Diamonds and Rust von Shirokko (Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...) ================================================================================ Treffpunkt Menschlichkeit ------------------------- Titel: Diamonds and Rust Kapitel: Begegnung 33: Treffpunkt Menschlichkeit Autoren: abranka und Shirokko Pairing: Draco / Harry Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht… Den Rest solltet ihr schon selbst lesen… Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr. Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da. Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer. Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung. Edelkitsch garantiert. Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt. Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Goo Goo Dolls - Name. Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum. Begegnung 33: Treffpunkt Menschlichkeit In der Nacht hatte Harry Draco dreimal rechtzeitig vor den wirklich bösen Szenen in seinen Träumen bewahren können, einmal jedoch war Draco wieder mit einem leisen Schrei hochgefahren. Jedes einzelne Mal hatte er sich danach zitternd an den Gryffindor gekuschelt, die Nähe, die Geborgenheit nicht hinterfragt, sondern einfach angenommen. Als dann die Wanduhr halb acht schlug, wurde der Slytherin aus dem tiefsten Schlaf gerissen. Benommen blinzelte er und versuchte sich zu orientieren. Sein Kopf lag noch immer an Harrys Schulter. Die Arme des Gryffindors waren eng um ihn geschlungen. Sein eigener linker Arm war eingeschlafen, weil er nahezu die ganze Nacht darauf gelegen hatte und sein rechter... Irgendwie hatte er es offenbar geschafft, seine Hand unter Harrys Hemd zu bugsieren. Bemerkenswert... Er konnte sich nicht daran erinnern. Aber er konnte die warme Haut unter seiner Handfläche spüren. Das war... schön. Mit einem leisen Seufzer zog er seinen Arm zurück und stupste Harry vorsichtig auf die Nasenspitze. „Aufstehen...“ ~*~*~*~ „Hm?“ Harry murrte unzufrieden. Er wollte noch nicht aufstehen. Es war eine anstrengende Nacht gewesen, weil er immer wieder wach geworden war, um zu überprüfen, ob es Draco gut ging. Als er eingeschlafen war, war es weit nach drei gewesen. Und jetzt… wollte er nicht aufstehen. Noch einmal murrend drückte er sich näher an die Wärmequelle, die ihn vor seinen eigenen Träumen wirklich hervorragend beschützt hatte, versteckte sein Gesicht, um nicht Gefahr zu laufen, noch einmal gepiekt zu werden. Zufrieden seufzte er. ~*~*~*~ Draco lachte leise, als sich Harry noch näher kuschelte. Er konnte ihn so gut verstehen... Aber trotzdem: Sie mussten aufstehen. Auch so würde schon alles sehr, sehr knapp werden... Er zog seine Hand zurück, ließ sie über Harrys Seite wandern, wieder unter das Hemd und stupste ihn nun dort leicht an. „Wir müssen noch immer aufstehen...“ ~*~*~*~ Harry knurrte unwillig. Aber das Gefühl… Seine Augen klappten auf und er lag plötzlich ganz still. Ganz steif. Was tat Draco da? ~*~*~*~ Okay... Offenbar hatte Harry beschlossen, wirklich weiterzuschlafen. Bitte... Seine Finger machten sich selbstständig, wanderten über die weiche Haut, genossen die Wärme. Leben. Immer wieder kam Draco das Wort in den Sinn, wenn er an Harry dachte, wenn er seine Wärme, seine Nähe spürte. Leben, Lebendigkeit. Er erinnerte ihn daran, dass er sich aufrappeln würde, dass er sein eigenes Leben in Angriff nehmen würde. Um sich selbst endlich wieder lebendig zu fühlen - und frei. Er konnte die Rippen unter seinen Fingerspitzen spüren, fuhr sie langsam nach, wanderte wieder hoch zu Harrys Brustbein. Komisch... Hatte er jemals jemanden so berührt? Aber... es erschien ihm weder falsch noch aufdringlich... ~*~*~*~ Der Schwarzhaarige hatte aufgehört zu atmen. Es war ihm einfach unmöglich geworden. Schlicht und einfach. Seine Kehle war eng, das Kribbeln unkontrollierbar… Er keuchte leise, als ihn die Atemnot überwältigte, dann schnellte seine Hand plötzlich nach vorne und er hielt Dracos Handgelenk umklammert. Nicht fest, da noch der Hemdstoff dazwischen war, aber effektiv. Er rückte ein bisschen ab, um ihn ansehen zu können. In seinen Augen lag eine Mischung aus Traurigkeit, Verletztheit und Tadel. ~*~*~*~ Urplötzlich schloss sich Harrys Hand um sein eigenes Handgelenk, hielt ihn fest. Draco blickte erschrocken auf und sah direkt in die durchdringenden grünen Augen. Dieser Ausdruck... Er schmerzte sofort. Einen Sekundenbruchteil später waren seine Wangen flammendrot. Betroffenheit befiel ihn. Es war falsch gewesen. Vollkommen falsch... Er zog seine Hand zurück und senkte den Blick. „Ent... Entschuldige...“, murmelte er leise. ~*~*~*~ Harry entließ endlich die Luft aus seinen Lungen, als ein großer Teil der Spannung ging. Mann, das war schwer gewesen. Dieser Blick… die roten Wangen… „Was machst du nur mit mir…“, murmelte er, ohne zu ahnen, dass er es überhaupt aussprach, drückte den anderen noch einmal an sich. Ohne es zu wissen, machte Draco es ihm unendlich schwer, bei ihm zu sein. Immer wieder stellte er unwissendlich seine Selbstbeherrschung auf die Probe, denn schon wieder war da dieser eine Gedanke gewesen… Der Gedanke, dass er ihn küssen wollte… Sein Blick fiel auf die blassen, vom Weinen gestern etwas rissigen Lippen, dann schluckte er und ließ lockerer, um sich aufzurichten. Verdammt, er war ganz steif. Warum hatte er auch die ganze Zeit nur auf einer Seite verbracht… Nun, er wusste warum, er hatte Draco… Es schlug Viertel vor acht und augenblicklich stoppten alle seine Gedanken. Mittwochmorgen. Sie kamen zu spät zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste! Er blickte Draco an. Regelrecht geschockt. „Deshalb wolltest du mich wecken?“, fragte seine Stimme belegt. ~*~*~*~ Draco ahnte jetzt, wie sich ein geprügelter Hund fühlen musste. Das war wirklich kein gutes Gefühl... Wäre er doch nicht so gedankenlos gewesen! Bei Blaise wäre ihm das niemals passiert... Er ließ sich widerstandslos noch einmal näher zu dem Gryffindor ziehen, spürte noch einmal dieser Wärme nach, aber mit diesem Gefühl im Bauch... Da hatte er keine Chance, sie zu genießen. „Hm?“ Draco fühlte sich durch die Frage aus seinen Gedanken und ein wenig auch aus diesen Schuldgefühlen gerissen. „Ja... Wir sind spät dran... Wenn wir uns umziehen und unsere Schulsachen holen, kommen wir garantiert eine halbe Stunde zu spät... Und dort gemeinsam aufzutauchen wäre wohl Wahnsinn. Genauso wie dort ohne Schultasche aufzulaufen...“ Draco richtete sich auf und zog sich langsam von dem Gryffindor zurück. Er hatte das Gefühl, als wenn seine Wangen noch immer glühen würden. Oh, verdammt, und Blaise würde ihn umbringen, wenn er ihn sah. Ganz definitiv. Denn sein bester Freund hatte sich die Nacht über garantiert Sorgen gemacht... Das schlechte Gewissen wurde immer drückender. Toll, warum musste sich sein Gewissen eigentlich mit solcher Macht zurückmelden? Wollte es ihn gleich zu Tode quetschen? ~*~*~*~ Harry blickte ihn an. Draco hatte Recht. Das war tödlich! Und so wie sie beide jetzt gerade aussahen, so zerfleddert und zerknittert, würden die doch alles denken! Sie würden glatt… ihre Gerüchte bestätigt sehen! Hilfe! Wenn er doch nur den Spruch von Hermione kennen würde, dann… „Mione…“, flüsterte er und sprang auf. „Los, Dray, beeil dich! Wir müssen sofort los, dann schaffen wir es noch, bevor sie in den Klassenraum geht!“ Er sprang über die Sofalehne und griff noch im Aufstehen nach seinem Umhang. Dann nach seiner Tasche und angelte schließlich nach dem Tarnumhang. „Mione wird uns retten!“ ~*~*~*~ Verblüfft sah Draco dem Gryffindor zu. Wenn er meinte... Zumindest eins hatte er jetzt gelernt: diesem voll und ganz zu vertrauen. Draco stand auf, nahm ebenfalls den kurzen Weg über die Sofalehne und schloss sich Harry an. Im Gegensatz zu diesem hatte er bereits mit Umhang geschlafen. Vor der Tür hielt er dann jedoch mitten in der Bewegung inne. „Stopp. Wir können nicht nebeneinander durch die Gänge rennen. Du gehst unter den Tarnumhang.“ ~*~*~*~ „Damit die sehen, wie du aussiehst? Klar doch!“, erwiderte Harry. „Dann doch lieber andersrum! Von mir sind sie das gewohnt! Ich sehe immer so schlimm aus!“ Sie durften keine Zeit verlieren, wenn sie Hermione wirklich noch erwischen wollten, und so warf Harry ohne weiter nachzudenken, den Umhang seines Vaters über Draco. Er hatte das schon einmal gemacht, doch damals war er danach geflohen, jetzt… tat er das nicht. Trotzdem riss er die Tür auf und stürmte bereits los, im Gehen seinen Zauberstab ziehend. „Accio Miones Tasche!“, rief er. Hoffentlich klappte es und würde sie aufhalten! ~*~*~*~ Draco schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf und fing den Tarnumhang auf. Mit Harry zusammen zu sein hatte selbst in solchen Situation etwas herrlich erfrischend Lebendiges... Er rannte hinter Harry her, warf die Tür hinter sich ins Schloss. Es war bemerkenswert, wie schnell der schmale Junge war. Noch dazu, wo er allein durch Quidditch trainiert war. Draco hingegen... Er hielt mühelos Schritt. Allerdings wurde für ihn der Weg nach recht kurzer Zeit zu einem üblen Hindernislauf. Je näher sie den Klassenräumen kamen, desto voller wurden die Gänge. Und desto mehr seltsame Blicke folgten Harry. Einer der Gryffindors murmelte irgendetwas Abfälliges über den Schwarzhaarigen, was ihm von Draco im Vorbeilaufen einen kurzen Ellbogenstoß einbrachte, der diesen gegen die Wand prallen ließ. Rache war süß. ~*~*~*~ Ihnen kam Hermiones Tasche entgegen, als sie in den Gang einbogen, in dem der Unterrichtsraum lag. Sie war so schwer, dass sie nur ganz langsam flog. Aber immerhin hoch genug, dass Hermione nicht rankam. Und wahrscheinlich war ihr Zauberstab in der Tasche. Das sollte sie sich unbedingt bald abgewöhnen. „Mione!“, rief er aufgeregt und sie wandte den erstaunten Blick von ihrer Tasche ab, dann wurde ihr Gesicht plötzlich erleichtert. Ja, sie schien fast zu weinen! Er stoppte vor ihr und fing ihre Tasche auf, als sein Zauber endete. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er besorgt. Den Grund, warum er so schnell gerannt war, hatte er vergessen. „Harry, sie haben… sie haben beschlossen…“ Sie schluchzte auf und warf sich in seine Arme. Verdutzt fing er sie auf. Was war denn jetzt los? „Sie haben gesagt, sie reden nicht mehr mit dir! Und niemand darf es tun, weil sie sonst auch mit ihm nicht mehr reden!“ Wieder ein Schluchzer, ungeachtet der anderen Schüler im Gang. „Und sie haben gesagt, dass sie auch mit mir nicht mehr reden, weil ich versucht habe, sie zur Vernunft zu bringen! Sie… Harry, sie hassen dich so sehr, dass sie dich schneiden wollen!“ Er war sprachlos. Nicht fähig etwas zu sagen. Sekunden konnte er sich nicht einmal bewegen, dann legte sich das Lächeln auf sein Gesicht wie ein Schleier. „Hey.“, flüsterte er sanft. „Vielleicht kannst du sie noch mal bitten, dass sie…“ „Denk nicht mal weiter!“, fauchte sie ihn an, dann wischte sie sich über das Gesicht. „Ich würde niemals meinen Ruf dir vorziehen! Das solltest du eigentlich wissen!“ „Sorry.“ Ein leises Lachen. Sein Herz hatte sich ein Stückchen weiter verschlossen, als es das erste Mal zur Stunde läutete. Noch fünf Minuten. Was kümmerten ihn die anderen? Sie war da. Draco war da. Ron… „Könntest du uns vielleicht helfen?“ Er zog sie in einen Nebengang, der nicht weit war. „Wir müssen anders aussehen. Nicht so verknittert. Kriegst du das hin?“ Sie nickte, schniefte und sah ihn an. Warum ließ ihn das so kalt? „Wir?“, hakte sie dann misstrauisch nach. ~*~*~*~ Draco blieb vor der Tür stehen. Grangers Worte... waren beunruhigend. Gryffindors, die ihre eigenen Leute hassten... Aber bei den Slytherins war es nicht anders. Die Häuser brachen auseinander. Und das gerade jetzt, wo Zusammenhalt wichtiger war als jemals zuvor. Ahnte denn hier niemand etwas von der drohenden Gefahr? Offenbar nicht. Stumm folgte der Blonde den beiden Gryffindors in den Nebengang. Ihm war ein wenig unwohl dabei, sich auf das braunhaarige Mädchen zu verlassen, aber wenn Harry ihr vertraute... Wie auf ein Stichwort hin zog er den Tarnumhang runter und schenkte Granger ein strahlendes Lächeln. „Wir.“ ~*~*~*~ Sie starrte ihn an, dann lachte sie trocken. „Ach ja. Der Brief…“ Noch eines dieser trockenen Lachen, das so freudlos war, dass es Harry fast das Herz brach. „Ihr habt also verschlafen…“ Ohne einen weiteren Kommentar nahm sie Harry die Tasche ab und holte ihren Zauberstab hervor. Nur Sekunden später waren sie beide wie aus dem Ei gepellt. Fast schon etwas zu ordentlich. Murrend schüttelte Harry den Kopf, um zumindest seine Haare wieder normal zu bekommen. War das ein seltsames Gefühl… wie bei Petunia… „Harry?“ Er sah wieder auf. „Du weißt, dass es an ihm…“ Sie blickte Draco an. „…an Draco liegt? Sie haben ein Foto, wo ihr nebeneinander lauft, als wärt ihr Freunde!“ „Wir sind Freunde!“ „Harry, sie halten dich für einen Verräter! Für einen Überläufer!“ „Das ist Blödsinn, Mione, und das weißt du auch!“ Sie weinte wieder. „Harry…“ Er lächelte. „Sei einfach weiter für mich da, ja?“ Er strich ihr ein paar Tränen von der Wange und sie nickte. „Du solltest den Zauber auch noch auf dich anwenden, sonst lachen sie dich aus.“ „Harry…“ „Ich mach mir nichts aus ihnen.“, gab er zur Auskunft, hakte sie und dann Draco unter, dann stockte er. Das konnte er nicht tun. Auch wenn die Gryffindors davon ausgingen, die Slytherins taten es nicht… „Geh du vor.“, sagte er lächelnd, schob ihn ein bisschen vorwärts. ~*~*~*~ Dracos Miene verschloss sich auf Grangers Reaktion hin. Bitte. Er hatte ja keinen Frieden schließen müssen... Dennoch - ihr Zauber war wirklich großartig, das musste er ihr lassen. „Ein Foto?“ Der Slytherin runzelte die Stirn. Das war wirklich nicht gut. Falls das bei den Slytherins landen würde... Die kümmerten ihn an sich nicht, aber noch wollte er den Schein wahren. Wenigstens eine Weile... Mit einem schiefen Lächeln ließ er sich von Harry unterhaken, bis diesem aufging, dass das so nicht möglich war. „Schon klar... Drück mir die Daumen, dass ich es schaffe zu verhindern, dass Blaise gleich eine Szene macht. Sonst wird das noch lustig...“ Draco wandte sich noch einmal um, grinste leicht und wuschelte Harry kurz durch die Haare. „Und danke, Hermione.“ Wieder ein strahlendes Lächeln an ihre Adresse, dann verließ er den Gang, ging hinüber in den Klassenraum. „Draco!“ Pansy und Blaise lieferten sich ein regelrechtes Schreiduell. Womit die Aufmerksamkeit aller Schüler auf ihnen ruhte. „Immer mit der Ruhe...“ „WO ZUM MERLIN...“, begann Blaise, doch Draco bremste ihn aus. „Ich muss dich nicht um Erlaubnis fragen, wenn ich mal eine Nacht wegbleibe, oder?“ Pansy sah ihn an, blickte sich um und entdeckte, dass Potter fehlte. Ihn hatte sie auch heute Morgen in der Großen Halle nicht gesehen. Sie zählte augenblicklich eins und eins zusammen. Die Eifersucht schmeckte bitter. Und doch... Sie war gestern als letzte in den Schlafsaal gekommen, heute Morgen als erste gegangen. „Und vor allem muss er dich nicht um Erlaubnis bitten, wenn er bei seiner Freundin ist.“ Sie hängte sich an Dracos Arm, drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Der Blonde raunte ihr ein leises Danke zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Blaise stockte. Dann kapierte er, was beinahe geschehen war. „Turteltauben...“, knurrte er und wandte sich ab. Draco zerzauste ihm die Haare und umarmte ihn. „Immer doch...“ ~*~*~*~ Hermione hatte sich noch immer nicht beruhigt, als sie beide nur Sekunden vor dem Klingeln in die Klasse kamen. Sie zitterte und Harry, der schon prophylaktisch das freundlichliebe Lächeln auf den Lippen trug, verstand sofort warum. Die Blicke, die sie beide trafen, sagten mehr als deutlich, was Sache war: Die Gryffindors hatten tatsächlich beschlossen, ihn aus ihrer Gemeinschaft auszuschließen. Das war gar nicht gut. Jedenfalls nicht für Hermione, die darunter leiden musste. Ihn interessierte es wenig, denn sie hatten auch zuvor schon nicht mit ihm gesprochen. Er ließ seinen Blick über die Schüler wandern, sah Draco mit Blaise albern, sah Pansy an seinem Arm hängen und spürte augenblicklich eine Mischung aus Eifersucht und Bedauern. Hermione hatte ihm gestern tatsächlich die Augen geöffnet und Pansy tat ihm Leid. Sie hatte keine Chancen bei Draco, obwohl sie sich so sehr bemühte. Weil er nicht lieben konnte. Weil sein Vater es ihm so verdammt effektiv ausgetrieben hatte. Sie war genau wie er selbst unglücklich verliebt… Das Lächeln wurde ein wenig breiter, als er sich abwandte. Nevilles Blick war verzweifelt, aber er erwiderte ihn nicht. Er würde die Gutmütigkeit des Jungen nicht ausnutzen und ihn mit ins Unglück stürzen. Hermione mit sich ziehend, setzte er sich an seinen Platz ganz vorn und blickte Tonks fröhlich entgegen, die den Blick nicht minder fröhlich erwiderte. Nur dass ihr Lächeln echt war. Während der Stunde, wo sich Dean und Pansy duellieren mussten, kam sie zu ihm und beugte sich zu ihm hinunter. „Scheint ja alles okay zu sein.“, freute sie sich. „Ich hab mir Sorgen gemacht, weil Severus so was erzählt hatte…“ Harry schüttelte den Kopf. „Es ist okay.“, sagte er beruhigend und sie richtete sich fröhlich wieder auf. „Ach so… Ich habe noch einen Brief für Sirius, würdest d… hätten Sie nach der Stunde vielleicht Zeit?“ Ihr Gesicht entgleiste kurz, als er sie siezte, aber sie begriff schnell und nickte. In diesem Moment gewann Pansy Deans Zauberstab und schwenkte ihn triumphierend. Applaus von den Slytherins war zu hören und Harry lächelte leicht. Dean war wütend. Und irgendwie… tat es gut, ihn verlieren zu sehen, denn wie er von Hermione später noch erfahren hatte, war er der Anführer des Komplotts gegen ihn. Er war an allem Schuld… Auch wenn dafür Pansy gewonnen hatte… diesmal war es ihm Recht. ~*~*~*~ Blaise hatte sich während des Duells mehrfach entschuldigt und mindestens genauso oft nachgefragt, was bei Snape passiert war, doch Draco schwieg sich aus. „Mann... Es wäre toll, wenn du irgendwann einmal wirklich mit mir über alles reden würdest...“ Frustriert bettete Blaise seinen Kopf auf die Arme. „Du kannst einen echt wahnsinnig machen...“ „Wir werden reden, okay? Aber weder jetzt noch hier.“, lenkte Draco ein. Seine Augen huschten wieder über die Gryffindors, schätzten sie ab. Da war wirklich irgendetwas im Gange... Glaubten die wirklich alle diesen Mist über Harry? Waren sie alle so dumm? Und dann hingen seine Augen schon wieder an diesem schwarzen Haarschopf dort vorne... „Na, das klingt doch schon besser.“ Blaise grinste leicht. Pansy strahlte vor Begeisterung, als sie in die Reihe zurückkam. Sie hatte sich wirklich gut geschlagen. „Du musst aber noch immer an deiner Verteidigung arbeiten... Die ist zu schwach, Pansy.“, erläuterte Draco, während sie sich neben ihn setzte. Sie zog eine Schnute, nickte aber verständig. Er hatte ja Recht... Der Unterricht ging vorüber, ohne dass Tonks Harry oder ihn zum Duell aufgefordert hätte. Angesichts der letzten Katastrophe war das auch nur zu verständlich... Als es schließlich klingelte, stand Draco beinahe sofort auf. „Ich muss noch meine Tasche holen... Wir treffen uns im Klassenraum.“ Er rauschte davon, ehe ihn einer der beiden aufhalten konnte. Blaise und Pansy sahen ihm schweigend nach. „Kommt es mir nur so vor oder hat sich wirklich irgendetwas an ihm verändert?“, murmelte Pansy leise. Blaise nickte leicht. „Das Gefühl habe ich auch... Irgendetwas ist anders.“ ~*~*~*~ Harry wartete zusammen mit Hermione, bis sich der Klassenraum geleert hatte. Das Mädchen hatte ihn gebeten, bleiben zu dürfen, denn sie wollte nicht mit den anderen allein sein. Harry konnte regelrecht spüren, wie sie darunter litt, dass alle gegen sie waren. Sie litt noch viel mehr als er. Kurz gab er den Brief bei der Lehrerin ab, die ihm einmal fröhlich durch die Haare wuschelte und ihn gleich abschickte, nachdem sie die Adresse drauf geschrieben hatte. Grimmauldplatz… Er hatte es diesmal deutlich lesen können. Der Brief an Sirius beinhaltete vieles. Sehr vieles. Unter anderem seine Freundschaft mit Draco und Snapes Verhalten, das plötzlich um so Vieles anders war als vorher. Auch wenn er es nicht hatte in Worte fassen können, es war ein Gefühl, dass er wirklich auf ihrer Seite stand. Selbst nach gestern Abend hatte sich dieses Gefühl nicht verabschiedet… Und danach auf dem Weg zu Geschichte und den halben Unterricht hindurch erklärte er Hermione, dass Tonks zu einem Orden gehörte, dass sie Sirius und Remus kannte und auf seiner Seite stand, dass es normal war, dass sie ihn so behandelte, weil sie offensichtlich einen Narren an ihm gefressen hatte, und dass er sie mochte, dass er Unterricht jenseits der Schulregeln bei ihr bekam, den er nicht näher erläutern konnte… Hermione war sprachlos. Wie hatte er das so lange vor ihr geheim halten können? Und als er ihr sagte, das Sirius in darum gebeten hatte, seufzte sie nur einmal und schwieg, während sie begann, Binns Gelaber mitzuschreiben. Harry schüttelte amüsiert den Kopf. Bei Hermione hatte sich etwas geändert… Sie klammerte… irgendwie, denn sie machte ihm keine Vorwürfe über seine Verschwiegenheit, sondern nahm es hin, als hätte sie Angst, es sich auch mit ihm zu verscherzen… Beruhigend legte er ihr eine Hand auf das Knie, damit es nur keiner sah. „Sie werden merken, dass sie falsch liegen, wenn Voldemort sich rührt…“ Hermione begann zu zittern und konnte sich nur mit Mühe das Weinen verkneifen. Also würde sie das bis Dezember ertragen müssen? So war doch die Vorhersage, oder nicht? Das Ministerium ist verloren… Zwischen Regen und Schnee zermalmt. Das hatte Harry gesagt. Aber was bedeutete es? Im Winter, wenn Schnee lag? Wenn der Schnee schmolz, also im Frühjahr? Oder was sonst? Sie legte den Kopf auf den Tisch und zitterte nun so heftig, dass Harry sie beruhigend streichelte. Irgendwie war es komisch. Vielleicht lag es nur daran, dass hier so viele andere waren, aber sie umarmte er nicht, dabei hätte er bei Draco keine Sekunde gezögert… Oder lag es wirklich nur an den anderen? ~*~*~*~ Draco kam ein wenig zu spät zu Zaubereigeschichte, was niemanden störte. Binns am allerwenigstens. Und ihn... Nein, das sicher nicht. Er schritt an den beiden Gryffindors vorbei und sah auf einen Blick, dass es Granger nicht gut ging. Gar nicht. Und Harry... Er bemühte sich um sie... Kurz verspürte der Blonde ein Ziehen in der Magengegend, ignorierte es aber. Er ließ sich auf seinen Platz zwischen Pansy und Blaise fallen und starrte aus dem Fenster. Zeit, nachzudenken. Was nichts anderes hieß, als dass er noch einmal den gestrigen Abend Revue passieren ließ, und auch die Nacht und... den Morgen. Wieder kam ihm Harrys Reaktion in den Sinn. Und wieder überwältigte ihn ein Gefühl der Scham. Er hätte sich noch immer in Grund und Boden schämen können und nur die gewohnte Ruhe und die kalte Maske hinderten ihn daran, jetzt wieder verlegen zu werden. Verdammt. Was war das gewesen? Es war... ihm trotzdem so natürlich erschienen, ihn zu streicheln, zu berühren... Das war... Aber er tat es doch sonst nicht... Er suchte ja noch nicht einmal solch eine Nähe zu Pansy und die war immerhin ein Mädchen... Und Blaise. Bei Merlin, er hätte Blaise niemals so berührt! Und schon gar nicht in dessen Armen geschlafen... Draco verzog leicht den Mund, starrte nach draußen. Es war wolkig... Hoffentlich hielt sich das Wetter bis zum Abend... Da hatte er schließlich noch ein Flugversprechen einzulösen... Er seufzte leise. Pansy strich ihm über das Haar, was er schweigend zur Kenntnis nahm und zuließ. Doch in Gedanken... da war er weit fort. ~*~*~*~ Die Stunde endete und Harry ging mit Hermione in die Große Halle. Neville wollte zu ihnen kommen, da man ihnen ihre Stammplätze streitig gemacht und sie ans Lehrertischende verbannt hatte, doch Harrys Blick hielt ihn auf Abstand. Hermione brach beinahe in Tränen aus, als sie sah, wie er versuchte, sie zu schützen, indem er sie vergraulte. Mit ihr hätte er das auch getan, hätte sie ihm nicht gesagt, dass sie das niemals zulassen würde. Er war zu selbstlos… Und als sie aufsah, um ihm genau das zu sagen, bemerkte sie das Blickduell zwischen dem Schwarzhaarigen und Dumbledore. Der Schulleiter lächelte von seinem hohen Stuhl in der Mitte des Lehrertisches herab und direkt Harry an, der zwar zurücklächelte, aber in seinem Blick… da lag Herausforderung. Im nächsten Moment wusste zumindest Harry warum, denn auf seinem Teller erschien ein kleiner Brief. Er hatte die Eulen verpasst am Morgen. Jetzt kam Dumbledores Antwort auf den Brief von gestern. Mit einem letzten entschlossenen Blick, sich nicht unterkriegen zu lassen, brach er das Siegel, das selbst Hermione erkannt hatte und erstaunt darauf starrte, dann las er. ‚Ich hatte nichts anderes erwartet.’ Harry drehte das Blatt um. Aber es war nichts sonst drauf. Noch einmal blickte er auf die Vorderseite, dann schüttelte er den Umschlag, blickte schließlich zu Dumbledore hinauf, der stillvergnügt vor sich hinlächelte und ihm schließlich seinen Becher entgegen hob, bevor er sich Minerva widmete und sie in ein Gespräch verwickelte. Was hatte er doch gleich geschrieben? Dass er jede Strafe auf sich nehmen würde… ja… und was war nun? Bekam er keine? Wieder warf er einen Blick nach oben, doch Dumbledore beachtete ihn nicht weiter. Irritiert schüttelte Harry den Kopf. Er verstand die Welt nicht mehr. War es etwa in Ordnung? War es… okay? Er begann zu lächeln. „Mione, ich habe einen Freund gewonnen.“, sagte er. „Ich meine, er war es ja irgendwie schon immer, aber er steht zumindest hinter mir. Er hält mir den Rücken frei, damit ich meinen Weg gehen kann…“ Sie nickte, dann wuschelte sie ihm durch die Haare. „Hast du das erst jetzt bemerkt?“ Harry nickte. „Weißt du, ich dachte immer, er würde mich in meinen Zielen behindern, aber jetzt glaube ich… er hat es mir erlaubt. Er hat es mir alles erlaubt…“ Hermione lächelte und Harry malte mit dem Löffel in seiner Suppe kleine Kreise. Ja, Dumbledore hatte ihm gerade erlaubt, dass er seinen Weg ging. Wie er Draco betraf. Und wie er seine Rache betraf. Nur aus diesem Grund der Unterricht. Nur aus diesem Grunde Snapes Verhalten, dass er ihnen ständig Strafarbeiten verpasste… Und nur wegen ihm war Draco jetzt bei ihm und sein Freund. Weil er ihm hatte helfen sollen. Was Draco ja auch wirklich geschafft hatte. Er hatte es geschafft, dass er sich mehr anstrengen würde, um ihm ein Leben unter den Todessern zu ersparen. Dass Dumbledore es anders gemeint, dass er gehofft hatte, dass Harry Draco retten könnte, von ihm gerettet werden könnte, daran dachte er nicht, denn es war ja selbstverständlich, nicht? Sie waren Freunde und die halfen einander, so war das halt. ~*~*~*~ Blaise rüttelte Draco nach Ende der Stunde fast eine Minute an der Schulter, ehe sich der Blonde aufsetzte. „Mann, du bist aber auch wirklich weit weg, was?“ Draco lächelte nur schief, antwortete auf die Frage aber nicht. „Was geht dir nur durch den Kopf?“, fuhr Blaise fort. „Dinge, die du gar nicht wissen willst.“ Draco grinste anzüglich. „Wirf den Blick mal einem der Mädchen zu und die fallen dir gleich um den Hals...“, erwiderte der Schwarzhaarige schlagfertig. Draco lachte leise und wandte sich zu Pansy um, die ihn kritisch musterte. Sie sah nicht gerade glücklich aus... Stillschweigend gingen sie in die Große Halle. Dank ausgelassenem Frühstück und dem anstrengenden Abend gestern hatte Draco sogar richtig großen Hunger. Seine Augen wanderten dennoch ständig hinüber zu dem Gryffindortisch, machten sich regelrecht selbstständig. Was ging bei denen nur vor? Und warum? Harry und Hermione hatte es ganz in die Nähe des Lehrertisches verschlagen, fern ihrer Stammplätze. Er musterte die Reihen weiter. Die Gesichter der Gryffindors waren demonstrativ von ihrem einstigen Helden abgewandt. Idioten. Alles Idioten. Vor Kräuterkunde zog das Slytherintrio noch einmal runter zum See. Sie machten dort wenigstens schon einmal einen Teil ihrer Hausaufgaben. Blaise und Pansy blickten den Blonden in ihrer Mitte immer wieder forschend an, doch dieser weigerte sich schlicht, Auskunft über die gestrige Nacht und über seine grundsätzlichen Gedanken zu geben. Er sagte schließlich nur eins: „Wenn der richtige Zeitpunkt da ist, okay? Ich will in Ruhe mit euch reden... Und nicht in einer halben Stunde.“ Das brachte die beiden schließlich dazu, ruhiger zu sein. Trotzdem... Sie machten sich Sorgen. Sichtlich. Und dabei konnte Draco noch nicht einmal sagen, wer von beiden mehr... ~*~*~*~ Kräuterkunde war die Hölle. Schlichtweg, denn es war der erste interaktive Unterricht. Und jetzt fiel so richtig auf, was Hermione gemeint hatte. Niemand beachtete sie. Niemand sprach auch nur ein Wort mit ihnen. Sie wurden komplett ignoriert. Dann ging es an Gruppenarbeiten und Neville wurde ihrer Gruppe zugeteilt. Ein einziger verzweifelter Blick traf sie beide und sowohl Harry als auch Hermione nickten nur einmal. Schon gut, sollte es heißen. Und er verstand. Erleichterung in dem blassen Mondgesicht, dann begannen sie zu arbeiten. Schweigend. Schnitten eine Pflanze in konzentrischen Kreisen so, dass ihre korrekte Ausrichtung auf den Mond möglich wurde. Dabei erklärte ihm Hermione, was dabei zu beachten war, wo es sonst immer Neville gemacht hatte. Und man sah ihm an, dass er etwas sagen wollte, doch als er es einmal versuchte, traf ihn Harrys Hand am Ellbogen und er schüttelte den Kopf. Neville hatte so ausgesehen, als ob er gleich in Tränen ausbrach. Nach dieser Stunde war Hermione soweit, dass sie das überwunden hatte, was sie gerade noch so sehr fertig gemacht hatte. Mit wilder Entschlossenheit rauschte sie nach einer winzigen Erklärung aus dem Gewächshaus, während Harry ihr ein wenig nachdenklich nachsah. Komisch. Wirklich eigenartig. „Bibliothek!“, war das einzige gewesen, das sie gesagt hatte und er hatte gelacht. Er wusste, dass sie etwas suchte, womit sie diese Missstände beseitigen konnte. Und so wie er sie kannte, würde er sie nicht eher wieder sehen, als bis sie Erfolg hatte. Er wünschte es ihr. Dann würde sie nicht mehr so darunter leiden. Das war schließlich kaum noch auszuhalten, wie es sie zerriss. Harry machte sich grinsend auf den Weg zum Quidditchfeld. Da war doch so ein kleines Versprechen gewesen, das er unter gar keinen Umständen verpassen wollte. Draco und die Kleinen würden fliegen… Das wollte er sehen. Zu gerne. Er hatte Glück. Er erreichte das Feld vor allen anderen und konnte sich in Ruhe ganz oben in beste Reihe setzen, ungestört den Tarnumhang überwerfen und musste dann nicht mehr lange warten, bis etwas passierte. Auf den Zuschauertribünen versammelten sich Erstklässler. Aus Slytherin. Zusammen mit Marv, Rivers und Zack waren sie gekommen. Und er konnte auch ein paar aus Hufflepuff sehen. Zwei Ravenclawmädchen waren dabei… Und Slytherinzweitklässler. Harry musste sich ein Lachen verkneifen. Offenbar hatten sich die Würdenträger vermehrt. ~*~*~*~ Kräuterkunde war irritierend. Die Slytherins gaben an sich eh nicht viel auf die Gryffindors, aber dass dort eisiges Schweigen gegenüber Harry Potter herrschte, war sofort bemerkt worden. Kleine, fiese Bemerkungen gingen herum, stachelten die ohnehin schon gespannte Atmosphäre noch mehr an. Draco musterte die Gryffindors und machte schließlich einen unter ihnen aus, der mit einer besonderen Genugtuung schwieg. Er brauchte noch ein wenig Zeit, um Gewissheit zu haben, aber dann... In seinen grauen Augen funkelte es verheißungsvoll. Schlimmer konnte er kaum noch etwas machen – aber wenigstens jemandem eine Lektion erteilen. Aber das brauchte noch Zeit – und eben Gewissheit. Als die Stunde vorüber war, ging der Blonde gemeinsam mit Blaise hinüber zum Schloss, um sich für das Training fertig zu machen. Und er erinnerte sich an sein Versprechen. „Mist.“ „Was ist?“ Blaise schaute ihn neugierig an. „Das wirst du nachher sehen... Und du bist tot, wenn du lachst.“ „Hä?“ Der Schwarzhaarige war verwirrt, doch Draco gab ihm keinerlei Erklärung. Pansy schlenderte ihrerseits bereits zu dem Quidditchfeld und machte es sich in der obersten Reihe gemütlich. Ihre braunen Augen wanderten über die Versammlung von jüngeren Schülern. Die drei von Dracos Fanclub hatte sie sofort ausmachen können – und diese hatten sie mit einem fröhlichen Winken begrüßt. Das Mädchen stützte dann das Kinn in die Hände und wartete. Sie musste nicht lange warten – keine fünfzehn Minuten später lief das Slytherinteam auf – und wurde unter so begeistertem Gejubel begrüßt, als wenn sie ein Spiel hätten und kein Training. Montague grinste leicht und gab dann seine Anweisungen. Wenige Minuten später waren nahezu alle in der Luft – bis auf Draco und den Kapitän selbst. „Du warst heute Morgen nicht beim Training.“, stellte der breitschultrige Junge fest. „Entschuldige, ich war... verhindert.“ Draco bemühte sich, unbewegt auszusehen. „Schon klar.“ Montague grinste anzüglich. „Und du kannst es dir ruhig erlauben. Aber das bleibt die Ausnahme, klar?“ Draco nickte leicht. „Und jetzt los!“ Damit zog nun auch das Opfer der Aufmerksamkeit der meisten Schüler seine Kreise über dem Feld. War ja eigentlich simples Training heute – Crabbe und Goyle sollten ihn mit den Klatschern jagen, während er selbst auf den Goldenen Schnatz lauerte und nebenbei immer wieder die Jäger umkreisen sollte, welche wiederum Blaises Ringe unter Dauerbeschuss nahmen. Simpel... Bis ihn dieser dumme Klatscher an der Schulter erwischte und ins Taumeln brachte. Verdammt. Seine grauen Augen hatten einen Wimpernschlag zu lange auf der Tribüne geruht. Er wusste, dass Harry da war. Er konnte es regelrecht spüren, aber er konnte ihn nicht sehen... Was ja nur logisch war. Der Gryffindorsucher beim Slytherintraining. Das war undenkbar... Draco bekam seinen Besen nicht wieder unter Kontrolle, trudelte immer schneller Richtung Boden. Nicht gut... Er bekam seinen Besen einfach nicht wieder nach oben. Entsetztes Raunen ging durch die Zuschauerreihen und Pansy schlug unwillkürlich die Hand vor den Mund. Dann packte ihn eine Hand an der Schulter, nahm die Geschwindigkeit raus und gab ihm sein Gleichgewicht wieder. „Du bist heute wirklich nicht bei der Sache...“, meinte Blaise kopfschüttelnd. Er hatte gerade eine kleine Atempause, weil Montague Pucey und Cassandra die Anweisungen für eine neue Angriffsfigur gab. „Bemühe dich, niemals so zu fliegen, dass du jemanden beeindrucken willst, und vergewissere dich dann ständig, ob du es auch tust...“, gab Draco zur Antwort, hielt sich seinerseits aber noch an Blaises Schulter fest. „Wer denn? Die Kleinen? Oder eher... Pot... Harry?“ Dracos Miene verschloss sich augenblicklich. „Volltreffer. Ich kann ihn zwar nicht sehen, aber er ist da, nicht wahr?“ „Du spinnst, Blaise.“ Abrupt ließ der Blonde den Hüter los und riss seinen Besen herum. Keinen Augenblick später hatte Blaise alle Hände voll damit zu tun, den Quaffel an seiner Ringdurchquerung zu hindern. Draco zog wieder seine Runde und bemühte sich, sich diesmal wirklich auf den Schnatz und die heransausenden Klatscher zu konzentrieren. Zwischenzeitlich sah er den Schnatz, verlor ihr dann aber wieder aus den Augen. Das war doch... Es machte ihn noch wahnsinnig! Und der Umstand, dass seine Gedanken sich weigerten, vollkommen auf das Spiel fokussiert zu werden, machte es nicht gerade leichter... Dem nächsten Klatscher konnte er nur mit einer gewagten Rolle ausweichen. Verdammt. Heute war eindeutig nicht sein Tag. ~*~*~*~ Harry war erschrocken aufgestanden bei diesem Manöver. Offensichtlich… war doch noch nicht alles so in Ordnung, wie er gedacht hatte! Draco machte so viele Fehler! Und er hatte den Schnatz schon zweimal übersehen! Und dann dieser Sturz… Ein Glück war Blaise da gewesen, er selbst hatte den Zauberstab bereits erhoben, den Spruch auf den Lippen, der ihm den Aufprall mit dem Boden ersparen würde… Und Pansy… auch. Erleichtert und nachdenklich seufzte Harry und blickte dann zu dem Mädchen hinüber. Leichenblass. Als hätte sie ihn eben nicht nur fallen sehen, sondern auch sterben. Unglaublich… Vielleicht hatte Hermione ja wirklich Recht. Wie sie - und er auch – vermutet hatten… sie liebte Draco. Über alles. Und… „Hey…“ Nur ganz leise, aber er ließ sich neben ihr nieder. Außer ihr durfte niemand wissen, dass er hier war. ~*~*~*~ Pansy ließ sich erleichtert wieder auf ihren Platz fallen, als sie sah, dass Blaise Draco abgefangen hatte. Was war nur heute mit ihm los? Er war nicht bei der Sache... Ganz und gar nicht. Die plötzliche Stimme erschreckte sie. Sie blickte zur Seite, die Augen erneut geweitet, aber sie sah niemanden. Aber die Stimme... Das war doch... „Ha... Harry?“, fragte sie leise, zögerlich. ~*~*~*~ Harry lächelte. „Ja…“, sagte er leise. „Ja, Harry…“ Er schwieg kurz, beobachtete Dracos Manöver und wie er den Schnatz verfehlte. Leise seufzte er. „Er ist einfach nicht bei der Sache…“, murmelte er, stützte das Kinn auf seine Hände und die Ellbogen auf die Knie. ~*~*~*~ Verdammt, wie machte er das? Wie konnte er unsichtbar sein? Pansy war es ein wenig unheimlich mit einem Unsichtbaren zu sprechen, aber andererseits... Es war sowieso komisch mit dem Gryffindor zu sprechen, egal ob er unsichtbar war oder nicht. „Ja... Irgendetwas geht ihm schon den ganzen Tag durch den Kopf. Hast du ihn in Zaubereigeschichte gesehen? Er hat gar nichts mehr mitbekommen. Blaise hat ihn nach Unterrichtsende eine volle Minute wachrütteln müssen...“ Sorge klang in ihrer Stimme mit. Und es war noch komischer mit dem Gryffindorgoldjungen über Draco zu reden. Dennoch... Irgendwie tat es sogar ein wenig gut. Vielleicht, weil sie dachte, dass er die Dinge ähnlich sah wie sie. Und weil ihm Draco auch wichtig war. ~*~*~*~ „Hm…“ Harry seufzte. Es war eigentlich nicht das, worüber er sprechen wollte. Am Ende verplapperte er sich noch und Draco war böse oder so. Das wollte er eigentlich vermeiden. Stattdessen… Seit er sie hatte kommen sehen, hatte er beschlossen, mit ihr zu reden. Über sie. „Du magst mich nicht.“, stellte er fest, lachte dann im nächsten Moment leise, weil die Aussage einfach zu blöd war, wenn man sie zu einem Slytherin sagte. „Nein, du bist böse auf mich, weil ich mich mit ihm angefreundet hab, so trifft es das besser.“ Er blickte zu Draco hinauf, der wieder einem Klatscher auswich, der genauso gut hätte treffen können. Es war wirklich knapp gewesen… ~*~*~*~ „Was erwartest du? Du bist ein Gryffindor, du bist – warst sein Erzfeind und du stehst ihm jetzt offenbar näher als sonst jemand... Du kommst an ihn ran, wenn er mich und Blaise längst abschmettert... Wie kann ich da nicht eifersüchtig und neidisch sein?“ Pansy war von ihrer eigenen Offenheit überrascht. Es Harry so ins Gesicht zu sagen... Aber es machte es leichter, dass sie ihn nicht sehen konnte. „Ich würde dich hassen, wenn er dich nicht mögen würde...“ Ihre Augen hafteten noch immer an Draco, verfolgten jede seiner Bewegungen. Sein nächster Bogen vorbei an einem der anderen Tribünentürme war knapp. Beinahe schon zu knapp. Verdammt. Er bewegte sich die ganze Zeit über vollkommen an der Grenze und es konnte noch einmal schief gehen. Und dann würde kein Blaise da sein, um ihn abzufangen... ~*~*~*~ „Das weiß ich. Und…“ Harry seufzte, wagte aber nicht den Blick von Draco abzuwenden. Er hielt noch immer den Zauberstab in der Hand, damit er notfalls eingreifen konnte. „Du, hör mal, es tut mir leid, wenn ich mich zwischen euch stelle… Ich…“ Er stockte, schwieg kurz, doch dann sprach er weiter. Was er da sagte - sagen wollte - war nicht einfach. Ganz und gar nicht einfach. „Ich weiß, dass ich von Hause aus nicht das Recht hätte, ihm überhaupt nahe zu kommen, aber er war damit einverstanden… und… es ist angenehm.“ Ein Lächeln war nun in seiner Stimme zu hören. „Ich nehm ihn euch nicht weg. Keine Sorge… Hoffe ich zumindest, denn ohne euch, da wäre er…“ Und schon war das Lächeln weg. „Ich rede Unsinn.“, sagte er fest und seufzte abermals. „Ich bin nicht hier, um mich zu rechtfertigen. Ich will mich bei dir entschuldigen. Dafür, dass ich gestern so gemein geantwortet habe. Es war keine Absicht, ich habe es nicht bemerkt. Aber es war gemein. Und das muss nicht sein. Du hast es nicht einfach. Du hast es… sicher noch schwerer als ich…“ ~*~*~*~ Pansy blickte zur Seite, ihre Augen suchten nach dem Gryffindor und fanden ihn doch nicht. Seine Worte überraschten sie wirklich. Sie bekam eine Ahnung von dem, was Draco vielleicht bei ihm fand... Dieser Junge besaß eine Größe, die schon fast unheimlich war – und an der sie sich auch ein Beispiel nehmen würde. Bissig gegen ihn zu sein, das wäre so, wie einen Kieselstein gegen einen Felsen zu werfen, um diesen zu verletzen... Unsinnig – und peinlich wirkungslos. „Entschuldigung angenommen.“ Sie lächelte in die Richtung, in der sie ihn vermutete. „Weißt du... Jeder, der Draco gut tut, der sollte ihm nahe kommen. Und so schwer es mir fällt, das zu sagen: Du tust ihm gut. Seit ihr euch... angefreundet habt, ist er viel gelöster als zuvor. Er lacht, er bemüht sich um Blaise und mich. Er bemüht sich, ein guter Freund zu sein. Wenigstens, wenn er sich nicht wieder vollkommen zurückzieht. Er verändert sich zum Positiven. Und das ist wohl zu einem Großteil dein Verdienst.“ Sie blickte wieder hinauf zu Draco und erstarrte. Dieses Mal bekam er die Kurve vor dem Tribünenturm noch gerade eben, noch knapper als bereits zuvor. Es war deutlich zu sehen, dass er ihn mit dem Bein und der Schulter streifte. „Verdammt! Was ist heute bloß mit ihm los?!“ Den Zauberstab hatte sie sofort bereitgehalten und ließ ihn nun langsam wieder sinken, während Draco eine größere Schleife zog. ~*~*~*~ „Danke.“ Harry war erleichtert, dass sie seine Entschuldigung annahm, aber zu der Frage schwieg er. Ja, er wusste die Antwort. Er würde es ihr aber nicht sagen. Das war nicht seine Aufgabe. Und zu ihrer Beichte… ihrem Lob… Sie hatte erkannt, was er selbst erkannt hatte. Er hatte es geschafft, ihn zu öffnen. Aber im Endeffekt war das nicht sein Verdienst, das war Draco allein gewesen. Schließlich hatte er sich entschlossen, gegen seinen Vater zu kämpfen und sich damit von der Dunklen Seite zu lösen. Damit hatte er nichts zu tun. Ganz egal was sie sagte. Aber im Bezug auf Dracos momentane Verfassung hatte sie Recht. Er sollte da runter kommen. Wenn er jetzt weiterflog, dann könnte das wirklich böse enden. Allerdings… „Kennst du eine Möglichkeit, wie wir ihn daran hindern können, sich selbst umzubringen?“ Er würde eine kennen. Wenn er Dracos Gedanken auf ein Duell richten würde, dann würde das gehen. Wenn er gegen ihn fliegen würde… Er war sich sicher, dass Dracos Gedanken dann gleich wieder bei ihm wären, nicht mehr so abwesend... Aber das ging zurzeit nicht. Er musste da runter. Punkt. Allerdings… Es gab noch zwei Punkte, die er mit Pansy klären wollte… ~*~*~*~ „Nein. Denn wenn er sich umbringen will, dann wird er das tun. So, wie alles, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Lass ihn fliegen. Vielleicht kriegt er doch noch irgendwie den Kopf frei...“ Pansy seufzte leise. Sie war dieses Gefühl der Machtlosigkeit und Aussichtlosigkeit bei Draco mittlerweile gewöhnt. Das braunhaarige Mädchen stützte das Kinn in die Hände. Nein, es blieb wirklich nichts anderes, als hier zu sitzen, den Zauberstab bereitzuhalten und zu hoffen, dass sie ihn doch nicht brauchen würde, um ihm den Hals zu retten... Draco zog den Besen in die nächste Schleife, erspähte den Schnatz, wollte beschleunigen und musste abrupt einem Klatscher ausweichen. Mist. Der Schnatz war natürlich wieder weg... Genervt und von sich selbst langsam wirklich enttäuscht zog er den Besen hoch, lauerte über dem Spielfeld. Montague schloss zu ihm auf. „Du bist nicht bei der Sache.“, stellte der Jäger ruhig fest. Der Blonde zuckte mit den Schultern, wich kurz einem Klatscher aus und schwebte wieder neben seinen Kapitän. „Mir geht viel durch den Kopf...“ Und an erster Stelle rangierte dabei immer noch diese Szene von heute Morgen... Weder die düsteren Erinnerungen noch die Angst vor Albträumen, nein, dieser Augenblick überlagerte alles. „Mach dich frei davon. Draco, du hast nicht den Fluginstinkt wie Potter. Du musst dich konzentrieren und anstrengen, um das zu erreichen, was ihm problemlos gelingt... Du brauchst das Training. Ansonsten wirst du nicht gegen ihn gewinnen. Wir werden nicht gewinnen.“ Montague zog seinen Besen wieder beiseite, erwartete gar keine Antwort mehr. Draco sah ihm stirnrunzelnd nach, tauchte wie beiläufig wieder vor einem Klatscher ab. Verdammt. Montague hatte Recht... Er hatte sich alles an seinen Quidditchfähigkeiten hart erarbeitet. So wie alles. Wie seine schulischen Leistungen, seine magischen Fähigkeiten. Alles. Und wenn er Harry besiegen wollte, dann musste er sich bereits jetzt Mühe geben und jede Sekunde des Trainings effektiv nutzen. In seinen Augen blitzte der Kampfgeist wieder auf. Vielleicht würde ihn dieser Gedanke ja anstacheln und bei Konzentration halten können. ~*~*~*~ Harry beobachtete, wie Montague zu Draco kam und ihn wieder verließ. Danach flog Draco besser. Sicherer. Konzentrierter… Offenbar hatte dieser Trainer seine Leute unter Kontrolle. Das war gut. Besser als ihn vom Boden aufkratzen zu müssen. „Darf ich dich was fragen?“, begann er wieder zu sprechen, nachdem er einige Zeit geschwiegen hatte. „Ist aber sehr persönlich.“ ~*~*~*~ „Frag. Ich kann immer noch entscheiden, ob ich antworte oder nicht.“ Pansy grinste schief. „Wenn du so fragst, machst du mich eh neugierig.“ Sie hatte ebenfalls bemerkt, dass Draco wieder besser flog. Es schien, als wenn Montague die richtigen Worte gefunden hatte. ~*~*~*~ Harry nickte. „Ich will wissen, wie du über Voldemort denkst.“ Er blickte sie an, um sich ihre Reaktion nicht entgehen zu lassen. „Ich meine…“ Er verstummte. „Die Frage ist auch dumm.“, erklärte er schließlich leise. „Denn ganz egal, was es ist, sie wird immer positiv für meine Ohren ausfallen. Wenn du ihm anhängst, wirst du es leugnen, weil ich es bin, wenn du die Wahrheit sagst, ist es die gleiche Antwort…“ Er grinste unbeholfen, doch es war schnell wieder fort. Er hätte es gern gewusst. Für Draco. Damit der sicher sein konnte, dass jemand seiner Freunde wirklich auf seiner Seite stand… ~*~*~*~ Pansy lachte leise. „Soll ich dir schwören, dass ich die Wahrheit sage? Du kannst auch Hermione fragen... Sie weiß die Antwort. Ich habe keinen Grund sie anzulügen. Sie ist die einzige richtige Freundin, die ich habe...“ Das Mädchen zog die Knie an. „Aber diese Frage ist wohl kaum persönlich. Sie ist sehr viel eher... politisch.“ ~*~*~*~ Und damit doch sehr persönlich… Harry lächelte. Er hatte es verstanden. Vorsichtig streckte er die Hand aus, berührte sachte ihren Arm. „Danke.“ Sie hatte ihm die zweite Frage auch gleich beantwortet. Sie mochte Hermione wirklich. Die beiden hatten sich ebenso wie er und Draco innerhalb von ein paar Tagen fest angefreundet und standen füreinander ein. „Tust du mir den Gefallen und kümmerst dich ein bisschen um sie? Sie ist einsam, weil alle sie wegen mir so schlecht behandeln… Ich wünschte, ich könnte es ändern, dass sie zurück zu den anderen geht, damit sie nicht so sehr leidet, aber sie weigert sich… Und ich kann nicht für sie da sein. Nicht allein… Für sie… reicht einer nicht. Sie braucht Menschen, die sie verstehen, denn sonst passiert das gleiche wie im ersten Schuljahr und sie vergräbt sich in Arbeit und Schule und auf dem Mädchenklo und weint sich heimlich die Augen aus. Ich kann das nicht ändern, weil sie mir nicht zur Last fallen will, aber… Vielleicht kannst du ihr helfen. Wenigstens ein bisschen.“ ~*~*~*~ Pansy lächelte leicht in die Richtung, aus der die Berührung kam. „Das werde ich gerne tun...“ Sie schwieg einen Augenblick und sprach dann leise weiter. „Alles bricht auseinander... Alles. Ich dachte, es wäre nur in Slytherin so, wo Draco gerade alle Meinungen spaltet. Aber es ist bei euch genauso... Und gerade jetzt sollten wir doch alle zusammenstehen. Aber wir können nicht alle bekehren, oder? Wen auch immer wir warnten, er würde uns nicht zuhören... Wir können nur für unsere Freunde da sein...“ Sie seufzte. Ja, Draco flog jetzt wirklich sehr viel besser... Er hatte seine alte Sicherheit zurückgewonnen und hielt nun den Schnatz mit einem Lachen auf dem Gesicht hoch. Es war offener, ehrlicher, als es die Jahre zuvor ausgesehen hatte. Auch auf Pansys Lippen zeigte sich unwillkürlich ein leichtes Lächeln. Am liebsten hätte sie ihn immer so gesehen... ~*~*~*~ Harry grinste schief. Genau die gleichen Gedanken wie er gestern. Nein, natürlich konnten sie nicht alle bekehren. Aber das brauchten sie ja auch nicht. „Mach dir keine Sorgen. Bald… ist es wieder anders, dann stehen sie zusammen und es gibt keinen mehr, der sich gegen diese Gemeinschaft auflehnt, weil es die Alternative nicht mehr gibt. Wenn dann nicht alles gut ist, dann ist sowieso alles verloren.“ Er lachte leise. „Dann geschieht es ihnen recht… Wenigstens muss ich das nicht mehr erleben…“ Der letzte Satz war nur noch ein unverständliches Gemurmel, denn eigentlich war er sich längst nicht mehr sicher, ob er wirklich sterben wollen würde… Denn er wusste nicht, ob Draco das durchstehen würde… Ob der dann noch von dem Abgrund wegbleiben konnte, der sich ihm gestern aufgetan hatte. Aber das würde sich zeigen… ~*~*~*~ „Ich hoffe, du hast Recht... Ich hoffe es wirklich.“ Pansy beobachtete, wie die Quidditchspieler einer nach dem anderen langsam landeten. Sie sammelten sich um Montague, um noch eine letzte Abschlussbesprechung zu machen, was nichts anderes hieß, als dass sie von ihm auf ihre Schwächen hingewiesen wurden - und als ein wenig Zuckerbrot doch ein kleines Lob bekamen. „Warum bist du eigentlich hier?“, fragte Pansy leise. ~*~*~*~ Ich versprech es dir, dachte Harry entschlossen. Sie klang verloren. Und wie Draco musste ja auch sie befürchten, dass man sie irgendwann holen würde… Damit sie dem Irrendiktator diente. Und ihre Frage. Er grinste leicht verschlagen. „Oh, das… Draco hat da etwas unbedacht ein Versprechen gegeben und ich würde gerne sehen, wie er es einlöst. Allein der Auflauf ist doch recht viel versprechend.“ Mit einer Geste deutete er auf die Schüler ihnen gegenüber auf den Tribünen, die sie nicht sehen konnte. Er hatte tatsächlich vergessen, dass er unter dem Tarnumhang war. „Das wird ein Heidenspaß!“ ~*~*~*~ „Er hat...“ Pansys Augen suchten unwillkürlich wieder nach dem Unsichtbaren, fanden ihn aber nicht. „Oh...“ Dann musste sie grinsen. „Ich glaube, das werde ich mir aus der Nähe ansehen... Allein die Dialoge vorher können lustig werden.“ Sie stand auf. „Kommst du mit?“ Das Slytherinteam trennte sich in der Zwischenzeit. „Ähm, Joey...“, wandte sich Draco an Montague und hielt gleichzeitig Blaise fest, der gerade vorhatte, sich zu entfernen. „Ja?“ „Ich habe drei von den Erstklässlern versprochen, dass ich mit ihnen fliege. Deswegen wahrscheinlich dieser Massenauflauf...“ In diesem Moment stürmten auch quietschend und johlend besagte Erstklässler auf den Rasen, relativ dicht gefolgt von einem Pulk an Kindern. Dabei waren wohl sämtliche anderen Slytherinerstklässler, mindestens die Hälfte der Zweitklässler sowie einige Hufflepuffs und Ravenclaws. Montague grinste. „Wie du meinst. Ich wünsche dir viel Spaß. Vergraul uns nur unsere neuen Fans nicht.“ Draco schenkte ihm einen undeutbaren Blick und sah sich einen Augenblick später den drei Mitgliedern seines Fanclubs gegenüber. „Wer von uns darf als erstes fliegen, Draco?“ Rivers hopste so unruhig auf und ab, dass seine blonden Locken nur so flogen. „Dürfen wir auch fliegen?“ Ein kleines, schmales Slytherinmädchen drängte sich nach vorne. Draco bedachte sie mit einem kritischen Blick. Genau das hatte er befürchtet. Er konnte nahezu spüren, wie sich auf Blaises Gesicht ein erwartungsvolles Grinsen ausbreitete. „Nein.“, antwortete er. „Denn ich habe es erstens diesen drei Tratschtanten hier vorne versprochen und ich werde dieses Versprechen auch halten, obwohl ich gerade übel Lust hätte, es zu brechen.“ Er warf Rivers, Marv und Zack nacheinander einen durchdringenden Blick zu, der sie sofort die Augen niederschlagen und mit roten Wangen auf ihre Fußspitzen starren ließ. Volltreffer. Sie hatten natürlich angeben müssen und deswegen war dieser Haufen an Schülern hier... „Aber das ist unfair!“, protestierte die Kleine. „Du hast mich noch nicht ausreden lassen.“, wies er sie zurecht. „Zweitens sehe ich es nicht ein, jemanden auf meinem Besen mitzunehmen, der wahlweise Angst vor mir hat oder hinter meinem Rücken über mich redet oder aber absolut unauffällig ist. So jemanden mitzunehmen ist mindestens genauso unfair, oder?“ Die Kleine nickte mit großen Augen und wich langsam zurück. Damit war wohl die Diskussion erstickt. Auf einer Menge Gesichter machte sich Enttäuschung breit, aber das überging der Vertrauensschüler. Er konnte nicht für alle verantwortlich sein und er weigerte sich diesbezüglich auch. „Außerdem: Wer möchte schon sein Leben einem schwulen Schwarzmagier anvertrauten?“, mischte sich Pucey mit einem höhnischen Lachen ein. „Bist du so verzweifelt, dass du deine Verbündeten jetzt schon unter den Erstklässlern suchst?“ Draco funkelte Pucey an. „Sollte ich verzweifelt sein?“ Er zog demonstrativ eine Augenbraue hoch. „Du bist es doch schon. Wenn du dir solch einen... Fanclub zulegst.“ Angewidert verzog Pucey das Gesicht. „Du musst es wirklich dringend nötig haben... Hast du so wenig Freunde? Oh ja, hast du!“ „Hey!“ Rivers baute sich vor dem nahezu doppelt so großen Jungen auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Hör auf zu stänkern! Mit dir will eh keiner fliegen, weil du gemein und blöd bist. Also hau ab und lass uns in Ruhe!“ Der kleine blonde Junge erinnerte stark an ein Kaninchen, das eine Schlange herausfordert. „So? Was willst du, Zwerg? Geh zurück und kusch schön vor deinem neuen Herrchen...“ Puceys Hand ballte sich sichtbar zur Faust. Draco griff Rivers und schob ihn hinter sich. „Leg dich lieber mit jemandem deiner Altersklasse an, Pucey. Oder hast du etwa Angst vor mir?“ Dracos Stimme war kalt wie Stahl. Er bedauerte gerade, dass er seinen Zauberstab nicht dabei hatte. Das hier konnte übel enden, aber er würde keinen Schritt zurück machen. In der Entfernung konnte er sehen, wie Montague das Gesicht verzog. Eine Eskalation noch vor Warringtons Rückkehr. Das war vermutlich nicht, was er sich gewünscht hatte. ~*~*~*~ Harry runzelte ebenfalls die Stirn. Er hatte Pansy gehen lassen, wollte da unten nicht unbedingt Gefahr laufen, von jemandem angerempelt zu werden. Und die Worte konnte er nicht verstehen, nur die Gesten deuten, die dort mehr als herausfordernd waren. Schuld an dem Streit war dieser Winzling, aber… irgendwie hatte er das dumme Gefühl, dass die beiden es regelrecht herbeisehnten. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Pansy hatte ja Recht. Draco bemühte sich wirklich, ein besserer Mensch zu werden, aber in diesem Fall wäre seine alte, unterkühlte Art, allem und jedem zu zeigen, dass er Dreck und nicht die Mühe wert war, ihn auch nur mit dem Arsch anzuschauen, die bessere Wahl. Und dennoch. Er blieb, wo er war, beobachtete mit besorgtem Blick die Eskalation. Vielleicht tat es Draco ja ganz gut, jetzt auch mal Dampf abzulassen… ging ihm in vielen Situationen ja auch so… ~*~*~*~ „Ach ja, Malfoy? Wo bleibt dein nächster Fluch? Nichts Schwarzmagisches parat?“, höhnte Pucey. Draco bedachte den anderen Jungen von oben bis unten mit einem abschätzigen Blick. „Du bist es nicht wert.“ Ruckartig wandte er sich ab. „Pass auf!“ Blaises Stimme ließ Draco blitzschnell reagieren. Er duckte sich und Puceys Faustschlag ging ins Leere. Draco warf Blaise seinen Besen zu, wirbelte herum und grinste den Jäger an. „Fällt dir wirklich nichts Besseres ein?“ „Mein Zauberstab liegt leider im Schlafsaal, ansonsten wüsste ich da was...“ Puceys Augen leuchteten boshaft. „Draco, Adrian!“, brüllte Montague in dem Moment, versuchte sie zurückzuhalten, doch das war vergebliche Mühe. Die beiden Jungen fixierten sich, jeder wartete angespannt auf die Bewegung des anderen. Draco schätzte unwillkürlich den Bewegungsspielraum und die Kraft des anderen ab. Nicht gut. So, wie er das sah, konnte Pucey sowohl in Sachen Armlänge und Kraft mehr aufbieten. Er selbst hatte nur seine Schnelligkeit als Ass, das er ausspielen konnte. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle!“ Pansy baute sich zwischen ihnen auf und drückte die beiden Jungen mit den Händen auseinander. „Ihr reißt euch jetzt sofort zusammen! Wir sind hier in keinem Muggelkindergarten! Ihr wollt erwachsen sein, also benehmt euch auch gefälligst so!“ „Du...“ Pucey wollte Pansy beiseite wischen, doch ehe er das konnte, tippte sie ihren Zauberstab auf seine Nase. „Das willst du gerade nicht tun. Und jetzt verschwinde. Augenblicklich.“ Der hasserfüllte Blick des Jägers traf das Mädchen, dann trat er langsam zurück. „Wir sind noch lange nicht fertig, Malfoy...“ Draco schenkte ihm ein kaltes Lächeln. „Das hatte ich auch nicht erwartet, Pucey.“ Pansy sah dem Sechstklässler noch einen Augenblick lang nach, dann wirbelte sie herum. „Und du besinn dich gefälligst mal auf deine Vorbildfunktion!“ Draco besaß zumindest den Anstand leicht den Kopf zu senken und zu nicken. „Und jetzt...“ Weiter kam sie nicht, denn der Blonde nahm sie in den Arm und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Damit bremste er sie vollkommen aus. „Ach... Verdammt, jetzt flieg endlich mit den dreien.“ Draco lachte leise und wandte sich um. „Na, komm, Rivers. Worauf wartest du noch?“ Der blonde Junge war sofort bei ihm. Der Vertrauensschüler nahm Blaise wieder seinen Besen ab und deutete Rivers vor ihm aufzusteigen, was der Junge auch sofort tat. „Moment... Ehe ihr fliegt...“ Blaise hob den Zauberstab. „Arceofunis!“ Ein goldenes Band schoss aus seinem Stab hervor, legte sich um River und schlang sich danach um Dracos Taille. „Nur zur Sicherheit...“ Draco schüttelte mit einem Lächeln den Kopf und drückte sich ab. Dieser Flug war kein Vergleich zu dem, was er vorhin abgeliefert hatte. Kein Vergleich. Er war aufs höchste konzentriert, hatte sogar den Zwischenfall mit Pucey aus seinen Gedanken verbannt. „Verdamm mich... Wenn der immer so fliegt, wenn er jemanden auf dem Besen hat, dann setz ich ihm den Kleinen im nächsten Spiel drauf...“, murmelte Montague leise. Pansy, die sich zu ihm gesellt hatte, um etwas Abstand von den anderen zu haben, musste lachen. ~*~*~*~ Harry seufzte erleichtert, als er Pansy dazwischen gehen sah. Sie hatte es drauf! Ehrlich mal! Seit einiger Zeit hatte er richtig Respekt vor ihr! Der Kuss… Eifersucht war da gewesen, aber er hatte sie kontrollieren können. Gut kontrollieren. Er hatte sie fast nicht bemerkt. Jetzt musste er lachen, als er den Jungen jubelnd mit den Armen zu seinen Freunden winken sah. Zwar tönte von unten missmutiges Ausbuhen, aber was kümmerte es, der Kleine hatte Spaß und Draco… auch. Der war aber auch zu niedlich! Sah fast aus, als bräuchte er unbedingt kleine Geschwister. Vielleicht sollte er Familie Malfoy mal einen Tipp geben… Vielleicht aber auch nicht. Noch so einen gebrochenen Menschen konnte die Welt nicht vertragen. Er stand auf, sah ein letztes Mal nach oben, als Draco gerade zur Landung ansetzte, dann eilte er davon, obwohl er eigentlich liebend gern geblieben wäre. Aber Draco und er würden sich doch heute eh noch treffen, oder? Sie hatten zwar nichts ausgemacht…. Und Hermione war schon viel zu lange alleine! Doch als er in die Bibliothek kam, sah er sie nicht. Also altbewährte Routine: die Suche nach dem größten Bücherstapel. Hermione hatte sich im hintersten Winkel vergraben, um sich herum Dutzende von Bücherstapeln, hinter sich der größte, der, den sie schon durch hatte. Und als er sie ansprach, winkte sie nur mit der Hand. Er sollte sie nicht stören. Gut. Aufdrängen wollte er sich nicht. Schon gar nicht hier. Am Ende musste er den Laufburschen für sie machen und dazu hatte er bei aller Freundschaft keine Lust. Und was jetzt? Hausaufgaben machen wäre keine schlechte Idee. Und dazu würde er in den Raum der Wünsche gehen. Während er dort auf Draco wartete, konnte er das tun, was von ihnen für den Donnerstag erwartet wurde, ohne dass er Gefahr lief, einem seiner Freunde das Leben zur Hölle zu machen, weil sie Mitleid mit ihm empfanden. Den Zwillingen, Ron und Neville zumindest traute er das durchaus zu. Er wählte das Arbeitszimmer, denn irgendwie war es ihm unangenehm das andere Zimmer ohne Draco zu betreten. Es war irgendwie nicht richtig. Schließlich war es… seins… ~*~*~*~ Draco hatte niemals erwartet, dass es so viel Spaß machen würde, mit den Jungs zu fliegen. Sie waren so lebhaft und so begeistert – und sie hatten keinerlei Angst. Ihr blindes Vertrauen war überwältigend. Nachdem er Rivers wieder abgesetzt hatte, flog er mit Marv und abschließend mit Zack. Die drei waren danach vollkommen aus dem Häuschen. Lachend zogen sie vor ihm zurück in das Schloss, während er ihnen gemeinsam mit Blaise und Pansy folgte. Auch Montague, Crabbe und Goyle schlossen zu ihm auf. Pucey und Cassandra hatten sich nach Pansys Auftritt sehr schnell verdrückt. Cassandra hatte sich also auch sehr eindeutig auf Puceys – und damit Warringtons – Seite positioniert. Nachdem er geduscht und sich umgezogen hatte, tauchte Draco mit seiner Tasche wieder im Gemeinschaftsraum auf. „Du gehst schon wieder?“ Blaise sah etwas enttäuscht aus. „Ja. Das Zaubertränkeprojekt...“ „Ja, ja...“ Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. „Du ersetzt mich...“, jammerte er. Draco seufzte leise und umarmte ihn. „Du weißt, dass ich das niemals wagen würde...“, flüsterte er Blaise ins Ohr. „Das sagst du jetzt...“ „Nein. Ich muss mit dir reden... Mir geht so vieles durch den Kopf...“ Er schloss die Augen, legte für einen Moment das Kinn auf Blaises Schulter. „Okay..“ Der Schwarzhaarige drückte den Blonden kurz an sich. „Aber jetzt mach, dass du weg kommst.“ Draco grinste. „Aye, Sir.“ Noch auf dem Weg zu dem Raum der Wünsche verschwand diese Gelöstheit, die er beim Quidditch gewonnen hat. Anspannung überflutete ihn und er konnte ihre Ursache nicht ausmachen. Aber er freute sich doch, Harry zu sehen, oder? Wenigstens hoffte er, dass der Gryffindor da war... Leise betrat er den Raum der Wünsche und fühlte sich im gleichen Augenblick von einer gewissen Erleichterung überschwemmt. Ja, Harry war da... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ The past is never far Did you lose yourself somewhere out there Did you get to be a star And don't it make you sad to know that life Is more than who we are ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ ----------__-----------__------------__-----------__-----------__------------ Shirokko: *lach* Fliegen! Fliegen! Fliegen! Ich will auch fliegen! *sing* *abbysärmelzupf* Flieg mit mir! Aber ganz im Ernst. Pansy ist genialst klasse! Wie sie Pucey vertreibt! Super! *pansyfähnchenschwing* Da gerät ihre geliebte Harmonie aus dem Gleichgewicht und sie kriegt sie wieder hin! Ich bin soooo stolz auf sie! abranka: *g* Pansy ist einfach toll. ^.^ *shi-chanzudracoaufdenbesenheb* *bruchlandungzuseh* *pfeif* Shirokko: *heultsturzbäche* Abby mag mich nicht mehr! *flenn* abranka: *haarewuschel* *beulepust* *tränenwegwisch* *aufmunterungszauberverpass* Und ich mag dich nicht? ^^ Shirokko: Mau… *kuschelnkommt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)