zwang ihn dazu, ihn anzusehen. Draco knurrte leise vor sich hin, sagte aber nichts weiter. Vermutlich hatte Blaise wieder Recht... Er neigte dazu, Recht zu haben... Der Blonde seufzte leise. Seine Hand verselbstständigte sich und strich Harry über den Rücken. ~*~*~*~ Harry starrte ausdruckslos zurück. Volltreffer. Aber das würde er nicht sagen. Das… ging ihn nichts an. Es reichte, wenn er sich schlecht fühlte. Es reichte vollkommen. Da musste er die anderen nicht mit reinziehen. Am Ende kamen sie noch auf die Idee, dass er das gleiche mit ihnen machen könnte… Nee, da war es besser, wenn er gar nichts sagte. Aber er hätte wissen müssen, dass das nicht funktionierte. Hermione blickte ihn fassungslos an. Dann Blaise, der diese wahnsinnwitzigen, treffenden Gedanken gehabt hatte, die nicht einmal ihr gekommen waren. Dann wieder Harry. „Das ist nicht dein Ernst!“, sagte sie lahm. „Du hast dich doch gar nicht entschieden. Es war doch Dobby, der weggelaufen ist!“ Harry schloss nur die Augen. Einfach, damit er sie nicht mehr sehen musste. Warum konnte er nicht einfach hier und jetzt im Boden versinken. Natürlich hatte sie Recht… aber er hätte sich auch so für Draco entschieden, wenn sie ihn vor die Wahl gestellt hätten… und das war doch das wirklich Gemeine. ~*~*~*~ Blaise seufzte leise. Jetzt gingen ihm langsam wirklich die Ideen aus... Pansy sprang aber für ihn in die Bresche. Sie ging neben dem Gryffindor in die Hocke und berührte ihn behutsam an der Schulter. „Harry, es ist okay. Wir sind für dich da. Du wirst hier von niemandem irgendwelche Vorwürfe hören. Wir mögen dich. Wir haben dich wirklich gern. Und es ist gleich, ob du Fehler machst. Daran ändert sich nichts.“ Pansy strich ihm sanft durch das Haar. „Aber bitte... Rede mit uns. Denn wir leiden alle mit. Und wir möchten verstehen, was es ist, dass dich so fertig macht...“ Draco zog eine Augenbraue hoch. War das wirklich die Pansy, die er kannte? So aufopferungsvoll... So kannte er sie gar nicht. Oder doch. Immer dann, wenn es um ihn ging... Und wofür er nie etwas zurückgegeben hatte... ~*~*~*~ Hermione blickte ihre Freundin an, dann begann sie zu lächeln. Da wussten diese beiden besser mit ihrem Freund umzugehen als sie, die ihn schon seit vier Jahren kannte und ihn seitdem immer wieder aus solchen Gedankencrashs geholt hatte. Wahnsinn. „Hast du gehört, Harry?“, fragte sie sanft. „Wir sind alle da.“ Ron lachte nur erleichtert. Wenn es nur das war... „Dobby kriegt sich schon wieder ein.“, sagte er. „Wenn der erstmal mitbekommt, was Sache ist, dann versteht er auch, was du getan hast. Er verzeiht dir garantiert. Das hat er immer getan.“ Das war zuviel. Diese Worte waren einfach zuviel. Harry kniff die Augen zusammen - ein hoffnungsloser Versuch die Tränen zurückzuhalten, doch sie kamen trotzdem. Zusammen mit einem verunglückten Lächeln. „Sorry.“, murmelte er, als er schon wieder das Gesicht versteckte. Hermione legte ihm die Hand auf den Arm, den Draco nicht belegte und Ron wuschelte ihm durch die Haare. „Nächstes Mal sagst du das gleich.“, beschloss sie. „Das erspart uns eine Menge Rennerei und die Konfrontation mit Snape…“ Der Gedanke löste einen undefinierbaren Laut bei Harry aus. Eine Mischung zwischen Lachen und Schluchzen. Da waren sie tatsächlich zu Snape gegangen? Weil er sich so aufgeführt hatte? „Sorry.“ ~*~*~*~ „Gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst...“ Blaise lachte leise und wuschelte Harry jetzt auch durch die Haare, kaum dass Ron ihm Platz gemacht hatten. „Tun wir doch immer gerne... Wofür sind Freunde denn sonst da?“ Er legte den Zeigefinger an die Nase und überlegte einen Augenblick. „Der Besuch bei Snape war sogar ganz interessant. Ich war noch nie zuvor derart kurz in einem Lehrerbüro...“ Draco sah Harry von der Seite an. Ihm zog sich das Herz zusammen, ihn wieder weinen zu sehen. Aber vielleicht war es gut so... Seine Hand wanderte hinauf zu Harrys Nacken, kraulte ihn sanft. Er wollte da sein. Und hier... hier war das das einzige, was er tun konnte, auch wenn er den Gryffindor liebend gern einfach an seine Brust gepresst hätte. ~*~*~*~ Harry nickte, bevor er sich mit dem Ärmel über die Augen wischte und wieder aufsah, er lächelte. „Okay.“ Dann kam ihm ein Gedanke. „War Snape sauer?“, fragte er. „Wart ihr deshalb so kurz bei ihm? Oder hattet ihr Krummbein dabei?“ Leise gluckste er. Es war mehr der Versuch wieder fröhlich zu werden. Genug Trauer für heute. Das Problem Dobby würde er später angehen, wenn sie wieder weg waren! „Warum Krummbein?“, fragte Hermione perplex und das brachte Harry nun wirklich zum Lachen. ~*~*~*~ „Nur, als wir auf die Strafarbeiten...“, begann Blaise, brach aber ab, als auch Draco zu lachen anfing. „Was?“ „Snape hat Angst vor Katzen...“, grinste Draco, ungemein froh, dass Harry jetzt lachte. Bei Merlin, dieser Junge verpasste ihm wirklich einen Gefühlsrundflug ohnegleichen... Pansy quietschte auf. „Nee, oder?“ Draco nickte ernsthaft. Jetzt musste auch Blaise lachen. „Das schreit ja geradezu nach einem Streich...“, kicherte der schwarzhaarige Slytherin. ~*~*~*~ „Verwandele sein Buch in eine Katze und hoffe, dass er dich nicht sieht.“, murmelte Harry leise und begann zu kichern. „Aber wahrscheinlich bringt er mich dann um.“ Ron sah das gar nicht ein. „Das ist die Idee! Wir benutzen die Karte, um ihn zu finden und machen das!“, freute er sich und ein Glitzern trat in seine Augen. Harry blickte gequält zu ihm hin. „Mione, wirf ihn ins Wasser! Ich will noch nicht sterben!“, jammerte er. ~*~*~*~ „Nein, wir wollen Ron doch nicht ertränken... Wir werden ihn noch brauchen... Damit er das den Zwillingen steckt.“ In Dracos Augen blitzte es auf. Nebenbei brachte das auch Harry und ihn aus der Schusslinie... Wenigstens höchstwahrscheinlich. Pansy klatschte in die Hände. „Au ja!“ Die Zwillinge waren für ihre Streiche schließlich wirklich berühmt an der Schule. ~*~*~*~ Hermione schüttelte entschlossen den Kopf. „Ich kann das als Vertrauensschülerin nicht billigen.“, erklärte sie und erntete eine Attacke von Ron. „Sei nicht so humorlos! Snape hat es wirklich verdient!“, sagte er und piekte sie in die Wange. „Aber wir können uns nicht noch mehr Feinde machen!“, erwiderte sie und wischte seine Hand zur Seite. „Es reicht, wenn die Schüler gegen uns sind!“ „Wir machen den Streich doch gar nicht! Das werden die Zwillinge für uns tun!“ Ron war absolut begeistert von dem Gedanken, ähnlich wie Pansy. „Wartet hier, ich werde es ihnen gleich sagen!“ Schon sprang er auf. Harry kauerte sich kichernd zusammen und lehnte sich wieder gegen Draco. „Wir sind verloren.“, sagte er, aber er tat auch nichts, um Ron daran zu hindern. Ihm gefiel der Gedanke, dass Snape leiden musste, dafür würde er auch eine Strafarbeit in Kauf nehmen. Trotzdem… seine Note in Zaubertränke konnte er wohl vergessen. ~*~*~*~ Draco lächelte leicht, als sich Harry an ihn lehnte und zog ihn unauffällig noch ein Stückchen näher. „Sowieso... Aber zumindest sind wir das zusammen.“ Blaise, der bis gerade noch gegrinst hatte, zog nun eine Augenbraue hoch. Schien, als wenn Draco zumindest seine Absichten langsam etwas deutlicher rausbrachte... Aber das war gut. Vielleicht brauchten die beiden dann doch nicht wer weiß wie viel Hilfe... ~*~*~*~ Hermione blickte Ron hinterher, der schon rannte. Na, hoffentlich war das kein Fehler. Wenn die anderen mitbekamen, dass sie mit Ron sprachen, dann waren die Zwillinge ebenfalls unten durch. Aber andererseits würden die beiden sich wahrscheinlich mehr Respekt verschaffen… sie wollte keiner zum Feind. „Vielleicht sollten wir versuchen, die Zwillinge auf unsere Seite zu bekommen.“, sinnierte sie leise. „Die bringen es fertig und zeigen ganz Gryffindor, was sie davon haben, dass sie sie ignorieren. Strafe für alle… Mehr Durchschlagskraft als ich jemals haben könnte…“ Harry sah sie an. „Wir sollten bald mit dem Training anfangen.“, murmelte er so leise, dass es nur Draco hören konnte. Das hätte gleich mehrere Vorteile: sie bereiteten sich auf den Kampf gegen die Todesser vor, wenn dieser vorbei war, würde Dobby die Wahrheit erkennen, wenn er vorbei war, würden auch die anderen Hermione und Ron wieder akzeptieren. Und Draco war seinen Schatten los. „Sollen wir sie fragen?“ ~*~*~*~ „Wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt…“, gab Draco ebenso leise zurück. „Wir müssen sie so oder so fragen... Aber das machst du. Hermione ist eh froh, dass du wieder redest...“ Dass er selbst es auch wahr, fand er vollkommen unnötig zu erwähnen. Blaise blickte Hermione an. „Ehrlich: Ich bin neugierig, was die beiden aus diesem Wissen machen...“ „Mit Sicherheit etwas wirklich Großes...“, fügte Pansy hinzu. ~*~*~*~ „Davon könnt ihr ausgehen.“, seufzte Hermione. „Das tun sie immer. Ich schwör es euch, in ihren Köpfen existiert nichts anderes als Gehirnmasse, um Informationen zu Streichen zu machen…“ Harry lachte. Wahre Worte. Perfekte Gelegenheit für einen Themenwechsel. „Wir wollen die Potenzialmagie kontrollieren lernen. Helft ihr uns?“, fragte er leise. Es schlug ein wie eine Bombe und verursachte schneidende Stille. Hermione blickte Harry und Draco fassungslos an, dann verfinsterte sich ihr Gesicht. „Nein.“, sagte sie fest. „Wir hatten doch ausgemacht, dass ihr das nicht mehr anwendet! Nie wieder! Ihr habt euer Versprechen schon einmal gebrochen!“ Ihre Stimme wurde immer lauter. Sie war wirklich empört. „Wir haben nichts versprochen.“, sagte Harry lächelnd und sie starrte ihn fassungslos an. ~*~*~*~ „Ihr... Das ist zu gefährlich!“ Blaises Miene spiegelte seine Sorge und sein Entsetzen nur allzu deutlich wieder. Das war doch eine bescheuerte Idee! Vollkommen bescheuert! „Das ist es vor allem dann, wenn ihr uns nicht helft...“, warf Draco ein. „Denn ihr werdet uns nicht daran hindern können, dass wir es versuchen.“ Dem war auch so. Sie würden sich nicht aufhalten lassen... „Idiot!“, fauchte Pansy ihn an. „Willst du so unbedingt sterben? Wenn ja, dann kannst du das sicher einfacher haben!“ ~*~*~*~ „Wir wollen eben nicht sterben.“, erklärte Harry und stupste mit dem Finger ihre Hand an, weil sie noch immer neben ihm hockte. „Deswegen wollen wir ja lernen, wie wir sie zu unserem Vorteil nutzen können.“ Hermione blickte ihn an. „Harry? Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass du so etwas Komisches sagst…“, begann das Mädchen misstrauisch. „Was hast du vor?“ „Nichts.“, lachte Harry ihr die Lüge ins Gesicht. „Zumindest noch nicht.“, hängte er dran und sie runzelte die Stirn. „Ich glaub dir das nicht.“, sagte sie entschlossen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Los, raus damit.“ Harry sah sie an und über sein Gesicht glitt das nichts sagende, freundliche Lächeln, das seit dem Sommer sein Begleiter war. ~*~*~*~ Draco sagte nichts, auch nicht, als Blaise ihn bohrend musterte. Das hier war Harrys Entscheidung, nicht seine. „Ihr zwei habt doch irgendetwas ausgeheckt...“, murmelte Blaise und fixierte nun Harry. Wahrscheinlich war er eher zum Reden zu bewegen als Draco. Der konnte schließlich schweigen wie ein Eisberg... „Harry, was habt ihr vor?“, schloss er sich Hermione an. ~*~*~*~ „Du hast das schon einmal gesagt.“, fügte sie sich nahtlos an Blaise an. „Damals meintest du, wir sollen uns keine Sorgen machen, du würdest das tun, was vor einiger Zeit noch alle von dir erwartet haben.“ Gut, damals hatte sie es für Humbug gehalten, aber jetzt… Es erschien ihr immer wahrscheinlicher. Und sie begriff, wurde leichenblass. „Du willst nicht wirklich gegen den Unnennbaren ins Feld ziehen!“ Harrys Schutzlächeln wurde breiter. „Dray, sie haben es durchschaut.“, sagte er leise, aber dennoch für jeden hörbar. „Was jetzt? Einweihen?“ Hermione wartete nicht auf eine Antwort. „Das kommt überhaupt nicht in Frage!“, rief sie. „Was erwartest du? Dass du ihn besiegen kannst? Dass ihr ihn besiegen könnt? Gemeinsam? Mit eurer komischen Potenzialmagie? Ihr seid doch tot, bevor ihr ihn zu Gesicht bekommt!“ Sie war sauer. Warum war Ron eigentlich nie da, wenn man seine Unterstützung brauchte? Typisch. „Los, rede! Willst du das?“ Sie holte Luft. „Und wie gedenkst du, Dumbledore davon zu überzeugen? Meinst du im Ernst, er lässt dich gehen?“ „Er hat mir die Erlaubnis dazu gegeben.“, gab Harry zurück. Hermione entglitten alle Gesichtszüge. „Wie bitte?“ Der Schwarzhaarige lächelte freundlich, diesmal echt. Er hatte eh keine Wahl mehr. Sie wusste es, da war es keine große Sache mehr für sie, ihn aufzuhalten… besser er überzeugte sie. „Im ersten Jahr, als Quirrel weg war. Schon damals hat er es mir erlaubt. Vielleicht nicht wortwörtlich, aber er hat es getan.“ „Das kann ich nicht glauben.“ Die Braunhaarige ließ den Kopf sinken, rieb sich mit den Fingern über die Stirn, als müsse sie einen starken Schmerz vertreiben. „Du willst dich also opfern, weil Dumbledore dir vor mehr als drei Jahren angedeutet hat, dass du es könntest?“, fragte sie, wie um es besser zu verstehen. „Und du hast allen ernstes vor, Draco da mit reinzuziehen?“ „Warum nicht?“, gab Harry zurück. „Ich habe ihn gefragt. Er hat Ja gesagt.“ Hermiones Augen zuckten blitzend vor Zorn zu Draco. „Ist das wahr?“ ~*~*~*~ Draco nickte. „Ja.“ Blaise und Pansy sogen gleichzeitig scharf die Luft ein. „Ihr werdet weder ihn noch mich davon abhalten können. Also wäre es wirklich ratsam, dass ihr uns beisteht, anstatt uns Steine in den Weg zu legen. Harry hat sehr gute Gründe, sich mit diesem... Monster anzulegen. Und ich habe sie auch. Nicht nur Harry hat er seine Familie genommen, sondern mir auch.“ Seine grauen Augen funkelten die drei vor ihm an. „Es geht um Rache, ja. Und es geht darum, dass sich so etwas nicht noch einmal wiederholen sollte. Und das wird es. Harry steht so oder so in seiner Fluchlinie – er ist der Junge-der-lebt! Erinnert euch verdammt noch mal daran! Der Unnennbare hat mit Sicherheit ein verdammt großes Interesse daran, denjenigen zu töten, der ihm seine einzige Niederlage beigebracht hat. Und was dann in der Zaubererwelt los sein wird, muss ich ja wohl nicht sagen...“ Draco verschränkte die Arme vor der Brust und blickte die drei entschlossen an. Was er nicht sagte, war, dass er das nicht zulassen würde. Dass er es nicht zulassen würde, dass derjenige, den sein Vater immer den Dunklen Lord genannt hatte, Harry umbrachte. „Wir haben mit der Potenzialmagie eine Chance, eine einzigartige Möglichkeit und die müssen wir nutzen. Es geht nicht nur um einen Angriff, sondern auch darum, dass wir verdammt noch mal so gut gewappnet sind, wie es möglich ist. Deswegen haben wir doch auch diese verdammten Strafarbeiten bei Snape und Tonks!“ ~*~*~*~ „Strafarbeiten?“ Hermione begann allmählich wirklich zu begreifen. Deshalb kannte Tonks also Sirius. Harry hatte ja gesagt, sie wäre in diesem komischen Orden. Was, wenn Harry längst ebenfalls Mitglied war? Und meinte er nicht wirklich irgendwann, dass Dumbledore ihm den Rücken stärken würde. Deshalb? Also waren die Strafarbeiten alles Fake. Sie bekamen Training… Jenseits des Unterrichts. So hatte es Harry ausgedrückt, als die Triezerei angefangen hatte. Warum hatte sie es nicht schon längst erkannt? Und irgendwie hatte Draco ja sogar Recht damit, dass sie eine reelle Chance hatten. Auch damit, dass Harry sowieso auf der Abschussliste stand. Der Unnennbare würde ihn wohl kaum am Leben lassen und wenn es wirklich hart auf hart kam, dann musste er kämpfen… da führte doch kein Weg dran vorbei. Deshalb das Training, damit er überleben konnte… „Ich habe ihn unterschätzt.“, seufzte sie. „Dumbledore hat längst geplant, dass ihr das lernt, nicht wahr? Deshalb hat er sich auch nicht gemeldet nach dem Duell. Weil er darauf gewartet hat, dass ihr das Potential erkennt…“ Sie blickte von einem zum anderen, dann zu Blaise und Pansy. „Was meint ihr denn? Können wir das verantworten?“ ~*~*~*~ Blaise zog die Schultern hoch. Das Dumme war, dass Dracos Worte wirklich überzeugend geklungen hatten. „Welche Wahl haben wir?“, antwortete er schließlich. „Wir können die beiden schließlich nicht im Stich lassen...“ Pansy nickte bekräftigend. „Eben... Die haben ihre Entscheidung doch schon längst getroffen... Wir können sie wohl nur noch unterstützen. Alles andere käme mir wie Verrat vor.“ Sie fixierte die beiden Jungen. Oh ja, diese Gesichter sagten nur zu deutlich, dass sie bei ihrer Ansicht bleiben würden. ~*~*~*~ Hermione seufzte, dann blickte sie plötzlich streng wie McGonagall. „Zwei Bedingungen: Ihr esst in Zukunft vernünftig, beide! Und ihr wendet die Potenzialmagie nur an, wenn wir dabei sind, verstanden?“ Harry sah sie an. Bedingungen? Das nannte sie Bedingungen? „Von mir aus. Wie weit dürft ihr weg sein?“ „Harry!“ Der Junge lachte leise. ~*~*~*~ „Aye, Ma’m.“ Draco salutierte grinsend. „Apropos Essen... Ich hab Hunger…“ Blaise musste lachen. „Beruhigend, dass du wieder voll und ganz da bist...“ Er schlug Draco zufrieden auf die Schulter. „Aber...“, hakte sich Pansy noch einmal ein. „Wirklich nur Potenzialmagie, wenn wir dabei sind, um euch den Hals zu retten, klar? Bisher ist es jedes Mal gefährlich geworden...“ ~*~*~*~ „Okay, okay.“, gab Harry nach. Das war ihm nicht recht, aber es war etwas dran, dass es ohne sie zu gefährlich war. Hunger hatte er keinen oder zumindest keinen Appetit. Das mit Dobby war noch nicht vom Tisch. Aber da war noch etwas anderes, was ihn beschäftigte. „Was machen wir mit Creevey?“ Er ließ den anderen nur Sekunden, um zu überlegen, denn ihm war ein Gedanke gekommen. „Wenn wir wirklich fies wären, würden wir ihn zwingen mit einer Katze auf dem Arm zu Snape zu gehen.“ ~*~*~*~ Blaise grinste. „Das könnte zumindest interessant sein...“ Er schaute zu Draco hinüber. „Aber ich wette, dass Draco noch irgendwelche Zaubersprüche auf Lager hat, die ihn ärgern könnten... Was du mit Thomas auf dem See gemacht hast, war großartig, ebenso die Sache mit den Sahnetorten...“ „Hm...“ Draco fuhr sich nachdenklich durch die Haare. „Ich werde mal nachschauen, vielleicht finde ich etwas...“ Das Leben troff wirklich nur so vor Ironie. Das kleine Zauberbuch hatte er gekauft, um sich an Harry zu rächen und jetzt würde er es benutzen, um - wenigstens von seiner Warte aus - Creevey für etwas zu bestrafen, das er Harry angetan hatte... Das Foto, das er heimlich eingesteckt hatte, war zwar schön, aber zugleich verletzte es auch Harrys Privatsphäre immens. Wahrscheinlich hätte er es niemals an sich nehmen sollen und doch... Er hatte einfach nicht anders gekonnt. ~*~*~*~ „Dann essen wir jetzt was!“, beschloss Hermione und holte den Beutel heraus, den sie zusammen mit Ron gepackt hatte. Harrys Hilfe war eher bescheiden gewesen und nachdem er das erste Brötchen mit Senf und Nutella beschmiert hatte, hatten sie einstimmig beschlossen, dass er es besser sein ließ. Das Mädchen zauberte sogar warme Frikadellen und eine Schüssel Suppe auf die Decke. Das hatten ihnen die Hauselfen in der Küche aufgedrängt und dazu... „Als Nachtisch gibt es Kuchen!“, verkündete sie, gerade als Ron wieder zurückkam. „Sie sagen, das ist genial!“, berichtete er begeistert. „Ihr glaubt nicht, wie die plötzlich losgelegt haben. Wie zwei Geysire! Immer abwechselnd! Haben was erzählt von einem Zauber, den es gibt, Dinge in Katzen zu verzaubern, diesen Kanarienschnitten und Keksen, einem Sekret, das sie ausprobieren müssten, von Kostümen und Katzentapeten, die sich bewegen, Geisterkatzen wollen sie aus einem der Kerker holen, die sie entdeckt haben und das ganze soll Halloween steigen!“ Lachend ließ er sich neben Hermione zu Boden fallen und nahm sich ein Brötchen. Ron konnte immer essen. Harry grinste. „Ich werde zu Halloween gar nichts essen.“, sagte er entschlossen. „Als Vogel will ich nicht rumlaufen.“ Hermione schüttelte den Kopf. „Ich denke eher, dass sie die Kanarienschnitten abwandeln werden. Vielleicht zu Katzenschnitten. Wer weiß das schon bei denen…“ Aber auch sie konnte sich ein vorfreudiges Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie freute sie sich auf Halloween. „Das tut doch nichts zur Sache. Eine Katze will ich auch nicht werden. Diese Haare überall…“ Harry schauderte. Was er im zweiten Jahr bei Hermione gesehen hatte, hatte ihn diesbezüglich etwas verschreckt. „Sie haben versprochen, uns das Gegenmittel zu geben, wenn sie eines haben, weil wir den Scherz ermöglichen!“, gab Ron noch kund, bevor er sich den Mund so voll stopfte, dass er einfach nicht mehr reden konnte. ~*~*~*~ „Das klingt doch gut...“ Draco grinste über sein Brötchen hinweg. Das war doch etwas, worauf man sich verlassen konnte: Die Weasley-Zwillinge sprühten vor Ideen und es war angenehm, mal eher auf der verbündeten Seite zu stehen. … Warghs. Entwickelte er da gerade wirklich so etwas wie Sympathie für die rothaarigen Doppelgänger? Schien so. Er wurde echt langsam weich... „Katzenschnitten...“ Pansy grinste Draco an. „Dich würde ich ja liebend gerne mal als Katze sehen...“ Der Blonde schenkte ihr daraufhin einen vernichtenden Blick. „Nein, möchtest du nicht.“ „Oh doch...“ Auch Blaise grinste jetzt. „Dann sieht man es wenigstens, wenn du dein Fell sträubst...“ ~*~*~*~ „Oder wenn du die Ohren anlegst.“, ging Harry darauf ein. Ja, wenn er es recht bedachte, dann würde er es auch gern sehen. „Wie eine Katze in Fastweißblond wohl aussieht?“, sinnierte er und warf dem Jungen neben sich einen frechen Blick zu. Er war der einzige, der sein Frikadellenbrötchen noch nicht angerührt hatte. ~*~*~*~ „Oder wenn ich die Krallen an euch wetze...“, knurrte Draco zurück. Irgendwie hatte er gerade das dumpfe Gefühl, dass ihn alle aufziehen wollten. Und das gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht... Blaise grinste. „Daran zweifle ich kein bisschen...“ Den giftigen Blick des Vertrauensschülers ignorierte er gekonnt und reichte Claire noch ein Blatt Salat, über das sie sich mit Begeisterung hermachte. ~*~*~*~ Harry seufzte. „Zu ernst.“, murmelte er, dann schloss er die Augen. Er hatte sich nicht bewegt, lehnte immer noch gegen Draco. Und irgendwie war er müde. Kein Wunder, wo er die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Ron blickte sie an, dann rollte er mit den Augen. „Mione, bist du dir da wirklich sicher?“, fragte er, erneut den Gedanken an ein Liebespaar nicht aus seinen Gedanken verbannen könnend. „Ich meine…“ Sie blickte ihn an, vollkommen irritiert und seinem Gedankengang nicht folgen könnend. „Was meinst du?“ Der Rotschopf seufzte. „Ich geb’s auf.“, murmelte er, dann machte er sich wieder über Suppe, Frikadellen und Kuchen her. Alles auf einmal. Und Hermione verstand die Welt nicht mehr. Heute war echt zuviel passiert. Und noch dazu hatte sie ja noch was, das sie loswerden wollte… ~*~*~*~ Blaise warf Ron einen Blick zu und grinste. Bei Merlin, wie konnte der Junge bei dem, was er da futterte, nur so dünn bleiben? Er machte sich nun ebenfalls über die Suppe her. Draco hielt sich an die Frikadellen und die Brötchen, während Pansy mittlerweile zum Kuchen überging. „Hast du den Fotoapparat eigentlich mit?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige schließlich und blickte zu dem Slytherinmädchen hinüber. Pansy schüttelte den Kopf. „Angesichts der Weltuntergangsstimmung heute Morgen habe ich mir das lieber geschenkt... Ein anderes Mal. Und dann als Überraschung.“ Ein vorwitziges Lächeln huschte über ihr Gesicht. ~*~*~*~ Hermione nickte. Schnappschüsse waren eh am besten. „Jetzt bin ich dran!“, wechselte sie das Thema. „Ich habe gestern endlich den Spruch gefunden, den ich gesucht habe… Nein, eigentlich habe ich einen anderen gefunden, aber das ist ja nicht so wichtig. Die Suche war zwar dadurch schwerer, aber…“ Sie legte ein kleines Buch auf die Decke. „Gedankenübertragung!“ Harry öffnete die Augen wieder, blickte sie an, dann auf das Buch. Das wäre mit Sicherheit toll, wenn es funktionieren würde. „Es ist wirklich ganz einfach. Du schreibst den Namen desjenigen hinein, dem du eine Nachricht zukommen lassen willst, dann schreibst du die Nachricht drunter und unterschreibst, dann kann derjenige das Geschriebene in seinen Gedanken hören.“ Sie war aufgeregt. „Undasch fungschuniert?“ Sie blickte ihn abschätzig an. „Schlucken, Ron. Natürlich funktioniert es. Wartet, ich zeig’s euch!“ Sie klappte das Buch auf, begann zu kritzeln. Pansys Name und ein kurzer Wortlaut. ~*~*~*~ Pansy grinste, als die Worte in ihren Gedanken auftauchen. Es fühlte sich ähnlich an, wie wenn man jemanden sprechen hörte, aber der Unterschied war dennoch deutlich. „Ja, Harry sollte sich wirklich die Krümel von der Nase wischen.“ „Das ist toll!“ Blaise strahlte die Gryffindorschülerin an. „Versuch’s auch mal bei mir!“ Draco sah zwischen den anderen hin und her. Die Idee war wirklich gut... Ohne es weiter zu bemerken, hatte er den Arm wieder um Harry gelegt und begonnen, ihm erneut den Nacken zu kraulen. Essen konnte man schließlich auch problemlos mit einer Hand... ~*~*~*~ Harry rümpfte nur die Nase und tat, was Pansy sagte, während Hermione nun auch Blaise ein paar Worte schickte und diesem auf diesem Wege mitteilte, dass Claire gerade dabei war, in die Suppenschüssel zu klettern. ~*~*~*~ „Nein, Claire!“ Der Slytherin hielt seine Schildkröte davon ab, die Suppenschüssel als Badewanne zu missbrauchen und setzte sie behutsam auf seinem Umhang ab. „Hier bleiben, klar?“ Draco musste grinsen. „Mochtest du nicht neulich noch keine Schildkröten?“ „Claire ist etwas anderes“, entgegnete Blaise. „Sie ist einzigartig.“ „Ja, sie war mal ein Brötchen...“ „Hey, hört auf damit. Ich will mehr von dem Zauber hören.“, ging Pansy dazwischen und funkelte die beiden Jungs an. ~*~*~*~ Hermione lachte. „Ich habe für euch auch solche Bücher gemacht.“, sagte sie fröhlich und leerte ihre Tasche. Jedem reichte sie eins. „Ihr müsst eure Namen auf den Einband schreiben, dann aktiviert sich der Zauber.“, erklärte sie. Harry drehte es in seinen Händen, hatte sein angebissenes Brötchen zur Seite gelegt und schlug es auf. Es standen schon ein paar Zeilen darin. Zahlenreihen… „Was heißt das?“, fragte er und zeigte darauf. „Das ist der Arithmantikcode.“, gab sie zurück. „Das ist dein Name und dein Geburtsdatum. Und mit dem Namen auf dem Bucheinband vervollständigt sich der Zauber, den ich in die Zahlen gewoben habe. Aber der Name muss aus eurer Hand stammen, das kann ich nicht für euch übernehmen.“ Harry nickte, dann fiel ihm ein, dass er seine Feder ja verschickt hatte. Fragend blinzelte er zu dem Slytherin auf. ~*~*~*~ „Spendest du mir deine Feder?“, erkundigte sich Blaise. Keiner von ihnen hatte sonst seine Schultasche mit - und damit natürlich auch kein Schreibgerät, um den Zauber zu aktivieren. Draco blinzelte, als Harry ihn fragend ansah und überlegte kurz, was der Gryffindor wollte, ehe es dann klick machte. „Ach so. Hier.“ Er zog die Schreibfeder aus der Innentasche seines Mantels. „Hatte ich ganz vergessen... Sorry.“ Er lächelte und drückte sie Harry in die Hand. ~*~*~*~ Der lächelte zurück und legte das Buch auf seine Knie. Zum Glück war Dracos Feder wirklich erstklassig und konnte Tinte lange speichern. Seine hätte nach dieser Schreibpause ohne Tintenfass nicht mehr geschrieben. Langsam und ordentlich schrieb er seinen Namen auf den Einband und augenblicklich färbte er sich rot. Das ganze Buch wurde vollkommen rot; ein tiefdunkles Rot. Fragend sah er Hermione an. „Das ist normal.“, sagte sie. „Ich hab nicht rausbekommen, wie man es aus dem Zauber rauskriegt. „Mein Buch war ja auch mal schwarz wie die der anderen.“ Jetzt hatte es die Farbe von vergilbten Seiten, braungolden. Harry nickte und reichte die Feder an Draco zurück, damit dieser seinen Namen ebenfalls auf sein Buch schreiben konnte, während Hermione ihre an Blaise reichte. Wer zuerst frage, malte bekanntlich zuerst. ~*~*~*~ Blaise kritzelte seinen Namen auf den Einband, der seine Farbe zu einem dunklen Blau wechselte. Pansy änderte sich zu einem freundlichen Sonnengelb. Draco nahm von Harry seine ehemalige Feder entgegen und schrieb seinen Namen ebenfalls auf das Buch. Es wurde augenblicklich grün. Moosgrün, dunkelgrün. Slytheringrün. Er verzog ein wenig den Mund. Slytherin durch und durch, so wie man es immer von ihm gesagt hatte. Zumindest ließ sich das in die Farbe hineininterpretieren. Aber ob dem so war... Der Blonde zog die Schultern hoch. War ja auch egal. Stumm reichte er Harry die Feder zurück. ~*~*~*~ Harry hatte das Wandeln dieses Buches besonders beobachtet. Grün. Aber ihm kam da ein anderer Gedanke zu. „Wie der Verbotene Wald…“, murmelte er, denn eigenartiger Weise konnte er die Farbe nicht eindeutig zuordnen. Aufgrund der Beschaffenheit des Buchrückens, wechselte die Farbe, wenn das Licht anders drauf fiel… und bei näherer Betrachtung tat das auch sein Buch, genau wie das von Blaise oder Hermione. Pansys sicher auch, aber die Farbe war zu hell, um das eindeutig zu sagen. Ron griff nach Hermiones Feder und schrieb seinen Namen nun ebenfalls drauf. Er schrie auf, als der Einband zu einem schrillen Pink wechselte. „Was ist das?“, wollte er jammernd wissen. „Was soll das?“ Harry begann zu lachen und nahm dann seine Feder zurück. „Schöne Farbe, Ron.“, sagte er frech und öffnete sein Buch. *Passt zu deinen Haaren* Ron funkelte ihn böse an. „Was soll das heißen?“ „Dass es sich beißt!“, lachte er. Harry war glücklich, dass es funktionierte. Ron hatte die Worte vernommen. ~*~*~*~ Verbotener Wald? Draco zog eine Augenbraue hoch. Nun, das war wenigstens eine positivere Assoziation... Er wurde durch Rons Gejammer jedoch aus seinen Gedanken gerissen, ehe diese noch trübsinniger werden konnten. „Die Farbe hat was...“ Der Slytherin grinste Ron an. Jegliche weiteren Bemerkungen, die ihm gerade auf der Zunge lagen, verbiss er sich lieber. Er wollte schließlich keinen Streit vom Zaun brechen... ~*~*~*~ „Ich denke auch.“, sagte Hermione. „Pink oder auch Purpur steht für Wahrheit und Spiritualität und bringt Glück! Also beschwer dich nicht.“ Ron starrte sie an. „Glück?“, fragte er perplex. Sie nickte. „Ich hab vor ein paar Monaten ein Buch über Feng Shui gelesen, da stand das drin. Die Chinesen leben seit Jahrhunderten mit diesem Wissen und sieh dir an, was ihre Gesellschaft alles auf die Beine gestellt hat!“ „Die sind verrückt, die Chinesen!“, murrte Ron böse. Diese Farbe sollte wirklich auf ihn passen? War ja lachhaft. „Nein, wieso?“ Harry war plötzlich wieder munter. „Was bedeuten denn die anderen Farben?“, fragte er neugierig. Hermione lächelte. „Rot steht für Glück, Wärme, Ruhm und Kraft. Es ist die Farbe des Lebens, der Freude und der Liebe.“ Sie grinste ihn an, während er gleich mal ausprobierte, wie die Farbe ihm stand. „Rot soll böse Kräfte abhalten und kann zu zuviel Energie führen…“ Sie lächelte. „Passt also auch hier perfekt.“ Harry sah auf sein Buch hinab. Seine Wangen brannten. Liebe und Ruhm, ja? Super… Klasse… ~*~*~*~ „Nun der Ruhm stimmt bei dir ja definitiv.“ Blaise grinste Harry an und wandte sich dann ohne Umschweife wieder an Hermione. „Was bedeuten unsere Farben? Weißt du das auch?“ Pansy beugte sich neugierig zu der Musterschülerin hinüber. Sie war auch gespannt wie der berühmte Flitzebogen. Draco dagegen... Er ließ seine Augen kurz zu Harry wandern, wuschelte ihm durch die Haare und blickte dann auf den See hinaus. Wieder etwas, das ihm etwas über ihn sagen sollte... Warum wollten eigentlich alle immer durch solche Dinge mehr über sich erfahren? Das legte doch nur in Ketten, nichts weiter... ~*~*~*~ Hermione lachte. Es war eben nicht leicht, immer alles zu akzeptieren. Sie wandte sich an Pansy. Sie zuerst. „Gelb passt auch. Sehr sogar.“, sagte sie. „Gelb steht für Toleranz, Geduld und Weisheit.“ Sie sah sie an und lächelte mild. „Und davon zeigst du uns mehr als alle anderen.“ Dann wanderte ihr Blick zu Blaise. „Und Blau steht für Spiritualität und Treue. Dazu Sorgfalt, Umsicht und Glaube. Blaise, du bist durch und durch blau.“ „Du solltest weniger trinken.“, kam es grummelnd vom Rotschopf und Hermione lachte, überging es aber. „Allerdings gilt es in China auch als sekundäre Trauerfarbe, weil es beruhigt.“, schloss sie ihren Vortrag an den schwarzhaarigen Slytherin. ~*~*~*~ „Weise - Pansy?“ Blaise zog demonstrativ eine Augenbraue hoch. „Hey, du bist eine Trauerfarbe, also sag lieber nichts!“, konterte die Slytherin sofort und grinste. Dennoch... Diese Farbbeschreibungen trafen wirklich sehr genau. Und jetzt war sie gespannt, was bei Draco herauskam. ~*~*~*~ Harry ging es da nicht sehr viel anders. „Jetzt Dray!“, forderte er und Hermione wandte sich ihnen zu. War schon klar, dass Draco nicht selbst fragen wollte. „Grün ist wahrscheinlich die Farbe, die sich am wenigsten zuordnen lässt. Je nachdem welches Grün du hast, bedeutet es was anderes. Im Großen und Ganzen allerdings stehen Ruhe, Hoffnung und Frische mit der Farbe Grün in Verbindung. Und dann kommen die Abwandlungen, die bei Wachstum anfangen, über heilungsfördernd, sorgenlindernd, lebendig und anregend gehen und bei beruhigend und stagnierend aufhören.“ Ihr Blick wurde ein bisschen fies. „In Zusammenhang mit Rot fördert es Eifersucht!“ Ron prustete los, allein schon der Blick, den Harry präsentierte, war Gold wert. ~*~*~*~ Draco schnaubte bei Hermiones Auflistung unwillig. Hoffnung. Ausgerechnet er. Hoffnung. Das war doch Hohn... Die Eifersucht war dann wirklich die Krönung. Er beobachtete kurz Harrys Reaktion, die er ansonsten definitiv lustig gefunden hätte, und sah dann Hermione an. „Blödsinn...“, murmelte er nur und zog die Knie an. Eifersucht... Okay, das war denkbar. Er spürte ja jetzt schon ein leichtes Grollen im Bauch, wenn sich die anderen um Harry sorgten. Aber Hoffnung? Bei Merlin, Hoffnung war bei ihm doch echt das Letzte, was einen Sinn besaß! Doch es bedeutete nichts... Gar nichts... Er bettete den Kopf auf den freien Arm, der andere befand sich immer noch auf Harrys Rücken, hielt ihn fest. Und ganz unwillkürlich war sein Griff etwas fester geworden. „Und du, Mione?“, erkundigte sich Pansy und ignorierte dabei vollkommen Dracos Reaktion. ~*~*~*~ „Stabilität, Tiefe, Eleganz und Herbst.“, sagte sie selbstbewusst und funkelte Ron kurz böse an, als er schnaubte, dann fuhr sie fort. „Erdbraun steht für Verlässlichkeit, dunkles Braun für Schwere. Generell gibt sie ein Gefühl für den Fluss der Zeit.“ Sie lächelte in die Runde. „Also hört in Zukunft auf mich, wenn ich sage, es ist Zeit für den Unterricht.“ Ron seufzte und steckte sich noch ein Stück Kuchen in den Mund. Alles Humbug. Als würde eine Farbe etwas über den Menschen aussagen… Harry grummelte noch ein bisschen vor sich hin wegen der Anspielung Hermiones, aber dann kam ihm ein anderer Gedanke. „Zwei Fragen.“, sagte er. „Wie weit wirken diese Bücher? Und wie ist es, wenn man einen Gedanken erhält?“ Hermione sah ihn an. „Ich weiß nicht, wie weit sie wirken.“, sagte sie. „Das wäre noch herauszufinden. Und die zweite Frage…“ *…ist hiermit beantwortet, oder?* Lächelnd nickte Harry. Damit konnte er jetzt doch auch zu Dobby Kontakt aufnehmen, oder? Das würde er später mal versuchen… Doch zuvor… „Und wann fangen wir mit dem Training an?“ Hermione sah ihn an. „Nicht mehr heute.“, bestimmte sie, während Ron die Frage welches Training gemeint war dazwischenrief. „Du siehst aus, als hättest du nicht geschlafen, da wird das nichts mit der Konzentration.“ War ja klar gewesen, dass sie den Trick kannte… „Dann morgen?“ „Das werden wir dann sehen.“, gab sie zurück. Und dann begann sie den nervenden Ron darüber aufzuklären, worüber sie geredet hatten, als er weg gewesen war. Harry lehnte sich wieder gegen Draco und betrachtete leise lächelnd das Buch und die Feder, dann schlug er es auf und schrieb ein paar Worte hinein, die kurz darauf in Dracos Gedanken Widerhall fanden: *Sorry, dass ich dir Sorgen gemacht habe.* ~*~*~*~ Die Worte in seinen Gedanken überraschten Draco. Er hatte nicht mit so etwas gerechnet. *Dafür musst du dich nicht entschuldigen...*, kritzelte er zurück. Blaise und Pansy verwickelten gerade Ron und Hermione in eine Diskussion über die Möglichkeiten und Gefahren der Bücher, womit diese gerade vollkommen abgelenkt waren und nicht auf sie achten würden. *Dass ich es gern gemacht habe, wäre jetzt gelogen. Aber du kannst ja nichts für das, was ich denke.* ~*~*~*~ Harry nickte, seufzte und dann schloss er die Augen. „Trotzdem.“, murmelte er. Er war müde, am liebsten würde er jetzt einfach schlafen. Und ehe er den Gedanken noch zu Ende gedacht hatte, war er auch schon weg. ~*~*~*~ Draco musste leise lachen, als Harry wirklich und wahrhaftig an seine Schultern gelehnt einschlief. „Gute Nacht, Kätzchen...“, murmelte er leise. Stillschweigend wachte er über Harrys Schlaf, so wie er es erst gestern im Raum der Wünsche getan hatte. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ And I cannot explain to you In anything I say or do or plan Fear is not afraid of you Guilt's a language you can understand I cannot explain to you in anything I say or do I hope the actions speak the words they can ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ ----------__-----------__------------__-----------__-----------__------------ abranka: Ich will auch ein Gedankenbuch. *_* Sofort! Und ich will wissen, welche Farbe zu mir passt! Shirokko: Das wär’s… *seufz* Zu jeder Zeit jeden erreichen können. Irgendwelche Menschen ärgern, die nicht das tun, was man von ihnen verlangt, spicken im Unterricht so unglaublich einfach… Stellt euch das mal vor… man könnte Busch davon überzeugen, sich selbst zu killen, weil man sein Unterbewusstsein spielen könnte. Man könnte Richter zu härteren Strafen zwingen… *seliggrins* Ich wäre beinahe so mächtig wie Schuldig! Das würde mir gefallen!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)