Was die Liebe will nimmt sie sich!? von LaLa (SessxLilian 34. Kapitel ist da!!!) ================================================================================ Kapitel 31: Die letzte Hürde ---------------------------- Tachchen! Ja, ich lebe noch, unglaublich aber wahr! Enschuldigt wegen der langen Sommerpause, aber ich denke viel von euch waren auch in Urlaub und das schöne Wetter musste man einfach genießen. Und da ich jetzt auch in der Oberstufe bin, habe ich nach den Sommerferien nicht so viel Zeit gefunden, wie ich dachte. Naja, aber das war nicht das Problem, mein Problem war, dass ich an manchen Stellen dieses Kaps einfach nicht weitergekommen bin. An manchen Tagen habe ich vielleicht nur drei Sätze weiterschreiben können, es war zum Verzweifeln. Jedoch ist es jetzt fertig und auch 3 Seiten känger auf word als normal. Ic hoffe ihr seid dann ein wenig besänfigt. An dieser Stelle auch ein riesen, riesen Dankeschön für all die Kommis, ich habe mich riesig gefreut *gg* *alleeinküsschengeb* Also dann Viel Spaß: Kapitel 31- Die letzte Hürde ~Rückblick aus Kapitel 30~ Je mehr ihre Beine im Schnee versanken, je mehr verschwand auch ihre Kraft. Sie war fast am Ende. Plötzlich bemerkte sie, dass Sessomaruh stehen geblieben war. In ihr keimte die Hoffnung auf, dass er nun endlich Pause machen würde, aber bald sollte sie merken, dass das nicht der Fall war. Lilian blieb neben ihm stehen und sah, wie er unentwegt zu dem Berg hinaufblickte. Auch sie wandte den Blick dorthin, jedoch konnte sie nichts ungewöhnliches Entdecken, außer Schnee. „Was ist los?“, fragte sie deshalb und schaute wieder zu Sessomaruh. „Eine Lawine kommt auf uns zu. Es gibt hier in der Nähe keinen Baum oder einen Stein, wo wir Schutz suchen können.“, erklärte er in seinem kalten und sachlichen Ton. Wieder einmal stellte Lilian fest, dass der Hundedämon unmöglich normal sein konnte. Bei solchen Neuigkeiten geriet man vielleicht etwas in Panik und suchte nach einer anderen Lösung, doch er blieb das ruhig und es sah so aus, als erwartete er seelenruhig sie Lawine. Doch ehe sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, fing der Schnee unter ihren Füßen leicht an zu beben. Erschrocken schaute sie wieder zum Berg hinauf und sah nun die gewaltigen Schneemassen zerstörend auf sie zukommen. In ihr machte sich Panik und Angst breit. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Sie wollte schon einfach versuchen den Berg hinunterzulaufen, obwohl sie ganz genau wusste, dass sie keine Chance haben würde, als sie auch schon spürte, wie sie fest gegen etwas gedrückt wurde. Bevor sie realisieren konnte, was geschah, hörte sie einen Befehl, der keine Widerworte duldete. „Halte dich gut an mir fest!“ ~Rückblick aus Kapitel 30 ende~ Sie tat, was er ihr gesagt hatte und hielt sich an ihm fest. Der Boden unter ihren Füßen verschwand und sie merkte, dass Sessomaruh seine Wolke hatte erscheinen lassen, mit der sie nach oben stiegen. Die riesigen Schneemassen kamen immer näher. Angst kroch in ihr hoch, während sie langsam, zu langsam für Lilians Geschmack, höher stiegen. So sehr sie es auch wollte, sie konnte einfach nicht den Blick von der Lawine lassen und als sie das tat, fiel ihr auf, dass diese Lawine irgendwie nicht wirklich so aussah, wie sie es sonst immer im Fernseher gesehen hatte. Die Lawine wurde immer höher, je höher auch sie waren. „Was ist das?“, keuchte Lilian panisch und verwirrt zugleich. Sessomaruh blieb desto trotz immer noch ruhig, was Lilian ein wenig beruhigte, doch war es zu wenig, um einen klaren Kopf zu bewahren. „Das ist keine normale Lawine, sie ist magisch. Egal wie hoch wir kommen sollten, wir können ihr trotzdem nicht entkommen. Sie wird uns auf jeden Fall erfassen.“, hörte sie seine Stimme durch den ohrenbetäubenden Wind, welcher, je näher die Lawine kam, lauter wurde. Ihr Kopf schwirrte, diese Information war momentan einfach zu viel für sie. „Und dann kannst du so ruhig sein?“, schrie sie mit zittriger Stimme gegen den Wind an. Er blieb immer noch ruhig und antwortete nicht, aber selbst wenn er das gewollte hätte, hätte er keine Zeit mehr dafür gehabt, weil die gewaltigen Schneemaßen sie genau in diesem Augenblick erfassten. Es ging alles so schnell, dass Lilians Schrei in ihrem Hals stecken blieb. Sie spürte nur noch diesen wahnsinnigen Druck auf ihren Körper und wie ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Verzweifelt versuchte sie sich an Sessomaruh festzukrallen, aber merkte sie bald, wie die gewaltigen Schneemaßen versuchten sie auseinanderzudrücken. Selbst Sessomaruh hatte nicht mehr die Kraft sie zu halten und so wurden sie von einander weggerissen. Allmählich wurde es Schwarz um Lilian und sie fiel unter Metern von Schnee in Ohnmacht. Röchelnd holte sie nach Luft. Träge öffnete sie ihre Augen. Vor sich sah sie nur Schnee, aber durch einen unerklärlichen Grund war ihr Kopf an der Oberfläche. Alles tat ihr weh und sie hatte kaum noch Kraft sich zu bewegen, aber sie kratze das letzte Stück zusammen und zog ihren Köper schwerfällig aus dem Schnee. Ihr war arschkalt und sie zitterte überall. Sie war kaum noch fähig einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wenn sie versuchte sich an das, was passiert war zu erinnern, brachen ihre Erinnerungen stückweise ab. Sie konnte sie nur noch an die riesige Lawine und an Sessomaruh, an dem sie sich verzweifelt hatte festhalten wollte, erinnern. >Sessomaruh!<, schoss es ihr durch den Kopf. Wo er wohl jetzt war? Hatte er es geschafft sich irgendwie zu retten oder war er jetzt hier irgendwo begraben? Sie zitterte durch die Kälte stark und sie hatte keine Kraft mehr in den Gliedern, aber dennoch wusste sie, dass sie ihm helfen musste. Aus diesem Grund stütze sie sich auf ihre Hände, um aufstehen zu können. Diese waren aber zu schwach und gaben kurze Zeit später nach und sie fiel zurück in den Schnee. >Verdammt was mache ich denn jetzt?<, dachte sie verzweifelt. Sie waren schon so weit gekommen und ausgerechnet jetzt, dem Ziel schon erreichbar nahe, sollte es zu Ende sein? Sie konnte und wollte es nicht glauben, aber es war nun mal Tatsache, dass sie keine Kraft mehr hatte in ihren von der Kälte steifen Gliedern. >Warum hilft mir denn niemand…< //Verwandle dich!//, hörte sie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf. „Isamu!“, seufzte sie erleichtert auf. Sie war noch nie so froh gewesen ihn zu hören, wie in diesem Moment. //Ja, ich dachte ich melde mich mal wieder nach deinem kleinen Hilfeschrei. Also tu was ich dir gesagt habe und verwandle dich.// Lilian wusste zwar jetzt nicht genau, warum sie sich verwandeln sollte, aber sie vertraute Isamu und fragte deswegen nicht nach. So wie immer schloss sie ihre Augen und versuchte sich zu konzentrieren, aber irgendwie gelang es ihr nicht. Die Kälte, die Müdigkeit und insgesamt ihr körperlicher Zustand machten ihr sehr zu schaffen, sodass sie es nicht schaffte ihre zweite Gestalt anzunehmen. >Es funktioniert nicht. Ich kann einfach nicht mehr, es ist alles zu viel.<, quengelte sie in Gedanken und ließ ihren Kopf kraftlos in den Schnee sinken. //Jetzt reiß dich zusammen! Du hast es bald geschafft und bist am Ziel angelangt, also versuche es noch einmal. Gib nicht auf Lilian, das machst du doch sonst auch nie!!// Sie atmete tief durch. Isamu hatte Recht, sonst gab sie doch auch niemals auf. Und verdammt noch mal sie wollte jetzt bloß nicht damit anfangen es dennoch zu tun, denn ansonsten wäre das jahrelange kämpfen umsonst gewesen. „Gut. Versuchen wir es ein weiteres und diesmal schaff ich es auch!“, sprach sie sich selber Mut zu. Wieder schloss sie ihre Augen. Sie blendete so gut es ging die Kälte auf und dachte nur noch an die Verwandlung. Freudestrahlend öffnete sie nach einigen Minuten ihre Augen, als sie merkte, dass es geklappt hatte. Ihr Körper tat jetzt auch nicht mehr so weh und sie war zwar noch ziemlich erschöpft, aber es hielt sich weites Gehens in Grenzen, sodass sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. >Danke Isamu, du hast mich mal wieder gerettet. So lässt es sich einfacher handeln.< //Kein Problem, ich bin doch dein Wächter. Aber ich werde dich auch jetzt wieder verlassen, denn ich darf dir bei der Prüfung eigentlich nicht helfen. Also viel Glück, ich weiß du schaffst das. Denk einfach darüber nach, was dir auf dem Schloss gesagt wurde und du kommst hinter das Rätsel.// Sie würde seinen Rat befolgen, aber nicht jetzt, denn sie hatte etwas wichtigeres zu tun und zwar Sessomaruh so schnell wie möglich zu finden. Irgendwo musste er ja sein. Deswegen versuchte sie abermals aufzustehen und dieses Mal klappte es auch. Erst zitterten ihre Beine etwas, aber das verschwand kurze Zeit wieder. Sie sah sich mehrfach um und versuchte irgendetwas zu erkennen, was zu Sessomaruh gehören könnte. Aber sie wurde nicht fündig. Deswegen ging sie langsam ein wenig den Berg wieder runter, darauf bedacht nicht in dem Schnee hinzufallen. „SESSOMARUH!!“, schrie sie aus voller Kehle und hoffte ihn somit auf sich aufmerksam zu machen. Angespannt hörte sie in die Stille hinein, aber das einzige was zurückkam war ihr eigenes Echo. >Irgendwo muss er doch sein.< Sie ging weiter und allmählich wurde sie nervös. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, den sie vorhin schon hatte, den sie aber jetzt erst richtig begriff. Dadurch zitterte sie noch mehr, als sie es ohnehin schon tat. Was wäre wenn…>NEIN!<, dachte sie entschieden. >Das könnte nicht sein, nein! NEIN!< Sie schüttelte heftig ihren Kopf in dem Versuch diesen Gedanken loszuwerden. Aber es brachte nichts. Ihre Augen weiteten sich panisch und sie schrie nochmals nach dem Hundedämon. Doch wie vorhin auch schon kam nur ihr eigenes Echo zurück. Plötzlich fühlte sie sich hilflos und alleine. Was sollte sie denn jetzt machen? Was, wenn sich ihr Gedanke bewahrheitete und Sessomaruh wirklich hier irgendwo unter Massen von Schnee begraben lag. Sie würde ihn nie finden, eher erfror sie selbst jämmerlich. Als ihr langsam die Aussichtslosigkeit ihrer Situation bewusst wurde, gaben ihre Beine nach und sie sank zurück in den Schnee. Verzweifelt saß sie da und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Sessomaruh würde sterben, Dämon hin oder her. Oder war er vielleicht schon tot? Irgendwie konnte sie den Gedanken nicht ertragen, dabei sollte sie es positiv sehen, denn schließlich war sie ihn dann endlich los. War es nicht das, was sie wollte? Nie wieder würde er sie verletzten können, nie wieder müsste sie wegen ihm leiden, nie wieder müsste sie sich seinem Willen beugen, nie wieder könnte er ihr Vorschriften machen, was sie zu tun und zu lassen hatte und wie sie sich benehmen sollte, sie würde endlich wieder frei sein. Das war doch das wofür sie ihr Leben lang gekämpft hatte. Freiheit! Sie wollte an niemanden gebunden sein und das machen, was sie wollte und nicht das was andere von ihr erwarteten. Sie konnte nach Hause oder sie konnte hier durch die wunderschönen Landschaften wandern. Die Menschen hier waren eigentlich ziemlich nett, wenn auch misstrauisch, aber das war in diesen Zeiten ja auch verständlich. Vielleicht könnte sie Kaede helfen und in ihrem Dorf leben. Wozu brauchte sie schon Sessomaruh? Bei ihm hat man nur schlechtes. Gutes fiel ihr nicht zu ihm ein, er war ein fieser und gemeiner Dämon der…sie manchmal auch gerettet. Der ihr das Gefühl geben nicht alleine zu sein, durch Rin und Jaken…und durch ihn selbst. Wenn er tot war konnte er nie wieder zum Schloss zurückkehren, auf welchem Rin und Jaken ihn sicher schon sehnsüchtig erwarteten. Rin…Lilian wollte sich nicht ausmalen, wie enttäuscht und traurig Rin sein würde, wenn sie erfahren würde, dass ihr großer und geliebter Sessomaruh, den sie schon so was wie einen Vater ansah, nicht mehr wiederkommen würde. Erst waren ihre Eltern gestorben und jetzt auch noch Sessomaruh. Rin würde es nicht verkraften…und auch sie würde traurig sein. Sie erschrak. Was war bloß passiert? Seit wann würde sie es traurig finden, wenn Sessomaruh nicht mehr da wäre? Seit wann kümmerte es sie? Es interessierte sie nicht, was mit ihm war. Er war ihr egal! Das plötzliche Bild vor ihren Augen, in welchem Sessomaruh tot vor ihr lag, durchzog sie wie ein Blitz und stach ihr ins Herz. >Was ist das? Warum tut es auf einmal so weh? Er ist mir doch egal! Er ist mir EGAL, verdammt!!<, redete sie sich ein, aber sie wusste selbst, dass sie sich etwas vormachte. Eine um Sessomaruh trauernde Rin kam ihr in den Sinn und ihr Herz wurde schwer. >Das kann ich nicht zulassen! Mir ist es zwar egal, was mit dem Hundedämon ist, aber Rin nicht. Ich will sie nicht traurig machen. Ich muss Sessomaruh retten…, genau für Rin…Nicht für mich, sondern für sie!!!< Doch wie sollte sie das anstellen? Ihr war doch schon vor Minuten klar geworden, dass sie ihn hier nicht finden konnte, jedenfalls nicht alleine. Sie brauchte Hilfe! Aber wer könnte ihr helfen? Bis zum Schloss war es zu weit und würde zu lange dauern und Isamu konnte sie auch nicht um Hilfe fragen, da er es nicht durfte und auch nicht konnte, da auch er zu weit weg war, ebenso Inuyasha und Co. die ja bei ihm waren. Schon seit langem war sie nicht mehr so hilflos gewesen und sie wusste einfach nicht weiter. Durch die Kälte fing sie stärker an zu zittern. Ihre Lippen und Hände waren schon ganz blau. Sie krallte sich in ihre Jacke, in dem verzweifelten Versuch mehr wärme zu bekommen. Doch plötzlich fühlte sie etwas Komisches unter ihrer Jacke. Verwundert machte sie diese auf und holte den Gegenstand heraus, welcher um ihren Hals hing. >Die Kette!<, schoss es ihr durch den Kopf. Genau die Kette, welche sie bei ihrer ersten Prüfung bekommen hatte und die einst ein Drache gewesen war. Auf einmal hörte sie die Stimme von Hino Rei noch einmal in ihren Kopf. ~ Die Kette werdet ihr noch brauchen, also behaltet sie gut.~ Aber nicht nur an diese Worte, sondern auch an die von Mirai erinnerte sie sich noch genau. ~Du musst gut auf die Kette acht geben. Du wirst sie nämlich brauchen, um zu der zu gelangen, zu der du unbedingt willst. Ohne die Kette bist du so gut wie aufgeschmissen.~ Sie wiederholte die Ratschläger immer und immer wieder. Jedoch konnte sie nicht sagen, warum diese Kette denn so wichtig war. Was hatte es mit ihr auf sich? „Na ja, ist auch egal. Bei meinem Problem mit Sessomaruh hilft sie mir jedenfalls nicht weiter.“ Etwas enttäuscht starrte sie hinauf in den Himmel, welcher von einer grauen Wolkenschicht bedeckt war. Sie seufzte laut auf. Minutenlang saß sie einfach unbeweglich dar. Solange, bis sie, wie mehrmals schon in der letzten Stunde, einen Gedankenblitz hatte. ~Zwischenspiel~ „Wie lange brauchen die denn? Sie sind jetzt schon einige Tage unterwegs. So langsam sollten sie diese komische Elfe doch gefunden haben!“, beschwerte sich der kleine Fuchsdämon zum wiederholten Male in den letzten Tagen. „Ist ihnen vielleicht etwas zugestoßen?“, fragte Kagome leicht besorgt in die Runde und spielte nervös mit ihren Fingern. Sie hatte sich schon seit vorgestern Abend Sorgen um Lilian gemacht, hatte es aber nicht angesprochen. Doch jetzt hatte sie es einfach nicht mehr ausgehalten. Sie hörte auf mit ihren Fingern zu spielen und strich mit ihnen lieber durch das Fell von Shippo, welcher auf ihrem Schoß Platz genommen hatte. Sango und Miroku saßen ihr gegenüber. In der Mitte von ihnen prasselte ein Lagerfeuer, welches ein wenig Wärme spendete. Inuyasha währenddessen hatte sie abseits von den anderen im Schneidersitz und mit verschränkten Armen an einen Baum gelehnt. „Mach dir keine Sorgen, Kagome. Auch wenn ich es nicht gerne sage, aber du weißt doch, dass Sessomaruh sehr stark ist und solange der Fluch noch nicht gebrochen ist, wird Sessomaruh auch nicht zulassen, dass Lilian etwas passiert.“, versuchte Miroku sie zu beruhigen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen bei diesen Worten. Doch bevor sie irgendwas erwidern konnte, warf Sango noch ihre Überlegung ein. „Na ja…er wird nicht zulassen, dass sie stirbt. Aber zimperlich geht ja auch nicht gerade mit ihr um, wenn ich mal an der Szene denke, wo sie ohnmächtig wurde, nur weil sie mal musste und Sessomaruh es nicht gepasst hat…“ „Ich stimme dir zu, Sango. Sessomaruh hat an dieser Stelle ein wenig übertrieben. Allerdings musst du auch zugeben, dass Lilian nicht ganz unschuldig an der Situation gewesen ist. Sie hat eben ein ziemlich großes Mundwerk. Sie muss Sessomaruh schon oft auf die Palme gebracht haben. Mich hat es wirklich gewundert, dass sie so lange bei ihm überlebt hat. Schließlich ist sie ja noch ein Mensch.“ Eine Stille trat über sie ein, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachging. Auch Inuyasha, der während des Gespräches seine Augen geschlossen gehalten hatte und einfach nur still gelauscht hatte, war in Gedanken. Er selbst war der gleichen Meinung wie Miroku. Sessomaruh war stark und Lilian wäre dadurch in Sicherheit. Jedoch war er sich nicht so sicher, ob das Sessomaruh nur wegen dem Fluch machen würde. Er hatte schon zuviel riskiert, als sie zu verlieren. Inuyasha musste wohl oder übel zugeben, dass der Fluch schon etwas bewirkt hatte, auch wenn er darauf gerne verzichtet hätte. Dadurch, dass sie alle Tag und Nacht so eng zusammenleben mussten, hatte er seinen verhassten Halbbruder etwas näher kennen gelernt. Manche Verhaltensweisen von Sessomaruh waren ihm aufgefallen, wo er vorher gedacht hatte, dass er so etwas nie machen würde. Er erinnerte sich noch sehr gut daran, wie sie angegriffen wurden und Sessomaruh Lilian beschütz hatte. Er wurde deswegen selbst verletz und hatte sich von Lilian, einen MENSCHEN, wohl bemerkt verarzten lassen und hatte sie dann selbst noch verbunden. Dann hatte er ihr eines Nachts sein Fell geben, als sie geschlafen hatte. Das waren alle Dinge, die er so nicht von seinem Halbbruder kannte und die ihn doch sehr verwundert hatten. Nichts desto trotz behandelte Sessomaruh Lilian immer noch ziemlich schlecht. Wobei sie teilweise auch wirklich selbst Schuld war. Und manchmal… Bevor Inuyasha seine Überlegungen weiter ausführen konnte, stieg ihm plötzlich ein wohl bekannter Geruch in die Nase, welche auch schon sofort anfing zu zucken. Augenblicklich schlug er seine Augen auf und stand wenige Sekunden später neben Kagome. Tief atmete er den Geruch ein und ließ ein erfreutes „Ramen!“ verlauten. Kagome fing über seine Reaktion an zu lachen. Sie hatte doch gewusst, dass er sich freuen würde, wenn sie sein Lieblingsgericht kochen würde. „Warte noch ein bisschen, Inuyasha. Dann ist das Ramen fertig und wir können alle essen.“ „Aber wehe du isst mir etwas weg, Inuyasha du Vielfraß!“, rief Shippo plötzlich frech. Inuyasha schnellte herum und betrachtete den kleinen Fuchsdämon mit einem mörderischen Blick. „Was hast du gesagt?“, fragte er drohend und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Schnell huschte Shippo hinter Kagome in Deckung, während der Halbdämon auf ihn zukam…“ARG!! Komm her du Kleiner…“ „INUYASHA! MACH PLATZ!!“ ~Zwischenspiel ende~ Schwerfällig stampfte sie durch den Schnee, der ihr bis zu den Knien ging. >Ich muss weiter, ich muss sie finden.<, sagte sie sich bei jedem ihrer Schritte. „Verdammt, Elfe diese Berges wo bist du? Zeig mir wie ich dich finden kann.“, keuchte sie außer Atem. Sie blieb stehen und stemmte ihre Arme an den Hüften. Was sollte sie jetzt machen? Wie sollte sie die Elfe finden? Wie hatten sie es denn vor der Lawine vorgehabt? Sie hatten Hinweise gehabt. Welche waren das noch mal gewesen? Ach ja, das Rätsel und die Aussage von Mirai. „Ich glaub es ist an der Zeit das Rätsel mal zu lüften. Dann wollen wir mal anfangen zu rätseln. Wie fing das noch mal an? Tief in den Bergen tut sie sich verbergen. Damit ist wohl ganz klar die Elfe gemeint, war jetzt auch nicht so schwer. Die Gefahr ist gewahrt, bis du dich in das Gebiet wagst. Das ist der Berg, auch klar. Die Gefahren sind wohl die Prüfungen und die Lawine. Bis hierhin war das ja ganz einfach. Der Schnee ist kalt und nicht versteckt, also pass auf dass du nicht verreckst. Da muss ich allerdings aufpassen.“, sie zog ihre Arme noch etwas enger um ihren Körper und überlegte weiter. „Du suchst sie, weißt aber nicht wie. Gut, so schlau bin ich dann auch noch. Also bedenke diesen Tipp, den ich dir jetzt gebe und finde deine Wege. Der Name ist ein Symbol und wenn du ihn hast ist es ganz simpel. Drum denk stets daran, der Name ist das einzige was dir helfen kann Das ist schon schwieriger. Was bringt es mir, wenn ich irgendeinen Namen weiß? Der Name ist das Symbol…aber was heißt das?“ Sie dachte noch einmal an die Worte von Mirai. Kurz nachdem sie von ihr diesen Tipp mit der Mistress erhalten hatte, hatte sie darüber gegrübelt, nach nicht langer Zeit aber wieder fallen lassen, da sie es als nicht so wichtig erachtet hatte. Wenn sie jetzt so darüber nachdachte, war das ein sehr wichtiger Tipp, um hinter das Geheimnis zu kommen. Schließlich, so nahm sie an, war Mistress ein Teil des Namens, den sie unbedingt brauchte. Sie wusste immer noch nicht, warum dieser so wichtig war, aber sie würde erst einmal versuchen ihn herauszufinden. Das war momentan das A und O, denn es war ihr einziger Anhaltspunkt, um zu der Elfe zu kommen. „Ok, also Mistress müsste das erste Wort sein, dann muss ich nur noch herausfinden, von was sie die Mistress ist. Mh…mal überlegen, jeder sagt ja immer nur zu ihr, das ist die Elfe auf dem Berg. Vielleicht ist das ja die Antwort.“, dachte sie. Tief holte sie Luft und schrie so laut sie konnte: „MISTRESS OF THE MOUNTAINS!! WO BIST DU??“ Gespannt hielt sie den Atem an und lauschte. Sie wartete einige Minuten, bis sie erkannte, dass nichts geschehen würde. „Mist.“, fluchte sie. „Wäre aber auch zu einfach gewesen, außerdem hörte sich der Name ziemlich bescheuert an. Geliebte der Berge, so ein Schwachsinn.“ Aber was konnte es dann sein? Sie überlegte fieberhaft weiter. Etwas mit dem Berg hatte es nicht zu tun, wie sich herausgestellt hatte. Was konnte sie hier noch in Verbindung mit der Elfe bringen? Die Prüfungen nicht, das Schloss wahrscheinlich auch nicht, der Schnee nicht. >Ach, das bringt doch alles nichts! Noch mal von vorn, was habe ich alles für Tipps gekommen<, seufzte sie in Gedanken und setzte sich in den Schnee, da sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. >Isamu hat mir das Rätsel verraten, Mirai mir das mit der Mistress und Hino Rei…< Abwesend spielte sie mit ihrer Kette und fuhr den Konturen nach, während sie nachdachte. >Hino Rei ist der Wächter dieses Berges…da fällt mir ein. Ich weiß immer noch nicht woher sich Isamu und Hino Rei gekannt haben. Ich werde noch mal nachhorchen, wenn das hier alles vorüber ist. Also zurück zu Hino Rei, den Drachen. Drache…<. Sie schaute auf den Anhänger, mit dem sie immer noch gespielt hatte „Drache…“, murmelte sie und langsam machte es klick in ihrem Kopf. „Drachen, es waren alles Drachen. Hino Rei und der Prüfer der ersten Prüfung und außerdem sind wir in den nördlichen Ländern. So weit ich das mitbekommen habe, ist das hier das Land der Drachen und wenn die Elfe hier auf diesen berg wohnt…“ Neuer Tatendrang kam in ihr hoch und veranlasste sie dazu aufzustehen. „Mistress of the dragons, Geliebte der Drachen!“, flüsterte sie lächelnd. „Das muss es sein.“ Kaum hatte sie das gesagt, kam ein starker Wind auf. Dieser war so stark, das er sie umriss und sie in den Schnee landete. Etwas überrascht und benommen blieb sie liegen. Sie musste ihre Augen schließen, da durch den Wind Schnee aufgewirbelt wurde. >Verdammt was ist das?<, dachte sie erschrocken. Das alles geschah in wenigen Augenblicken, doch kam es ihr viel länger vor. So schnell wie er gekommen war, so schnell hörte er auch wieder auf. Verwirrte blinzelte sich Lilian den Schnee aus den Augen und versuchte sich aufzurichten, was sich als sehr schwierig herausstellte. Sie schaffte es einfach nicht sich mit ihren Armen aufzustemmen. Aus diesem Grund hob sie den Kopf und sah sich um. Vor sich liegend entdeckte sie ein kleines Blatt. Bei genauerem hinsehen erkannte sie, dass es ein Kirschblütenblatt war. Irritiert schaute sie diesen an und sah gerade aus den Berg hoch, wo ein kleiner dünner Kirschblütenbaum stand. >Komisch, vorhin war der aber noch nicht da gewesen.< Irgendetwas musste sie verpasst haben. Schließlich standen ihrer Meinung nach nicht plötzlich irgendwelche Kirschblütenbäume im Schnee, wo sie vor einer Minute noch nicht gestanden haben. Sie blinzelte wieder und hoffte dadurch, dass der Baum verschwinden würde, aber er blieb an der gleichen Stelle. >Wahrscheinlich bilde ich mir durch die Kälte einfach nur was ein, ja so muss es sein.< Erst jetzt bemerkte sie noch etwas anderes, was neben dem Kirschblütenbaum stand oder besser gesagt jemanden. Es war eine wunderschöne Frau mit langen, hellblauen Haaren und einem weißen Kimono. Nur an der Hüfte, am Kragen und an den Oberarmen war auch ein wenig schwarzer Stoff. Ansonsten wäre es wohl schwer gewesen sie bei all dem Schnee zu sehen. Es sah so aus, als streichelte ihre rechte Hand irgendetwas, doch Lilian konnte nichts erkennen und war verwirrt. Nur mit Mühe und beim genauem hinsehen, konnte Lilian einen schneeweißen Kopf von einem Drachenkopf ausmachen, welcher am Oberarm der Frau gelehnt war. Auch fielen ihr jetzt die mattgoldenen Augen des Drachen auf. Er war strahlend schön und faszinierte Lilian. Gerade als sie wieder ihre Aufmerksamkeit der Frau widmen wollte, wurde ihr schwarz vor den Augen und sie sackte im Schnee zusammen. Träge öffnete sie ihre Augen. Zuerst sah sie alles verschwommen und es brauchte ein paar Sekunden, bis sie alles klar sehen konnte. Stöhnend presste sie ihre Hand gegen ihren Kopf. Sie hatte ziemliche Kopfschmerzen und ihr Körper fühlte sich noch ein wenig schlapp an. Aber ihr war nicht mehr kalt. Verwundert blickte sie an sich herunter und erkannte das sie auf einem Bett lag, dick in zwei übereinander liegende Decken gewickelt. Sie sah sich um und bemerkte, dass sie in einem kleinen, aber dennoch schönen Zimmer war. Außer ihrem Bett waren nur noch ein Schrank und ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und ein kleines Schränken neben ihrem Bett im Raum. Bevor sie das Zimmer weiter besichtigen konnte, wurde die Tür geöffnet und eine junges Mädchen, ungefähr ein oder zwei Jahre jünger als Lilian selbst, betrat das Zimmer mit einem Tablett in der Hand. „Oh, sie sind ja schon wach.“, stellte sie fest und lächelte Lilian an. Das Mädchen stellte das Tablett auf dem Schrank neben ihrem Bett ab und fühlte Lilians Stirn. „Das Fieber ist das weg. Haben sie Kopfschmerzen?“, fragte sie sanft. Unmerklich nickte Lilian. „Dacht ich mir.“ Sie schenkte etwas von der Kanne in die Tasse ein, welche auf dem Tablett stand, und reichte sie Lilian. „Hier, trinken sie das. Das hilft gegen Kopfschmerzen.“ Lilian setzte sich hin und nahm die dampfende Tasse entgegen. Vorsichtig nippte sie ein wenig an dem heißen Getränk. Es schmeckte nicht wie erwartet scheußlich, aber es war auch nicht besonders lecker. Man konnte es trinken, mehr aber auch nicht. „Danke. Kannst du mir sagen, wo ich mich befinde und wie ich hier hergekommen bin?“, fragte Lilian freundlich, nachdem sie die Tasse bis zur Hälfte leer getrunken hatte. „Natürlich.“, lächelte das Mädchen. „Sie sind auf dem Schloss von Lady Sakura. Sie war es auch, die sie hierher gebracht hat.“ Lilian trank den Rest aus und übergab die Tasse wieder dem Mädchen, welche diese wieder auf das Tablett zurückstellte. „Lady Sakura? Wer ist das?“ „Lady Sakura ist die Elfe dieses Berges. Sie haben sie doch gesucht, nicht wahr!?“, während sie dies sagte, strich sie die Bettdecke von Lilian zurecht. „Wann kann ich zu ihr? Ich muss sie so schnell wie möglich sprechen.“, fragte Lilian sofort. Sie dachte an Sessomaruh. Wie lange war sie wohl bewusstlos gewesen? Sie durfte nun keine Zeit verlieren, wenn sie Sessomaruh noch retten wollte. „Wenn sie ein heißes Bad genommen haben und trockene Kleider haben, werde ich sie zu Lady Sakura bringen.“, antwortete das Mädchen fröhlich und nahm das Tablett wieder in die Hand. „Nein.“, rief Lilian und hielt das Mädchen, welches gerade wieder den Raum verlassen wollte auf. „Das geht nicht. Ich muss SOFORT mit ihr sprechen. Es ist wirklich sehr dringend.“ „Lady Sakura hat befohlen, dass sie, wenn sie aufgewacht sind, ein heißes Bad nehmen sollen und frische Kleider bekommen sollen. Vorher würde sie sie nicht empfangen.“, sagte sie immer noch lächelnd. Als sie sah, dass Lilian noch etwas erwidern wollte, fügte sie noch hinzu: „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, es ist alles in bester Ordnung. Ich werde jetzt ein Bad einlassen und sie dann holen.“ Damit verließ sie das Zimmer und ließ Lilian wieder alleine, die wütend schnaubte. „Na toll! Echt klasse!“, meckerte sie. >Als wenn ich nicht schon genug Zeit verloren hätte. Bis ich bei der Elfe bin, ist Sessomaruh bestimmt schon längst tot.< Sie stand auf und ging zu dem kleinen Tisch rüber. Seufzend setzte sie sich und nahm sich etwas von dem Teller mit Obst, welcher vor ihr stand. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig als auf das Mädchen zu warten. Diese brauchte auch nicht lange und betrat kurze Zeit wieder das Zimmer. „Folgen sie mir. Ich werde sie zum Bad begleiten. Mein Name ist übrigens Akina.“ Lilian stand auf und folgte Akina aus dem Zimmer in einen langen Korridor. „Ich heiße Lilian. Und bitte duze mich. Ich bin vielleicht erst ein oder zwei Jahre älter als du.“ Akina lächelte sie wieder an. „In Ordnung, Lilian.“ Sie gingen nur drei Türen weiter, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Akina öffnete die Tür und Lilian betrat nach ihr das Bad. Heiße Dämpfe stiegen ihr in die Nase. In der Mitte des Raumes war ein Becken mit dampfendem Wasser drin. Da Lilian nicht noch mehr Zeit verlieren wollte, zog sie sich schnell aus und stieg in das Wasser. Eine wohlige Wärme erfasste ihren Körper und sie merkte, wie sich ihre Muskeln ein wenig entspannten. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen baden zu gehen. Dann konnte sie wenigstens für einen kurzen Augenblick ihre Sorgen und die schrecken der letzen Stunden vergessen und entspannt zu Lady Sakura kommen. Auch wenn es sehr entspannend gewesen war und es sehr verlockend gewesen war noch länger in dem warmen Wasser zu bleiben, badete Lilian so schnell wie möglich. Jetzt war sie gerade dabei einen kurzen weißroten Kimono anzuziehen, der wie sie verwundert feststellte sehr gut zum kämpfen geeignet war. Das einzige, was ein wenig störte waren die langen Ärmel. Akina kämmte noch ihre Haare und band sie zu einem Zopf nach oben. Danach waren sie startbereit und Lilian würde endlich zu Lady Sakura. Lilian war ein wenig nervös, als sie vor der großen, verzierten Eichentür stand. Gleich würde sie der Elfe begegnen. Endlich nach so vielen Anstrengungen. Sie wusste jedoch nicht, was auf sie zukommen würde und war in dieser Epoche und in so einer Situation das erste Mal auf sich allein gestellt. Ansonsten waren immer Sessomaruh oder Inuyasha und Co. bei ihr gewesen. Diesmal jedoch nicht. Akina stieß die Tür auf und verbeugte sich. „Lady Sakura, sie ist nun bereit.“ Damit richtete Akina sich wieder auf und bedeutete Lilian einzutreten. Lilian betrat einen großen, hellen Saal. In der Mitte war ein langer Tisch mit vielen Stühlen. Dieser Raum erinnerte Lilian an den Esssaal von Sessomaruhs Schloss und sie hatte die Vermutung, dass dies hier ebenso der Esssaal war. Es erstaunte sie immer wieder wie kunstvoll die Schlösser in diesen Zeiten noch waren. Es war wirklich schade, dass es in ihrer Zeit nur noch sehr selten solche Gebäude mit ähnlichen Räumen gab. „Es freut mich, dass es dir besser geht. Ich hoffe das Bad hat dir gut getan.“, sagte plötzlich eine warme Stimme. Lilian schaute zu Lady Sakura, welche gesprochen hatte und erkannte, dass es die wunderschöne Frau war, die sie gesehen hatte kurz bevor sie umgefallen war. Dies war also die Elfe des Berges. „Ja, es war sehr entspannend.“ Mit einer Handbewegung deutete Lady Sakura ihr sich zu setzten. Lilian folgte und nahm gegenüber Platz. „Wie du bereits weißt bin ich Sakura, die Geliebte der Drachen. Ich habe dich während der Prüfungen beobachtet und ich muss sagen, du hast dich sehr gut geschlagen.“, sprach Lady Sakura wieder. Lilian betrachtete diese noch mal eingehend. Sie war nicht nur schön, sondern hatte auch eine warme, verzaubernde Stimme, die jeden in ihren Bann zog. Jetzt verstand sie, warum alle sie als so etwas Besonderes ansahen. Doch sie wollte jetzt nicht länger Zeit damit verbringen darüber nachzudenken, schließlich gab es noch etwas sehr wichtiges, worüber sie mit ihr reden wollte. Inständig hoffte sie, dass es noch nicht zu spät sei. Wenn doch könnte sie es sich nie verzeihen Rin so etwas anzutun. Sie konnte zwar nichts dafür, aber sie würde sich trotzdem schuldig fühlen, wenn Sessomaruh starb und sie nichts hatte unternehmen können. Selbst wenn es ihr egal war. „Danke schön. Nun…ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich müsste dringend mit ihnen über etwas sprechen. Es geht um Sessomaruh, der Hundedämon der bei mir war.“ Sakura lächelte sanft. „Ich verstehe. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es geht ihm gut. Er müsste auch gleich kommen, dann kannst du dich selbst überzeugen.“ Wie aufs Stichwort wurde die Tür aufgemacht und Sessomaruh kam stolz und elegant wie eh und je hereinstolziert. Erleichterung durchfuhr sie und ihre Muskeln, die sie unbewusst angespannt hatte, entspannten sich wieder als sie ihn sah. Sie fühlte sich nun viel besser, dennoch versuchte sie nicht zu sehr zu zeigen, wie erleichtert sie war, denn schließlich sollte Sessomaruh nichts Falsches denken. Sie war einfach nur froh darüber, dass sie Rin einen weiteren Tiefpunkt in ihren Leben erspart hatte. Und doch konnte sie nicht verhindern, dass sie auch ein klein wenig Erleichterung nicht nur wegen Rin empfand. Aber sie wat nicht nur erleichtert, sondern auch irritiert. Wie kam Sessomaruh hier her? War er nicht auch von der Lawine erfasst worden? Und warum hatte Lilian ihn nicht gefunden? Hatte Sessomaruh das Rätsel etwa schon vor ihr gelöst? „Lord Sessomaruh, wie schön. Wie du siehst ist Lilian jetzt eingetroffen und hat sich ein wenig erholt. Komm setz dich doch.“, sagte Lady Sakura und deutete auf den Platz neben Lilian. Sessomaruh nickte nur zu den Worten und setzte sich. Lilian schaute wortlos zwischen Sessomaruh und Lady Sakura hin und her, aber ihr Gesicht musste wohl Bände sprechen. „Dich wundert es bestimmt, dass Sessomaruh hier ist, nicht wahr!?“, sie wartete kurz, ehe Lilian nickte und sie weiterfuhr. „Nun das ist ganz einfach zu erklären. Die Lawine war extra dafür da um euch zu trennen. Sie sollte euch nicht gefährden, deswegen lagst du auch mit dem Kopf draußen. Du solltest das Rätsel alleine lösen und ohne Hilfe. Das war eine letzte Prüfung, die du ohne deinen Begleiter überstehen musstest. Sessomaruh war solange im Schloss und somit außer Gefahr.“ Plötzlich fühlte sich Lilian, als hätte sie einen riesigen Stein im Magen. Sie konnte nicht fassen, was sie da gehört hatte. >Sessomaruh war die ganz Zeit außer Gefahr gewesen? Ich glaub das einfach nicht! Dann waren meine ganzen Befürchtungen ganz umsonst?? Arg…ist ja mal wieder typisch!< Langsam wurde sie wütend. Sie wollte einfach nicht wahrhaben, dass sie da durchnässt und durchfroren bis auf die Haut, mit ziemlichen leeren Magen und völlig am Boden zerstört im Schnee gehockt hatte und Sessomaruh es sich währenddessen hier hatte gut gehen lassen. „Es ist schon spät, Abendessen gibt es in einer Stunde. Ich würde vorschlagen, dass wir unsere kleine Unterhalten, weswegen ihr hier seid, auf Morgen verschieben, denn sie wird bestimmt etwas länger dauern und heute ist einfach nicht mehr die Zeit dazu.“, unterbrach Lady Sakura die kurze Stille, die sich über sie gelegt hatte. Lilian wusste, dass dies Sessomaruh bestimmt nicht gefallen würde, schließlich wollte er den Fluch so schnell wie möglich loswerden. Aber ihr kamen diese Worte nur recht. Aus diesem Grund antworte sie noch bevor Sessomaruh irgendetwas sagen konnte. „Das ist eine gute Idee. Ich bin noch ein wenig erschöpft von den Strapazen und ich würde mich gerne bis und nach dem Abendessen ein wenig ausruhen.“ Schnell stand sie auf. „Entschuldigen sie mich.“ Damit wandte sie sich ab und rauschte schnell aus dem Saal hinaus. Sie knallte lautstark die Tür von ihrem Zimmer zu. Aufgebracht lief sie zuerst im Zimmer hin und her, bis sie bei ihrem Bett stehen blieb und sich mit einer Hand an den Bettpfosten abstütze. Sie versuchte sich zu beruhigen und schloss deswegen ihre Augen. Doch viel zeit um das zu schaffen hatte sie nicht, denn kurz nachher wurde sie schon ziemlich grob an ihrem Oberarm herumgerissen. Blitzschnell öffnete sie ihre Augen und sofort blickten ihr zwei wütende goldene Augen entgegen. „Verdammt, was soll das?“, beschwerte sie sich und versuchte sich loszumachen, doch dadurch verstärkte sich der Griff von Sessomaruh nur noch mehr. Er zog sie mit einem Ruck näher zu sich. „Lass mich los!“, beschwerte sie sich wieder und wehrte sich stärker, doch sein Griff war nach wie vor fest wie eine Mauer. Sie hatte keine Chance gegen ihn, dass wusste sie. „Hör auf, Menschenweib!“, knurrte der Hundedämon gefährlich. Lilian folgte dem Befehl und blieb still stehen, jedoch hörte sie nicht auf ihm mörderische Blicke zuzuwerfen. Gerade als Sessomaruh etwas sagen wollte, klopfte es an der Tür. Akina kam herein, blieb allerdings abrupt stehen, als sie Sessomaruh und Lilian sah. Schnell verbeugte sie sich. „Oh, ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich wollte nicht…“, sagte sie schnell, wurde aber von Lilian unterbrochen. „Nein, ist schon in Ordnung. Was wolltest du denn, Akina?“ Lilian wusste, dass sie sich gerade auf sehr dünnem Eis befand. Aber es war ihr so ziemlich egal. „Ich sollte nur bescheid sagen, dass das Abendessen jetzt fertig ist.“, sagte sie mit ihrem typischen freundlichen Lächeln auf den Lippen. „Ja, danke. Wir kommen gleich.“ Akina nickte und verließ nach einer kurzen Verbeugung wieder den Raum. Nun richtete Lilian ihre Aufmerksamkeit wieder Sessomaruh zu. „Könnest du jetzt bitte die Güte haben mich loszulassen?“, fragte sie in einem leicht genervten Tonfall. Doch wie zu erwarten war, geschah das natürlich nicht. Lilian seufzte leise. Sie musste es wohl auf eine andere Art probieren. „Ich weiß ja, dass du den Fluch so schnell wie möglich loswerden willst, aber ich fühle mich wirklich noch nicht in der Verfassung. Ich bin ziemlich müde und würde gerne heute Nacht viel schlafen.“, versuchte sie es diesmal in einem netten, versöhnlichen Ton. Allerdings war das vor ihr immer noch Sessomaruh, Eisklotz auf Lebenszeit, weswegen die Antwort nicht so ausfiel wie Lilian sich das gerne gewünscht hätte, sondern eben typisch Sessomaruh. „Das ist mir egal!“, erwiderte er kalt. Lilian schloss die Augen, um die aufkommende Wut zu unterdrücken, aber sie war erschöpft und hatte heute nicht die nötige Geduld und Selbstkontrolle dafür. Da versuchte sie ein einziges Mal vernünftig mit dem Hundedämon zu reden und er reagierte so. „Weißt du was!?“, reif sie zornig aus und löste ihren Arm mit einem heftigen Ruck von Sessomaruh. „Du bist so ein egozentrisches Arschloch!! Verdammt, du hast absolut keine Ahnung, wie es war dort alleine im Schnee zu hocken und nicht zu wissen, was man tun soll. Ich dachte du wärst tot!! TOT!“, schrie sie laut herum. Sie rang nach Atem und fuhr schließlich leise fort. „Ich wünschte du wärst es. Eigentlich wünschte ich du lägst da jetzt unter Tonnen von Schnee. Und es gab nur einen einzigen Grund warum ich es nicht getan habe und dieser Grund heißt Rin. Weißt du eigentlich wie es für sie wäre, wenn du nicht mehr da wärst? Für sie würde eine Welt untergehen! Aber das wäre dir ja wahrscheinlich egal, denn dir geht es ja nur um dich und um niemand anderen!“ Wütend stampfte sie an ihm vorbei und wollte hinaus, doch soweit kam sie nicht, denn sie wurde mit wucht gegen die Wand gedrückt. „Du wagst es!“, knurrte er, hielt aber kurz inne, als er ihre Tränen sah, welche sich in ihren Augen sammelten. Sie beide schauten sich einige Momente in die Augen. Schließlich ließ Sessomaruh von ihr ab und ging zur Tür. „Ich erwarte dich beim Abendessen.“, sagte er noch bevor er raus ging. Nun es hat eigentlich kaum einer damit gerechnet oder sehe ich das richtig? Das mit der Lawine? Ich meine manche haben ja gedacht, dass Sessomaruh mit seiner Wolke leicht entkommen kann, aber ich wollte mal etwas anderes machen, denn ansonsten wäre es ja auch langweilig und ihr bräuchtet meine FF gar nicht zu lesen. Ich hoffe ihr mögt das Kap und hinterlasst mir ein Kommichen. Kritik ist an der Stelle, wenn sie gut ist, natürlich auch gerne erlaubt, denn ich möchte mich schließlich auch weiterentwickeln. Bis zum nächsten Mal Caro =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)