Küss meine Wunden weg von Votani (Falkenauge*Robin) ================================================================================ Prolog: *Pakt für die Ewigkeit* ------------------------------- >>>Prolog<<< ~Pakt für die Ewigkeit~ Wieder brach ein neuer Morgen an. Der Wind ließ das Meer ein wenig schaukeln und die Sonne neigte sich langsam über Horizont und ließ alles in einem Orange leuchten. Die Flying Lamb segelte ruhig über den weiten Ozean in Richtung der nächsten Insel, die der Lock Port anzeigte. Fast alle Crewmitglieder waren schon auf den Beinen, nur der grünhaarige Schwertkämpfer nicht. Dieser lehnte an der Reling und schlief noch immer. Der blonde Koch machte das Frühstück, die Navigatorin beobachtete den Lock Port, Lysop und Chopper bastelten wieder an ihren Sachen herum, während Ruffy auf seinem Lieblingsplatz saß und Nico Robin auf einem der Liegestühle lag und sich eines ihrer Bücher widmete. Eigentlich war alles wie immer und doch lag etwas in der Luft, wie Robin fand. Wenn sie ihrem Instinkt vertrauen konnte, dann würde heute noch etwas passieren, was für Aufregung sorgen würde. Sie seufzte und legte das Buch beiseite. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren - wieso, das wusste sie auch nicht. Ihr Blick fiel auf das blaue Nass und auf den klaren Himmel. Keine einzige Wolke war auf ihm verzeichnet. Ein Sommertag, wie er im Buch stand. Sie erinnerte sich an längst Vergangenes... Eigentlich durfte sie gar nicht hier sein - hier bei ihnen. Sie hatten sie in die Bande aufgenommen, auch wenn sie wussten, dass sie Geheimnisse mit sich trug. Nie hatten sie gefragt, wieso? Hatten sie einfach so genommen wie sie war, als ob es selbstverständlich wäre so etwas zu tun. Dafür war sie ihnen so dankbar - dankbarer konnte sie ihnen gar nicht mehr sein. Und doch wusste sie eines Tages musste sie gehen - sie verlassen. Doch ständig fragte sie sich, ob die Bande sie einfach gehen lassen würde ohne Fragen zu stellen. Sie wollte nie, dass es so kam - nie wollte Robin gebunden sein. Alles hatte sie gegeben, nur um frei zu sein und jetzt lag sie doch mehr oder weniger in Ketten und sie wusste, sie konnte Ihm nicht entkommen. Ein Pakt für die Ewigkeit hatte sie geschlossen und wenn er es wollte, konnte er sie holen kommen. Er würde sie finden, egal wo sie sich aufhalten würde, da war sie sich ziemlich sicher. Schließlich war er der Beste. Nicht zu vergessen, dass er auch gute Verbindungen hatte. Alle hatten Angst vor ihm - flohen vor ihm, wenn er denn kam. Und doch, sie hatte keine Angst vor ihm - Nein, nie würde sie die haben. Sie wusste es nämlich, er war auch nur ein Mann. Zwar war er anders - ganz anders, um genau zu sein - und doch war er nichts weiter als ein Mann - ein Mensch. Sie lächelte sanft, als sein Gesicht im Himmel vor ihr auftauchte und seine Falkenaugen sie anstarrten. "Ja Falke, ich weiß du kommst mich holen", flüsterte sie leise, lächelte immer noch und ging anschließend unter Deck. ~Tbc~ Kapitel 1: *Der Samurai und die Gesetzlose* ------------------------------------------- »1. Kapitel« *Der Samurai und die Gesetzlose* Die Stunden vergingen und der Wind auf dem Ozean wurde heftiger und heftiger. Die Wellen peitschten gegen die Flying Lamb und ließen die kleine Karavelle hin- und herschaukeln. Der Regen schlug regelrecht auf das Holz nieder und durch den Donner konnte man sein eigenes Wort nicht einmal richtig verstehen. Sanji und Zorro holten die Segel ein, da sie zu Reißen drohten. Die restliche Crew saß drinnen in der Kombüse und lauschten Namis Worten. "Die Nächste Insel heißt 'South End'. Das ist eine riesige Handelsstadt!", erklärte Nami laut und zeigte auf einen Punkt auf der Karte. "Cool, dann kann ich mir neuen Vorrat für meine Geschosse kaufen!", freute sich Lysop und fing an der kleinen Blaunase eine seiner berühmten Lügengeschichten zu erzählen. Robin - die ihnen gegenüber saß - beobachtete die beiden schmunzelnd. Sie war von jedem an Bord beeindruckt, wie sie ihr Leben meisterten. Auch wenn es noch so schwer war, so konnten sie immer noch lachen und dachten nicht weiter darüber nach. Sie waren eine richtige Gemeinschaft - fast schon wie eine Familie und sie hatte das Glück eine Zeitlang dazuzugehören. Am Abend hatte sich der schwere Sturm endlich gelegt und die See war wieder um einiges ruhiger. Durch die Wolken schimmerte die untergehende Sonne. Die Schwarzhaarige stand an der Reling und sah auf das weite Meer hinaus. Plötzlich jedoch ertönte eine Stimme direkt hinter ihr: "Robin, wir wollen die Stadt ein bisschen erkunden. Kommst du mit?" Robin drehte sich lächelnd zu Nami um und verneinte. Heute war ihr wirklich nicht danach zu mute. Sie wollte einfach alleine mit ihren Gedanken und Gefühlen sein. Kurze Zeit später verschwanden auch bereits alle Crewmitglieder von Bord und Robin blieb alleine zurück. Auf die eine Art mochte sie die Dunkelheit ungemein, die sich gerade über der Insel erstreckte und auf der anderen Seite machte sie ihr Angst. Es erinnerte sie an die damalige Zeit, wo sie oft alleine gewesen war. Doch heute war ihre Angst zum Glück nicht mehr sehr groß, denn sie wusste, sie kommen wieder - sie würden sie niemals alleine... Darauf war Verlass. ~+~ Der, den sie Falkenauge nannten, saß auf seinem kleinen Floss, während seine hellen Augen Kreise auf dem dunklen Meer zogen. Sekunden später umspielte ein leichtes - fast unscheinbares - Lächeln seine schmalem Lippen und er flüsterte leise auf die See hinaus: "Ich weiß, wo du bist!" Er kam gerade von der Weltregierung, deren Sitz sich nicht sonderlich weit weg von 'South-End' befand. Ihr Hauptthema war Nico Robin gewesen. Sie waren der Meinung, dass die Schwarzhaarige eine große Gefährdung wäre und zusammen mit Monkey D. Ruffy ziemlich viel Unheil anstellen konnte. Ihm war das zwar im Grunde egal, aber als ein Samurai hatte er natürlich die Pflicht für die Machtbalance zu sorgen und darüber wusste wohl die Weltregierung besser bescheid als er selbst. Auch er war nur eine Marionette in diesem Spiel. "79 Millionen Berry und jetzt 99 Millionen Berry, little Devil. Ist es das was du wolltest?" Falkenauge schüttelte den Kopf und steckte den Steckbrief, den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, in seine Manteltasche. Er hätte ihr nicht helfen sollen - nicht den Pakt mit ihr vor all den Jahren schließen sollen. Doch wenn er sie nicht zu fassen bekam, würde es ein andere der Samurai tun und dann käme sie auch nicht besser davon. Wer wusste schon was sie mit ihr anstellen würden? Er kannte sie nur zu gut und wusste, wie sie auf hübsche Frauen reagieren konnten. Bald würde er bei der Schwarzhaarigen ankommen. Wie sie wohl reagieren würde? Ob sie sich nicht mehr an ihn erinnern konnte? Verdenken konnte er es ihr ja nicht, schließlich waren fast zehn Jahren seit ihrem Treffen verstrichen. Verändert? Bestimmt hatte sie sich verändert. Auch er hatte sich verändert – er war nicht mehr der Selbe wie früher. Er konnte es kaum fassen, schon wieder schwirrten so viele Fragen in seinem Kopf umher. Seit damals, waren so viele Fragen aufgekommen, wenn er an sie dachte und doch hatte er in seinen wirren Gedanken nie eine Antwort auf eine von ihnen gefunden. Einige Zeit später sah er auch schon den Umriss eines kleinen Schiffes am Horizont. Das Licht, das schwach aus einem der Bullaugen drang, machte den Schwertkämpfer erst richtig darauf aufmerksam. ~+~ Die Schwarzhaarige saß in der Kombüse, las eines ihrer Bücher und trank einen Tee, welcher heiß in ihrer Kehle brannte und doch angenehm war. Eine kleine Lampe stand neben ihr auf dem Tisch und erhellte den Raum ein wenig. Mittlerweile saß sie hier schon eine Stunde und ihre Augen begannen zu tränen. Gähnend stand sie auf und brachte die Tasse zum Waschbecken. Als sie diese reingestellt hatte, hörte sie jedoch ein merkwürdiges Geräusch. Es hörte sich an wie das Knarren einer Diele. Robin drehte sich zusammenzuckend zur Tür um. Für einen Augenblick lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, doch dann fiel es ihr ein: Das mussten bestimmt Ruffy und die anderen sein, schließlich war es schon spät. Vielleicht war die Stadt auch langweilig und keine Kneipe hatte mehr offen gehabt. "Wie auch immer...", dachte sie, setzte ein leichtes Lächeln auf und öffnete die Holztür, um nach draußen zu sehen. "War es etwa so langweilig, dass sie schon wieder zurück sei-?", sprach sie, hielt jedoch inne, als sie nur eine Person auf dem Deck stehen sah. Sie schluckte hart und ihr Herz fing an schnell gegen ihre Brust zu schlagen. Auch ihre Hände zitterten, als sie die kalte Türklinke umschlossen hielt. Konnte es wahr sein - war er wirklich schon da? Der Mann, dessen Schatten auf Robin selbst ruhte, trat schließlich ins Licht und seine gelb-braunen Augen blitzten gefährlich auf. Sein Mantel wehte leicht im Wind und sein riesiges Black Sword ruhte auf seinem Rücken. Er hatte seine Arme lässig vor der Brust verschränkt, als er letztendlich seine Stimme erhob und trocken sagte:" So sieht man sich wieder, Devil." Nun schien ihr Herz auch noch für den Bruchteil einer Sekunde auszusetzen, als sie den rauen Klang in seiner Stimme hörte. Diesen bestimmten Klang besaß nur er, dass hatte sie schon damals erkannt. Ihre Augen ruhten allein auf ihm - auf dem Mann, der gekommen war um sie zu holen. "Ich hätte nicht gedacht, dass du jetzt schon kommst!", erwiderte sie leise, aber dennoch bemüht nüchtern zu klingen. Falkenauge schritt langsam auf sie zu. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er sie einen Augenblick musterte. "Du siehst gut aus", meinte er daraufhin nur, als er vor ihr zum Stehen kam. Eine Weile herrschte eiserne Stille zwischen den beiden und auch draußen war kaum ein Geräusch wahrzunehmen. Das Einzige was man hören konnte, waren die leichten, im regelmäßigen Abstand kommenden Wellen, die gegen das Schiff und gegen das Felsenriff schlugen. Robin sah zu ihm hinauf - sah genau in seine Augen. "Du willst mich mitnehmen?" Wieder musste Falkenauge leicht anfangen zu grinsen. Sie kam immer gleich auf den Punkt, das war schon damals so gewesen. Eigentlich schien sie sich kaum verändert zu haben. Das Einzige, was ihm sofort aufgefallen war, war, dass ihre Ausstrahlung nun etwas anders war. Früher hatte sie so eine dunkle Aura gehabt, die von etwas Geheimnisvollen erzählte, aber heute - heute schien sie heller zu sein und auch so wirkte sie allgemein fröhlicher. Seit er damals Lorenor Zorro und Monkey D. Ruffy getroffen hatte, wunderten ihn so einige Sachen nicht mehr. Schon damals hatte er gewusst, dass die beiden und ihre zukünftige Bande sich einen Namen machen würden und so wie es jetzt stand, hatte es sich bewahrheitet. "Bist du etwa ganz allein hier?", wieder ertönte Falkenauges Stimme in der Nacht. "Lenk nicht ab, Falke! Also was ist nun?", rief die Schwarzhaarige aufgebracht. Sie wollte endlich Gewissheit haben, doch er lenkte mal wieder ab. Statt er einfach sagte, was er wollte. Robin konnte es nicht nachvollziehen, wie man Sachen so herauszögern konnte. "Eine Flasche Sake wäre nicht schlecht! Habt ihr so etwas, auf eurer kleinen Nussschale?" "Sag endlich was du willst!", erwiderte Robin und ihre Augen starrten wütend in die seine. Der Schwarzhaarige verzog dennoch keine Miene. Eher erschien sie ausdruckslos, von keiner einzigen Emotion geprägt. Plötzlich ohne jegliche Vorwarnung, drückte Falkenauge sie an die Wand. Eine Hand hatte ihren Hals gepackt und die andere hielt ihr Handgelenk fest neben ihrem Kopf umschlossen. Er kam ihrem Gesicht gefährlich nahe, sodass Robin seinen warmen Atem auf ihren Lippen spüren konnte. Er flüsterte leise: "Hetz mich nicht! Du weißt, dass kann ich nicht leiden." Seine Augen fixierten sie ziemlich lange, sodass ihr Herzschlag sich wieder etwas erhöhte, auch wenn sie es nicht zeigte. Eine Weile verhaarten sie so, bis dann aus der Ferne eine Stimme ertönte, die rief: "Robin, wir sind wieder da!" Beide kannten diese Stimme nur zu gut. Wer Monkey D. Ruffys Stimme einmal vernommen hatte, würde sie nie mehr vergessen... -Tbc- Kapitel 2: *Bist du bei mir* ---------------------------- +Rückblick+ Eine Weile verhaarten sie so, bis dann aus der Ferne eine Stimme ertönte, die rief: "Robin, wir sind wieder da!" Beide kannten diese Stimme nur zu gut. Wer Monkey D Ruffys Stimme einmal vernommen hatte, würde sie nie mehr vergessen... »2 Kapitel<<< *Bist du bei mir* Falkenauge ließ von Robin ab und machte einige Schritte rückwärts. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah zur Strickleiter, wo die einzelnen Crewmitglieder der Flying Lamb hochkletterten. Auch die Schwarzhaarige stellte sich wieder normal hin. Ihrer Meinung nach, war es noch nicht an der Zeit, dass sie alles erfahren sollten. Das war besser für sie und auch besser für ihn... Alle erstarrten und brachten nicht den leisesten Ton heraus. Zorro, der als Letzter die Strickleiter hochgeklettert war, starrte ihn kühl an und flüsterte: "Falkenauge..." Sein Gegenüber grinste leicht und erwiderte trocken: "Lorenor Zorro, es muss eine halbe Ewigkeit her sein, als wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Wieso denn so aggressiv?" Der Grünhaarige schluckte und nahm die Hand von seinem Schwert. Man konnte sagen Zorros Laune war am Tiefpunkt angekommen, aber wiederum stieg sein Adrenalinspiegel und er wollte einen Kampf. Doch was war, wenn er noch nicht gut genug war? Er glaubte nicht daran, dass er ihn noch einmal verschonen würde, wie er es damals getan hatte. In seiner Brust tobte ein Kampf und er fragte sich, wie er sich entscheiden sollte. Konnte er es überhaupt? Ja, er konnte. Der Grünhaarige zog seine Schwerter und knurrte laut: "Ich will eine Revanche!" Wieder grinste Falkenauge, als er sprach:" Gerne, aber bist du gut genug?" Noch bevor Zorro antworten konnte, fügte der Schwertmeister noch hinzu: "Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, dass ich euch eines euer Crewmitglieder entführen werde." Ruffy und Nami sahen verwirrt in die Richtung von Zorro, der kampfbereit vor ihnen stand. "Aber nein, doch nicht den Schwertkämpfer! Ich dachte da eher an Nico Robin", lachte Falkenauge leise auf und zeigte auf die Schwarzhaarige. Ruffys Kopf drehte sich zu Robin und er starrte sie fassungslos an, als er rief: "Wieso? Sie ist jetzt eine von uns!" Die Schwarzhaarige schien unbeeindruckt, doch in ihrem Inneren spürte sie jedes Wort von Falkenauge wie einen Messerstich. Ein Messer, das sich tiefer und tiefer in ihre Fleisch bohrte und ihr nach und nach die Lebensenergie nahm. Ihr Atem ging schneller und ihr Herz pochte heftig gegen ihre Brust. Wieso hatte das Schicksal zwei so verschiedene Menschen zusammengeführt und spielte dann auch noch mit ihnen? Sie fühlte sich momentan, als ob sie wie Trance durch ihr Leben lief und keine Entscheidungen treffen konnte... Sie war so in Gedanken vertieft gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie Ruffy auf sie zugelaufen kam und ihren Kopf leicht hochdrückte. Robin war gezwungen ihm in den Augen zublicken, doch von seiner Naivität war nichts zu sehen, das Einzige - was sie erkennen konnte - war seine Besorgnis, seine Hoffnung, dass sie bleiben würde. Doch so wie sie in seinen Augen lesen konnte, so konnte er dies auch in Ihren. Er sah die Antwort, als ob sie ihm, das gerade mit ihren eigenen Worten gesagt hatte. Mit einem ausdrucklosen Lächeln, ließ er von ihr ab und drehte sich um, als seine Stimme ertönte: "Aber wieso?" "Es geht nicht anders, verzeiht mir!", erwiderte die Schwarzhaarige, nach einer kurzen Pause und suchte den Blick der anderen Crewmitglieder. Doch ihre Augen waren gesenkt, wollte nicht in die ihre sehen... "Es ist spät. Wir sehen uns morgen." Falkenauge lief mit langsamen Schritten zur Reling und sprang auf die Insel. Ohne sich noch einmal umzudrehen ging er davon und lief in Richtung Stadt. Zorro verstand die Welt nicht mehr, er lief ebenfalls zu Reling und rief den Schwarzhaarigen hinterher: "Und was ist nun mit unserem Kampf?" Dieser hob nur die Hand und erwiderte: "Morgen ist auch noch ein Tag!" So verschwand er in der Dunkelheit und die Bande blieb allein zurück. Ein Schweigen herrschte unter ihnen und nicht einer hatte vor die Stimme zu erheben... Nach einiger Zeit gingen alle unter Deck und Robin blieb alleine zurück. Sie lehnte sich an die Reling und sah auf das Meer hinaus. Die seichte See glitzerte unter dem Schein des aufgegangen Mondes. Dies war also die letzte Nacht - die letzte Nacht mit ihren Liebenden. Wie sie so nachdachte, sank sie langsam zu Boden und einzelne Tränen suchten sich ihren Weg aus ihre Augen. Sie perlten schimmernd von ihren Wangen ab und fielen auf den Boden des Deckes. Eine Hand wanderten zu ihrem Mund, sie presste sie auf ihn, um ihre Schluchzen zu unterdrücken. So weit war es also gekommen, sie saß allein auf den Deck eines Schiffes und fühlte sich so einsam wie früher. Hätte sie ihr Leben anders leben sollen? Hatte sie falsche Entscheidungen getroffen? So viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf umher und niemand vermochte sie zu beantworten. Plötzlich spürte sie jedoch wie sich zwei Arme um sie legten und ein warmen Atem, der ihren Nacken immerzu streifte. Sie wollte sich umdrehen, doch die Arme hielten sie fest umschlossen - ließen ihr keine Bewegungsfreiheit. Eine leise Stimme erfüllte die Nacht: "Geh nicht." "Ich kann nicht bleiben." Wieder herrschte Schweigen. Sie lehnte sich leicht an und schloss die Augen, denn nun wusste sie, wer es war, der ihr Trost spendete. Langsam glitt sie ins Reich der Träume und ihre Tränen trockneten allmählich. ~+~ Ein leises Vogelgeschwitzter drang an ihre Ohren. Langsam - fast in Zeitlupe öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen. Unschwer erkannte sie, dass sie in ihrem Bett lag. Als sie sich aufsetzte, sah sie sich um und entdeckte, dass sie alleine im Zimmer war. Die Tür war angelehnt und sogar auf den Gang herrschte Stille. Robin stand auf und erinnerte sich an den gestrigen Abend. Sie wusste gar nicht, dass er so sanft und einfühlsam sein konnte. Er hatte sie so lange im Arm gehalten, bis sie eingeschlafen war. Wie lange war es her, dass sie sich so richtig ausgeweint hatte? Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Wie lange hatte sie darauf gewartet und nun sollte wieder alles vorbei sein. Plötzlich hörte sie Klingen, die aufeinander trafen und sie wurde - wie so oft in den letzten Tagen - aus ihren Gedanken gerissen. Sie schluckte und lief schnellen Schrittes aus dem Zimmer in Richtung Deck. Als sie hinaus trat, sah sie wie Ruffy und Co, besorgt zur Insel schauten. Die Schwarzhaarige trat neben sie und starrte über die Reling hinweg. Ihr bot sich ein Anblick, der ihr den Verstand zu rauben schien. Zwei Schwertkämpfer und ein Kampf, der noch keinen Sieger zeigte... Die beiden schenkten sich wahrlich nichts. Nein, Zorro ging immer wieder zum Angriff über und versuchte dem Schwarzhaarigen Einhalt zu gebieten. Doch wie es auch beim letzten Kampf gewesen war, parierte Falkenauge nur seine Schwerthiebe und lächelte ermüdend. Auch wenn der Grünhaarige noch so schnell zum nächsten Zug überging, war Falkenauge stets flinker als er. "Ist es das was du wolltest?" Robin drehte ihren Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam. Wütende, braune Augen, die der Navigatorin gehörten, sahen sie an. Leicht schüttelte sie ihren Kopf, doch dies schien sie nicht allzu sehr zu beruhigen. Robin wusste, wie sehr sie an dem grünhaarigen Schwertkämpfer hing. Doch sie wusste auch, dass sie nicht das Privileg hatte, seine Liebe geschenkt zu bekommen. Aber dann - nach einigen Minuten - stand der Sieger letztendlich fest. Seine Schwerter lagen einige Meter von ihm entfernt und er sank auf die Knie und keuchte schwer... ~Tbc~ Kapitel 3: *Tränenmeer* ----------------------- +Rückblick+ Nach einigen Minuten stand der Sieger fest. Sein Schwert lag einige Meter von ihm entfernt und er sank auf die Knie und keuchte schwer... »3 Kapitel<<< Tränenmeer Die Schwarzhaarige schluckte, als ihr Blick auf den grünhaarigen Schwertkämpfer fiel, der auf dem Boden hockte. Mittlerweile hatte es wieder angefangen zu regnen, doch nicht einer nahm diese zarten Regentropfen, die auf ihre Häupter fielen, wahr. Alle Augen waren nur auf Zorro und seinen Gegenüber gerichtet, der ihn von oben herab anstarrte. Seine hellen Augen waren auf den jungen Mann gerichtet und seine raue Stimme ertönte: "Du wirst immer besser!" Die Minuten verstrichen - eine nach der anderen... Alle waren inzwischen nass bis auf die Knochen, da der Regen stark zugenommen hatte. Die ganze Zeit über herrschte bleierne Stille, bis sich dann Falkenauge zur Flying Lamb drehte und rief: "Ich würde schon mal meine Sachen packen, Nico Robin." Auch wenn es nicht so aussah, konnte auch er sich etwas Besseres vorstellen, als sie aus ihrer Bande zureißen und zum Tode zu verurteilen. In Wirklichkeit hatte er ja noch nicht einmal Interesse daran, dass sie ihr Leben ließ. Doch was sollte er machen? Er war ein Samurai und hatte einen Auftrag zu erledigen. Falkenauge ballte die Hände zu Fäusten, als er seinen Dolch wieder verstaut hatte. Seine Fingernägel bohrten sich langsam in seine Haut und Blut bildete sich, was dann zur Erde tropfte. Als er dann aufsah, entdeckte er, dass die Schwarzhaarige nicht mehr an Deck der kleinen Karavelle stand. War sie wirklich schon dabei ihre Sachen zu packen? Würde sie ohne Widerstand mit ihm kommen, obwohl sie sich vielleicht denken konnte, was das für Folgen hätte? Normaler Weise konnte er in Menschen lesen wie in einem offenen Buch, doch bei ihr... "Willst du mir nicht den Gnadenstoss geben?" Zorros Stimme klang trocken und war unterlegt mit einem Hauch von Belustigung. Falkenauge wurde aus seinen Gedanken gerissen und wandte seinen Blick von der Flying Lamb ab und starrte den Grünhaarigen ausdruckslos an. Nach einer Weile legte sich ein Grinsen auf seine Lippen und er antwortete: "Dazu sehe ich keinen Anlass! Sag deiner kleinen Freundin, ich komme morgen wieder und lasse ihr noch diesen einen Tag." Er schritt an Zorro vorbei und bog in den kleinen Sandweg ein, der zur Stadt führte. Diesen einen Tag hatte sie sich noch verdient... Zorro sah ihm nach, als er sich langsam aufrappelte. An seinem linken Arm lief ein kleiner Rinnsaal aus Blut hinab und sein Hemd war mittlerweile auch in diesem Rot getränkt. Er stütze sich auf seinem Schwert ab und atmete schwer, als er bemerkte, wie seine Crew langsam auf ihn zukam. Ruffy packte ihn am unversehrten Arm und stütze ihn langsam zur Flying Lamb, genauso auch Lysop es tat. Er sah sich um, doch keine Spur von Robin war zu sehen, nur die orangehaarige Navigatorin starrte ihn so merkwürdig besorgt an. Ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, noch nie hatte er diesen Blick an ihr gesehen... Sie brachten ihn in das Jungenzimmer und verdonnerten ihn dazu, sich auf die Couch zu legen. Sofort begann Chopper seine Wunden an Brust und Arm zu versorgen. Eigentlich gefiel es Zorro ganz und gar nicht so hilflos und verletzt den anderen zu erscheinen, geschweige denn sich pflegen zu lassen. Doch etwas anderes blieb im Moment nicht übrig und deswegen hielt er auch ausnahmsweise still. Nur ein oder zwei Mal hörte man ihn leise grummeln. ~+~ Die Orangehaarige, die eine Weile an Deck gestanden hatte, lief mit langsamen Schritten den Gang zum Mädchenzimmer entlang. Ihre Augen waren auf den Boden gerichtet und wagten kaum aufzusehen. Sie sollte sich bei Robin entschuldigen. Es war ihr schon klar, doch irgendwas hinderte sie daran. Es war wirklich nicht nett ihr das an den Kopf zu werfen. Robin war die Letzte, die wollte, dass Zorro gegen Falkenauge kämpfte, doch es war einfach die angestaute Wut gewesen. Die Wut auf sie und auch auf Zorro. Wieso hatte sie sich auch ausgerechnet in den Schwertkämpfer verliebt und wieso musste auch noch ihre Illusion zerstört werden, er wolle vielleicht auch was von ihr? Sie stand genau vor der Tür zum Mädchenzimmer, als sie daran denken musste, wie sie Robin und Zorro entdeckt hatte, als sie sich auf dem Deck geküsst hatten. Nami verdrängte den Gedanken schnell. Robin war ihre Freundin und morgen würde sie wahrscheinlich für immer aus ihrem und Zorros Leben verschwinden. Sie wollte nicht mit ihr im Streit auseinander gehen - Nein, niemals. Nami klopfte kurz an die Tür und öffnete dann langsam. Als sie in den Raum hineinspähte, entdeckte sie die Schwarzhaarige auf dem Boden vor ihrem Bett sitzend und ihren Kopf und ihre Arme auf dem Bett liegend. "Robin?", flüsterte sie leise und schritt langsam auf sie zu. Doch sie bekam keine Antwort. Auf Zehnspitzen lief sie weiter zu ihr und legte ihr die Decke von ihrem Bett über. Nami schlich wieder zurück aus dem Zimmer und schloss die Tür mit einem leisen Quietschen. "Denn geh ich mich eben später entschuldigen", dachte sie, setzte ein leichtes Lächeln auf und lief in die Kombüse. Ihr Blick fiel auf Ruffy, Lysop und Sanji, die zusammen saßen und sich verschwörerische Blicke zuwarfen. "Was macht ihr da, Jungs?", fragte die Orangehaarige und zog eine Augenbraue in die Höhe. Sofort verfiel Sanji ihr wieder und rief: "Nichts Namilein! Wie kommst du darauf, dass wir etwas machen?" "Ich will jetzt wissen, was da los ist!", rief Ruffy mit seiner naiven Stimme aus. "Deswegen gehen wir der Sache jetzt nach!", fügte Lysop noch hinzu und haute mit der Faust leicht auf den Tisch. "Ihr wollt was? Das geht euch nichts an und ihr werdet euch da auch nicht einmischen!", schrie Nami nun, sodass es auch Zorro und Chopper hören konnten. ~Tbc~ Kapitel 4: *Anfang vom Ende* ---------------------------- >>>4 Kapitel<<< *Anfang vom Ende* Am nächsten Morgen wachte die Schwarzhaarige in ihrem Bett auf. Als sie sich aufsetzte und realisierte, wo sie überhaupt war, kam die Erinnerung an den gestrigen Tag zurück. Aber eine Frage schlich sich ihr doch in den Kopf. Wieso war sie noch hier und dazu in ihrem Bett, wollte Falkenauge nicht gestern mit ihr weg? Leise stand sie sich auf und lief dann langsam zur Tür. Gerade als sie diese öffnete, ertönte ein Stimme hinter ihr: "Robin? Ich wollte dir noch etwas sagen!" Die Angesprochene drehte sich herum und sah in das verschlafene Gesicht der Navigatorin. "Es tut mir Leid, wegen gestern. Ich wollte nicht..." Die Orangehaarige wurde sogleich unterbrochen: "Ich weiß. Du musst dich nicht entschuldigen, im Grunde ist es eh meine Schuld!" Mit diesen Worten öffnete sie die Tür weiter und lief hinaus. Nami blieb zurück und starrte ihr nach. Sie konnte doch nichts dafür, oder? Zumindest fiel ihr nichts ein, wieso sie Schuld haben sollte. Diese Frau war für sie schon immer ein Rätsel gewesen... Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, fielen ihre Augen wieder zu und sie glitt abermals ins Reich der Träume. Robin wollte sich eigentlich nur einen Kaffee holen, doch als sie in die Kombüse trat, wurde sie schon von Ruffy und Sanji 'überfallen'. "Robin-Maus, wieso willst du uns denn verlassen?", kam es vom dem Smutje. "Macht es dir keinen Spaß mit uns zu reisen?", fügte Ruffy in seinem naiven Ton hinzu und ließ sogar sein Essen für einen Moment zurück. Die Schwarzhaarige war so überrumpelt, dass sie die beiden eine Weile verstört ansah. Wie sollte sie es ihnen denn erklären, wenn sie sich sowieso nicht mit der Antwort zufrieden geben würden? Langsam hatte sie das ungute Gefühl, dass ihr alles über dem Kopf wuchs. "Versteht doch, es geht nicht anders... Eines müsst ihr mir glauben, nichts würde ich lieber tun, als mit euch zu reisen!", versuchte sie die Jungs zu beschwichtigen. "Dann bleib doch hier!", erwiderte Sanji und bot ihr einen Kaffee an. "Genau und Falkenauge überlass ruhig uns!", grinste Ruffy und ballte seine Hände zu Fäusten. Die Schwarzhaarige schluckte, als sie Ruffy hörte. Sie sollte ihnen einen der Samurai überlassen und der dazu noch der beste Schwertkämpfer war? Wie könnte sie denn so etwas tun? Auch wenn Ruffy noch so stark war, gegen den Falken hat er keine Chance. "Nein..." "Aber Robin...?", riefen Beide gleichzeitig und sahen sie bedeppert an. "Lasst sie endlich in Ruhe!" Alle drei drehten sich irritiert zur Tür um. Im Türrahmen stand der Schwertkämpfer gelehnt und starrte sie zornig an. Leicht wankend kam er auf sie zu und ließ sich auf den Stuhl fallen. "Du sollst doch nicht aufstehen!", meckerte Chopper und tapste in die Kombüse hinterher. "Chopper, ich hab dir doch gesagt, es geht mir besser", erwiderte Zorro genervt und goss sich etwas zu trinken ein. "Ach Robin, Falkenauge hat dir noch diesen einen Tag gestern gegeben, aber den hast du wohl verpennt!", fügte er noch hinzu und ein schwaches Grinsen legte sich auf seine Lippen. "Ein Tag...", hallte es wieder und wieder durch ihren Kopf. Ihre Lider schlossen sich und sie suchte verzweifelt eine Antwort - einen Ausweg... ~+~ Zur selben Zeit saß der Samurai auf seinem Schiff, was noch immer an der Insel - nicht weit von der Flying Lamb entfernt - geankert hatte. Auch seine Lider waren geschlossen und man konnte nur seinen leisen Atem vernehmen, doch sein Schlaf schien unruhig... Wieder laufe ich über diesen wunderschönen, ockerfarbenen Sand. Leise, kaum hörbar, macht er Geräusche unter meinen Füßen und dann blicke ich auf. Was meine Augen zusehen bekommen, lässt mich schlucken... Sie ist es. Sie - mein Teufel in Menschengestalt. Doch diesmal nicht so erhaben, nein... eher gebrochen. Ihre dunklen Augen sind gesenkt und versuchen den meinen auszuweichen. Ihr Mantel zerrissen und blutbefleckt... und dennoch ist sie so schön wie eh und je. Ich bücke mich runter und streiche ihr sanft den Mantel von den Schultern. Sie zuckt kurz zusammen, doch entspannt sich gleich wieder. Vertraut sie mir? Mit einer ausdrucklosen Miene, wende ich meinen Blick von ihr ab und kümmere mich um ihre Wunde an der Seite. Meine Hände berühren zart ihre warme Haut, die unter meinen fast zu glühen anfängt. Ich mache einen leichten Verband darum und nach einiger Zeit höre ich, wie sie ihre Stimme erhebt: "Was ist nun?“ Falkenauge schlug die Augen auf. Er schluckte und setzte sich wieder richtig hin. "Schon wieder, träume ich davon", murmelte er und fuhr mit einer Hand zu seinem Kopf. Fast jede Nacht das Selbe. Kaum machte er die Augen zu, erschienen diese Bilder - Bilder seiner Vergangenheit... Mit einem leisen Seufzten erhob er sich und stieg von seinem Boot hinunter. Nun war es an der Zeit, einen entscheidenden Schritt in die Zukunft zu machen. Er konnte sich noch genau, an diesen Moment erinnern, als wäre es gestern gewesen. Es war merkwürdig. Wieso träumte er ausgerechnet von diesem Moment? Wieso nicht von einem anderen? Immer - wirklich immer, wenn sie das fragt >Was ist nun?<, dann erwachte er aus seinem Traum. Ob es wohl an ihrer lieblichen Stimme lag? Sein Weg lenkte ihn zur kleinen Karavelle, die der Strohhutbande gehörte. Aus einem - ihm unbekannten Grund - fing sein Herz schneller an zu schlagen. Es klopfte heftig gegen seine Brust, als ob es sich einen Weg nach draußen suchen wollte. Dann führte er eine Hand zur Brust, an die Stelle wo sein Herz saß. "Wer hätte das gedacht, dass ich noch ein Herz besitze", meinte er leise und schloss für einen Moment noch die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er ein paar Schatten, die auf das Deck traten. Er musste blinzeln, um sie besser sehen zu können, da die Sonne genau aus dieser Richtung schien. Sein Blick fiel auf die in der Mitte und er schluckte... Ihre schwarzen Haare wehten sanft im Wind und ihr Blick hatte etwas herausforderndes an sich. "Du bist fertig? Ich würde es ja bedauern, dich ohne Abschied von ihnen mitnehmen zu müssen!", rief er laut und ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Sie lief zur Reling und sprang hinunter. "Keine Sorge, ich bin schon fertig", erwiderte sie und lief ohne sich noch einmal umzudrehen auf ihn zu. "Das freut mich aber! Sag... willst du nur die kleine Tasche mitnehmen?", fragte er, als sein Blick auf ihre Tasche fiel, die sie mit sich trug. Sie nickte nur und lief an ihm vorbei. Falkenauge sah ihr einen Moment nach, grinste und folgte ihr dann auch schon... ~+~ "Ob wir sie jemals wieder sehen werden?" "Ich glaube eher nicht, Sanji!", erwiderte die orangehaarige Navigatorin. Alle sahen zu wie die zwei Gestalten in den Schatten der Bäume verschwanden, als Ruffy sagte: "Ich bin mir sicher, wir werden sie schneller wiedersehen, als uns lieb ist!" Seine Crewmitglieder sahen ihn leicht bedeppert an, als er dann auch noch anfing zu lachen... "Oh Mann, Ruffy...", seufzte Lysop und folgte den anderen unter Deck. Auch Ruffy ging nach einer Weile unter Deck und einzig und allein der verletzte Schwertkämpfer blieb zurück. Er lehnte am Mast und sah sich den Sonnenuntergang an, aber in Wahrheit war er ganz woanders... +Flashback+ Es war dunkel, nicht ein Stern war am sonst so schönen Himmel zu sehen. Zwei dunkel Gestalten standen am Deck der Flying Lamb und die etwas Größere flüsterte leise: "Ich hab mit Gefühlen nichts am Hut, aber..." Die andere unterbrach sie und sprach: "Du liebst mich, obwohl du weißt, dass ich nicht immer die bin, die ich zu sein scheine! Stimmt es so, Zorro?" Ein Nicken folgte und er strich ihr eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Du weißt, wir könnten niemals zusammen sein!" Wieder nickte er und ein Grinsen zierte nun sein Gesicht: "Mag sein, aber die Nacht gehört alleine uns!" Sanft legte er seine Hände, an ihre Wangen und führte ihr Gesicht langsam zu seinem. Er versiegelte ihre Lippen und strich ihr zart über die Wangen... +Flashback End+ Mittlerweile war die Sonne ganz hinter dem Horizont verschwunden und die Nacht hatte sich über die Gegend gelegt. "Ich hoffe du weißt, was du machst, Robin! Nun bist du auf dich allein gestellt und ich kann dir nicht mehr helfen...!" *Tbc* Kapitel 5: *Verrat oder Unterstützung* -------------------------------------- »5 Kapitel« ~Verrat oder Unterstützung~ "War ja wieder einmal klar, Mihawk. Obwohl du mir versprochen hast, dass ich dich begleiten darf, hast du mich zurückgelassen. Glaube nicht, dass du damit durchkommst. Ich weiß nicht wieso, doch ich glaube, dieser Auftrag ist für dich anders als sonst. Okay, du hast mir erzählt, dass du diese..., wie hieß sie noch? Nico Robin? Na ja, dass du sie kennst, aber ich weiß nicht was sie dir bedeutet. Ich kenne dich gut - manchmal sogar zu gut -, deshalb weiß ich das du einen großen Fehler machst. Du wartest...- wartest und hoffst auf eine Veränderung in deinem Leben, doch du machst nichts dafür. Stehst mitten im Leben, weder machst du einen Schritt zurück, noch vorwärts." Eine schwarzhaarige Frau stand auf ihrem kleinen Boot und starrte den Horizont entgegen. Ihre langen, schwarzen Haare und ihr ebenso schwarzer Mantel flogen leicht im Wind. In der einen Hand hielt sie ein Schwert, das gen Boden gerichtet war und an ihrem Handgelenkt der anderen Hand prangte ein Lockport, dessen Nadel auf die nächste Insel zeigte. Sie wusste ganz genau, welchen Kurs Mihawk genommen hatte. Und doch hatte sie eine schlechte Vorahnung, sie würde bestimmt zu spät da sein. Die Wellen peitschten gegen das kleine Boot und ließen es unruhig dahintreiben. Es kam seinem Ziel näher und näher... Sie schluckte. Was würde sie tun, wenn er schon wieder weg wäre? Noch bevor sie darüber nachdenken konnte, tauchte ein kleine Karavelle am Horizont auf. Die Schwarzhaarige formte ihre Augen zu Schlitzen, um besser erkennen zu können, ob sie eine Piratenflagge gehisst hatten... Mit Freude entdeckte sie die Flagge und somit war sie auch an ihrem Ziel, die Strohhutbande zu finden, angekommen. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. ~+~ "Vielleicht sollten wir langsam ablegen!" "Meinetwegen immer, aber das musst du mit dem Käpt´n absprechen", erwiderte der grünhaarige Schwertkämpfer, der sich an die Reling gelehnt hatte. Lysop sah verdattert drein und wendete sich von ihm ab, um nach seinem Käpt´n Ausschau zu halten, der wie so oft auf dem Lammkopf saß. Alle hatten seit gestern versucht Ruffy zu überzeugen, dass es besser wäre, wenn sie endlich wieder ablegen würden und die nächste Insel ansteuern würden, doch der Strohhut verneinte immer wieder. "Nein, ich will noch bleiben!", meinte er jedes Mal in seinem naiven und kindlichen Ton. Doch weder verließ er das Schiff, noch sonst machte er irgendwelchen Blödsinn. Nein, er saß den lieben, langen Tag auf der Galionsfigur und starrte auf das blaue Nass hinab. Er wartete - wartete auf irgendetwas, so wie es schien, doch keiner wusste auf was genau. Sein Gesicht sah angespannt und sah doch gleichzeitig ausdruckslos aus. Insgesamt war die Stimmung an Bord irgendwie anders - so ruhig. Der Strohhutjunge stand auf und sah angestrengt auf den dunklen Punkt, den er entdeckt hatte. Er kam immer näher und die Umrisse des kleinen Schiffes wurden immer deutlicher. Nach einiger Zeit war es soweit, dass Schiff war an der Flying Lamb angekommen und die Schwarzhaarige sah hoch zu der Crew, die sich versammelt hatte. Zorro hatte ein Hand am Schwert und auch die anderen waren - falls nötig - bereit zum Kämpfen. "Wo ist Mihawk?", rief sie mit fragender Stimme. "Nicht hier, was willst du von ihm?", erwiderte Zorro genervt und musterte sie eine Weile, doch dann verschwand sie einfach wie Luft... "Was? Wo ist sie?", rief Ruffy aufgeregt und suchte mit seinen Augen die Umgebung ab. "Sie kann sich doch nicht in Luft auflösen!", mischte sich Nami panisch mit ein. Alle sahen leicht irritiert aus. So etwas hatten sie noch nie erlebt. "Nein, in Luft auflösen kann ich mich nicht noch nicht. Wäre aber praktisch!" Sie schreckten herum und sahen die schwarzhaarige Frau aus dem Schatten des Mastes treten. Sie grinste verächtlich. Zorro platze nun entgültig der Kragen, er zog eines seiner Schwerter und ging auf sie los. Momentan hatte er wirklich nicht die Lust auf dumme Spielchen. Sie parierte seinen Angriff jedoch mit ihrem Schwert und tat es ihm gleich. Ein heftiger Kampf entwickelte sich zwischen den beiden. Spannung lag in der Luft, dass man hätte meinen können die Luft knisterte darunter. Zorro hatte die junge Frau bereits zurück zum Mast gedrängt, doch bevor er den Kampf beenden konnte, verschwand sie erneut in dem Schatten. Zurück blieb Zorro, der sich überrascht umsah. "Nicht schon wieder", murmelte er. "Hinter dir, Zorro!", ertönte Namis schrille Stimme und holte ihn aus seinen Gedanken. Beinahe hätte er ihren Schwerthieb nicht mehr abwähren können, doch durch Nami schaffte er es grade noch so. Das wurde ihm nun wirklich zu bunt. Mit einem Ruck hatte er auch sein zweites Schwert gezogen und ging wieder zum Angriff über. Nur wenige Sekunden später stand die Schwarzhaarige an der Wand und Zorros Schwert hatte seinen Platz an ihrer Kehle... "Wer bist du?", raunte er ihr entgegen, sodass sie seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Sie schluckte. "Leona... Mein Name ist Leona!", gab sie zurück und schon wieder legte sich ein schwaches Lächeln auf ihre schmalen, roten Lippen. "Ich bin auf der Suche nach Falkenauge", hauchte sie und löste sich abermals in Luft auf. "Wisst ihr, ich hab es nicht so gerne, wenn man mich bedroht!", lächelte sie und trat erneut aus einem der Schatten, welche die Mittagssonne auf das Deck gelegt hatte. "Wer dich bedroht, muss schon ein Idiot sein, meine Süße!", meinte der blonde Koch und fing an zu säuseln. "Was ist das für ein seltsames Spiel, was du treibst!", grummelte Zorro und ignorierte gekonnt Sanjis Aussage. "Spiel? Ha, dass ist bestimmt kein Spiel!", erwiderte sie ermahnend und stütze sich an der Reling ab. Sie strich sich durch ihr rabenschwarzes Haar, als sie hinzufügte: "Ich habe von der Schatten-Frucht gegessen! Erklärt das alles?" "Schattenfrucht?", wiederholte Lysop fragend. "Ja, sie erlaubt es mir durch Schatten zu gehen..." "Ah ja und was willst du von Falkenauge?", mischte sich Nami fragend ein, da sie ihr nicht so ganz über den Weg traute, was bei Chopper und Ruffy natürlich ganz anders zu sein schien. Beide sahen sie mit großen Augen an und lauschten gespannt ihren Worten. "Ich suche ihn, ich habe von seinem Auftrag gehört, eure Freundin abzuholen!" "Was für ein Auftrag?", fragten alle zusammen wie aus einem Mund. "Ihr wisst nichts davon? Wie hinterhältig von ihm..." Leona seufzte auf und fuhr fort: "Er und alle anderen der Samurai der Sieben Meere haben den Auftrag bekommen, Nico Robin zu schnappen und sie zur Weltregierung zu bringen, um sie öffentlich hinrichten zulassen!" *Tbc* Kapitel 6: *Herz in Flammen* ---------------------------- »6 Kapitel« *Herz in Flammen* "Wieso das denn?", rief Ruffy aufgebracht und dennoch lag ein kleiner Deut von Naivität in seiner Stimme. Auch die anderen Crewmitglieder sahen sie irritiert an. Zwar wussten sie, dass Robin nicht so sauber war, aber ihrer Meinung nach hatte dies jetzt nichts mit ihrer Situation zu tun... Eine Weile herrschte Stille an Deck der Flying Lamb, bis die Schwarzhaarige mit den Schulter zuckte und erwiderte: "Ich weiß es nicht! Er wollte mir nichts weiter verraten." "Das war es also, warum er ihr noch einen Tag gegeben hat!", dachte Zorro wütend. Sie gehen lassen zu müssen war etwas anderes, als zu wissen dass man sie in den Tod schickte. Zorros Eingeweide krampften sich zusammen. Auch wenn sie eine merkwürdige Art an Beziehung hatten, liebte er sie doch und wollte sie nicht für immer verlieren. Früher hatte er eine hohe Meinung von dem besten Schwertkämpfer dieser Welt, doch nun... - nein, nun nicht mehr. Wie konnte er dies von ihr verlangen, wo er sie doch anscheinend von früher kannte. Die Gedanken des Grünhaarigen überschlugen sich regelrecht und er versuchte krampfhaft eine Erklärung zu finden. Doch für was sollte sie sein? Dafür, dass sie ihn verlassen hatte? Oder doch, weil er sie ausliefern wollte oder war es grade der Gedanke daran, wenn er seinen Gefühlen einmal das Feld überließ, dass er feststellen musste, dass er immer wieder verletzt wurde? Außerdem hat er ihre Blicke gesehen. Er konnte nicht sagen, was er in Robins Augen entdeckt hatte, wenn ihr Blick auf Falkenauge fiel, doch er hatte es beim ersten Mal schon gesehen. Es war anders - anders als bei jedem an Bord gewesen, sogar anders als bei ihm selbst... "Huhu, Erde an Zorro!" Er wurde aus seinen sinnlosen Gedanken gerissen und blickte in die dunklen Augen der Navigatorin. "Was?", grummelte er leise und zog eine Augenbraue in die Höhe. Namis Augen formten sich zu schmalen Schlitzen, als sie ihn wütend betrachtete und erwiderte: "Ich wollt dir nur bescheid sagen, dass wir deine heißgeliebte Robin suchen gehen!" Alle sahen ihn fragend an und die Orangehaarige bereute es schon wieder, überhaupt ihren Namen genannt zu haben. Auch Zorro schien es höchst unangenehm, auch wenn man es ihm nicht wirklich ansah. Er warf jeden einen kurzen und dennoch vielsagenden Blick zu und verschwand unter Deck. Als er auf dem Weg zum Jungenzimmer war, wurden seine Schritte langsamer und er kam schließlich zum Stehen. Kurzerhand ließ er sich an der Holzwand zu Boden hinab und blickte auf seine Hände. Also hatte sie bemerkt, wie sehr sein Herz nach der schwarzhaarigen Archäologin verlangte. An Deck planten Nami, Leona und Ruffy - auch wenn dieser eher ein Nervfaktor dabei war - die Route, die sie nehmen würden. Leona holte aus ihrer Tasche einen weiteren Lockport und reichte ihn Nami mit den Worten: "Der sollte euch weiterhelfen!" "Cool, gib mal her!", rief der Strohhutjunge aufgeregt und stellte sich neben der Orangehaarigen, doch diese dachte gar nicht erst daran und hielt ihn so weit wie möglich von ihrem Käpt´n weg, "Vergiss es Ruffy, du machst ihn eh nur wieder kaputt!" Auch Sanji, der nur etwas abseits stand, hatte die Worte von Nami an Zorro mitbekommen. Sein Blick streifte über das Meer, während er sich eine Zigarette anzündete. "Wer hätte das gedacht?", flüsterte der blonde Koch und nahm einen kräftigen Zug. Der Rauch drang in seine Lunge ein und verursachte ein angenehmes Gefühl, das sein Innerstes ausfüllte... ~+~ Allmählich verschwand die Sonne hinter dem Horizont und alles wurde in ein mattes Rot getaucht. Der Ozean schimmerte so friedlich und alles wirkte so, als ob nichts schlimmes jemals passierte aus der Welt. Doch wie sagte man so schön: Der Schein trügt! Ein kleines Schiff legte am Hafen einer kleinen Insel an. Sie schien unbewohnt. Zwei dunkle Gestalten suchten sich ihren Weg zu dem feinen Sandstrand. Vereinzelte Palmen standen an diesem und dahinter tat sich ein riesiger, dichter Dschungel auf. Eine dunkle Stimme ertönte: "Es wäre besser, wir suchen Holz, sonst sitzen wir im dunkeln!" Nach einigen Sekunden erwiderte eine Frauenstimme: "Keine Sorge, Falke! Oder hast du etwa Angst in der Dunkelheit!?“ Er rückte seinen Hut zurück, aber antwortete nicht. Nein, er ging lieber auf die Suche nach Feuerholz. Falkenauge verschwand im Gebüsch und die Schwarzhaarige blieb allein zurück. Ein leichtes, kaum zu sehendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie sich auf den Weg machte, um einen anderen einzuschlagen... Der typische Geruch des Dschungel drang an ihre Nase. Er war nervig, aber denn doch beruhigend. Interessiert sah Robin sich um, in der Hoffnung irgendetwas aufregendes zu sehen, doch außer Bäume, Gras und einem Art Leoparden war absolut nicht zu sehen... "Leopard?" Ihr Blick wanderte wieder zurück und starrte das knurrende Tier an. Sie schluckte. Ja, man konnte sagen, er sah ziemlich hungrig aus. Wie konnte es anders kommen, als das er sich zum Angriff bereit machte, damit er sich an ihren süßen Fleisch laben konnte!? Manchmal verfluchte sie einfach ihr Glück! Gerade als sie ihre Teufelskräfte einsetzen wollte, hielt sie sich zurück, da sie ihn aus dem Gebüsch kommen sah. Mit hocherhobenen Black Sword holte er einmal aus, bis der Leopart bewegungslos dalag. Sein Blut verteilte sich schnell über der Erde und gab ein ekliges Bild ab. "Machst du immer so nette Bekanntschaften?", fragte er und steckte seine Schwert wieder weg. Eine Weile sah die Schwarzhaarige ihn einfach nur an und sie ließ die Arme sinken. "Meistens...", murmelte sie und wollte grade weiterlaufen, als sie am Handgelenk gepackt wurde. "Spar dir die Suche", erklang seine Stimme ruhig und gelassen wie immer. Sanft wurde sie von ihm umgedreht und sah dann nur noch seinen Rücken und wie er sich wieder auf den Weg Richtung Strand machte. Sie war einfach nicht in der Lage ihn zu durchschauen. Normaler Weise hatte sie eine gute Menschenkenntnis und auch ihre Beobachtungsgabe verriet ihr das Meiste über die Personen. Doch er - er war anders, ganz anders. Wie ein Buch mit einem Schloss Drumherum, das sie nicht zu öffnen vermochte. Nach ein paar Minuten tat sich auch wieder der wunderschöne Sandstrand vor ihnen auf. Falkenauge lief zu dem gesammeltem Holz und kümmerte sich um das Feuer. Mit einem kaum hörbaren Seufzen ließ sie sich in den Sand fallen und schlang ihre Arme um die Knie. Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit um sie ausgebreitet, das nur durch das kleine Lagerfeuer ein wenig erhellt wurde. Die Kälte kroch langsam an ihr hoch. Man bedachte mit einer kurzen Hose und einem Top draußen zu übernachten, war nicht wirklich angebracht. Ob sie wohl einer Winterinsel näher kamen? Die Schwarzhaarige hatte bemerkt, dass Falkenauge keinen Eternalport besaß. So waren sie wohl oder übel gezwungen von Insel zur Insel zureisen, bis sie ihr Ziel erreichen würden... "Schläfst du mit offenen Augen?", holte sie eine Stimme aus ihren Gedanken. Erst jetzt hatte sie bemerkt das Falkenauge sich neben sie in den Sand gesetzt hatte. Ihr Blick wandte sich von dem Feuer ab, das eine angenehme Wärme zu ihr hintrug und sah Falkenauge ernst an. Er hielt den Blick und in seinem Gesichtsausdruck spiegelte sich leichte Belustigung wieder. Nie hätte er gedacht, dass er noch einmal mit ihr zusammen auf einer Insel an einem Lagerfeuer sitzen sollte. Er war der Erste, der diese unangenehme Stille unterbrach: "Wieso bist du nicht einfach abgehauen, Devil?" Über diese Frage musste sie erst einmal selbst nachdenken. Es war ihr klar, dass diese Möglichkeit bestand, aber was brachte es ihr? Schließlich war sie 28 Jahre und wurde schon seit frühster Kindheit gejagt und gemieden. Vielleicht hatte sie einfach keine Lust mehr oder ihr Lebensmut war zerplatzt wie eine einfache Seifenblase. "Wieso sollte ich denn?" "Ich wollte eine Antwort und nicht eine Gegenfrage hören", erwiderte er leiser als zuvor. "Ich weiß nicht!", antwortete sie nach einer Weile und ihr Blick führte sie zu dem dunklen Meer, das vor ihnen lag. Die Sterne und der Mond spiegelten sich in ihm wieder und verlieh dem Ganzen einen friedlichen Eindruck. Eine leichte Gänsehaut hatte sich auf Robins Haut gebildet und doch sie ließ sich nichts anmerken. Ihren Stolz und ihr letztes bisschen Würde wollte sie behalten und nicht vor ihm zusammenbrechen. Schon lange hatte die Mauer, die sie all die Jahre in sich trug und alles von ihr abschirmte, Risse und drohte einzustürzen und sie selbst darunter zu begraben... Gab es überhaupt noch ein Grund das Leben fortzuführen? Sie konnte nicht zurück zu der Strohhutbande und wer weiß, vielleicht wollten sie sie ja nicht mehr sehen? Wahrscheinlich fuhren sie der nächsten Insel entgegen und verschwendeten keinen weiteren Gedanken an sie. Ja, vielleicht hatte Nami auch schon etwas mit Zorro! Wieder durchbrach Falkenauge die Stille und meinte: "Du hattest was mit Lorenor Zorro oder habe ich es falsch eingeschätzt!?" Sie schluckte. "War das so offensichtlich?" Er musste leicht grinsen: "Seine Blicke waren eindeutig!" "Ich wusste gar nicht, dass du dich mit Liebesangelegenheiten auskennst", sie sah ihn an und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Es gibt vieles, dass du nicht über mich weißt!" "Und das wäre?", sie sah ihn gespannt an und wartete auf einer seiner berühmten Antworten, doch es kam keine. Langsam beugte er sich zu ihr vor, bis er kurz vor ihren Gesicht war. Wieder einmal spürte sie seinen heißen Atem, der ihr gegen die Lippen gepustet wurde. "Was glaubst du denn?", fragte er und sah sie eindringlich an, bis er sich wieder von ihr abwand und aufstand. Seine Beine trugen ihn in Richtung Schiff, das einige Meter weiter weg ankerte... "Das du mir vertraust!", wurde ihm hinterhergerufen. Er hielt inne, drehte sich aber nicht um. Wieder grinste er leicht. "Was hätte ich denn für einen Grund dir zu vertrauen?" "Das weiß ich nicht, aber sonst würdest du mich nicht alleine zurücklassen." "Glaub was du möchtest!", mit diesen Worten lief er weiter... *Tbc* Kapitel 7: *Dunkelheit, versteck meine Sünden* ---------------------------------------------- »7. Kapitel« *Dunkelheit, versteck meine Sünden* Noch immer funkelten helle Sterne am Firmament, als der Schwertkämpfer zurück zum Feuer kam. Seine Augen waren starr in dieses gerichtet; es faszinierte ihn einfach wie alles Drumherum flimmerte und es eine angenehme Wärme verbreitete. Es war so unbändigend und hatte schon ein paar der stärksten Piraten auf dem Gewissen und doch war es wunderschön und anziehend. Sein Blick wendete sich der Schwarzhaarigen zu, welche noch immer neben dem Feuer saß und das Gesicht auf die Knie gelegt hatte. Langsame Schritte trugen ihn zu ihr und als er so zu ihr hinabsah, veränderte sich seine Miene. Ein kleines Grinsen erschien, was aber nach ein paar Sekunden wieder verschwand. Sie war die erste Frau, die keinen Funken Angst vor ihm zu haben schien, ihre Augen zeigten immer eine gewisse Erhabenheit und viel Stolz. Sie erinnerte ihn irgendwie auf eine Weise an ihn selbst. Emotionen machten einen Schwach und wenn man seinem Gegner zeigte, was einem am Herzen lag, würde er es immer benutzen, das wussten sie beide – dieser Gedanken hat sie stark gemacht in der Vergangenheit. "Jeder muss sich einen anderen Mensch anvertrauen, um glücklich zu werden!", flüsterte er. Auch wenn sie die Augen geschlossen hatte und man annehmen konnte, sie würde schlafen, wusste er es besser. "Dein Atem verrät dich", fügte er noch hinzu und hockte sich neben ihr in den Sand. Eine Weile sah er sie nur an, doch dann hob er seine Hand und strich ihr eine der pechschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Lider öffneten sich und sie erwiderte seinen Blick wortlos. "Weißt du, auch ich musste dies lernen und nun bist du daran es zu lernen. Ich kann es in deinen Augen sehen. Lass es zu!", seine Stimme war nichts als ein Flüstern, welches der Wind an ihre Ohren trug. "Menschlichkeit ist schon etwas unpassendes, nicht?", fragte er weiter und umso länger er dieses Spiel fortführte, umso mehr Tränen sammelten sich in ihren dunklen Augen und sie fing an leicht zu zittern. "Emotionen machen die Menschen zu dem, was sie sind und wenn ich mich nicht irre, bist du auch eine von ihnen. Auch wenn du vielleicht- " "Hör auf!", wurde er von ihr unterbrochen und einzelne Tränen flüchteten ihren Wangen hinab. Sie schluckte hart, noch nie hatte jemand es geschafft allein mit Worten sie zum Weinen gebracht. "Was willst du überhaupt? Mich leiden lassen, bevor...?", sie stockte mittendrin und brach ab. Wütend sah sie ihn an. Wieso hatte er mit allem so verdammt recht? "Nein, ich will dich retten vor deinem Selbsthass - vor deiner Angst und vor deiner dunklen Vergangenheit!", sprach Falkenauge ruhig und wieder verzog er keine Miene, als sie ihn verwirrt anblickte. "Dann solltest du dich besser selbst retten!", erwiderte sie kurz und strich sich ihre Tränen von den Wangen, als sie aufstand. "Du bist so dumm, Nico Robin! Wenn man sich selbst retten könnte, hättest du es schon längst getan, da bin ich mir sicher!", erwiderte er, stand ebenfalls auf und packte sie am Handgelenk und zog sie zu sich in die Arme. Sanft drückte er ihren Kopf auf seine Schulter und legte die andere Hand in ihren Nacken. Die Wärme, welche von ihm ausging war atemberaubend, ihre Hände ruhten auf seinem Rücken und für einen Moment ließ es sie vergessen - vergessen, was ihr schon so lange auf der Seele brannte. Erst nach einigen Minuten dieser Zweisamkeit, fasste sich Robin wieder und versuchte ihn von sich zu stoßen. Falkenauge machte einige Schritte rückwärts und sah sie dann herausfordernd an. Sie verspürte Wut, welche sich auch deutlich in ihren Augen wiederspiegelte. "Wer glaubst du, bist du, um so über mich zu richten, Falke?", rief sie aufgebracht und trat einen Schritt näher auf ihn zu. "Du kommst ja richtig aus dir heraus!", stellte er neckisch fest und verzog nicht einmal den Mundwinkel. "Halt den Mund!", erwiderte sie laut. Bevor sie noch reagieren konnte, hatte Falkenauge auch schon eine Hand fest an ihr Kinn gelegt und seine gelben Augen sahen starr in die ihre: "Niemand verbietet mir den Mund!" Und wieder lag in ihren Augen keine Angst, nur diese Erhabenheit, welche ihn schier zum überkochen veranlasste. "Was willst du bitte tun? Mich schlagen oder gar umbringen?", antwortete sie ruhig und gelassen. "Das willst du nicht wissen..." "Ach komm schon, ich bin ganz gespannt auf deine Showeinlage!" Unwillkürlich legte die Schwarzhaarige eine Hand, auf den Unterarm von dem Schwertkämpfer. "Ich hab keine Angst vor dir, Falkenauge!", hauchte sie leise, als sie merkte wie sein Gesicht langsam sich ihrem nährte und grinste leicht. "Das weiß ich schon seit dem ersten Augenblick, als ich dich getroffen habe!", erklang seine raue Stimme und sein Griff lockerte sich. "Und weißt du, was ich seit dem ersten Moment wusste?" Nur noch ein Zentimeter trennte ihre Lippen von einander, als er sprach. "Nein..." "Das wir gar nicht so verschieden sind!", flüsterte sie und dann berührten sich für einen kurzen Moment ihre Lippen. Mit einem weiteren Mal versiegelte Falkenauge ihre Lippen und Robins andere Hand suchte sie ihren Weg über seine Schulter hin zu seinen Haaren. Sein Hut fand seinen Platz auf dem Boden und sie strich ihm durch sein rabenschwarzes Haar. Es war ein stürmischer Kuss, der von Sekunde zu Sekunde leidenschaftlicher wurde. Falkenauges Hand wanderte zu ihrem Nacken und die andere strich zart ihre Seite hinab. Die Minuten vergingen und sie mussten sich - mangels Luft - lösen. Mit einem kurzen Blick in des Gegenübers lustverschleierten Augen und Robin fuhr mit ihren Händen zu seinen Schultern und strich ihm seinen Mantel hinunter. Nachdem auch dieser auf den Boden seinen neuen Platz gefunden hatte, fuhr er ihr mit seinen Händen unter ihr Top und streichelte kurz ihre weiche Haut, bis er es ihr ganz auszog... Eine Nacht birgt seine Gefahren, sowie seine Abenteuer und mit ihm gewinnt oder verliert man stets etwas wertvolles. *Tbc* Kapitel 8: *Liebeserklärungen der anderen Art* ---------------------------------------------- >>8. Kapitel« *Liebeserklärung der anderen Art* Langsam öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen, doch musste sie gleich wieder schließen, weil die helle Sonne auf ihrem Gesicht brannte. Verwirrt blinzelte sie, als sie sich allmählich aufsetzte. Sie saß noch immer an diesem feinen Sandstrand, nur das kleine Feuer war erloschen und keine Spur von Falkenauge war zu sehen... Die Wellen waren aufgepeitscht von dem starken Wind, der über die Insel wehte und der einzelne Sandkörner mit sich auf seine Reise nahm. Nico Robin erhob sich und zog sich wieder ihr Top und ihre Hose über. Anschließend beschloss sie mal gucken zu gehen, wo sich der Schwarzhaarige wieder einmal rumtrieb, auch wenn sie keinen Schimmer hatte, was sie sagen sollte... Die Nacht war einfach unbeschreiblich gewesen und das sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass er so weiche Haut haben könnte und das er so sanft sein konnte. Er hatte sie berührt, als sei sie aus dünnem Glas, welches bei der falschen Bewegung in Tausend von Splittern zerbrechen konnte. Aber ob das der richtige Weg war, das bezweifelte sie jedoch stark. Wahrscheinlich war sie für ihn nichts weiter, als eine wertlose Gefangene, die er von früher kannte. Was war er für sie? Eine willkommene Abwechslung oder nur ein gewöhnlicher One-Night-Stand, den es unter Piraten so oft gab. Wo ein jeder zu einer Geliebten gemacht wurde, ob nun Männer oder Frauen... Sie schritt den langen Sandstrand entlang in Richtung Boot von Falkenauge. Ab und an wehte eine kühle Brise, die über ihre gebräunte Haut strich. Es war schwül, aber zum aushalten, schließlich hatte sie lange Zeit in Alabasta verbracht, da musste man sich schon an so etwas gewöhnt haben. Die Schwarzhaarige ließ ihren Blick schweifen, als sie vor ihr sein Boot in Augenschein nahm. Es ruhte still am Rand, außerhalb des Meeres und an Bord saß der Schwertkämpfer mit übereinander geschlagenen Beinen. In seiner Hand ruhte eine Flasche Sake, in die er gedankenverloren hineinstarrte... Erst als Robin vor ihm stand, erhob sie ihre Stimme und sagte: „Hier versteckst du dich also, Falke. Du musst ja großes Vertrauen haben, dass du mich immer wieder alleine lässt.“ Ihre Worte glichen eher einem Vorwurf, als eine Feststellung. Woher das rührte, konnte sie auch nicht mit Genauigkeit sagen. Falkenauge sah auf und nahm die Flasche runter. Seine Miene war ausdruckslos, wie immer. Einen Moment blickte er sie einfach nur an, bis er schließlich erwiderte: „Wäre es dir lieber, wenn ich dich an mich ketten würde?“ Eine Augenbraue seinerseits wanderte leicht in die Höhe, als sie anfing zu grinsen. „Nette Vorstellung!“, wisperte sie gegen den Wind und trat auf das Floss. „Wann segeln wir weiter?“, fügte sie fragend hinzu und blickte auf den Sitzenden hinab. Erst als er einen Schluck aus der Flasche nahm, antwortete er: „In ein paar Stunden...“ Plötzlich - ohne jegliche Vorwarnungen, zog Falkenauge Robin sanft am Arm zu sich, sodass sie sich kurze Zeit später auf seinem Schoss wieder fand. Grinsend legte er die freie Hand an ihren Hals und wanderte mit dieser hin zu ihrem Nacken. Anschließend zog er sie so noch etwas weiter zu sich, bis sich ihre Lippen berührten. Die Schwarzhaarige wehrte sich nicht. Nein, im Gegenteil sie erwiderte den Kuss ohne Zögern. So schnell wie er begann, endete der Kuss auch wieder und Falkenauge ließ seine Flasche zu Boden gleiten, die einer dumpfen Klang von sich gab. Mit der anderen Hand strich er ihr sanft über die Wange, als er antwortete: „Ich binde niemanden an mich...“ Grade als Robin etwas zu erwidern versuchte, legte er ihr einen Finger auf ihre Lippen und nahm dann beide Hände um das goldene Kreuz, welches er immer um den Hals trug, an seinem Band zu packen und abzunehmen. Als er auf seiner Handfläche lag, lächelte er leicht, während er es begutachtete und Robin beobachtete ihn nur stillschweigend dabei. „Vielleicht wird es dir helfen“, murmelte er, als er es ihr um Hals legte. Der kleine Dolch, versteckt in dem Kreuz, hing nun um ihren Hals und das Gold glitzerte gefährlich auf, als ein Sonnenstrahl darauf fiel. Robin jedoch wusste damit nicht wirklich etwas anzufangen, für sie war es nichts außer ein Kreuz, niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass sich dort drinnen ein Dolch befand... „Was soll das? Glaubst du etwa, dass mich dieses Kreuz vor dem Tod bewahren kann oder dafür sorgt, dass ich im Himmel Gnade erwarten kann?“, sprach sie ruhig, aber dennoch lag ein Hauch von Zorn in ihrer Stimme. Der Schwarzhaarige lächelte nur leicht amüsiert: „Denk was du möchtest, aber behalt es einfach!“ Beide schwiegen sich an, weder hatte Falkenauge vor es ihr zu sagen, noch glaubte er an Gott. Wieso er ihr es gab? Nur für den Fall – den Notfall, der auf jeden Fall eintreffen würde und er glaubte fest daran, dass sie - wenn die Zeit reif war - auch hinter das Geheimnis seines Geschenkes kommen würde und... „Ich verstehe dich nicht“, antwortete sie nun und erhob sich schließlich. Sie strich sich durchs Haar und begutachtete das Kreuz, welches in ihrer Hand ruhte. „Das höre ich oft...“, war seine kurze und knappe Antwort. ~*~ Währenddessen schipperte die Flying Lamb ruhig über die Grand Line - immer der Nadel des Lockport nach Norden folgend. Ruffy saß ungeduldig auf dem Lammkopf, während Zorro mit grimmiger Miene am anderen Ende des Schiffes stand und unter dem Einfluss der strahlenden Sonne trainierte. Mit einem Bild von Falkenauge im inneren Auge hob und senkte er seine Gewichte gleichmäßig. Nami saß mit Leona und Sanji in der Kombüse und brütete über eine Karte von der Schwarzhaarigen. Darauf war verzeichnet welche Inseln sie alle passieren müssten. Der Blonde seufzte auf und nahm einen kräftigen Zug seiner Zigarette, eher er sich in das Gespräch mit einmischte: „Das dauert viel zu lange!“ Die Orangehaarige sah auf und verengte ihre Augen einen Augenblick: „Wir haben aber keine andere Möglichkeit.“ Auch die Schwarzhaarige blickte nun auf und nickte kurz, als sie meinte: „Außerdem glaube ich, Falkenauge macht das genauso.“ „Er würd auch von Insel zu Insel reisen, auch wenn es etwas länger dauert. So ist die Wahrscheinlichkeit geringer einem anderen Samurai zu begegnen!“, fügte sie auf Sanjis und Namis fragendes Gesicht hinzu. „Das kann ihm doch egal sein oder etwa nicht?“, fragte der Blonde verständnislos und ließ sich auf den leeren Stuhl neben Leona fallen. Die Angesprochene schüttelte ihren Kopf: „Nein, ist es ihm nicht. Wenn ich etwas von ihm gelernt habe, dann wie man seinen Feinden aus dem Weg geht.“ „Ach, du meinst, er will sich nicht seine Beute abluchsen lassen?“, unterbrach Nami sie nachdenklich. „So in etwa...“, erwiderte die Schwarzhaarige, obwohl sie auch wusste, dass er Nico Robin nie als 'Beute' angesehen hatte... „Ich weiß, dass wir ihn einholen können. Ich kenne ihn...“, durchbrach sie noch einmal die Stille und wirkte entschlossener denn je. -TBC- Kapitel 9: *Hoher Besuch ~ Don Quichotte de Flamingo* ----------------------------------------------------- Endlich kriegt Flamingo seinen Gastauftritt, obwohl ich sagen muss, das Kap macht auf mich so eine ooc Eindruck. xD" * * * »9. Kapitel« *Hoher Besuch ~ Don Quichotte de Flamingo* „Es wird einige Zeit dauern, bis wir die nächste Insel erreichen!“ Das waren die ersten Worte, die der Schwarzhaarige seit Stunden verloren hatte - seit sie losgefahren waren. Der Wellengang war schwach, trug sie dennoch recht schnell voran, ebenso wie der Wind, welcher durch die Haare von Robin strich und mit ihnen spielte. Sie saß einfach da und las das einzige Buch, das sie mitgenommen hatte. Es handelte - wie sonst auch - von Geschichte, ihrem Lieblingsthema – Ihrem Hobby! Und Falkenauge, der stand einfach da und lehnte sich an das Holz des Mastes, an welchem das Segel befestigt war und starrte dem endlosen Meer entgegen. Sein Hut hatte er weit ins Gesicht gezogen, damit ihn die Sonne nicht blendete. „Was machst du, wenn du mich ihnen ausgeliefert hast?“, fragte Robin schließlich, sah aber weder vom Buch auf, noch machte sie die Anstalt einer Bewegung. Falkenauge sah auf sie hinab und begutachtete ihre dunklen Haare, die in der Sonne leicht blau zu schimmerten schienen. Er ließ sich viel Zeit mit der Antwort. Er dachte nach, aber dann entschied er sich doch für keine richtige Antwort, als er erwiderte: „Ausliefern ist nicht der passende Ausdruck, findest du nicht?“ Er lächelte etwas, als die Schwarzhaarige ausdruckslos aufschaute und ihn musterte, da er neben ihr stand. „Was siehst du denn als passenden Ausdruck an?“, kam ihre Gegenfrage, danach sah sie wieder in ihr Buch und blätterte die Seite um. „Der Gerechtigkeit einen Dienst tun? Sag du es mir, du hast doch sonst immer etwas parat!“, er lachte kurz auf und wand sein Gesicht wieder dem Meer zu. „Du hast etwas Entscheidendes vergessen. Ich muss dir gar nichts sagen, schließlich bin ich nur eine wertlose Gefangene, die schon bald den Tod direkt ins Auge blicken wird!“, sie schlug die Beine übereinander, während sie sprach. Eine Augenbraue seinerseits zuckte in die Höhe und komischer Weise hatte er gerade das Bedürfnis seiner Gefangenen sogar eine Ohrfeige zu verpassen, doch er entschied sich dagegen und bezwang diesen Wunsch auf der Stelle... „Stimmt, du musst nichts sagen. Aber da du diese Konversation begonnen hast, dachte ich, du möchtest doch etwas dazu beitragen!“, seine Stimme klang rau und tiefer als gewohnt. Als er geendet hatte, ließ er sich auf der Lehne der Sitzgelegenheit nieder und sah in Robins irritiertes Gesicht. „Ich bin kein Unmensch und das weißt du auch...“, murmelte er ihr schließlich entgegen, sodass die Schwarzhaarige seinen heißen Atem abermals auf ihrer Stirn spüren konnte. Augenblicklich lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie bekam eine leichte Gänsehaut. Genau diese Empfindungen hatte sie auch, als sie den gefürchteten Samurai das erste Mal auf dieser Insel getroffen hatte. „Unsere Begegnungen stehen halt stets unter einem schlechten Stern!“, ein kleines Anzeichen von einem Lächeln umspielte seine Lippen, als er diesen Satz hinzufügte. „Schicksal“, raunte sie zurück und blickte in die entgegengesetzte Richtung, als sich ihre Augen einen Moment weiteten. Ein Schiff steuerte genau auf sie zu, doch bisher war es nur ein Schatten, den man erkennen konnte durch die helle Sonne und niemand der beiden konnte ausmachen, um was für ein Schiff es sich handelte. „Ich glaube nicht an Schicksal, dass solltest du auch nicht tun!“, antwortete Falkenauge endlich nach Minuten des Schweigens, doch seine Augen waren auf das Schiff vor ihnen geheftet. „Ach nein, wieso denn nicht?“ „Vertrau meinen Worten einfach oder lass es“, nach dieser letzten Aufforderung, erhob er sich wieder und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nicht mal auf dem Meer ist man allein!“, flüsterte der Schwertkämpfer leise vor sich hin, als eine laute Stimme vom anderen Schiff herüberrief: „Ah, Mihawk! Lange nicht mehr gesehen und du hast auch noch Begleitung?“ Ein lautes Lachen folgte, bei dem es einem wirklich kalt den Rücken herunterlief. Robin blickte ernst zu ihrem Gegenüber, als das große Schiff bei ihnen angekommen war. Sie schluckte hart, als sie den Mantel mit rosafarbenen Federn in Augenschein nahm. „Don Quichotte de Flamingo“, stellte sie leise fest und sah zu, wie seine Augen sie unter der Sonnenbrille hindurch anblickten. Genauso wie Falkenauge hatte auch er diesen stechenden Blick, doch wirkte er anders, eher unberechenbar. Aus den Gerüchten, die auf der Grand Line herrschten, hatte sie sowieso dieses Bild von ihm gemacht: Ein Samurai, der auf nichts außer Spaß und Luxus aus war und wegen dieser Sachen gar über Leichen gehen würde. „Ah, Nico Robin höchstpersönlich“, er grinste sie gefährlich an und betrachtete sie eine ganze Weile. „Du siehst ja noch besser aus, als auf Fotos!“ Sachte leckte er sich über die Lippen. „Was willst du?“, mischte sich nun der Schwarzhaarige mit ein, der noch immer dort stand und die einseitige Unterhaltung verfolgt hatte. „Was ich will?“, er hob eine Hand, als er fragte und sogleich stand Robin wie von Geisterhand auf. Sie lief bis zum Ende des Floßes und starrte gezwungenermaßen ins tiefe Wasser unter sich. „Spaß? Oder doch deine kleine Freundin?“, Flamingo lachte wieder auf, als er Robins etwas geweiteten Blick sah, doch nicht ein Ton kam über ihre Lippen. „Lass sie in Frieden, Flamingo!“, seufzte sein Gegenüber und ließ sich auf seinen Sessel fallen. Sein Blick haftete auf der Schwarzhaarigen, die noch immer wie angewurzelt dort stand. „Aber warum denn? Es macht doch so einen Spaß! Vermutlich hat sie dich bereits um den Finger gewickelt, nicht?“, sprach Quichotte weiter und in seiner Stimme schwang ein gewisser Spott mit. „Du musst es ja wissen, aber ich bin dir keine Erklärung schuldig und außerdem nennt sich so etwas Auftrag!“, war Falkenauges kühle Antwort und er blickte zu dem anderen Samurai, der ihn ebenfalls anstarrte, wenn auch mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen. Robin hingegen konnte sich kein Stück bewegen und war gezwungen in die Tiefe zu blicken, doch mittlerweile hatte sie sich wieder gesammelt und war Herr der Lage. Sie wusste, er würde sie nicht umbringen, da die Marine sie lebend haben wollte... Doch dann, bewegte sich ihr Körper wieder von alleine und das gradewegs auf den Schwertkämpfer zu. Schnell saß sie mit gespreizten Beinen auf Falkenauges Schoß und ihre Hände fuhren über seine Brust, während ihre Lippen seinen Hals liebkosten. „Ihr gebt ein wirklich süßes Paar ab, weißt du das, Mihawk?“, schwärmte der Blonde belustigend, doch der Schwarzhaarige blieb ruhig. Ein undefinierbarer Ausdruck lag auf seinem Gesicht und nicht einmal bewegte er sich, als er fragte: „Was willst du damit bezwecken?“ „Vielleicht dass du mal die Fassung verlierst, hab ich nämlich noch nie erlebt!“, ein leises Lachen ertönte seinerseits und Robin löste sich wieder vom ihm. „Aber du bist immer noch genauso langweilig wie früher! Du solltest an deinem Humor arbeiten, Falkenauge!“, fügte er hinzu, als er die Schwarzhaarige noch einmal musterte und dann zwei seiner Gefolgsleute zu sich rief, auf dass sie die Segel erneut setzten. „Nein, danke. Ich bin wahrlich zufrieden“, erwiderte Falkenauge und sah zu Robin, die vor ihm stand und einen eher verwirrten und verlegenen Eindruck zu machen schien. Der andere Samurai seufzte bedächtig und murmelte etwas von: „Meinetwegen, du kannst den Ruhm zur Fassung von Nico Robin haben. Ich hab eh mehr Lust, mich mal wieder richtig auszutoben!“ Langsam aber sicher wurde das Schiff von Don Quichotte de Flamingo von den Wellen fortgetragen und Falkenauge - wie auch Nico Robin - sah ihm nach. „Ein Idiot bleibt stets ein Idiot, findest du nicht auch, Nico Robin?“, wandte er sich schließlich seiner Begleitung zu und schüttelte sachte den Kopf, als er aufstand. Sie sah ihn einfach nur an, denn auf eine gewisse Weise war ihr das eben ziemlich unangenehm. Er hatte mit ihr einen Moment lang getan, was er wollte, wie als wäre sie eine simple, kleine Marionette... „Wieso so ruhig? Ist doch sonst nicht deine Art!“, fügte er schließlich nach Minuten hinzu und nahm sich von hinten eine Flasche Sake. Er nahm einen Schluck und stellte sich wieder vor seine Gefangene: „Willst du?“ Kurz hielt er ihr die Flasche entgegen, doch sie schüttelte schweigend den Kopf. Wieder zog er eine Augenbraue hoch. Hatte er etwas Falsches gemacht? Oder war es Flamingo, der sie so eingeschüchtert hatte? Das kannte er so überhaupt nicht von ihr. „Er legt immer solche Auftritte hin, das ist eben seine Art!“, führte er die einseitige Unterhaltung weiter, ehe er mit einer Hand an ihr Kinn fasste und es leicht hochdrückte. Ihre Augen waren dunkel und dennoch klar, sie wehrte sich nicht einmal gegen seine Berührung, sondern stand einfach nur da. Auch er schwieg dieses Mal, ließ wieder von ihr ab, um sie kurzerhand zurück auf den Sessel zu drücken und ihr die Flasche in die Hand zu drücken. Danach holte er sich eine Neue und somit letzte Flasche und trank diese mit einem Zug leer. ~*~ Erst als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden und der Himmel in ein dunkles Violett getaucht war, kam eine Insel in Sicht. Es dauerte auch nicht lange, bis sie angelegt hatten und Falkenauge das Floß an eine sichere Stelle geschoben hatte. Doch alles was er von Robin noch zu Gesicht bekam, war ihr Rücken, denn sie lief durch den hellen und noch immer warmen Sand in Richtung Stadt, welche sich nicht weit weg befand. Lange noch sah er ihr nach, doch ließ sie gehen. „Und da sagst du, du verstehst mich nicht!“, flüsterte er sich selbst zu. ~TBC~ Kapitel 10: *Mein Glaube erhält dich am Leben* ---------------------------------------------- >>>10. Kapitel<<< ~Mein Glaube erhält dich am Leben~ Die Stunden flossen träge dahin im Strom der Zeit, während die Sonne langsam auf die andere Seite der Insel wanderte. Robin war die ganze Zeit unterwegs, erkundete die Stadt und beobachtete dessen Bewohner, wobei sie aber stets in Gedanken schien. Es war ein idyllisches, kleines Städtchen, wo die Leute sich auf den Märkten tummelten, um sich frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Der bunte Trubel ließ die Schwarzhaarige regelrecht untergehen, weshalb sie sich frei bewegen konnte ohne wirklich aufpassen zu müssen. Natürlich hatte sie ihre ausdruckslose Miene auf dem Gesicht, die sie immer an den Tag legte. Schon immer war es ihr zuwider gewesen, wenn man in ihrem Gesicht lesen konnte wie in einem Buch. Wenn jemand etwas wissen wollte, sollte er sie fragen. Sie dachte an die vergangenen Tage, welche ihr wohl ewig im Gedächtnis bleiben, wenn es denn noch viel Zeit für sie geben würde. Eine ihrer Hände wanderten in die Höhe, ihre schmalen Finger umschlossen das Kreuz und drückten es enger an sich. Immer war sie Herr der Lage gewesen, doch nun fühlte sie sich so hilflos. Die Selbsterkenntnis war ständig da, doch genau hier und jetzt, war sie sonderbar schlimm. Es versetzte ihr einen Stich ins Herz. Woher kam die plötzliche Einsamkeit, die sich wie ein Schatten um sie legte und von der restlichen Welt abzuschirmen drohte? Konnte man seine Sichtweise ändern, wenn alles ein Ende zu nehmen schien? Konnte man die Welt und alle ihre kleinen Wunder mit anderen Augen erblicken? In einem kleinen Schmetterling, der vorbei flog, sehen wie zerbrechlich er in Wirklichkeit war und was für einen langen Weg er gehabt haben muss, bis er zu diesem wunderschönen Äußeren kam, ohne sich einer nichtigen Illusion hinzugeben? Die Schwarzhaarige sah dem kleinen Wesen nach, bis es gänzlich verschwunden war. Auf die eine Weise war sie unendlich froh, alles ein klein wenig anders betrachten zu können, aber anderseits war es wie ein Fluch. Es macht einem erst bewusst, dass ein jedes Lebewesen kommt und geht. Der Tod war und blieb stets ungewiss, daran ließ sich nun mal nichts ändern. Fester schloss sich ihre Hand um das Geschenk Falkenauges, sodass ihre Knöchel weiß hervorstanden. Angst keimte in ihr auf, aber nur für diesen winzigen Augenblick, danach machte sich wieder strahlende Hoffnung in ihrem Inneren breit, welches wie ein gewaltiges Feuer alles erleuchtete. Das war es, was jeden Mensch retten konnte - die Hoffnung! ~*~ Mittlerweile konnte sie fast das Ende der Straße sehen. Nie hätte sie geglaubt, dass diese Stadt bis ans andere Ende der Insel reichen würde. Bemerkenswert, wie sie fand, genauso wie die Häuser, welche links und rechts von ihr standen. Es war eine recht alte Bauweise und dennoch gut erhalten. Plötzlich jedoch drangen laute Stimmen an ihre Ohren. Robin fuhr herum und blickte den Weg hinab. Ihre dunklen Augen fingen sofort die auffallenden Jacken ein, die hinwiesen, dass diese Gestalten der Marine angehörig waren. Unterbewusst war ihr völlig klar, dass sie nur wegen ihr hier waren, denn ansonsten schien die Insel ziemlich ruhig. Also war sie doch nicht so unauffällig gewesen? Doch wieder wurde sie in ihren Gedanken unterbrochen, als sich eine Hand um ihren Arm schloss und sie unsanft in eine der dunklen Gassen zogen wurde. Automatisch hatte Robin die Augen geschlossen und öffnete ihre Lider erst wieder, als sie mit dem Rücken gegen die kalte Backsteinmauer gedrückt wurde. Eine andere Hand hatte sich genauso fest auf ihren Mund gelegt, sodass nicht ein einziger Laut diesem entkommen konnte. Was sie jedoch zu sehen bekam, irritierte sie doch ein wenig. Ihr Retter war kein anderer als ihr Begleiter gewesen. Sie standen hinter einigen Kisten eng beieinander, als die gelben Falkenaugen auf sie gerichtet wurden und sie förmlich zu durchbohren schienen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so leichtsinnig bist, Nico Robin!“, flüsterte er leise, aber dennoch konnte sie den Sinn hinter den Worten erkennen, was sie etwas stutzig machte. Außerdem ließ er allmählich seine Hand sinken. „Du hast dir doch nicht etwa Sorgen gemacht, Falkenauge?“, gab sie zurück und ein Lächeln – wie sie es immer aufsetzte – umspielte ihre Lippen. Doch der Schwarzhaarige antwortete nur mit einem kurzen Augenrollen, bevor er ganz von ihr abließ, um zu sehen, ob die Luft rein war. „Vergiss nicht, ich bin sowieso schon tot!“, fügte sie nach einiger Zeit hinzu. Was für eine Rolle spielte es auch, ob sie hier oder sonst wo hingerichtet werden würde!? „Und wenn schon...“, wieder so ein ausdrucksloser und total unpassender Kommentar seinerseits. Doch sie kannte ihn und konnte sich einen Reim darauf machen. Für den Schwarzhaarigen zählte das Hier und Jetzt. Sie beobachtete ihn stillschweigend, fuhr mit ihren Augen seinen Körper und sein Gesicht entlang. Schon wieder spürte sie dieses Gefühl von Verlangen in sich. Wollte sie doch seine Berührung wieder spüren, seine starken Hände, die doch wirklich sanft sein konnten und seine Lippen auf ihrer erhitzten Haut... Eine neue Emotion war aber hinzugekommen. Robin kannte sie nicht, weder von Zorro noch irgendjemand anderem. Nach einiger Zeit wand er sich wieder zu ihr und musterte sie einen Augenblick, ehe er die Stimme erhob: „ Noch bist du ja nicht tot, also warum sich darüber Gedanken machen?“ Ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er die Arme verschränkte und sie mit seinem Blick fixierte. Doch die Schwarzhaarige schnaubte nur ärgerlich auf und wollte schon an ihm vorbeigehen. Ihr war es egal, wo sie starb. Und mit einem Fuß stand sie sowieso schon im Grab... Wieder wurde sie von ihrem Begleiter am Arm gepackt und leicht zurückgezogen, dennoch schwieg er. “Lass mich los, ich bin fest entschlossen!“, raunte sie leise und senkte für einen Moment die Lider, um ihre Gedanken zu ordnen. „Wann lernst du endlich Vertrauen zu haben?“, fragte er schließlich und legte den anderen Arm um sie und zog sie weiter zu sich heran. Ein warmer Schauer fuhr ihr über den Rücken und sie drehte sich in seiner Umarmung langsam zu ihm um. Ihre Augen trafen auf die seine und sahen ihn herausfordernd an: „Wen denn? Dir, Mihawk Dulacre?“ Er konnte deutlich ihren belustigten Unterton hören, doch er schüttelte den Kopf. „Nicht mir, deinem Schicksal! Ich bin der felsenfesten Überzeugung es wird noch lange nicht enden!“ Mit diesen Worten strich er ihr kurz eine der schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht, streifte dabei nur einen Augenblick ihre Wange und ließ von ihr ab. „Hab mehr Vertrauen!“, fügte er noch hinzu, packte sie kurzerhand an der Hand und zog sie mit sich aus der Gasse. Mittlerweile war die Sonne dabei hinter dem Horizont zu verschwinden und der Himmel färbte sich langsam dunkler. Alles war in eine angenehme Stille getaucht und nichts war mehr von der Marine zu sehen. Mit schnelleren Schritten liefen sie die Straße hinab, stets darauf bedacht sich im Schatten der Häuser zu halten, um auch wirklich nicht aufzufallen. ~tbc~ Kapitel 11: *Lüge und Wahrheit liegen nah beieinander* ------------------------------------------------------ »11 Kapitel« ~Lüge und Wahrheit liegen nah beieinander~ Nun waren einige Tage – die nicht sehr ereignisreich gewesen waren– vergangen. Falkenauges kleines Boot lag an einer neuen Insel vor Anker und die Wellen peitschten gegen das unnachgiebige Holz und gegen die Klippen, die auf der rechten Seite emporragten. Der Wind wehte unsanft durch die Gegend und ließ den Regen störend auf die Erde niederprasseln, während dunkle Wolken den Nachhimmel bedeckten und keine Sicht auf den hellen Mond gaben. Es herrschte Stille – vermeintlich gefährliche Stille – am Strand, wo Falkenauge und Robin standen, umringt von einigen Männern. Niemand wollte als Erster das Wort erheben; darauf wartend, dass jemand anderes mit der Sprache herausrückte. Zu groß war der Respekt vor einen Samurai, der mit unberührter Miene zwischen ihnen und der Schwarzhaarigen stand und seinen kühlen Blick über deren Gesichter fahren ließ. Robin wagte nicht mal zu blinzeln, nein, sie hielt inne, wollte den Marineoffizieren keinen Grund geben, ihre Waffen zu benutzen. Es war alles so schnell gegangen. Diese paar Halbstarken hatte sich so schnell vor ihnen aufgebaut und ihnen jeglichen Weg versperrt, sodass sie nicht einmal Zeit hatten, klare Gedanken zu fassen. Sie sah ihrem Ende entgegen und doch fand sie es auf eine Weise amüsant zu sehen, dass etwas in Falkenauges Plan - allen Anschein nach - schief gelaufen war. Auch er war nicht perfekt. Schließlich durchbrach ein lautes und tiefes Donnern die Nacht und ließ für einen Moment das Rauschen des Wassers in den Hintergrund geraten. Diese Gelegenheit nutzte einer von den Marinesoldaten und ergriff ernst das Wort: „Wir haben den Befehl Nico Robin festzunehmen!“ Der Schwarzhaarige lächelte scheinheilig und fasste sich an die Stirn, als er genervt erwiderte: „Glauben sie, ich sei beschränkt?“ Es klang ganz nach einer simplen Frage, statt einem Vorwurf und dennoch wich der Angesprochene etwas zurück. Seine Augen weiteten sich, er hatte nicht vor ihn irgendwie so hinzustellen. Hätte er besser den Mund gehalten – er bereute es sofort. Schließlich antwortete er auf seine Frage, nachdem Falkenauge ihn regelrecht mit seinem Blick durchbohrt hatte: „Nein..., ich wollte nur sagen...“, doch er wurde von seinem Gegenüber unterbrochen. „Ja, ich verstehe schon, sie wollen meine Begleiterin mitnehmen, richtig!?“ Er nickte und Falkenauge wandte sich zu Robin, die ihn musterte, als sich ein hämisches Grinsen auf seine Lippen stahl. Unsanft packte er sie mit einer Hand an ihrem Arm und zog sie nah zu sich, um ihre die Worte: „Es war dir ja egal, wo du stirbst!“, ins Ohr zu hauchen. Anschließend schob er sie zu den Soldaten und meinte – wieder an sie gewandt: „Ich komme mit, nicht dass sie noch verschwindet!“ Da liefen sie also, mitten im Regen, durch die dunkle Stadt, wo ab und an noch in einem der Häuser Lichter brannten, die man verschwommen – durch den Regen – wahrnahm. Noch immer hatte Falkenauge seine Hand an ihrem Arm, doch er lockerte etwas den Griff und zog sie etwas mehr zu sich, damit sie seine Wärme spüren konnte, da sie nur sehr knappe Sachen anhatte und merklich zitterte. Es dauerte nicht lange bis sie bei der Marinebasis ankamen. Falkenauge bot man netter Weise gleich etwas zu trinken an – was er jedoch ablehnte – und zeigte ihm, wo er übernachten konnte. Zu der Zeit wurde die Schwarzhaarige zu den Zellen gebracht und grob hineingeschubst. Mit einem abwertenden Blick sah sie dem Offizier nach und ließ sich danach auf das verdreckte ‚Bett’ fallen. Ihr Blick wanderte durch die Zelle, deren Gitterstäbe aus Seestein bestand und ihr sofort die Kraft raubten, berührte sie diese auch nur hauchzart; ihre Nase nahm den Geruch wahr, der ihr stetig die Übelkeit aufsteigen ließ und ihre Ohren hörten dem ständigen Tropfen des Regens auf der Erde zu. Es war erniedrigend für die Schwarzhaarige hier drinnen zu sitzen und das ewige Plätschern ging ihr nach einiger Zeit ziemlich auf die Nerven. Während sie so an die Decke starrte, dachte sie abermals über Falkenauges Worte nach. Es waren nicht die Worte alleine gewesen, die ihr einen Schauer über den Rücken gejagt hatten. Nein, es war auch seine Geste; sein merkwürdiges Grinsen. Er grinste nur selten, doch wenn er es tat, fand er es wirklich belustigend. Doch was war daran so amüsant gewesen? Sie dachte eigentlich, er verstand es, wie sie es gemeint hatte, dass es nur auf die Situation bezogen war. Robin seufzte auf und rollte mit den Augen. Plötzlich ertönte ein dumpfes Geräusch und die Tür, welche die Zellen von der restlichen Basis trennte, wurde mit einem Quietschen geöffnet und Licht drang in den halbdunklen Seitentrakt. Ihre dunklen Augen wandten sich zur Tür und formten sich zu Schlitzen, um erkennen zu können, wer eingetreten war. Eine dunkle Gestalt stand im Türrahmen und schloss schließlich die Tür wieder hinter sich. Eine drückende Stille baute sich auf, doch Robin hielt es bei und schwieg, auch wo der Geheimnisvolle schließlich vor den Gitter stand. Seine Auge blitzen auf, als er in den Schein der kleinen Kerze trat. „Was denn? Warum so schweigsam, Nico Robin?“, meinte er, mit einem anzüglichen Grinsen. Doch darauf ging sie nicht ein. Nein, die Schwarzhaarige blickte zur Seite und wich seinem Blick aus. „Du bist doch nicht sauer, dass ich dich der Marine ausgeliefert habe oder!?“ Abermals wurde alles in Stille getaucht, doch nach einigen Minuten stand Robin auf und trat an die Stäbe, mit einem kleinen Abstand dazwischen. Sie spähte zu ihm hinauf und fragte mit verachtendem Ton: „Was willst du noch hier? Ist dein Auftrag nicht beendet?“ Er fixierte sie lieber mit seinem Blick, als eine Antwort zu geben. Dieses Verhalten machte sie schier wahnsinnig. Konnte er nicht einmal mit der Sprache herausrücken? Nicht einmal bei ihr? Robin wollte sich wieder abwenden, doch der Schwarzhaarige war schneller und hatte durch die Gitter ihre Hand ergriffen. Sanft – fast schon leidenschaftlich – zog er ihren schmalen Arm durch die Gitterstäbe und küsste ihren Handrücken hauchzart. „Vielleicht bin ich dir ja verfallen!?“, meinte er herausfordernd und wandte den Blick von ihren Augen zu ihrem Handrücken, um mit dem Daumen darüber zu streichen. Sie sah ihn mit großen Augen an, war total überrascht von seinem Handeln. „Gib dich nicht auf..., noch gibt es Hoffnung, denn sie stirbt bekanntlich zuletzt, Devil!“, hauchte er leise, noch immer den Blick auf ihre Hand gerichtet, welche ruhig in der seinen lag. Dann folgten ihre Augen den seinen, als er hochsah. Ernst sah er das goldene Kreuz an, das an ihrem Hals hing und nur darauf wartete eingesetzt zu werden... „Was redest du da? Verlierst du nun entgültig den Verstand, Falke?“, fragte sie, während eine Augenbraue ihrerseits in die Höhe zuckte. Robin verstand nicht, konnte sein Handeln und seine Worte nicht richtig nachvollziehen. Er lächelte kühl auf ihre Frage hin und ließ ihre Hand los. Schließlich richtete er sich wieder vollends auf und sah sie ausdruckslos an: „Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du verstehen, da bin ich mir sicher!“ Falkenauge zog kurz seinen Hut und verschwand wieder Richtung Tür. „Schlaf gut!“, gab er noch zurück, ehe er hinter der Eisentür verschwand und die Schwarzhaarige zurückließ. Die Flamme der Kerze tänzelte und erlosch anschließend gänzlich. Die Gefangene ließ sich wieder auf die Pritsche fallen und fuhr mit ihren Händen hinauf zu dem Kreuz. Sie nahm es in die Hand, fuhr es nach und wendete es in der Dunkelheit. „Arrogant..., du bist wirklich arrogant, Falkenauge!“, murmelte sie leise. ~*~ Mitten in der Nacht, als der Regen endlich verstummt war, stand der Samurai an dem kleinen Fenster. Hut und Jacke lagen auf dem großen Bett des Gästezimmers und die Arme hatte er vor der Brust verschränkt. Seine gelben Augen suchten die Umgebung ab – suchten Ablenkung. Ablenkung von ihr, der Situation und dem Schlaf. Er wusste, sie würden bald eintreffen, doch ihre Freunde konnten ihr im Moment nicht helfen. Nein, er war derjenige, der ihr helfen würde. Er alleine. Diese Frau ging ihm ungewollt unter die Haut. Sie sollte eine Zukunft haben, frei und unbeschwert in den Armen ihrer Freunde. Es war noch nicht die Zeit, dass sie starb. Er würde das Schicksal verändern... ~tbc~ Kapitel 12: *Vertraue, aber glaube nicht* ----------------------------------------- »12 Kapitel<<< ~Vertraue, aber glaube nicht~ „Morgen gegen Mittag wird sie hingerichtet!“ Falkenauge nickte dem Offizier zu, der soeben sein Zimmer betreten hatte. Elegant schlug er die Beine übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust. „War es das?“, fragte er distanziert und der Angesprochene nickte zur Antwort. Kurz danach fiel die Holztür abermals ins Schloss und in dem kleinen Raum kehrte wieder Stille ein. Eine Hand des Schwarzhaarigen hob sich an seine Stirn, massierte seine Schläfe hart. Seitdem sie hier waren, hatte er kein Auge zugetan, aber hatte es auch keinesfalls im Sinn. Auch wenn die Marine ihn duldete und er einen hohen Status hatte, vertraute er ihnen keineswegs. Wer wusste denn, was sie tun würden, wenn er doch mal die Augen für länger geschlossen hielt... Als sich seine Kopfschmerzen wieder zum Teil gelegt hatten, erhob er sich, nahm sein Black Sword und verließ das Zimmer und so die ganze Marinebasis. Der Wind wehte ihm relativ frisch um die Nase und ließ die Feder seines Hutes immer wieder auf und ab tanzen. Im Gegensatz zu gestern war nichts mehr von dem Sturm zu sehen oder zu fühlen. Das Meer hatte sich wieder beruhigt und rauschte vor sich hin, während der Himmel wieder klarer wurde. Sein Weg führte ihn durch die Straßen, hinab zum Strand, doch diesmal nicht der, an dem sie angekommen waren. Nein, diesmal war er weiter östlich, wo eine abgelegene Bucht war und die Marine wohl kaum dort patrouillierte. Einige der Bewohner – auf die er dabei traf - sahen ihn neugierig hinterher, bedachten ihn mit den unterschiedlichsten Blicken - welche von Abneigung bis hin zu Ehrfurcht gingen - und tuschelten leise mit anderen, wenn er weit genug weg war. Doch er hörte es... Ja, er hörte jedes einzelne Wort und spürte jeden Blick auf seinem Rücken, aber es interessierte ihn nicht. Die Welt konnte nicht leben ohne sich das Mundwerk über irgendwelche Menschen zu zerreißen, ob sie nun arm oder reich waren; ansehnlich oder abstoßend. Er verzog angewidert das Gesicht. Das alles war nicht seine Welt. Manchmal war es besser zu schweigen - eine Tatsache tot zu schweigen und es zu dulden, denn man konnte sie im Grunde nicht ändern. ~+~ Schließlich war er dort angelangt, wo er hinwollte. Weit und breit war nichts als das blaue Nass zu sehen, was unter den leichten Sonnenstrahlen glitzerte und unheimlich friedlich wirkte. Falkenauges Blick wanderte den Sandstrand entlang, über die Palmen, immer auf der Suche nach irgendjemandem. Er wusste nicht einmal wie viel Zeit vergangen war, als er endlich ein dunklen Umriss am Horizont entdeckte, was nichts anderes als ein Schiff sein konnte. Ein siegreiches Grinsen stahl sich auf seine schmalen Lippen, ehe er sich in den Schatten einiger Bäume, die sich etwas weiter weg befanden, verbarg. Sie mussten ja nicht gleich von ihm Notiz nehmen – noch nicht. Langsam – fast wie in Zeitlupe kam das Schiff näher und der Schwarzhaarige konnte eine Flagge erkennen. Eine Piratenflagge um genauer zu sein und um ganz genauer zu sein, zeigte er einen Totenkopf mit einem Strohhut... Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. „Ich wusste, du würdest kommen, Monkey D. Ruffy!“ ~+~ Zur selben Minute auf der Flying Lamb war Nami dabei eine Karte herauszuholen. Schnell hatte die Orangehaarige sie auf dem Tisch in der Kombüse ausgebreitet und zeigte dem Smutje und Lysop, wo sie waren. Sie erzählte etwas von dieser Bucht und dass sie hier Pause machen konnten, ohne entdeckt zu werden. „Aber Nami-Maus, wir müssen Vorräte besorgen! Sogar die Notration ist fast leer“, mischte sich der blonde Koch in das Selbstgespräch der Navigatorin ein. Nebenbei machte er sich noch eine Zigarette an und zog einmal kräftig an ihr. „Stimmt, ich bräuchte auch noch ein paar Sachen!“, fügte der Schwarzhaarige mit hinzu. Nami runzelte die Stirn und seufzte. Sie hatten ja Recht, aber schließlich ging es hier um das Leben von Robin, ihrer Mitstreiterin. Seit sie auf der Suche nach ihr waren, hatten sie sich nicht mehr lange auf einer Insel aufgehalten. Es wirkte sich nicht nur auf die Stimmung an Bord aus, die sowieso nicht die Beste war, sondern auch auf die Gesundheit. Die letzten Tage hatten sie schon das Essen gestreckt, damit sie überhaupt bis hierhin reichte. „Am besten wir klären das mit Ruffy!“, antwortete sie bestimmend, obwohl sie sich die Antwort schon denken konnte. Schließlich standen alle drei auf und betraten kurze Zeit später das Deck, wo sie ihren Käpt’n auf seinem Lieblingsplatz fanden. Als Sanji auch nur etwas von Vorräte erwähnt, rief der Schwarzhaarige schon aus: „Ja, Essen, das brauchen wir unbedingt!“ Sein altbekanntes Grinsen lag wieder auf seinem Gesicht, was sie schon einige Zeit vermisst hatten und einfach ansteckte zum Mitgrinsen oder wenigstens Schmunzeln. Die Drei nahmen das als Antwort hin, es hatte sowieso keinen Zweck weiterzureden... Zorro und Sanji kümmerten sich um den Anker und anschließend lag die kleine Karavelle in der verlassenen Bucht vor Anker. Alle Mitglieder waren froh, dass sie mal wieder festen Boden unter den Füßen hatten und streckten sich ausgiebig. Den Gedanken an Robin und dass sie ihr mit diesem Landgang im Grunde keinen Gefallen taten, behielten sie dennoch stets im Hinterkopf. Lange wollten sie sich hier eh nicht aufhalten... „Okay Leute, in zwei Stunden treffen wir uns wieder hier und dann muss alles erledigt sein! Der Logport sollte bis dahin wieder aufgeladen sein!“, erklärte die Navigatorin ruhig und bedacht. Jeder Einzelne nickte verstehend, außer Chopper, der ziemlich niedergeschlagen drein blickte. Es dauerte nicht lang, bis er das aussprach, was alle anderen sich dachten – mehr oder weniger zumindest, da man bei Ruffy sich nie sicher sein konnte. „Ist das nicht gemein gegenüber Robin?“, fragte er naiv und blickte zu Zorro, der genau neben ihn stand. Der Grünhaarige sah prüfend auf den kleinen Elch hinab, ehe er die Augen verdrehte und davon stampfte. Niemand sagte etwas, bis Zorro entgültig fort war... „Es ist doch nur für zwei Stunden, außerdem müssen wir eh warten bis der Logport wieder aufgeladen ist!“, lächelte die Orangehaarige, als sie sich neben ihn hockte. „Aber ich meine, wir amüsieren uns, während sie sonst wo ist!“, erwiderte Chopper leise und blickte sie hoffnungsvoll an. Nun mischte sich Leona ein, die sich immer noch an Bord befand. Sie sprang von der Reling und sah – mit verschränkten Armen – auf den Kleinen hinunter. Dann zierte ihr Gesicht allmählich ein Lächeln und sie meinte: „Mach dir mal keine Sorge, Blaunase! Sie hätte bestimmt nichts dagegen, wenn ihr euch etwas stärkt, bevor ihr sie retten kommt!“ Sie zwinkerte ihm kurz zu. „Sie hat recht, Chopper!“, gab Lysop zu und auch Sanji nickte. „Lasst uns endlich Essen gehen!“, kam Ruffys Stimme schließlich dazu und ein leise Seufzen aller Anwesenden folgte. Ihr Käpt’n eben... Als sie sich auf den Weg machten, die Stadt zu erreichen, wurden sie allerdings auch schon wieder aufgehalten. Ein lautes Räuspern ertönte neben ihnen und nicht viel später erschien der Samurai, der seit vorhin dort gestanden hatte. Die Augen der Crew und auch die von Leona weiteten sich etwas vor Überraschung. „Ich hoffe, ich störe eure kleine Runde nicht!“, meinte er unnahbar und richtete seinen Hut ein Stück. „Falkenauge“, hörte man das Flüstern der Orangehaarigen. „Wo ist Robin?“, diesmal war es der Smutje, der ihn angespannt ansah, während Chopper und Lysop sich vor Angst hinter ihm zu verstecken schienen. Doch der Schwarzhaarige ging nicht weiter auf seine Frage ein. Er wandte sein Gesicht zu Ruffy persönlich, der ihn unberührt ansah, obwohl es in ihm brodelte. „Ich hab dir was zu sagen!“, fing er an und der Angesprochene nickte nur. „Nico Robin wird hier morgen hingerichtet, momentan sitzt sie in der Marinebasis auf dieser Insel. Auch wenn ihr den Wunsch habt sie daraus zu holen, kann ich nur davon abraten!“ „Spinnst du? Sollen wir Robinchen einfach sterben lassen!?“, in Sanjis Antwort konnte man deutlich die Wut heraushören. „Nein, aber ihr müsst mir glauben. Ihr wärt keine Hilfe..., diesmal nicht!“ Im Gegensatz zu den Mitgliedern der Strohhutbande, wirkten Falkenauge, wie auch Leona entspannt. Nun war es Nami, die einen Schritt vormachte und fragte: „Was meinst du damit?“ „Ich meine, dass sie nicht sterben wird, wenn ihr euch nicht einmischt!“ „Und das sollen wir dir einfach glauben, obwohl du für die Marine arbeitest und eindeutig unser Feind bist?“ „Warte, Sanji!“, Ruffy hatte die Stimme erhoben und seinem Freund eine Hand auf die Schulter gelegt, als er schon auf dem Samurai losgehen wollte. Ungläubig sah er seinem Käpt’n an, wollte schon etwas erwidern, doch sein entschlossener Blick stoppte ihn schließlich... Eine ganze Weile herrscht Schweigen. Alle starrten den Strohhutträger an, der Falkenauge mit ernster Miene fixierte. Diesen Blick sah man selten an ihm, doch wenn er diesen an den Tag legte, dann hatte er eine Entscheidung getroffen und diese war meist entgültig. „Wir halten uns zurück!“ „Aber Ruffy!“, riefen Nami und Sanji, wie aus einem Mund, doch dann schwiegen sie wieder, denn nun war sein Blick auf seine Mannschaft gerichtet. „Auch wenn ihr ihm nicht vertraut, dann vertraut mir!“, es klang ernst und er forderte sichtlich ihr Vertrauen, was er aber schon längst besaß. Nie hatten sie sich gegen ihn aufgelehnt, höchstens ihre Bedenken geäußert. Sie nickten... „Gut, Junge! Du hast richtig entschieden, sehr weise für solch einen jungen Piratenkapitän!“, sprach Falkenauge und drehte sich auf dem Absatz um. „Morgen gegen Mittag solltet ihr den Flussarm hinauffahren und dort warten!“, fügte er hinzu und machte sich mit langsamen Schritten auf den Rückweg. Sie blieben zurück, doch die Schwarzhaarige rief ein ‚Wie sehen uns!’ und rannte dem Samurai hinterher, eine Hand an ihrem Schwert habend. Schon waren sie verschwunden und die Strohhüte waren wieder alleine. „Bist du sicher, dass du das machen möchtest?“, fragte Nami vorsichtig. „Ja, bist du sicher, man kann ihm glauben?“, sagte auch Lysop ängstlich und unterdrückte das Zittern der Knie. „Glauben nicht, aber vertrauen!“, gab Ruffy zurück und schlug den Weg zur Stadt anschließend stillschweigend ein. Manchmal fragten sie sich wirklich, was in ihm eigentlich vorging. „Aber wie sollen wir das Zorro beibringen?“, wieder war es Nami. „Ach ja, Zorro...“, murmelte der Blonde und stieß gleichgültig den Rauch aus. Chopper und Lysop senkten die Blicke. Zorro würde das ganz und gar nicht gefallen, dass wussten sie alle... ~tbc~ Kapitel 13: *Augenblick* ------------------------ So~ geht endlich weiter. Ich geb’s zu, dass ist nicht das beste Kap, x3 aber das erste Mal als ich es geschrieben hab, hab ich es aus Versehen wieder gelöscht. *drop* ôo' Ich bin zu blöd. XDD Nja, trotzdem viel Spaß damit!^^ »13. Kapitel« ~Augenblick~ Es war Abend, als die Mitglieder der Strohhutbande alles erledigt hatten und schweigend in einer der Bars am Tisch saßen. Laute Musik und der Geruch von Alkohol lagen in der Luft, doch keiner von ihnen nahm es wirklich wahr. Sie saßen dort und starrten in ihre Gläser. Sogar der blonde Koch, der sonst keinem weiblichen Wesen widerstehen konnte, saß dort und schwieg. Vor noch nicht einmal einer Minute hatten sie noch aufgeregt diskutiert und Sanji und Zorro hätten sich beinahe wieder einmal geprügelt, wäre Nami nicht dazwischen gegangen. Die Crew hatte den Grünhaarigen die Situation erklärt und er war dagegen, dass sie einfach nur so rumsaßen und darauf warteten, dass er sie hinterging; dass Robin starb und sie ihr wahrscheinlich Gesellschaft leisten würden... Selten hatten sie Zorro dermaßen in Rage erlebt. Es lief ihnen kalt den Rücken hinunter, wenn seine klaren Augen auf einmal trüb und dunkel wurden. „Die Entscheidung ist entgültig, hm?“, fragte er ein letztes Mal und erntete nur von seinem Käpt’n ein rasches Nicken. Zorro knallte sein Bierglas auf den Holztisch und verschwand nur Sekunden später aus der vollen Bar... Chopper und Nami sahen ihm nach, während die anderen stur auf die Tischplatte starrten. „Er wird doch keinen Scheiß machen!?“ „Nein Sanji, das passt nicht zu Zorro!“ „Woher willst du das so genau wissen, Nami-Maus?“ „Ich weiß es eben!“, kam die genervte Antwort von der Orangehaarigen. „Nami?“, wagte es nun der kleine Elch zu fragen. Sie blickte ihn überrascht an und blinzelte: „Was ist denn?“ „Wo ist dieser Flussarm, wo wir hin sollen?“ Das hatte sie vollkommen vergessen und sie wand ihr Gesicht zu Ruffy um, der sie ebenfalls ansah. „Die Karte in an Bord, aber wir sollten losfahren, wenn es noch dunkel ist. Schließlich wären wir ihr keine Hilfe, wenn die Marine uns sieht!“, sprach sie und ließ ihre Augen von Ruffy zu Lysop und Sanji wandern. Alle nickten einstimmig. „Dann werde ich mal Zorro suchen gehen!“, grinste Ruffy und erhob sich, doch Nami hielt ihn auf: „Du verläufst dich nur, nimm besser Chopper mit. Sanji, Lysop und ich warten auf euch an Bord und entwickeln schon einmal einen Plan!“ „Meinetwegen...“, mit diesen Worten verließen Ruffy und Chopper die Bar, während der Rest zurückblieb und bezahlte. ~+~ Nicht sehr viel später, saßen alle Drei in der Kombüse über die Karte von Nami gebeugt da. Diese zeichnete den Fluss, welcher tief ins Landesinnere führte, mit dem Finger nach, um ihre Erklärung zu untermalen: „Er führt genau durch eine Stadt, dass heißt, dort ist die Möglichkeit gut, von der Marine gesehen zu werden. Doch hier gibt es ein kleines Stückchen, das durch den Wald führt und genau dort müssen wir hin. Nur dort haben wir die Chance unentdeckt zu bleiben, sodass wir auf Robin warten können.“ Lysop und Sanji nickten verstehend, doch der Schwarzhaarige fragte schließlich doch mulmig: „Was haltet ihr von der Sache? Mir gefällt das nicht, dass riecht einfach nach einer Falle.“ Der Blonde ließ gelassen die Augen rollen: „Was gefällt dir denn schon?“ „Wenn Ruffy meint, wir können ihm vertrauen, dann glaub ich ihm das auch. Er ist zwar naiv, aber hat eine gute Menschenkenntnis!“, damit war das Thema für Nami beendet und sie verließ die Kombüse, um auf dem Deck Ausschau nach den anderen zu halten. Der kühle Nachtwind wehte ihr um die Nase, als sie sich an die Reling stellte. „Bitte lass alles gut gehen!“, murmelte sie in die Nacht heraus und seufzte innerlich auf. Zwar konnte sie sich nicht vorstellen, dass ausgerechnet Falkenauge ihnen helfen wollte, doch dadurch würden sie ohne größere Schwierigkeiten wieder wegkommen und hätten erst einmal eine ganze Weile Ruhe vor der Marine. War doch eigentlich nur zum Vorteil für sie, da sie der letzten Insel der Grand Line immer näher kamen. Es wäre schade, wenn sie jetzt aufgeben müssten... ~+~ Auf der anderen Seite der Insel saß der grünhaarige Schwertkämpfer im Sand. Der lange Strand erstreckte sich rechts und links von ihm, während sich hinter ihm ein dichter Wald befand. Es gab viele dieser Stellen, die geschützt waren vor den Bewohnern und wo sich kaum einer hinverirrte. Das war ihm auch ganz recht, er wollte alleine sein und außerdem sollten niemand auf ihn aufmerksam werden. Zorro rollte mit den Augen. Aufmerksam machen... Die ganze Strohhutbande war den Tag über einfach durch die schmalen Gassen gegangen und hatten sich überall umgesehen und in aller Ruhe eingekauft. Irgendwie fand der Grünhaarige das schon ironisch. Ein tiefes Seufzen entwich seiner Kehle, als er sein Blick über das Meer schweifen ließ und langsam zum Firmament wanderte. „Ich war ja von Anfang an dagegen, dass sie der Bande betritt...“, murmelte er leise in sich hinein und senkte die Lider. Er war weder ein Mann der Worte, noch ein Mann der Gefühle. Wahrscheinlich war das der Grund, dass er etwas mit Robin angefangen hatte... Oder sie mit ihm? Falkenauge war ihm nicht unähnlich. Auch er war stets distanziert und schweigsam. Hatte Robin deshalb so entschieden? Ein schwaches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Am liebsten wäre er jetzt aufgesprungen und wäre in die Marinebasis reinspaziert, aber irgendwie kam ihm der Gedanken, dass Falkenauge höchstpersönlich derjenige gewesen wäre, der ihn aufgehalten hätte. Doch weiter kam er nicht mit seinen Gedanken, denn er hörte ein lautes Rufen. Die Stimme kam ihm mehr als bekannt vor, als sie seinen Namen rief; schließlich wand er den Kopf zur Seite, um seinen Käpt’n und dem kleinen Elch in die Gesichter zu blicken. „Da bist du ja! Wir haben dich schon die ganze Zeit gesucht!“, grinste der Schwarzhaarige lachend. „Wir haben uns Sorgen gemacht!“, seufzte Chopper und ließ sich ebenfalls in den weichen, noch immer recht warmen Sand fallen. „Ich wollte nur etwas Ruhe haben!“, gab Zorro - nach einem Moment des Schweigens – unberührt zurück. „Lasst uns lieber zurückgehen, Nami wartet bestimmt auf uns...“, erklärte Chopper ernst und besorgt zugleich. Doch seine Worte gingen unter in dem Meer des Schweigens, welches sie alle in dem Augenblick erfasste. Starrten sie doch nur hinaus und blickten in den gedankenverlorenen Horizont, der sich wie ein Abgrund vor ihnen auftat. Dunkel und verlassen... ~+~ Der nächste Morgen brach allmählich an. Nur ein kleiner Hauch bewegte die Luft, als die Flying Lamb langsam den Flussarm entlang schipperte. Noch war es recht dunkel, doch der Himmel weiter weg färbte sich allmählich heller, war aber noch gefangen in einem dunklen Violett. „Wir müssten gleich da sein!“, meinte die Orangehaarige, als sie zu Sanji und Ruffy an die Reling trat. „Stimmt! Hier dürfte uns keiner sehen“, antwortete der Blonde daraufhin, seine Begeisterung für Nami total vergessend. Dichtes Gestrüpp ragte links und rechts am Ufer in die Höhe und verdeckte so das Schiff gleichermaßen. Ein leichter Nebel lag über dem Wasser und leise hörte man die Vögel, die fleißig ihre Lider sangen. „Aber sag mal Nami...-“, fing ihr Käpt’n an und kratzte sich verwundert am Hinterkopf. „Was denn?“, diese war sichtlich verwirrt und blickte ihn auch dementsprechend an. „Finden die uns hier eigentlich?“ Ein Schweigen trat ein. Die Navigatorin musste zugeben, dass diese Möglichkeit durchaus bestand, doch wenn sie nicht solch einen Orientierungssinn wie Zorro oder Ruffy hätten, dann wäre das unwahrscheinlich gewesen. Nami bleib stumm und nickte nur. Dort ankerten sie also und vertraten sich auf einer kleinen Wiese die Füße. Nun hieß es abwarten... Abwarten und Tee trinken, wie man so schön sagte. ~+~ Es war kurz vor Mittag, als Falkenauge in Begleitung einiger Marinesoldaten die Basis verließ und in die Sonne trat. Gelassen rückte er seinen Hut zurecht und verschränkte anschließend die Arme, was den anderen ein Gefühl gab, als hätte es der Samurai eilig und noch etwas Wichtiges vor. Doch niemand erhob die Stimme, bis ihr Käpt’n heraustrat. „Es ist alles vorbereitet. Zwei meiner Männer holen die Gefangene!“, erklärte er gefasst und sah wartend zur Tür. Währenddessen gab sich Falkenauge seinen Gedanken hin, die ihn immer und immer wieder zu seinem gestrigen Gespräch mit der Schwarzhaarigen führten. Vielleicht hatte sie gar nicht so unrecht gehabt... ~Flashback~ „Das ist Schwachsinn. Mir scheint es so, als bist du ihr total verfallen.“ „Und wenn schon.“ „Was bringt dir das?“, fragte sie weiter, wobei sie immer lauter wurde. Der Angesprochene verdrehte genervt die Augen und zog es vor zu schweigen. Was sollte er auch großartig sagen? „Okay, was bringt ihnen das?“, stellte die Schwarzhaarige die Frage andersherum. „Sie haben es leichter, denn ihr Weg ist nicht mehr weit“, seine Antwort war trocken und konkret. Doch sie zog nur eine Augenbraue in die Höhe, während sie den Älteren weiter musterte. „Alle von ihnen haben noch einen schwierigen Weg, auch wenn sie ihrem Ziel schon so nah sind!“, fügte er nach einer Weile hinzu. „Seit wann bist du so sozial?“ „Ich gehe nur meinem eigenen Gedanken nach“, stellte er richtig. „Ach?“ Ein Nicken seinerseits folgte... „Das glaube ich dir nicht, es geht schon lange nicht mehr um dich!“, mit diesen Worten verließ sie sein Zimmer und auch die Basis. Sie brauchte einfach frische Luft - wollte einfach nachdenken über seinen Plan. ~Flashback Ende~ Es wäre durchaus möglich gewesen, dass sie recht hatte und es längst nicht mehr um ihn alleine ging. Hatte sie ihn denn so verändert? „Sir, wir können dann“, rief eine weitere Stimme, welche von einer der anderen Soldaten kam, der gerade mit der Schwarzhaarigen in die Sonne trat. Falkenauge sah auf, blickte Nico Robin an und sah dann zu den Marinesoldaten. „Lasst uns gehen!“ Das war das Stichwort und alle machten sich zusammen auf den Weg die Straße hinab. Es herrschte solch eine Stille, dass man das Knirschen des Sandes unter ihren Schuhen deutlich hören konnte. Immer wieder dieselben Geräusche, die mit Mal zu Mal lauter zu werden schienen. Einige Bewohner, die an die Fenster ihrer Häuser getreten waren oder auf der Straße unterwegs waren, hielten in ihren Bewegungen inne und starrten die Marine, wie auch den Samurai und seine Gefangene an. Mit ängstlichen Blicken verfolgten sie die Vorbeigehenden, während sie ebenfalls schwiegen. Jeder hier kannte die Schwarzhaarige und auch Falkenauge, denn auf dieser Insel herrschte große Abneigung gegen Piraten – eigentlich auch gegen die Regierung selbst. ~+~ Endlich hatten sie den kurzen Fußmarsch hinter sich gebracht und betraten die Stadtmitte. Auf dem Stadtplatz waren schon einige Leute versammelt, aber im Grunde war es nur eine kleine Gemeinschaft, die sich hierher wagte, abgesehen von der Marine. Robin wurde in die Mitte geführt, wo schon ein kleines Podest stand, an welchem ein Strick befestigt war. Sie schluckte. Kalter Schweiß stand ihr sichtlich auf der Stirn, als sie die letzten Stufen hinaufstieg. Noch immer wurde sie von den zwei Marinesoldaten an den Armen festgehalten, auch wenn ihre Hände gefesselt waren. Der Käpt’n trat neben sie und grinste nur siegreich, als er sie mittels einer Handbewegung bat, einen Schritt nach vorne zu machen. Er lockerte den Strick und machte ihn ihr um den Hals. Dreckig grinsend fuhr er ihr mit einem Finger über die Wange und flüsterte: „Endlich bekommst du deine gerechte Strafe.“ Dann ließ er von ihr ab und ging herunter, gefolgt von den anderen beiden. Währenddessen stand Falkenauge davor und hielt die Arme verschränkt, als Leona an seine Seite trat. Sie fuhr sich genervt durch die schwarzen Haare und hielt eine Hand lässig an ihrem Schwert. Eine ganze Weile betrachtete sie ihn von der Seite, bis sie schließlich seufzte und meinte: „Okay, ich bin deiner Meinung.“ „Freut mich wirklich“, gab er trocken zurück. Beide wussten was gemeint war, trotzdem konnte sie nicht so öffentlich reden, da einige Leute um sie herum standen. Das wäre zu auffällig gewesen. Die dunklen Augen von Leona suchten sich ihren Weg zu Robin, die einfach in die Leere zustarren schien. Ihr fiel sofort auf, dass sie noch immer Falkenauges Kreuz trug, denn es glitzerte in der Sonne auffällig. „Vertraust du mir?“ Die Braunäugige sah auf und traute ihren Ohren einen Moment lang nicht, doch dann ring sie sich irritiert ein Nicken ab. „Schön“, gab er zurück ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Leona senkte die Lider. Was war das auch für eine Frage, er wusste es doch. Wie konnte sie ihn denn nicht vertrauen? Nach all den Jahren, die sie miteinander verbracht hatten. Er war der Einzige, dem sie vertraute, nachdem ihre ganze Familie von Piraten brutal abgeschlachtet worden war. ~+~ Als die Sonne schließlich ihren höchsten Stand hatte, war es dann so weit. Die Anklage gegen Nico Robin wurde erhoben und ihre Verbrechen aufgezählt. Es war ein junger Marineoffizier, der etwas weiter weg vom Podest stand und alles mit einer monotonen Stimme herunterhaspelte. Es herrschte allgemein eine angespannte Stimmung, die deutlich zu spüren war. Doch so war es bei jeder Hinrichtung... Falkenauge stand noch immer lässig da, schien die Ruhe selbst zu sein. Seine Augen funkelten in der Sonne, als er sein Blick prüfend durch die Umgebung schweifen ließ. Sein Plan konnte nur funktionieren... ~+~ Anschließend endete der Soldat und alles was seiner Ansicht nach zu klären gab, war geklärt worden. Seine Hand schnellte nach oben und gab einem weiteren das Zeichen, die Falltür unter Robin Füßen zu öffnen. Dieser tat wie ihm geheißen und drückte den Hebel nach unten. Stille herrschte auf dem Platz. Nur der Wind trug das leise Geräusch, welches der Kehle der Schwarzhaarigen entrann, an die Ohren der Umstehenden. Es war als ob die Herzen einen Schlag aussetzten, diesem Bild hielten nur wenige stand. Die anderen sahen weg, schlossen die Augen oder pressten eine Hand auf ihrem Mund. Die gelben Augen des Samurai weilten stumm auf ihrem schmerzverzerrten Gesicht, bis sie die Lider einen Spalt breit öffnete. Ihre Blicke trafen sich... Es lag an ihr, das wusste Falkenauge. Nur wenn sie sich zu helfen wusste, konnten sie eingreifen. ~tbc~ Kapitel 14: *Die Welt steht still zwischen uns* ----------------------------------------------- »14. Kapitel« ~Die Welt steht still zwischen uns~ Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. Nicht einmal eine Sekunde später, schlangen sich Robins Finger um das goldene Kreuz. Sie zog daran, bis die Kappe absprang und zu Boden fiel, während der Dolch sein wahres Aussehen preis gab. Das Eisen schimmerte gefährlich in der hellen Sonne, als sie geschickt ihre Handfesseln damit löste. Wieder schlossen sich ihre Augen, als sie sich auf ihre letzten Kräfte konzentrierte. ~+~ Zur gleichen Zeit ging schon ein Raunen durch die kleine Menge und auch die Marinesoldaten hatten ihren Fluchtversuch bemerkt, doch da kamen Leona und Falkenauge ins Spiel. Sie zogen ihre Schwerter und stellten sich zwischen das Podest und die herannahende Meute der Soldaten. „Du bist ein Samurai!“, rief der Käpt’n wütend aus, als er vor dem Schwarzhaarigen zum Stillstand kam. Doch der Angesprochene schwieg. Das Letzte was er wollte, war sich rechtfertigen. Er hatte gewählt und stand eindeutig auf Nico Robins Seite und nicht auf der der Regierung. Mit Leichtigkeit hob er sein Black Sword und hielt es dem Marinekapitän vor die Nase. Eigentlich hatte er nicht vor, jemanden ernsthaft zu verletzten, wenn es denn nicht nötig war. „Dafür wirst du bluten, Falkenauge!“, fluchte der etwas Kleinere mit den bereits angegrauten Haaren aus. Er war sich sehr wohl darüber im Klaren, dass er alleine gegen ihn keine Chance hatte. Dennoch zog er sein eigenes Schwert und ging zum Angriff über. Alles für die Gerechtigkeit – war nun einmal sein Motto, auch wenn es seinen Tod oder Ähnliches bedeuten würde. Mit einer angewiderten Miene parierte Falkenauge den schwachen Schlag und beförderte den Angreifer – zusammen mit seinem Schwert – gegen eine Steinwand, wo er kraftlos zu Boden ging. Danach blickte er sich zu der Schwarzhaarigen um, die grade mit Hilfe ihrer Teufelskräfte und dem Dolch den Strick durchtrennt hatte und nun durch die Falltür zu Boden fiel. Sie landete auf den Knien und hielt sich erschöpft hustend den Hals. ~+~ Gerade als sie den Blick hob, wurde sie unsanft am Arm hinaufgezogen. Es war Falkenauge, der sie ausdruckslos ansah, ihr seinen Mantel um die Schultern legte und meinte. „Clever.“ Aber sie konnte nicht antworten. Noch immer ging ihr Atem ziemlich schwer und ihr Hals schmerzte unermesslich. Schließlich hatte sich auch Leona den Weg freigekämpft und tauchte durch einen Schatten auf, welches das Podest warf. Sie lächelte zufrieden und übernahm den Platz von Falkenauge, da dieser nach vorne trat, um die einzelnen Soldaten außer Gefecht zu setzen, die sich ihnen auch weiterhin in den Weg stellen wollten. Ein Hieb mit dem großen Black Sword und die Soldaten sanken zu Boden und lagen anschließend im aufgewirbeltem Sand, während ihre Schwerter zerbrachen und neben ihnen in den Sand fielen, wo sie geschunden in der Sonne schimmerten. „Kommt schon!“, murmelte der Schwarzhaarige und schlug den Weg nach Norden ein, wo sich dichtes Gestrüpp befand, das gute Deckung bot. Doch bevor sie dieses erreichen konnten, ertönte ein lauter Schuss, der sogar die Vögel hoch oben in den Bäumen aufschrecken ließ. Ein leiser Schmerzensschrei folgte und Leona sank auf die Knie; eine Hand an ihren Bauch haltend. Ihre Augen waren leicht geweitet und ihr Atem ging rasselnd, als Robin und Falkenauge stehen geblieben waren und zu ihr sahen. Leona betrachtete sich ihre Hand, die sie sich nur kurz auf die Wunde gedrückt hatte und welche jetzt voll von ihrem Blut war. Ein Lächeln rann über ihre Lippen... Robin wollte ihr schon unter den Arm greifen, damit sie zusammen flüchten konnten, doch der Samurai war schneller und hatte sie am Arm zurückgehalten. Ihre dunklen Augen suchten den Blickkontakt zu den seinen, doch er starrte auf die andere hinab. „Geht schon!“, presste Leona mit Mühe heraus und machte eine Handbewegung, die ebenfalls dazu aufforderte. „Aber...-“, setzte Robin an, wurde aber sogleich von ihrem Begleiter unterbrochen. „Es tut mir Leid.“ Mit diesen Worten zog er die Schwarzhaarige mit sich und verschwand nicht sehr viel später mit ihr im Dickicht. Währenddessen versammelten sich die meisten Soldaten um Leona und nur wenige folgten den zwei anderen, die sich währenddessen durch das Gestrüpp kämpften. Falkenauge hatte sich den Dolch wieder von Robin genommen, um so besser störende Sachen aus dem Weg räumen zu können, als mit dem riesigen Black Sword, welches wieder auf seinem Rücken ruhte. Robin hingegen hatte sich tiefer in den weichen Mantel gekuschelt und folgte ihm stumm. Ihr Hals tat noch immer weh und an den Stellen, wo der Strick gesessen hatte, hatte sich ihre Haut grün und blau gefärbt. Dennoch ging ihre Atmung besser, sodass ihre Schritte sie schneller zu ihm trugen. Im nächsten Moment allerdings blieb er stehen und sie rannte – sprichwörtlich – in ihn hinein. Sie hatte in diesem Augenblick nicht aufgepasst und war prompt gegen ihn gelaufen. Ein paar Schritte machte sie rückwärts, ehe sie zu ihm und dann nach vorne schaute. Der Sandweg zeichnete sich vor ihnen ab, während sie noch immer gut versteckt dort standen zwischen Bäumen und Büschen. Ein Finger hatte sich warnend auf seine Lippen gelegt, als Falkenauge sich kurz zu ihr umgedreht hatte. Er spähte durch das Gebüsch und als er niemanden hörte und sah, zog er sie am Arm mit hinaus, sodass sie auf den Weg traten. „Ich bring dich nach Hause“, meinte er leise, als er sie an der Hand den Weg hinaufzog. Stumm ließ sie sich ziehen; genoss das Gefühl seiner warmen Hand, die ihre eigene - noch zitternde – umschlossen hielt. Ihr Herz klopfte hart gegen ihre Brust und dröhnte laut in ihren Ohren, als sie den Berg bewältigten. Alles war so verdammt schnell gegangen, sodass sie es noch nicht verarbeiten konnte. Grad eben hing sie noch dort; dem Tod so schrecklich nah wie noch nie und jetzt war sie auf der Flucht. Das Verwirrendste war aber dennoch, dass sie auf der Flucht mit ihm war. Der, der sie ausgeliefert hatte, wollte sie nun zurückbringen... Alles schien ihr verschwommen, als er abermals anhielt. Doch die Schwarzhaarige riss sich zusammen. Noch war nicht die Zeit bewusstlos zu werden, schließlich hatte Leona ihr Leben dafür gegeben und auch Falkenauge hatte viel aufgegeben. Manchmal fragte sie sich, warum sie jetzt so viele gütige Menschen kennen lernte, die Licht in ihre dunkle Seele brachten, wo sie früher doch nur von Gaunern und Betrüger umgeben war. Was wäre gekommen, wenn sie schon früher auf sie – auf ihn getroffen wäre? Doch Falkenauge unterbrach ihre wirren Gedanken, indem er sie weiterzog. Mittlerweile sah es nach Regen aus, denn der blaue Himmel hatte sich zugezogen und nur ein Sturmgrau bewohnte diesen noch. „Sie warten auf dich“, meinte er schließlich, drehte sich aber dennoch nicht um. Eine ganze Weile betrachtete Robin seinen Rücken und schwieg. Seit sie ihn kannte, genoss sie stets diese Momente, in denen sie sich einfach anschwiegen und die Ruhe auf sich wirken ließen. Mit niemand anderem konnte sie das teilen - nein - nur er verstand sie, wenn sie schwieg und akzeptierte es bedingungslos. Mittlerweile fielen immer mehr Regentropfen zur Erde und benetzten ihren Weg und ihre Körper. Alles hatte ein leichtes Punktmuster bekommen und wirkte noch friedlicher als so schon. Ihre Schritte trugen sie über den Sandweg, hinab in ein verlassenes Tal, wo das Gras konzentriert im Takt des Windes tanzte, bis sie schließlich durch einen Wald gingen. Ab und zu zwitscherte ein Vogel in den Bäumen, ein Rascheln von den grünen Blättern ertönte oder sie hörten von weiten eine Stimme, dennoch gingen sie weiter und weiter – umhüllt von dem Schleier des Schweigens. So viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher – gefangen in einem Teufelskreis und sie konnte sie nicht ordnen. Das erste Mal in ihrem Leben erlag sie den flüchtigen und nichtigen Gedanken, die sie stets plagten. Fast schon unbewusst drückte sie fester seine Hand, wartete sehnsüchtig auf eine Reaktion von ihm, doch er tat nichts... Sein Blick war weiterhin nach vorne gerichtet und sein Atem ging flach und regelmäßig. Eigentlich dumm von ihr, zu glauben, er würde etwas sagen, wo er doch im Grunde genauso war wie sie. Ein Mensch, der schwieg und einfach das duldete was geschah. Gelassen und unberührt. Kurz zeichnete sich ein Lächeln auf ihren Lippen ab. „Was ist so amüsant?“ Nun ertönte doch seine Stimme, auch wenn er sie nicht einmal einen Augenblick lang angesehen hatte. „Wie kommst du darauf, dass ich amüsiert bin?“, fragte sie leise und ihre Stimme klang ein wenig kratzig. „Dein Atem hat es mir verraten“, entgegnete er. Da er Schwertkämpfer war, nahm er viel mehr wahr als manch anderer. Sein Gehör war genauso geschärft wie auch seine Augen. Langsam lichtete sich der Wald und der Flussarm kam in Sicht. Die großen Segel der Flying Lamb ragten weit nach oben, sodass sie beide ihr Ziel schon vor Augen hatten. Doch bevor sie hinaustraten, hatte Falkenauge sie schon an den nächsten Baum gedrückt und war ihrem Gesicht um ein ganzes Stück näher gekommen. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen und seine Lider waren halbgeschlossen, als er auf ihre schmalen Lippen sah. „Dafür bist du mir einiges schuldig“, flüsterte er ihr gegen die Lippen. „Darauf warst du also die ganze Zeit aus. Du kannst mich wohl nicht eine Sekunde in Ru... -“, er unterbrach sie und die letzte Silbe ging in einem kurzen, aber doch leidenschaftlichen Kuss unter. Seine Hände strichen ihre Wange entlang nach unten, fuhren hauchzart über die Flecke an ihrem Hals... Schließlich löste er sich wieder von ihr und sah sie an. „Genau das war mein Plan.“ Wieder klang seine Stimme spöttisch. Mit diesen Worten und einem nachfolgendem Schweigen traten sie aus dem Wald und damit auf die weite Wiese. Einige Bienen flogen von Blume zu Blume, während die Crew der Flying Lamb wartend auf ihrem Schiff stand und sich angespannt über belanglose Dinge unterhielt. Schon einen Moment später waren sie allerdings verstummt und blickten zufrieden zu Robin hinunter. „Robin!“, riefen Chopper und Ruffy wie aus einem Mund, doch wurden von Nami aufgehalten, als sie von der Reling springen wollten. Die Orangehaarige grinste neckisch, als sie rief. „Verabschiede dich und dann komm, wir müssen los!“ Ihrer Meinung nach, konnten sie auch später noch Robin begrüßen, doch jetzt gehörte sie für ein paar Sekunden noch ihm – ihm allein. Nun standen sich die beiden gegenüber, die anderen total vergessend. Die Blicke austauschend und schweigend. Es dauerte ziemlich lange, bis Falkenauge schließlich wieder das Wort ergriff und trocken feststellte. „Du gibst mir also die Chance dich zu vermissen!?“ Robin lächelte schwach und rang sich schließlich zu einem Nicken durch, ehe sie antwortete. „Damit du mir umso verfallener bist, wenn wir uns wiedersehen.“ „Es gibt auch noch andere weibliche Wesen!“, war sein Ausruf und damit blickte er ihr herausfordernd in die dunklen Augen, die kurz aufblitzten. „Mag sein, aber nicht jede möchte dich!“ Der Angesprochene ließ eine Augenbraue in die Höhe zucken. „Ich habe einen hohen Status!“ „Jetzt nicht mehr, außerdem bist du nicht mehr der Jüngste!“ Nun grinste sie und trat einen Schritt auf ihn zu. Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen, während die Flying Lamb hinter ihnen ruhig hin und herschaukelte. Er musterte sie einen Augenblick, sah dann zu der kleinen Karavelle, die bereits auf die Schwarzhaarige wartete und seufzte leise auf. „Bis dann, Devil!“ „Bis irgendwann, Falke!“ Sie streckte ihren Arm zu ihm aus, um ihm so seinen Mantel zurückzugeben, aber er schüttelte den Kopf, während er seinen Hut tiefer ins Gesicht zog. „Den brauche ich nicht mehr...“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon. Sein Boot war wohl zerstört worden von der Marine. Dann musste er sich wohl einen anderen Weg suchen, um von dieser gottverdammten Insel endlich runterzukommen. ~+~ Robin blieb noch einen Moment stehen und sah ihm nach. Man hätte meinen können, Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet, aber vielleicht war es auch nur die Sonne, die ihre Augen schimmern ließ. Schließlich ging sie ebenfalls ihren Weg und stand nicht wenig später auf dem Deck der Flying Lamb und sah zu, wie der Strand, an dem sie sich von ihm verabschiedet hatte, immer kleiner wurde. Die Schwarzhaarige hatte die Ellenbogen auf der Reling gestützt und hing ihren Gedanken nach, als sie eine raue Stimme hinter sich vernahm, die ihren Namen sagte. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Zorro hinter ihr stand... Ein Seufzen ihrerseits folgte, als sie anfing zu sprechen: „Ich werde bis in alle Ewigkeit auf ihn warten, wenn es denn sein muss, Zorro!“ Schweigen - dann trat der Grünhaarige neben sie und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer, während er sie von der Seite betrachtete. „Das nächste Mal fordere ich eine Revanche!“, gab er ruhig zurück. „Ich weiß...“ „Du weißt auch genau, worauf ich anspiele!“ Die Antwort war etwas mürrisch, was er eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Sie nickte aber und dachte einen Moment über ihre Worte nach, ehe sie erwiderte. „Du hast schon zwei Kämpfe bestritten, beide verloren und stehst lebendig hier.“ Wieder machte sie eine kurze Pause. „Ich weiß, dass du ein fairer Mensch bist und ich weiß auch, was du tun wirst, wenn die Zeit reif ist!“ Robin ließ Zorro stehen und ging langsamen Schrittes unter Deck, um sich wieder ihren Büchern zu widmen, die sie lange vernachlässigt hatte. Doch diesmal nicht mit dem Gefühl von Einsamkeit, sondern mit Vorfreude... ~+~ „Zorro, alles in Ordnung?“ Der Grünhaarige drehte den Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und erblickte die Navigatorin. Er nickte, aber dennoch konnte sie an seiner Haltung seine Anspannung erkennen und das er sich mies fühlte. Vorsichtig ging sie auf ihn zu und machte erst Halt, als sie fast neben ihm stand. Eigentlich wusste sie sich nicht zu verhalten und wie er reagieren würde, dennoch nahm sie fast schon automatisch seine Hand. Als er sich nicht rührte, legte sie die andere an seinen Arm, dann sah sie aufs Meer hinaus. „Sie hat sich entschieden und dagegen kannst du nichts machen. Wir sind den Gefühlen hilflos ausgeliefert.“ Sie sprach wirklich leise und mit Bedacht, doch noch immer bewegte Zorro sich keinen Millimeter. „Ich weiß“, kam schließlich seine nachdenkliche Antwort und die Orangehaarige spürte, dass er leicht ihre Hand drückte und sah, wie er die Lider für einen Augenblick schloss. --- Forgive me my weakness, but I don't know why. Without you it's hard to survive. Cause everytime we touched, I got this feeling. And everytime we kissed I thought I could fly. Can't you feel my heart beat fast, I want this to last. Need you by my side Cause everytime we touched, I felt this static. And everytime we kissed, I reached out for the sky Can't you hear my heart is beating? I can't let you go. Want you in my life --- ~Ende~ Damit ist die FF endlich und offiziell beendet. ^.^ Eigentlich hatte ich am Anfang der FF vor, Leona eine größere Rolle zu verpassen, aber irgendwie wurde nichts daraus. Aber dass sie stirbt stand von beim ersten Kapitel fest. Ihre Vergangenheit und ihr Verhältnis zu Falkenauge lasse ich mal im Dunklen stehen.^^ Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann eine Fortsetzung mit der ich euch weiternerven kann. :P Danke für die schönes Kommis und an jenki fürs betan *-* Was wäre nur aus der FF ohne dich geworden. *lachz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)