Fight for your Dreams! von abgemeldet (A new Life at the End of the World) ================================================================================ Prolog: Alone in a Dark Night ----------------------------- Hey! Freut mich, dass ihr mal rein schaut. Das ist meine erste ff und ich hoffe sie gefällt euch. Na dann viel Spaß... Es war kalt. Die Nacht war sternenklar und so ließ der Himmel die Kälte, die sich sogleich auf den harten Asphalt legte, durch. Dort verweilte sie und umhüllte alles, was sie fassen konnte. Ein grünhaariger junger Mann lief langsam durch die Straßen. Die Geschäfte hatten rund um die Uhr auf und obwohl es schon nach zwei war, waren die Straßen immer noch belebt. So eine Großstadt wie diese schlief nie. Wieder einmal war der Neunzehjährige bis spät in die Nacht unterwegs gewesen. Wie immer in dem Club beim Bahnhof. Und wieder einmal hatte er mit Kopfschmerzen und Übelkeit zu kämpfen, doch dies würde ihn, wie jedes mal, nicht von einem weiteren Abend dort abhalten. Den Alkohol und was er auch sonst noch dosiert hatte würde sein Kopf vermutlich heute Morgen noch in der Schule spüren. Doch daran dachte er jetzt nicht. Heute würden sie die Klausur in Biologie schreiben, doch auch das war ihm egal. Er hasste es, wenn er erst nachts nach Hause kam und nichts für die Schule tat, doch er machte auch keine Anstallten dies zu ändern. Im Inneren wusste er, dass es falsch war und wollte es vermeiden, doch ihm fehlte immer die Lust. Alles war müde und grau um ihn. So sah er die Welt, in der es nur ums nackte Überleben ging. In der keine Talente, sondern Geld zählte und regierte, selbst in der Bildung. Warum sollte man sich also anstrengen, wenn man doch schon wusste, man würde nicht weit kommen? Sein Selbstvertrauen war bei Null. Er hatte keine Lust mehr- auf nichts. In seinem Leben stolperte er von einer Party zur nächsten und rappelte sich am nächsten Tag wieder für die Sozialarbeit auf, die er als Strafminderung erhielt. Doch bei der man sein Erscheinen als Ausnahmefall bezeichnen konnte. Er fühlte sich einsam und wusste nicht wohin. Wo war er zu Hause? Da, wo ihn sein Vater rausgeschmissen hatte, da, wo seine Mutter beerdigt lag und er gerne Zuflucht fand oder da, wo er zur Zeit mit seinem Kumpel wohnte, bis sie wieder, wegen nicht gezahlter Miete raus flogen? Die Nacht umhüllte sine Gestallt und seinen Geist, dessen Gedanken sie von Tag zu Tag immer mehr einnahm und verdunkelte. Langsam schlenderte er über einen großen Platz in Richtung der Bahnschienen. Er sah in die Ferne und konnte keine klaren Konturen mehr erkennen. In seinem Kopf schwirrten die Gedanken wild umher und Übelkeit überkam ihn. Er spürte, wie sich der Alkohol in sein Blut drängte, sich von ihm in jede einzelne Zelle seines Körpers transportieren ließ und diese vergiftete, wie er durch seinen Kopf schoss und die Gedanken erdrückte. Mit leichtem Druck rieb er sich mit den Fingern langsam über die Stirn und schloss die Augen. Er konnte nicht von sich behaupten, dass diese "Massage" irgendwelche Hilfe für ihn darstellte. Als er die Augen wieder öffnete, taumelte er über eine weitere Straße. Gerade hielt eine S-Bahn, die in Richtung seiner Wohnung fuhr. Nach kurzer Überlegung stieg er im letzten Moment ein. Die Mühe ein Ticket zu lösen machte er sich nicht erst, da es unwahrscheinlich war, dass um diese Zeit ihn ein Kontrolleur danach fragen würde. Außerdem hatte er sich von seinen letzten drei Dollar schon vor einigen Stunden verabschiedet als er sie für einen Tequila hinlegen musste. Vermutlich wäre er auch nicht mehr in der Lage dazu gewesen, den richtigen Fahrschein auszuwählen. Die Bahn war fast leer. Nur in einer Ecke saß ein Mädchen. Er setzte sich auf den Platz gegenüber von ihr und sah sie an. Sie hielt ihren Rucksack fest in den Armen umklammert. Er war nicht besonders voll. Zorro hielt den Kopf leicht schief und sah sein Gegenüber, dass in seinem Blick doppelt existierte und sich drehte, an. Er schätzte ihr Alter in etwa auf seins. Sie hatte dunkles langes Haar und döste leicht vor sich hin. Die Harre vielen ihr dabei so über die Stirn, dass Zorro nicht viel von ihrem Gesicht erkennen konnte. Die Bahn schuckelte einschläfernd und das Licht im Wagen war sehr schwach, so dass den Grünhaarigen ein Schwall von Müdigkeit erfasste. Er versuchte dagegen anzukämpfen, denn das Letzte, was er nun noch gebrauchen konnte, war es seine Haltestelle zu verschlafen. Immer wieder öffnete er seine Augen und schüttelte sich leicht, doch schließlich siegte die Überdosis an Alkohol in seinem Inneren über sein Handeln. So das war's! Hoffe ihr hinterlasst einen Kommi. Ich brauch nämlich noch echt viele Tipps. bis denn... eure withe_anaconda Kapitel 1: Einmal Kaffee, bitte! -------------------------------- Zu Beginn erst mal ein großes Dankeschön an alle lieben Kommischreiber. Hab mich echt gefreut, dass gleich so viele den Prolog gelesen haben. Viel Spaß euch allen beim ersten Kapi! Lautes Getrampel und Kinderstimmen waren in der Ferne zu vernehmen. Es war, als ob sie um ihn herum waren und dann doch so gedämpft. Er spürte den Schmerz in seinem Rücken, Nacken und auch immer noch im Kopf. Es wurde immer lauter um ihn herum und schließlich öffnete er die Augen. Für einen kurzen Augenblick stockte er. Sein Atem war still und sein Herz schlug wie wild. Es dauerte einige Sekunden bevor er realisierte, was hier los war und wo er sich befand. Zorro saß in der S- Bahn - in der, in welche er nachts eingestiegen war. Sein Blick wandelte kurz im Wagen umher. Das Mädchen von gestern war nicht mehr da - natürlich nicht. Wer übernachtete schon in einer Straßenbahn? Die Digitaluhranzeige an der Wand verriet ihm, dass er schon seit dreißig Minuten im Geschichtskurs sitzen sollte. Spontan entschied sich Zorro es heute einfach mal mit der Schule sein zu lassen und drückte auf die Haltewunschtaste. Wenig später stoppte die Bahn und er stieg aus. Langsam verließ er den stinkenden Wagon und trat auf den Bürgersteig. Die Sonne schien ihm direkt ins Gesicht, so dass er blinzeln musste. Er fühlte sich so, als ob er aus einem dunklen, stickigen Raum an die frische Luft geflüchtet war, um der Nacht zu entfliehen. Tief saugte er die milde Frühlingsluft in sich ein und spürte eine frische Brise in seinem Gesicht. Zögernd drehte sich Zorro um und schaute, wo er wohl gelandet war. Die Häuser um ihn waren sehr ordentlich und vor ihnen befanden sich gepflegte Rasenflächen, auf denen vorbildlich sauber gehaltene Blumenbete gebettet waren. "Spießergegend...", murmelte er und begutachtete mit skeptischen Ausdruck das Viertel. Es war ein deutlicher Klang von Neid in seiner Stimme zu erkennen. Er sah sich einen Augenblick um und versuchte eine grobe Orientierung zu gewinnen, was in seinem Fall einige Schwierigkeiten hervorrief. Nach ein paar Stunden des Umherirrens hatte er endlich die richtige Straße erwischt. Gleich würde er bei der WG sein, die er überhaupt nich leiden konnte. Schon das Gebäude sah für ihn nicht sehr einladend aus. Es war ein typischer New Yorker Altbau, der den Putz tonnenweise von sich ab warf, wie ein morscher Baum die Rinde. Nach seiner Ansicht war es mit unter das hässlichste Haus der Stadt. Dafür war das Wohnen dort aber auch preiswert. Hektisch hetzte er die alten Betontreppen hoch. Warum mussten sie auch so weit oben in einem Hochhaus ohne Fahrstuhl wohnen? Eine alte beschädigte Tür sagte ihm, dass sich nun sein Blutdruck wieder auf dem gewohnten Niveau Einpegeln konnte. Wie immer klemmte sie, als er mit dem Schlüssel im rostigen Schoss herum rüttelte. Nach ein paar heftigen Tritten, war allerdings der Weg in die Wohnung frei. Es war eine relativ kleine Wohnung, die jedoch von einer sehr gut durchdachten Einrichtung besetzt war. Glücklicherweise war sie nicht von Schimmel befallen, wie das vorher zu durchquerende Treppenhaus. Zorro befand sich nun in einer Art Wohnraum, indem eine kleine Küche integriert war. Es befanden sich außer den notwendigen Küchenutensilien nicht viel weitere Möbelstücke im Raum. Das Zimmer war schön hell, da auf der gegenüberliegenden Seite der Einganstür drei große Fenster Licht einließen. Der Grünhaarige streifte sich seinen Pullover über den Kopf und schmiss ihn unter die Garderobe. Dies ließ die Wohnung nicht weniger aufgeräumt wirken als vorher schon. Sein Mitbewohner schien nicht da zu sein. Alles war still. Er nahm sich eine Wasserflasche aus dem fast leeren Kühlschrank und blickte dabei gezwungener Maßen auf das überfüllte Spülbecken, welches sich vor dreckigem Geschirr kaum noch retten konnte. Genervt von der eigenen Unordnung, verließ er die Küche durch eine weitere alte, quietschende Tür. Diese führte in einen engen, düsteren Flur, dessen Ende ins Bad mündete. Links ging es zu Zorros Zimmer und gegenüber davon ins Wohnzimmer. Die Wohnung war im Gesamten doch besser, als es das Äußere des Gebäudes vermuten ließ. Doch trotzdem fühlte sich Zorro hier nicht wohl. Er war nicht wirklich gern in der WG. Es war einfach nicht sein zu Hause. Ruckartig machte er die Tür zu seinem Zimmer auf und schmiss sich aufs Bett. Er hatte die Augen geschlossen und atmete tief durch. Langsam streckte er den Arm und tastete nach der Fernbedienung für seine Stereoanlage. Nach einigen Fehlgriffen, die das bedauernswerte Schicksal ereilte auf den Zimmerboden geschmissen zu werden, hatte er gefunden, was er suchte. Schon wenige Sekunden später hallte die Musik von "HIM" durch den Raum und durchströmte seine Gehörgänge. Von den Klängen der Musik umschlossen döste er vor sich hin. Sein Atem wurde tiefer und er fühlte sich schwer bis er schließlich in einen unruhigen Schlaf verfiel. Ein Klicken war zu hören und die Wohnungstür fiel wieder ins Schloss. Der junge Mann, der in etwa so groß war wie Zorro, trat in die Wohnung. Er hatte dunkelblonde, leicht zerzauste Haare und sehr tief blaue Augen. Eine leichte, schwarze, sakkoähnliche Jacke und ein dunkelblaues Shirt umhüllten seinen muskulösen Oberkörper. Der junge Mann blickte sich um und stellte seinen Rucksack auf einen Stuhl. Sein Blick fiel auf den Pullover unter der Garderobe. - "Zorro?", er schaute sich um. Lange musste er nicht auf eine Antwort warten, denn schon wenig später waren schwerfällige Schritte zu hören, die in seine Richtung tapsten. Zorro rieb sich die Augen und sah seinen siebzehn Jahre alten Mitbewohner mit einem Kurzwährenden Lächeln an. "Schön geschlafen?", er grinste in seiner typischen Art. Johnny war jemand, der oft und gerne Späße machte. Er handelte spontan, leider auch unüberlegt und lebte für den Augenblick. In seinem Leben ging es nur um Vergnügen und Abenteuer, was sich jedoch auch negativ auswirkte. Doch so viel Mist er auch baute, konnte Zorro ihm immer vertrauen und sich voll und ganz auf ihn verlassen. Er war ein echter Freund, mit dem man gerne Zeit verbrachte. "Mhm...", brummte dieser und ging zum Tisch. "Auch einen?", wollte Johnny wissen, als er seinem Kumpel die Kaffeedose so unter die Nase drückte, dass dieser nichts erkennen konnte. "Hä.", er lehnte den Kopf zurück, so dass das Etikett lesbar wurde. "Klar." Zorro sank auf einen Stuhl, während der andere an der Kaffeemaschine herum werkelte. Er stopfte wahllos das dunkle Pulver hinein und drückte irgendwelche Knöpfe. Die Mühe, über sein Handeln nach zu denken, ersparte er sich somit. "Kopfschmerzen?", schlussfolgerte er, als er Zorros Gesicht ansah. "Zu viel Alkohol..." Der Siebzehnjährige zündete sich eine Zigarette an und nahm entspannt einen Zug. Ruhe trat ein. Nach einer Weile sah Zorro seinen Kumpel an und rümpfte die Nase. "Hast du eine neue Zigarettenmarke?" "Wieso?" "Es stinkt." "Hä. Ich riech nichts.", er sah sich seinen Glimmstängel skeptisch an und drehte ihn einige Male, als würde er davon schlauer werden. "Doch. Es riecht irgendwie komisch hier. So nach..." Beide sahen sich an und dachten an das selbe. Fast synchron drehten sie sich um und blickten auf die Kaffeemaschine, die fleißig am Räuchern war und Funken sprühte. Unter der Kanne konnte man eine, auf der Heizplatte eingeklemmte, Filtertüte erkennen. Mit einem Satz war Zorro aufgesprungen und hatte das Wasser aufgedreht. Johnny assistierte ihm, nachdem er die Zigarette in einem Blumentopf, der Wohnort einer verwelkten Pflanze war, entsorgt hatte. Sie schütteten das arme Gerät mit Wasser zu, wobei sie den Stecker, der es sich noch immer in der Steckdose gemütlich machte, "gekonnt" ignorierten. Es kam, wie es kommen musste und das liebe Teil erlitt einen Kurzschluss, worauf es explodierte. Ein schwarzer Fleck und eine verkrüppelte Kaffeemaschine, die einem Haufen schwarzen Schrott ähnelte, zierten nun die sonst so, mehr oder weniger, weiße Ablagefläche. Beide sagten nichts, bis Zorro Johnny einen Hieb auf den Hinterkopf gab. Dieser nahm die Sache anscheinend nicht so ernst und musste los lachen. "Das war deine Schuld!", nölte Zorro, der das nicht so witzig fand. "Wollen wir irgendwo einen Kaffee trinken gehen? Ich lad dich auch ein.", kicherte Johnny weiter. Der Grünhaarige sah sein Gegenüber skeptisch an und zog eine Augenbraune hoch. "Hast du heut schon irgendwas genommen?", versuchte er das Verhalten zu erklären. "Hä, wieso?" "Du führst dich so selten dämlich auf.", , fügte er in Gedanken hinzu. "Jetzt bleib mal locker. Komm schon, dieses blöde Ding haben wir doch nie gemocht.", er zog vorsichtig den Stecker und hielt das schwarze Etwas hoch. Dieser Anblick entlockte selbst Zorro ein Grinsen. Johnny trug das mutierte Gerät behutsam zum Fenster, als wollte er sich davor hüten noch mehr kaputt zu machen, was schwer möglich war, und öffnete dies. "Was hast du vor?" "Abwarten.", er war gerade dabei die schrottreife Maschine aus dem Fenster zu werfen, da hörte er noch ein "Spinnst du!", doch zu spät. Ein Grinsen zierte Johnnys Gesicht, der sich wie ein kleines Kind zu freuen schien und auch so aufführte. Nur wenige Sekunden später erhallte ein Lautes Geschepper. "Wir wohnen im dreiundzwanzigsten Stock!!", schrie Zorro. "Ich weiß." "Wenn das jemand auf den Kopf kriegt!" "Der hat Pech.", meinte er nüchtern und erntete dafür einen schockierten Blick. "Was die da unten wohl für Fratzen machen, wenn neben denen so'n Teil runter kommt?", spekulierte er. Bei diesen Gedanken musste auch Zorro schmunzeln. Im Grunde war es wirklich recht witzig. Plötzlich wurde ihr Lachen durch das Klingeln der Tür unterbrochen. "Du gehst!", beide sahen sich an. "Wieso ich?", fragte Johnny in seiner typisch naiven Art. "Es ist bestimmt jemand, der sich wegen der Kaffeemaschine beschwert. Du hast sie raus geschmissen!" Johnny druckste herum und ging dann langsam zur Tür. Sachte drückte er die Klinke herunter um den Gast, der die Klingel schon drei Mal zum Einsatz gebracht hatte, herein zu beten. Er wollte gerade zu einem "Es tut mir Leid." ansetzen da stockte sein Atem. Wie angewurzelt blieb er in der halboffenen Tür stehen und konnte nichts mehr sagen. Zorro, den Johnnys Gesichtsausdruck gar nicht gefiel, trat neben ihn. Auch in seinem Hals bildete sich ein Kloß, der von Sekunde zu Sekunde zu wachsen schien. Was wollten die denn hier? Das es nicht einmal ruhig bei ihnen bleiben konnte. Von dem eben noch existierenden Grinsen, blieb im Moment keine Spur. Die Jugendlichen standen stumm da und beäugten die Gestallten in der Tür. Was würde sie denn nun schon wieder erwarten? So, das war's auch schon wieder... hoffe ihr schreibt mir Kommis. Falls ihr noch Ideen für die Handlung habt, die ich einbauen soll/könnte, bitte ich auch um diese. :D bis bald... anaconda Kapitel 2: Ans Ende der Welt! ----------------------------- Hey Leute! Vielen lieben Dank an all die lieben Kommischreiber. Hat mich echt gefreut, dass die Anzahl der Leser sich gleich so gesteigert hat und dann auch noch neue Kommis zum Prolog hinzu kamen. Das find ich voll nett von euch. Dann will ich ech mal nicht weiter zu quatschen und wünsche viel Spaß beim 2. Cap. 2. Kapitel: Ans Ende der Welt Zorro stand noch völlig perplex da und konnte sich nicht bewegen. In seinem Körper war eine Art Starre eingetreten. Er konnte nichts tun, nichts mehr sagen. Mit starrem Blick sah er den hilfesuchenden Ausdruck von Johnnys Gesicht, der von der Polizei mitgenommen wurde. Handschellen hatten sie ihm angelegt - ihm, seinem Freund. War er denn ein Verbrecher? "Sie werden dann von uns hören.", sagte der Polizist und ging hinaus. "Nein.", wollte er noch sagen, doch es fehlte die Kraft. Zorro schob die Tür zu und kippte nach vorn. Er stützte sich am Holz ab und ließ den Kopf nach unten hängen. "Johnny.", murmelte er und stieß mit der Faust gegen die Tür. Nun war er allein. Niemand war mehr da. Was sollte er denn nun tun? Er musste Johnny helfen, doch wie? Er hätte etwas sagen sollen, hätte die Polizisten aufhalten müssen. Doch was hätte das gebracht? Spätestens den darauf folgenden Tag wären sie wieder gekommen und hätten ihn mitgenommen. Langsam sank er zu Boden und hockte sich, mit dem Rücken an die Tür gelehnt, hin. Er machte sich Vorwürfe, denn er hatte gewusst, was Johnny tat. Er wusste, dass das Dealen mit Drogen illegal war. Am liebsten hätte er losgeheult, doch es kam keine Träne. Er wollte schreien vor Wut, doch es kam kein Laut heraus. Das Einzige was er tat, war immer wieder mit seinen Kopf gegen die Tür zu pochen. Er hatte keine Lust mehr. Nun nicht mehr. Zorro hasste sein Leben. Er war wieder allein! Nach einigen Stunden packte er sich seine Jacke und ging raus. Er wollte nicht mehr die Institution der tristen Wohnung vor seinen Augen haben, sondern sich ablenken. Auf den Straßen tobte eine bunt belebte Welt. Viele Leute waren unterwegs. Zorro ging in ein kleines Lokal an der Ecke. Er befand sich in einem kleinen, gemütlichen Raum, mit typischer Theke und Barhockern. "Darf ich Ihnen was bringen?", eine junge, helle Frauenstimme drang in sein Ohr. "Martini." Als Zorro aufsah stockte er etwas - dieses Mädchen. Irgendwoher kannte er sie. Auch sein Gegenüber schien sich zu erinnern, denn sie lächelte ihn vielsagend an, als sie sein Gesicht sah. Interessiert folgte er ihren Schritten und musterte sie. "Kennen wir uns nicht?", wagte er den ersten Schritt, als sie gerade ein Bierglas füllte. Erwartungsvoll sah er über die Theke. "Daran würdest du dich doch erinnern, oder?!" Ein Grinsen umspielte ihre Lippen, was Zorros Neugier nur noch mehr weckte. Jedoch musste er mit seiner nächsten Frage noch warten, da die hübsche Bardame gerade mit dem Bier davon gegangen war. Angestrengt versuchte er sich zu entsinnen, woher er sie kannte. In seiner Schule war sie nicht, dafür schien sie ihm schon zu reif. Selbst er hatte es nur seiner Faulheit zu verdanken, dort noch ein Jahr länger seine Zeit zu verschwenden. "Der Martini.", sie stellte das Glas ab. Zorro folgte ihr mit dem Blick und schätzte ihr Äußeres ein. Sie sah wirklich gut aus - recht schlank, eine angemessene Oberweite besaß sie auch und wirkte sportlich. Ihr Gesicht war dezent geschminkt, ziemlich schmal, wirkte jedoch nicht knochig dafür recht hübsch. Auch ihre Frisur und Klamotten, so weit man diese unter der knappen, weißen Schürze erkennen konnte, verrieten, dass sie Stil hatte. "Und, treffen wir uns heut Nacht wieder in der S-Bahn?" holte sie Zorro aus den Gedanken und hatte damit ordentlich ins Fettnäpfchen getreten. Der Grünhaarige musste nicht lange überlegen und begriff, woher er sie kannte. Eine peinliche Röte legte sich auf sein Gesicht und er versuchte ihrem Blick auszuweichen. "Schon möglich.", meinte er dann trocken und nippte an seinem Martini. Es war offensichtlich, dass er die Lust an einem Gespräch verloren hatte. Auf ihre Fragen antwortete er immer kürzer, bestellte die weiteren Drinks immer einsilbiger und schaute öfter auf seine Uhr. Nach fünf weiteren Martinis, vier Tequilas und einem Whisky verließ er das Lokal. Sein Kopf war ein Topf der Gefühle. In ihm brodelte es nur noch und er wusste nicht mehr, was er tun sollte. Einerseits war er immer noch total fertig und überrascht, wegen Johnnys plötzlicher Verhaftung, andererseits wusste er nicht wohin und was er nun tun sollte und dann gab es da noch immer den Konflikt mit seinem Vater. Zorro ging einfach gerade aus weiter. Ihm war egal, wo er landen würde. Als er den Kopf hob, um zu sehen, wo ihn seine Füße hingeführt hatten, war er zuerst erschrocken. Er stand vor einem großen Haus. Eine lange Betontreppe führte zu dem breiten Eingang und viele Autos standen davor. Er war vor dem Polizeihaus. Jonny würde sicher da drinnen sein. Er wurde bestimmt grad verhört. Zorro könnte ja rein gehen. Könnte schauen, wie es ihm ging, wo er grad war und was dann passieren würde. Doch irgendetwas in ihm hielt ihn auf. Er stand da und konnte sich nicht rühren. Starrte einfach nur auf das Haus, das seinen Freund verschluckt hatte und nun seine ganze Hoffnung aufsaugte. Dann rannte er los. Es war wie eine Kurzschlußreaktion - kein direkter Grund, keine Vorwarnung. Einfach weg. Er ließ sich von seinem Instinkt und Gefühlen leiten, doch dies schlug mächtig daneben. In ihm hatte sich Wut und Verzweiflung angestaut. Dieser Empfindung gab er Ausdruck, indem er einem kleinen Jungen seinen Baseballschläger entriss und damit das nächste Schaufenster zertrümmerte. Das Glas klirrte und schoss in alle Richtungen. Die Leute, unter denen auch der kleine Junge, blieben stehen und starrten irritiert auf Zorro, der es sich dadurch nicht nehmen ließ, weiter auf das Schaufenster ein zu Trümmern. Immer weiter und weiter gab er seiner Wut freien Lauf und wieder einmal hatte der Alkohol in ihm gesiegt. Niemand konnte ihn mehr stoppen. Kurze Zeit später ertönten laute Sirenen. Es kam, wie es kommen musste und die Polizei rückte an. Doch auch das hinderte den völlig wütenden Zorro nicht am weitermachen. Er schlug nun auch auf die Polizisten ein. Doch schließlich landete einer der Beamten einen gezielten Treffer auf seinen Hinterkopf und die Welt um ihn wurde schwarz. Schwarz, wie sie schon lange in seinem Inneren war. Er spürte den Schmerz, der seinen Kopf umfing und seine Sinne betäubte. Irgendetwas Weiches befand sich unter ihm. Es war angenehm ruhig und warm. Langsam öffnete er die Augen und bemerkte, dass er sich nicht in seinem Bett, sondern auf einem schwaren Ledersofa, befand. Es war inzwischen Abend und durch das große Glasfenster drang nur das wenige Licht, der bereits versunkenen Sonne. Nach und nach realisierte er, wo er war und versuchte nachzuvollziehen, was passiert war. >Das gibt eine Menge Ärger...<, dachte er bei sich und stand auf. Er war allein in einem Büro mit Computer und Schreibtisch. Dies hatte ein Fenster und Zorro musste nur ein paar Momente überlegen, bis sein Entschluss feststand. Dann öffnete er so leise und schnell er nur konnte das Fenster. Es war ziemlich hoch. Er befand sich im zweiten Stock. Ein Sprung würde ihn vermutlich das Genick brechen, doch wenn man den schmalen Überbau einen Meter weiter unten richtig nutzen würde, wäre ein Sprung auf das kleine Vordach, was sich nur eineinhalb Meter vom Erdboden abhob, möglich. "Tu es nicht.", hallte hinter ihm eine Stimme, die ihn zusammenzucken ließ. Zorro stockte. Was sollte er nun tun? Er hatte absolut keine Lust sich wegen Randalismus verhaften zu lassen, doch jetzt noch abzuhauen machte auch nicht viel Sinn. "Setz dich wieder hin! Wir müssen uns unterhalten!", die tiefe Stimme klang befehlshaberisch und besserwisserisch, so dass Zorro automatisch eine Antipathie gegen sein Gegenüber entwickelte, wer immer das auch sein mochte. So verwirrt er nun im ersten Moment auch war, war er sich relativ sicher diese Stimme schon einmal gehört zu haben. "Was ist Zorro? So stumm bist du doch sonst nicht." auf dem Gesicht des Grünhaarigen bildete sich ein erschreckender Ausdruck. Schlagartig drehte er sich rum und all seine schlimmsten Befürchtungen wurde war - er blickte in das Gesicht seines Vaters. Es bildete sich ein Kloß in seinem Hals, der von Minute zu Minute zu wachsen schien. Er brachte keinen Ton heraus, wollte es vielleicht auch gar nicht. Was hätte er denn auch sagen sollen? "Setz dich, habe ich gesagt!" als ob er die Stummheit seines Sohnes erahnt hätte, übernahm er wieder das Wort. Nachdem sich beide ein Stück mit einem Ausdruck ohne jeglicher Gefühle oder Empfindungen - um dem anderen keines Falls auch nur das Geringste Preis zu geben - angesehen hatten, erhob sein Vater erneut die Stimme. "Was tust du nur?" "Ich..." "Ruhe!", unterbrach er ihn energisch. "Ich habe gedacht du wärst fähig genug allein klar zu kommen, dass du erwachsen genug bist." "Da hast du dich wohl geirrt.", warf der Grünhaarige schnippisch ein und ließ deutlich in seiner Stimme hören, dass er keine Lust auf eine Unterhaltung mit diesem Menschen hatte. Doch diese Aktion war nicht umsonst. Sogleich starrten ihn wieder zwei wütende Augen an. Sein Vater wirkte sehr aggressiv und so beließ es Zorro dabei, ihn nicht noch mehr mit Kommentaren dieser Art zu belasten. "Du denkst wohl, du schaffst das alles? Du glaubst du kriegst dein Leben allein hin!?", Zorro sah zu Boden. Er wusste selbst, dass er es vermasselt hatte. Er war ausgezogen und seit dem ging alles Berg ab. So wenig sein Vater auch für ihn getan hatte, er konnte wenigsten die Vorzüge des mietfreien Wohnens genießen. "Ich weiß, was mit dir los ist." er stand auf und setzte sich hinter den Schreibtisch. Erst jetzt bemerkte Zorro, dass er nicht in irgendeinen Büro war, sondern in dem seines Vaters. Er hatte ein eigenes bei der Polizei, da er immer Mal dort tätig war. Sein Vater war Staatsanwalt und übernahm ab und zu einen Fall vom Jugendstrafrecht. Zorro hoffte nur aus tiefsten Herzen, dass sich dies nicht nachteilig für ihn auswirken könnte. "Du bist in den letzten Wochen kaum oder gar nicht zur Schule gegangen. Du warst fast jeden Abend bis in den frühen Morgen unterwegs, jedes Mal sturzbetrunken. Mit deinem Freund hast du Drogen unter die Jugendlichen gebracht." zählte der Staatsanwalt auf und sah direkt in Zorros Gesicht. Man konnte erkennen, dass dieser alles bereute. Er wusste wohin es geführt hatte und wollte selber dieses Leben nicht weiter führen. "Du hast gegen das Gesetz verstoßen! Dein Freund wurde schon verhaftet!" die Worte wurden immer lauter und schmerzten Zorro. Denn er wollte nichts mehr davon hören, wollte nur weg. "Und du gehörst ebenfalls ins Gefängnis!" "Hör auf!" "Was ist? Kannst du die Wahrheit nicht ertragen?" nun war es sein Vater, dessen Aussagen schnippisch klangen. "Lass mich in Ruhe." zischte der Grünhaarige. "Ach ja!? Soll ich das!? Willst du allein weitermachen?" er war wieder aufgestanden und hatte sich nun vor ihm aufgebaut. Er war ein stattlicher, ziemlich großer Mann, den man meistens nur im Anzug zu Gesicht bekam. Oft steckte er bis zum Hals in Arbeit, hatte keine Zeit für Gefühlsduseleien und wollte es auch nicht. "Willst du dich durch dein Leben prügeln? Darin hast du ja jetzt schon Übung." daraufhin sagte Zorro nichts. Es trat eine Ruhe zwischen beiden ein und für den Grünhaarigen bedeutete dies nichts Gutes. Es war so etwas wie die Ruhe vor dem großen Sturm. Gleich würde es kommen, gleich würde sein Vater ihm sagen, wie es weiter gehen sollte. Und dies würde garantiert keine Freudenbotschaft werden. "Ich habe mir etwas überlegt." begann er. Zorro spitzte die Ohren, nun würde sein Vater es sagen, er hatte es ja gewusst. Der große Mann holte tief Luft und sah ihm in die Augen, deren Blicke nun nicht mehr voreinander ausrissen. "Du wirst nach Neuseeland gehen." - Stille. Zorro sprang auf. Hatte er da richtig gehört - Neuseeland? Was sollte er dort? Warum schickte ihn sein Vater dorthin? In seinem Kopf überschlugen sich die Fragen. "Was soll ich dort?" Brachte er schließlich die Erste heraus. "Du wirst dort zur Schule gehen. Es gibt da ein Internat. Das ist bestimmt das Richtige für dich." "Was für ein Internat?" "Es ist eine Eliteschule." betonte sein Vater. "Und?" Zorro widerte es bei diesem Wort an. Anfangs dachte er, dass ein Internat in Neuseeland nicht unbedingt das schlimmste Schicksal wäre, doch eine Eliteschule, dafür war er nicht geschaffen. "Jetzt hör mir mal zu: Ich bezahle einen Haufen Geld dafür, dass du die Chance..." "...dass du mich los bist!" warf Zorro wütend ein. "Das ist nur ein günstiger Nebeneffekt." konterte sein Vater gespielt kalt. An seinem Sohn lag ihm doch mehr, als er nach außen gab, doch davon hatte Zorro keine Ahnung. Er sah immer nur das Negative im Handeln seines Vaters. Was nach den geschehenen Ereignissen auch nicht verwunderlich war. "Jetzt hör mir doch erst mal zu. Diese Schule ist nicht irgendeine Eliteschule. Sie hat sich auf den Kampfsport spezialisiert. Du kannst dort die verschiedensten Kampfsortarten lernen und es wird sehr viel Wert auf den Sport gelegt. Natürlich kann man auch in andere Richtungen gehen. Es gibt die unterschiedlichsten Wahlkurse und man hat dort eine eigene Musikschule." "Du hast dich ja schon wirklich toll mit dem Prospekt beschäftigt." Zorro musste zugeben, dass das gar nicht schlecht klang, jedoch würde er dies vor seinem Vater nie zu geben. "Wie dem auch sei. Hier hast du die Unterlagen. Du kannst sie dir jetzt anschauen. Ich werde dann mal noch was erledigen. Schließlich habe ich auch noch richtige Arbeit." er schmiss Zorro einen Stoß Blätter auf den Tisch und ging zur Tür. "Ich bin in circa einer Stunde wieder da. Und es gibt keine Alternative. Du gehst auf diese Schule!!" damit war er verschwunden und hinterließ nur noch das Klacken der Tür. --------- Das war's schon wieder. Hoffe ihr fandet es so gut, wie die vorigen. An alle, die Johnny so toll fanden: Sry, dass er jetzt verhaftet worden ist, aber macht euch keine Sorgen. Der taucht in der ff s´päter noch auf. Sonst wär er ja auch kein Hauptchara... bye eure anaconda Kapitel 3: What will happen next? --------------------------------- Hey Leute! Tut mir Leid, dass dieses Cap so lang gebracht hat. Dafür ist es aber auch etwas länger. Ist eigentlich eher ein Überganskapitel von New York nach Neuseeland, darum ging es auch etwas zäh zu schreiben. Hoffe es gefällt euch! 3. Kapitel: What will happen next? Langsam ging er die Treppen zu seinem alten Zimmer hinauf. Es war inzwischen drei Tage her, dass er davon erfahren hatte. Von da an passierte alles Schlag auf Schlag. Der Flug war bereits gebucht, die WG leer geräumt und schon morgen würde es losgehen. Niemals hätte Zorro mit so einer Wandlung in seinem Leben gerechnet. Der Grünhaarige stellte einen großen Karton ab und wollte sich gerade wieder um drehen, da fiel sein Blick auf ein Photo an der Wand. Es hing noch immer in seinem alten Zimmer im Haus seines Vaters. Damals hatte er es anscheinend vergessen. Es war ja auch ein plötzlicher Abschied. Zu dieser Zeit, als er von zu Hause fort ging um sein eigenes Leben zu führen, hätte er ja auch nie gedacht, nun wieder hier zu landen. Doch es war wohl auch das Beste. In der WG würde er ja doch nur alleine rum hocken und schließlich war es nur noch ein Tag in New York. Den könnte er es wohl auch bei seinem Vater aushalten. Zorro ging auf das Bild zu und musterte die Situation ganz genau. Es stellte zwei breit grinsende Jungen dar, die in der Mitte einen großen Pokal hielten. Es war ein Oktobertag und die Sonne schien hell, sodass das ganze Bild eine goldige Farbe erhielt und friedlich wirkte. Schon damals waren die beiden gute Freunde. Johnny und Zorro hatten an diesen Tag mit ihrer Mannschaft das Fußballpokalspiel gewonnen. Der Grünhaarige ging als bester Torschütze und sein Freund als bester Torwart aus der Partie. Schon immer ergänzten sie sich perfekt und machten so viel es ging gemeinsam. Doch dies hatte nun ein Ende. Warum nur? "Zorro?", leicht erschrocken drehte sich der Angesprochene um. Die Sache mit Johnny hatte ihn noch immer ganz schön mitgerissen. Die Ereignisse überschlugen sich im Moment, was man in zweierlei Hinsicht betrachten konnte. Einerseits vergaß er dadurch auch mal seinen Trauer und den Schmerz, andererseits wurde hier gerade sein Leben komplett umgekrempelt. Wollte er das überhaupt? Er wurde ja nicht einmal gefragt. "Zorro, hörst du?" Sein Vater betrat den Raum und schaute in dessen betrübtes Gesicht. "Was ist mit dir?" "Ach, nichts." Er machte einen abwertenden Wink mit der Hand. "Was wolltest du?" "Ich wollte nur fragen, was du heut zum Mittag essen willst.", er sah ihn erwatungsvoll an. "-falls du Hunger hast." "Äh ja, doch. Ich habe Hunger. Wie wär's mit Pizza?" Sein Vater zog eine Augenbraune hoch. Er mochte das italienische Nationalgericht nicht sonderlich, doch um guten Willen zu beweisen willigte er schließlich ein und ging, um zwei Pizzen zu bestellen. Zorro warf ihn noch einem kurzen Blick nach und machte sich dann wieder daran für den letzten Tag in Amerika sein altes Zimmer wenigstens halbwegs gut einzurichten. "Bitte warten Sie hier.", der junge Polizist klopfte an eine Türe und trat wenig später ein. Johnny saß auf einem Stuhl und schaute sich unsicher um. Es kam ihm vor, als würde ihn jeder, der den Gang entlang lief, anstarren. Er fühlte sich unsicher. Niemand sagte ihm, was nun konkret kommen würde, was ihn erwartete. Nach seiner Verhaftung saß er zunächst einige Zeit in einer Art Gefängnis und nun wurde er von diesem Hilfspolizisten woanders hin gebracht. Doch bis jetzt, hatte sich noch niemand erbarmt, ihm über sein weiteres Schicksal aufzuklären. Er hasste es, ungewiss nur da zu sitzen und zu warten. In seinem Leben gab es die Worte "warten" und "Unsicherheit" bisher nie. Endlich näherte sich ein breiter Schatten eines Mannes der Türe und verdunkelte die Glasscheibe. "Kommen Sie bitte mit." Er sah ihn nur kurz in die Augen. Ohne weitere Fragen zu stellen folgte Johnny ihm langsam. Er betrat ein kleines muffiges Büro, indem ein großer Schreibtisch mit zwei Stühlen vor zu finden war. Der Polizist hatte hinter ihm die Türe wieder abgeschlossen und man hörte noch seine regelmäßigen Schritte auf dem Gang entlang hallen. Johnny beobachtete seinen neuen Zeitgenossen und versuchte sich ein Bild von ihm zu machen. Er war ziemlich kräftig, stämmig gewachsen und trug einen schwarzen Anzug. Auf den Achtzehnjährigen machte er einen leicht tollpatschigen Eindruck. Vermutlich war es irgendein Kommissar oder Ermittler dieser Abteilung. Doch seine Vermutung verwarf er sogleich wieder, als er auf dem Schreibtisch ein kleines Schild entdeckte: >Kriminaltherapeut: Prof. Dr. Chump<. Er musste schlucken und fragte sich nur, was ihm nun schon wieder bevorstand. Der Therapeut ließ sich in seinen Stuhl plumpsen, dass er leicht knackte, sodass Johnny schon jeden Augenblick mit einem Aufprall rechnete, doch der Stuhl hielt einiges aus. Er war wahrscheinlich für solche Art Personen gebaut. "Setzten Sie sich." Er deutete auf einen deutlich unstabileren, kleinern Stuhl an der anderen Seite des Tisches. Johnny beobachtete angespannt sein Gegenüber, dass mit den dicken Fingern gerade den längst überfüllten Aschenbecher in einen Blumentopf schüttete. Bei dem Anblick dieser beleibten Person mit dem runden Gesicht, dass eine gesunde Farbe hatte und aus dem einen zwei leuchtende Kinderaugen entgegen blickten, musste Johnny schmunzeln. "So", er räusperte sich leicht und sah von einer Akte auf, "dann wollen wir einmal beginnen, Mr- äh, wie war doch noch einmal Ihr Name?" >Der scheint ja zu allem Guten auch noch extrem unter Amnesie zu leiden.<, Johnny stöhnte hörbar genervt auf, doch dies ignorierte der andere. "Bristow, Johnny Bristow.", betonte er wie ein Sprachlehrer, der verzweifelt versuchte seiner Klasse die korrekte Aussprache bei zubringen. "Ach ja, Mr Bristow. Sie wissen warum Sie verhaftet wurden sind?" "Weil ich eine Kaffeemaschine aus dem Fenster geworfen habe?", stellte er sich dumm. "Äh, wie?", ein verwirrter Ausdruck lag nun über den breiten Gesichtszügen des Mannes. Johnny hatte keine Lust hier ein öffentliches Geständnis abzulegen und schon gar nicht vor so einem dämlichen Psychologen. Die Leute aus dieser Abteilung meinten wohl, sie könnten ihn einfach dem letzten Trottel übergeben. "Also, fangen wir doch einfach mal an.", hektisch blätterte er in der Akte herum, deren Papiere schon sehr geknickt waren und einige Kaffee- und Fettflecken enthielten. >Ja, fangen wir endlich mal an. Also zweiter Versuch, mal sehen wie weit wir diesmal kommen.< Johnny grinste in sich hinein. "Äh, wie fühlen Sie sich denn im Moment?" Sein Gegenüber nahm einen Stift in die Hand und setzte zu einigen Notizen an. "Gut!", meinte er überzogen freundlich und die Ironie war nicht zu überhören. Doch der andere ließ sich davon nicht beirren. "Und warum?" Johnny lehnte sich inzwischen zurück. So wie es aussah, erwartete ihn hier noch eine ausführliche Therapiestunde über sein Leben und es würde noch ein langer Abend werden. Es war Abend und der alltägliche Stress verschwand von den Straßen. Die hektisch einkaufenden Menschenmengen wurden immer kleiner. Dafür bot sich ein anderer Anblick. Viele Bars und Kneipen machten jetzt erst auf und über den Eingängen erstrahlten bunte Schilder. Das Nachtleben setzte ein. Zorro lief planlos durch die Nacht. Er wollte einfach noch einmal raus kommen. Obwohl sein Vater in den letzten Tagen wirklich viel für ihn getan hatte und es auch keinen Streit zwischen ihnen gab, passte ihm diese Situation irgendwie nicht. Er war einfach zu misstrauisch. Was all die vergangen Jahre geschehen war, konnte er nicht so einfach vergessen. Doch nun musste er nach vorne blicken. Er konnte und wollte auch nicht ewig an der Vergangenheit festhalten. Dafür war Neuseeland ja eigentlich perfekt geeignet. Er könnte dort ein neues Leben beginnen und all die Sachen hinter sich lassen. Zorro befand sich nun am Anfang des Parks. Die Sonne hatte sich schon hinter dem Horizont versteckt und verlieh dem Himmel eine leicht rötliche Färbung. Durch das schwache Licht der Straßenlampen wurden die sauber angelegten Wege beleuchtet. An jeder Ecke neigten sich die verschiedensten Pflanzen nach vorne und durch die Blätter erstrahlte die Umgebung in einem leichten grün. Der Neunzehnjährige genoss die Stille und die Ruhe. Normalerweise bevorzugte er ja wilde Partys und Aktion, doch davon hatte er in den letzten Monaten ein wenig zu viel bekommen. Dieser Abendspaziergang durch den Park war für ihn jetzt genau das Richtige. Er hatte Zeit für sich, war alleine und konnte Nachdenken. Außerdem war der Park von New York wirklich sehr schön angelegt und der Grünhaarige wollte an seinem letzten Tag in der Heimatstadt sich auch angemessen verabschieden. Plötzlich fing es leicht an zu tröpfeln. Skeptisch blickte der Neunzehnjährige nach oben und sah einigen dicken Wolken entgegen. Vom Horizont aus zog eine Gewitterfront auf, die wahrscheinlich genau über New York abregnen würde. Nur Pech, dass er keine Jacke dabei hatte. In eiligen Schritt lief er weiter und versuchte abzuschätzen, wie lange er in etwa bis zur Wohnung seines Vaters oder noch besser einer Straßenbahnstation brauchen würde. Währendessen fing es noch schlimmer an zu regnen und seine Haare waren schon fast durchnässt. Einige Meter entfernt erblickte er dann schließlich seine Rettung. In mitten des Parks befand sich ein hölzerner Pavillon mit Efeu bewachsen. Dort könnte er sicher für einige Zeit Unterschlupf finden. In eiligen Schritten trugen ihn seine Beine in das rettende Trockene. Der Pavillon war schon sehr alt und die Balken mit Moos bewachsen. Zorro wollte gerade auf der Holzbank Platz nehmen, als er zurück zuckte und jemand in die Ecke gekauert entdeckte. Anscheinend war er nicht der Einzige, der vom Sturm überrascht wurden war. "Wieso, warum- das ist doch egal. Können Sie eigentlich nicht mal über etwas anderes reden als mein Leben?" Johnny sah genervt sein Gegenüber an. "Sie wollen also nicht über ihre Beweggründe sprechen. Schämen sie sich dafür oder können Sie es selbst nicht nachvollziehen?", der dicke Mann starrte den Achtzehnjährigen über seinen Notizblock hinweg an. "Nein, Sie nerven mich einfach nur!" Er sah zur Fensterscheibe des Büros und beobachtete die Regentropfen, wie sie die Scheibe herunter liefen. "Warum?" "Können Sie das denn nicht selbst kapieren? Ich mein, die Polizei kommt, verhaftet mich einfach und setzt mich nach zwei Tagen Knast einer Gehirnwäsche aus. Was soll das, bitte?" Dieses Gespräch raubte ihm noch den letzten Nerv und in ihm stieg Wut auf. "Ich hab' da mal eine Frage: Darf ich denn nicht eigentlich ein Telefonat nach meiner Verhaftung führen?" "Ja, eigentlich schon, aber nur eins." "Und wann?" Schon war Johnny wieder aufmerksam, "Morgen.", doch dies währte nicht lange. Immer nur hieß es warten. Alles war morgen und wenn ein Tag vorbei ging, so erwartete man wieder den nächsten. Enttäusch ließ er sich in den Stuhl zurück fallen und schaltete für die psychologischen Floskeln wieder auf Durchzug. "Na, auch vom Sturm überrascht wurden?" Die Person sah auf und Zorro blickte in das Gesicht eines Mädchens, das ihm noch gut in Erinnerung geblieben war. "Äh, ja." "Die Welt ist ein Dorf.", murmelte sie über seine Verwunderung und grinste. Zorro schüttelte sich die nassen Haare und wischte das Wasser von seiner Stirn. Zum Glück war es noch Anfang September, sonst hätte er wahrscheinlich auch noch frieren müssen, doch so war der Regen eigentlich eher angenehm. Er nahm einige Zentimeter von ihr entfernt auf der Holzbank Platz und starrte den Boden an, auf den von seinen Haaren kleine Wassertropfen fielen. "Gehst du oft durch den Park?", begann seine Nachbarin ein Gespräch. "Nein eigentlich nicht." "Und warum gerade heute?" "Weiß nicht." "Du bist wohl nicht gerade gesprächig, he?" Sie sah hinaus in den Himmel, der sich immer mehr verdunkelte. "Und du?" Zorro hob den Kopf und schielte zu ihr rüber. "Was ist mit mir?" "Bist du oft im Park?" "Kommt drauf an. Ich gehe hier einfach gern spazieren und immer wenn ich traurig bin oder nachdenken muss komme ich hier her. Ich bin eben gern draußen, doch wo hat man in New York sonst seine Ruhe?" Ihre Augen waren noch immer in den Himmel gerichtet. Zorro sah sie nachdenklich an. "Und? Bist du jetzt traurig?" "Nein." "Dann musstest du wohl nachdenken, hm?" Zorro grinste zu ihr rüber. "Du bist ja doch gesprächig.", stellte sie lächelnd fest. "Manchmal schon." "Wir sind ja immerhin schon alte Bekannte aus der S-Bahn." Ein breites Grinsen entstand auf ihrem Gesicht. "Und aus der Kneipe. Arbeitest du dort?" Zorro versuchte die Bemerkung mit der S-Bahn stehen zu lassen. Es brachte ja nichts sich darüber immer noch zu ärgern. "Ja, ich helfe da aus. Das Leben als Student ist teuer." "Du studierst?" Überrascht schaute Zorro sie an. So alt hatte er sie noch gar nicht eingeschätzt. "Ja. Ich studiere Design hier in New York. Bin allerdings erst im zweiten Semester." "Wie lang lebst du schon hier?" "Ich bin wegen dem Studium hier hergezogen." "Warum grad nach New York?" "Es ist eine große Stadt und ich muss hier auch noch was erledigen." "Was erledigen?" Interessiert sah Zorro sie an. Sie sah leicht verunsichert zur Seite und stockte. "Sorry, wollte nicht aufdringlich sein. Bin nun mal neugierig.", entschuldigte sich Zorro schnell, als er ihre Reaktion bemerkte. Es trat eine peinliche Stille zwischen beiden ein. "Es ist wegen meinem Bruder.", begann sie dann wieder nach einiger Zeit. Der Grünhaarige wusste zuerst nich, was sie meinte, doch erinnerte sich dann wieder an seine Frage. Er blieb stumm. Ihre Augen sahen traurig aus und sie wirkte nachdenklich. "Er lebt hier in New York- glaube ich. Ich hab ihn vier Jahre nicht gesehen und mache mir Sorgen, weil er immer nur Mist baut und selten nachdenkt bevor er etwas tut." "Und du hast die ganze Zeit nichts von ihm gehört?" "Doch. Er hat mir manchmal einen Brief geschickt, aber das war auch schon alles. Manchmal frage ich mich, ob ich ihn überhaupt noch richtig kenne. Ich meine, nach all der Zeit." "Aber warum?" "Warum wir uns vier Jahre nicht sahen? Unsere Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, da war ich acht und er vier Jahre alt. Wir wohnten bei unseren Großelter und als ich siebzehn wurde bin ich aufs College gegangen und hab ihn nicht mehr gesehen." "Dann bist du jetzt also einundzwanzig?", schlussfolgerte Zorro. "Genau." Ein leichtes Lächeln entstand wieder auf ihrem Gesicht. "Und du?" "Äh, ich bin neunzehn und heiße übrigens Zorro." Er reichte ihr freundlich die Hand und sie nahm sie lachend entgegen. "Angenehm. Charlie, eigentlich Chalet, aber ich werd' nur Charlie genannt." In ihr Gespräch vertieft bemerkte keiner der beiden, dass es inzwischen schon aufgehört hatte zu regnen. Vielleicht wollte es auch keiner bemerken. Die Unterhaltung wurde immer lockerer und Zorro wunderte sich nur, wie gut er mit einem Mädchen reden konnte. Erst spät in der Nacht kam er nach Hause. Er saß mit Charlie ganze drei Stunden im Park und sie hatten einfach nur geredet. Sie war sehr offen, witzig und machte auf ihn einen vernünftigen Eindruck. Diese Nacht konnte er nicht einschlafen. Einerseits dachte er daran, dass er morgen schon abfliegen würde. Morgen würde er im Flugzeug nach Neuseeland sitzen. Anderseits spukte dieses Mädchen in seinem Kopf herum. Er hatte sie schon drei Mal gesehen. So etwas musste doch Schicksal sein, doch wahrscheinlich würden diese drei Male auch die einzigen bleiben. Es war sehr unrealistisch, dass er sie irgendwann mal wieder in New York sah. Er wusste ja nicht einmal, wann er wieder da sein würde. Er hatte keine Ahnung, warum er jetzt so viel an sie dachte. Irgendwie war sie ihm unheimlich sympathisch mit ihrer einerseits ernsten doch dann auch wieder spontanen Art. Wenigstens wusste er jetzt schon ihren Namen. Johnny befand sich wieder auf der Liege in der Zelle. Das Gespräch mit dem Therapeuten hatte ihm nicht wirklich weiter geholfen. Im Gegenteil, es war eher sehr ermüdend und ziemlich sinnlos. Man hatte ihm gesagt, dass den folgenden Tag jemand kommen würde, um über sein Verfahren zu sprechen. Die Anklage lautete: >Unerlaubter Besitz und Weitergabe von illegalen Drogen.< Er hatte kein Geld für einen Anwalt und unschuldig war er ja nun wirklich nicht, so sah er für seine Zukunft schwarz. Die einzige Frage die er sich noch stellte war, wie viele Jahre es wohl werden würden und was danach sein würde. Wenigsten konnte er sich damit trösten nach Jugendstrafrecht verurteilt zu werden. Immer wieder ertönte der lang gezogene Piepton aus dem Telefon. Nach dem achten Piep legte Johnny auf. Er starrte auf seine Uhr. Es war heute schon das dritte Mal, dass er versucht hatte in der WG anzurufen, doch nie war einer da. Vielleicht dachte Zorro ja es sei die Polizei. Sicher brauchte er erst einmal ein Stück seine Ruhe. Er war bestimmt noch da, oder doch nicht? In dem Kopf des Achtzehnjährigen überschlugen sich die Gedanken. Warum hörte nie jemand, wenn er anrief. Die WG war doch nicht leer, oder? Was, wenn Zorro ausgezogen war? Was passierte mit seinen Sachen? Wer zahlte die Miete? Schnell schüttelte er diese Überlegungen aus seinem Kopf. So konnte es nicht sein. Sein bester Kumpel würde nicht einfach ausziehen und abhauen. Plötzlich riss ihn ein kräftiger Mann zur Seite. "Was belagerst du die ganze Zeit die Telefonzelle?" Johnny war gar nicht aufgefallen, dass er immer noch dort stand und dass dieser Mann wartete. Er beließ es dazu irgendwas zu sagen, da sein Gegenüber ihn grimmig anfunkelte. "Wolltest wohl Mammi beichten, dass du jetzt im Knast hockst!?", spottete er, doch Johnny ignorierte es. Er hatte absolut keine Lust sich mit so jemandem zu unterhalten oder gar noch in Streit mit ihn zu geraten. "Hey! Bist du taub!?" Wütend wurde der zwei Köpfe kleiner Johnny von dem stämmigen Mann gepackt. Er hatte sehr muskulöse Arme und eine fiese Visage. "Du antwortest gefälligst, wenn ich mit dir rede. Und du tust allgemein das, was ich sage!" Johnny hätte ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt, doch mittlerweile war er im Begriff zu lernen, was es hieß vor seinem Handeln nachzudenken und das machte sich wohl auch bezahlt. "Nein, ich habe bloß versucht meinen Freund anzurufen.", sagte er ruhig und wurde auch daraufhin los gelassen. "Bist du schwul!?" "Nein! Ich meinte Kumpel." Überrascht wich der Achtzehnjährige zurück und riss die Augen auf. Wo war er hier nur hingeraten? Im Innersten hoffte er, dass es einen Ausweg gab, doch den gab es nicht. Er drehte sich um und ging davon. Nur weg von diesen Verbrechern zu denen er sich von nun an zählen durfte. "Dein Freund ist abgehauen. Er will keinen Ärger. Er hat dich im Stich gelassen! War wohl das Schlauste, was er tun konnte.", rief ihm der Muskelprotz hinterher. Johnny schluckte. Diese Worte hatten ihn tief getroffen und hallten immer wieder in ihm wieder. So etwas würde er doch nie machen. Nein, nicht Zorro. Er war immerhin sein bester Freund. Nie würde er ihn im Stich lassen. Doch warum ging er nicht ans Telefon? Das konnte doch nur eins bedeuten: Die WG war leer. Doch wo war Zorro dann? "Welcome to Auckland-Airport, NewZealand.", weckte ihn die Lautsprecherstimme. Zorro streckte sich kurz und stellte für sich fest, wie unbequem doch die Flugzeugsitze waren. Er war total müde und seine Armbanduhr verriet ihm, dass es mitten in der Nacht um eins war- eigentlich. Die Flugzeuguhr zeigte elf Uhr mittags an. Diese verdammte Zeitverschiebung würde ihn die nächsten zwei Tage sicherlich sehr ermüden. Als er das Flugzeug verlassen hatte, zog er hektisch sein Gepäck vom Fließband. Er war innerlich mächtig aufgeregt. Nun befand er sich in der größten Stadt Neuseelands: Auckland. Wellington, die Hauptstadt, hatte um einiges weniger Einwohner. Zorro ging mit seinem Gepäck in Richtung Ausgang. Von New York aus hatte ihm sein Vater schon ein Taxi bestellt, welches ihn zum nahe gelegenen Internat bringen sollte. Er schien wahrscheinlich mächtig Vertrauen in seinen Sohn zu haben und nicht daran zu denken, dass dieser einfach abhauen könnte. Doch darauf hätte Zorro sowieso keine Lust gehabt. "Aua." Der Grünhaarige sah leicht erschrocken nach vorne. "Oh, es tut mir Leid.", meinte er, als ihm das blauhaarige Mädchen auffiel, das er fast umgerannt hatte. "Nein, es geht schon. Ich hätte auch besser aufpassen sollen.", sagte sie verlegen und musterte Zorro interessiert. Dieser wunderte sich nur über die freundliche Reaktion. "Sind in Neuseeland alle Mädchen so höflich?" Er grinste und half ihr beim Aufsammeln der Koffer, die sie fallen lassen hatte. "Ich komme aber aus Brisbane, von der Ostküste Australiens." "Ach so." "Hat mich gefreut dich kennen zu lernen." Sie lächelte ihn an und drehte sich zum gehen. Erst jetzt fiel Zorro auf, dass neben ihr zwei groß gewachsene Männer im Anzug liefen, die ihr nun das Gepäck abnahmen. "Warte.", rief Zorro ihr hinter her. "Wie heißt du?" "Vivi.", sagte sie im Weggehen und ließ einen leicht verdutzen Zorro zurück. So, das war's. Im nächsten Cap kommt dann endlich das Zusammentreffen von Zorro und den anderen. bis denn... eure Anaconda Kapitel 4: Welcome to New Zealand --------------------------------- So Leute, hab schon wieder ein neues Cap on. Hoff euch gefällt es. Viel Spaß! 4. Kapitel: Welcome to NewZealand Zorro sah das große Tor vor sich und begutachtete unsicher das Gebäude dahinter. An den schwarzen Gitterstäben war ein goldenes Schild mit eingravierter Schrift befestigt. "Auckland Sport Academy Seaborne", murmelte er, wobei er über den Begriff Seaborne grübelte. Vermutlich war es nur ein Eigenname für die Schule, denn der Ort indem sich das Internat befand hieß eigentlich Oceanderry. Es war ein Provinznest mit vielleicht 1000 bis 1500 Einwohnern. Zum Glück befand es sich nur vier Kilometer nördlich von der Metropole Auckland, sodass es kein Problem war dort hin zu gelangen. Es hatte jedoch nicht diese typische Vorortatmosphäre und man bekam von dem Großstadtbetrieb glücklicherweise auch nicht zu viel Stress mit. So stand Zorro nun vor dem Tor rum und hatte einfach keine rechte Lust rein zu gehen. Irgendwie wirkte dies alles auf ihn so abstoßend. Das war immerhin eine Eliteschule mit sehr hohem Standart, spezialisiert auf Sport. Zwar war er gut im Sport, doch an dieser Schule musste man ja auch sonst ein wahres Ass sein. "Hey!", riss ihn eine klare, helle Stimme aus den Gedanken. Zorro sah verwirrt zur Seite und erblickte das blauhaarige Mädchen vom Flughafen. "Hi... Vivi", antwortete er leicht irritiert. Sie grinste ihn an. "Du kennst ja noch meinen Namen." Vivi war sehr verwundert ihn hier anzutreffen, doch zugleich auch froh, denn der Grünhaarige machte einen netten Eindruck auf sie. Sie fand ihn sympathisch und er hatte einfach etwas an sich, was sie faszinierte. "Ich hätte nicht gedacht, dich so schnell wieder zu sehen. Was tust du hier?" "Äh, ich hab' mich ein bisschen umgesehen", meinte er etwas verlegen. Sah ja auch sicher etwas blöd aus- diese Situation, wie er da so dastand und an dem dunklen Tor vorbei starrte. Sie hielt ihn sicherlich für einen unterbelichteten Trottel, der das erste Mal in seinem Leben ein derartig großes Anwesen gesehen hatte. "Du kennst dich hier noch nicht so aus, hm?" "Stimmt. Hab dieses Kuhdorf vorher noch nie gesehen", gab er zu. "Kuhdorf ist echt gut", sie grinste: "Weißt du eigentlich, dass von überall auf der Welt Leute herkommen, um hier zu leben. Die bezahlen auch noch einen Haufen Geld dafür", sie blickte bedeutend hinter das schwarze Gitter. "Der Grund dafür ist dies hier" Vivi streckte den Arm aus und zeigte mit dem Finger auf das große Gebäude. "Diese Eliteschule ist schon einen Blick wert. Doch leider kann man als Außenstehender nicht rein. Die sind da ziemlich streng und eitel", Vivi seufzte leicht. "Stört dich das?" "Na ja, ich halte es einfach für arrogant." "Wärst du denn gerne auf diesem Internat?" Vivi sah ihn etwas verblüfft an, musste dann jedoch lachen. "Ich glaub du hast da etwas falsch verstanden. Ich bin schon auf dieser Schule." "Was!?" Zorro starrte sie ungläubig an. Das konnte er gar nicht so recht glauben. Sie wirkte ja nicht unbedingt sportlich oder gar hyperintelligent. Eigentlich machte das blauhaarige Mädchen auf ihn einen sehr freundlichen, normalen Eindruck. Und sie entsprach erst recht nicht seiner Vorstellung einer abgehobenen, arroganten Eliteschülerin, die er schon während des Fluges für seine Mitschüler entworfen hatte. "Ich weiß, ich sehe nicht unbedingt so aus. Ist ja auch kein Wunder. Ich bin auf dieser Schule nur wegen meinem Vater gelandet. Er ist einer der größten Sponsoren dieses Internates und ihm gehört das gesamte Grundstück hier inklusive den Gebäuden." Da war Zorro echt platt. Nun verstand er auch, warum die beiden Anzugträger ihr am Flughafen das Gepäck abgenommen hatten und hinter ihr her liefen wie Bodyguards. "Was macht dein Vater denn beruflich?", wollte der Grünhaarige wissen, doch noch ehe Vivi antworten konnte, stürmte ein blonder junger, Mann auf die beiden zu. Er hatte mittelange Haare, die er zur Seite gekämmt hatte, sodass sie eins seiner Augen bedeckten. Zorro wunderte sich über die plötzliche Gesellschaft und musterte den Blonden. Er trug ein weißes Hemd, das er bis hinter die Ellenbogen hochgekrempelt hatte, mit locker sitzendem, schwarzem Schlips und eine schwarze Hose. Er machte einen legeren, gepflegten Eindruck. Zorro musste sofort an die Eliteschule denken, als er ihn erblickte. "Hey Vivi. Wie war der Sommer?", er kam auf die Blauhaarige zu und umarmte sie kurz freundschaftlich. "Hi Sanji. Toll und bei dir? Warst du wieder mit Ruffy unterwegs?" Zorro bemerkte den freudigen Ausdruck auf Vivis Gesicht. Vermutlich war dies einer ihrer Klassenkameraden. Zumindest vom Alter her könnte es stimmen. "Ja, es war eine Katastrophe, aber du kennst ja Ruffy." Die beiden mussten lachen und Zorro kam sich ziemlich blöd vor. Was erwartete er denn auch. Keiner von ihnen kannte ihn und Vivi, mit der er sich zwar schon unterhalten hatte, wusste ja nicht einmal seinen Namen. "Und wer ist das, Vivi?" Sanji deutete mit einem viel sagendem Grinsen auf Zorro und stupste seine Freundin an. Ein Rotschimmer machte sich auf dem Gesicht der Blauhaarigen breit und sie hatte es der Hitze zu verdanken, dass es nicht weiter auffiel. Doch auch Zorro wurde das unangenehm und er mischte sich ins Gespräch ein. "Äh, nein. Ich bin nur... also, wir haben uns nur schon einmal auf dem Flughafen getroffen und nun etwas unterhalten." "Ach so", meinte der Blonde: "Also, ein Bekannter." "Ja, genau. Ich muss dann auch los", entschuldigte sich Zorro und wollte gerade gehen. Doch Vivi hielt ihn auf. "Warte mal." "Was?" "Bist du noch lange hier? Ich meine, wirst du jetzt hier wohnen oder so?", sie blickte ihn nervös an. "Werden wir uns wieder sehen?", rutschte es dann endlich aus ihr heraus. Kurzes Schweigen trat ein. "Bestimmt", sagte dann schließlich der Grünhaarige und verschwand. "Gehen wir rein? Oder willst du ihm noch ein Stück hinterher schauen?", Sanji grinste frech Vivi an. Diese war etwas peinlich berührt, bemerkte jedoch nicht die leichte Eifersucht, die in der Stimme ihres Gesprächspartners mitschwang. Zorro lief orientierungslos durch den Ort. Er sah sich um und versuchte sich ein Bild von seinem neuem zu Hause zu machen. Plötzlich blieb er stehen und stieß ein wütendes "Nein!" aus. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er ja eigentlich hätte ins Internat gehen müssen. Er stand ja schon so gut wie vor der Türe und dann war er wieder gegangen. Das musste wohl die Hitze sein, die ihm da durchs Gehirn gezogen war. Was Vivi und der andere wohl denken würden, wenn er da plötzlich wieder auftauchte. Er hatte ja nicht ein einziges Mal erwähnt, dass er auch auf diese Schule ging. So fing das ganze ja echt super an. Gleich am ersten Tag stand er als Idiot da. "Sieht ja beinahe so aus, als hättest du ein Auge auf den grünhaarigen Fremden geworfen!", stichelte Sanji. Doch Vivi blieb unbeeindruckt. Sanji war jemand, der wirklich fast jeder gut aussehenden Frau hinterher stieg. Die Komplimente und Kommentare von ihm konnte man daher nicht immer so ernst nehmen. Sie selbst hatte mit ihm einmal etwas gehabt, doch das war schon über ein Jahr her, denn der Blonde hatte eigentlich nur Interesse an einer. Trotzdem war er immer wieder eifersüchtig, wenn eins "seiner Mädels" jemand anderen im Sinne hatte. So war er nun mal. Doch mit der Zeit fand er sich dann damit ab, nicht bei jeder Frau der Favorit zu sein. "Interessiert dich das denn so?", versuchte sie ihn vom Thema abzuweisen. Das war Vivi irgendwie zu blöd, da sie den Typ ja nicht einmal kannte. Wie sollte sie da denn sagen können, ob er sie interessierte oder nicht. "Eigentlich müsstest du dich doch jetzt nur noch um Nami sorgen", fuhr die Blauhaarige fort. "Hä, wieso?", stellte er sich dumm. "Denkst du etwa nur weil Ferien waren, haben wir uns nicht getroffen? Nami ist meine beste Freundin und wir wissen fast alles übereinander." "Sie hat es dir erzählt?!" "Natürlich" Sanji sah auf den Boden. "Von wegen Ferien mit Ruffy!" "Moment! Ich war wirklich mit Ruffy im Urlaub- zumindest teilweise.", verteidigte sich Sanji und Vivi musste lachen. Endlich waren sie beim Internatsgebäude angekommen, welches einen West- und einen Ostflügel besaß in denen die jeweiligen Quartiere der Jungen und Mädchen zu finden waren. Gleich im Erdgeschoss bog Sanji in eine kleine Eisdiele ein, die ebenfalls diese übertrieben ausgestattete Einrichtung zu bieten hatte. Dort wurden die beiden auch schon freudig von einem Eis essenden, schwarzhaarigen Jungen und daneben eine leicht genervte Rothaarige begrüßt. Zorro befand sich nun endlich auf dem riesigen Gelände des Internates. Vor ihm führte ein sauber angelegter Weg, umgeben von, mit verschiedenen Pflanzen bewachsenen, Grünflächen, zu einem großen Gebäude. Es umfasste drei Stockwerke. Dies war das Haupthaus des Internats, worin der größte Teil des Unterrichts stattfand. Die Fassade sah sehr neu aus, als ob sie gerade mal ein Jahr alt wäre. Es war ein rechteckig angeordneter Bau mit vier großen Giebeln, von denen jeweils zwei auf jeder Seite sich vom Gebäude wegneigten. Auf den ersten Blick wirkte es wie ein Universitätsgebäude, nur die Lage war um einiges besser. In diesem Haus- so wurde ihm gesagt- befand sich das Sekretariat, welches er wohl oder übel aufsuchen musste. Stocksteif und unsicher betrat er die Steinstufen und bewegte sich immer näher auf die große Eingangstür zu. Innen angelangt stand er nun in einer Art Einganshalle. Zu Zorros Freude waren keine Schüler darin. Der Grünhaarige hatte im Moment überhaupt kein Bock auf dieses "Guten Tag, ich bin der Neue" -Theater. Aufgrund der guten Beschreibungen, die dieses große Haus auch nötig hatte, hatte er nach nur einem Umweg auch schon gefunden, was er suchte. Zaghaft klopfte er und trat dann ein. "Guten Tag." "Hallo", begrüßte ihn freundlich eine relativ junge Sekretärin. Sie sah ihn kurz an und fuhr gleich fort. "Sie müssen Lorenor Zorro sein, nicht war?" Zorro war echt erstaunt. Zwar wusste er, dass in seinen Unterlagen ein Foto von ihm mitgeschickt wurde, doch dass die Leute hier so auf Trapp waren, überraschte ihn echt. "Ja." "OK, also Sie wollen sicher wissen, wo Sie wohnen werden, in welche Klasse Sie kommen und all das." Sie lächelte freundlich und holte aus einem Kasten einen Umschlag. "Da drin ist Ihr Zimmerschlüssel. Sie wohnen im Ostflügel des Internatsgebäudes, wo alle Schüler Quartier finden. Die Schülerinnen dagegen sind im Westflügel", betonte sie noch. "Aha", war alles, was Zorro dazu einfiel. Er war angenehm überrascht über den lockeren, freundlichen Umgang. "In Ihrem Zimmer befinden sich Unterlagen zum Internat. Vor allem mit dem Grundstück sollten Sie dich vertraut machen. Es sind ja noch zwei Tage, bis die Schule beginnt und der ganze Rest der Schüler hier eintrudelt. Einige sind schon da. Nutzen Sie die Ruhe und schauen Sie sich um", damit war sie fertig und nickte ihm noch einmal zu. "Vielen Dank." Zorro verschwand wieder aus dem Raum und machte sich daran sein Zimmer zu finden. "Ruffy!", schrie Nami. "Was ist denn?" "Du hast schon wieder gekleckert. Das reicht jetzt langsam." "Wieso? Ist doch nicht dein Problem." Naiv, wie immer, aß der Schwarzhaarige weiter sein Eis. "Doch! Denn mein T-Shirt kann jetzt mit deinen Klamotten im Partnerlook gehen", fauchte die Rothaarige, während ihr Sanji ein Taschentuch reichte. "Braun ist das neue Schwarz, oder wie sagt ihr doch gleich immer in der Modewelt", meinte Ruffy und die anderen mussten grinsen. In all dem Gelächter erblickte Vivi plötzlich hinter der Glasscheibe in der Eingangshalle eine Person. Ruffy und Nami stritten weiter, Sanji versuchte verzweifelt zu verhindern, dass der Schwarzhaarige noch eine Essensschlacht in Gang brachte und keiner bemerkte, wie die Blauhaarige aufgestanden war und den Grünhaarigen ansah. "Vivi, Vivi?", rief Nami plötzlich. "Hallo!?" Die Angesprochene drehte sich schnell wieder um. "Hä, was ist?" "Das müsste ich dich fragen." "Äh ich...", versuchte sie etwas zu sagen, doch Sanji hatte den Unbekannten in der Eingangshalle nun ebenfalls bemerkt. "Es ist grünhaarig, groß, neu und fasziniert Vivi unheimlich", stellte er sie bloß. Doch die anderen verstanden nur Bahnhof. "Ein Hund!?", kam es plötzlich von Ruffy. "Trottel! Kein Hund, der Typ da draußen", erklärte Sanji. "Das ist aber ein komischer Hund." "Ruffy!", schrieen die drei fast einheitlich. "Wer ist denn der junge Mann da, Vivi?", wollte Nami wissen. Doch es blieb keine Gelegenheit weiter darüber zu reden, denn Zorro betrat in diesem Moment gerade den Raum und zog die Blicke der vier auf sich. "Hi, ich bin Zorro", begrüßte er die anderen. Alle standen da und starrten ihn an. "Äh, hab ich irgendwas im Gesicht?", fragte Zorro schließlich, der sich ziemlich doof vorkam. "Das ist ja gar kein Hund", meinte Ruffy, der dafür von Nami einen Hieb auf den Hinterkopf kassierte. Zorro zog eine Braune hoch und musterte die Truppe. "Hi. Was machst du denn hier?", begann Vivi die peinliche Situation zu überspielen. "Äh, ich geh hier zu Schule", sagte er etwas kleinlaut. "Wieso hast du das denn nicht gesagt!?" Plötzlich wurde Vivi von Nami am Arm gepackt und zur Seite gezogen. Die anderen schauten diesem Specktakel irritiert zu. Die beiden flüsterten, während sie immer mal wieder zu Zorro spähten, der sich etwas verarscht vorkam. "In welche Klasse kommst du denn?", wollte Sanji wissen. "In die Elfte." "Cool, da bist du ja bei uns", freute sich Ruffy. Zorro lächelte leicht. Zumindest schienen diese Leute hier nichts gegen ihn zu haben auch wenn sie sich sehr seltsam verhielten. Doch es lag in seiner Natur misstrauisch zu sein. Er war nicht derjenige, der schnell Kontakte knüpfte und Freunde fand und das wollte er auch irgendwie nicht. "Ich werd dann mal mein Zimmer suchen. Mein Gepäck will ich ja nicht den ganzen Tag mit mir rum tragen", sagte er dann und ging auf den Ausgang zu. Bevor er die Tür verließ warf er Vivi noch einen kurzen Blick zu. Endlich konnte er sich mal ausruhen. Zorro lag auf seinem Bett und starrte an die helle Decke. Sein Zimmer war schön eingerichtet. Von der Tür aus blickte man auf das breite Bett, über dem sich zwei große Fenster befanden. Rechts davon standen zwei Schränke und ein Schreibtisch an der Wand. Links standen ein Sessel und eine kleine Kommode. Vorerst wollte er seine Ruhe haben. Er hatte keine Lust sich zu unterhalten. Auch die Zeitumstellung machte ihm noch ganz schön zu schaffen. So lag er auf seinem Bett und schloss langsam die Augen. Nami und Sanji saßen, in einen Kuss verschlungen auf dem Sofa im Zimmer von Ruffy und dem Blondhaarigen. "Sag, mal", fing Nami beiläufig an, als sie gerade Sanji eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, "Wie findest du eigentlich den Neuen?" "Du meinst diesen Zorro?", er küsste sanft ihren Hals. "Ja." "Weiß nicht." Sanji hatte nun wirklich keine Lust über einen anderen Mann zu reden, was sicherlich auch zu verstehen war. Langsam fuhr er mit der Hand unter Namis Shirt, doch sie ruckte etwas weg. "Nicht jetzt", flüsterte sie. "Es ist doch dreckig. Ich dachte du willst es ausziehen.", scherzte Sanji und deutete auf den Eisfleck. Nami musste grinsen, stand dann jedoch auf. "Ich find ihn ganz nett", begann sie wieder. "Er scheint ziemlich muskulös zu sein und ist irgendwie interessant, meinst du nicht?", Nami blickte nachdenklich aus dem Fenster. Sanji richtete sich verwundert auf. Was sollte das denn jetzt? Fand Nami diesen Typen etwa toll? Die Worte machten ihn schon ein wenig eifersüchtig, da Zorro wirklich mehr zu bieten hatte, was Muskeln anging. Und Sanji wusste nur zu gut, dass sein Angebetete sportliche Männer bevorzugte. Er legte seine Hände auf ihre Schultern. "Wie meinst du das?", fragte er bloß und Nami hörte sofort den Neid heraus. Schnell drehte sie sich rum und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund. "Sanji, du bist doch nicht etwa eifersüchtig. Komm schon. Ich wollte doch nur wissen, was du von ihm hältst", doch dies schien ihr Gegenüber nicht so ganz zu beruhigen. "Ich mein ja nur, vielleicht wäre er was für Vivi", redete sie sich noch schnell raus und gab Sanji einen weiteren Kuss, um ihn vom Thema abzubringen, was auch funktionierte. War ja auch eine kranke Vorstellung, Nami und dieser Typ- niemals, oder doch? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)